[Das Schulden-Porträt der Gemeinde]
Ausserbinn (Schweiz)
Wie eine schuldenfreie Gemeinde
autoritär zerstört und in den kommunalen
Ethnozid
getrieben wurde.
von Rudolf Sponsel, Erlangen (ohne Gewähr)
Schuldenuhr [Platzhalter: wozu?] Schweiz.
* Politbiographie *
Schulden-Tabelle
* Ergebnis * Kommentar
* Staatsverschuldung
Schweiz - Materialien * Anregung *
Was
bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch? * Strukturelle
Therapie, Kognitive
Therapie *
Achtung: die
globale Enteignung unserer Städte durch Cross Border Leasing.
Übersicht
Schulden-Porträts * Schulden-Wachstumstabelle
* Japan * USA
1791-2006 * Querverweise *
Ergebnis der Zwangseingemeindung
Zeit-Fragen
führen hierzu aus: "Das Hauptargument für die erzwungene Fusion
lautete wie folgt: Grosse Gemeinden sind billiger als kleine. Doppelspurigkeiten
können vermieden und Kosten eingespart werden. – Wie ist die Situation
in der neuen Gemeinde Ernen heute? Der ehemalige Schreiber, Gemeinderat
und heutige Präsident des «Vereins Ausserbinn» berichtet:
Obwohl der Kanton die Fusion mit etwa 2 Millionen Franken subventioniert
hat, ist die Steuerbelastung inzwischen um etwa 12 Prozent gestiegen. Die
Wassergebühren sind um 13 Prozent gestiegen, und die Gebühren
für die Kehrichtabfuhr haben um 25 Prozent zugenommen. Weitere Kostensteigerungen
sind zu beobachten.
Besorgniserregend ist die allmähliche Auflösung der Strukturen,
die die kleine Gemeinschaft in Ausserbinn über Jahrhunderte getragen
haben. Im Kleinstdorf hatte jeder zweite der Bewohner irgendeine Aufgabe
für die Gemeinschaft zu erfüllen – sei es in der Ortsfeuerwehr,
im Unterhalt der Wasserversorgung, in der Abwasserreinigung, in der Pflege
der Wege usw. Die Beteiligten haben ihre Persönlichkeit, ihre Kompetenz
und ihre Berufserfahrung eingebracht. Es waren alles Aufgaben, die in Ausserbinn
eine lange Tradition und in den einzelnen Familien einen festen Platz hatten
und die das Selbstbewusstsein der Bürger gestärkt haben.
Für einige Einwohner war die Zwangsfusion eine
Zäsur. Sie haben dieses Ereignis zum Anlass genommen, ihre Mitarbeit
zu beenden. Schlussendlich sind jetzt andere verantwortlich. Dazu kommt,
dass vor der Fusion in jedem Dorf ein eigener Gemeinderat – bestehend aus
drei Personen und unterstützt von je einem Gemeindeschreiber sich
kostengünstig um das Gemeinwohl gekümmert hat. Heute gibt es
nur noch ein einziges, zentrales Gremium. Der Unterschied ist spürbar:
Wenn zum Beispiel Schwierigkeiten auftauchen oder etwas nicht funktioniert,
hat dies vor der Zwangsfusion jemand vor Ort selbst in Ordnung gebracht.
Heute telefoniert jemand aus dem «Verein Ausserbinn» oder schreibt
einen Brief an die vier Kilometer entfernte Gemeindezentrale und fordert
einen Gemeindeangestellten an. Und allzu häufig geschieht lange nichts.
Die Beziehung des Vereins zur neuen Gemeindezentrale
in Ernen ist – zurückhaltend ausgedrückt – gespannt. «Asterix
und Obelix» haben im Wallis ihren Kampf verloren. Sie haben jedoch
eine Botschaft ausgesandt: «Ausserbinn ist überall!»"
Kommentar
Der Fall Ausserbinn wirft ein ungewöhnliches Licht und einen dunklen
Schatten auf den Ruf der vielfach gerühmten Schweizer Basisdemokratie
der Volksabstimmung. Nun, wenngleich Eingemeindungen in manchen Fällen
sehr sinnvoll sein können, so wird man doch erwarten, dass hierzu
das Einverständnis der Betroffenen eingeholt und erteilt werden muss.
Allerwenigstens sollten sich im Nachhinein Vorteile ergeben. Das ist nicht
nur nicht der Fall, sondern es scheint, als wäre ganz im Gegenteil
viel gut Funktionierendes unwiderruflich und nachhaltig zerstört worden,
nämlich Engagement und Identität der Menschen in dieser Gemeinde,
also ein kommunaler Ethnozid
begangen worden.
Betrachtet man sich die Verschuldungssituation der
Schweiz, wird klar, dass die SchweizerInnen vom umsichtiger Finanz- und
Haushaltswirtschaft ebenso wenig verstehen (wollen) wie der gesamte plutokratische
Westen. Immerhin, die Seite
erkennt: "
Hierzu bedarf es eines starken öffentlichen Problem-Bewußtseins und einer tiefgreifenden Konditionierung der politischen Massenhirne. Schulden machen, das muss Gefühle wie Scheiße in der Zahncreme hervorrufen: Abscheu und Ekel. Und man muss sich von den Irrlehren der US-etilE-Universitäten lösen - die sind in erster Linie für sich selber da - wie man auch begreifen muss, dass die USA ganz andere natürliche Wachstumsbedingungen haben als Deutschland (Bevölkerungswachstum und Arbeitsplatzentwicklung). Die USA sind weder real noch normativ oder ideal ein Weltmodell, das sollten die USA und wir Europäer und Deutsche möglichst schnell begreifen und akzeptieren. Die Ausbeutung und Zerstörung der Landwirtschaftsbasis der Dritten Welt durch die Globalisierung und die supra-nationalen Egoismen (EU) ist ein politisches Wirtschaftsverbrechen gegen die Menschlichkeit und die Regierungen der führenden Industrienationen gehörten dafür vor ein internationales Tribunal gestellt. Als allererstes sollte bei PolitikerInnen das Geldtabu aufgehoben und radikale finanzielle Transparenz herbeigeführt werden und vielleicht wäre es eine gute Qualitätssicherungsmaßnahme, wenn JuristInnen und BeamtInnen wenigstens eine Quotenbegrenzung bei Wahlen erhielten, um das Allerschlimmste zu verhüten. Die elementar notwendige Grundstellung für eine dauerhaft verantwortliche, solide und vernünftige Haushaltswirtschaft ist: Diese elementaren und banalen Binsenweisheiten - für deren Realisation und Beherzigung ein Studium anscheinend eher hinderlich ist - wollen viele Kämmerer, Finanz"fach"leute und PolitikerInnen nicht einsehen oder es ist ihnen egal. Wir werden daher überwiegend von finanzökonomisch uneinsichtigen Dummköpfen oder von Nach-mir-die-Sintflut-Verwahrlosten - oder von einer besonders ungesunden Mischung aus beiden - regiert. Dummerweise wählen wir diese Leute auch immer noch, so dass man wohl sagen muss: es geschieht uns nicht besser. Doch daraus folgt fatalerweise, dass es wahrscheinlich auch keine Problemlösung (höchstens einer ungewöhnlichen höheren Ordnung) gibt: Denn wenn die grosse Masse der soziologisch-statistisch betrachtet Normalen - inhaltlich betrachtet - die Verrückten sind, dann sind die Verrückten die Normalen und bestimmen, was normal ist. Dies bestätigt sich auch durch eine Analyse der schuldenfreien Gemeinden in Deutschland. Insgesamt dürften diese vernünftig, verantwortlich und solide Wirtschaftenden nicht einmal die 5%-Hürde schaffen. Eine Änderung ist also ziemlich unwahrscheinlich - bis es wirklich nicht mehr geht und alles zusammenkracht. Bei einigen Gemeinden und Ländern scheint dieser Grenzbereich inzwischen recht nahe zu sein (Berlin, Bremen, München), so dass im Zusammenhang damit, dass es einige wenige Prozent ja wollen und können und der faktischen Pleitesituation vieler anderer vielleicht ein wenig Hoffnung gibt, wenn auch der begonnene Ausverkauf der öffentlichen Vermögenswerte noch viel Schlimmeres befürchten lässt. Wann wird ihnen einfallen, den Kölner Dom, die Berliner Luft oder die bayerischen Alpen an "Investoren" - am besten gleich mehrfach - zu verleasen, um für ein paar wenige Millionen, ein paar Tröpfchen auf den heißen Stein für kurze Zeit ihre Zahlungsunfähigkeit hinauszuschieben? |
Man beachte bitte allgemein auch: Zur Beurteilung, wenn die Neuverschuldung abnimmt oder gar richtig getilgt wird, ob echtes Einsparen vorliegt oder nur mehr Geld durch Tafelsilberverkäufe (z.B. eine Spezialität Ackermanns, Deutsche Bank), Steuermehreinnahmen durch höheres Aufkommen - Wachstum oder Steuererhöhungen (z.B. 1994) - hereinkommt, müssten diese Daten eingearbeitet werden. Außerdem muss zusätzlich an sog. "kreative Buchführung" der PolitikerInnen gedacht werden, um das wahre Ausmaß der Schulden zu verschleiern. (z.B. durch den Ausverkauf der Städte oder durch die extreme Ausdehnung der sog. "Kassenverstärkungskredite" oder auch die versteckten und teilweise kaum kalkulierbaren zukünftigen Lasten, siehe Staatsverschuldung und Bilanzfälschung. Es ist die Aufgabe der Kontrollorgane und Aufsichtsbehörden (Bundesbank, Rechnungshöfe, Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen), der Steuerzahlerverbände und der kritischen Medien solche Methoden zu unterbinden bzw. transparent und öffentlich zu machen. |
Links (Querverweise
IP-GIPT)
Schulden-Uhren Links.
Wozu
der Platzhalter für Schuldenuhr Schweiz?
Haushaltsrecht und Haushaltspraxis.
Internationale
Statistische Ämter (Adressen). * Überblick
Statistik in der IP-GIPT *
Staatsverschuldung Schweiz - Materialien
Die Schweiz sitzt in der Liquiditätsfalle. [Quelle: Credit
Suisse 02.06.2003].
"Totgeglaubte leben länger. Das trifft auch auf den Ökonomen
John Maynard Keynes zu. Lange Zeit war die keynesianische Liquiditätsfalle
bloss ein theoretisches Konzept. Dann schnappte sie Anfang der Neunziger
Jahre in Japan erstmals zu. Nun schlägt sich auch die Schweiz mit
kurzfristigen Zinsen nahe am Nullpunkt, einer stagnierenden Wirtschaft
und einer gefährlich tiefen Inflationsrate herum.
Gewisse Prophezeiungen neigen dazu, sich von selbst zu erfüllen.
Beim immer wieder herbeigeredeten Aufschwung der Schweizer Konjunktur nützt
jedoch auch die geballte Kraft der versammelten Wirtschaftsprognostiker
nichts. Die Wirtschaft dümpelt weiterhin auf der Grenze zwischen Wachstum
und Rezession und wird gemäss neuesten Prognosen nach 2002 auch in
diesem Jahr stagnieren. Die Optimisten unter den Auguren lassen sich dadurch
jedoch nicht beirren und halten an der Aufschwungs-These fest, wobei sie
an ihrer Prognose-Uhr einfach das Datum verstellen: erst war es Anfang
2003, dann Mitte 2003, nun vielleicht erst in der ersten Hälfte von
2004."
Kuriosum der suisse.attac [Ohne
Datum]
"Die Verschuldung der Eidgenossenschaft ist fast gleich null.
In einem Interview in der „Woz-Die Wochenzeitung“ widerlegt Sébastien
Guex, Professor für Wirtschaftsgeschichte an der Universität
Lausanne, die „explosive Staatsverschuldung“ wie die „Economiesuisse“,
Wortführerin des Patronats, behauptet.
Die Finanzkonten der Eidgenossenschaft schliessen
mit einem Defizit von 100 Millionen anstatt der vorausgesagten 1,8 Milliarden
Franken ab. Man kann sagen, dass die Voraussagen pessimistisch waren! Die
Budgetstatistiken der Eidgenossenschaft - Schulden, Einnahmen und Ausgaben,
usw. - sind im Grunde politische Zahlen. Seit 25 Jahren ist es das Ziel,
Ausgaben zu kürzen und ein positives Klima für den Abbau des
Sozialstaates und des Service Public zu schaffen. Seit 1980 wurden mehrere
Sparprogramme gestartet. Zwischen 2001 und 2005 wurde keine Erhöhung
der Staatsausgaben mehr verzeichnet, sondern im Gegenteil ein Rückgang
von 1,6 %. Das hat natürlich Folgen: Die Angestellten sehen ihre Kaufkraft
geschwächt und dem Binnenmarkt geht es gar nicht gut. Dies ist die
direkte Folge der Sparpolitik, die von den Industriekreisen, den Grossbanken
und den Rechtsparteien vertreten wird. Auf der einen Seite spart die Eidgenossenschaft,
und auf der anderen hat sie einen Ausfuhrüberschuss von 10 Milliarden
Franken. Der Exportwirtschaft geht es gut, und die Grossindustrien haben
von Jahr zu Jahr höhere Wachstumsraten.
Bisher sprach die Schweiz, wenn sie ihre Schuldenhöhe
angab, nur von der Bruttoschuld, ohne dabei die Aktiva - Immobilien, Gewinnbeteiligungen,
usw. - mitzuzählen. Um die EU zufrieden zu stellen, welche dies schon
seit zehn Jahren verlangt, hat die Nationalbank im vergangenen November
nun ihre Zahlen veröffentlicht. Zwischen der Bruttoschuld von 120
Milliarden Franken und ihren Aktivguthaben und Gewinnbeteiligungen - die
Swisscom allein ist zum Beispiel 10 bis 12 Milliarden Franken wert! - gibt
die Nationalbank Finanzguthaben in der Höhe von 122 Milliarden Franken
an. Zieht man davon die Goldreserve und die Depositen ab, bleiben immer
noch 60 Milliarden Franken Aktiva.
Schlussfolgernd kann man sagen, dass die Verschuldung
der Eidgenossenschaft fast gleich null ist. Diese Feststellung stellt die
herkömmlichen Ideen in Frage und ruft nach einer echten politischen
Debatte über die Berechtigung der wirtschaftlichen Sparpolitik, die
die Eidgenossenschaft seit Jahren praktiziert."
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten
GIPT = General and Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
Stichworte: Allgemeines
zum Schulden-Syndrom , Was
bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch? * Amtliche
Statistik * Armuts-
und Reichtumsberichte der Bundesregierung. * Antizyklische
Wirtschaftspolitik * Bund Links * Datenquellen
und Hinweise zu Schulden und Wirtschaftswachstum (BIP) * Demokratien
* Euphemismus * Globalisierung
* Globale Enteignung der Städte
(CBL) * Hollyvoodoo * homo
oeconomicus * Ich pumpe, also bin
ich * Länder,
Gemeinden und Zweckverbände * Lüftl-Theorem
* Mittel(werte) * politische
"Krankheit" * Etile * Euphemismus
* Schulden-Pisa * Schulden-Porträt
(Neues
Benchmarkformat zur Bewertung der Leistung von PolitikerInnen) *
Schulden-Uhren
Links * Schulden-Wachstums-Rate
* Staatsverschuldung:
Literatur- und Linkhinweise zu Paul C. Martins Arbeiten ("Lüftl-Theorem")
* Die Schuld
der Wirtschaftswissenschaften und der Medien * Wachstum
kritisch betrachtet * Wachstumstabellen
(Zinseszins) * Zeitgeschichte.
___
Allgemeines zum
Schulden-Syndrom: Das Schuldenproblem hat seinen Ursprung in einer
expansiven
und verfehlten maniformen
Grundeinstellung: mehr, immer mehr und noch viel mehr. Diese grundlegende
Fehleinstellung kommt aus der plutokratischen Wirtschaft und ihrer falschen
Philosophie des homo oeconomicus, die
ihre pseudowissenschaftliche Rechtfertigung in den amerikanischen
etilE-Universitäten (Harvard,
Princeton,
Yale,
Stanford)
findet. Wachstum
über alles, Wachstum um jeden Preis, Konsum, Konsum, kaufen, kaufen.
Der Mensch interessiert nicht oder nur als Konsummaschine, als konditionierte
Kaufratte. Stabilität interessiert nicht. Gerechtigkeit interessiert
nicht. Es geht darum, daß eine kleine radikale Minderheit von Millionären
und Milliardären mehr, noch mehr und noch viel mehr anhäufen
kann. Die Nationalölkonomie und Wirtschaftspolitik wird vollkommen
beherrscht von einer plutokratischen
Pseudo-Elite, die weder vom Menschen noch von der Wirtschaft wirklich
etwas verstehen, nur vom in die eigene Tasche raffen, Bilanzfälschungen,
vom Schulden machen, von Börsenspekulation, Luft- und Seifenblasen,
globalem Zocken und einer verantwortungs- und hemmungslosen Manipulation
durch Werbung, Falschinformation und ihrer hollywoodgerechten Aufbereitung
mit Hilfe gewissenloser Medien. Denn daß Deutschland so an den Rand
des finanziellen Ruins getrieben werden konnte, ist wesentlich mit das
Werk seiner unkritischen und willfährigen WirtschaftswissenschaftlerInnen
und der wirtschaftspolitischen Medien, die das Problem seit ca. 35 Jahren
nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen
Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben.
Was
bedeutet Staatsverschuldung ganz praktisch ? Schulden erfordern einen
Kapitaldienst, d.h. die Begleichung bei Fälligkeit und die Zahlung
der Zinsen. Derzeit belaufen sich in Deutschland nach der Zinsuhr des Bundes
für SteuerzahlerInnen die Zinsen wie hier
ausgewiesen. Am 5.11.6, gegen 14 Uhr, waren dies über 57 Milliarden
Euro. Der Bundeshaushalt für 2006 sieht Ausgaben in Höhe von
261,6 Milliarden Euro vor [siehePDF].
Auf das Gesamtjahr hochgerechnet, ergeben sich rund 66 Milliarden Euro
Zinslast für den Bund. Das sind 25,2% der gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt
allein für Zinszahlungen. Dieses Geld fehlt nicht nur für sinnvolle
Ausgaben, aufgrund der Zinseszins- und Wachstumseffekte droht dieser Anteil
immer größer zu werden.
Zum Vergleich: Allgemeiner Teil zur Geschichte
der amtlichen Statistik in Deutschland durch eine Veröffentlichung
des Stat. Landesamtes Baden-Württemberg. Ein wichtiges Datum für
die Geldstatistik ergibt sich durch die Gründung der Reichsbank
1876. Bemerkenswert ist auch die vorbildliche Veröffentlichungspraxis
wichtiger statistischer Daten in den USA,
die z.B. ihre öffentliche Verschuldung seit 1791
für jedefrau öffentlich zugänglich im Internet stehen haben.
Die deutschen stat. Ämter sollten sich daran ein Beispiel nehmen,
denn:
Für die Analyse, Forschung, Planung,
Prognose und Lenkung finanzökonomischer Sachverhalte und der sie beschreibenden
Größen ist eine kontinuierliche und zuverlässige
Statistik von größter wissenschaftlicher, wirtschaftlicher,
gesellschaftlicher und damit politischer Bedeutung. Das ist oft
ein schwieriges Geschäft. Doch wer ausser den statistischen Ämtern
sollte das leisten können und auch leisten sollen?
Was die Gemeinden betrifft, sollten grundsätzlich alle Schulden von Trägern, für die Gebietskörperschaften, besonders auch die Gemeinden, letztlich bürgen und haften, aufgeschlüsselt ausgewiesen werden. Bei den Gemeinden sind dies die Eigen- und Regiebetriebe, die kommunalen Zweckverbände und alle Unternehmungen oder Unternehmensbeteiligungen, für die - auch anteilsweise - gebürgt oder gehaftet wird. |
Nicht selten entsteht der Eindruck,
dass Transparenz, Öffentlichkeit und Zugänglichkeit der Daten
gar nicht gewollt wird (so werden z.B. die Linkadressen wichtiger Berichte,
wie z.B. der Armuts-
und Reichtumsberichte der Bundesregierung öfter verändert,
was dumm oder/ und absichtlich-böswillig und damit Transparenz und
Kontinuität entgegengerichtet ist ). Häufig werden Definitionen,
Methoden und Darstellung verändert, undurchsichtige oder verwirrende
Varianten verwendet, so dass die Vergleichbarkeit gerade bei langen Zeitreihen
sehr erschwert wird. In Deutschland kommen die Währungsreformen,
die Wiedervereinigung, EU-Angleichungen - die Einführung des Euro
ist noch das geringste Problem - und das förderale Chaos hinzu: 16
Parlamente, 16 Regierungen, 16 Verfassungsschutzämter, 16 Rechnungshöfe,
16 Verfassungsgerichte, 16 ... Ähnliche Erschwernisse ergeben sich
durch die unterschiedlichen regionalen Regelungen: Eingemeindungen und
Auslagerungen, unterschiedliche Haushalts- und Buchungssysteme. Das alles
gehörte aus statistischer Sicht einheitlich und damit vergleichbar
geregelt. Doch selbst wenn vieles geregelt ist, so heisst das noch lange
nicht, dass sich Regierung und Verwaltung daran halten - hat sich doch
z.B. sogar unser Bundesfinanzminister
durch seine verfassungswidrigen Haushalte in NRW offenbar
besonders "qualifiziert". Und so wird getrickst und unterlaufen, wo es
opportun erscheint, denn die Gesetze werden vor allem bei Kleinkriminellen
unsinnig streng angewandt, während die Großen nicht nur davon
kommen, sondern für ihre gesamtgesellschaftlichen Schäden meist
auch noch kräftig belohnt werden. Wie soll sich denn da jemals etwas
ändern?
___
Armuts-
und Reichtumsberichte der Bundesregierung.
"Die hervorstechenden Fehler der wirtschaftlichen Gesellschaft, in der wir leben, sind ihr Versagen, für Vollbeschäftigung Vorkehrung zu treffen und ihre willkürliche und unbillige Verteilung des Reichtums und der Einkommen."Antizyklische Haushaltspolitik steht nach Keynes also unter dem Ziel der Vollbeschäftigung, Stabilität und die sie ermöglichende soziale Gerechtigkeit.
"Seit 1995 haben Hunderte Städte und öffentliche Unternehmen in Deutschland und Europa ihre Großanlagen wie Klär- und Wasserwerke, Straßenbahnen, Schulen und Messehallen an US-Investoren verkauft und zurückgemietet. Erst durch Rundfunksendungen von Werner Rügemer wurde »Cross Border Leasing« seit 2002 zu einem öffentlichen Thema. Er schildert die Entstehung und Struktur dieses Finanzprodukts der »New Economy« in den USA, ihre Verwandtschaft mit anderen Formen öffentlicher Enteignung, ihr Ausmaß in den wichtigsten europäischen Staaten sowie die Arbeitsmethoden der Leasing-branche. Erstmalig legt er jetzt die bisher geheimen Vertragsinhalte dieser Konstrukte fiktiver Kapitalbildung in vollem Umfang offen." (Rückumschlag / Info mit Inhaltsverzeichnis.). Bestellung: Westfälisches Dampfboot. |
(Faust II, A V, Palast, Mephisto Vers 11187) |
23,9 % |
Auch der Bund der Steuerzahler bestätigt in seinem Bericht "2006
Die öffentliche Verschwendung" [Bezugsquelle]
die Praxis, mit Hilfe der Kassenverstärkungskredite die echte Staatsverschuldung
optisch kleiner zu halten. Im Bericht wird S. 43 am Beispiel Bodenheim
(Hessen) ausgeführt: "Die [Kassenverstärkungs] Kredite dienen
eigentlich nur der kurzfristigen Liquiditätssicherung einer Kommune,
werden mittlerweile aber landauf und landab als Finanzierungsquelle laufender
Ausgaben benutzt."
____
Kommunale Einheiten in .
.
___
Länder,
Gemeinden und Zweckverbände. Wie das stat. Bundesamt mitteilt,
sind die Aufgaben zwischen Land, Gemeinden und Zweckverbänden in den
verschiedenen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Aus Gründen
der besseren Vergleichbarkeit,
werden daher die Schulden von Ländern, Gemeinden und Zweckverbänden
zusammengefaßt.
___
Lüftl-Theorem.
___
Mittel = Arithmetischer Mittelwert: Alle
Werte addieren und durch ihre Anzahl teilen: M = Summe / N. Man beachte,
wenn Mittelwerte über Zuwächse gegenüber Vorjahreswerten
gerechnet werden, ergeben sich andere Mittelwerte als wenn der gesamte
Zeitraum gemittelt wird. In Mittelwertberechnungen von Zuwächsen geht
ein Wachstumsfaktor ein.
Streuung =: die Standardabweichung, ein Schätzmass
für die Streuung um den Mittelwert.
Spannweite = Maximum - Minimum.
___
politische
"Krankheit". Sie heißt: Schulden, Schulden über alles,
über alles in der Welt. Man könnte sie als eine Art Schuldentollwut
bezeichnen. Siehe Überblick
Schuldenporträts. Leider helfen bislang weder die entsprechenden
Grundgesetzartikel (115
und 109) noch das Stabilitäts-Gesetz
(1967); die "Schulden-Tollwut" scheint inzwischen ein globales
Phänomen zu sein. Und die Nationalökonomie und Finanzwissenschaft
zeigt sich auch weitgehend unfähig, das Problem angemessen wahrzunehmen
und zu lösen. Dafür gibt es dann Wirtschaftsnobelpreise
für Spekulationsgewinnoptimierung.
___
Schuldenentwicklungs-Modell
Verantwortlich
für die unverantwortliche Schuldenpolitik sind: Politik, Recht, Verfassung,
Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaft, Werbung, Banken, Medien, KonsumentInnen
und WählerInnen. Jeder Faktor für sich alleine genommen scheint
zu einem bestimmten Zeitpunkt - vor allem am Anfang - eine sehr geringe
Wirkung oder Bedeutung haben, wie es z.B. typisch für Wachstumsphänomene
ist, wo man lange, lange Zeit nichts merkt. Jeder gesellschaftliche Bereich
trägt in einem vernetzten Wechselwirkungsprozess immer wieder eine
kleine Veränderung bei, so dass aber insgesamt und über die Zeit
betrachtet eine riesige und womöglich nicht mehr beherrschbare Eigendynamik
an Wechselwirkungen zustande kommt. In einem Schaubild vorgestellt, könnte
man sich eine Spirale denken, die sich allmählich immer mehr ausdehnt
und in eine gigantische Wachstumsblase einmündet, die schließlich
in einer Währungsreform platzt. > Mehr Politische
Krankheit ...
___
Schulden nach
dem Maastrichtvertrag.
___
Schulden-Pisa.
Anregung: machen oder unterstützen
Sie Schulden-Porträts von Ihren PolitikerInnen im Land, im Bezirk,
im Landkreis, in der Gemeinde und in der Stadt, von den Institutionen,
Organisationen und großen Firmen. Helfen Sie mit, unsere PolitikerInnen
und VerantwortungsträgerInnen zu erziehen, dass sie den einfachsten
und wichtigsten kaufmännischen Grundsatz, dass man auf Dauer
nicht mehr ausgeben darf als man einnimmt, also solides wirtschaften begreifen,
verinnerlichen und praktizieren lernen. Wählen Sie niemanden, der
dies nicht kann, beherzigt und zeigt.
PolitikerInnen reden viel, gefällig und selbstgefällig. Achten Sie nicht auf die Worte, denn diese bedeuten nichts, sind meist Werbung, Imagepflege, oft stimmen sie nicht. Achten Sie nur auf die Tatsachen, auf das, was gemacht wird; auf das, was als Ergebnis rauskommt. Und die Verschuldungszahlen sind ein sehr gutes Kriterium für Tüchtigkeit und Verantwortung. Und wer mit Steuer-Geldern nicht richtig umgehen kann, bedient sich womöglich nur selbst, kann also nicht nur nichts, sondern ist sogar eine Gefahr für das Gemeinwohl. Geld wäre genug da: Gehen wir von 1% bestverdienenden OligarchInnen in Deutschland aus, dann ergibt dies bezogen auf 40 Millionen Erwerbstätige 400.000. Schöpfen wir von den auf - im Durchschnitt - mindestens 1 Million Euro geschätzten Einnahmen der 1% Bestverdienenden 50% ab, dann ergäbe dies 400.000 mal 1/2 Million, das macht 200 Milliarden. Bei ca. 1,3 Billionen Staatsschulden wäre Deutschland damit in ca. 6,5 Jahren (alt) schuldenfrei. Derzeit gibt es nach der Datenquelle und Basis Materialband zum ersten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung S. 112, Tab. 1.65, ungefähr 460.000 (Multi) Millionäre in Deutschland. Das hier vorgeschlagene Modell ist also durchaus realistisch, wie hier auch gezeigt wurde: Die Wachstumsrate der Millionäre in Deutschland. |
Quelle: Erläuterungen Statistisches
Bundesamt Fachserie 14 Schulden der öffentlichen Haushalte.
___
Schulden-Uhren
Links.
___
Schulden-Wachstums-Rate
nach der Formel Endwert = Anfangswert * ez * n.
Hier n = = . Rechnung: z = [ln(E/A)]/n, also z.B. für
die absoluten Schulden: z = [ln()]/ n = [] / n = =
%.
Probe: [Anfangswert] * e^(z*n):
A * e^( * ) = A * e^() = A * = [Endwert]
Gerechnet mit Taschenrechner Sharp El-531VH.
Einen Vergleich zwischen der exponentiellen
Schulden-Wachstums-Rate nach dem Zinses-Zins-Modell und dem jeweils entsprechenden
arithmetischen Mittelwert findet man z.B. für alle Bundesbankpräsidenten
und Kanzler von Adenauer 1950 bis Schröder 2002 hier.
Wie man sieht, stimmen die Größenordnungen ganz gut überein.
Eine ziemlich perfekte Dokumentation könnte umfassen, absolut und
relativ in %: Ausgangswert = Schulden des Vorgängers, Anfangswert,
Endwert = Ausgangswert des Nachfolgers, Mittelwert, Standardabweichung
(Streuung), Minimum, Maximum, Spanne (Maximum-Minimum), Wachstumsrate.
Eine negative Schulden-Wachstums-Rate bedeutet natürlich Tilgung und
sparen. "Sparen" bedeutet nicht, wie in der Presse vielfach falsch euphemistisch
dargestellt, dass weniger neue Schulden aufgenommen werden. In diesem Falle
wird nicht etwa gespart, "nur" nicht mehr so viel Schulden
gemacht wie gegenüber dem Bezugskriterium (meist Vorjahr). Siehe:
Was
zum Teufel heißt eigentlich "Sparkurs"?.
___
Staatsverschuldung:
Literatur- und Linkhinweise zu Paul C. Martins Arbeiten und dem sog. "Lüftl-Theorem"
Martin, Paul C. & Lüftl, Walter (1984, 2.A.). Die Pleite.
Staatsschulden, Währungskrise und Betrug am Sparer. München:
Langen-Müller.
Das sog. Lüftl-Theorem finden Sie auch praktisch durchgerechnet für die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen hier. Entscheidend für die Problematik ist die Geschwindigkeit des Wachstums, z.B. der Schulden in Beziehung zu den Ressourcen, z.B. BIP, d.i. bei der exp. Regression der Faktor b in: F(X)=A*eb*x |
Die Warnungen Paul C. Martins von vor 20 Jahren bewahrheiten sich inzwischen
recht dramatisch, einige Kommunen sind praktisch pleite und die Staatsfinanzen
völlig zerrüttet. Es zeigt sich immer mehr, dass die politische,
ökonomische gesellschaftliche Entwicklung eigentlich nur noch mit
psychopathologischen Mitteln analysiert werden kann. Leider ist das Problem
nicht lösbar, weil immer dann, wenn Massenwahnphänomene
greifen, besonders in sog. "Demokratien", die
Mehrheit bestimmt, was "normal"
ist - auch wenn es noch so verrückt ist.
___
supra-nationale Egoismen
(EU). Es ist ein ungeheurer Vorgang, wenn die subventionierte Landwirtschaft
der Europäischen Union z.B. die afrikanische Landwirtschaft zerstört,
indem sie ihre Überschuss- und Überflussprodukte dorthin "billiger"
exportieren als die einheimischen landwirtschaftlichen Erzeuger produzieren
können.
Suchen in der IP-GIPT,
z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff>
site:www.sgipt.org
z.B. Schulden-Porträt site:www.sgipt.org. |
korrigiert: