Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=20.08.2024 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 24.08.24
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Wissenschaftstheorie in der Psychologie, Bereich Beweistheorie, und hier speziell zum Thema:

    Definitionen der Psychologie
    Allgemeines Definitionsregister Psychologie
    besonders zu Erleben und Erlebnis

    Originalrecherche von Rudolf Sponsel, Erlangen



    Definitionen elementarer Dimensionen des Erlebens: Aufmerksamkeit, Befinden, Bewusstsein, Denken: Definitionsseite, Hauptseite; Dissoziation, Energie, Fühlen, Gedächtnis, Handeln-Machen-Tun; Körper-Psyche, Lenken, Lernen, Motivfelder, Phantasieren (Großanalyse), Vorstellen, Wahrnehmen (Überblick),
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        Inhaltsübersicht
      Editorial.
      Zusammenfassung.
      • Z1-Definition der Psychologie.
      • Z2-Materialien.
        • ChatGPT zur Fragen der Definition der Psychologie.
      • Z-Fazit: Z1, Z2.
      Materialien:
      • Afrika * Alle-Kulturen-und-Völker * APA * Arnold,-Eysenck-Meili * Asien * Brentano * Bühler, Karl * Carus * DGPs * Dorsch * Eisler *  Eskimos-Inuit * Fechner * Gerrig & Zimbardo * Gestaltpsychologie* Hall * Herbart * Herzog * Hilgard * Hull * Indigene Völker * Köhler * Koffka * Külpe * Myers * Stern * Titchener * Toman * Wertheimer * Westermann * Wittgenstein * Wundt * Ziehen *
      • ChatGPT zur Fragen der Definition der Psychologie.
      • RS-Gebrauch in den IP-GIPT Seiten.
      Signierungen und Signierungssystem.
      Checkliste definieren.
      Checkliste beweisen.
      Zitierstil.
      Literatur, Links, Glossar, Anmerkungen und Endnoten, Querverweise, Copyright und Zitierung, Änderungen




    Editorial Definitionen der Psychologie
    Obwohl die Psychologie meist als die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten definiert wird, taucht das Erleben als zentrales Thema so gut wie nie auf. Es gibt noch nicht einmal eine Fachgruppe (Department) Erleben. Die amerikanische Psychologie scheint sich sogar gegen das Erleben regelrecht verschworen zu haben, wie hier belegt wird (APA, Hilgard, Myers, Zimbardo). Auf dieser Seite werden aktuelle, historische, und interkulturelle (Afrika, Asien, Indigene) Definitionen der Psychologie dokumentiert, im einzelnen:
      Materialien:  Afrika * Alle-Kulturen-und-Völker * APA * Arnold,-Eysenck-Meili * Asien * Brentano * Bühler, Karl * Carus * DGPs * Dorsch * Eisler *  Eskimos-Inuit * Fechner *  Gerrig & Zimbardo  * Gestaltpsychologie* Hall * Herbart * Herzog * Hilgard * Hull * Indigene Völker * Köhler * Koffka * Külpe * Myers * Stern * Titchener * Toman * Wertheimer * Westermann * Wittgenstein * Wundt * Ziehen *
    Unsere aktuelle Definition (20.08.2024) Definition lautet kurz und bündig: Psychologie ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten, ihrer körperlichen und soziokulturellen Basis (Z1).

        Anmerkung Definition: Das elementare formale und allgemeine Gerüst für einen Begriff, Kernelement einer Definition, besteht aus Name/Wiedererkennung, Inhalt, Referenz, wobei die Referenz angibt, wo und wie man den den Definitionsinhalt in der  Welt  und bei den Menschen finden kann. Die  Referenz  wird in der Psychologie so gut wie nie erörtert und ausgeführt und steht bis heute in kaum einen Lehrbuch (teilweise Westermann). Und genau das ist wahrscheinlich der Kern des Problems: Referenzieren ist schwer, meinen  und oberflächeln hingegen sehr leicht. Die besonderen Definitions- und Referenzierungsprobleme der Psychologie liegen im Erleben-  besonders dem direkt nicht zugänglichen fremden Erleben. Hier gibt es noch sehr viel zu tun. Ich hoffe, auch diese Seite trägt zur Klärung und Entwicklung bei.
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    Zusammenfassung-
    Z1-Definition der Psychologie: Psychologie ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten, ihrer körperlichen und soziokulturellen Basis
    Z2-Materialien Definitionen der Psychologie:
      Afrika * Alle-Kulturen-und-Völker * APA * Arnold,-Eysenck-Meili * Asien * Brentano * Bühler, Karl * Carus * DGPs * Dorsch * Eisler * Eskimos-Inuit * Fechner * Gerrig & Zimbardo * Gestaltpsychologie* Hall * Herbart * Herzog * Hilgard * Hull * Indigene Völker * Köhler * Koffka * Külpe * Myers * Stern * Titchener * Toman * Wertheimer * Westermann * Wittgenstein * Wundt * Ziehen *
    Z-Fazit: Die westliche Psychologie wird von der amerikanische Psychologie zu Unrecht beherrscht, wenn man sich die dort herrschende "Definition" der Psychologie, die sich ganz offensichtlich gegen das Erleben verschworen hat, betrachtet, wie die Ausführungen bedeutender Repräsentanten wie z.B. die  APA, Hilgard, Myers, Zimbardo  eindringlich belegen.
     



    Materialien  Definitionen  der Psychologie
    Afrika * Alle-Kulturen-und-Völker * APA * Arnold,-Eysenck-Meili * Asien * Brentano * Bühler, Karl * Carus * DGPs * Dorsch * Eisler *  Eskimos-Inuit * Fechner * Gerrig & Zimbardo * Gestaltpsychologie* Hall * Herbart * Herzog * Hilgard * Hull * Indigene Völker * Köhler * Koffka * Külpe * Myers * Stern * Titchener * Toman * Wertheimer * Westermann * Wittgenstein * Wundt * Ziehen *  Zimbardo *
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    Afrika
    ChatGPT: Wie sieht es mit Definitionen der Psychologie in Afrika aus? "Zusammenfassung Die Psychologie in Afrika wird sowohl durch traditionelle spirituelle und gemeinschaftliche Konzepte als auch durch moderne wissenschaftliche Ansätze definiert. In traditionellen afrikanischen Kontexten ist Psychologie stark mit Spiritualität, Gemeinschaft und Ganzheitlichkeit verbunden, während die moderne afrikanische Psychologie versucht, diese Traditionen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu verbinden, um auf die spezifischen sozialen und kulturellen Bedürfnisse des Kontinents einzugehen. Der Fokus liegt oft auf kollektiver Identität, sozialer Harmonie und dem Gleichgewicht zwischen individuellen und gemeinschaftlichen Bedürfnissen." Spezifische Ausführungen zu:  Traditionelle afrikanische Psychologie,  Moderne afrikanische Psychologie,  Afrikanische Psychologen und ihre Definitionen, Psychologie in Südafrika.
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    Alle-Kulturen-und-Völker
    ChatGPT: Bezieht man alle Völker und Kulturen ein, gibt es da so etwas wie eine Kernüberstimmung in der Definition der Psychologie? "Wenn man alle Völker und Kulturen einbezieht und die verschiedenen Ansätze zur Psychologie betrachtet, gibt es tatsächlich einige Kernübereinstimmungen in der Definition und im Verständnis von Psychologie, auch wenn die spezifischen Ausdrücke und Konzepte kulturell unterschiedlich sein können. Diese Gemeinsamkeiten lassen sich auf einige universelle Themen und Prinzipien zurückführen, die in den meisten Gesellschaften in Bezug auf das menschliche Verhalten, das Bewusstsein und das Wohlbefinden von Bedeutung sind. ...
    Zusammenfassung der Kernübereinstimmungen
        Das Studium von Geist, Gedanken, Emotionen und Verhalten ist in allen Kulturen von zentraler Bedeutung.
        Ganzheitlichkeit (Integration von Körper, Geist, Emotionen und Umwelt) ist ein weit verbreiteter Ansatz.
        Gemeinschaft und soziale Beziehungen sind in allen Kulturen wichtig für das psychische Wohlbefinden.
        Balance und Harmonie werden als Schlüssel zur psychischen Gesundheit angesehen.
        Heilung und Rituale sind universell als Mittel zur Bewältigung von psychischem und körperlichem Leid.
        Erklärungen für psychisches Leiden und der Umgang damit variieren, sind aber universell vorhanden.
        Anpassungsfähigkeit und Resilienz sind überall wichtige Themen.
    Diese gemeinsamen Prinzipien zeigen, dass es trotz kultureller Unterschiede eine universelle Beschäftigung mit den grundlegenden Fragen der Psychologie gibt. Diese Gemeinsamkeiten bilden eine Art Kernverständnis der Psychologie, das in unterschiedlichen Kulturen auf vielfältige Weise ausgedrückt und praktiziert wird."_
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    APA - American Psychological Association.
    "psychology Updated on 04/19/2018    n.
            the study of the mind and behavior. Historically, psychology was an area within philosophy and emerged from it (see epistemology). It is now a diverse scientific discipline comprising several major branches of research (e.g., experimental, biological, cognitive, lifespan developmental, personality, social), as well as several subareas of research and applied psychology (e.g., clinical, industrial/organizational, school and educational, human factors, health, neuropsychology, cross-cultural). Research in psychology involves observation, experimentation, testing, and analysis to explore the biological, cognitive, emotional, personal, and social processes or stimuli underlying human and animal behavior. The practice of psychology involves the use of psychological knowledge for any of several purposes: to understand and treat mental, emotional, physical, and social dysfunction; to understand and enhance behavior in various settings of human activity (e.g., school, workplace, courtroom, sports arena, battlefield); and to improve machine and building design for human use.
            the supposed collection of behaviors, traits, attitudes, and so forth that characterize an individual or a group (e.g., the psychology of women). —psychological adj."

        Um die Definition "the study of the mind and behavior" verstehen zu können, muss man verstehen, was mit dem Begriffsverschiebebahnhof "mind" gemeint ist. Hierzu führt die APA (Abruf 17.08.2024) aus:
     

      "mind Updated on 04/19/2018    n.
      1. broadly, all intellectual and psychological phenomena of an organism, encompassing motivational, affective, behavioral, perceptual, and cognitive systems; that is, the organized totality of an organism’s mental and psychic processes and the structural and functional cognitive components on which they depend. The term, however, is also used more narrowly to denote only cognitive activities and functions, such as perceiving, attending, thinking, problem solving, language, learning, and memory. The nature of the relationship between the mind and the body, including the brain and its mechanisms or activities, has been, and continues to be, the subject of much debate. See mind–body problem; philosophy of mind.
        GÜ: "1. im weitesten Sinne alle intellektuellen und psychologischen Phänomene eines Organismus, einschließlich motivationaler, affektiver, verhaltensbezogener, wahrnehmungsbezogener und kognitiver Systeme; das heißt die organisierte Gesamtheit der mentalen und psychischen Prozesse eines Organismus und der strukturellen und funktionellen kognitiven Komponenten, von denen sie abhängen. Der Begriff wird jedoch auch enger verwendet, um nur kognitive Aktivitäten und Funktionen zu bezeichnen, wie z. B. Wahrnehmen, Aufmerksamkeit, Denken, Problemlösung, Sprache, Lernen und Gedächtnis. Die Art der Beziehung zwischen Geist und Körper, einschließlich des Gehirns und seiner Mechanismen oder Aktivitäten, war und ist Gegenstand vieler Debatten. Siehe Geist-Körper-Problem; Philosophie des Geistes."
      2. the substantive content of such mental and psychic processes.
      3. consciousness or awareness, particularly as specific to an individual.
      4. a set of emergent properties automatically derived from a brain that has achieved sufficient biological sophistication. In this sense, the mind is considered more the province of humans and of human consciousness than of organisms in general.
      5. human consciousness regarded as an immaterial entity distinct from the brain. See Cartesian dualism; ghost in the machine.
      6. the brain itself and its activities. In this view, the mind essentially is both the anatomical organ and what it does.
      7.  intention or volition.
      8. opinion or point of view.
      9. the characteristic mode of thinking of a group, such as the criminal mind or the military mind."
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    Arnold, Wilhelm; Eysenck, Hans Jürgen & Meili, Richard (1971 ff). Lexikon der Psychologie. Freiburg: Herder. Der Eintrag Psychologie verweist auf die Geschichte der Psychologie.
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    Asien
    ChatGPT: Wie definiert man die Psychologie in Asien (China, Indien, Japan, Dalai Lama)?  "Zusammenfassung: In Asien ist die Definition der Psychologie stark von traditionellen spirituellen und philosophischen Konzepten geprägt, die oft das Erleben des Geistes in einem größeren metaphysischen und moralischen Kontext sehen. Dabei geht es häufig um die Balance von Geist, Körper und Seele, das Erreichen von Erleuchtung oder Befreiung von Leid, sowie um soziale Harmonie. In Ländern wie China, Indien und Japan wird die Psychologie sowohl durch traditionelle Lehren als auch durch moderne westliche Ansätze beeinflusst, wobei oft eine Synthese zwischen wissenschaftlichen Methoden und spirituellen Praktiken besteht. Der Dalai Lama hebt besonders die Verbindung von Ethik, Mitgefühl und wissenschaftlichem Verständnis hervor."
    • China: "In China ist die Definition der Psychologie stark von traditionellen Philosophien wie Konfuzianismus, Taoismus und Buddhismus beeinflusst, aber auch von der modernen westlichen Psychologie."
    • Indien: "Die indische Psychologie ist tief in den philosophischen Systemen des Hinduismus, Buddhismus, Jainismus und Yoga verwurzelt. Die Definition von Psychologie in Indien ist umfassender und betont spirituelle sowie introspektive Aspekte des Geistes."
    • Japan: "Die japanische Psychologie ist beeinflusst von der Zen-Buddhismus, dem Shintoismus und dem Konfuzianismus, sowie von modernen westlichen Ansätzen. Sie betont oft die Balance zwischen Individualität und Gemeinschaft."
    • Dalai Lama: "Der Dalai Lama verbindet traditionelle buddhistische Lehren mit modernen wissenschaftlichen Ansätzen, insbesondere durch seine Zusammenarbeit mit Neurowissenschaftlern und Psychologen im Rahmen der Mind and Life Institute-Konferenzen."
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    Brentano in der Deskriptiven Psychologie, zitiert in (Erleben)
      "1. Die Psychologie ist die Wissenschaft vom Seelenleben des Menschen, d. i. von jenem Teil des Lebens, welcher in innerer Wahrnehmung erfaßt wurde. Sie sucht die Elemente des menschlichen Bewußtseins und ihre Verbindungsweisen (nach Möglichkeit) erschöpfend zu bestimmen und die Bedingungen anzugeben, mit welchen die einzelnen Erscheinungen ursächlich verknüpft sind.
          Das Erste ist Sache der Psychognosie, das Zweite fällt der genetischen Psychologie anheim.
          2. Der Unterschied beider Disziplinen greift tief und macht sich insbesondere in zwei sehr wesentlichen Beziehungen geltend:
      a) Die Psychognosie, könnte man sagen, ist reine Psychologie, während die genetische Psychologie nicht unpassend als physiologische Psychologie zu bezeichnen wäre.
      b) Jene gehört zu den exakten Wissenschaften, während diese in allen ihren Bestimmungen wohl für immer auf den Anspruch der Exaktheit verzichten muß."
      Anmerkung: Die Deskriptive Psychologie ist 1887-1901 entstanden, aber aus dem Nachlass 1982 herausgegeben worden
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    Bühler, Karl (1927) Die Krise der Psychologie. Verlag Gustav Fischer, Jena 1927.
    S.29: "... Zum Ausgangsgegenstand der Psychologie gehören also die Erlebnisse, das sinnvolle Benehmen der Lebewesen und ihre Korrelationen mit den Gebilden des objektiven Geistes."
        Anmerkung: Wellek (1955), S. 237 führt die Definition der Psychologie als Wissenschaft vom Erleben und Verhalten auf Karl Bühler (1927) zurück (allerdings fundstellengenau belegt). Berücksichtigt man, dass  "Benehmen" sprachlich altmodisch für Verhalten steht, ist das auch richtig.
     
      "Vorwort zur zweiten Auflage. [RS: gesperrt bei Bühler hier fett]
      Der Text ist unverändert geblieben, ich möchte zwei Hinweise
      und eine neue Formulierung hier im Vorwort unterbringen.
      Eine Fortbildung der Theorie des Kinderspieles, die im Mittelpunkt
      meiner Kritik der Psychoanalyse steht, ist in dem Buche
      C h. Bühlers „Kindheit und Jugend" 1928 zu finden; das ist
      das eine. Die Fruchtbarkeit der Dreiaspektenlehre hat sich bewährt
      in einer „Theorie der tierischen und menschlichen Handlung",
      an der ich arbeite; das ist das andere. Die neue Formel
      erfaßt den Gehalt der klassischen Assoziationstheorie. Es sind,
      kurz gesagt, die folgenden vier Axiome, um die es geht bei
      der Auseinandersetzung der neueren Richtungen in der Psychologie
      mit jener (systematisch nie zu Ende gedachten) Lehre, die
      mit Locke und Hume anhob und um 1890 kulminierte:
          I. Das subjektivistische Axiom: Der einzige legitime
      Ausgang der Psychologie ist die Selbstbeobachtung; ihr Gegenstand
      sind die Erlebnisse.
          II. Das atomistische Axiom: Die Analyse der Erlebnisse
      findet fest umschriebene elementare Bewußtseinsinhalte; die sogenannten
      verwickelten oder höheren Phänomene sind Komplexionen
      aus ihnen.
          III. Das sensualistische Axiom: Genetisch originäre Inhalte
      sind nur die Sinnesdaten mit Einschluß der ‚elementaren'
      Gefühle.
          IV. Das mechanistische Axiom: Die Bildung der Komplexionen
      und der Erlebnisverlauf unterstehen dem Kontiguitätsgesetz,
      dem Assoziationsprinzip; es gibt Simultan- und Sukzessionsverkittungen."

      RS Kritische Anmerkung: Aus Sicht meiner Definition der Psychologie als Wissenschaft von Erleben und Verhalten und ihrer biologischen und soziokulturellen Basis ist Axiom I normativ falsch. Axiom II. sollte kein Axiom sondern ein beweisbarer Satz sein. Axiom III. ist eine fragwürdige Definition. Axiom IV, das besser Assoziationsaxiom heißen sollte. Verweise auf nähere Erläuterungen wären wünschenswert gewesen.

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    Carus, Carl Gustav (1831) Vorlesungen über Psychologie gehalten im Winter 1829/1830 zu Dresden
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    DGPs Deutsche Gesellschaft für Psychologie. Am 24.08.2024 habe ich auf der Hauptseit der DGPs bei Suchen "definition" eingegeben und 18 Treffer erhalten und gesichert: wayback Seite 1, wayback Seite 2. Eine Definition der Psychologie ist nicht dabei. Gibt man bei "Suchen" "Psychologie" ein, gibt es 1100 Treffer. Bei den ersten 50 Einträgen habe ich keine Definition der Psychologie gefunden. Ich habe sodann ChatGPT  ohne Ergebnis befragt. Der Eingangsseite der DGPs kann man aber entnehmen, worum es in der Psychologie geht und hieraus auf die Definition der Psychologie schließen (Abruf 24.08.2024): "... Die über 5400 Mitglieder der DGPs erforschen das Erleben und Verhalten des Menschen. ..."
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    Dorsch (Online, Abruf 15.08.2024)  Psychologie [engl. psychology; gr. ...  (psyche) Seele, Hauch; (logos) ... Lehre, Vernunft, Wort], s. «Psychologie als Wissenschaft des Erlebens und Verhaltens: Inhalte, Struktur, Systematik».
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    Eisler (1904) Wörterbuch der Philosophie.
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    Eskimos-Inuit
    ChatGPT: Wie sind die Eskimos einzuordnen: Was ist von deren Definition der Psychologie bekannt? "Zusammenfassung Die Psychologie der Inuit ist stark von ihren Umweltbedingungen und ihrer spirituellen Weltanschauung geprägt. Es gibt einen klaren Fokus auf die Verbindung zwischen dem Einzelnen, der Gemeinschaft, der Natur und der spirituellen Welt. Das psychische Wohlbefinden wird durch das Gleichgewicht zwischen diesen Elementen definiert. Schamanen, Rituale, Erzählungen und der Geisterglaube spielen zentrale Rollen in der psychologischen Praxis. In der modernen Zeit bemühen sich die Inuit, traditionelle psychologische Praktiken mit westlichen Modellen zu kombinieren, um den Herausforderungen der Gegenwart zu begegnen."
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    Fechner
    ChatGPT: Wie und in welchem Werk hat Fechner die Psychologie definiert? "Zusammenfassung Gustav Theodor Fechner definierte die Psychologie als eine Wissenschaft, die das Verhältnis zwischen physischen Reizen und psychischen Empfindungen quantifiziert. In seinem Werk "Elemente der Psychophysik" (1860) legte er den Grundstein für die moderne Psychophysik, indem er versuchte, die Beziehung zwischen Körper und Geist mathematisch zu beschreiben. Sein Weber-Fechner-Gesetz und sein dualistischer Ansatz, der Geist und Materie als miteinander verbunden ansah, waren entscheidend für die Entwicklung der experimentellen Psychologie."
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    Gerrig & Zimbardo
    Gerrig, Richard J. & Zimbardo, Philip G. &  (2008) Psychologie. 18., aktualisierte Auflage.  München: Pearson Studium.
    S. 1: "1.1.1 Definitionen
    Viele Psychologen suchen Antworten auf die grundlegende Frage: Was ist das Wesen des Menschen? Die Psychologie beantwortet diese Frage, indem sie sowohl die Prozesse innerhalb eines Individuums als auch die Kräfte in seiner physischen und sozialen Umwelt betrachtet. So gesehen definieren wir Psychologie formal als die wissenschaftliche Untersuchung des Verhaltens von Individuen und ihren mentalen Prozessen. Lassen Sie uns die entscheidenden Begriffe dieser Definition genauer untersuchen: wissenschaftlich, Verhalten, Individuum und mental."
        Die Definition Zimbardos ist genauso unzulänglich wie die Myers und Hilgards, so dass sich die Frage aufdrängt, wer hier wohl von wem abgeschrieben oder sich abgesprochen hat.
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    Gestaltpsychologie
    ChatGPT: Welche Definitionen der Psychologie gibt es von den Gestalt-Psychologen? Zusammenfassung Die Gestaltpsychologen definierten die Psychologie als die Wissenschaft von den Strukturen und Ganzheiten des Erlebens und Verhaltens. Sie betonten, dass das menschliche Bewusstsein immer organisierte, kohärente Gestalten wahrnimmt und verarbeitet, die nicht auf ihre Einzelelemente reduziert werden können. Psychologie sollte demnach die Prinzipien untersuchen, nach denen diese Gestalten entstehen und wie sie unser Verhalten und Erleben prägen."

    • Wertheimer: "Definition der Psychologie bei Wertheimer: Wertheimer sah Psychologie als die Wissenschaft, die sich mit den inneren Zusammenhängen von Erleben und Verhalten befasst, wobei die mentalen Prozesse durch ihre Struktur und nicht nur durch ihre einzelnen Elemente bestimmt werden. Das Erleben ist als geordnete Ganzheit zu verstehen, und die Wahrnehmung erfolgt immer in „Gestalten“ – also strukturierten Einheiten, die sich aus den Einzelreizen ergeben."
    • Köhler: "Definition der Psychologie bei Köhler: Köhler definierte die Psychologie als die Wissenschaft, die die Beziehungen und Strukturen untersucht, die das Erleben und Verhalten prägen. Er argumentierte, dass die Wahrnehmung und das Denken auf Gestalten beruhen – also auf strukturierten Einheiten –, die komplexer und funktionaler sind als die einfachen Elemente, aus denen sie zusammengesetzt sind."
    • Koffka: "Definition der Psychologie bei Koffka: In seinem einflussreichen Werk „Principles of Gestalt Psychology“ (1935) formulierte Koffka die Psychologie als die Wissenschaft von den Gestalten des Bewusstseins und des Verhaltens. Er betonte, dass psychische Phänomene nicht als isolierte Einzelteile, sondern als kohärente, organisierte Strukturen betrachtet werden sollten."
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    Hall, Stanley
    ChatGPT: Zusammenfassung:  Ist bekannt, ob Stanley Hall eine Definition der Psychologie gegeben hat? "Während Stanley Hall keine prägnante, formale Definition der Psychologie hinterlassen hat, reflektieren seine Schriften eine Vorstellung von Psychologie als eine Entwicklungs- und Lebenswissenschaft, die biologisches, psychologisches und soziales Verhalten im Kontext von Evolution und kulturellen Einflüssen untersucht. Hall hat die Psychologie stark in Richtung einer multidisziplinären, dynamischen und lebenslangen Betrachtung des menschlichen Erlebens und Verhaltens geprägt."
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    Herbart
    ChatGPT: Ist bekannt, ob und wie Herbart die Psychologie definiert hat? "Zusammenfassung Herbart definierte die Psychologie als eine Wissenschaft, die die mentalen Prozesse quantitativ und mechanistisch beschreibt. Vorstellungen sind dabei die Grundbausteine der Psyche, die sich durch mathematisch fassbare Kräfte verschieben und beeinflussen lassen. Sein Ansatz war sowohl empirisch als auch mathematisch, und er betonte die Bedeutung der Apperzeption im Lernprozess."
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    Herzog, M. (1993). Phänomenologie und Experiment in der Psychologie. Journal für Psychologie, 1(4), 44-54. https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-21472  [Online]
      "Wir müssen deshalb mit Metzger die erwähnte Definition der Psychologie ergänzen: "Psychologie ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten von Lebewesen und von der Eigenart ihrer Welt"! Dieses Insgesamt, die intentional strukturierte Situation wird in intentionaler Deskription erfaßt. Ihr Referenzobjekt ist der intentional (Subjekt-Objekt-indifferent) konstituierte Sinn. Deskription ist also weder einfach ein anderes Wort für Introspektion, noch stehen ihr situationsunabhängige Deskriptoren zur Verfügung, die etwa zur Beschreibung eines isoliert gedachten physischen Objekts genügen."


    Hilgards unzulängliche Definition der Psychologie (2001), S.4
    "Psychologie ist die Wissenschaft vom Verhalten und den geistigen Prozessen." Hauptfehler dieser Definition ist, dass Erleben und die Affekte fehlen - wie bei Myers und Zimbardo.

    • Hilgard, Ernest R. (2001) Hilgards Einführung in die Psychologie: Herausgegeben von Joachim Grabowski und Elke van der Meer. Spektrum.
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    Hull, Clark
    ChatGPT: Hat Clark Hull eine Definition der Psychologie gegeben? "Clark Hull hat keine einfache, explizite Definition der Psychologie formuliert, wie sie vielleicht in einem Wörterbuch zu finden wäre. Allerdings wird sein Verständnis der Psychologie aus seinen wissenschaftlichen Schriften und Modellen klar, insbesondere in seinem Hauptwerk Principles of Behavior (1943). ...  Zusammenfassung Clark Hull hat die Psychologie implizit als die wissenschaftliche Untersuchung von Verhalten definiert, die auf experimentellen und quantifizierbaren Methoden beruht. Sein Ziel war es, allgemeine, mathematisch ausdrückbare Gesetze des Verhaltens zu entdecken, wobei die Erklärung und Vorhersage von Verhalten im Mittelpunkt seiner Arbeit stand. Hull sah die Psychologie als eine Disziplin, die wie die Physik oder Biologie arbeitet, indem sie Verhaltensphänomene durch genaue, vorhersagbare Mechanismen erklärt."

    Indigene-Völker
    ChatGPT: Was weiß man von der Definition der Psychologie bei den indigenen Völkern? Zusammenfassung Die Definition der Psychologie bei indigenen Völkern beruht auf einer ganzheitlichen, spirituellen und gemeinschaftsorientierten Sichtweise, die das individuelle Wohlbefinden eng mit dem sozialen, ökologischen und spirituellen Kontext verbindet. Rituale, Zeremonien, Mythen und spirituelle Praktiken spielen eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des psychischen Gleichgewichts und der Heilung. Indigene Psychologien unterscheiden sich deutlich von westlichen Modellen, betonen aber grundlegende menschliche Bedürfnisse nach Verbundenheit, Harmonie und spiritueller Ausgeglichenheit." Im einzelnen werden besprochen:  Indigene Völker Nordamerikas (z.B. First Nations, Inuit), Indigene Völker der Anden (z.B. Quechua, Aymara),  Australische Aborigines, Afrikanische indigene Völker,  Moderne Entwicklungen.
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    Külpe Vollständige Beschreibung der Erlebnisse

      "5. Aber auch eine Definition der Psychologie als einer Wissenschaft von den KG3E2Erlebnissen in deren Abhängigkeit von erlebenden Individuen scheint der Erläuterung und specielleren Bestimmung insofern zu bedürfen, als sie den von mannigfachem Bedeutungswandel betroffenen Ausdruck »Individuum« aufgenommen. ... "
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    Myers & DeWall (2023) "Psychologie („psychology“) – die Wissenschaft vom Verhalten und von den mentalen Prozessen."
    S. 11 in Myers, David G. & DeWall, Nathan C. (dt. 2023) Psychologie 4. Auflage. Berlin: Springer.
        Die Definition Myers und DeWalls ist genauso unzulänglich wie die und  Hilgards und  Zimbardos, so dass sich die Frage aufdrängt, wer hier wohl von wem abgeschrieben oder sich abgesprochen hat.
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    Stern, William (DefRegister): Psychologie ist die Wissenschaft von der erlebenden und erlebnisfähigen Person." William Stern 1935, S.99.
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    Titchener
    ChatGPT: Wie hat Titchener die Psychologie definiert? "Zusammenfassung Titchener definierte Psychologie als die Wissenschaft des Bewusstseins, mit der Aufgabe, die grundlegenden Bestandteile des Bewusstseins zu identifizieren und zu beschreiben. Er legte großen Wert auf die Introspektion als Methode zur Untersuchung mentaler Prozesse und versuchte, das Bewusstsein in seine einfachsten Elemente zu zerlegen. Diese Herangehensweise machte ihn zu einem der zentralen Vertreter des Strukturalismus in der Psychologie."
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    Toman
    Toman, Walter (1973b) Einführung in die Allgemeine Psychologie. Band 1:  Biologische Grundlagen, Wahrnemung, Gedächtnis, Intelligenz.  Freiburg: Rombach
    S. 18 führt Toman aus: "2 Die Psychologie in näherer Betrachtung
    Gegenstand der Psychologie ist das Verhalten des Menschen in elementaren und komplexen Situationskontexten. Zum Gegenstand der Psychologie zählen manche auch oder vor allem das Erleben des Menschen (zum Beispiel Külpe 1893; Karl Bühler 1927; Allport 1937; Elsenhans 1939; Rohracher 1971), jedoch muß vom wissenschaftstheoretischen Standpunkt dagegen eingewandt werden, daß Erlebnisse nur dann Gegenstand wissenschaftlicher Aussagen sein können, wenn sie »zu Protokoll gebracht« sind, wenn über sie von der betreffenden Person selbst Aussagen gemacht oder durch anderweitiges Verhalten von ihrer Existenz Mitteilung gemacht wird (siehe auch Stevens 1939). Erst diese Protokollsätze über Erlebnisse sind diskutierbare Primärdaten.
    Die Psychologie ist eine empirische Wissenschaft. Sie kommt durch systematische Beobachtungen des Verhaltens von Menschen oder durch Variation der Bedingungen, unter denen Verhalten beobachtet wird, zu ihren Aussagen. Diese sollen auf ihre Allgemeinheit und ihren Geltungsbereich geprüft sein. Wenn keine Einschränkungen geäußert werden, dann sollten ihre Sätze eigentlich allgemein und überall gelten. Ob dies wirklich zutrifft, ist allerdings oft fraglich."
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    Westermann, Rainer (2017) Methoden psychologischer Forschung und Evaluation. Stuttgart: Kohlhammer.
      Das wichtigste Kapitel zum Thema Definition ist das Kapitel 4:

          4 Bedeutung und Verwendung wissenschaftlicher Begriffe 99
          4.1 Definitionen 100
              4.1.1 Explizite Definitionen 101
              4.1.2 Adäquatheit von Definitionen 103 4.2 Explikation von Begriffen 106
          4.3 Typisierung von Begriffen 108
          4.4 Operationalisierung theoretischer Begriffe 112
              4.4.1 Theoretische und beobachtbare Merkmale 113
              4.4.2 Zuordnungsregeln 115

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    Wittgenstein
    ChatGPT: Zusammenfassung: Ist bekannt, ob Wittgenstein eine Definition der Psychologie gegeben hat - und falls, wo? "Wittgenstein hat sich intensiv mit der Psychologie auseinandergesetzt, vor allem in seinen späteren Schriften. Eine explizite Definition der Psychologie im klassischen Sinne gibt er jedoch nicht. Stattdessen äußert er sich kritisch über die methodologischen und begrifflichen Grundlagen der Psychologie. ... Zusammengefasst hat Wittgenstein keine formale Definition der Psychologie im Sinne einer wissenschaftlichen Disziplin gegeben, sondern vielmehr ihre methodologischen Annahmen kritisch hinterfragt. Sein Zugang zur Psychologie basiert darauf, die Begriffe und Phänomene, die in der Alltagssprache verwendet werden, zu klären und Missverständnisse zu vermeiden, die durch eine zu mechanistische oder wissenschaftliche Herangehensweise entstehen könnten."
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    Wundt, Wilhelm (1896a) Über die Definition der Psychologie. Philosophische Studien 12: 1-66 [Online]
        "Erste Definition. Die Thatsachen, mit denen sich alle Wissenschaften zu beschäftigen haben, sind »Erfahrungen« oder, sofern Erfahrungen von einem sie erlebenden Subjecte gemacht werden müssen, »Erlebnisse: Solche Erlebnisse können entweder in Bezug auf die ihnen objectiv zukommende wirkliche Beschaffenheit untersucht werden, — dies ist die Aufgabe der Naturwissenschaft. Oder sie können in ihrer Abhängigkeit von erlebenden Subjecten untersucht werden, — dies ist die Aufgabe der Psychologie. Nun weist die Naturwissenschaft nach, dass ein erlebendes Subject nach der ihm objectiv zukommenden wirklichen Beschaffenheit stets ein körperliches Individuum ist. Folglich hat die Psychologie die Erlebnisse in ihrer Abhängigkeit vom körperlichen Individuum zu untersuchen, und die Theorie der psychischen Vorgänge besteht in der Nachweisung ihrer Abhängigkeit von bestimmten körperlichen Vorgängen. Sondert man die Probleme der Psychologie in zwei Aufgaben: in die Zerlegung der Bewusstseinsinhalte in ihre Empfindungselemente und in die Untersuchung des causalen Zusammenhangs dieser Elemente, so ist demnach nur die erste, vorbereitende dieser Aufgaben eine relativ selbständige, ihre zweite, endgültige Aufgabe aber macht die Psychologie ganz und gar zu einem Anwendungsgebiet der Physiologie 9.
        Zweite Definition. Alle Erfahrung ist eine einheitliche, in sich zusammenhängende. Jede Erfahrung enthält nun zwei in Wirklichkeit untrennbar verbundene Factoren: die Erfahrungsobjecte und das erfahrende Subject. Die Naturwissenschaft sucht die Eigenschaften und wechselseitigen Beziehungen der Objecte zu bestimmen. Sie abstrahirt daher durchgängig, so weit dies vermöge der allgemeinen Erkenntnissbedingungen möglich ist, von dem [>12] Subject. Hierdurch ist ihre Erkenntnissweise eine mittelbare und, da die Abstraction von dem Subject hypothetische Hülfsbegriffe erforderlich macht, denen die Anschauung niemals vollkommen adäquat gedacht werden kann, zugleich eine abstract begriffliche. Die Psychologie hebt diese von der Naturwissenschaft ausgeführte Abstraction wieder auf, um die Erfahrung in ihrer unmittelbaren Wirklichkeit zu untersuchen. Sie gibt daher über die Wechselbeziehungen der subjectiven und objectiven Factoren der unmittelbaren Erfahrung und über die Entstehung der einzelnen Inhalte der letzteren und ihres Zusammenhangs Rechenschaft. Die Erkenntnissweise der Psychologie ist demnach im Gegensatze zu derjenigen der Naturwissenschaft eine unmittelbare und, insofern die concrete Wirklichkeit selbst, ohne Anwendung abstracter Hülfsbegriffe, das Substrat ihrer Erklärungen ist, eine anschauliche. Hieraus folgt, dass die Psychologie eine der Naturwissenschaft coordinirte Erfahrungswissenschaft ist, und dass sich die Betrachtungsweisen beider in dem Sinne ergänzen, dass sie zusammen erst die uns mögliche Erfahrungserkenntniss erschöpfen1). — Ich will es versuchen, im Folgenden den Nachweis zu führen, dass die erste dieser Definitionen unhaltbar ist, und dass dagegen die zweite derjenigen Aufgabe wirklich entspricht, die gegenwärtig der Psychologie gestellt werden muss"
     
      WD11.FN1) Vergl. Hugo Münsterber g, Aufgaben und. Methoden der psychologischen Forschung, 8. 21 ff. 0 s w. K. ü lp e, Grundriss der Psychologie, 8. 4, 6. Einleitung in die Philosophie, 8. 59, 66. Ich halte mich im Folgenden hauptsächlich an die präciseren Ausführungen des letzteren Autors."
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    Ziehen
    ChatGPT: Hat Ziehen eine Definition der Psychologie gegeben? "Zusammenfassung Theodor Ziehen definierte die Psychologie als die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten, wobei er besonders den Zusammenhang zwischen psychischen Prozessen und der Physiologie des Nervensystems betonte. In seinem Werk "Leitfaden der physiologischen Psychologie" entwickelte er eine auf biologischen Grundlagen beruhende Theorie des Bewusstseins und des Verhaltens."
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    Eisler Psychologie Wörterbuch 1904 (Textlog Abruf 17.08.2024)
    • Psychologie.
    • Psychologie - Antike, Scholastik, Renaissance
    • Dualistische Psychologie - Descartes
    • Empirische Psychologie - Kant
    • Spekulative Psychologie - Hegel
    • Intellektualistische Psychologie - Herbart
    • Psychologie - Physiologische, biologische
    • Psychologie - Experimentelle
    • Psychologie - Analytische
    • Psychologie - Voluntaristische
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    Psychologie (psychê, logos): Seelenkunde, Wissenschaft von der Seele (s. d.), von den seelischen, psychischen Tatsachen und deren Gesetzmäßigkeit. Gegenstand der (empirischen) Psychologie ist das Psychische (s. d.), d.h. die Gesamtheit der unmittelbaren Erlebnisse, der Bewußtseinsvorgänge als solcher, in ihrem kausalen Zusammenhange und in ihrer Beziehung zum erlebenden Subjekt, in ihrer empirischen Unterschiedenheit von den physischen Phänomenen, ohne Ableitung aus einer hypothetischen Seele als unbekanntem Träger des Bewußtseins, wohl aber mit Heranziehung der Einheit des Bewußtseins als Quelle für die Erklärung des Zusammenhangs der Erlebnisse untereinander. Die Psychologie hat die komplexen psychischen Gebilde (durch psychologische Analyse) in Momente, Faktoren, Elemente zu zerlegen, die psychischen Verbindungen aus der Vereinigung der Elemente, das Auftreten dieser aus den Verbindungen, schließlich aus der (kausal-aktiven) Bewußtseinseinheit zu erklären, wobei sie die Aufstellung psychologischer Gesetze versucht. Der Tatbestand des Psychischen wird durch entsprechende psychologische Methoden (s. d.) bearbeitet. Die psychologische Analyse (s. d.) abstrahiert zwar die Elemente aus dem Bewußtseinsganzen, diese Elemente haben keine selbständig-konkrete Existenz, aber als Momente, Teilmöglichkeiten sind sie doch im Bewußtseinsganzen enthalten und sie werden durch die psychologische Abstraktion nicht wesentlich qualitativ alteriert, nie aber eliminiert, während die physikalische Analyse gerade vom Qualitativen der Erfahrung völlig abstrahiert. Die empirische Psychologie ist eine selbständige Disziplin, kein Teil der Physiologie (der Naturwissenschaft überhaupt), auch nicht der Metaphysik. Mit ersterer steht sie durch die physiologische Psychologie und die Psychophysik (s. d.) in Verbindung. indem sie das Psychische unter erkenntnistheoretisch- metaphysischen Voraussetzungen untersucht und deduziert, wird sie philosophische Psychologie als Ergänzung, Abschluß der empirischen. Die Psychologie ist die allgemeinste Geisteswissenschaft (s. d.), zugleich eine Basis oder Hülfsquelle der übrigen Geisteswissenschaften, auch der Philosophie, ohne, wie der extreme Psychologismus (s. d.) glaubt, selbst schon Philosophie (Erkenntniskritik, Ethik u.s.w.) zu sein, da ihr das normative, werdende, kritisierende Moment fehlt und da sie, als Spezialwissenschaft, einseitig ist. Die Psychologie gliedert sich in Individualpsychologie und Völkerpsychologie. Angewandte Psychologie findet sich in der Pädagogik, Ästhetik, Religionsphilosophie, Soziologie, Psychiatrie u.s.w.

    Der Methode nach sind historisch zu unterscheiden: empirische, rationale oder spekulative Psychologie. Dem Standpunkte der Richtung nach: intellektualistische (s. d.), voluntaristische (s. d.) Psychologie. Vermögens-, Assoziations-, Apperzeptions- (Aktions-)Psychologie. spiritualistische, materialistische, identitätsphilosophische, monistische, dualistische Psychologie. Psychologie als Seelentheorie, Psychologie »ohne Seele«. substantialistische, aktualistische Psychologie. Einheits-, atomistische (s. d.) Psychologie. Psychologie des inneren Sinnes (s. d.), der »inneren« Wahrnehmung, der unmittelbaren Erfahrung, der funktionellen Beziehung (Abhängigkeit, s. d.).

    Psychologie - Antike, Scholastik, Renaissance

    Der Terminus »Psychologie« ist erst seit CHR. WOLF gebräuchlich. Früher sagte man dafür peri psychês, de anima u. dgl. später Pneumatologie (s. d.). »Psychologia« zuerst bei MELANCHTHON (in dessen Vorlesungen), GOCLEN (als Titel eines Buches 1590) und CASMANN (Psychol. anthropol. 1594). Vgl. J. EBERT, Vernunftlehre S. 10. Die antike Psychologie ist metaphysisch, Lehre von der Seele (s. d.), forscht nach der Lebenskraft (s. d.), nach Seelenvermögen (s. d.), hat auch einzelne gute empirische Beobachtungen (über Empfindung, Wahrnehmung, Gedächtnis u.s.w.). Ansätze zu einer Psychologie finden sich in den Upanishads, bei HOMER, HESIOD, den ionischen Naturphilosophen, den Pythagoreern, Eleaten, Atomistikern, bei HIPPOKRATES (s. Temperament), bei SOKRATES, PLATO (Phaed., Phaedr., Tim., Republ.). Das erste System der Psychologie findet sich bei ARISTOTELES (peri psychês = de anima, peri aisthêseôs, peri mnêmês kai anamnêseôs, peri hypnou u. a.. vgl. BRENTANO, Psychol. d. Aristotel.). Bei ihm kommt die Empirie, Beobachtung schon mehr zur Geltung. Weiteres psychologisches Material bei THEOPHRAST (De sens.), den Stoikern (vgl. L. STEIN, Psychol. d. Stoa I u. II), Epikureern, Neuplatonikern (vgl. A. RICHTER, Die Psychol. d. Plotin, Neuplat. Stud.h. IV), bei GALENUS u. a.

    Die patristische Psychologie hat zur Grundlehre »die Ansicht von der Ewigkeit, Übersinnlichkeit und Freiheit des menschlichen Geistes« (SIEBECK, G. d. Psychol. II 2, 360). Psychologische Bemerkungen bei CLEMENS ALEXANDRINUS, GREGOR VON NYSSA (peri psychês), NEMESIUS (peri physeôs anthrôpou), TERTULLIAN (De anima), besonders bei AUGUSTINUS (De anima, De quantitate animae, De immortal. an., De libero arbitr. u. a.). Die scholastische Psychologie leitet das Psychische aus den Operationen der Seele ab. Man vergleiche: HUGO VON ST. VICTOR (De an.), ALBERTUS MAGNUS (De natura et immortal. an.), THOMAS (Sum. theol., Opuscul., Quaest. disput.), BONAVENTURA (Itinerar. ment.), RAYMUND VON SABUNDE (Viola animae), SUAREZ (De anima) u. a.

    Die Renaissancephilosophie betrachtet besonders die Seele als Lebenskraft: AGRIPPA, PARACELSUS, J. B. VAN HELMONT, SIMON PORTA (De anim. 1551) u. a. - Auf Aristoteles stützen sich teilweise ZABARELLA (De anima), MELANCHTHON (Commentar. de anima), GOCLEN Psychologia), CASMANN (Psychol. anthropol.). - Selbständiger ist L. VIVES (De an. et vita), dessen Psychologie die Beobachtung zur Grundlage hat. »Nulla est res alicuius vel praestabilior cognitio, quam de anima, vel iucundior, vel admirabilior« (1. e. praef.). - MICRAELIUS: »Psychologia est doctrina de anima« (Lex. philos. p. 930).

    Dualistische Psychologie - Descartes

    Eine dualistische (s. d.) Psychologie begründet DESCARTES, der zugleich das Physiologische stark heranzieht (Princ. philos., Pass. anim., De hom.) Den Identitätsstandpunkt nimmt SPINOZA ein (Eth.), dessen Affektenlehre (s. d.) von Bedeutung ist. LEIBNIZ betont die Aktivität des Geistes, führt den Begriff der Apperzeption (s. d.) und der »petites perceptions« (s. d.) ein. In England tritt eine mehr empirische, analytische Psychologie des inneren Sinnes (s. d.) auf, mit der sich teilweise eine physiologische Betrachtungsweise verbindet. F. BACON (De dignit. IV, 3) eröffnet den Reigen, ihm folgen HOBBES (De hom.), besonders aber LOCKE (s. Assoziation), der die Empfindung (sensation) als ein Element des Bewußtseins bestimmt (Ess. conc. hum. und.), BERKELEY (Princ., besond. auch Theor. of Vision), HUME, A. SMITH, HARTLEY (Observat.), der »Vater der Assoziationspsychologie«, PRIESTLEY, ERASMUS DARWIN, JAMES MILL u. a. - Eine analytische, teilweise stark physiologische Psychologie tritt in Frankreich auf, wo der Sensualismus (s. d.) blüht: CONDILLAC (Trait. des sensat.), LA METTRIE, HOLBACH, DIDEROT, während BONNET die aktive Rolle der Aufmerksamkeit (s. d.) mehr würdigt. Er betont, daß »la science de l'âme comme celle des corps, repose également sur l'observation et l'expérience« (Ess. analyt., préf. XXVI). Die Nervenfibern und deren Bewegungen betrachtet er »comme des signes naturels des idées« (1. e. p. XXXII. vgl. Ess. de psychol.). - Descriptiv (teilweise auch genetisch) und vermögenspsychologisch ist die Psychologie der Schottischen Schule (s. d.), REID (Inquir.), DUGALD STEWARD (Philos. of the active and mor. pow.), TH. BROWN (Lectur.), ferner FERGUSON u. a.

    Begründer der neueren Vermögenspsychologie ist CHR. WOLF, welcher empirische und rationale Psychologie unterscheidet (schon im Discurs. praelim. logicae, § 112). »Psychologia est scientia eorum, quae per animas humanas possibilia sunt« (Philos. rational. § 58). »Psychologia empirica est scientia stabiliendi principia per experientiam, unde ratio redditur eorum, quae in anima humana fiunt« (Psychol. empir. § 1). »Principia suppeditat rationali« (1. e. § 4). »Psychologia rationalis est scientia praedicatorum eorum, quae per animam humanam possibilia sunt« (Psychol. rational. § 1). »In psychologia rationali reddenda est ratio eorum, quae animae insunt aut inesse possunt« (1. e. § 4). Diese Unterscheidung bei THÜMING, REUSCH u. a., während BAUMEISTER (Elem. philos. recens. § 177) sie fallen läßt. BAUMGARTEN definiert: »Psychologia est scientia praedicatorum animae generalium« (Met. § 501). Und BILFINGER: »Est nobis... psychologia scientia de anima humana, quatenus ea, quae per experientiam de illa cognovimus, ex conceptu aliquo generali possunt legitime deduci et intelligi« (Dilucid. § 238). Gegner Wolfs ist DE CROUSAZ (De mente humana, 1726). Vom Empirismus der Engländer und Franzosen (BONNET u. a.) beeinflußt ist die (teilweise popularisierende) Psychologie bei TETENS (s. Gefühl), MENDELSSOHN (Briefe üb. d. Empf.), GARVE, EBERHARD, TIEDEMANN (Handb. d. Psychol.), SULZER, MEINERS, CAMPE, FEDER, MORITZ (Magazin zur Erfahrungsseelenk.), IRWING, G. F. MEIER: »Die Psychologie ist die Wissenschaft von den Prädikaten der Seele, die sie mit anderen Seelen und Dingen gemein hat« (Met. III, 7), VON CREUTZ, PLATNER (Neue Anthropol.), HEMSTERHUIS (Sur les désirs 1770. Lettres sur l'homme 1772) u. a.

    Empirische Psychologie - Kant

    KANT läßt nur eine empirische, eine Psychologie des innern Sinnes, gelten, und auch dieser spricht er den exaktwissenschaftlichen Charakter ab. »Die Metaphysik der denkenden Natur heißt Psychologie« (Krit. d. r. Vern. H. 638). Die empirische Psychologie aber gehört zur »angewandten Philosophie«, ist aus der Metaphysik zu verbannen (l. c. S. 640). Aber auch von der exakten Naturwissenschaft, schon »weil Mathematik auf die Phänomene des innern Sinnes und ihre Gesetze nicht anwendbar ist..., denn die reine innere Anschauung ist die Zeit, die nur eine Dimension hat«. »Aber auch nicht einmal als systematische Zergliederungskunst oder Experimentallehre kann sie der Chemie jemals nahe kommen, weil sich in ihr das Mannigfaltige der innern Beobachtung nur durch bloße Gedankenteilung voneinander absondern, nicht aber abgesondert aufbehalten und beliebig wiederum verknüpfen, noch weniger aber ein anderes denkendes Subjekt sich unseren Versuchen der Absicht angemessen von uns unterwerfen läßt, und selbst die Beobachtung an sich schon den Zustand des beobachteten Gegenstandes alteriert und verstellt. Sie kann daher niemals etwas mehr als eine historische, und als solche, soviel möglich systematische Naturlehre des innern Sinnes, d. i. eine Naturbeschreibung der Seele, aber nicht Seelenwissenschaft, ja nicht einmal psychologische Experimentallehre werden« (Met. Anf. d. Naturwiss., Vorr. S. X f.). »Die Psychologie ist für menschliche Einsichten nichts mehr und kann auch nichts mehr werden, als Anthropologie, d. i. als Kenntnis des Menschen, nur auf die Bedingung eingeschränkt, sofern er sich als Gegenstand des innern Sinnes kennt« (Üb. d. Fortschr. d. Met. III, S. 154. vgl. Üb. Philos. überh. S. 167). - Psychologien in diesem oder ähnlichem Sinne schrieben: CHR. E. SCHMID, welcher definiert: »Unter Psychologie in weiterer Bedeutung... wird eine philosophische Wissenschaft verstanden, worin alle Arten von Erscheinungen und Begebenheiten des menschlichen Geistes gesammelt, verglichen und philosophisch geordnet, d.h. auf Gesetze zurückgeführt werden. Diese Erscheinungen werden sowohl an und für sich, als in ihrem regelmäßigen Verhältnis zu den äußeren Phänomenen betrachtet« (Empir. Psychol. S. 13 f.). Ferner ABEL (Einl. in d. Seelenlehre), HOFFBAUER, L. REINHOLD, JACOB (Gr. d. empir. Psychol.), E. REINHOLD (Log. U. Psychol.), MAASS, F. A. CARUS (Psychol.). FRIES, nach welchem die Psychologie (»psychische Anthropologie«) »die Natur des menschlichen Geistes nach der innern geistigen Selbsterkenntnis« untersucht (Psych. Anthropol. § 1). Ähnlich definiert G. E. SCHULZE (Psych. Anthropol.2, § 3). - Nach BIUNDE ist die empirische Psychologie »eine historische oder beschreibende Darstellung der Erscheinungen unseres Innern oder unserer innern zustände und Veränderungen«, eine »Geschichte unserer inneren Zustände und Veränderungen« (Empir. Psychol. I 1, 9. vgl. S. 11, 16 ff.). Die empirische Psychologie »soll die psychischen Zustände in ihrem naturgemäßen Zusammenhange darstellen, so wie sie sich einander bedingen, voraussetzen, veranlassen und verursachen« (l. c. II, 60). Den Ansatz zu einer genetischen Psychologie macht schon CHR. WEISS (Üb. d. Wes. u. Wirk. d. menschl. Seele 1811).

    Spekulative Psychologie - Hegel

    Eine spekulative, aus dem apriorisch bestimmten Wesen des Geistes schöpfende Psychologie tritt in den Schulen Schellings und Hegels u. a. auf. So bei SCHUBERT (Gesch. d. Seele. Lehrb. d. Menschenu. Seelenkunde S. 1 ff.), C. G. CARUS, der die genetische Methode bevorzugt (Vorles. üb. Psychol. S. 21 ff.). Nach ESCHENMAYER ist die Psychologie die Lehre von der empirischen und spekulativen »Selbsterkenntnis« (»empirische« und »reine« Psychologie). Sie ist »die Elementarwissenschaft oder die Stammwurzel aller Philosophie« (Psychol. S. 2). Auch H. STEFFENS gehört hierher, der aber auch schon empirischer denkt (Üb. d. wissensch. Behandl. d. Psychol.): »Die Psychologie als Erfahrungswissenschaft ist ein Teil der Naturwissenschaft und muß schlechthin als eine solche behandelt werden« (l. c. S. 192). Die Psychologie muß »einen gesetzlichen Urtypus aller psychischen Entwicklung voraussetzen« (l. c. S. 194). Die genetische Methode ist notwendig (l. c. S. 197. vgl. S. 214). Ferner: HEINROTH (Lehrb. d. Anthropol.. Psychol. S. 4, 159), HILLEBRAND. Nach diesem enthält die Anthropologie des Geistes die Psychologie, Pragmatologie (s. d.) und Philosophie der Geschichte (Philos. d. Geist. I, S. V). Die Psychologie ist die »Theorie des Geistes in seiner subjektiven gegebenen Daseinlichkeit« (1. e. I, 84). Sie besteht aus der Metaphysik und der Physik der Seele (ib.). Nach LICHTENFELS ist die psychische Anthropologie »die gesetzrnäßige Darstellung der übersinnlichen Tätigkeit des Menschen als Bestimmungsgrundes der intellektuellen und sinnlichen« (Gr. d. Psychol. S. 14). Ähnlich ENNEMOSER (Der Geist d. Mensch. in d. Nat.), NÜSSLEIN (Gr. d. allg. Psychol.). Vgl. MUSSMANN, Lehrb. d. Seelenwissensch.. F. FISCHER, Die Naturlehre d. Seele. ESSER, Psychol.. AUTENRIETH, Ansicht. üb. Nat. u. Seelenleb.. SCHLEIERMACHER, Psychol. (WW. III, 15). J. J. WAGNER, Anthropol.. SCHEVE, Vergleichende Psychol.. CHR. KRAUSE unterscheidet empirische und metaphysische Psychologie (Vorles. üb. d. Syst. S. 79 f.. vgl. Vorles. üb. d. psych. Anthropol.). Ähnlich LINDEMANN (Die Lehre vom Mensch.), AHRENS (Cours de la psychol.), TIBERGHIEN (Psychol. 1862, 3. ed. 1872). - HEGELS Psychologie ist konstruktiv (s. d.), betrachtet die seelischen Vorgänge als Momente, Stufen der dialektischen Entwicklung des Geistes (vgl. Encykl.. Phänomenol.). Als Desiderat wird eine »psychische Physiologie« bezeichnet (Encykl. § 401). Im Geiste Hegels DAUB (Anthropol.), MICHELET (Anthropol.), SCHALLER (Psychol. I), J. E. ERDMANN: »Der Gegenstand der Psychologie ist der subjektive Geist,« die »dialektische Entwicklung des Begriffs des Geistes« (Grundr. § 1, § 5). K. ROSENKRANZ gliedert die Psychologie in Anthropologie, Phänomenologie, Pneumatologie (Psychol.3, S. 42). - Vermögenspsychologien mit teils spekulativer, teils mehr empirischenalytischer Tendenz sind die Arbeiten von: GALUPPI (Psicologia), nach welchem die Psychologie »scienza delle facoltà dello spirito« ist (Elem. di filos. I, 141). ROSMINI (Psicologia), V. COUSIN, nach welchem die Psychologie ist »l'êtude de la pensée et de l'esprit qui en est le sujet« (Du vrai p. 3), W. HAMILTON: nach welchem die Psychologie ist »the science conversant about the phenomena, or modifications, or states of the mind, or conscious-Subjekt, or soul, or spirit, or self, or ego« (Lect. VIII, p. 129). Die Psychologie zerfällt in Phänomenologie, Nomologie, Ontologie oder Metaphysik. Vgl. ferner HICKOK, Rational Psychol. 1848. Empir. Psychol. 1854. BAILEY, Letters on philos. of hum. mind. - In Frankreich treten teils gegen den Sensualismus, teils gegen den Materialismus (vgl. CABANIS, Trait.) auf: LAROMIGUIÈRE (Leçons), DESTUTT DE TRACY (Elem. d'idéol.), MAINE DE BIRAN, ROYER-COLLARD, JOUFFROY: »La psychologie est la science des faits de science« (Préf. zu Dug. Stew. 1826), der die Selbständigkeit der Psychologie betont (vgl. Mél. philos.3: »La psychologie est la science du principe intelligent, de l'homme, du moi,« l. c. p. 191). Vgl. TAINE, De l'Intellig. - COMTE bestreitet die Möglichkeit einer Subjektiven, auf innerer Beobachtung (s. d.) fußenden Psychologie (Cours de philos. pos. I2, p. 30 f.).

    Intellektualistische Psychologie - Herbart

    Gegen die Vermögenspsychologie wendet sich HERBART mit seiner metaphysisch fundierten, intellektualistischen, die Seele (s. d.) als einfaches, sich selbst erhaltendes Wesen auffassenden Psychologie, auf die er Mathematik anwendet (Statik und Mechanik der Vorstellungen, s. d.). Die Psychologie geht aus der allgemeinen Metaphysik hervor (Lehr. zur Einl.5, S. 67. Lehrb. zur Psychol. S. 1). Sie überschreitet, als »Ergänzung der innerlich wahrgenommenen Tatsachen«, notwendig die Erfahrung (Psychol. als Wiss. I, § 11, 14). »Die Psychologie hat einige Ähnlichkeit mit der Physiologie: wie diese den Leib aus Fibern, so konstruiert sie den Geist aus Vorstellungsreihen« (l. c. S. 180). Sie ist »die Lehre von den innern Zuständen einfacher Wesen« (Encykl. S. 240). Ähnlich lehren: STIEDENROTH (Psychol.), SCHILLING (Lehrb. d. Psychol.), nach welchem die Psychologie »das geistige Leben nach seiner Beschaffenheit und Gesetzmäßigkeit und nach seinen Gründen« zu erforschen hat (l. c. S. 3). DROBISCH (Empir. Psychol.), WAITZ, nach welchem die Aufgabe der Psychologie besteht in der »Darstellung des notwendigen Entwicklungsganges, den die Weltansicht des natürlichen Menschen nimmt und nehmen muß« (Psychol. S. 12). VOLKMANN. nach ihm ist die Psychologie »jene Wissenschaft, welche sich die Aufgabe stellt, die allgemeinen Klassen der psychischen Phänomene aus den empirisch gegebenen Vorstellungen und dem spekulativen Begriffe der Vorstellung nach den allgemeinen Gesetzen des Vorstellungslebens zu erklären« (Lehrb. d. Psychol. I4, 33). DRBAL (Empir. Psychol.), LINDNER (Empir. Psychol.) u. a. - Hier sind auch STEINTHAL (Einleit. in d. Psychol.) und LAZARUS (Leb. d. Seel. I2, S. VI ff.), die Begründer der Völkerpsychologie (s. d., vgl. A. BASTIANS Schriften) zu nennen.

    An Stelle der Seelenvermögen setzt BENEKE die »Angelegtheiten« (s. d.) und »Grundprozesse« (s. Prozess). Die Psychologie ist »ganz nach der Methode der übrigen Naturwissenschaften zu behandeln« (Lehrb. d. Psychol.3, § 12). »Gegenstand der Psychologie ist alles, was wir durch die innere Wahrnehmung und Empfindung auffassen« (l. c. § 1). Noch halbspekulativ sind die Psychologien von L. GEORGE (Lehrb. d. Psychol.), ULRICI (Leib u. Seele), FORTLAGE (Syst. d. Psychol.), J. H. FICHTE (Anthropol., Psychol.). die Psychologie besteht »in der durchgeführten, bis auf den Grund des eigenen Wesens vordringenden ›Selbsterkenntnis‹ des Geistes« (Psychol. I, 714). E. v. HARTMANN, der seine Psychologie auf das Unbewußte (s. d.) gründet. »Wissenschaft wird die Psychologie erst dann, wenn sie zur Feststellung gesetzmäßiger Zusammenhänge fortschreitet, also über die Erfahrung zu Hypothesen fortschreitet, durch welche die Erfahrung erklärt wird. Hier läßt die Beschreibung völlig im Stich. denn Zusammenhänge werden niemals erfahren, sondern immer nur durch Ausdeutung des Erfahrenen hinzugedacht. Erlebt werden allerdings diese Zusammenhänge, aber nur unbewußt indem die eigene unbewußt psychische Tätigkeit es ist, die sie unbewußt setzt« (Mod. Psychol. S. 23). Die Psychologie ist diejenige Wissenschaft, »welche die gesetzmäßige Abhängigkeit der bewußt psychischen Phänomene von dem jenseits des Bewußtseins Belegenen untersucht« (l. c. S. 25). »Die Psychologie ist wesentlich die Wissenschaft, welche die Ursachen und Gesetze für die Entstehung des Bewußtseins nach Form und Inhalt und für die Veränderungen des Bewußtseinsinhalts aufsucht« (l. c. S. 30. vgl. S. 453 ff.). - In anderer Weise, empirischer, betont das Unbewußte (s. d) LIPPS, nach welchem die Psychologie »die Wissenschaft von dem Getriebe des seelischen Lebens überhaupt, seinen Elementen und allgemeinen Gesetzen« ist (Grundtats. d. Seelenleb. S. 4).

    Psychologie - Physiologische, biologische

    An die Traditionen des 18. Jahrhunderts knüpft die Assoziationspsychologie (s. d.) von BAIN u. a. an. Sie tritt teilweise in physiologischer, biologischer Form auf, ist teilweise auch genetisch. - Nach J. ST. MILL: ist die Aufgabe der Psychologie die Untersuchung des Zusammenhanges des Bewußtseins (Log. I, 6, C. 4, § 3), ihr Gegenstand sind die Uniformitäten der Sukzessionen der Bewußtseinsvorgänge (l. c. I, 4, C. 1, § 3 ff). Nach LEWES ist die Psychologie »the science of the facts of sentience« (Probl. III, 7). »Psychology is the analysis and classification of the sentient functions and faculties, revealed to observation and induction, completed by the reduction of them to their conditions of existence, biological and sociological« (l. c. III, 6. vgl. p. 9 ff.). Die Psychologie ist »the science of psychical phenomena« (l. c. I, p. 109). Der soziale Faktor der Psychologie ist zu berücksichtigen (l. c. III, 71 ff.. I, 152 ff.). Die genetische Methode betont H. SPENCER (Psychol. I, § 129). Er unterscheidet objektive (biologische, physiologische) und subjektive Psychologie (l. c. I, § 56). Das Physiologische, Motorische berücksichtigt stark RIBOT. Nach ihm ist die Psychologie eine selbständige Wissenschaft (Psychol. Angl.2, p. 22 f.). Sie hat zum Objekt nur »les phénomènes, leurs lois et leurs causes immédiates«, nicht die Seele (l. c. p. 34. vgl. schon A. LANGE: »Psychologie ohne Seele«, Gesch. d. Material. S. 465). Die »psychologie descriptive« ist »l'étude des phénomenes de conscience... considérés sous leurs aspects les plus generaux« (l. c. p. 42). Assoziationist war früher MÜNSTERBERG (vgl. Beitr. zur exper. Psychol. H. I, S. 17 ff.), der die Abhängigkeit des Psychischen (s. d.) vom Physischen betont (s. unten). Assoziationistisch und physiologisch ist die Psychologie von ZIEHEN (Leitfad. d. phys. Psychol.). - E. HAECKEL betrachtet die Psychologie als Teil der Physiologie (Der Monism. S. 22). Physiologisch ist die Psychologie von MAUDSLEY, auch die von SERGI: »La psychologie s'occupe des phénomènes organiques, qui ont pour caractère prédominant la conscience de la fonction, lesquels phénomènes se produisent dans les centres de relation, et en même temps des antecédents immédiats des mêmes phénomènes conscients« (Psychol. p. 12), teilweise auch von R. ARDIGÒ (Psicologia3, 1882. Unità della conscienza, 1898). Über die »Abhängigkeits«-Psychologie s. unten.

    Psychologie - Experimentelle

    Als Vorstufen der modernen experimentellen Psychologie sind die Arbeiten von J. MÜLLER, E. H. WEBER (Tastsinn u. Gemeingef.). Einführung des psychologischen Experiments), DONDERS, DU BOIS-REYMOND, PREYER, HERING u. a. zu betrachten. Auch LOTZE (Med. Psychol.) ist hier zu nennen. Die Psychologie fragt nach ihm: »Unter welchen Bedingungen und durch welche Kräfte entstehen die einzelnen Vorgänge des geistigen Lebens, wie verbinden und modifizieren sie sich untereinander und wie bringen sie durch dies Zusammenwirken das Ganze des geistigen Lebens zustande« (Gr. d. Psychol. S. 5 f.. vgl. Klein. Schrift. II. 203 f.. Met. VI, 17, 477). Physiologisch ist teilweise auch die Psychologie von HORWICZ (Psychol. Anal.), der das Gefühl (s. d.) zum psychischen Element macht (so auch TH. ZIEGLER). Begründer der Psychophysik (s. d.) ist FECHNER. Die experimentelle reine Psychologie (nicht bloß als Psychophysik) begründet systematisch WUNDT (s. unten). Vgl. die Werke von A. BINET (Introduct. à la psychol. expérim. 1894), TITCHENER (Experim. Psychol. 1900), SCRIPTURE (The new Psychol. 1897), SANFORD (Course in exper. Psychol. 1894), LADD (Elem. of physiol. Psychol. 1890), W. JAMES (Principl. of Psychol. 1891: Gegner der Assoziationspsychologie), CATTELL, RICHET (Essai de psychol. générale), MOSSO, CESCA, G. VILLA, MÜNSTERBERG, KÜLPE, MEUMANN, ERBINGHAUS, STUMPF, SCHUMANN, L. W. STERN, G. MARTIUS (Üb. d. Ziele u. Ergebn. d. experim. Psychol. 1888), KRAEPELIN u. a. (vgl. Philos. Stud. I ff.). Als Gegenstand der Psychologie bezeichnen viele die innere Erfahrung bezw. die Bewußtseinsvorgänge als solche. So HAGEMANN, nach welchem die Psychologie die »Wissenschaft von den allgemeinen bewußten Seelenäußerungen« ist (Psychol.3, S. 2, Erklärung aus dem »Seelenwesen als Realprincip«. vgl. die Psychologien von ROTHENFLUE, TONGIORGI, SANSEVERINO, GRATRY, UBAGH, W. KAUTLICH, Handbuch der Psychol. 1870, GUTBERI.ET, Kampf um d. Seele, u. a.). GLOGAU: Psychologie ist »die Lehre vom subjektiven Geiste« (Gr. d. Psychol. S. 16). H. SPITTA: Psychologie ist »Phänomenologie des Bewußtseinss« (Die psychol. Forsch. S. 8, vgl. S. 20). WITTE (Wes. d. Seele), der gegen die »Psychologie ohne Seele« ist (l. c. S. 1 ff.). O. LIEBMANN (Psychol. Aphor., Zeitschr. f. Philos. Bd. 101, S. l ff.). B. ERDMANN: Aufgabe der Psychologie ist, »den gesetzmäßigen Zusammenhang der Bewußtseinsvorgänge untereinander, sowie mit den unbewußten und den ihnen correlaten Bewegungsvorgängen in unserem Organismus zu untersuchen« (Log. I, 18). SCHUPPE: nach ihm ist die Psychologie die Wissenschaft vom individuellen Subjekt im Unterschiede von der Lehre vom »Bewußtsein überhaupt« (Zeitschr. f. imman. Philos. I, 37 ff., 50, 64 f.). SCHUBERT-SOLDERN: Die Psychologie berücksichtigt »die subjektiven Beziehungen innerhalb der Bewußtseinswelt allein« (Gr. ein. Erk. S. 45), ist »die Lehre von der Reproduktion als Grundlage und Bedingung der Welt der Wahrnehmung« (I. c. S. 340). REHMKE: die Psychologie hat die Aufgabe, »die Gesetzmäßigkeit der Veränderungen, welche man das Seelenleben nennt, klar zu begreifen« (Allgem. Psychol. S. 10). das Seelenleben ist nicht anschaulich gegeben, während das Gebiet der Naturwissenschaft das anschaulich Gegebene ist (l. c. S. 11). Auch H. CORNELIUS (wie schon LIPPS) lehrt eine reine (nicht physiologische) empirische Psychologie (Psychol. S. III), als »Wissenschaft von den Tatsachen des geistigen Lebens oder den psychischen Tatsachen« (l. c. S. 1). Die Psychologie hat diese Tatsachen »vollständig und in der einfachsten Weise zu beschreiben« (l. c. S. 5). Der psychologische Atomismus (s. d.) ist abzulehnen. - Eine (auf innerer Wahrnehmung fußende) beschreibende, descriptive Psychologie, unabhängig von der Physiologie, lehrt schon F. BRENTANO (Psychol. I, 23, 84). vgl. die Arbeiten von MARTY, MEINONG, HÖFLER (Psychol.). So auch (in anderer Weise) DILTHEY (Einl. in d. Geisteswiss. I, 40 f.. Ideen üb. eine besehreib. u. zergliedernde Psychol. 1894, S. 23, 55). die Psychologie beschreibt hypothesenfrei die Gleichförmigkeiten in der Abfolge der seelischen Struktur (l. c. S. 84. vgl. Sitzungsberichte d. K. Preuß. Akad. 1896, XIII. dagegen EBBINGHAUS, Zeitschr. f. Psychol. 9. Bd., 179 ff.). - Nach R. WÄHLE ist die Psychologie rein beschreibend, sie erklärt nur, soweit sie den psychischen Erscheinungen physiologische Vorgänge coordinieren kann (Gehirn u. Bewußts. 1884. Zeitschr. f. Psych. Bd. 1, 312, u. Bd. 16. s. unten MÜNSTERBERG). »Die Aufgabe der allgemeine philosophischen Psychologie ist einfach die, den phänomenalen Bestand an Ereignissen... zu ermitteln, für welche die Psychologie die Gesetze der Entstehung, Sukzession und Ursachen eruieren soll« (Das Ganze d. Philos. S. 157 f.). Es kann nur eine Aggregat-Psychologie geben, »nach welcher nur Qualitäten, Farben, Leibesempfindungen, Erinnerungsbilder etc. und Qualitätenreihen existieren« (l. c. S. 165 ff.). »Unser ganzes psychisches Leben ist nur ein Mosaik« (l. c. S. 171). Das geistige Leben ist nur eine »Folge von Vorstellungen« (l. c. S. 427).

    Nach P. NATORP hat die Psychologie die Aufgabe, »die Zurückleitung der bis zu einem gewissen Punkte durchgeführten Konstruktion des Gegenstandes bis auf die letzten erreichbaren subjektiven Quellen im unmittelbaren Bewußtsein, von denen sie ausgegangen war, gleichsam durch Umkehrung jenes ganzen Prozesses der Objektivierung« (Arch. f. system. Philos. VI, 221). Sie rekonstruiert aus den Objekten die ursprüngliche subjektive Erscheinung (Einl. in d. Psychol. S. 94 ff., 120). Nach H. COHEN entwirft die Psychologie »die Beschreibung des Bewußtseins aus seinen Elementen«. »Diese Elemente müssen daher hypothetische sein und bleiben, dieweil dasjenige, womit in Wahrheit das Bewußtsein beginnt und worin es entspringt, kein mit Bewußtsein Operierender auszugraben und festzustellen vermag« (Log. S. 5). Die Psychologie hat zum Gegenstand die »Einheit des Bewußtseins« (l. c. S. 16), das Subjekt (ib.), ihr Wert liegt im »Problem der Einheit des Kulturbewußtseins, welches sie allein im Gesamtgebiet der Philosophie zu verwalten hat«. Sie gehört zum System der Philosophie (l. c. S. 16). Nach HUSSERL, hat die Psychologie, deskriptiv, »die Ich-Erlebnisse (oder Bewußtseinsinhalte) nach ihren wesentlichen Arten und Komplexionsformen zu studieren, um dann - genetisch - ihr Entstehen und Vergehen, die kausalen Formen und Gesetze ihrer Bildung oder Umbildung aufzusuchen« (Log. Unt. II, 336).

    Psychologie - Analytische

    Nach STÖRRING ist die Psychologie die »Wissenschaft von den Bewußtseinsvorgängen« (Psychopathol. S. 2). Gegen die »Psychologie ohne Seele« und den Assoziationismus ist L. BUSSE (Geist u. Körp. S. 337, 347). - Vermittelnd lehrt HÖFFDING. Psychologie ist »die Lehre von der Seele« (Psychol. S. 1), d.h. hier vom Inbegriffe aller innern Erfahrungen (l. c. S. 15). Die subjektive muß durch die objektive (physiologische und soziologische) Psychologie ergänzt werden (l. c. S. 31). Den Elementen der Psyche geht der »Totalitätszusammenhang«, die Synthese, voran (Philos. Probl. S. 1). Die Psychologie ist selbständige Wissenschaft (l. c. S. 19. vgl. S. 21). »Die Aufgabe der Psychologie wird deshalb die, möglichst weit den Zusammenhang und die Verbindung der einzelnen Elemente nachzuweisen, so daß die Totalität durch die Teile und die Teile durch ihre Beziehung zur Totalität verständlicht werden« (l. c. S. 22). Das führt zu einer Antinomie, die das psychologische Problem nicht endgültig lösen läßt (ib.). Nach JODL ist die Psychologie »die Wissenschaft von den Formen und Naturgesetzen des normalen Verlaufs der Bewußtseinserscheinungen, welche im menschlich- tierischen Organismus mit den Vorgängen des Lebens und der Anpassung des Organismus an die ihn umgebenden Medien verbunden sind, und deren Gesamtheit wir als seelische (psychische) Funktionen oder Prozesse bezeichnen« (Lehrb. d. Psychol. S. 5). Biologisch ist auch die Psychologie von W. JERUSALEM. »Psychologie ist die Wissenschaft von den Gesetzen des Seelenlebens« (Lehrb. d. Psychol.3, S. 1). Die nächste Aufgabe der Psychologie besteht darin, »die Vorgänge im Seelenleben so zu beschreiben, daß die darin enthaltenen Elementarvorgänge und ihre wechselseitigen Beziehungen klar hervortreten« (l. c. S. 3). Die analytische geht in die genetische Betrachtungsweise über. Mit dieser hängt die biologische Auffassung zusammen, welche die Wichtigkeit der psychischen Phänomene für die Erhaltung des Lebens berücksichtigt (l. c. S. 3 f.). Die Psychologie »berührt sich in ihrer Methode und in einem Teile ihrer Aufgabe mit den Naturwissenschaften, bildet aber durch ihren Gegenstand die Grundlage aller Geisteswissenschaften« (l. c. S. 5. vgl. Urteilsfunct. S. 13, 19). »Biomechanisch« ist teilweise die Methode der Psychologie des psychophysischen Materialismus (s. d.). Nach R. AVENARIUS ist Gegenstand der Psychologie nicht ein besonderes »Psychisches« (s. d.), nicht eine eigene Art Erfahrung (Vierteljahrsschr. f. wissensch. Philos. 19. Bd., S. 1). Aufgabe der Psychologie ist »die Betrachtung der ›Erfahrungen‹ unter dem besondern Gesichtspunkt ihrer Abhängigkeit vom Individuum (vom System C, s. d.)« (l. c. S. 16). Ähnlich R. WILLY, CARSTANJEN, C. HAUPTMANN, J. PETZOLD (Einführ. in d. Philos. d. reinen Erfahr. I), (Met. in d. mod. Physiol. S. 317), W. HEINRICH (Mod. physiol. Psychol.), R. GOLDSCHEID (Eth. d. Gesamtwill. I, 18, 20), auch E. MACH (Analys. d. Empfind.4, S. 3 ff.), nach welchem sich Physiologie und Psychologie nur durch die Untersuchungsrichtung unterscheiden (l. c. S. 14). -- Nach EBBINGHAUS behandeln Psychologie und Physik denselben Inhalt von verschiedenen Gesichtspunkten (Gr. d. Psychol. I, 1 ff., 7). Die Psychologie »behandelt diejenigen Gebilde, Vorgänge, Beziehungen der Welt, deren Eigenart wesentlich bedingt ist durch die Beschaffenheit und die Funktionen eines Organismus, eines organisierten Individuums. Und nebenbei ist sie zugleich auch eine Wissenschaft von den Eigentümlichkeiten eines Individuums, die für seine Art, die Welt zu erleben, wesentlich maßgebend sind« (l. c. S. 7). Psychologie ist »die Lehre von den Dingen der Innenwelt« (l. c. S. 8). Nach O. KÜLPE ist die Psychologie eine »Wissenschaft von den Erlebnissen in deren Abhängigkeit von erlebenden Individuen« (Gr. d. Psychol. S. 3), die »Wissenschaft vom Subjektiven« (Einleit. in d. Philos.2, S. 66). »Gegenstand der Psychologie ist dasjenige in und an der vollen Erfahrung eines Individuums, das von ihm selbst abhängig ist« (l. c. S. 66). - Nach MÜNSTERBERG ist die Aufgabe der Psychologie, »die Gesamtheit der Bewußtseinsinhalte in ihre Elemente zu zerlegen, die Verbindungsgesetze und einzelnen Verbindungen dieser Elemente festzustellen und für jeden elementaren psychischen Inhalt empirisch die begleitende physiologische Erregung aufzusuchen, um aus der kausal physiologischen. Koëxistenz und Sukzession jener physiologischen Erregungen die rein psychologisch nicht erklärbaren Verbindungsgesetze und Verbindungen der einzelnen psychischen Inhalte mittelbar zu erklären« (Üb. Aufgab. u. Methode d. Psychol. 1891, S. 12,. so auch Grdz. d. Psychol. I). Schon H. RICKERT betont, die Psychologie müsse, wie die Naturwissenschaft, die anschauliche Mannigfaltigkeit der Wirklichkeit, hier der geistigen, begrifflich überwinden (Grenz. d. naturwiss. Begriffsbild. I, 183 ff.). So lehrt auch MÜNSTERBERG, das Psychische (s. d.) sei nur ein abstraktes Gebilde, nicht das Geistige, nicht das stellungnehmende Subjekt. Der Gegenstand der Psychologie ist ein Abstraktionsprodukt wie der der Naturwissenschaft, er ist losgelöst vom Subjekt (Grdz. d. Psychol. I, 57). Die Psychologie gehört zu den »objektivierenden« Wissenschaften, während die Geisteswissenschaften »Subjektivierend« sind (l. c. S. 62). Die psychischen Objekte »sind lediglich für den Begriff und niemals für das wirkliche Erlebnis gegeben« (l. c. S. 391). »Der Gegenstand der Psychologie gewann logisch seine Existenz dadurch, daß die Wirklichkeit objektiviert wurde, die Bewertungsobjekte des aktuellen Ich vom. Subjekt also losgelöst und die Aktualität selbst in erfahrbare Vorgänge umgesetzt wurde. innerhalb dieser objektivierten Welt sondern sich Naturwissenschaft und Psychologie derart, daß die letztere es nur mit den Objekten zu tun hat, welche lediglich für einen Subjektakt bestehen« (l. c. S. 202). Psychische Objekte stehen in keinem direkten Kausalzusammenhang (l. c. S. 384). »Die Einheit des geistigen Lebens ist... gar nicht ein Zusammenhang psychologischer Objekte, sondern ein Zusammenhang von Tatsachen, aus denen psychologische Objekte abgeleitet werden können« (l. c. S. 382 f.. vgl. Psychol. and Life 1899). Münsterberg lehrt eine zwischen Assoziations- und Apperzeptionspsychologie vermittelnde »Aktionstheorie« (s. d.). L. W. STERN betont: »Psychologie ist analysierende und isolierende Betrachtung seelischer Phänomene, und dadurch steht sie in einem innern Widerstreite zu allen Gebieten, für welche seelisches Dasein als individuelles Ganzes, d.h. in der Form der Persönlichkeit, von Bedeutung ist« (Psychol. d. Aussage H. 1, S. 15). - Gegen die Trennung des Psychologischen vom Geisteswissenschaftlichen sind HÖFFDING (Philos. Probl. S. 13), G. VILLA, Monist 1902), EISLER (Zeitschr. f. Philos. Bd. 122, S. 80 ff.) u. a.

    Psychologie - Voluntaristische

    Eine voluntaristische (s. d.) »Apperzeptionspsychologie« (s. d.) lehrt WUNDT, für den die Psychologie die der Naturwissenschaft koordinierte Wissenschaft der unmittelbaren Erfahrung ist. »Das unmittelbar Wahrgenommene, wie es abgesehen von seiner Beziehung auf ein gegenüberstehendes Objekt uns gegeben ist, bildet den Inhalt der Psychologie« (Syst. d. Philos.2, S. 277). Die Psychologie »untersucht den gesamten Inhalt der Erfahrung in seinen Beziehungen zum Subjekt und in den ihm von diesem unmittelbar beigelegten Eigenschaften«. Sie nimmt den Standpunkt der »unmittelbaren Erfahrung« ein (Gr. d. Psychol.5, S. 3, vgl. S. 5). Die Erkenntnisweise der Psychologie ist eine »unmittelbare oder anschauliche«, das »Konkret-Wirkliche« erfassende. Da die Psychologie sich der »Abstraktionen und hypothetischen Hülfsbegriffe der Naturwissenschaft« enthält, so ist sie die »strenger empirische Wissenschaft« (l. c. S. 6). Ist sie doch die »Wissenschaft der unmittelbaren Erfahrung«. diese anerkennt nicht eine reale Verschiedenheit innerer und äußerer Erfahrung, sieht den Unterschied »nur in der Verschiedenheit der Gesichtspunkte« (l. c. S. 10). Die Psychologie führt die psychischen Vorgänge auf Begriffe zurück, die dem Zusammenhang dieser Vorgänge direct entnommen sind, oder sie leitet zusammengesetzte Vorgänge aus einfacheren ab (Grdz. d. physiol. Psychol. II4, 639). Die Teilinhalte, welche die psychologische Analyse isoliert, verlieren ihre Realität nicht, wenn sie auch in Wirklichkeit nur als Verbindungselemente, nicht selbständig vorkommen (Log. II2, 2, 60 f., 166 ff.). Die Herstellung des seelischen Zusammenhanges ist übrigens die Hauptaufgabe der Psychologie (l. c. II2, 2, 197 f. Philos. Stud. X, 120. XII, 28). Ziel der psychologischen Analyse ist die Auffindung aller einfachen Qualitäten sowie deren Darstellung in der Form einer geordneten Mannigfaltigkeit (Log. II2, 2, 200. Philos. Stud. II, 299 ff.). Die Physiologie ist nur eine Hülfswissenschaft der Psychologie (Gr. d. Psychol.5, S. 13). Die »physiologische Psychologie« ist eine »Übergangsdisciplin«, die wesentlich mit der experimentellen Psychologie (s. Psychologische Methoden) eins ist (l. c. S. 31). Die allgemeine Psychologie gliedert sich in: 1) (experimentelle) Individualpsychologie (nebst Tier-, Kinderpsychologie, Charakterologie, e. d.), welche die typischen Vorgänge des individuellen Bewußtseins untersucht. 2) Völkerpsychologie (s. d.) (l. c. S. 11, 29 f.. Philos. Stud. XII, 21). Die Psychologie hat drei Sonderaufgaben. »Die erste besteht in der Analyse der zusammengesetzten Vorgänge, die zweite in der Nachweisung der Verbindungen, welche die durch diese Analyse aufgefundenen Elemente miteinander eingehen, die dritte in der Erforschung der Gesetze, die bei der Entstehung solcher Verbindungen wirksam sind« (Gr. d. Psychol.5, S. 32). Zu den. anderen Wissenschaften hat die Psychologie eine dreifache Stellung: 1) »Als Wissenschaft der unmittelbaren Erfahrung ist sie gegenüber den Naturwissenschaften, die infolge der bei ihnen obwaltenden Abstraktion von dem Subjekt überall nur den objektiven, mittelbaren Erfahrungsinhalt zum Gegenstande. haben, die ergänzende Erfahrungswissenschaft.« 2) »Als Wissenschaft von den allgemeingültigen Formen unmittelbarer menschlicher Erfahrung und ihrer gesetzmäßigen Verknüpfung ist sie die Grundlage der Geisteswissenschaften.« 3) »Da die Psychologie die beiden en fundamentalen Bedingungen, die dem theoretischen Erkennen wie dem praktischen Handeln zugrunde liegen, die subjektiven und die objektiven, gleichmäßig berücksichtigt und in ihrem Wechselverhältnis zu bestimmen sucht, so ist sie unter allen empirischen Disziplinen diejenige, deren Ergebnisse zunächst der Untersuchung der allgemeinen Probleme der Erkenntnistheorie wie der Ethik, der beiden grundlegenden Gebiete der Philosophie, zustatten kommen« So ist sie »gegenüber der Philosophie die vorbereitende empirische Wissenschaft« (l. c. S. 19 f.). Ähnlich G. VILLA (Einleit. in d. Psychol.), HELLPACH (Grenzwiss. d. Psychol.) u. a.

    Voluntaristisch (s. d.) ist auch die Psychologie von A. FOUILLÉE (Psychol. des idées-forces). - Einen gemäßigten Standpunkt vertreten die Psychologien von JANET (Princ, de met. et psychol. I, 132 ff.), RABIER (Psychol. p. 21 ff.), P. CARUS (The Soul of Man 1891). Nach J. DEWEY ist die Psychologie »the science of the reproduction of some universal content or existence, whether of knowledge or action, in the form of individual... consciousness« (Psychol. p. 6). Nach J. WARD hat die Psychologie den »individual mind« zum Objekt (Encycl. Britan. XX, 38). Nach STOUT ist die Psychologie »the positive science of mental process« (Anal. Psychol. I, 1). Nach SULLY ist sie »die Wissenschaft welche auf eine genaue und systematische Beschreibung der verschiedenen Vorgänge oder funktionellen Betätigungen unseres Geistes abzielt« (Handb. d. Psychol. S. 12). Sie ist von der Naturwissenschaft durch den Stoff geschieden (l. c. S. 12 f.. vgl. Hum. Mind C. 1 f.. Outlin. of Psychol. C. 1). Nach BALDWIN ist die Psychologie »the science of the phenomena of consciousness« (Handb. of Psychol. I2, C. 1, p. 8). Vgl. CH. A. MERCIER, Psychology normal and morbid 1901, ferner die (genetischen) Arbeiten von ROMANES, BALDWIN, GALTON, CH. DARWIN (Ausdruck der Gemütsbeweg.), HUXLEY u. a. Vgl. ferner die Schriften von MORELL (Elem. of Psychol.), MURPHY, HACK-TUKE (Geist u. Körper 1888), TAINE, GARNIER (Trait. des facult.), LELUT (Physiol. da la pensée., 1862), BOUILLIÉE, WADDINGTON, DURAND DE GROS, PAULHAN, DUMONT, CH. FÉRÉ, DELBOEUF, FLOURNOY (Met. et Psychol. 1890), TH. REIN, A. LEHMANN, C. LANGE, KROMAN, VIGNOLA, MORSELLI, MASCI, BONATELLI, FERRI, LOMBROSO, N. J. GROT, BÊLKIN, OCHOROWICZ u. a. Vgl. KLENKE, Syst. d. organ. Psychol. 1842. REICHLIN- MELDEGG, Psychol. d. Mensch. 1837/38. HAGEN, Psychol. Unters. 1847. JESSEN, Vers. einer wissensch. Begründ. d. Psychol. 1855. RÖSE, Die Psychol. 1856. LEWISCH, Psychol. 1865. J. MOHR, Grundlage d. empir. Psychol. 1882. STRÜMPELL, Grundr. d. Psychol. 1884. BALLAUF, Grundlehr. d. Psychol. 1890, u. a. (KIRCHNER, HARTSEN, STOY, OSTERMANN, HESS, DITTES u. a.). vgl. auch FR. SCHULTZE, Vergleich. Psychol.

    Von psychologischen Zeitschriften sind zu nennen: »Philosophische Studien«, herausgegeben von Wundt, 1883 ff.. »Zeitschr. für Psychol. u. Physiol. der Sinnesorgane« 1890 ff.. »L'année psychologique« (vgl. auch »Revue philosophique« 1878 ff.). »American journal of psychology« 1887 ff.. »Psychological Review« 1894 ff., »Mind« u. a. Psychologische Laboratorien in Leipzig, Göttingen, Heidelberg, Freiburg i. B., Berlin, München, Graz, Paris, Amerika u. a.

    Zur Geschichte der Psychologie vgl.: F. A. CARUS, Gesch. d. Psychol. 1808. A. STÖCKL, Die speculat. Lehre vom Mensch. u. ihre Geschichte 1858. F. HARMS, Psychol. 1877. H. SIEBECK, Gesch. d. Psychol. I, 1 u. 2, 1880/84. B. SOMMER, Gesch. d. deutsch. Psychol 1892. DESSOIR, Gesch. d. neuern deutschen Psychol. I2, 1902. E. v. HARTMANN, Die moderne Psychologie, 1901. - Vgl. Seele, Seelenvermögen, Bewußtsein, Psychisch, Psychologische Methoden, Psychologismus, Wahrnehmung (innere), Voluntarismus, Intellektualismus, Assoziation, Apperzeption, Empfindung, Gefühl, Affekt, Leidenschaft, Vorstellung, Wille, Phantasie, Reproduktion, Gedächtnis, Sinne, Trieb, Instinkt, Evolution, Soziologie u.s.w.



    RS-Gebrauch in den IP-GIPT Seiten:
    Akteulle Definition (20.08.2024): Psychologie ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten, ihrer körperlichen und soziokulturellen Basis

    Psychologie- und Psychotherapieschulen - Schulen der Psychologie und Psychotherapie. Ein Stadium der Unreife aus allgemeiner und integrativer Sicht.

      Psychologie wird definiert als die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten (Psychopathologie demnach als Lehre vom gestörten Erleben und Verhalten). Eine scharfe Ausprägung einer Schule zeigt sich, wenn es eine Endung mit "ismus" gibt. Die verschiedenen Ansätze riefen und rufen zahlreiche Kontroversen he
    _
    Neurowissenschaftliche Psychotherapieforschung. Eine kritische Analyse am Beispiel Roth/Strüber (2014).
    https://www.sgipt.org/wisms/ptf/nwPTF.htm
      Psychologie ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten. Psychopathologie ist die Wissenschaft vom gestörten Erleben und Verhalten. Psychotherapie ist wissenschaftlich fundierte (evidenzbasierte) Praxis zur Heilung, Besserung, Linderung oder Bewältigung von gestörtem Erleben und Verhalten. Neurobiologie ist u.a. die Wissenschaft von der neurobiologischen Kodierung und Fundierung des Erlebens und Verhaltens. Es ist keineswegs erforderlich, dass Psychotherapie ihre Wirksamkeit neurobiologisch belegt, schon gar nicht, wenn der Entwicklungsstand der Neurobiologie so dürftig ist wie derzeit.
    _
    Vorbemerkung zur Begrifflichkeit Psychologie, Psychopathologie und Psychiatrie  (Allgemeine Beweisseite Psychologie)
    Die treffliche Kurzdefinition der Psychologie besagt: Psychologie ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten. Die Psychopathologie kann entsprechend als die Wissenschaft vom gestörten oder kranken Erleben und Verhalten definiert werden.
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    Psychologie im engeren Sinne (A-Z Allgemeine Psychologie)
    Die allgemein und weithin akzeptierte Definition der Psychologie lautet: Psychologie ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten.
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    Signierungen und Signierungssystem
    Checkliste definieren
    Bisher ausgearbeitete Definitionen elementarer Dimensionen des Erlebens.


    Checkliste-Beweisen
    Methodik-Beweissuche in der Psychologie
    Signierung von Beweiserwähnungsbeurteilungen
    Beweissuchwortkürzel.



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    Literatur (Auswahl)



    Links(Auswahl: beachte)
    • Hauptseite Definition der Psychologie (Standort)
    • ChatGPT zu Definitionsfragen der Psychologie.
    • Psychologie- und Psychotherapieschulen.
    • Definition und definieren.
    • https://dictionary.apa.org/.


    _
        ChatGPT:

    • https://chat.openai.com/
    • https://chatgpt.ch/
    • https://talkai.info/de/chat/
    _


    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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    Querverweise
    Standort: Definitionen der Psychologie
    *
    Definitionen elementarer Dimensionen des Erlebens: Aufmerksamkeit, Befinden, Bewusstsein, Denken: Definitionsseite, Hauptseite; Dissoziation, Energie, Fühlen, Gedächtnis, Handeln-Machen-Tun; Körper-Psyche, Lenken, Lernen, Motivfelder, Phantasieren (Großanalyse), Vorstellen, Wahrnehmen (Überblick),
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    Sponsel, Rudolf  (DAS). Definitionen der Psychologie. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/erleben/DefRegister/Psychologie/DefPsy.htm

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