Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    Abteilung Politische Psychologie, Bereich Finanzen -   Präambel *  Sprache *
    IP-GIPT DAS=03.06.2004 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 18.01.20
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
    Stubenlohstr. 20     D-91052 Erlangen * Mail:_sekretariat@sgipt.org_Zitierung & Copyright

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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Politische Psychologie, Bereich Finanzen, und hier speziell hier zum Thema:

    Das Schulden-Porträt

    Johannes Rau
    Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen 1978-1998


    Schulden 1978-1998

    von Rudolf Sponsel, Erlangen  (ohne Gewähr)

    Staatsschulden (alt)  in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar.
    Die politische Krankheit der Schuldentollwut. Erklärung und Heilung.

    * Politbiographie * Schulden-Tabelle * Ergebnis * Kommentar * Anregung  *  Ländervergleich * Deutsches Reich * Drittes Reich * Übersicht Schulden-Porträts *  Japan * USA 1791-2004  *  Querverweise *

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    Politbiographische Daten Ministerpräsident Rau in NRW 1978-1998  [nach 1, 2, 3, 4, 5, ]
    Geboren am 16. Januar 1931 in Wuppertal-Barmen, als drittes von fünf Kindern in einer stark vom evangelischen Glauben geprägten Familie. Während der Schulzeit engagierte sich der heutige Bundespräsident in der Bekennenden Kirche. "Teneo, quia teneor" ("Ich halte, weil ich gehalten werde"), ein Leitwort der Bekennenden Kirche, wurde zu seinem persönlichen Wahlspruch. Nach der Schule 1949 Ausbildung zum Verlagsbuchhändler; journalistische Betätigung. Bei einem auf Themen des christlichen Glaubens und der Beziehungen zu den Entwicklungsländern ausgerichteten Verlagshaus der evangelischen Jugend wurde er 1954 Geschäftsführer, 1962 Vorstandsmitglied und schließlich 1965 bis 1967 Direktor.
    1952: Aus Protest gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik tritt Rau in die von Gustav Heinemann am 29./30. November mitgegründete "Gesamtdeutsche Volkspartei" (GVP) ein. Er wird zum Kreis- und Ortsvorsitzenden von Wuppertal bestimmt. 1953 Veröffentlichung seiner beiden ersten Erzählungen "Keine spielt wie Gisela" und "Klaus und das Feuer" unter eigenem Namen. Darin beschreibt Rau die Schwierigkeiten junger Menschen mit sich selbst und wie sie ihren Weg zu Jesus finden. 1954 Redaktionsmitglied der "Gesamtdeutschen Rundschau". 1957: Nach der Auflösung der GVP tritt Rau in die SPD ein. 1958-1962 Vorsitzender der Jungsozialisten in Wuppertal. 1958-1999 Mitglied des Landtages Nordrhein-Westfalen. 1962 bis 1970 im Vorstand der SPD-Landtagsfraktion. 1967 bis 1970 Vorsitz der SPD-Fraktion. 1962 Eintritt in die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). 1964-1978 im Wuppertaler Stadtrat. 1964 bis 1967 Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Wuppertal. 1965-1999 Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland. Stellvertretendes Mitglied der Leitung der Evangelischen Kirche im Rheinland. 1966-1974 Mitglied des Präsidiums des Deutschen Evangelischen Kirchentages. 1968-1999 Mitglied des Parteivorstandes der SPD auf Bundesebene. 1969/70 Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal. 1970-1978 Minister für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen. Rau initiiert unter anderem die Gründung der fünf Nordrhein-Westfälischen Gesamthochschulen in Duisburg, Essen, Paderborn, Siegen und Wuppertal 1972. 1974 kommt die Fernuniversität Hagen hinzu. 10. Oktober 1972: Auf Geheiß von Rau in seiner Funktion als Minister für Wissenschaft und Forschung wird der Kunstprofessor Joseph Beuys aus seinem Amt entlassen. Beuys hatte zusammen mit Studierenden das Sekretariat der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf besetzt, um jedem, der wollte, das Kunststudium zu ermöglichen.
        Johannes Rau ist seit dem 9. August 1982 mit der Politologin Christina Delius verheiratet (drei Kinder: 1983 Anna Christina; 1985 Philip Immanuel; 1986 Laura Helene.
        Am 20. September 1978 wählte der Landtag Johannes Rau zum Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen.
    Aus den Landtagswahlen der Jahre 1980, 1985, 1990 und schließlich 1995 ging die SPD unter Führung von Johannes Rau jeweils als stärkste Partei hervor. 1998, nach insgesamt zwanzig Jahren an der Spitze des Bundeslandes, entschloss sich Johannes Rau, sowohl als "Landesvater" als auch als Vorsitzender der nordrhein-westfälischen SPD zurückzutreten.
    In seine Zeit als Ministerpräsident fallen vor allem die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Bundeslandes infolge der Kohle- und Stahlkrise. 1984 legt er das vielbeachtete Konzept "Landesinitiative Zukunftstechnologien" und ein umfassendes Umweltschutzprogramm vor. In seine Amtszeit fallen vier Landtagswahlen. Bei den ersten drei Wahlen 1980, 1985 und 1990 erreicht die SPD die absolute Mehrheit. 1995 erlangt die SPD nur die einfache Mehrheit.
        Seit 1981 Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Lufthansa AG. Rau erhält 1986 als erster Deutscher die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät Haifa/Israel.
        Der Weg in die Bundespolitik: 1982 wurde Johannes Rau Nachfolger von Helmut Schmidt als stellvertretender Vorsitzender der Bundes-SPD. Auf dem SPD-Parteitag in Nürnberg 1986 wurde er mit nur wenigen Gegenstimmen zum Kanzlerkandidaten seiner Partei für die Bundestagswahl 1987 gewählt. Bei den Wahlen am 25. Januar 1987 scheiterte er gegen Bundeskanzler Helmut Kohl. Nach dieser Wahlniederlage erklärte Rau, er stehe seiner Partei nicht als Nachfolger von Willy Brandt als Parteivorsitzender zur Verfügung. Bereits 1994 war Rau der Kandidat der SPD für das Amt des Bundespräsidenten, unterlag damals jedoch dem Kandidaten der Union, Roman Herzog. Wegen eines bösartigen Tumors wird Rau 1992 die linke Niere entfernt. Im November kann er seine Arbeit wieder aufnehmen. 1997 Verleihung der Ehrendoktorwürde der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. Am 23.5.1999 wählt die Bundesversammlung Rau im Berliner Reichstagsgebäude zum achten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland. Er verzichtet für 2004 auf eine erneute Kandidatur.

    Tabelle: Die Schulden-Leistung von Ministerpräsident Rau in NRW 1978-1998
    Zur Unterscheidung stetige Wachstumsrate pro Jahr und jährlicher Wachstumsrate pro Jahr.


    Jahr nach
    Sek.Dat. 
    Quelle
    Gesamt Absolut Betrag in Mill. Euro Steigerung Gesamt in % gegen Vorjahr Pro Kopf
    Absolut Betrag in Euro
    Steigerung
    pro Kopf in %
    gegen Vorjahr 
    1978 23700 Anfangswert 1393  Anfangswert
    1979 27373 15,50 1611  15,65
    1980 32476 18,64 1906  18,31
    1981 39361 21,20 2309  21,14
    1982 45038 14,42 2648  14,68
    1983 49936 10,88 2955  11,59
    1984 53971 8,08 3217  8,87
    1985 57968 7,41 3474  7,99
    1986 61418 5,95 3685  6,07
    1987 65708 6,98 3932  6,70
    1988 68145 3,71 4059  3,23
    1989 69708 2,29 4116  1,40
    1990 72636 4,20 4214  2,38
    1991 75394 3,80 4329 2,73
    1992 77821 3,22 4425  2,22
    1993 81950 5,31 4624  4,50
    1994 83972 2,47 4723 2,14
    1995 89365 6,42 5009  6,06
    1996 93115 4,20 5199  3,79
    1997 97821 5,05 5446  4,75
    1998 100869 3,12 5614  3,08
    Schulden-
    Wachstum
    77169 Rate =7,24
    Mittel=7,64
    Streuung=5,57
    Spannweite=18,91
    4221  Rate =6,97
    Mittel=7,36
    Streuung=5,87
    Spannweite=19,74

    Ergebnis Schuldenporträt von Ministerpräsident Rau in NRW 1978-1998
    Johannes Rau beginnt 1978 mit einer Verschuldung von 23 Milliarden und 700 Millionen Euro. Diese Verschuldung steigert er bis er aufhört - weil er zum Bundespräsidenten gewählt wurde, was angesichts seiner Finanzpolitik niemals hätte geschehen dürfen -   im Jahre 1998 um 326 % auf 100 Milliarden und 869 Euro. Nach dem Zinseszinsmodell ergibt sich eine durchschnittliche stetige Wachstumsrate von 7,24% pro Jahr. Im arithmetischen Mittel sind es sogar 7,64 %. Ähnlich sieht es mit der Pro-Kopf-Verschuldung aus. Diese beginnt 1978 mit 1393 Euro pro EinwohnerIn in NRW und endet 1998 mit 5614 Euro. Das entspricht einer Steigerung um 303 % mit einer jährlichen durchschnittlichen stetigen Wachstumsrate von ebenfalls finanzabenteuerlichen 6,97 %. Die Spannweiten sind sehr hoch.
     
    Man beachte bitte auch: Zur Beurteilung, wenn die Neuverschuldung abnimmt oder gar richtig getilgt wird, ob echtes Einsparen vorliegt oder nur mehr Geld durch Tafelsilberverkäufe, Steuermehreinnahmen durch höheres Aufkommen - Wachstum oder Steuererhöhungen (z.B. 1994) - hereinkommt, müssten diese Daten eingearbeitet werden. Außerdem muss zusätzlich an sog. "kreative Buchführung" der PolitikerInnen gedacht werden, um das wahre Ausmaß der Schulden zu verschleiern. (z.B. durch extreme Ausdehnung der sog. "Kassenverstärkungskredite" oder auch die versteckten und teilweise kaum kalkulierbaren zukünftigen Lasten, siehe Staatsverschuldung und Bilanzfälschung. Dazu gehören auch Veränderungen der Kriterien (auch sog. "Revisionen", Beispiel hier). Es wäre Aufgabe der Kontrollorgane und Aufsichtsbehörden (Bundesbank, Rechnungshöfe, Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen), der Steuerzahlerverbände und der kritischen Medien solche Methoden zu unterbinden bzw. transparent und öffentlich zu machen. Siehe bitte: Tatsächliche Verschuldung der Gemeinden. Doch viele "Kontrollorgane" funktionieren gar nicht richtig und sind hoffnungslos verfilzt. 

    Kommentar (Allgemeines zum Schuldenproblem)
     
    An ihren Zahlen sollt ihr sie erkennen die Selbstbediener, Dünnbrettbohrer, Hochstapler, Gaukler & Tartüffs...
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    Wie man sieht, war Johannes Rau völlig unfähig, richtig zu haushalten, zu sparen und zu wirtschaften.Vor allem in den ersten 8 Jahren seiner Amtszeit muß man sich angesichts des alljährlichen Schuldenwachstums fragen, ob der Mann richtig bei Sinnen war? Das sind ja Werte wie in den neuen Bundesländern, die Deutschland in den Ruin führen müssen. Wie kann jemand, der so mißraten und inkompetent wirtschaftet, Bundespräsident werden? Was bedeutet es für diese Republik, wenn solche Finanzabenteuerer und Nach-mir-die-Sintflut-Zocker höchste Ämter, Ehren und Würden erlangen? Der scheidende Bundespräsident genierte sich in seiner Abschiedsrede nicht, die Eliten dieses Landes, ihre Raffgier und Inkompetenz zu kritisieren. Sich selbst nimmt er aber aus, obwohl er doch völlig unzweideutig in der ersten Reihe seiner Kritikwürdigen steht. Solche Leute machen Deutschland kaputt, und sie können es ungeniert, trotz Stabilitätsgesetz (1967), trotz Schuldenartikel der Verfassung, die nichts taugen, ständig unterlaufen und ausgehöhlt werden, während die lieben FreundInnen im Bundesverfassungsgericht vor sich hin schlafen oder die ständigen Verfassungsbrüche der Schuldenwirtschaft auch noch absegnen. Das Land ist faul, grundfaul wie seine Parteien und der Fisch stinkt bekanntlich vom Kopf her. So mag auch der neue Bundespräsident, Horst Köhler, gefragt werden, ob er denn angesichts seiner finanzökonomischen (Fehl-) Leistungen bei der Wiedervereinigung  wirklich der richtige Mann für diesen Posten ist? 
       Wieder einmal müssen wir leider feststellen: unsere PolitikerInnen können das Richtige und Wichtige einfach nicht: umsichtig und verantwortlich haushalten, wirtschaften und sparen getreu dem Motto eines ehrlichen Kaufmannes, daß man auf Dauer nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt. Die allermeisten unserer PolitikerInnen können dies nicht und es gilt weitgehend die Metapher der vierköpfigen Hydra. Hier stimmen die Verfassung und die Rechtspflege nicht. Deutschland ist zu einem Amigoland verkommen. Und das begann mit Adenauer, als der dem lästigen Fritz Schäffer das Finanzministerium 1957 entzog und Ludwig Erhard für seine Maßhalteappelle 1966 mit Hilfe der FDP, der Partei für die Freiheit zur Steuerhinterziehung und Verschleierung der plutokratischen Krankheit (Geldtabu) abgesägt wurde. 

    Zur Therapie der "Schuldentollwut": Das psychologsiche Grundproblem liegt sicher in der falschenEinstellung und in der Folgenlosigkeit maßlosen Wirtschaftens. Staatsverschuldung hat eine jahrtausende alte Geschichte und Tradition über fast alle Kulturen und Epochen, geht über alle Herrschaftssysteme, über alle politischen Verwaltungsebenen (Gemeinden, Städte, Kreise, Bezirke, Länder, Bund, Nationen) und über alle Parteien hinweg. Sie ist ein grundsätzliches und strukturelles Problem (historisch oft durch Inflationen, Währungsreformen und Kriege entschuldet), das nur durch grundlegende strukturelle Veränderungen lösbar ist:

    Strukturelle Therapie des Schuldenproblems. 

    Das Struktur-Problem Schuldenspirale ist langfristig nur lösbar, wenn echte Stabilitätsbedingungen in die Verfassung so eingebaut werden, dass VerletzerInnen automatisch amtsenthoben, für eine Zeit lang von Wahlen ausgeschlossen und nicht durch Abfindungen oder andere Vergünstigungen belohnt werden dürfen. Außerdem sollten PolitikerInnen als Minimalbedingung einen zu schaffenden Facharbeiterbrief in Politik nachweisen, der fortwährend qualitätszusichern ist. Schulden dürfen auch nur dann gemacht werden, wenn zugleich ein Investitions-Kostenfolge- und Tilgungsplan vorgelegt wird, der von Ephoren überwacht wird. Für die Verfassungsgerichte müssen neue Besetzungs- und Kontrollstrukturen gefunden werden. 
        Hierzu bedarf es eines starken öffentlichen Problem-Bewußtseins und einer tiefgreifenden Konditionierung der politischen Massenhirne. Schulden machen, das muss Gefühle wie Scheiße in der Zahncreme hervorrufen: Abscheu und Ekel.
       Und man muss sich von falschen Eliten (Etilen) und besonders von den Irrlehren der US-etilE-Universitäten  lösen - die sind in erster Linie für sich selber da - wie man auch begreifen muss, dass die USA ganz andere natürliche Wachstumsbedingungen haben als Deutschland (Bevölkerungswachstum und Arbeitsplatzentwicklung). Die USA sind weder real noch normativ oder ideal ein Weltmodell, das sollten die USA und wir Europäer und Deutsche möglichst schnell begreifen und akzeptieren. Die Ausbeutung und Zerstörung der Landwirtschaftsbasis der Dritten Welt durch die Globalisierung und die supra-nationalen Egoismen (EU) ist ein politisches Wirtschaftsverbrechen gegen die Menschlichkeit und die Regierungen der führenden Industrienationen gehörten dafür vor ein internationales Tribunal gestellt. 
      Als allererstes sollte bei PolitikerInnen das Geldtabu aufgehoben und radikale finanzielle Transparenz herbeigeführt werden und vielleicht wäre es eine gute Qualitätssicherungsmaßnahme, wenn JuristInnen und BeamtInnen wenigstens eine Quotenbegrenzung bei Wahlen erhielten, um das Allerschlimmste zu verhüten.

    Kognitive Therapie des Schuldenproblems. 

    Wie fast immer beginnt die Problemlösung mit der Problemwahrnehmung. Doch was ist hier das Grundproblem? Wie wir aus der Psychotherapie wissen, setzt eine Verhaltensänderung Leidensdruck, Motivation oder / und Einsicht voraus. Am Beginn einer Verhaltensänderung steht oft eine veränderte, neue Einstellung. Wie wichtig Einstellungen für Verhaltensänderungen sind, weiß man aus der "Küchenpsychologie": Gibt man irrtümlicherweise die Buntwäsche in das Kochwäscheprogramm, dann erfährt man ziemlich schnell, was eine falsche Einstellung der Waschmaschine für Folgen hat hinsichtlich der Buntwäsche (sie geht ein, verblasst und verfärbt).
        Die elementar notwendige Grundstellung für eine dauerhaft verantwortliche, solide und vernünftige Haushaltswirtschaft ist:
    (1) man kann auf Dauer nicht mehr ausgeben als man einnimmt, ohne früher oder später in der exponentiellen Schuldenfalle zu landen (>Eingangsgraphik, was bedeutet ...? ); 
    (2) man muss in guten Zeiten Rücklagen bilden, damit man in schlechten Zeiten darauf zurückgreifen kann (> Antizyklische Finanzhaushaltung).
    Diese elementaren und banalen Binsenweisheiten - für deren Realisation und Beherzigung ein Studium anscheinend eher hinderlich ist - wollen viele Kämmerer, Finanz"fach"leute und PolitikerInnen nicht einsehen oder es ist ihnen egal. Wir werden daher überwiegend von finanzökonomisch uneinsichtigen Dummköpfen oder von Nach-mir-die-Sintflut-Verwahrlosten - oder von einer besonders ungesunden Mischung aus beiden - regiert. Dummerweise wählen wir diese Leute auch immer noch, so dass man wohl sagen muss: es geschieht uns nicht besser. Doch daraus folgt fatalerweise, dass es wahrscheinlich auch keine Problemlösung (höchstens einer ungewöhnlichen höheren Ordnung) gibt: Denn wenn die grosse Masse der soziologisch-statistisch betrachtet Normalen - inhaltlich betrachtet - die Verrückten sind, dann sind die Verrückten die Normalen und bestimmen, was normal ist. Hier sind zwei paradoxe Erscheinungen beobachtbar: a) Je verantwortlicher, desto verantwortungsloser und, auf gut fränkisch,  b) Je g'scheiter, desto blöder. Dies bestätigt sich auch durch eine Analyse der schuldenfreien Gemeinden in Deutschland. Insgesamt dürften diese vernünftig, verantwortlich und solide Wirtschaftenden nicht einmal die 5%-Hürde schaffen. Eine Änderung ist also ziemlich unwahrscheinlich - bis es wirklich nicht mehr geht und alles zusammenkracht. Bei einigen Gemeinden und Ländern scheint dieser Grenzbereich inzwischen recht nahe zu sein (Berlin, Bremen, München), so dass im Zusammenhang damit, dass es einige wenige Prozent ja wollen und können und der faktischen Pleitesituation vieler anderer vielleicht ein wenig Hoffnung gibt, wenn auch der begonnene Ausverkauf der öffentlichen Vermögenswerte noch viel Schlimmeres befürchten lässt. Wann wird ihnen einfallen, den Kölner Dom, die Berliner Luft oder die bayerischen Alpen an "Investoren" - am besten gleich mehrfach  - zu verleasen, um für ein paar wenige Millionen, ein paar Tröpfchen auf den heißen Stein für kurze Zeit ihre Zahlungsunfähigkeit hinauszuschieben?

       Siehe auch: Kritik der Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten (2002). [mit Vergleichs-Daten zur Verschuldung der Bundesländer 1998] *  Staatsschulden (alt) in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar.

    Staatsverschuldung: Literatur- und Linkhinweise zu Paul C. Martins Arbeiten und dem sog. "Lüftl-Theorem"
    Martin, Paul C. & Lüftl, Walter (1984, 2.A.). Die Pleite. Staatsschulden, Währungskrise und Betrug am Sparer. München: Langen-Müller.
     
    Das sog. Lüftl-Theorem finden Sie auch praktisch durchgerechnet für die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen hier. Entscheidend für die Problematik ist die Geschwindigkeit des Wachstums, z.B. der Schulden in Beziehung zu den Ressourcen, z.B. BIP, d.i. bei der exp. Regression der Faktor b in: F(X)=A*eb*x

    Die Warnungen Paul C. Martins von vor 20 Jahren bewahrheiten sich inzwischen recht dramatisch, einige Kommunen sind praktisch pleite und die Staatsfinanzen völlig zerrüttet. Es zeigt sich immer mehr, daß die politische, ökonomische gesellschaftliche Entwicklung eigentlich nur noch mit psychopathologischen Mitteln analysiert werden kann. Leider ist das Problem nicht lösbar, weil immer dann, wenn Massenwahnphänomene greifen, besonders in sog. "Demokratien", die Mehrheit bestimmt, was "normal" ist - auch wenn es noch so verrückt ist.

    Wichtige Daten zur Wirtschaftsentwicklung, Konjunkturzyklen und Indikatoren finden Sie hier.



    Anmerkungen
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    Schulden-Porträt. Ein neues Benchmark-Format und Evaluations-Kriterium zur Qualitätssicherung von PolitikerInnen, Ökonomen, Finanziers und Wirtschaftseliten. Es ist wichtig, dass die abstrakten Zahlen zu Gesichtern, Namen und verantwortlichen Funktionen in Beziehung gesetzt werden, sonst ändert sich womöglich nie etwas. PoltikerInnen reden viel und sagen meist wenig, doch wichtig und entscheidend zur Beurteilung ihrer Gemeinwohl-Qualität sind allein ihre Handlungen und deren Wirkungen, hier Schulden- und Wirtschaftswachstumsraten: die beiden wichtigsten Kenngrößen für eine vernünftige Finanzökonomie und Stabilität. Und hierbei kommt es nach Musgrave (1987, Bd. 3, S. 209) entscheidend darauf an, dass das Verhältnis beider Wachstumraten wenigstens konstant bleibt: Stabilitätsbedingung für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schuldenwachstumsrate. Eine Service-Leistung der IP-GIPT, Abteilung Politische Psychologie (Präambel; Sprache).  > Stetige und jährliche Wachstumsraten.
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    Allgemeines zum Schulden-Syndrom: Das Schuldenproblem hat seinen Ursprung in einer expansiven und verfehlten maniformen Grundeinstellung: mehr, immer mehr und noch viel mehr. Diese grundlegende Fehleinstellung wird von der plutokratischen Wirtschaft und ihrer falschen Philosophie des homo oeconomicus, die ihre pseudowissenschaftliche Rechtfertigung in den amerikanischen etilE-Universitäten (Harvard, Princeton, Yale, Stanford) findet, sehr unterstützt. Wachstum über alles, Wachstum um jeden Preis, Konsum, Konsum, kaufen, kaufen (wozu letztlich auch die Globalisierung erfunden wurde, weil die heimischen Märkte grundgesättigt sind). Der Mensch interessiert nicht oder nur als Konsummaschine, als konditionierte Kaufratte. Stabilität interessiert nicht. Gerechtigkeit interessiert nicht. Es geht darum, dass eine kleine radikale Minderheit von Millionären und Milliardären mehr, noch mehr und noch viel mehr anhäufen kann. Die Nationalökonomie und Wirtschaftspolitik wird vollkommen beherrscht von einer plutokratischen Pseudo-Elite, die weder vom Menschen noch von der Wirtschaft wirklich etwas verstehen, nur vom in die eigene Tasche raffen, Bilanzfälschungen, vom Schulden machen, von Börsenspekulation, Luft- und Seifenblasen, globalem Zocken und einer verantwortungs- und hemmungslosen Manipulation durch Werbung, Falschinformation und ihrer hollywoodgerechten Aufbereitung mit Hilfe gewissenloser Medien. Denn dass Deutschland so an den Rand des finanziellen Ruins getrieben werden konnte, ist wesentlich mit das Werk seiner unkritischen und willfährigen WirtschaftswissenschaftlerInnen und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 35 Jahren nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.

    Was bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch ? Schulden erfordern einen Kapitaldienst, d.h. die Begleichung bei Fälligkeit und die Zahlung der Zinsen. Derzeit belaufen sich nach der Zinsuhr des Bundes für SteuerzahlerInnen die Zinsen wie hier ausgewiesen. Am 5.11.6, gegen 14 Uhr, waren dies über 57 Milliarden Euro. Der Bundeshaushalt für 2006 sieht Ausgaben in Höhe von 261,6 Milliarden Euro vor [siehe]. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, ergeben sich rund 66 Milliarden Euro Zinslast für den Bund. Das sind 25,2% der gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt allein für Zinszahlungen. Dieses Geld fehlt nicht nur für sinnvolle Ausgaben, aufgrund der Zinseszins- und Wachstumseffekte droht dieser Anteil immer größer zu werden.

    • Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet unmittelbar, dass über die Verhältnisse gelebt und mehr verbraucht als erwirtschaftet und geleistet wird, was über  längere Zeiten oder gar auf Dauer geldwirtschaftlich und staatspolitisch als krankhaft zu bewerten ist.
    • Zunehmende Staatsverschuldung bedeutet dann in der Folge, dass der Staat immer weniger Geld für sinnvolle Investitionen und Leistungen zur Verfügung hat, weil immer mehr Geld für Zinsen aufgewendet werden muss.
    • Fragt man, wer in den Genuss des Kapitaldienstes kommt, so wird man feststellen, dass zusätzlich eine Umverteilung von arm nach reich eintritt: die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer.
    • Die Risiken und Instabilitäten werden immer größer, weil sie nicht durch Rücklagen aufgefangen werden können, sondern die Staatsverschuldung weiter in die Höhe treiben.
    • Am Ende steht Zusammenbruch, Geldentwertung und Währungsreform, was extreme soziale Verwerfungen, Elend, Aufstände, Bürgerkriegs-  und Kriegsgefahren begünstigt. Kriegsgefahren auch deshalb, um abzulenken, die unerträglichen Spannungen zu lösen, einen Sündenbock zu finden oder sogar in der Hoffnung auf Ausgleich durch Kriegsgewinne und Ausbeutung der Verlierer.
      • Anmerkung: So schreibt David Rapoport (1971, Part II.) in "Primitive War - Its Practise and Concepts" von zwei großen Motivsystemen: sozio-psychologischen und ökonomischen. Zu den ganz großen sozio-psychologischen gehören:
            "A very profound motive for going to war is to resolve life's tensions, to escape from unhappiness caused by frustration in other realms of existence. War is one of the most effective devices ever invented for this cathartic purpose. Life at best is full of frustration, thwarted ambitions, unfulfilled wishes — all of the sorrows and disappointments with which humanity is only too familiar. People become involved in personal dislikes which develop into hatreds, often irrational ones. ..."
            (Ein sehr grundlegendes Motiv für Kriege führen ist die Lösung von Spannungen, um dem Kummer durch die Frustration der Existenz anderer Reiche zu entgehen. Krieg ist eines der wirksamsten Instrumente, die jemals erfunden wurden, um Katharsis [= die Seele von Spannung, Frustration und Unglücklichsein zu 'reinigen'] herbeizuführen. Auch ein gutes Leben ist voll von Frustration, durchkreuzten Bestrebungen, unerfüllten Wünschen - alle Sorgen und Enttäuschungen mit denen die Menschheit nur zu vertraut ist. Menschen widerfahren persönliche Missgeschicke, die sich zu Hass, oft zu irrationalem Hass, entwickeln.)
        historische Entschuldungen. Den Mechanismen historischer Entschuldung über Inflation, Währungsreform, Ermordung der Gläubiger und Kriege bzw. Kriegsfolgen werde ich im Schuldenporträt der Stadt Nürnberg 1298-2005 erstmals etwas ausführlicher nachspüren. So zynisch und absonderlich es sich auch anhören mag: die sehr wünschenswerte und ungewöhnlich lange Friedenszeit in Europa und die Kontrolle der Notenbanken der Inflation lassen die Schuldenprobleme immer stärker werden. So wird ein Umdenken nicht etwa durch Einsicht kommen, sondern weil die Grenzen der Bezahlbarkeit der Zinsen, der Preis für die Ware Geld, dies erzwingen.
        Finanzpolitisches Fazit und Vorbeugung: Schon Kant hat in seinem Ewigen Frieden ausgeführt, daß es moralisch nicht zulässig sein darf, Kriege über Schulden zu finanzieren. Ich denke, wir müssen weiter gehen: die Schuldenmacherei muß grundsätzlich und zwingend begrenzt werden. Wir brauchen eine völlig neue Verfassung.
    • Staatsverschuldung bedeutet auch das Eingeständnis, nicht vernünftig und angemessen haushalten und wirtschaften zu können oder zu wollen und ist damit Ausdruck einer tiefgreifenden [egozentrisch-maniformen] Fehlhaltung.
    • Staatsverschuldung bedeutet auch versteckte vorgezogene Steuererhöhungen zu Lasten späterer Generationen; sie verbergen aktuelle Konflikte und verlagern sie auf später ("Nach uns die Sintflut"). Das ist unfair, ungerecht, intransparent, feige und letztlich verantwortungslos.
    Wann wird Staatsverschuldung auf längere Sicht sehr gefährlich - wann ist sie vertretbar, vernünftig, ja sogar gerecht und geboten ?
      > Stabilitätsbedingung für ein Finanzsystem: Wirtschaftswachstumsrate >= Schulden-Wachstums-Rate und, verallgemeinert: Gefährlich wird es, wenn die Problemgrößen schneller wachsen als die Ressourcengrößen. Verschuldung steht durchaus im Dienste der Generationengerechtigkeit, wenn von Investitionen über die Jahre hinweg die Menschen in einer Gebietskörperschaft (Gemeinde, Bezirk, Land, Bund) einen Nutzen haben. Etwa Infrastruktur: Verkehr, Kanalisation, Wasser- und Energieversorgung, Kindergärten, Schulen und Bildung, Kultur-, Umwelt- und Heimatpflege. Vielfach passt es daher auch zum Prinzip der Generationengerechtigkeit, wenn das Geld für bestimmte Projekte durch Kreditaufnahmen beschafft werden muss. Gefährlich wird es wiederum, wenn Kreditaufnahme zu einem allumfassenden und fortgesetzt wachsenden Phänomen wird, das genaue Wirtschaftlichkeits-, Folgekostenüberlegungen, realistische Tilgungspläne und genaue Begründungen auch für die Generationengerechtigkeit ausser Acht lässt.
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    Etile = Elite rückwärts e t i l E, womit ausgedrückt wird, dass die vermeintlichen - in Wahrheit plutokratischen - "Elite"- Universitäten keine echten, gemeinwohlorientierten Eliten heranbilden, sondern das Gegenteil: Anti-Elite =: Etile. Die Analyse der Schuldentollwut zeigt ganz klar, dass die Eliten hinten und vorne nicht stimmen, wenn man sie mit ihrem eigenen Maß misst: Wirtschaftskompetenz und Umgang mit Geld. Schaut man nämlich genau hin, also auf die zwei wichtigsten Zahlen, die Schulden- und die Wirtschaftswachstumsrate, stellt man ebenso erstaunt wie ernüchtert fest, dass wir es meist mit Gauklern, Hochstaplern, Schwätzern, Dünnbrettbohrern, Selbstbedienern und Tartüffs zu tun haben. In Wahrheit gilt also die Umkehrfunktion: die Kompetenz ist umso geringer je höher die Funktion und je größer das Einflussgebiet. Und je etilärer das Niveau, desto größer auch der Schaden, der angerichtet wird. Parkinson und noch mehr das Peter-Prinzip feiern hier ein Dauerfest. Und es passt auch alles hervorragend zusammen: ein einzigartig etilärer Filz aus Politik, Justiz, Banken, Wirtschaft und Wissenschaft (vornehmlich die maniforme Variante der Wachstumsfetischisten in der Volkswirtschaft).

        Interne Links zum Elite-Problem: * Literaturliste * Generalkritik an der "Elite" * Elite-Meßverfahren * Was sind und wozu brauchen wir "Eliten" (Elite-Universitäten)? * Was bieten amerikanische etilE-Universitäten am Beispiel Wirtschaft?. * Wirtschaftlich motivierte "Elite"-Kritik * Wirtschaftselite in Deutschland * plutokratischer etilE-Papagei Peter Glotz *

    Das Peter-Prinzip: "Mir kam der Verdacht, daß meine Schulbehörde in puncto Unfähigkeit kein Monopolbetrieb war. Als ich mich umsah, stellt ich fest, daß es in jeder Organisation eine Anzahl Menschen gab, die unfähig waren, ihrer Arbeit gerecht zu werden." (S. 15). Ein universales Phänomen: "Berufliche Unfähigkeit gibt es überall" (S. 16) "In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen" (S. 19) "Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben." (S. 20)." [mehr: PKW3-04, Überblick Bürokratie, ]

      Dr. Laurence J. Peter, 1919 in Vancouver/Kanada geboren; Studium der Pädagogik an der Washingtoner State University; Tätigkeit als Lehrer, Erziehungs- und Sozialberater, Schulpsychologe, Gefängnislehrer und Universitätsprofessor; Veröffentlichung zahlreicher Artikel in Fachzeitschriften; Erfinder und Autor des «Peter-Prinzips», der «Peter-Pyramide» (rororo sachbuch Nr. 8715) und des «Peter-Programms» (rororo sachbuch 6947) sowie von «Schlimmer geht's nimmer. Das Peter-Prinzip im Lichte neuerer Forschung» (Wunderlich Verlag, Reinbek bei Hamburg 1985). Laurence J. Peter starb 1990 in Kalifornien.
    Das Parkinsonsche Gesetz:: "1. »Jeder Beamte oder Angestellte wünscht die Zahl seiner Untergebenen, nicht aber die Zahl seiner Rivalen zu vergrössern.«  2. »Beamte oder Angestellte schaffen sich gegenseitig Arbeit.« (die Bürokratie bläht sich eigendynamisch auf)." [mehr]
    Selbstbediener. Die Selbstbedienungsmentalität wird seit Jahrzehnten gut dokumentiert durch die Schriften von Arnims.

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    homo oeconomicus. Die westlichen Gesellschaften werden vollkommen beherrscht vom homo oeconomicus, d.h. der Mensch wird weitgehend als Wirtschaftsobjekt mißbraucht und als Konsummaschine gezüchtet bzw. konditioniert. Das ist an sich familien- und kinderfeindlich und daher ist auch völlig klar, weshalb in sog. Marktwirtschaften und Wohlstandsgesellschaften die Geburtenrate abnehmen muß. Die übermächtige share holder value Ideologie der Plutokraten trägt wesentlich mit zu einer einseitig überalterten, damit  kinderreduzierten Gesellschaft und zur Unmenschlichkeit der Sozialsysteme bei. Die Zerschlagung der Großfamilie und ihrer zahlreichen 'kostenlos' erbrachten sozialen Leistungen führt zu immer gigantischeren Kosten eines sog. professionellen Sozialsystems, das zunehmend weniger bezahlbar und zugleich unmenschlicher wird. Das ist die Saat und Frucht der absoluten Herrschaft des homo oeconomicus, made in USA. Die Aufrechterhaltung dieser Systeme erfordert die ständige Ausbeutung und Unterdrückung der nicht-westlichen Welt, der Armen und Schwachen und fördert damit auch den Kampf der Kulturen, Haß, Krieg und den Kampf aller gegen alle und erzwingt unvorstellbare und gigantische Aufwendungen für die Machtapparate (Militär, Waffen, Geheimdienste, Polizei, Medien: Hollyvoodoo).
    Mephisto zum Homo oeconomicus: "Krieg, Handel, Piraterie, dreieinig sind sie, nicht zu trennen ..."
    (Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187)
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    Schulden-Wachstums-Rate nach der Formel Endwert = Anfangswert * ez * n.  Hier n = 20 = 1998-1978. Rechnung: z = [ln(E/A)] / n, also z.B. für die absoluten Schulden: z = [ln(100869 / 23700 )]/ 20 = [ln(4,2560759)] / 20 = [1,4483476]/ 20 = 0,0724173   = 7,24  %. Probe: e^(0,0724173 * 20) =  e^(1,448346) =  4,256069 * 23700 [Anfangswert] = 100869 [Endwert Probe]
        Bedeutung und Berechnung der stetigen und jährlichen Wachstumsrate. Einen Vergleich zwischen der exponentiellen stetigen Schulden-Wachstums-Rate nach dem Zinses-Zins-Modell und dem jeweils entsprechenden arithmetischen Mittelwert findet man z.B. für alle Bundesbankpräsidenten und Kanzler von Adenauer 1950 bis Schröder 2002 hier. Wie man sieht, stimmen die Größenordnungen ganz gut überein. Eine ziemlich perfekte Dokumentation könnte umfassen, absolut und relativ in %: Ausgangswert = Schulden des Vorgängers, Anfangswert, Endwert = Ausgangswert des Nachfolgers, Mittelwert, Standardabweichung (Streuung), Minimum, Maximum, Spanne (Maximum-Minimum), Wachstumsrate. Eine negative Schulden-Wachstums-Rate bedeutet natürlich Tilgung und sparen. "Sparen" bedeutet nicht, wie in der Presse vielfach falsch euphemistisch dargestellt, dass weniger neue Schulden aufgenommen werden. In diesem Falle wird nicht etwa gespart, "nur" nicht mehr so viel Schulden gemacht wie gegenüber dem Bezugskriterium (meist Vorjahr). Siehe: Was zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?.
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    Mittel = Arithmetischer Mittelwert: Alle Werte addieren und durch ihre Anzahl teilen: M = Summe / N.
    Streuung =: die Standardabweichung, ein Schätzmaß für die Streuung um den Mittelwert.
    Spannweite = Maximum - Minimum.
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    Demokratien. Die meisten westlichen Demokratien sind vom Hollyvoodoo-Typ, also Oligarchien, meist plutokratische Medien- und Hollywooddemokratien. .
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    Horst Köhler. "Von 1990 bis 1993 war Köhler beamteter Staatssekretär im Bundesfinanzministerium als Nachfolger von Hans Tietmeyer. Er war verantwortlich für finanzielle und monetäre Beziehungen und damit der maßgebliche deutsche Unterhändler bei den Verhandlungen zum Maastricht-Vertrag und teilweise auch bei jenen für die deutsche Wiedervereinigung. Als so genannter Sherpa (unterstützender Beamter und Berater) des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl sowie als dessen persönlicher Vertreter bereitete er die G7-Wirtschaftsgipfel in Houston (1990), London (1991), München (1992) und Tokio (1993) vor. 1993 bis 1998 leitete er als Präsident den Deutschen Sparkassen- und Giroverband und anschließend zwei Jahre lang (bis 2000) die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) mit Sitz in London." [Quelle]
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    Sponsel, Rudolf. Jahrgang 1944, Psychologe und Psychotherapeut in Erlangen; Politische Psychologie als "Hobby". Geboren in Markt-Erlbach, aufgewachsen in Wilhermsdorf, Utrecht und Nürnberg, später in Wertheim a.M., Stockholm [W], Stuttgart und seit 1971 in Erlangen. Früher politisch links-alternativ orientiert und engagiert, inzwischen zu einem "Weißen" entwickelt. Politikaxiome. Weltanschaulich: metaphysisch liberaler Freidenker. Grundsätze: integratives Manifest, integratives Menschenbild. Künstlerische Aktivitäten Hegel-Bilder, Offenes Atelier, Porträts. - Berufsfachbiographisches.
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    Änderungen
    04.04.07    Genauere Formulierungen zum Unterschied von stetige Wachstumsrate pro Jahr und jährlicher Wachstumsrate.
    12.08.04    Fehler bei der Probe der Schulden-Wachstums-Rate korrigiert.
    07.06.04    Staatsschulden in 6,5 Jahren nach dem IP-GIPT Modell tilgbar. * Links


    Anregung: machen oder unterstützen Sie Schulden-Porträts von Ihren PolitikerInnen im Land, im Bezirk, im Landkreis, in der Gemeinde und in der Stadt, von den Institutionen, Organisationen und großen Firmen. Helfen Sie mit, unsere PolitikerInnen und VerantwortungsträgerInnen zu erziehen, daß sie den einfachsten und wichtigsten  kaufmännischen Grundsatz, daß man auf Dauer nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt, also solides wirtschaften begreifen, verinnerlichen und praktizieren lernen. Wählen Sie niemanden, der dies nicht kann, beherzigt und zeigt. 
       PolitikerInnen reden viel, gefällig und selbstgefällig. Achten Sie nicht auf die Worte, denn diese bedeuten nichts, sind meist Werbung, Imagepflege, oft stimmen sie nicht. Achten Sie nur auf die Tatsachen, auf das, was gemacht wird; auf das, was als Ergebnis rauskommt. Und die Verschuldungszahlen sind ein sehr gutes Kriterium für Tüchtigkeit und Verantwortung. Und wer mit Steuer-Geldern nicht richtig umgehen kann, bedient sich womöglich nur selbst, kann also nicht nur nichts, sondern ist sogar eine Gefahr für das Gemeinwohl. 
    Geld wäre genug da: Gehen wir von 1% bestverdienenden OligarchInnen in Deutschland aus, dann ergibt dies bezogen auf 40 Millionen Erwerbstätige 400.000. Schöpfen wir von den auf - im Durchschnitt - mindestens 1 Million Euro geschätzten Einnahmen der 1% Bestverdienenden 50% ab, dann ergäbe dies 400.000 mal 1/2 Million, das macht 200 Milliarden. Bei ca. 1,3 Billionen Staatsschulden wäre Deutschland damit in ca. 6,5 Jahren (alt) schuldenfrei. Derzeit gibt es nach  der Datenquelle und Basis Materialband zum ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung S. 112, Tab. 1.65,  ungefähr 460.000 (Multi) Millionäre in Deutschland. Das hier vorgeschlagene Modell ist also durchaus realistisch, wie hier auch gezeigt wurde: Die Wachstumsrate der Millionäre in Deutschland. 

      Querverweise
      Staatsverschuldung der Länder im Vergleich 1950-2002.
       Wachstums-Tabellen und Schaubilder. Zur Veranschaulichung des Schuldenproblems
      Überblick Schuldenporträts. * Was zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?
       * Überblick Staatsverschuldung 0_* 1 * Was tut not? *  Neuverschuldung * Privat *  Geldtabu * Psychopathologie Geld1, Geld2 *   Adam Smith zur Staatsverschuldung * Gemeinwohl * Freiheit *
      Juliusturm. Antizyklische Haushaltspolitik der Vernunft. Fritz Schäffer und John Meynard Keynes.
      Überblick Statistik in der IP-GIPT: Methoden, Daten, Geschichte, Verwandtes.
      Beweis und beweisen in Politik, gesellschaftlichem Leben, Medien und Öffentlichkeit.
      Überblick Programm Politische Psychologie in der IP-GIPT



    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Das Schulden-Porträt: Johannes Rau, Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen 1978-1998. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/finanz/schuldp/rau.htm
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    korrigiert: 03.06.04 irs