Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPT DAS=15.11.2023
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: tt.mm.jj
Impressum:
Diplom-Psychologe
Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr.
20 D-91052 Erlangen
Mail:
sekretariat@sgipt.org_
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& Copyright_
Anfang_
Referenzen
in der psychologischen Forschung_Datenschutz_Überblick_
Rel.
Aktuelles _
Rel.
Beständiges_
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Willkommen in unserer Internet-Publikation
IP-GIPT 1) für Allgemeine
und Integrative Psychotherapie,
Abteilung Wissenschaft, Bereich Logik,
Methodologie und Analogie, hier speziell zum Thema:
Referenzen in der psychologischen
Forschung
Eine systematische Analyse des
gesamten Referenzspektrums
besonders erlebenspsychologischer
Untersuchungen
Originalarbeit von Rudolf
Sponsel, Erlangen
Referenzieren heißt angeben wo und wie man einen Sachverhalt
- hier Erlebenssachverhalt - in der Welt finden kann. 8
Parameter erforderlich.
|
Haupt-
und Verteilerseite Definitions-Register Psychologie *
Checkliste
Definition, gpds-Regel
* Definition und definieren:
referenzieren
* Begriffscontainer
(Containerbegriff) * Begriffsverschiebebahnhöfe
* Wissenschaftliches Arbeiten,
Regeln
Grundbegriffe,
Begriffsbasis,
Zitieren
* Aristoteles Zum Geleit *
Sprachkritik
und
Sch^3-Syndrom
* Methode der Textanalyse
* Methodik-Beweissuche
in der Psychologie *
Beweissuchwortkürzel.
* Signierung
von Beweiserwähnungsbeurteilungen * Beweisregister
Psychologie * Beweis
und beweisen in der Psychologie * Checkliste-Beweisen
* natcode Register
* Übersicht
allgemeine Beweisseiten * Haupt-
und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
, Tabelle Fundstelleninformationen
erleben, erlebt, Erlebnis * Hauptbedeutungen
Erleben * Grunddimensionen
des Erlebens * »«
Editorial (von der Einführung übernommen)
Referenzieren heißt angeben wo und wie man einen Sachverhalt
- hier Erlebenssachverhalt - in der Welt finden kann. Durch die
Arbeit am Beweisthema in Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
hat sich ergeben, genauer zu erfassen, welche Fälle in der psychologischen
Forschung vorliegen. Je nachdem gestalten sich die Beweisanforderungen.
Die
Basis aller psychologischen Forschung ist der Einzelfall, so dass
es natürlich erscheint, zunächst eine Systematik der Einzelfälle
zu entwickeln, denn jede Gruppe besteht aus Einzelfällen. Daher mutet
es merkwürdig an, wenn Petermann & Hehl (1979), S. 7 einen Abschnitt
"4. Legitimation der Einzelfallanalyse" einbringen. Der zweite Schritt
betrifft dann die Gruppenbildung aus den Einzelfällen, geistige Konstruktionen,
die in der Wirklichkeit nur eine theoretische Entsprechung haben. In jedem
Fall fragt sich, was die Ergebnisse bedeuten und was sie - höchstens
oder mindestens - aussagen.
Zusammenfassung
Z1 Die Referenz ist ein grundlegendes
und notwendiges Kriterium eines wissenschaftlich sinnvollen Begriffs (:=
Name oder Wiedererkennung,
Begriffsinhalt, Referenz). Die Referenz gibt an, wo und wie man den Begriffsinhalt,
der den Sachverhalt repräsentiert, in der Welt finden kann. Ohne Referenz
bleibt alles Schwall und Rauch, öffnet alle Türen für das
Sch^3-Syndrom.
Z2 Es wird das gesamte Referenzspektrum
nach Einzelfällen der Individuen I und der Gruppen G systematisch
erfasst. Die Referenzformeln unterscheiden sich lediglich durch den Identitätsbezug:
Individuen I und Gruppen G. Durch die Unterscheidung der Individuen derzeit
auf der Erde ohne Kinder bis 14 (5.25 Mrd) und von Referenztagen (t=24400)
bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von 56 Jahren (ohne 14 Jahre Kindheit)
gehen die Referenzen in die Billionen (5
250 000 000 * 24400 = 128 100 000 000 000), genau 128 Billionen. Bezieht
man Gruppen ein, gibt es unendlich viele. Angesichts solcher riesigen Zahlen
wird es wohl mit dem Beweisen schwierig.
Z3 Referenzen des Einzelfallerlebens R(e)
= I, t, O, M, F, S, E, B
Jede Einzelfallreferenz - hier - Erlebensreferenz besteht aus 8 Parametern
oder Charakteristiken: 1a) Individuenangabe I; 2) einem Zeitpunkt ti
oder Zeitraum ti-tj; 3) Ortsangabe O; 4) Angabe
der Methode M; 5) Angabe der Fragestellung F; 6) Angabe der Situation S;
7) Angabe des Ergebnisses E; 8) Erklärung zur Bedeutung B des Ergebnisses. |
Geht es um das Erleben e, dann ist der Erlebenssachverhalt e des Individuums
I zu einer bestimmten Zeit t an einem bestimmten Ort O mit einer
bestimmten Methode M und Fragestellung F in einer bestimmten Situation
S mit dem Ergebnis E und was es bedeutet untersucht worden.
Z4 Referenzen des Gruppenerlebens R(e) = G, t, O,
M, F, S, E, B
Jede Einzelfallreferenz - hier - Erlebensreferenz besteht aus 8 Parametern
oder Charakteristiken: 1b) Individuen der Gruppe G; 2) einem Zeitpunkt
ti oder Zeitraum ti-tj; 3) Ortsangabe
O; 4) Angabe der Methode M; 5) Angabe der Fragestellung F; 6) Angabe
der Situation S; 7) Angabe des Ergebnisses E; 8) Erklärung zur Bedeutung
B des Ergebnisses. |
Die Referenz gibt an, wo und wie in der Welt der Sachverhalt gefunden
werden kann um den es geht. Geht es um das Erleben e, dann ist der Erlebenssachverhalt
e der Gruppe G zu einer bestimmten Zeit t an einem bestimmten Ort O
mit einer bestimmten Methode M und Fragestellung F in einer bestimmten
Situation S mit dem Ergebnis E und was es bedeutet untersucht worden. Zum
Erleben von Gruppen, eine Konstruktion des Geistes, liegen so gut wie keine
wissenschaftstheoretischen Analysen vor (Ausnahme Hake)
obwohl sie ständig statistisch verwendet werden. Die meisten PsychologInnen
kennen das Problem gar nicht
Z-Fazit
Jede Einzelfallreferenz - hier - Erlebensreferenz besteht aus 8 Parametern
oder Charakteristiken: 1a) Individuen oder 1b) Gruppen; 2) einem Zeitpunkt
ti oder Zeitraum ti-tj; 3) Ortsangabe;
4) Angabe der Methode; 5) Angabe der Fragestellung; 6) Angabe der Situation;
7) Angabe des Ergebnisses ; 8) Erklärung zur Bedeutung des Ergebnisses. |
Bei genauer Betrachtung gibt es extrem viele Referenzen, die das Beweisen
wenigstens sehr erschweren, wenn nicht gar unmöglich erscheinen lassen.
Die Referenzbetrachtungen zeigen, dass die Psychologie bislang keinerlei
Konzept entwickelt hat, wie das Problem bewältigt werden könnte
und sollte. Bislang sind ja noch nicht die Problemsachverhalte erfasst
und dargestellt wobei die Bedeutung des Einzelfalles weitgehend verkannt
wird auch wenn es einige Monographien gibt z.B. Petermann & Hehl (Hrsg.1979);
Kern (1997), Julius et al. (2000). Hier gibt es also noch sehr, sehr viel
zu tun.
_
Einführung
Referenzieren heißt angeben wo und wie man einen Sachverhalt
- hier Erlebenssachverhalt - in der Welt finden kann. Durch die
Arbeit am Beweisthema (Register, Beweisen) in Die Erforschung des Erlebens
und der Erlebnisse hat sich ergeben, genauer zu erfassen, welche Fälle
in der psychologischen Forschung vorliegen. Je nachdem gestalten sich die
Beweisanforderungen. Die Basis aller psychologischen Forschung ist
der Einzelfall, so dass es natürlich erscheint, zunächst
eine Systematik der Einzelfälle zu entwickeln, denn jede Gruppe besteht
aus Einzelfällen. Daher mutet es merkwürdig an, wenn Petermann
& Hehl (1979, Hrsg.), S. 7 einen Abschnitt "4. Legitimation der
Einzelfallanalyse" einbringen. Der zweite Schritt betrifft dann die
Gruppenbildung aus den Einzelfällen, geistige Konstruktionen, die
in der Wirklichkeit nur eine theoretische Entsprechung haben. In jedem
Fall fragt sich, was die Ergebnisse bedeuten und was sie - höchstens
oder mindestens - aussagen.
Systematik der Möglichkeiten
und Referenzen
Systematik der Einzelfälle
I
Zu jeder Erfassung eines Einzellfalles eines Individuums I gehören
die Identität des Einzelfalles I, Zeit t, Ort O und Situation S der
Erfassung des Erlebenssachverhaltes e, Methode M und Fragestellung F, das
Ergebnis und seine beweistypische Bedeutung.
_
Übersicht der Einzelfall Kriterien
-
I-Identität.
-
I-Zeit.
-
I-Ort.
-
I-Situation.
-
I-Sachverhalt.
-
I-Fragestellung
-
I-Methode.
-
I-Ergebnis.
-
I-Bedeutung.
_
I-Identität > Zum
Identitätsproblem.
Jeder Sachverhalt der Welt verändert sich: alles bewegt sich;
alles
fließt, wie es einst Heraklit formulierte. Daher gibt es streng
betrachtet keine identischen Sachverhalte, bestenfalls gleiche meist nur
mehr oder minder ähnliche. Identität gibt es nur als geistige
Konstruktion, z.B. die persönliche Identität mit Namen, Geburtsdatum
und Geburtort. Wenn auch die persönliche Identitätszuordnung
gleich bleibt, so ändert sich doch fortlaufend der Mensch. Wenn also
zum Zeit ti etwas über einen Menschen festgestellt wird,
ist die Frage grundsätzlich berechtigt, ob das auch zum Zeitpunkt
tj noch gilt - und warum?
Bei 8 Mrd Weltbevölkerung mit ca. 34.3% [Abruf
14.11.2023] Kinderanteil bis 14 Jahre, also ca. 2.75 Mrd, ergibt aktuell
ca. 5.25 Mrd Menschen und damit persönliche Erwachsenen-Referenzen.
_
I-Zeit
Empirische Aussagen gelten für eine bestimmte Zeit ti.
Weshalb eine Aussage, die zum Zeitpunkt ti gilt, auch zum Zeitpunkt
tj gelten soll, ist nicht selbstverständlich und bedarf
der Begründung, die im Regelfall nicht gegeben wird.
Bei einer Lebenserwartung der Männer [Abruf
14.11.2023] von 68.9 und der Frauen von 73.9 Jahren, zusammen also
von gut 70 Jahren gibt für die Menschen älter als 14 pro
Tag ca. 20440 (56*365) Tagesreferenzen.
_
I-Ort
Orte, zu denen Aussagen erfolgen, können gleich bleiben, wenn
auch die Zeiten gewöhnlich nicht.
_
I-Situation
Situation können sich gleichen, mehr oder minder ähnlich
oder verschieden sein:
-
Beobachtung (Feldexperiment)
-
Exploration (direkt, mündlich, Dialog)
-
Fragebogen, Test,
-
Experiment
-
...
_
I-Sachverhalt
Sachverhalte können sich gleichen, mehr oder minder ähnlich
oder verschieden sein.
_
I-Fragestellung
Die Fragestellungen können gleich, mehr oder minder ähnlich
oder verschieden sein.
_
I-Methode
Auch zu gleichen Fragestellungen können unterschiedliche Methoden
zur Anwendung gelangen.
_
I-Ergebnis
Die Ergebnisse können unterschiedlich sein, je nachdem welche
Menschen, zu welchen Sachverhalten und Zeiten, an welchen Orten, in welchen
Situationen, mit welchen Methoden untersucht wurden.
_
I-Bedeutung
Welche Bedeutung haben die Ergebnisse. Sie müssen in klaren, einfachen
und verständlichen deutschen Worten ausgedrückt werden können.
_
I-Referenzen des Einzelfalles R(e) =
I, t, O, M, F, S, E
Die Referenz gibt an, wo und wie in der Welt der Sachverhalt gefunden
werden kann um den es geht. Geht es um das Erleben e, dann ist der Erlebenssachverhalt
e des Individuums I zu einer bestimmten Zeit t an einem bestimmten Ort
O mit einer bestimmten Methode M und Fragestellung F in einer bestimmten
Situation S mit dem Ergebnis E untersucht worden.
_
Systematik der Gruppenbildung
Gruppen G von Einzelfällen sind eigene konstruktive Geschöpfe
und damit auch ihre Maße, in der Hauptsache Mittelwerte und Verteilungen.
Zu jeder Erfassung eines Gruppenfalles G gehören Identität des
Gruppenfalles, Zeit, Ort und Situation der Erfassung, Sachverhalt, Fragestellung,
Methode, das Ergebnis und seine beweistypische Bedeutung.
Bei den Gruppen ist es sinnvoll, zwei Typen zu unterscheiden:
-
Gruppen, die aus einzelnen Mitgliedern bestehen.
-
Gruppen, die als Ganzheit betrachtet werden, z.B. Institutionen (Kirche,
Polizei, Gewerkschaft, Universitäten, ...)
_
Exkurs Aggregatshypothesen bei Westmeyer (1979), S. 20:
"(8) Aggregat-Hypothesen: Sie liegen z.B. dann vor, wenn
nicht den einzelnen Elementen einer Klasse von Personen oder anderen Einheiten,
sondern dieser Klasse (Population, Aggregat, Kollektiv) insgesamt Eigenschaften
(z.B. Verteilungsfunktionen, Mittelwerte, Varianzen, Lokationsunterschiede,
Korrelationen, Proportionen, Trends, statistische Strukturen) zugeschrieben
werden. Beispiele: Die Struktur der Intelligenz läßt sich für
die Population der Oberschüler in unserer Gesellschaft zum gegenwärtigen
Zeitpunkt am besten in sieben voneinander unabhängige Faktoren gliedern.
Für die Population der Agoraphobiker ist die systematische Desensibilisierung
wirksamer als ein Verzicht auf eine Behandlung. Zwischen Introversion und
Konditionierbarkeit besteht in der Bevölkerung ein positiver Zusammenhang.
Die Wahrscheinlichkeit, bei neurotischen Patienten durch analytische Psychotherapie
eine deutliche Besserung zu erzielen, beträgt 0.60.
Die Frage, ob Einzelfall- oder Gruppenstudien
die Methode der Wahl bei der Überprüfung der einzelnen Hypothesenarten
sind, kann nun sehr einfach beant-wortet werden.
Für alle Hypothesenarten, bei
denen Aussagen über einzelne Individuen ge-macht werden, kommt die
Analyse von Einzelfällen als Methode in Frage, also für die Hypothesenarten
(1) bis (7). Bei diagnostischen Einzelfalluntersuchungen und Therapiekontrollen
geht es vor allem um die Hypothesenarten (1) und (2), ..."
_
Übersicht der Gruppen Kriterien
-
G-Identität
-
G-Super-Gruppen (Gruppen von Gruppen)
-
G-Zeit
-
G-Ort
-
G-Situation
-
G-Sachverhalt
-
G-Fragestellung
-
G-Methode
-
G-Ergebnis
-
G-Bedeutung
G-Identität
Hier ist die Gruppe zu definieren.
_
G-Super-Gruppen
Verschiedene Gruppen können für sog. Meta-Analysen
zusammengefasst werden. Auch Sammelreferate
_
G-Zeit
Eine Untersuchung findet immer zu einer bestimmten Zeit statt. Falls
über diese Zeit hinaus extrapoliert oder verallgemeinert wird, muss
das erklärt und begründet werden, auch wenn Gruppenbildung verschiedener
Einzelfälle über verschiedene Zeitpunkte oder Zeiträume
erfolgt,
_
G-Ort
Die Einzelfälle, die zur Gruppe zusammengefasst werden, können
von verschiedenen Orten sein von denen dann abstrahiert wird.
_
G-Situation
Die Einzelfälle, die zu einer Gruppe zusammengefasst werden, können
aus verschiedenen Situationen kommen von denen dann abstrahiert wird.
-
Beobachtung (Feldexperiment)
-
Exploration (direkt, mündlich, Dialog)
-
Fragebogen, Test,
-
Experiment
-
Theoretische Analyse
-
...
_
G-Sachverhalt
Um welche Erlebenssachverhalte geht es?
_
G-Fragestellung
Die Fragestellungen können gleich, mehr oder minder ähnlich
oder verschieden sein.
_
G-Methode
Erhebungsmethoden
-
direkte Befragungen oder Explorationen
-
Aufgaben bearbeiten
-
Tests durchführen
-
Aufzeichnungen analysieren
Auswertungsmethoden
-
Angaben beurteilen
-
Angaben verrechnen
_
G-Ergebnis
Welche Ergebnisse wurden gefunden?
_
G-Bedeutung
Was bedeuten die gefundenen Ergebnisse?
_
G-Referenzen des Gruppenfalles R(e) =
G, t, O, M, F, S, E
Die Referenz gibt an, wo und wie in der Welt der Sachverhalt gefunden
werden kann um den es geht. Geht es um das Erleben e, dann ist der Erlebenssachverhalt
e der Gruppe G zu einer bestimmten Zeit t an einem bestimmten Ort O
mit einer bestimmten Methode M und Fragestellung F in einer bestimmten
Situation S mit dem Ergebnis E untersucht worden.
_
Wissenschaftliche
Forschung zu Referenzen
In einigen von mir eingesehenen Arbeiten zur Einzelfallanalyse wird
das Problem nicht erkannt, daher auch nicht besprochen und keine Lösungsmöglichkeiten
erörtert:
Kern, Horst J. (1997) Einzelfallforschung.
Eine Einführung für Studierende und Praktiker. Weinheim: Beltz.
Zusammenfassung-Kern-1997 Referenz hat keinen Abschnitt im Inhaltsverzeichnis
und keinen Eintrag im Sachregister.
Julius,
Henri; Schlosser, Ralf W. & Goetze, Herbert (2000) Kontrollierte
Einzelfallstudien. Göttingen: Hogrefe.
Zusammenfassung-Julius-Schlosser-Goetze-2000. Referenz hat keinen Eintrag
im Sachregister, aber im Inhaltsverzeichnis kommt Kapitel 13 zu ersten
Vorschlägen, was Veröffentlichungen enthalten sollten, Referenz
und referenzieren ist nicht dabei:
13. Veröffentlichung von kontrollierten Einzelfallstudien 175
13.1 Titel und Autor 177
13.2 Zusammenfassung 177
13.3 Einleitung 178
13.4 Methode 181
13.5 Ergebnisse 185
13.6 Diskussion 188
13.7 Literaturverzeichnis und Anhang 190
Petermann,
Franz & Hehl, Franz Josef (1979, Hrsg.) Einzelfallanalyse. Fortschritte
der Klinischen Psychologie 18. München: Urban & Schwarzenberg.
Referenz hat keinen Abschnitt im Inhaltsverzeichnis und keinen Eintrag
im Sachregister.
Petermann, Franz
(1996, Hrsg.) Einzelfallanalyse. München: Oldenbourg.
Groeben, N. &
Westmeyer, Hans (1981) Kriterien psychologischer Forschung. München:
Juventa. Im Sachregister und Inhaltsverzeichnis gibt es keinen Eintrag
"referenz". Im Text finden sich 3 unergiebige Fundstellen mit Bezug Klaus
(1969), Quine und S. 46 im Zusammenhang mit Frege: "" Referentia oder referentiell
werden 4x erwähnt:
-
S.131: "... Jede echte Gesetzesaussage hat im Gegensatz zu empirischen
Generalisierungen zwei Referentia: einen
unmittelbaren Bezugspunkt, die schematische Darstellung (das ideale Modell)
des realen Systems, und den mittelbaren Bezugspunkt, das reale System selbst
(Bunge 1967 I, S. 348 f.)"
-
S.196.1-2: "... Die Absorption experimenteller oder Beobachtungsgesetze
in verschiedenen theoretischen Bezugssystemen ist so vereinbar mit der
Konstanz ihrer referentiellen (extensionalen) Interpretation'
(Scheffler 1967, S. 62). Gibt man einen solchen Restbestand an Verbindung
zwischen den Theorien und damit auch eine irgendwie geartete (übersetzende)
Kommunikation zwischen den Theorien völlig auf, so ist nicht denkbar,
wie alternative Theorien überhaupt miteinander (in bezug auf den Realitätsgehalt)
in Vergleich treten können — als Voraussetzung jeder Konkurrenz (S.
82). Dann ist in der Tat nur noch völlige Subjektivität und Irrationalität
möglich; das aber bedeutet, wie das Argument der möglichen
referentiellen Konstanz von Beobachtungstermen zeigt, ein
vorschnelles, unnötiges Aufgeben des Konzepts der rationalen Rekonstruierbarkeit
von Wissenschaft und ihrer Entwicklung. So kann auch für den kritischen
Rationalisten die Frage offen bleiben : ist der Fortschritt der Wissenschaft
(growth of knowledge) mit Hilfe einer rationalen Methodologie rekonstruierbar?"
-
S.246 Lit: "MARTIN, N.: Referential variance
and scientific objectivity, in: Brit. J. Phil. Sci., 1971, 22, S.17 - 26."
_
Anwendungen
In diesem Abschnitt werden Veröffentlichungen nach Referenzen,
wie sie hier entwickelt wurden, dokumentiert.
PSYNDEX
Die psychologische Forschungsdatenbank PSYNDEX verfügt über
kein Referenzsystem.
__
Materialien Referenzen in
der psychologischen Forschung, insbesondere zum Einzelfall
-
Das Identitätsproblem.
-
Idiographische Wissenschaftstheorie.
-
Psychologische Wissenschaftstheorie.
_
Das Identitätsproblem
Identität > [Quelle] > siehe
bitte auch Identität im Artikel
Gleichheit und gleichen in Wissenschaft und Leben.
Der Identitätsbegriff ist ein ziemlich unklares Homonym
und wird oft mit der Gleichheit "identifiziert" oder "gleichgesetzt" ;-).
Man gerät mit dem Begriff der Identität leicht in paradoxe Fallen:
Wie kann etwas konkret Existierendes über den Moment hinaus mit sich
selbst identisch sein oder bleiben, wenn es sich doch fortlaufend - wenn
auch mitunter scheinbar unmerklich - verändert? Genau diese
Frage ist der Fallstrick, weil mit dieser Frage suggeriert wird, etwas,
dem Identität zukommt, dürfe sich nicht verändern. Das ist
schon dadurch als widerlegt anzusehen, weil wir uns selbst zu Recht Identität
und
Veränderung
zusprechen. Wir wissen, dass wir diejenigen sind und bleiben, die wir sind
und wir wissen, dass wir uns verändern. Beides geht offensichtlich,
aber warum? Hierzu sei zunächst ein wenig Material aus Wissenschaft
und Leben zur Verfügung gestellt:
-
Alltäglicher
Begriff der Identität: wohlunterscheidbaren und einmaligem Objekten
spricht man eine Identität zu, einem Menschen, einem speziellen Baum,
einer konkreten Katze, einem besonderen Stück Seife, was sprachlich
seinen Ausdruck im Gebrauch der Worte "derselbe, dieselbe, dasselbe; dieser,
diese, diesen; jener, jene, jenes" findet mit der Bedeutung, genau ein
spezielles Objekt zu bezeichnen.
-
Staatlicher und
juristischer Begriff der Identität: Eine Person weist sich aus
durch einen Pass oder Personalausweis, der die für wesentlich erachteten
Merkmale der Identität enthält (Name, Geburtdatum, Geburtsort,
Geschlecht, Nationalität, Größe, Augenfarbe).
-
Psychologischer
Begriff der Identität: Bei psychischer Gesundheit halte ich mich
Zeit meines Lebens für ein- und denselben Menschen, ich brauche für
mich selbst sozusagen keinen Ausweis, ich weiss und erlebe, wer ich bin.
In Krisen- oder Veränderungsphasen kann es zu Entfremdungserlebnissen
kommen ("ich bin mir selbst ganz fremd", "ich bin so anders", "ich komme
mir verändert vor", "ich bin nicht mehr ich", "manchmal ist es als
stünde ich neben mir"), In Psychosen oder bei schwerer Demenz kann
die Identität eingeschränkt sein oder ganz verloren gehen, zumindest
im Ausdruck und in der Außendarstellung, wenn jemand seine Identitätsmerkmale
nicht mehr nennen kann, was nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass
er sich nicht als ein- und derselbe Mensch erlebt; hier sollte man also
sehr vorsichtig sein.
-
Eigenes und Fremdes. Ein großes und
ungeklärtes Thema persönlicher Identität in der Entwicklungs-,
differentiellen und Persönlichkeitspsychologie ist das Eigene und
Fremde. Wann wird Fremdes zu eigenem? Jeder Mensch wird durch seine
Erziehung und Umgebung (Sozialisation) geformt, geprägt, beeinflusst.
Wann wird dieses von Außen, durch die Bezugspersonen und die Umgebung
Kommende, zu Eigenem? Das Thema spielt eine wichtige Rolle bei Stirner,
(Einführung) und
sollte eine wichtige Rolle in der Entwicklungs-, differentiellen und Persönlichkeitspsychologie
spielen, was bislang leider kaum der Fall ist.
-
Ontologischer Begriff
der Identität: Heraklits Problem. Das Problem kann zwischen Psychologie
und Philosophie angesiedelt werden, historisch gehört es aber natürlich
zur Philosophie. Quine
(S. 67) äußert sich wie folgt hierzu: "Die Identität führt
häufig zu philosophischen Verwirrungen. Wie kann man sagen, daß
ich ich selbst bleibe, da ich doch Veränderungen durchlaufe? Wie kann
man, da sich meine materielle Substanz doch alle paar Jahre vollkommen
erneuert, sagen, daß ich länger als bestenfalls eine solche
Periode lang ich bleibe? Sich von diesen und anderen Überlegungen
zu dem Glauben an eine unveränderliche und daher unsterbliche Seele
als Träger meiner bleibenden Identität bewegen zu lassen, ginge
noch an. Doch für das parallele Problem Heraklits, das sich ja auf
einen Fluß bezieht: »Du kannst nicht zweimal in demselben Fluß
baden, da ewig neue Wasser nachfließen«, wäre uns eine
entsprechende Lösung weniger willkommen.
Die Lösung zu Heraklits Problem ist uns vertraut,
doch gibt sie einen vorteilhaften Ansatzpunkt für die Lösung
einiger weniger vertrauter Probleme ab. In Wahrheit kann man sehr wohl
zweimal in demselben Fluß baden, nicht jedoch in demselben Fluß-Zustand.
Man kann in zwei verschiedenen Fluß-Zuständen baden, die beide
Zustände desselben Flusses sind; genau das bedeutet, zweimal in demselben
Fluß zu baden."
Kritik an Quines
Standpunkt: Die Ausführungen Quines gehen auf den Scharfsinn Heraklits
gar nicht ein und zeigen leider keine akzeptable Lösung auf. Quine
erfindet einfach unterschiedliche "Flußzustände" und behauptet
sodann, der Fluss sei derselbe. Das ist eine bloße Behauptung, die
der Intention Heraklits nicht gerecht wird, nicht einmal seinem eigenen
Ich-Beispiel.
-
Philosophischer
Begriff der Identität: Aristoteles: Dinge sind identisch, wenn
alles, was von dem einen ausgesagt wird, auch vom andern ausgesagt wird.
Problematisch: Leibniz' Ununterscheidbarkeitskriterium.
-
Logischer Begriff der
Identität: a) M. Gatzemeier (in Mittelstraß,
Bd. 2, S. 189) definiert I. als "zweistellige Beziehung zwischen Gegenständen
beliebiger Bereiche, die dadurch ausgezeichnet ist, dass jeder Gegenstand
allein zu sich selbst in dieser Beziehung steht." Die Identitätsbeziehung
ist 1) reflexiv und 2) substitutiv bei verschiedenen Namen oder Kennzeichnungen.
Die Identität ist ein Spezialfall der Gleichheit und damit auch symmetrisch
und transitiv. b) Identität als extensionale Gleichheit (Abendstern
= Morgenstern).
|
Links: Aus dem Wörterbuch der Logik (> Kondakov,
S. 212).
Kritik: Ein einziges Identitätskriterium sollte reichen,
wenn man auf die Einzigartigkeit eines Gegenstandes abzielt. Die Identitätsfunktion
besagt dann, dass ausschließlich dieses x im Unterschied zu allem
anderen, auch Ähnlichem oder Gleichem, betrachtet wird.
Die Identitätsfunktion ist damit so etwas wie ein Einzigartigkeitsoperator.
Identitäten sollten gerade nicht austausch- oder ersetzbar sein. Zwei
Eier, die einander ununterscheidbar zu gleichen scheinen, sind natürlich
nicht identisch, sondern gleich. Identisch ist jedes Ei nur mit sich selbst.
Anmerkung zu den Zahlen.
Zum Wesen der Zahlen gehört, dass man von der Identitätsfunktion
abstrahiert. Gleiche Zahlen(werte) sollen ja gerade austauschbar sein.
Die Mathematik und Arithmetik sollte daher gar keinen Identitätsbegriff
kennen, da es ja nicht um eine spezielle 1,2,3 ... geht, sondern z.B. die
2 im einen Fall einer 2 in einem andern Fall völlig gleich ist. |
_
Mathematischer
Begriff der Identität: Das Lexikon
der Mathematik von Spektrum verweist a) unter dem Eintrag "Identität"
auf "Eins-Abbildung", "identische Abbildung" und "identischer Operator";
b) unter dem Eintrag "Identitätsfunktor" auf den Begriff "Funktor",
wo man folgende Auskunft findet: "Das einfachste Beispiel eines Funktor
ist der Identitätsfunktor 1C: C -> C einer Kategorie C.
Er ist sowohl auf der Klasse der Objekte als auch auf den Morphismenmengen
die Identität." Anmerkung: In der Mathematik sollte der Begriff der
Identität keine Rolle spielen, das es hier oft um Gleichheit geht.
Zwischen Identität und Gleichheit gilt: Alle Identische ist auch gleich,
aber Gleiches ist nicht zwingend identisch und ist es meist auch nicht.
Ein
Lösungsvorschlag des Identitätsproblems. Als das Wesen der
Identitätsfunktion sehe ich die Individualisierung durch die Namengebung
oder Kennzeichnung eines Sachverhaltes zum Zwecke der Unterscheidung von
anderen an. Genau eines und nur eines (z.B. dieses ...) ist gemeint.
Verformt man einen Gegenstand namens X, so hat sich der Gegenstand X verändert,
aber nicht sein Name, seine Kennzeichnung oder einfach Bezeichnung. Also
ist das Wesentliche an der Identitätsfunktion, die individualisierende
- namenzuweisende - Unterscheidung. Irgend etwas beliebig herausgegriffenes
aus der Raumzeitwelt, kann mit einer Identität versehen und damit
von anderen "Individuen" unterschieden werden. Das ist sowohl damit verträglich,
dass verschiedene Individuen gleich sein können, - z.B. Kopien von
einander - als auch damit, dass ein und dasselbe Individuum sich verändert,
d.h. nicht gleich bleibt - und früher oder später aus der Welt
als Individuum verschwindet.
Idiographische
Wissenschaftstheorie
Aus: Grundzüge einer idiographischen
Wissenschaftstheorie am Beispiel Psychotherapie.
Im Gegensatz zur nomothetischen Wissenschaftstheorie
gibt es aber - auf den ersten Blick - keine solche idiographische, jedenfalls
keine explizit als solche ausgewiesene. Praktisch ist die idiographische
Wissenschaftstheorie aber als Beweistheorie und Tatsachenforschungs-Methodologie
in der Jurisprudenz hoch entwickelt, aber noch weitgehend ohne systematisches,
methodologisches, theoretisches Fundament; erste Ansätze im Strafrecht
(SCHULZ 1992 > Sponsel 1995, Reader). So ist auch "Die Ermittlung des Sachverhalts
im Prozeß" (DÖHRING 1964, S. 3 ff > Sponsel 1995, Reader), eine
immer noch wichtige Arbeit zur Tatsachenforschung singulärer Ereignisse,
wenn auch immer noch - leider - kaum Gegenstand der juristischen
Ausbildung [FN03].
Psychologische
Wissenschaftstheorie
HERZOG (1980, S. 266) [FN04]
beklagt, daß es keine ausgearbeitete psychologische Wissenschaftstheorie
gibt. Und noch viel weniger gibt es natürlich eine systematische idiographische
Wissenschaftstheorie - Ansätze: SCHNEEWIND (1977, Hg.); ASCHENBACH
(1984); GROEBEN (1986). PERREZ (1972), dem es um die Rechtfertigung der
Psychoanalyse als wissenschaftliches Verfahren geht, berührt das Idiographieproblem
ebenso wenig wie auch den Klassiker FEIGL, H., SCRIVEN, M. (1956: "Minnesota
Studies in the Philosophy of Science. Vol. 1, The Foundations of Science
and the Concepts of Psychology and Psychoanalysis"). Das mag verwundern,
weil doch einige wichtige Psychologen W. STERN (1911, S. 318 ff), G. W.
ALLPORT (1959, S. 4 - 25), A. A. MASLOW (1977, besonders S. 26 - 31 > Reader),
G. JÜTTEMANN, H. THOMAE (1987, Hg.) auf die Bedeutung der idiographischen
Methodik aufmerksam machten. Wie dem auch sei: es kann nicht den geringsten
Zweifel geben, daß für die PraktikerIn in erster Linie idiographische
Probleme von Interesse sind; und hier hilft in aller Regel die Wissenschaftstheorie
nicht; sie verwirrt, vernebelt mit immer neuen endlosen Problemdebatten,
statt einmal Nägel mit Köpfen vorzulegen [FN05].
Die idiographische Perspektive hat in der Regel ein "Einzelfallproblem"
zu lösen. Das ist regelmäßig in der psychologischen Beratungs-
und Therapiesituation der Fall. Jeder Therapieplan hat für einen ganz
konkreten individuellen Einzelfall Hypothesen zur Problemgenese und Problembeseitigung
zu entwickeln. Wie kommt es z. B., daß bei Y. im März ZZZZ ein
Angstsyndrom ausgebrochen ist und vor allem wie kann man es zum Verschwinden
bringen?
In der psychologischen Einzelfallforschung ist denn auch das
Idiographieproblem sowohl bekannt als auch anerkannt (HUBER, H. P. 1973.;
PETERMANN, F., HEHL, F.-J. (Hg.) 1979; PETERMANN, F. 1982. PLAUM, E. 1992
> Reader; PLESSEN 1982), aber die meisten der erwähnten Autoren
- Ausnahme Plaum - gehen allerdings methodologisch traditionelle und unserem
Gegenstand mehr oder weniger nicht angemessene, sondern szientistische
Wege.
Sie verwechseln wissenschaftliche mit praxeologischer Sicherheit und haben
kein praxeologisches Konzept. Daher erklären wir sie auch für
uns nicht zuständig. Sie haben uns nichts zu sagen, weil sie von unseren
Problemen nichts verstehen.
Literatur (Auswahl)