Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=11.10.2023a
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 27.05.24
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
E-Mail: sekretariat@sgipt.org
_ Zitierung
& Copyright
Anfang_Definitionslehre,
Definition und definieren bei William Stern_Datenschutz_Überblick__Rel.
Beständiges _Titelblatt_
Konzept_
Archiv_
Region_
English
contents__
Service_iec-verlag__Dienstleistungs-Info
* _ Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Wissenschaftstheorie
in der Psychologie, Bereich Beweistheorie, und hier speziell zum Thema:
Definitions-Register-Psychologie
Definitionslehre, Definition
und definieren bei William Stern (1871-1938)
"Psychologie ist die Wissenschaft von der erlebenden und erlebnisfähigen
Person."
William Stern 1935, S.99
_
Originalrecherche von Rudolf Sponsel,
Erlangen
Inhaltsverzeichnis
Editorial.
Zusammenfassung-Stern-1935-Def.
Fundstellen
"defin".
Definition
der Person.
Zusammenfassung-Stern-1906-Stern Person
und Sache Band 1.
Fundstellen 48 "defin".
Zusammenfassung-Stern-1917-Stern Person
und Sache Band 2, 3. unveränderte A. 1923.
Fundstellen 7 "defin".
Zusammenfassung-Stern-1924-Stern Person
und Sache Band 3 (Abschluss).
Fundstellen 19 "defin".
Checkliste definieren.
Checkliste Beweis
und Beweisen.
Zitierstil:
Zusammenfassung-Zitierstil-Stern
(1906, 1917, 1924, 1935).
1935-Stern-Allgemeine Psychologie.
1906-Stern Person und Sache Band
1.
1917-Stern Person und Sache Band
2.
1924-Stern Person und Sache Band
3.
Literatur, Links, Glossar,
Anmerkungen und Endnoten, Querverweise,
Copyright
und Zitierung, Änderungen
Editorial
Auf dieser Seite geht es darum, welches Verständnis
die Psychowissenschaften, in erster Linie die Psychologie, von Definition
und definieren haben, was gelehrt wird, wie definieren, in der Psychologie
geht oder gehen soll. Dass hier vieles im Argen liegt, ist mir bei meinen
Analysen zu Beweis und
beweisen in der Psychologie aufgefallen. Den Anstoss gab meine
letzte Analyse zu Definition und definieren bei Kurt
Lewin, wobei sich mir am 6.10.2023
der Verdacht bzw. meine Hypothese erhärtete, dass die
Definitions-Inkompetenz in der Psychologie ein Grundübel ihrer mangelhaften
Wissenschaftlichkeit ist.
Das elementare formale und allgemeine Gerüst
für einen Begriff, Kernelement einer Definition, besteht aus Name,
Inhalt, Referenz,
wobei die Referenz angibt, wo und wie man den
den Definitionsinhalt in der Welt
und bei den Menschen finden kann. Das wird in der Psychologie so gut wie
nie erörtert und ausgeführt und steht bis heute in kaum einen
Lehrbuch (teilweise Westermann). Und genau
das ist wahrscheinlich der Kern des Problems: Referenzieren ist schwer,
meinen
und
oberflächeln hingegen leicht. Die besonderen Definitions-
und Referenzierungsprobleme der Psychologie liegen im Erleben-
besonders dem direkt nicht zugänglichen fremden Erleben. Hier gibt
es noch sehr viel zu tun. Ich hoffe, auch diese Seite trägt zur Klärung
und Entwicklung bei.
William Stern war ein bedeutender
Psychologe, so dass sich eine Auseinandersetzung mit seiner Lehre
und seinen Ideen, z.B. die Ebenmerklichkeit
als Kriterium für Messungen im Erleben, auch heute immer noch
lohnt.
G e s p e r t bei Stern, hier 12p fett.
Zusammenfassung-Stern-1935-Def
Z1S1935-Def:
Das imposante 831-Werk wurde mit der Methode
der Textanalyse nach "defin" durchsucht. Dabei fanden sich: 1
"defin" im Abschnitt im Inhaltsverzeichnis, 6 "defin" Einträge im
Sachregister, 1 "defin" Erwähnung im Literaturverzeichnis; 37 "defin"
Fundstellen im gesamten Text und 29 auswert- und interpretierbare "defin"
im reinen Text.
Z2S1935-Def:
Die
6 Einträge im Sachregister waren wie folgt zugeordnet:
-
"Assoziation 293 Definition 296": "Aus den bisherigen Feststellungen
lässt sich die folgende empirische Begriffsbestimmung ableiten : Assoziation
ist eine Verbundenheit von psychischen Inhalten, die sich darin kund gibt,
dass das Auftreten des einen Inhalts eine hohe Bereitschaft zum Auftreten
des andern mit sich bringt. In diesem Sinn ist der Assoziationsbegriff
in der modernen Psychologie nicht nur berechtigt, sondern geradezu unentbehrlich;
und es besteht kein Grund, ihn — wie es manche heutige Forscher wollen
- — ganz aus der Fachsprache zu entfernen."
-
"Gedächtnis 251 Definition 253": "Unsere Definition lautet:
Gedächtnis ist Vergangenheitsbedingtheit des Erlebens." Stern verschieb
damit den Begriffscontainer/Containerbegriff
Gedächnis auf den abstrakt-allgemeinen Begriffsverschiebebahnhof
Vergangenheitsbedingtheit
-
"Intelligenz 422 Definition 424": "„Intelligenz ist die personale
Fähigkeit, sich unter zweckmäßiger Verfügung über
Denkmittel auf neue Forderungen einzustellen"1)" Hinweis RS: Die
Begriffsbasis (Definiens): personale Fähigkeit, zweckmäfsige
Verfügung, Denkmittel, neue Forderungen, einstellen erklärt
Stern im Weiteren.
-
"Leben (s. a. Biologisch) Definition 99". RS: eine Definition
des Lebens habe ich nicht gefunden; Person wird definiert.
-
"Psychologie 1 ff. Definition 99": "Psychologie ist die Wissenschaft
von der erlebenden und erlebensfähigen Person."
-
"Wollen (s. auch Wille, Willenshandlungen) 546 Definition 547": "Wir
definieren: Menschliches Wollen ist ein, aus den Tiefen der Bedürfnissphaere
gespeistes Streben, das durch bewusste Vorwegnahme von Ziel und Weg geleitet
und geordnet wird, und dessen Verwirklichung durch einen besonderen personalen
Akt eingeleitet wird." RS: umfangreiche Begiffsbasis mit einer ganzen Reihe
von Begrifsscontainern/Containerbegriffen
und Begriffsverschiebebahnhöfen.
Z3S1935-Def: Stern
gebraucht zwar "defin" 29x im auswert- und interpretierbaren Text, aber
er definiert Definition nicht und erklärt oder erörtert sie nicht,
auch nicht durch Querverweis, Anmerkung, Fußbote oder Literaturhinweis.
Hieraus schließe ich, dass Stern den Terminus Definition für
allgemeinverständlich und nicht für weiter erklärungs- oder
begründungspflichtig hält.
1935-Fundstellen
im reinen Text
_
G e s p e r t bei Stern, hier 12p fett.
Definition der Person
98f: "2. Definitionen
Wir definieren die Person folgendermaßen:
Die Person ist eine individuelle, eigenartige
Ganzheit, welche zielstrebig wirkt,
selbstbezogen und weltoffen ist, lebt und
erlebt.
Mit Ausnahme des Merkmals „Erleben", das mit Absicht
an den
Schluss gestellt ist, sind die Bestimmungen durchweg psycho -
physisch neutral. Der Ganzheit der Person fügen sich
ebenso ihre physischen wie psychischen Momente ein. Zielstrebige
Aktivität bekundet sich ebenso in Atmung und Gliedbewegungen,
wie im Denken und Streben. Selbstbezug und Weltaufgeschlossenheit
kommt ebenso bei Körperfunktionen wie bei
Bewusstseinserscheinungen vor. Gleiches gilt auch von den Unterbestimmungen
jener Merkmale (wie sich sofort bei der Analyse
des Merkmals „Leben" zeigen wird).
Das Merkmal „Erleben" unterscheidet sich von allen
anderen
dadurch, dass es fakultativ ist. Jede Person ist zwar immer
[> 99]
und überall eine Ganzheit mit individueller Eigenart, zielstrebiger
Selbsttätigkeit, mit Selbst- und Welt-Bezug, Lebendigkeit —
aber nicht immer mit Bewusstsein. Auchdann,
wenn nichts „erlebt" wird, existiert die Person, während der
Fortfall eines der anderen Merkmale ihr Dasein aufheben würde.
Es gibt eine Wissenschaft von der menschlichen
Person,
welche sie in ihrer Totalität und ihrem psychophysisch neutralen
Wesen untersucht : die Personwissenschaft oder „Personalistik".
Sie liefert die gemeinsamen Voraussetzungen für alle
Teilwissenschaften; die Biologie, Physiologie, Pathologie, Psychologie
der Person.
Psychologie ist die Wissenschaft von der
erlebenden und erlebensfähigen Person. Sie
hat das personale Merkmal des Erlebens zu untersuchen : in den
Bedingungen seines Auftretens, in seiner Art, Funktionsweise
und Gesetzmässigkeit, in seiner Teilbedeutung für die Totalität
des personalen Seins und Lebens."
S1906-Zusammenfassung-Stern-1906-Stern
Person und Sache Band 1.
Stern, William (1906-1924) Person und Sache. System der philosophischen
Weltanschauung. Bd.1 (1906) Ableitung und Grundlehre. Leipzig: Barth.
In der Arbeit finden sich 48 Fundstellen "defin",
drei davon im Sachregister, so dass 45 Fundstellen zur näheren Einsichtnahme
zu Verfügung stehen. Obwohl Stern "defin" 45x erwähnt, gibt er
doch keine Definition der Definition, auch nicht durch Querverweis, Anmerkung,
Fußnote oder Literaturhinweis. Daraus ziehe ich den Schluss, dass
Stern den Definitionsbegriff für allgemeinverständlich und nicht
weiter für erörterungs-, erklärungs-, oder begründungspflichtig
hält.
Anmerkung: "begriff" erzielt 336 Treffer, davon
7 im Sachregister, also 329 auf den inhaltlichen Textseiten.
S1906-Fundstellen 48 "defin".
S1917-Zusammenfassung-Stern-1917-Stern
Person und Sache Band 2, 3. unveränderte A. 1923.
Stern, William (1906-1924) Person und Sache. System der philosophischen
Weltanschauung. Bd.2 (1923) System des kritischen Personalismus. Die menschliche
Persönlichkeit. 3. u.A. mit einem Begleitwort zu Band I, II, III.
Leipzig: Barth. Leipzig: Barth
In der Arbeit finden sich 7 Fundstellen "defin",
1 davon im Sachregister, so dass 6 Fundstellen zur näheren Einsichtnahme
zur Verfügung stehen. Obwohl Stern "defin" 6x erwähnt, gibt er
doch keine Definition der Definition, auch nicht durch Querverweis, Anmerkung,
Fußnote oder Literaturhinweise. Daraus ziehe ich den Schluss, dass
Stern den Definitionsbegriff für allgemeinverständlich und nicht
weiter für erörterungs-, erklärungs-, oder begründungspflichtig
hält.
Anmerkung: "begriff" erzielt 215 Treffer.
S1917-Fundstellen 7 "defin".
_
S1924-Zusammenfassung-Stern-1924-Stern
Person und Sache Band 3 (Abschluss).
Stern, William (1906-1924) Person und Sache. System der philosophischen
Weltanschauung. Bd.3 (1924) Wertphilosophie. eipzig: Barth. Leipzig: Barth.
In der Arbeit finden sich 19 Fundstellen "defin",
eine davon im Sachregister, so dass 18 Fundstellen zur näheren Einsichtnahme
zu Verfügung stehen. Obwohl Stern "defin" 18x erwähnt, gibt er
doch keine Definition der Definition, auch nicht durch Querverweis, Anmerkung,
Fußnote oder Literaturhinweise. Daraus ziehe ich den Schluss, dass
Stern den Definitionsbegriff für allgemeinverständlich und nicht
weiter für erörterungs-, erklärungs-, oder begründungspflichtig
hält.
Anmerkung: "begriff" erzielt 232 Treffer, davon
4 im Sachregister, 8 im Werbeanhang, also 220 auf den inhaltlichen Textseiten.
"Selbstwert" hat 712 Treffer. S. 34f: "Damit ist schon ausgesprochen, daß
das Ich, indem es wertet, [>35] auch sich selbst wertet: sein Glaube an
Werte ist zugleich ein Glaube an seinen Selbstwert. „Ich werte, also bin
ich -- Wert!"
_
S1924-Fundstellen 19 "defin".
Checkliste
definieren
Checkliste-Beweisen
Methodik-Beweissuche
in der Psychologie
Viele positive oder bejahende Feststellungen oder Aussagen haben kein
Suchtextkriterium, so dass Fundstellen nur durch lesen, Zeile für
Zeile, erfassbar sind. Negative Feststellungen oder Aussagen sind hingegen
oft durch ein "nicht" zu finden.
Signierung
von Beweiserwähnungsbeurteilungen
[Stand
27.03.2023, 18:21 Uhr]
Beweissuchwortkürzel.
Hauptunterscheidungskriterien mit Kürzeln (In Entwicklung und
Erprobung) siehe bitte Beweissignierungssystem.
Zitierstil
Zusammenfassung-Zitierstil-Stern
(1906, 1917, 1924, 1935). Stern verweist oft auf bestimmte Stellen
seiner Werke und gibt hier durchgängig Seitenfundstellen an. Das ist
in Bezug auf andere Autoren oder Sachverhalte, im Text Sterns 14p fett-kursiv
markiert, z.B. Adler, Aristoteles, Brunswick, Dreyer, Eucken, Fechner,
Fichte, Freud, E. von Hartmann, Hegel, Hertz, Husserl, Kant, Leibniz, Lewin,
Lipps [welcher der beiden Brüder?], Löwy, Nietzsche, Paulsen,
Petermann, Plato, Rubin, Scheerer, Schiller, Schönheits-(Frömmigkeits-)grad,
Schopenhauer, Spinoza, Spranger, Weber-Fechnerschen Gesetz, Weinmann, Wundt
durchgängig nicht der Fall. Stern meint und behauptet viel, aber er
belegt nicht.
1935-Stern-ZS: Allgemeine Psychologie.
Vorbemerkung: Der ungenaue Zitierstil 1935 Sterns hat mich überrasscht.
Eine einfache und plausible
Erklärung ergibt sich womöglich durch die Tatsache, dass dieses
Buch auf der Flucht entstand. In meiner Buchausgabe von 1950 findet sich
ein Vorwort seines Sohnes Günther Stern-Anders, in dem er gleich zu
Beginn (XXXIII) ausführt:
"Zum grossen Teile ist dieses systematische Buch unterwegs, in den
ersten erregten und zukunftslosen Zeiten der Auswanderung entstanden. Was
es ihm bedeutet hat, dass er selbst in Monaten schwerster Sorgen das Minimum
seines Tagespensums niemals ausgelassen hat, hat er nie laut werden lassen."
Gegen diese Hypothese spricht indessen, dass Sterns Zitieren in den drei
Bänden Person und Sache 1906, 1917 genau so unscharf und nicht belegt
erfolgte.
Zitierweisen:
-
S. 17 zitiert in Fußnte 1) Schiller
und Nietzsche nur mit Namen, ohne Fundstellen
-
S. 66 Zitiert Wundt ohne genauer
Angaben.
-
S.125 Fußnote "1) Dieser Terminus ist von Kurt Lewin
eingeführt worden."
-
S.149 Fußnote; "1) Eine systematische Gesamtdarstellung der Gestaltpsychologie
ist von ihren Vertretern bisher leider nicht gegeben worden. Dagegen stammen
von anderen SeitenVeröffentlichungen, die zugleich zusammenfassende
Orientierung und Kritik bieten. In erster Reihe ist hier das Buch von Martin
Scheerer
zu nennen, ferner die Arbeiten von Petermann
und Brunswick."
-
S. 154 Fußnote "1) Vgl. insbes. Rubin"
-
S. 163 Fußnote "1) vgl. die Monographieen von Weinmann
und Löwy
-
.... ... ...
-
1906-Stern-ZS Person und Sache Band 1.
VII Im Vorwort führt Stern zu seinen Zitaten
aus: "1) Da ich bei der Anlage des Buches in Citationen sparsam sein mußte,
so seien hier einige der Hauptbeziehungen aufgezählt. An der Spitze
steht Aristoteles, dessen „Entelechie"
in dem zentralen Begriff des personalistischen Systems, dem der immanenten
Zielstrebigkeit, wieder auflebt. Aber auch Platos
"Idee" gewinnt, wenigstens für die biologische Gattung, ihre lange
erkannte Bedeutung zurück. Gehen wir zu den Neueren über, so
ist die
Verwandtschaft mit Leibniz am stärksten;
denn die „Person" ist, als Indivi[>VIII]dualität, eine, wenn auch
zum Teil unähnliche, Schwester der "Monade". Spinozas
(und Fechners) psychophysischer Parallelismus
erhält eine neue Wendung. Kant
ist für die Forderung einer kritischen Begründung der Erkenntnis
maßgebend, ebenso durch die antimechanistische Gestalt seiner Ethik.
Noch mehr vervielfältigen sich naturgemäß die Beziehungen
zu den Denkern des 19. Jahrhunderts. Man wird an die immanente Entwicklung
und den Optimismus Hegels, an das tätige
Ich Fichtes, an Schopenhauers
(Wundts, Paulsens) Voluntarismus gemahnt
werden; man wird gewisse Prinzipien des Evolutionismus, nicht weniger solche
der Energetik wiederfinden. Ein weiterer Hauptgedanke des Systems, die
hierarchische Übereinanderstufung der Seinseinheiten, ist bei Fechner
vorgebildet. In der Überzeugung, daß der Begriff des Unbewußten
für die Weltanschauung unentbehrlich sei, weiß ich mich mit
E.
von Hartmann einig; ebenfalls mit
Hartmann,
und zugleich mit dem Neo-Vitalismus, in der Bestreitung einer mechanistischen
Deutbarkeit des Lebens. Mit Eucken endlich verbindet mich der Glaube, daß
die Welt der geistigen Zwecke und Werte nimmermehr unter das Joch der naturalistischen
Sächlichkeit gebeugt werden dürfe.
Überraschende Analogien zu gewissen Betrachtungsweisen
dieses Buches weist die Schrift von Hans Dreyer:
"Personalismus und Realismus" (Berlin 1905) auf, welche mir erst bei Niederschrift
dieses Vorworts zu Gesicht kommt. Dreyer
sieht freilich in der Person-Sach-Alternative lediglich eine erkenntnistheoretisch
-methodologische, während ich sie vor allem als eine metaphysische
fasse."
S1906-176 Fußnote "1) Gewisse partielle Annäherungen
an obige Formel sind ja schon Öfter ausgesprochen worden, so in dem
Heringsehen Satz: „Das Gedächtnis ist eine allgemeine Eigenschaft
der lebenden Materie", in der Wundtschen
Hypothese,
daß alle Reflexe aus Willenshandlungen hervorgegangen seien,
und in Nietzsches Wort: „Wo Leben erstarrt,
türmt sich das Gesetz.""
S1906-211: "... So Schopenhauer,
der ja ausdrücklich den Willen zum Wesen der Welt macht; so Fichte,
dem das Ich keine Tatsache, sondern eine Tathandlung ist; so schließlich
unter den neueren Wundt, der gegenüber
der Lehre von der Seelensubstanz die „reine Aktualität" des
geistigen Daseins vertritt. ..."
S1906-410: "Man erkennt sofort die Analogie zwischen
diesem Prinzip und dem Weber-Fechnerschen Gesetz.
Daß letzteres nur ein Teil eines allgemeinen Relativitätsgesetzes
sei, hat schon Wundt (neuerdings auch
Lipps und andere) ausgesprochen; aber sie bleiben alle in der psychologischen
Fragestellung stecken. ... "
_
1917-Stern-ZS Person und Sache Band
2, 3. unveränderte A. 1923.
S1917-33 Fußnote: "1) Vgl. zu diesen "Entwicklungsformeln"
meinen Aufsatz "Tatsachen und Ursachen der seelischen Entwicklung". Ztschr.
f. angew. Psychol, 1908, Bd. 1, S. 18-24."
S1917-37: "... der unbewußte Imperativ „handle
nach deiner Bestimmung" (Fichte) hat
für jeden Menschen einen anderen
Sinn, ..."
[bis 100 durchgeblättert, aber fast nur Eigenzitate
gefunden mit korrekten Fundstellen]
S1917-145: "... eine „Heterogonie der Zwecke", wie
Wundt es genannt hat. Das bloße Sichaufrechterhalten und Sichfügen
wird zu einem Sichdurchsetzen und Sichdarstellen: „Was mich nicht umbringt,
macht mich stärker." Es gibt eine moderneTheorie (von Alfred
Adler),
nach welcher alles spontane Tun — und damit alle bedeutsamen Leistungen,
aber auch alle sonstwie hervortretenden guten und schlechten Handlungsformen
— nichts als solche Überkompensationen von äußeren und
inneren Beeinträchtigungsreizen sein sollen. ..."
S1917-215: "Man hat bisher gewöhnlich bei den
Erklärungsversuchen für das Weber-Fechnersche Gesetz drei Deutungen
unterschieden: die psychophysische (Fechner), die physiologische
(G. E. Müller) und die psychologische (Wundt).
..."
S1917-240 Fortsetzung Fußnote:
"... Man braucht nur den Fortschritt zu bemerken, den sie in der Schule
Alfred Adlers gemacht hat, wo sie unter
dem Namen "Individualpsychologie" auftritt. Hier ist die Ähnlichkeit
mit meiner oben entwickelten personalistischen Auffassung ganz offensichtlich;
und dies ist um so bemerkenswerter, als Adler
und ich ganz unabhängig voneinander zu unseren Grundanschauungen gelangt
sind. Adler hat auch bereits eine ausgesprochen
teleologische Auffassung der Persönlichkeit."
S1917-253 Fußnote "1) In der einseitigen Auffassung
Freuds
treten bei Knaben fast immer die Mütter, bei Mädchen die Väter
als Zielpunkte dieser unbewußten Erotik auf."
_
1924-Stern-ZS Person und Sache Band
3 (Abschluss).
Bd.3 hat kein Namenregister, so dass man hier nicht gezielt suchen
kann.
S1924-8: "... So hat z. B. der Physiker Heinrich
Hertz
den Versuch gemacht, mit dem Begriff von Raum, Zeit und Masse
die Gesamtheit der unbelebten Naturvorgänge zu erklären —
wobei die Probleme des Lebens, des Bewußtseins und der Kultur
mit voller Absicht beiseite gelassen wurden. ..."
S1924-31: "Einmal — bei Hegel
— ist dieser Gedanke bereits aufgeleuchtet; es ist besonders groß
an Hegel, daß er die Lehre von
der dialektischen Selbstüberwindung auch auf den „absoluten Geist",
also auf die Manifestation des Seienden in Religion und Philosophie anwendet.
Nur daß Hegel diese Selbstüberwindung
ein aus der abstrakten Begriffsbewegung heraus verstehen will, während
sie in Wahrheit die konkrete irrationale Lebensbetätigung des suchenden
Menschheitsgeistes ist. Und daß Hegel
ferner am Abschluß dieser Bewegung doch wieder in die erstarrte Absolutheit
der Metaphysik zurückfällt: denn seine eigene Metaphysik soll
im Gegensatz zu allen anderen die unüberbietbare Vollendung, der Schlußstein
des Kreises sein."
S1924-47: "Die Mehrheit der Wertbeziehungen kann
aber bei einem Wertträger nicht nur im Nebeneinander, sondern auch
im Nacheinander bestehen; dann sprechen wir von der Heterogonie der Werte.
Bezeichnung und Begriff sind jenem Prinzip verwandt, das Wundt
als „Heterogonie der Zwecke" aufgestellt hat."
S1924-48: "So sind innerhalb einer künstlerischen
Schule oder einer religiösen Sekte die Voraussetzungen, nach denen
verschiedene Schönheitsgrade von Kunstwerken oder verschiedene Frömmigkeitsgrade
von Menschen eingeschätzt werden, so weit mechanisiert, daß
die bewerteten Tatbestände selbst einen bestimmten Schönheits-(Frömmigkeits-)grad
wie
eine absolute Eigenschaft in sich zu tragen scheinen."
S1924-324f: "Kant, Hegel
und die folgende [>235] Logik haben dann gezeigt, daß von logischem
Standpunkt aus
beide Arten der Allgemeinheit untrennbar zusammengehören."
S1924-358: "Der Mensch liebt den Mitmenschen nicht
aus dem nur-subjektiven Grunde, weil jener ihm nützt'), noch aus dem
nur-objektiven Grunde, weil er ihn theoretisch als selbstwertige Persönlichkeit
erkennt (Kant-Fichte), sondern aus dem
subjektiv-objektiven Grunde, weil er zwischen dem eigenen und dem anderen
Selbstwert die Brücke der Introzeption schlägt."
S1924-378 Fußnoten:
"1) Oder um es ganz allgemein auszudrücken: man treibt Phänomenologie
im Sinne Husserls.
2) Was Spranger in den "Lebensformen"
gibt, ist demnach nicht eigentliche Psychologie, auch nicht geisteswissenschaftliche
Psychologie."
S1924-391: "... Von Plato
bis Hegel ist den Ideen nicht nur letztes
urtümliches Sein, sondern auch Heiligkeit zugesprochen worden. Kant
nennt die Pflichtidee einen „erhabenen, heiligen Namen". ..."
Literatur
(Auswahl)
-
Stern, William (1935) Allgemeine Psychologie auf personmalistischer Grundlage.
Haag: Nijhoff.
Links(Auswahl:
beachte)
_
ChatGPT:
-
https://chat.openai.com/
-
https://chatgpt.ch/
-
https://talkai.info/de/chat/
_
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten:
GIPT= General
and Integrative
Psychotherapy, internationale Bezeichnung
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
___
Querverweise
Standort: Definitionslehre, Definition und
definieren bei William Stern
*
*
*
Dienstleistungs-Info.
*
Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS).
Definitionslehre, Definition und definieren bei William Stern IP-GIPT.
Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/erleben/DefRegister/Stern.htm
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korrigiert:
Änderungen wird
gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen
und Kritik willkommen
12.10.2023 Link
William Sterns psychologische Messtheorie (1906)
11.10.2023 angelegt.