Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=13.05.2024
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 14.05.24
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
E-Mail:
sekretariat@sgipt.org
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Anfang_Signierungssystem
Erlebens/Erlebnisklassen 10. Version 13.05.2024 _Überblick__Rel.
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Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie,
Abteilung Allgemeine Psychologie, Bereich
Erleben, und hier speziell zum Thema:
_
Signierungssystem Erlebens/Erlebnisklassen
10. Version 13.05.2024
(neu: erlebenu = umschriebenes Erleben,
erleben mit anderen Worten)
Standort: Signierungssystem 10. Version 13.05.2024.
Haupt-
und Verteilerseite Definitions-Register Psychologie *Checkliste
Definition, gpds-Regel
* Definition und definieren:
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* Begriffscontainer
(Containerbegriff) * Begriffsverschiebebahnhöfe
* Wissenschaftliches Arbeiten,
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* Aristoteles Zum
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Beweissuchwortkürzel.
* Signierung
von Beweiserwähnungsbeurteilungen * Checkliste-Beweisen.:
Beweisregister
Psychologie * Beweis und beweisen
in der Psychologie * natcode Register
* Übersicht
allgemeine Beweisseiten * Haupt-
und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
, Tabelle Fundstelleninformationen erleben,
erlebt, Erlebnis * Hauptbedeutungen
Erleben * Elementare
Dimensionen des Erlebens * »«
Editorial
Es ist einfacher, Veränderungen und Weiterentwicklungen nur auf
einer Seite zu dokumentiert und jeweils auf sie zu verweisen.
Hauptbedeutungen-Erleben
>
Definition
Erleben.
Die Beweise für die Existenz und damit Referenz für diese
Unterscheidungen sind im Beweisregister
die erste Aufgabe.
-
erleben0 als wach, aufnahme- oder erlebensfähig
(>Landgrebe). Erleben in dieser grundsätzlichen,
elementaren Bedeutung bedeutet so viel wie ein- oder angeschaltet; an ("on",
"online"), offen, bereit, mich diesem oder jenen Erlebensinhalt zuzuwenden
(intentionsfähig), leere Bühne, Projektionsraum,
Projektor
eingeschaltet.
Widerspricht dem phänomenologischen Intentionalitätsdogma, denn
erleben0 ist gerade nicht gerichtet - wie die
freischwebende Aufmerksamkeit
auch nicht. Es gibt eine ganze Reihe von Lebenssituationen,
in denen unklar sein kann, ob wach und erlebnisfähig sein gegeben
ist.
-
erleben1 als noch zu Lebzeiten mitbekommen
oder ein Ereignis oder Geschehen (mit) erleben, zugegen, dabei sein,
-
erleben2 als innere Wahrnehmung, was
in mir geschieht, also erleben von etwas.
-
erleben3 als besondere nicht-alltägliche
innere Wahrnehmung
-
erlebenr Reines
Erleben, eine Konstruktion der PhänomenologInnen
(entkognitiviert) von der
noch weitgehend unklar ist, ob oder wie sie möglich und sinnvoll ist.
> Nur_empfinden.
Kriterien-erlebenr: alles Kognitve (erkennen, verstehen,
erklären, denken, wissen, ...) ausschalten (entkognitivieren)
-
Erkenntnisarbeit ist ausgeschaltet
-
denken ist ausgeschaltet
-
beim Erleben kommen keine Namen für Begriffe oder Sachverhalte vor
-
wissen ist ausgeschaltet
-
Erfahrungen sind ausgeschaltet
-
Probleme spielen keine Rolle
_
Anmerkung: Das reine Erlebenr ist nicht kommunizierbar.
Man kann sich aber fragen, ob man nicht ein praktisch-reines Erlebenpr
vorsehen kann. Je nachdem wie streng man dies fasst, kann ein solches vielleicht
zumindest bedingt kommuniziert werden – oder nicht, das muss man sehen
und prüfen. |
_
erlebenpr Praktisch
reines
Erlebenpr Diese Kategorie ist eine bewusste Abmilderung
des gedachten reinen Erlebens, von dem noch gar nicht sicher ist,
ob und wie es das gibt. Sicher ist, dass es ein mehr oder minder von Störelementen
freies Erleben gibt. Den Index "pr" kann man lesen als praktisch
rein (so gut es eben in der Wirklichkeit geht) oder auch als phänomenologisch
rein. Beispiel: wenn ich mich auf ein Telefonat konzentrieren will,
schalte ich das Störelement Radio aus.
_
Kriterien-erlebenpr: alles Kognitve (erkennen, verstehen,
erklären, denken, wissen, ...) weitgehend ausschalten
(entkognitivieren)
-
Erkenntnisarbeit ist weitgehend ausgeschaltet
-
denken ist weitgehend ausgeschaltet
-
beim Erleben kommen weitgehend keine Namen für Begriffe
oder Sachverhalte vor
-
wissen ist weitgehend ausgeschaltet
-
Erfahrungen sind weitgehend ausgeschaltet
-
Probleme spielen weitgehend keine Rolle
__
-
erlebens mit spezifischer Bedeutung,
z.B.
schon
erlebt (déjà-vu), Zeitlupe-Erleben, Horror-Trip-Erleben;
Flow-Erleben nach Csikszentmihalyi
[Indizierung: Flow-ErlebensF]; mystisches Erleben. Es schien
mir sinnvoll, eine solche Möglichkeit vorzugeben, weil ich zu Beginn
und in der ersten Zeit meiner Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
noch nicht absehen konnte, wie viele und welche spezifischen Bedeutungen
vorgesehen werden sollten. Ein Erlebens spezifischer Bedeutung
ist in der Regel auch ein besonderes Erleben3, genau genommen
eine Teilklasse davon. Also Erleben2 umfasst Erleben3 umfasst
Erlebens. Zum Beispiel
Kriterien-Flow-ErlebensF
-
Flow entsteht aus einem Tun
-
Dieses Tun ist hingebungsvoll
-
Beim Flow ist man ganz im Hier und Jetzt
-
Beim Flow ist man ganz bei der Sache
-
Das Tun geschieht um seiner selbst willen
-
Das Tun ist ausschließlich intrinsisch (aus sich selbst heraus) motiviert
-
Das Tun beschert ausgeprägte positive Gefühle (z.B. Befriedigung,
Euphorie, Freude, Glück, Lust)
_
-
erlebenL erleben in der Literatur
ohne nähere Spezifikation > Erlebnisregister
Literatur. Wir haben dreierlei Erlebenformen bei einem literarischen
Werk: (1) Erleben des Schriftstellers, (2) Direkte oder indirekte
Darstellung des Erlebens seiner Figuren und (3) Erleben des Konsumenten
beim Lesen oder hören des Werkes.
-
eLS Erleben des Schöpfers beim Schaffen,
wovon wir gewöhnlich nichts wissen.
-
eLd Dargestelltes direktes Erlebenim Werk.
Der Schriftsteller lässt eine Figur von ihrem Erleben erzählen.
-
eLb Beschriebenes oder berichtetes Erleben
im Werk. Der Schriftsteller beschreibt oder berichtet von einem
Erleben einer Figur, er spricht von oder über die Figur.
-
eLK Erleben der Konsumentin einzelner Passagen,
Teile oder des Gesamtwerks.
-
erleben? ein Erleben mit
unklarer Bedeutung.
-
erlebeng sachlich, gegenständliches
Erleben (Lipps 1905), hauptsächlich denken.
-
erlebengv verarbeitetes sachlich-gegenständliches
Geschehen in sachlichen u. wissenschaftlichen Texten. (neu: 31.05.2024)
-
erlebena affektives
Erleben mit mindestens einer der Grunddimensionen: I01
Antrieb, Energie; I02
Bedürfnisse, Motive, Wünsche, Wollen;
I03
Befindlichkeit, Stimmung; I04
Empfinden, Empfindung (Teil oder gleichbedeutend mit einer
Wahrnehmung); I05
Fühlen, Gefühl(e); I11
Spüren ( Körperregungen)
-
erlebenk kognitives Erleben
mit mindestens einer der Grunddimensionen I07
Gedanken, denken; I10
Pläne, Vorsätze, Ziele; I21
Lernen, üben.
-
erlebenak sowohl affektives als
auch kognitives Erleben.
-
erlebenh Erleben eigenen Handeln
u. Verhaltens (neu 2.5.24)
-
erlebenu umschriebenes Erleben,
erleben mit anderen Worten (neu 13.5.24) > Beispiele.
-
erlebenz auf den Erlebenscharakter
zentriert und damit sicher kein g := sachlich-gegenständliches Erleben.
z und g schließen sich aus.
Hauptbedeutungen-Erlebnis Ein
Ausschnitt aus dem Erleben heißt Erlebnis.
Die Beweise für die Existenz und damit Referenz für diese
Unterscheidungen
sind bei den Beweisen
in der Psychologie die erste Aufgabe.
-
Erlebnis0 Wacherlebnis, ich bin
wach, aufnahme- oder erlebnisfähig (>Landgrebe).
Erleben in dieser grundsätzlichen, elementaren Bedeutung bedeutet
so viel wie ein- oder angeschaltet; an ("on", "online"), offen, bereit,
mich diesem oder jenen Erlebnisinhalt zuzuwenden (intentionsfähig),
leere Bühne,
Projektionsraum,
Projektor
eingeschaltet.
Widerspricht dem phänomenologischen Intentionalitätsdogma, denn
Erlebnis0 ist gerade nicht gerichtet - wie die
freischwebende Aufmerksamkeit
auch nicht. Es gibt eine ganze Reihe von Lebenssituationen,
in denen unklar sein kann, ob wach und erlebnisfähig sein gegeben
ist.
-
Erlebnis1 eines äußeren Geschehens,
bei dem ich dabei war.
-
Erlebnis2 eines inneren Geschehens durch
die innere Wahrnehmung.
-
Erlebnis3 ein besonderes, nicht alltägliches
Erlebnis
-
Erlebnisr ein reines
Erlebnis, eine Konstruktion der PhänomenologInnen
(entkognitiviert) von der
noch weitgehend unklar ist, ob oder wie sie möglich und sinnvoll ist.
> Nur_empfinden.
Kriterien-Erlebnisr: alles Kognitve (erkennen, verstehen,
erklären, denken, wissen, ...) ausschalten (entkognitivieren)
-
Erkenntnisarbeit ist ausgeschaltet
-
denken ist ausgeschaltet
-
beim Erleben kommen keine Namen für Begriffe oder Sachverhalte vor
-
wissen ist ausgeschaltet
-
Erfahrungen sind ausgeschaltet
-
Probleme spielen keine Rolle
__
Anmerkung: Das reine Erlebnisr ist nicht kommunizierbar.
Man kann sich aber fragen, ob man nicht ein praktisch-reines Erlebenpr
vorsehen kann. Je nachdem wie streng man dies fasst, kann ein solches vielleicht
zumindest bedingt kommuniziert werden – oder nicht, das muss man sehen
und prüfen. |
_
-
Erlebnispr ein praktisch reines
Erlebnis. Diese Kategorie ist eine bewusste Abmilderung des gedachten reinen
Erlebnisses, von dem noch gar nicht sicher ist, ob und wie es das
gibt. Sicher ist, dass es ein mehr oder minder von Störelementen freies
Erlebnis gibt. Den Index "pr" kann man lesen als praktisch rein (so
gut es eben in der Wirklichkeit geht) oder auch als phänomenologisch
rein. Beispiel: wenn ich mich auf ein Telefonat konzentrieren will,
schalte ich das Störelement Radio aus.
Kriterien-Erlebnispr: alles Kognitve (erkennen, verstehen,
erklären, denken, wissen, ...) weitgehend ausschalten
(entkognitivieren)
-
Erkenntnisarbeit ist weitgehend ausgeschaltet
-
denken ist weitgehend ausgeschaltet
-
beim Erleben kommen weitgehend keine Namen für Begriffe
oder Sachverhalte vor
-
wissen ist weitgehend ausgeschaltet
-
Erfahrungen sind weitgehend ausgeschaltet
-
Probleme spielen weitgehend keine Rolle
__
-
Erlebniss mit spezifischer
Bedeutung, z.B. z.B. schon
erlebt (déjà-vu), Zeitlupe-Erlebnis, Horror-Trip-Erlebnis;
Mystisches Erlebnis Flow-Erlebnis nach Csikszentmihalyi
[Indizierung: Flow-ErlebensF]. Es schien mir sinnvoll, eine
solche Möglichkeit vorzugeben, weil ich zu Beginn und in der ersten
Zeit meiner Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse noch nicht absehen
konnte, wie viele und welche spezifischen Bedeutungen vorgesehen werden
sollten. Ein Erlebens spezifischer Bedeutung ist in der Regel
auch ein besonderes Erleben3, genau genommen eine Teilklasse
davon. Also Erleben2 umfasst Erleben3 umfasst Erlebens.
Zum Beispiel
Kriterien-Flow-ErlebnissF .
-
Flow entsteht aus einem Tun
-
Dieses Tun ist hingebungsvoll
-
Beim Flow ist man ganz im Hier und Jetzt
-
Beim Flow ist man ganz bei der Sache
-
Das Tun geschieht um seiner selbst weillen
-
Das Tun ist ausschließlich intrinsisch (aus sich selbst heraus) motiviert
-
Das Tun beschert ausgeprägte positive Gefühle (z.B. Befriedigung,
Euphorie, Freude, Glück, Lust)
__
-
ErlebnisL
Erlebnis in der Literatur
> Erlebnisregister
Literatur.
-
ELS Erlebnis des Schöpfers beim Schaffen,
wovon wir gewöhnlich nichts wissen.
-
ELd Dargestelltes direktes Erlebnis im Werk.
Der Schriftsteller lässt eine Figur von ihrem Erlebnis erzählen.
-
ELb Beschriebenes oder berichtetes Erlebnis
im Werk. Der Schriftsteller beschreibt oder berichtet von dem Erlebnis
einer Figur, er spricht von oder über die Figur.
-
ELK Erlebnis der Konsumentin einzelner Passagen,
Teile oder des Gesamtwerks.
-
Erlebnis? ein Erlebnis unklarer
Bedeutung.
-
Erlebnisg sachlich, gegenständliches
Erleben (Lipps 1905), hauptsächlich denken.
-
Erlebnisgv verarbeitetes sachlich-gegenständliches
Geschehen in sachlichen u. wissenschaftlichen Texten. (neu 31.05.2024)
-
Erlebnisa affektives
Erlebnis mit mindestens einer der Grunddimensionen: I01
Antrieb, Energie; I02
Bedürfnisse, Motive, Wünsche, Wollen;
I03
Befindlichkeit, Stimmung; I04
Empfinden, Empfindung (Teil oder gleichbedeutend mit einer
Wahrnehmung); I05
Fühlen, Gefühl(e); I11
Spüren ( Körperregungen)
-
Erlebnisk kognitives Erleben
mit mindestens einer der Grunddimensionen I07
Gedanken, denken; I10
Pläne, Vorsätze, Ziele; I21
Lernen, üben.
-
Erlebnisak sowohl
affektives als auch kognitives Erlebnis.
-
Erlebenh Erleben eigenen Handeln
u. Verhaltens (neu 2.5.24)
-
Erlebnisu umschriebenes Erlebnis,
Erlebnis mit anderen Worten (neu 13.5.24) > Beispiele.
-
Erlebnisz auf den Erlebnischarakter
zentriert und damit sicher kein g := sachlich-gegenständliches Erlebnis.
z und g schließen sich aus.
_
Kürzel Signierungssystem
Erlebens/Erlebnisklassen 10. Version 13.05.2023 (neu: erlebenu,
umschriebenes Erleben)
Aus den Hauptbedeutungen ergibt sich das Signierungssystem:
e |
< Erleben Differenzierung
> Erlebnis |
E |
e0
|
wach, erlebnisfähig
|
E0
|
e1
|
dabei, zugegen, Zeuge
|
E1
|
e2
|
innere Wahrnehmung
|
E2
|
e3
|
besonderes
|
E3
|
er
|
reines Erleben, Erlebnis
|
Er
|
epr
|
praktisch reines Erleben, Erlebnis
|
Epr
|
es
|
spezielles Erleben/Erlebnis
|
Es
|
eL
_
_
eLS
_
_
eLd
_
eLb
_
_
eLK
__
|
erleben und Erlebnis in der Literatur
ohne nähere Spezifikation
Erleben/Erlebnis des Schöpfers beim
Schaffen, wovon wir
gewöhnlich nichts wissen.
Dargestelltes direktes Erleben/Erlebnis im
Werk. Der
Schriftsteller lässt eine Figur von
ihrem Erleben erzählen.
Beschriebenes oder berichtetes Erleben/Erlebnis
im
Werk. Der Schriftsteller beschreibt oder
berichtet von
einem Erleben einer Figur.
Erleben / Erlebnis der Konsumentin einzelner
Passagen,
Teile oder des Gesamtwerks.__ |
EL
_
_
ELS
_
_
ELd
_
ELb
_
_
ELK
_
|
e?
|
unklar
|
E?
|
eg
|
sachlich-gegenständlich (Lipps
1905)
|
Eg
|
egv |
verarbeitetes sachlich-gegenständliches Ge-
schehen in sachlichen u. wissenschaftlichen Texten (neu seit 30.05.2023)
|
Egv |
ea
|
affektives Erleben, Erlebnis
|
Ea
|
ek
|
kognitives Erleben, Erlebnis
|
Ek
|
eak
|
sowohl affektiv als auch kognitiv
|
Eak
|
eh
|
Erleben eigenen Handeln u. Verhaltens
|
Eh
|
eu |
umschriebenes Erleben oder Erlebnis
erleben/Erlebnis mit anderen Worten
|
Eu |
ez
|
zentriert auf den Erlebnischarakter
|
ez
|
Anmerkung Carnap: hier ist EE für Elementarerlebnis
vorgesehen, obwohl unklar ist, was ein Elementarerlebnis von einem Erlebnis
unterscheidet.
_
Beispiele für
umschriebenes Erlebenu
Auch wenn das Wort Erleben oder Erlebnis nicht verwendet wird, kann
ein psychischer Sachverhalt erleben oder ein Erlebnis mit anderen Worten
anzeigen. Das ist sogar sehr oft der Fall, daher erscheint es sinnvoll,
hierfür eine eigene Signatur vorzusehen. Bei den folgenden Beispielen
sind die Beschreibungen für erleben oder Erlebnisse 14pfett-kursiv
gesetzt.
Sechehaye, Marguerite (dt. 1973, fr 1950) Tagebuch
einer Schizophrenen. Frankfurt: Suhrkamp.
S7.1 "... Die symbolischen Wunscherfüllungen zeigten die Veränderungen
in ihrem affektiven Leben auf; ..."
S7.2 "Dennoch bin ich in dieser Arbeit1 »draußen«
geblieben, gleich einem Beobachter, der zwar die äußeren Erscheinungen
miterlebt, aber nicht wirklich in das Innenleben
eindringt. ..."
S9.1 "... wenn man den Kranken von seinem Innenleben
sprechen hört, ..."
S9.2 "... Es liegt auf der Hand, daß Renee nicht alle Eindrücke
schildern konnte, die sie im Laufe ihrer Krankheit empfunden
hat. ..."
S9.3 "... Denn es gab lange Perioden, in denen sie sich in einem hebephrenisch-katatonischen
Zustand befand, der es ihr in ihrer Verwirrung unmöglich machte, zu
erkennen, was um sie herum vorging, und vor allem, was in
ihr selber vorging."
S13.1 "... sie betreffen die ersten Irrealitätsgefühle,
die sie empfand, als sie fünf Jahre alt war."
S13.2 "... Es waren Kinder, die Musikunterricht hatten. Ich blieb stehen,
um zuzuhören, und genau in diesem Augenblick entstand
ein sonderbares Gefühl in mir, ein schwer zu beschreibendes Gefühl,
das aber all denen glich, die ich später empfand: die Irrealität.
..."
S14.1 "... Es war das erste Mal, daß sich die Elemente, die [>14]
später immerzu bei meinem Irrealitätsgefühl
vorhanden waren, so darstellten: eine grenzenlose Weite, ein grelles Licht,
die Glätte der Materie."
S14.2: ".. Renee hatte bis zum Alter von etwa zwölf Jahren
noch viele weitere Irrealitätsgefühle.
Doch von diesem Zeitpunkt an wurden sie immer intensiver und häufiger.
Das auffallendste Ereignis jener Zeit, an das sie sich erinnert, bezieht
sich auf ihre Schule, die sie seit zwei Jahren besuchte."
Erfassen und
Einordnung von Erlebenssachverhalten
Erleben durch verbalen
Ausdruck
Diese Klassifikation ist einfach, weil es zu ihrer Signierung hinreichend
und notwendig ist, dass jemand etwas sagt, sprachlich ausdrückt.
Erleben durch non-verbalen
Ausdruck
Ein freudiger Gesichtsausdruck ist nichts verbales und so gesehen einigermaßen
klar.
Erleben
durch Ausdruck von Verhalten, machen, tun, handeln
Etwas tun oder lassen ist manchmal sehr klar und einfach zu signieren,
jemand geht z.B. zum Fenster. Manchmal kann es schwierig sein, zwischen
non-verbalem Ausdruck und Ausdruck durch Verhalten zu unterschieden.
Erleben durch
Interpretation anderer
Wenn Axline z.B. äußert, Dibs wirkte traurig.
Erleben durch Erfahren von Ereignissen
oder Geschehen (betroffenen sein, mitbekommen, dabei sein)
Diese Möglichkeit habe ich bei Einrichtung des Klassifikationssystems
für Dibs Erleben übersehen. Richtig klar wurde es mir, als ich
in Axline, Dibs, S. 119 auf den Satz stieß: "Jemand kam den Gang
herunter", für Dibs etwas Bedrohliches. Auch wenn zum Erleben direkt
nichts gesagt wird, lässt sich aus manchen Ereignisse oder Geschehnissen
doch auf das Erleben schließen, z.B. wenn jemand bei irgendetwas
ertappt wird (peinlich, verlegen, Scham).
Erschlossenes
Erleben aufgrund von Wissen
Missgeschicke
Glück
Unglück
Erwünschtes
Erwartetes
Unerwartetes (Überraschendes)
Beispiele
von Ereignissen, die das Erleben im allgemeinen so und so beeinflussen
ausrutschen und hinfallen
Parkplatz vor der Nase weggeschnappt (Enttäuschung, Ärger,
Wut)
Sonderangebot schon weg (Enttäuschung)
Jemand drängt sich in meiner Schlange vor (Ärger)
Ein lauter Krach findet statt (Schrecken)
Nachts wird eine Toilettenspülung der sehr lange betätigt
(Unmut)
_
Probleme
der Unterscheidung non-verbales Erleben oder Verhalten
Es gibt eine Reihe von nicht-verbalem Erleben, das schwer hinsichtlich
non-verbales Erleben oder Erlebensausdruck durch Verhalten zu unterscheiden
ist. Wenn jemand nickt kann man das non-verbalem Erleben, aber auch Erlebensausdruck
durch Verhalten zuordnen.
Nicht verbales Erleben (Kandidaten)
abwenden
Anblicken, ansehen
aufmerken
Aufschauen
Augen funkeln
Augenbrauen hochziehen
Augen öffnen
Augen schließen
Augen verdrehen
Augenlidzucken
aus dem Weg gehen
bauen
bewegen
Blickkontakt
Blick senken, zu Boden gucken
entfernen
fallen
gehen, laufen
gestikulieren
Gesichtsausdrücke
Gesicht verziehen
grimmassieren
gröhlen
grunzen
hingehen
hüpfen
indigniert
irritiert
lächeln
lachen
grinsen
schweigen
Kopf heben
Kopf schütteln
Kopf senken
Offener Mund
Mund verziehen
nähern
nesteln
Nicken
rennen
Rücken zuwenden
Schauen in eine Richtung
schweigen
seufzen
stehen
Stirnrunzeln
stöhnen
stolpern
spielen
Tonfall
tun
weggehen
weinen
wiegen
wippen
zittern
zurücklehnen
zuwenden
_
Literatur
(Auswahl) > siehe bitte auch bei den schon plazierten AutorInnen.
Links (Auswahl:
beachte)
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten:
GIPT= General
and Integrative
Psychotherapy, internationale Bezeichnung
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
__
Querverweise
Standort: Signierungssystem Erlebens/Erlebnisklassen
10. Version 13.05.2024.
*
Die Links zu sämtlichen ausgewerteten
Arbeiten können Sie hier einsehen:
Zusammenfassende Tabelle Forschungsgeschichte
*
*
Dienstleistungs-Info.
*
Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS).
Signierungssystem
Erlebens/Erlebnisklassen 10. Version 13.05.2024.
IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/erleben/Signierungen.htm
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gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen
und Kritik willkommen
13.05.2024 10.V. Neu aufgenommen:
umschriebenes Erlebenu
02.05.2024 9.V. handeln.
31.05.2023 8.V. egv,
30.04.2024 Ins Netz.
28.04.2024 angelegt.