Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=07.04.2023
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 29.05.24
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
E-Mail: sekretariat@sgipt.org
_ Zitierung
& Copyright
Anfang_Beweis
und beweisen in der Psychologie, besonders zu Erleben und Erlebnis_Datenschutz_Überblick__Rel.
Beständiges _Titelblatt_
Konzept_
Archiv_
Region_
English
contents__
Service_iec-verlag__Dienstleistungs-Info
* _ Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie,
Abteilung Wissenschaftstheorie in der Psychologie,
Bereich Beweistheorie, und hier speziell zum Thema:
Beweis und beweisen in der Psychologie,
besonders zu Erleben und Erlebnis
Beweisregister
Psychologie.
Originalarbeit von Rudolf Sponsel,
Erlangen
„Was beweisbar ist, soll in der Wissenschaft nicht ohne Beweis geglaubt
werden.“
(Dedekind Was sind und sollen die Zahlen? 1872, Vorwort
erster Satz).
Beweisregister Psychologie
* Übersicht
Beweisseiten * Wissenschaftliches
Arbeiten * Aristoteles
Zum Geleit * Definition und definieren
* Begriffscontainer
(Containerbegriff)
Inhaltsübersicht
Editorial
Zusammenfassung
Beweis und beweisen
Erkenntnistheoretische Position.
Erkennen
und Erkennensbegriffe.
Erkenntnistheorie.
Was ist ein Beweis?
Vorbild.
Wissenschaft.
Allgemeine
wissenschaftliche Beweisstruktur und beweisartige Begründungsregel.
Laien-Kriterium
(LK).
Beweis,
Sprache und wahre Sachverhalte (Tatsachen).
Beweismittel.
Beweislückenhandhabung.
Das große Problem der
Ausnahmen.
Exhaustion: Die Beurteilung von
Ausnahmen und Abweichungen.
Gibt es in den empirischen Wissenschaften überhaupt
Beweise?
Existenz- oder Feststellungsbeweise.
Punktbeweise.
Verlaufsbeweise.
Zusammenhangsbeweise.
Regelbeweise.
Statistische
Beweise und Gesetze.
Sonstige Beweise.
Die zwei großen, aber verschiedenen
Beweisaufgaben:
Wissenschaftliche
Beweise.
Zweiklassenbeweise: richtige
und ungefähre. Ungefährbeweise ein Widerspruch in sich?
Praktische Beweise:
Alltagsbeweise.
Beweise in
Beratung, Coaching und Psychotherapie.
Beweis und beweisen in der Psychologie.
Der psychologische Beweis.
Typische Beweisfragen in der Psychologie.
Die zentrale Beweisfrage
der Psychologie lautet: wie kann eigenes und fremdes Erleben
bewiesen werden?
Erlebensbeweise.
Das Grundproblem
der Erlebenskommunikation.
Methodik-Erlebensbeweise.
Beweis-Fallunterscheidungen.
11:
Ich will mir etwas von mir beweisen (Selbst-Selbst).
12:
Ich will anderen etwas von mir beweisen. (Selbst-Andere).
13:
Ich will allgemein irgendeine Tatsache beweisen. (Selbst-allgemein irgendeine
Tatsache)
21:
Andere wollen mir etwas von mir beweisen. (Andere-Selbst).
22:
Ein anderer will einem anderen von sich etwas beweisen. (Andere-Andere)
23:
Andere wollen allgemein irgendeine Tatsache beweisen
31:
Jemand will mir irgend eine Tatsache beweisen
32:
Jemand will anderen irgendeine Tatsache beweisen
33:
Jemand will allgemein irgendeine Tatsache beweisen.
Beweise für
die Unterscheidungen des Erlebens und der Erlebnisse:
Exkurs
natcode
natcode-Beweisschema.
Erlebensbeweise unter der Annahme,
dass der natcode für ein Erleben festgestellt werden kann.
Signierungssystem
erleben.
Unterscheidungsbeweise
erleben0
wach, erlebnisfähig.
erleben1
dabei sein, etwas mitbekommen (Zeuge).
erleben2
innere Wahrnehmung.
erleben3
besondere, nicht alltägliche innere Wahrnehmung.
erlebenr
reines
Erleben (theoretische Konstruktion).
erlebenpr
praktisch reines Erleben.
erlebens
spezifisches
Erleben (z.B. Flow).
erleben?
unklare Bedeutung.
erlebeng
sachlich-gegenständliches Erleben (Lipps 1905).
erlebena
affektives Erleben.
erlebenk
kognitives Erleben.
erlebenak
sowohl affektiv als auch kognitiv.
erlebenz
auf den Erlebnischarakter zentriert.
Weitere Beweise zur Psychologie:
Existenz- und Einzelfall-Beweis
dass Selbstbeobachtung bei Vorstellungen Vorstellungsfähiger
möglich
ist.
Beweis,
dass die Wahrnehmung äußerer Wahrnehmungsquellen über die
innere Wahrnehmung
erfolgt
oder Es gibt keine direkte und unmittelbare äußere Wahrnehmung.
Beweis, dass
Begriff nicht zwingend einen Namen brauchen: wiedererkennen genügt.
Ausgelagert auf eine eigene Seite: Beweisregister
zur Psychologie
Materialien und Dokumente (Auswahl)
zum Beweisthema in der (Geschichte der) Psychologie und zu den in den Literatur
genannten Beweisen:
Methodik
der Beweisthemasuche in Texten.
Das Beweisthema
in der Geschichte der Psychologie.
Das Beweisthema
in der aktuellen Psychologie.
Chronologisches
Beweisregister.
Alphabetisches
Beweisregister nach AutorInnen.
Alphabetisches
Beweisregister nach Sachverhalten.
Monographien Beweis und beweisen bei .... (externe,
eigene Seiten):
Wilhelm Wundt. Die
Definition der Psychologie (1896), Die
Logik der Psychologie (1895).
Hermann Lotze. (1881)
Grundzüge der Psychologie.
Volkelt, Johannes (1914)
Über die Vorstellungen der Tiere.
Johann Nicolas Tetens
(1777). Philosophische Versuche über die menschliche
Natur
und
ihre Entwicklung. 2 Bde.
Mark Galliker. (2016)
Ist die Psychologie eine Wissenschaft?
Beweis und beweisen bei
Kurt Lewin.
Ausgelagert auf eine eigene Seite: natcode
Register.
Glossar, Anmerkungen,
Endnoten:
Literatur * Links
* Querverweise * Zitierung
& Copyright * Änderungen. |
Editorial
Zum Thema Beweis
habe ich 2003 begonnen Internetseiten zu erstellen, die ich unregelmäßig
ergänzt habe. Aber schon vorher spielte das Beweisthema in meiner
Testentwicklung
(>Summenscorebeweis Rührig 1982/83;
Zuf13)
und forensisch-psychologischen Arbeit (Aussagepsychologie,
Familienrecht) eine wichtige Rolle. Auch mein Interesse für den Grundlagenstreit
in der Mathematik förderte das Thema beweisen. Einen neuen und
sehr kräftigen Schub bekam das Beweisthema durch mein Projekt Die
Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse. Diese Seite markiert
- nach der Kreation der Idee des natcodes
2018 - einen zwischenzeitlichen Höhepunkt der Neubelebung der
Beweisidee in der Psychologie. Aufgrund der Vielzahl der Beweisthemen und
Beweise erschien mir die Errichtung eines Beweisregisters nützlich,
wobei diese Seite erst der Anfang ist und vermutlich nur einen kleinen
Teil der Beweiserwähnungen in der Psychologie erfasst (für ergänzende
Hinweise bin ich dankbar). Auch das methodische Instrumentarium ist entwicklungsbedingt
sicher verbesserungsfähig. Immerhin zeigt das Beweisregister mit den
Signierungen der ausgewerteten Beweise, dass das Instrumentarium praxistauglich
und anwendbar ist. Die ersten fünf Monographien Beweis und beweisen
bei Wundt direkt verglichen mit Galliker;
sowie Tetens,
Lotze,
Volkelt
erscheinen mit dieser Seite.
Im Allgemeinen wird von vielen WissenschaftlerInnen
und WissenschaftstheorikerInnen bestritten, dass es in den empirischen
Wissenschaften "richtige" Beweise geben kann. Hauptargument ist, dass man
empirisch immer nur endlich viele Fälle zur Verfügung hat und
dass mit jedem neu hinzukommenden Fall, also n+1, es anders sein kann.
Das betrifft aber nur den empirischen Induktionsbeweis, den es so nicht
streng gibt, denn empirisch ist es nicht möglich von n auf n+1 zu
schließen. Das ist in Mathematik und Logik nicht anders. Man kann
aber sehr wohl von n auf n+1 schließen, wenn man die Voraussetzung
trifft, dass sich an den Bedingungen für n+1 nichts geändert
hat, für n+1 also die gleichen Bedingungen gelten wie für n.
Auch in Mathematik und Logik erfordert jeder Beweis seine Voraussetzungen.
Es
gibt keinen Beweis ohne Voraussetzungen. Und wenn man die Bedingungen
für einen Beweis in Mathematik oder Logik ändert, dann kann es
natürlich sein, dass der Beweis nicht mehr führbar ist und nicht
mehr gilt. Der idealistische Fundamentalismus einiger bedeutender Wissenschaftstheoretiker
ist wissenschafts- und realitätsfremd, denn das Thema Beweis spielt
in vielen wissenschaftlichen Arbeiten eine Rolle, auch in der empirischen
Psychologie seit 1751, also derzeit der letzten rund 270 Jahre, wie dieses
Beweisregister beweist ;-). Es ist daher an der Zeit, diesen hyperskeptischen
Spuk zu beenden und das Beweisthema wieder dort hinzustellen, wo es hingehört:
in den Mittelpunkt wissenschaftlicher
Arbeit.
Zusammenfassung
-
Beweise folgen dem allgemeinen Beweisschema. Es ist einfach - wenn auch
nicht einfach durchzuführen - und lautet: Wähle einen Anfang
und begründe Schritt für Schritt, wie man vom Anfang (Ende) zur
nächsten Stelle bis zum Ende (Anfang) gelangt. Ein Beweis oder eine
beweisartige Begründung ist eine Folge von Schritten: A0
=> A1 => A2 => .... => Ai .... =>
An, Zwischen Vorgänger und Nachfolger darf es keine Lücken
geben. Gibt es Lücken, sind diese mit Annahmen zu füllen und
zu kennzeichnen (Beweislückenhandhabung).
Es kommt nicht auf die Formalisierung an, sie ist nur eine Erleichterung
für die Prüfung. Entscheidend ist, dass jeder Schritt prüfbar
nachvollzogen werden kann und dass es keine Lücken gibt.
Dies kann man auch methodisches Vorgehen nennen, was nichts anderes heißt,
als Schritt für Schritt, ohne Lücken, von Anfang bis Ende, Wege
und Mittel zum (Erkenntnis-) Ziel anzugeben.
-
Beweisen geschieht in der Sprache, meint aber wahre Sachverhalte, also
Tatsachen. Man will ja nicht Worte und Sätze beweisen, sondern Feststellungen
von Tatsachen oder wie sie zusammenhängen. Dazu braucht man aber die
Sprache, wenigstens die Sprache des Geistes, also das Denken.
Ohne Sprache gibt es keine Beweise. Damit der Beweis für die Tatsachen
gilt, muss man voraussetzen oder zeigen, dass die sprachliche Fassung des
Beweises den Tatsachen entspricht .Beweisen ist immer etwas Kommunikatives,
selbst wenn man sich nur selbst etwas beweist.
-
Das Erleben ist sehr kompliziert, daher kann man mit der Beweischeckliste
gar nicht umsichtig und gründlich genug sein, insbesondere was die
Begriffe betrifft, die im Beweis verwendet werden. Das gilt für jeden
Beweis und damit auch für Beweise in der Psychologie und erst recht
für Erlebensbeweise.
-
Ganz allgemein wurden 9 Beweis-Fallunterscheidungen vorgeschlagen, die
36 Paarvergleiche erzeugen, die auf Unterschiede (26) und Ähnlichkeit
(10) untersucht wurden.
-
Zusätzlich schien es mir sinnvoll, bei Erlebensbeweisen 4 Fälle
zu unterscheiden:
-
A. will sich selbst einen Erlebenssachverhalt beweisen.
-
A. will anderen einen Erlebenssachverhalt von sich beweisen.
-
A. will für jeden anderen einen Erlebenssachverhalt von sich beweisen.
-
A. will einen Erlebenssachverhalt ganz allgemein beweisen.
-
Ausführlich wurde das Konzept natcode
- die naturwissenschaftliche Codierung des Erlebens - dargestellt,
weil es den objektiven psychologischen Erlebensbeweis für andere wahrscheinlich
erst ermöglicht. Alles beweisen mit rein psychologischen Mitteln hängt
von der Glaubhaftigkeit und Akzeptanz der Beweisadressaten ab. Für
die Entwicklung des natcode wurde eine eigene Seite, das natcode
Register eingerichtet.
-
Es wurde am Beispiel Wundt (1896) im Vergleich mit Galliker (2016) die
Methodik der Beweisthemasuche in wissenschaftlichen Texten entwickelt und
in den zugehörigen Beweismonografien ausführlich dargestellt
und belegt. Die analysierte Schrift Wundts Die
Definition der Psychologie umfasst 66 Textseiten. Dort finden
sich 713 Fundstellen von 60 aus 70 beweisthemarelevanten Suchwortlkürzeln.
Das ergibt eine Seitenrate von 10.80 (713/66). Zum Vergleich wurde eine
moderne Arbeit von Galliker (2016): Ist
die Psychologie eine Wissenschaft? analysiert (Seitenrate 11.79).
Klassifiziert man die 70 Suchkürzel wie folgt, so entfallen auf
-
ARGUMENT (7 Suchkürzel): Wundt 1896: 56 Fundstellen 0.85 pro
Seite (Galliker 2016: 217 Fundstellen, 0.89 pro Seite)
-
BEDINGUNG/VORAUSSETZUNG (6 Suchkürzel): Wundt 1896: 151 Fundstellen,
2.29 pro Seite; (Galliker 2016: 777 Fundstellen, pro Seite 3.17)
-
GRUND (11 Suchkürzel): Wundt 1896: 165 Fundstellen, 2.50 pro
Seite (Galliker 2016: 534 Fundstellen, pro Seite 2.18
-
BEHAUPTUNG: (12 Suchkürzel): Wundt 1896: 152, 2.30 pro Seite
(Galliker 2016: 500 Fundstellen, pro Seite 2.04
-
BEWEIS (34 Suchkürzel): Wundt 1896: Wundt 1896: 189,
2.86 pro Seite (Galliker 2106: 860 Fundstellen, pro Seite 3.51)
Wie man sieht ergibt der Vergleich mit Wundt 1896 Die Definition
der Psychologie eine ähnliche Größenordnung, nicht
nur insgesamt, sondern auch in den 5 Klassen.
-
Für die Beweiserwähnungsbeurteilungen in wissenschaftlichen Texten
wurde ein Signierungssystem
entwickelt und die Anwendungstauglichkeit an über 30 Beispielen belegt
- mit bislang folgenden Kategorien:
Be-Beweis-Erwähnungen "Beweis, beweisen, beweist, bewiesen"
Bb-Beweisbehauptung
Bs-Beweiserwähnung-mit-Spezifikationen worum es geht
Ba-Beweis-Annahmen, Bedingungen, Voraussetzungen, Forderungen (Postulate)
Bm-Beweismittel, Art, Verfahren, Methode
BB-Beweisbelege, Bestätigungen, Indizien
BE-Beweis-Erörterung-Diskussion:
Bd-Beweisdurchführung wird spezifiziert oder nicht
Bf-Falscher-Beweis
Bo-Beweis-ohne-Ausweisung
BN-Beweisnamen Der Beweis hat einen - oder mehrere - Namen
Ze-Zeig-Erwähnungen
We-widerleg-Erwähnungen
Ae-ableit-Erwähnungen
Ee-erfüll-Erwähnungen
-
Auf der Hauptseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
wurden zur differenzierten Untersuchung, Analyse und Erfassung von Erlebens-
und Erlebnisbegriffen 13 unterschieden und zum Gegenstand der Beweise gemacht,
die hier dargestellt wurden:
erleben0 wach, erlebnisfähig.
erleben1 dabei sein, etwas mitbekommen
(Zeuge).
erleben2 innere Wahrnehmung.
erleben3 besondere, nicht alltägliche
innere Wahrnehmung.
erlebenr
reines Erleben (theoretische
Konstruktion).
erlebenpr praktisch reines Erleben.
erlebens
spezifisches Erleben (z.B.
Flow).
erlebenL Erleben in der Literatur
erleben? unklare Bedeutung.
erlebeng sachlich-gegenständliches
Erleben (Lipps 1905).
erlebena affektives Erleben.
erlebenk kognitives Erleben.
erlebenak sowohl affektiv als auch
kognitiv.
erlebenz auf den Erlebnischarakter zentriert.
-
Es wurden zum Beweisthema in der Psychologie neben dieser Hauptseite
mehrere zusätzliche Seiten eingerichtet:
-
Beweis Register Psychologie:
-
natcode Register: naturwissenschaftlich fundierte Beweisseite.
-
Das hier entwickelte System hat zwar seinen ersten Anwendungstest bestanden,
ist aber weiterhin in der Entwicklung, es kann und wird sich daher im Zuge
weiterer Auswertungen ziemlich wahrscheinlich verändern. So wurde
am 7.11.23 ein Abschnitt eingefügt Zweiklassenbeweise:
richtige und ungefähre. Ungefährbeweise ein Widerspruch in sich?
_
Zur
Möglichkeit und Problematik empirischer Beweise:
_
Ende Zusammenfassung Beweis
und beweisen in der Psychologie
Beweis und beweisen
Bevor ich mich dem Thema Beweis und beweisen, zunächst allgemein,
dann in der Psychologie und hier speziell zu Erleben und Erlebnis zuwende,
möchte ich kurz auf meine erkenntnistheoretische Position eingehen.
Erkenntnistheoretische
Position - Erkenntnistheorie
Zunächst gilt der erkenntnistheoretische
Hauptsatz: Jede Erkenntnis irgendeines Sachverhalts erfolgt durch ein
erkennendes System und seine Filter. Erkennen gibt es nur
relativ zu einem erkennenden System. |
Das Ding an sich gibt es nicht, daher sollte man
es erst gar nicht erst suchen, weil man es nicht finden kann. Aber auch
wenn es das Ding an sich nicht gibt, ändert das nichts am grundlegenden
und berechtigten Interesse objektiver Erkenntnis. Und genau darum geht
es in der Wissenschaft. Aber wie gelangen wir zu objektiver Erkenntnis?
Und was soll das überhaupt heißen "objektive Erkenntnis"? Dieser
Frage wird in einer eigenen Arbeit nachgegangen.
Erkennen und Erkennensbegriffe
Erkennen
ist ein grundlegender Begriff in Wissenschaft und Leben, aber auch ein
mehrdeutiges Homonym. Es seien daher einige wichtigere Bedeutungen erfasst,
die sich auch zum Signieren von Positionen eignen:
-
_ErkD Kürzel für die allgemeine
Definition von erkennen: Erkennen liegt vor, wenn ein Sachverhalt
ausgewählt werden kann. Die Auswahl
erfolgt non-verbal durch Markieren, deuten, zeigen oder verbal durch beschreiben.
Erkennen erfordert keine Namen oder namenähnliche Bezeichnungen, wenngleich
diese die Kommunikation erheblich erleichtern, wenn die Begriffe hinreichend
klar sind. Aber auswählen erfordert die Verfügbarkeit der kognitiven
Funktionen des Unterscheidens
und Vergleichens
und der Aufmerksamkeitslenkung.
Weitere Definitionen für erkennen: Eine spezielle
Definition für den Bereich erkennen im Erleben findet man hier
und davor.
-
_IP-GIPT Kürzel für
erkennen in der IP-GIPT: erkennen heißt, einen erlebten Sachverhalt
so beschreiben können, dass der Erkennende sagen kann, die Beschreibung
des Sachverhalts passt ungefähr. Also zwischen dem Erleben des Sachverhalts
und der Beschreibung des Sachverhalts besteht eine hohe Ähnlichkeit.
Zum Beschreiben gehört eine Sprache. Die primäre und originäre
Sprache des Geistes heißt Denken. Sie geht der Kommunikationssprache
voraus. Vieles Erkannte im Alltagsleben wird mit anderen nicht kommuniziert,
aber mit sich selbst, wenn z.B. gedacht wird.
-
_ErkW Erkennen, wiedererkennen und Begriff
> Erkennen und phantasieren. [Wiedererkennungsbeweisbeispiel]
"Gibt" es ein Ersterkennen? Oder "ist" erkennen immer ein wiedererkennen?
Was soll erkennen - ein vieldeutiges Homonym - überhaupt heißen?
Erkennen ist etwas Geistiges, bei dem meist wahrnehmen und denken dabei
ist. Sehe ich eine Landschaft zum ersten Mal und habe ich so eine noch
nie gesehen, so habe ich doch unzweifelhaft eine Wahrnehmung, auch wenn
diese Landschaft noch keinen Namen hat und in ihrer Gesamtdarstellung mir
bislang unbekannt war. In aller Regel werde ich sie ungefähr beschreiben
können: Hintergrund, Vordergrund, Horizont, Landschaftselemente und
ihre Anordnung (z.B. Bach, Bäume, Berge, Buchten, Felder, Fluss, Gräser,
Himmel, Höhen, Hügel, Licht, Moor, Sand, Schatten, Sonne, Sträucher,
Wald, Wasser, Wege, Wolken) und auch wieder erkennen können.
-
_EHS Kürzel für den erkenntnistheoretischen
Hauptsatz: Jede Erkenntnis irgendeines Sachverhalts
erfolgt durch ein erkennendes System und seine Filter. Das Ding
an sich gibt es nicht. Es ist eine falsche Idee, die
den Hauptsatz nicht berücksichtigt. Das sah auch Nicolai Hartmann
in seiner Metaphysik der Erkenntnis, 4. A. 1949, S. 17 so: "Daß
alles Erkennen an ein erkennendes Subjekt gebunden ist, läßt
sich wohl nicht im Ernst bestreiten. Es gehört mit zur Urtatsache
des Erkenntnisphänomens." Weitere Fundstellen
zum Thema:
-
Jahn schreibt in Logik, Methodenlehre
und Erkenntnistheorie (1920). S. 235: "Zum Erkennen genügt das
erkennende Subjekt nicht; es muß ein Etwas da sein, das erkannt wird.
Zum Erkennen gehört ein Inhalt, den sich das Subjekt auf irgendeine
Weise zu eigen macht."
-
Bei Juhos (1950) Die Erkenntnis
und ihre Leistung und Pap (1955) Analytische Erkenntnistheorie
habe ich keine entsprechenden Ausführungen gefunden.
-
Schlick erläutert in seiner Allgemeinen Erkenntnislehre
(1935): "Ehe eine Wissenschaft ihre Arbeit beginnen kann, muß sie
sich einen deutlichen Begriff von dem Gegenstande machen, den sie untersuchen
will. Man muß an die Spitze der Betrachtungen irgendeine Definition
des Objektes stellen, dem die Forschungen gewidmet sein sollen, denn es
muß ja zunächst einmal klar sein, womit man es eigentlich zu
tun hat, auf welche Fragen man [>141] Antwort erwartet. Wir müssen
uns also zu allererst fragen: Was ist denn eigentlich Erkennen? [FN13]
So selbstverständlich, so einleuchtend
es scheint, daß mit dieser Frage der Anfang gemacht werden muß,
[so merkwürdig]' ist es, wie selten sie an der richtigen Stelle und
mit der richtigen Sorgfalt behandelt worden ist [FN14], wie wenige Denker
darauf [>142] eine klare, sichere und vor allem brauchbaredAntwort
gegeben haben. [FN15] ..." [>145]
"... Hierher gehört auch die große Frage,
die in der Geschichte der Philosophie so viel bedeutet: Vermögen wir
die Dinge zu erkennen, wie sie an
sich selbst sind, unabhängig davon, wie sie unserer menschlichen
Auffassung erscheinen? Gibt man sich Rechenschaft darüber, was in
dergleichen Problemen das Wort Erkennen allein bedeuten kann, so hören
sie auf, welche [>146] zu sein, denn es zeigt sich alsbald, daß entweder
die Fragestellung verfehlt war, oder daß der Weg offen daliegt, auf
dem die Frage eine präzise, wenn auch vielleicht unerwartete oder
unerhoffte Antwort finden kann. [FN20]-"
d A: (zutreffende)
-
Die Enzyklopädie für Philosophie und Wissenschaftstheorie
(2005), 2. A. ergeht sich im Eintrag Erkenntnistheorie in
breiten Darlegungen ab Platon ohne klare Position.
Was ist ein Beweis?
[Quelle]
Vorbild für Beweis und beweisen sind Mathematik
und Logik. Das gilt für alle Wissenschaften und natürlich auch
für die Psychologie, denn es gibt keinen grundsätzlichen Unterschied
zwischen Beweisen in Mathematik oder Logik und den empirischen Wissenschaften.
Denn für alle wissenschaftliche
Erkenntnis gilt Dedekinds zitiertes Prinzip und die allgemeine
wissenschaftliche Beweisstruktur. Leider beschäftigt man sich
in der Psychologie bislang mehr mit nichtssagenden Signifikanztests
oder numerologisch-szientistischen bzw. dubios-läppischen Faktorenanalysen,
statt endlich die wissenschaftlichen Fundamente zu entwickeln, weiter zu
entwickeln und zu beweisen.
Wissenschaft
[IL] schafft
Wissen und dieses hat sie zu beweisen, damit es ein wissenschaftliches
Wissen ist, wozu ich aber auch den Alltag und alle Lebensvorgänge
rechne. Wissenschaft in diesem Sinne ist nichts Abgehobenes, Fernes, Unverständliches.
Wirkliches Wissen sollte einem Laien vermittelbar sein (Laien-Kriterium).
Siehe
hierzu bitte das Hilbertsche
gemeinverständliche Rasiermesser 1900, zu dem auch gut die Einstein
zugeschriebene Sentenz passt: "Die meisten Grundideen der Wissenschaft
sind an sich einfach und lassen sich in der Regel in einer für jedermann
verständlichen Sprache wiedergeben." |
Allgemeine
wissenschaftliche Beweisstruktur und beweisartige Begründungsregel
(Quelle)
Sie ist einfach - wenn auch nicht einfach durchzuführen - und
lautet: Wähle einen Anfang und begründe Schritt für Schritt,
wie man vom Anfang (Ende) zur nächsten Stelle bis zum Ende (Anfang)
gelangt. Ein Beweis oder eine beweisartige Begründung ist eine Folge
von Schritten: A0 => A1 => A2
=> .... => Ai .... => An, Zwischen Vorgänger
und Nachfolger darf es keine Lücken geben. Gibt es Lücken, sind
diese mit Annahmen zu füllen und zu kennzeichnen (Beweislückenhandhabung).
Es kommt nicht auf die Formalisierung an, sie ist nur eine Erleichterung
für die Prüfung. Entscheidend ist, dass jeder Schritt prüfbar
nachvollzogen werden kann und dass es keine Lücken gibt.
Dies kann man auch methodisches Vorgehen nennen, was nichts anderes heißt,
als Schritt für Schritt, ohne Lücken, von Anfang bis Ende, Wege
und Mittel zum (Erkenntnis-) Ziel anzugeben. |
Laien-Kriterium (LK) Wünschenswert
ist weiterhin, dass wissenschaftliche Erkenntnisse Laien erklärbar
sein sollten. Psychologisch steckt dahinter: wer einem Laien etwas erklären
kann, sollte es wohl selbst verstanden haben. Siehe
hierzu bitte auch das Hilbertsche
gemeinverständliche Rasiermesser 1900, zu dem auch gut die Einstein
zugeschriebene Sentenz passt: "Die meisten Grundideen der Wissenschaft
sind an sich einfach und lassen sich in der Regel in einer für jedermann
verständlichen Sprache wiedergeben."
_
Beweis,
Sprache und wahre Sachverhalte (Tatsachen)
Beweisen geschieht in der Sprache, meint aber wahre Sachverhalte, also
Tatsachen. Man will ja nicht Worte und Sätze beweisen, sondern Feststellungen
von Tatsachen oder wie sie zusammenhängen. Dazu braucht man aber die
Sprache, wenigstens die Sprache des Geistes, also das Denken.
Ohne Sprache gibt es keine Beweise (wie beweist man das?;-)). Beweisen
ist immer etwas Kommunikatives, selbst wenn man sich nur selbst etwas beweist.
_
Beweismittel
Ausgehend von Mathematik und Logik nutzt man beim Beweisen folgende
Beweismittel:
-
Behauptung (die man beweisen will) und die, falls bewiesen, in einen Satz
mündet.
-
Axiome, die für den Beweis gebraucht werden.
-
Annahmen, die für einen lückenlosen Beweis gebraucht werden.
-
Schon bewiesene Sätze, auf die man beim Beweis zurückgreift.
Satz hat in der Mathematik die Bedeutung, das der in dem Satz ausgedrückte
Sachverhalt bewiesen ist.
-
Weitere oder sonstige Voraussetzungen, die für den Beweis nötig
sind.
-
Korrekte Definitionen der Begriffe, die in dem Beweis verwendet werden.
-
Schlussregeln, die man beim Beweisen benutzt.
-
Schritt für Schritt vorgehen ohne Lücken
Beweislückenhandhabung
Im Psychologischen und Psychosozialen Bereich gibt es viele Beweislücken.
Die einfachste Handhabung, damit man weitermachen kann, ist, die Lücke
durch eine Annahme zu schließen und entsprechend zu kennzeichnen.
Das große Problem der Ausnahmen
Die Menschen zeigen ;-) eine große Vielfalt in ihrer Anlage,
in ihrer Entwicklung und aktuellen Konstitution, wie z.B. eine Betrachtung
des Geschlechterproblems
eindrücklich belegt. Aussagen, die für jeden
Menschen gelten, haben daher nicht selten gute Chancen, widerlegt zu werden,
weil dafür ja ein einziges Gegenbeispiel genügt, was das weite
Feld der sog. Exhaustion oder Exhaurierung eröffnet.
All-Sätze erfordern daher sehr sorgfältige Angaben hinsichtlich
ihrer Bedingungen und Voraussetzungen.
Exhaustion:
Die Beurteilung von Ausnahmen und Abweichungen.
Behält man Hypothesen bei, obwohl empirische Daten dagegen sprechen,
nennt man dies exhaurieren - ein problermatisches, aber weit verbreitetes
Verfahren.
Gibt es in den empirischen
Wissenschaften überhaupt Beweise?
Im Allgemeinen wird von vielen WissenschaftlerInnen und WissenschaftstheorikerInnen
bestritten, dass es in den empirischen Wissenschaften Beweise geben kann.
Hauptargument ist, dass man empirisch immer nur endlich viele Fälle
zur Verfügung hat und dass mit jedem neu hinzukommenden Fall, also
n+1, es anders sein kann. Das betrifft aber nur den empirischen Induktionsbeweis,
den es so nicht streng gibt, denn empirisch ist es nicht möglich von
n auf n+1 zu schließen. Das ist in Mathematik und Logik nicht anders.
Man kann aber sehr wohl von n auf n+1 schließen, wenn man die Voraussetzung
trifft, dass sich an den Bedingungen für n+1 nichts geändert
hat, für n+1 also die gleichen Bedingungen gelten wie für n.
Auch in Mathematik und Logik erfordert jeder Beweis seine Voraussetzungen.
Es
gibt keinen Beweis ohne Voraussetzungen. Und wenn man die Bedingungen
für einen Beweis in Mathematik oder Logik ändert, dann kann es
natürlich sein, dass der Beweis nicht mehr führbar ist und nicht
mehr gilt. Der idealistische Fundamentalismus einiger bedeutender Wissenschaftstheoretiker
ist wissenschafts- und realitätsfremd, denn das Thema Beweis spielt
in vielen wissenschaftlichen Arbeiten eine Rolle, auch in der Psychologie,
wie das Beweisregister belegt. Es ist daher an der Zeit, diesen Spuk
zu beenden und das Beweisthema wieder dort hinzustellen, wo es hingehört:
in den Mittelpunkt wissenschaftlicher
Arbeit.
Beweisarten
Sinnvoll unterscheidet man zwischen Beweisen, die Gesetze oder Regeln
betreffen und Feststellungsbeweisen, dass irgend etwas so oder so ist oder
nicht ist.
-
Existenz- oder Feststellungsbeweise:
Hier geht es allgemein um die Frage, ob und wie ein Sachverhalt besteht
oder nicht besteht. Liegt ein Sachverhalt vor, ist er eine Tatsache und
es ist seine Existenz für den Ort ... und die Zeit ... bewiesen.
-
Punktbeweise: Ein Sachverhalt befand
sich am Ort .... zur Zeit ... in dem Zustand. Beispiel: Heute am tt.mm.jjjj
ist am Standort .... um hh:mm:ss die Sonne aufgegangen.
-
Verlaufsbeweise: ein Sachverhalt S
hat am Ort ... in der Zeit ... den Verlauf ... genommen.
-
Zusammenhangsbeweise: Zwischen
zwei oder mehreren Sachverhalten gibt es einen Zusammenhang.
-
Gesetzesbeweise: Unter den Bedingungen
B besteht zwischen S1 und S2 ein gesetzmäßiger Zusammenhang
heißt: S1 = f(S2)
-
Auch hier spielen die Bedingungen eine wichtige Rolle. Gilt das Gravitationsgesetz
immer und überall, in allen möglichen Welten?
-
Regelbeweise: Eine Regel duldet Ausnahmen.
Ein Regelbeweis ist daher schwächer als ein Gesetzesbeweis.
-
Statistische Beweise und Gesetze: [>Eigen/Winkler]
-
Sonstige Beweise (Rest- und Auffangkategorie)
Bei einem empirischen Feststellungsbeweis, sollten verschiedene
Gültigkeitsvarianten unterschieden werden:
-
Der Beweis soll für einen bestimmten Zeitpunkt gelten.
-
Der Beweis soll für einen bestimmten Zeit-Raum gelten.
-
Der Beweis soll unabhängig von einem bestimmten Zeitraum oder Zeitpunkt
gelten, z.B. alles ist ständig in Bewegung oder ein Körper nimmt
immer einen Raum ein.
Zwei große und verschiedene Beweisaufgaben
Es ist ein Unterschied, ob es um einen Beweis im Alltag, in der Psychotherapie
oder in der Wissenschaft geht. Die strengsten Anforderungen an Beweise
werden natürlich in der Wissenschaft gestellt. Aber mit wissenschaftlichen
Beweisanforderungen kann man keinen Alltag bestreiten oder eine Psychotherapie
durchführen. Daher ist es sinnvoll, die Beweisanforderungen in verschiedenen
Lebensgebieten zu unterscheiden. Da bieten sich zunächst die zwei
Hauptkategorien wissenschaftliche und praktische Beweise an. Man sollte
also beim Beweis und beweisen am Anfang klarstellen, ob man einen wissenschaftlichen
oder praktischen Beweis durchführen möchte.
Zweiklassenbeweise: richtige und
ungefähre. Ungefährbeweise ein Widerspruch in sich?
Schaut man sich die Psychologie genau an, sucht man klare und genau
definierte Begriffe vergebens. Damit stellt sich die Frage, wie es bei
nur ungefähren Begriffen "richtige", also strenge Beweise kann?
Der ungefähre Beweis wäre dann so eine Art Beweis 2. Klasse.
Dieses Thema bedarf weiterer Erörterung.
Beweis,
Sprache und wahre Sachverhalte (Tatsachen)
Beweisen geschieht in der Sprache, meint aber wahre Sachverhalte, also
Tatsachen. Man will ja nicht Worte und Sätze beweisen, sondern Feststellungen
von Tatsachen oder wie sie zusammenhängen. Dazu braucht man aber die
Sprache, wenigstens die Sprache des Geistes, also das Denken.
Wissenschaftliche Beweise
Hier gelten die oben ausgeführten der allgemeinen Beweisstruktur.
Checkliste-Beweisen
Man tut sich leichter, wenn man eine Beweischeckliste, z.B. folgende
verwendet:
Beweisbehauptung
-
Behauptung: Welchen Beweisfall möchte ich beweisen, was ist meine
Behauptung, was ist mein Beweisziel?
-
Welche Begriffe kommen in meiner Behauptung vor?
-
Sind die Begriffe in meiner Behauptung allesamt klar, definiert oder hinreichend
klar beschrieben mit Beispielen und Gegenbeispielen?
-
Habe ich daran gedacht, Begriffsverschiebebahnhöfe zu vermeiden?
-
Habe ich auf Containerbegriffe/Begriffscontainer geachtet?
-
Habe ich Grundbegriffe, die sich nicht definieren lassen, wie z.B. innere
Wahrnehmung, klar ausgewiesen?
Beweisidee: Wie könnte der Beweis gehen?
Beweisskizze: Skizze des Beweisweges.
Beweisvoraussetzungen:
-
Setze ich voraus, dass jemand sein Erleben erzählen, beschreiben kann?
-
Setze ich voraus, dass jemand sein Erleben wie es sich ereignet hat erzählt
oder beschreibt?
-
Für welche Bedingungen soll der Beweis gelten?
-
Sind Normalbedingungen - und was heißt das genau - vorausgesetzt?
Beweismittel, gewöhnlich Regeln R1, R2, ... Ri
.... Rn
Hilfssätze: auf welche schon bewiesenen Sätze
kann ich mich stützen?
Beweisschritte 1, 2, 3, ...i ... n
Wie gelange ich von 1 nach 2, von 2 nach 3, ...
bis zur Behauptung, zum Beweisziel?
Welche Lücken gibt es, die ich mit welchen
ausgewiesenen Annahmen überbrücken muss?
Prüfen
-
Was kann ich gegen mein Beweisen einwenden?
-
Wo vermute ich Schwächen?
-
Wie ist mein Beweisgefühl?
-
An welchen Stellen spüre ich Unbehagen?
Andere Meinungen einholen
Praktische Beweise - Alltagsbeweise
Praktische Beweise sind wie Alltagsbeweise gewöhnlich einfacher
und nicht so streng.
Beweise in Beratung, Coaching und Psychotherapie
Das gleiche gilt für Beweise in Beratung, Coaching oder Psychotherapie.
Hauptsatz der Psychotherapie: Eine Psychotherapie oder Psychotherapiemaßnahme
wirkt, wenn sich etwas (positiv, negativ) nachhaltig verändert.
Beweis und beweisen in der Psychologie
Wie die Beweisregister zeigen, wird in der Psychologie viel mehr von
Beweis und beweisen gesprochen als ich dachte. Bislang habe ich aber
noch keine Stelle gefunden, wo ein Beweis so richtig Schritt für Schritt
mit ausgewiesenen Voraussetzungen und Regeln durchgeführt wird. Meist
sind es nur Beweiserwähnungen oder Beweisbehauptungen.
Der psychologische Beweis
Gelegentlich hat man in der Literatur, vor allem in der forensischen
Aussagepsychologie auch vom psychologischen Beweis gesprochen, so vor allem
Curt Leonhardt
in seinen Arbeiten von 1930-1941. Es stellt sich daher Frage, was mit psychologischem
Beweis gemeint ist: a) ein Beweis mit psychologischen Mitteln oder b) ein
Beweis für psychische Sachverhalte und Zusammenhänge? Leonhardt
formiliert den allgemeinen Satz, wenn jemand ein Erlebnis gehabt hat, dann
finden sich in seiner Aussage über dieses Erlebnis spezielle gefühlsmäßige
Merkmale [allgemeiner Kriterium 12 bei Köhnken & Steller 1989:
Schilderung eigenen psychischer Vorgänge], die er auch "Wahrheitsgefühle"
nennt. Das ist nun sicher kein Beweis, aber ein Indiz (>Definition).
_
Typische Beweisfragen zum Erleben
in der Psychologie
Die zentrale Beweisfrage
der Psychologie lautet: wie kann eigenes und fremdes Erleben bewiesen werden?
[Quelle]
Weitere, sich daraus ergebende Fragen betreffen den Existenzbeweis
der elementaren psychologischen Erlebenselemente: erleben von wahrnehmen,
erleben von empfinden, erleben von wünschen, erleben
von denken, erleben von erinnern, erleben von vorstellen,
erleben von fantasieren, erleben von fühlen, erleben
von Stimmung, erleben von Befindlichkeit und Verfassung,
erleben von Ruhe und Bewegung, erleben von Lage und
Gleichgewicht,
erleben von Konflikt, erleben von Bedürfnissen,
Absichten,
Zielen
und Plänen, erleben des Abwägens, erleben des Entscheidens
und Entschließens, erleben des Wollens und des Handelns,
erleben der eigenen Identität, erleben der eigenen Fähigkeiten
und Fertigkeiten, erleben des Verhaltens ...
Im engen Zusammenhang mit dem Erleben der Menschen
steht die Beweisfrage, wie dieses Erleben biologisch fundiert ist bzw.
in welchem Zusammenhang das Seelisch-Geistige mit dem Biologischen steht?
Sind es "nur" zwei Erscheinungsformen ein- und desselben Erlebens oder
allgemeiner, ist das Leben an den Körper, an die Materie gebunden,
genauer an den Leib als beseelter Körper. Ist der Mensch tot, ist
sein Er-Leben und sein Leben erloschen.
Ist das Erleben "nur" eine besondere Ausdrucksform
oder Funktion biologischer Organisation oder wird durch die biologische
Organisation eine "eigene", psychologische Welt
erzeugt? Wie soll man sich diese vorstellen? Und was heißt eine "eigene"
Welt? Geistesgeschichtlich ist hier das sog. Leib-Seele-Problem angesprochen.
In welcher Beziehung stünde diese "eigene psychologische" Welt zur
biologischen Welt?
Die Grundprobleme der Erlebenspsychologie sind einfach
zu formulieren, aber sehr schwierig zu lösen.
Erlebensbeweise
Methodik-Erlebensbeweise: Bevor
man ans Beweisen geht, sollten einige Probleme geklärt sein: Das Grundproblem
der Erlebenskommunikation und die Fallunterscheidungen, für die etwas
bewiesen werden soll.
Das Grundproblem der Erlebenskommunikation
Wenn man erleben streng als gegenwärtiges Augenblickserleben nimmt,
kann man nichts erfassen, kommunizieren und beweisen. Denn Erleben, über
das kommuniziert wird, ist immer schon vorbei und Vergangenheit. Insofern
ist mit erleben das vergangene und das erzählte gemeint.
Ich kann mein Erleben, das, was in mir vorgeht,
zwar beschreiben, aber die Beschreibung meines Erlebens ist nicht mein
Erleben, sondern eben die Beschreibung.
Zwischendurch: Was ist nun der grundlegende Unterschied
zwischen (1) ich sehe einen Baum und (2) ich spüre Hunger?
(1) bezieht sich auf eine äußere Wahrnehmungsquelle und (2)
bezieht sich auf eine innere Wahrnehmungsquelle. Äußere Wahrnehmungsquellen
sind anderen zugänglich, jeweils innere für andere nicht, zumindest
nicht so direkt wie in (1). Auch die Mitteilung (1) ist nicht das Wahrnehmungserlebnis,
sondern eben die Mitteilung. So ist auch die Wahrnehmung einer äußeren
Wahrnehmungsquelle so wenig zugänglich wie die einer inneren Wahrnehmungsquelle,
was ja auch Schlicks Farbenbeispiel klar zum Ausdruck bringt.
Wie lässt sich nun für eine Kommunikation
des Erlebens argumentieren?
Die Menschen sind sehr ähnlich aufgebaut: genetisch, Entwicklung
der grundlegenden körperlichen und psychischen Funktionen, Sozialisation,
Erfahrungen, Lebensformen und Standardsituationen.
Nun ist z.B. Hunger spüren ein Phänomen,
das alle Menschen kennen dürften und aufgrund ihrer Ähnlichkeit
daher auch verständlich kommunizieren können sollten. Ob das
Hungererleben des A sich vom Hungererleben des B unterscheidet mag so lange
unwichtig sein, wie sich beide verstehen, wenn sie vom Hunger spüren
sprechen.
Sofern man Erleben auf gemeinsam bekannte Situationen
oder Erfahrungen beziehen kann, wird ein gemeinsames Verständnis leichter
und wahrscheinlicher.
Beweis-Fallunterscheidungen
Zunächst muss man sich darüber klar werden, für wen
ein Erlebensbeweis erbracht werden soll. Daraus ergibt sich wahrscheinlich,
wie er geführt werden kann oder muss. Hier gibt es folgende Konfigurationen:
Die allgemeinen Beweis-Fallunterscheidungen gelten natürlich auch
für das Erleben.
Matrix Fallunterscheidungen
Beweis Subjekt/Objekt
Wer beweist wem etwas? |
1 Selbst |
2 Andere |
3. irgendeine Tatsache |
1 Selbst |
11 ich will mir etwas beweisen (Descartes Cogito Situation) |
12 ich will anderen etwas von mir beweisen |
13 ich will allgemein irgendeine Tatsache beweisen |
2 Andere |
21 andere wollen mir etwas von mir beweisen |
22 andere wollen anderen von sich etwas beweisen |
23 andere wollen allgemein irgendeine Tatsache beweisen |
3. Jemand |
31 jemand will mir irgend eine Tatsache beweisen |
32 jemand will anderen irgendeine Tatsache beweisen |
33 jemand will allgemein irgendeine Tatsache beweisen |
Danach haben wir mit diesem Ansatz neun Beweisfälle.
11 Ich will mir etwas von mir beweisen. (Selbst-Selbst)
Anlass- oder Anwendungsfälle: Ich will mir beweisen: 11.1 Bin
ich aufgewacht, erlebnisfähig? 11.2 Bin ich wach? 11.3 Ist das wirklich
oder nur eingebildet? 11.4 Träume ich? 11.5 Real und keine Illusion?
11.6 Real und keine Halluzination? 11.7 Ist meine Wahrnehmung in Ordnung,
kann ich ihr vertrauen? 11.8 Nehme ich mein Befinden, meine Verfassung
richtig wahr? 11.9 Ist mein Erleben klar und ungetrübt? 11.10 Bin
ich fit und leistungsfähig?
12 Ich will anderen etwas von mir beweisen.
(Selbst-Andere)
Anlass- oder Anwendungsfälle: Ich will anderen etwas von mir (über
mich) beweisen: 12.1 Ich bin aufgewacht, erlebnisfähig. 12.2 Ich bin
wach. 12.3 Das ist wirklich und nicht nur eingebildet. 12.4 Ich träume
nicht. 12.5 Real und keine Illusion. 12.6 Real und keine Halluzination.
12.7 Meine Wahrnehmung ist in Ordnung, ich kann ihr vertrauen. 12.8 Ich
nehme mein Befinden, meine Verfassung richtig wahr. 12.9 Mein Erleben ist
klar und ungetrübt. 12.10 Ich bin fit und leistungsfähig.
13 Ich will allgemein irgendeine Tatsache
beweisen. (Selbst-allgemein irgendeine Tatsache)
Anlass- oder Anwendungsfälle: Ich will allgemein irgendeine Tatsache
beweisen: 13.1 Tatsache: Wer aufwacht, ist erlebnisfähig. 13.2 Tatsache:
Ein beliebiger ist wach. 13.3 Die Tatsache ist wirklich und nicht nur eingebildet.
13.4 Die Tatsache ist nicht geträumt. 13.5 Die Tatsache ist real und
keine Illusion. 13.6 Die Tatsache ist real und keine Halluzination. 13.7
Tatsache: Die Wahrnehmung ist in Ordnung, man kann ihr vertrauen. 13.8
Tatsache: Das Befinden, die Verfassung von X. wird richtig wahrgenommen.
13.9 Tatsache: Das Erleben ist klar und ungetrübt. 13.10 Tatsache:
X. ist fit und leistungsfähig.
21 Andere wollen mir etwas von mir beweisen. (Andere-Selbst)
Anlass- oder Anwendungsfälle: Andere wollen mir etwas von mir
beweisen: 21.1 Dass ich aufgewacht, erlebnisfähig bin. 21.2 Dass ich
wach bin. 21.3 Dass das wirklich ist und nicht nur eingebildet. 21.4
Dass ich nicht träume. 21.5 Dass es real ist und keine Illusion. 21.6
Dass es real ist und keine Halluzination. 21.7 Dass meine Wahrnehmung in
Ordnung ist und ich ihr vertrauen kann. 21.8 Dass ich mein Befinden, meine
Verfassung richtig wahrnehme. 21.9 Dass mein Erleben klar und ungetrübt
ist. 21.10 Dass ich fit und leistungsfähig bin.
22 Ein anderer will einem anderen von sich
etwas beweisen. (Andere-Andere)
Anlass- oder Anwendungsfälle: Ein anderer will einem anderen etwas
von sich beweisen: 22.1 Ein anderer will einem anderen beweisen, er sei
aufgewacht, erlebnisfähig. 22.2 Ein anderer will einem anderen beweisen,
dass er wach sei. 22.3 Ein anderer will einem anderen beweise, dass das
wirklich sei und nicht nur eingebildet. 22.4 Ein anderer will einem anderen
beweisen, er träume nicht. 22.5 Ein anderer will einem anderen beweisen,
es sei real und keine Illusion. 22.6 Ein anderer will einem anderen beweisen,
es sei real und keine Halluzination. 22.7 Ein anderer will einem anderen
beweisen, seine Wahrnehmung sei in Ordnung, er könne ihr vertrauen.
22.8 Ein anderer will einem anderen beweisen, er nehme sein Befinden, seine
Verfassung richtig wahr. 22.9 Ein anderer will einem anderen beweisen,
sein Erleben sei klar und ungetrübt. 22.10 Ein anderer will einem
anderen beweisen, er sei fit und leistungsfähig.
23 Andere wollen allgemein irgendeine Tatsache
beweisen
Anlass- oder Anwendungsfälle: Andere wollen allgemein irgendeine
Tatsache beweisen: 23.1 Andere wollen allgemein beweisen, wer aufwacht,
ist erlebnisfähig. 23.2 Andere wollen allgemein beweisen: Ein beliebiger
ist wach. 23.3 Andere wollen allgemein beweisen: Die Tatsache ist wirklich
und nicht nur eingebildet. 23.4 Andere wollen allgemein beweisen: Die Tatsache
ist nicht geträumt. 23.5 Andere wollen allgemein beweisen: Die Tatsache
ist real und keine Illusion. 23.6 Andere wollen allgemein beweisen: Die
Tatsache ist real und keine Halluzination. 23.7 Andere wollen allgemein
beweisen: Die Wahrnehmung ist in Ordnung, man kann ihr vertrauen. 23.8
Andere wollen allgemein beweisen: Das Befinden, die Verfassung von jemand
wird richtig wahrgenommen. 23.9 Andere wollen allgemein beweisen: Das Erleben
ist klar und ungetrübt. 23.10 Andere wollen allgemein beweisen:
Jemand ist fit und leistungsfähig.
31 Jemand will mir irgend eine Tatsache
beweisen
Anlass- oder Anwendungsfälle: Jemand will mir irgendeine Tatsache
beweisen: 31.1 Jemand will mir beweisen: wer aufwacht, ist erlebnisfähig.
31.2 Jemand will mir beweisen: Ein beliebiger ist wach. 31.3 Jemand will
mir beweisen: Die Tatsache ist wirklich und nicht nur eingebildet. 31.4
Jemand will mir beweisen: Die Tatsache ist nicht geträumt. 31.5 Jemand
will mir beweisen: Die Tatsache ist real und keine Illusion. 31.6 Jemand
will mir beweisen: Die Tatsache ist real und keine Halluzination. 31.7
Jemand will mir beweisen: Die Wahrnehmung ist in Ordnung, man kann ihr
vertrauen. 31.8 Jemand will mir beweisen: Das Befinden, die Verfassung
von jemand wird richtig wahrgenommen. 31.9 Jemand will mir beweisen: Das
Erleben ist klar und ungetrübt. 31.10 Jemand will mir beweisen: Jemand
ist fit und leistungsfähig.
32 Jemand will anderen irgendeine Tatsache
beweisen
Anlass- oder Anwendungsfälle: Jemand will anderen irgendeine Tatsache
beweisen: 32.1 Jemand will anderen beweisen: wer aufwacht, ist erlebnisfähig.
32.2 Jemand will anderen beweisen: Ein beliebiger ist wach. 32.3
Jemand will anderen beweisen: Die Tatsache ist wirklich und nicht nur eingebildet.
32.4 Jemand will anderen beweisen: Die Tatsache ist nicht geträumt.
32.5 Jemand will anderen beweisen: Die Tatsache ist real und keine Illusion.
32.6 Jemand will anderen beweisen: Die Tatsache ist real und keine Halluzination.
32.7 Jemand will anderen beweisen: Die Wahrnehmung ist in Ordnung, man
kann ihr vertrauen. 32.8 Jemand will anderen beweisen: Das Befinden, die
Verfassung von jemand wird richtig wahrgenommen. 32.9 Jemand will anderen
beweisen: Das Erleben ist klar und ungetrübt. 32.10 Jemand will
anderen beweisen: ein anderer ist fit und leistungsfähig.
33 Jemand will allgemein irgendeine Tatsache
beweisen.
Anlass- oder Anwendungsfälle: Jemand will allgemein irgendeine
Tatsache beweisen: 33.1 Jemand will allgemein die Tatsache beweisen:
wer aufwacht, ist erlebnisfähig. 33.2 Jemand will allgemein die Tatsache
beweisen: Ein beliebiger ist wach. 33.3 Jemand will allgemein die Tatsache
beweisen: Die Tatsache ist wirklich und nicht nur eingebildet. 33.4 Jemand
will allgemein die Tatsache beweisen: Die Tatsache ist nicht geträumt.
33.5 Jemand will allgemein die Tatsache beweisen: Die Tatsache ist real
und keine Illusion. 33.6 Jemand will allgemein die Tatsache beweisen: Die
Tatsache ist real und keine Halluzination. 33.7 Jemand will allgemein die
Tatsache beweisen: Die Wahrnehmung ist in Ordnung, man kann ihr vertrauen.
33.8 Jemand will allgemein die Tatsache beweisen: Das Befinden, die Verfassung
von jemand wird richtig wahrgenommen. 33.9 Jemand will allgemein die Tatsache
beweisen: Das Erleben ist klar und ungetrübt. 33.10 Jemand will
allgemein die Tatsache beweisen: irgendwer ist fit und leistungsfähig.
Diskussion zu Fragen der neun Fälle
Welche sind (fast) gleich und brauchen daher nicht gesondert ausgewiesen
und behandelt werden? Nachdem wir 9 Fälle haben, könnte rein
formal kombinatorisch jeder Fall mit jedem verglichen werden. Es gäbe
dann 9/2(9-1) = 36 Paarvergleiche, nämlich (Ä = ähnlich;
U
=
Unterschied):
-
11-12 U Ich will mir etwas beweisen verglichen mit ich will anderen
etwas von mir beweisen. U: ich mir selbst verglichen ich anderen.
-
11-13 U Ich will mir etwas beweisen verglichen mit ich will allgemein
irgendeine Tatsache beweisen. U: ich mir selbst verglichen mit ich allgemein.
-
11-21 U Ich will mir etwas beweisen verglichen mit andere wollen
mir etwas von mir beweisen. U: ich mir selbst verglichen mit andere mir.
-
11-22 U Ich will mir etwas beweisen verglichen mit andere wollen
anderen von sich etwas beweisen. U: ich mir selbst verglichen mit andere
anderen.
-
11-23 U Ich will mir etwas beweisen verglichen mit andere wollen
allgemein irgendeine Tatsache beweisen. U: ich mir selbst verglichen mit
andere allgemein.
-
11-31 U Ich will mir etwas beweisen verglichen mit jemand will mir
irgendeine Tatsache beweisen. U: ich mir selbst verglichen mit jemand.
-
11-32 U Ich will mir etwas beweisen verglichen mit jemand will anderen
irgendeine Tatsache beweisen. U: ich mir selbst verglichen mit jemand anderen.
-
11-33 U Ich will mir etwas beweisen verglichen mit jemand will
allgemein irgendeine Tatsache beweisen. U: ich mir selbst verglichen mit
jemand allgemein.
-
12-13 U Ich will anderen etwas von mir beweisen verglichen mit ich
will allgemein irgendeine Tatsache beweisen. U: ich anderen verglichen
mit ich allgemein.
-
12-21 U Ich will anderen etwas von mir beweisen verglichen mit andere
wollen mir etwas von mir beweisen. U: ich anderen verglichen mit andere
mir.
-
12-22 U Ich will anderen etwas von mir beweisen verglichen mit andere
wollen anderen von sich etwas beweisen. U: ich anderen verglichen mit andere
anderen.
-
12-23 U Ich will anderen etwas von mir beweisen verglichen mit andere
wollen allgemein irgendeine Tatsache beweisen. U: ich anderen verglichen
mit andere allgemein.
-
12-31 U Ich will anderen etwas von mir beweisen verglichen mit jemand
will mir irgendeine Tatsache beweisen. U: ich anderen verglichen mit jemand
mir.
-
12-32 U Ich will anderen etwas von mir beweisen verglichen mit jemand
will anderen irgendeine Tatsache beweisen. U: ich anderen verglichen mit
jemand anderen.
-
12-33 U Ich will anderen etwas von mir beweisen verglichen mit jemand
will allgemein irgendeine Tatsache beweisen. U: ich anderen verglichen
mit andere mir.
-
13-21 U Ich will allgemein etwas beweisen verglichen mit andere
wollen mir etwas von mir beweisen. U: ich allgemein verglichen mit andere
mir.
-
13-22 U Ich will allgemein etwas beweisen verglichen mit andere
wollen anderen von sich etwas beweisen. U: ich allgemein verglichen mit
andere anderen.
-
13-23 Ä Ich will allgemein etwas beweisen verglichen mit andere
wollen allgemein irgendeine Tatsache beweisen. U: ich allgemein verglichen
mit andere allgemein.
-
13-31 Ä Ich will allgemein etwas beweisen verglichen mit jemand
will mir irgendeine Tatsache beweisen. ich allgemein verglichen mit jemand
mir.
-
13-32 Ä Ich will allgemein etwas beweisen verglichen mit jemand
will anderen irgendeine Tatsache beweisen. ich allgemein verglichen mit
jemand anderen.
-
13-33 Ä Ich will allgemein etwas beweisen verglichen mit jemand
will allgemein irgendeine Tatsache beweisen. ich allgemein verglichen mit
jemand allgemein.
-
21-22 U Andere wollen mir etwas von mir beweisen verglichen mit
andere wollen anderen von sich etwas beweisen. ich allgemein verglichen
mit andere anderen.
-
21-23 U Andere wollen mir etwas von mir beweisen verglichen mit
andere wollen allgemein irgendeine Tatsache beweisen. andere mir verglichen
mit andere allgemein.
-
21-31 U Andere wollen mir etwas von mir beweisen verglichen mit
jemand will mir irgendeine Tatsache beweisen. andere mir verglichen mit
jemand mir.
-
21-32 U Andere wollen mir etwas von mir beweisen verglichen mit
jemand will anderen irgendeine Tatsache beweisen. andere mir verglichen
mit jemand anderen.
-
21-33 U Andere wollen mir etwas von mir beweisen verglichen mit
jemand will allgemein irgendeine Tatsache beweisen. andere mir verglichen
mit jemand allgemein.
-
22-23 U Andere wollen anderen von sich etwas beweisen verglichen
mit andere wollen allgemein irgendeine Tatsache beweisen. andere anderen
verglichen mit andere allgemein.
-
22-31 U Andere wollen anderen von sich etwas beweisen verglichen
mit jemand will mir irgendeine Tatsache beweisen. andere anderen verglichen
mit jemand mir.
-
22-32 U Andere wollen anderen von sich etwas beweisen verglichen
mit jemand will anderen irgendeine Tatsache beweisen. andere anderen verglichen
mit jemand anderen.
-
22-33 U Andere wollen anderen von sich etwas beweisen verglichen
mit jemand will allgemein irgendeine Tatsache beweisen. U:
von sich verglichen mit allgemein.
-
23-31 U Andere wollen allgemein irgendeine Tatsache beweisen verglichen
mit jemand will mir irgendeine Tatsache beweisen. U: allgemein verglichen
mit mir.
-
23-32 Ä Andere wollen allgemein irgendeine Tatsache beweisen
verglichen mit jemand will anderen irgendeine Tatsache beweisen: Ä:
andere wollen allgemein verglichen mit jemand will anderen.
-
23-33 Ä Andere wollen allgemein irgendeine Tatsache beweisen
verglichen mit jemand will allgemein irgendeine Tatsache beweisen. Ä:
allgemein irgendeine Tatsache. U: andere gegenüber allgemein.
-
31-32 Ä Jemand will mir irgendeine Tatsache beweisen verglichen
mit jemand will anderen irgendeine Tatsache beweisen. Ä: irgendeine
Tatsache. U: mir gegenüber anderen.
-
31-33 Ä Jemand will mir irgendeine Tatsache beweisen verglichen
mit jemand will allgemein irgendeine Tatsache beweisen. Ä: irgendeine
Tatsache. U: mir gegenüber allgemein.
-
32-33 Ä Jemand will anderen irgendeine Tatsache beweisen verglichen
mit jemand will allgemein irgendeine Tatsache beweisen. Ä: irgendeine
Tatsache. U: anderen gegenüber allgemein.
Bei den 10 als Ä = ähnlich beurteilten kommen vor:
-
13-23 Ä Ich will allgemein etwas beweisen verglichen mit andere
wollen allgemein irgendeine Tatsache beweisen
-
13-31 Ä Ich will allgemein etwas beweisen verglichen mit jemand
will mir irgendeine Tatsache beweisen
-
13-32 Ä Ich will allgemein etwas beweisen verglichen mit jemand
will anderen irgendeine Tatsache beweisen
-
13-33 Ä Ich will allgemein etwas beweisen verglichen mit jemand
will allgemein irgendeine Tatsache beweisen.
-
23-31 Ä Andere wollen allgemein irgendeine Tatsache beweisen
verglichen mit jemand will mir irgendeine Tatsache beweisen
-
23-32 Ä Andere wollen allgemein irgendeine Tatsache beweisen
verglichen mit jemand will anderen irgendeine Tatsache beweisen
-
23-33 Ä Andere wollen allgemein irgendeine Tatsache beweisen
verglichen mit jemand will allgemein irgendeine Tatsache beweisen
-
31-32 Ä Jemand will mir irgendeine Tatsache beweisen verglichen
mit jemand will anderen irgendeine Tatsache beweisen
-
31-33 Ä Jemand will mir irgendeine Tatsache beweisen verglichen
mit jemand will allgemein irgendeine Tatsache beweisen
-
32-33 Ä Jemand will anderen irgendeine Tatsache beweisen verglichen
mit jemand will allgemein irgendeine Tatsache beweisen
_
13: 4x beteiligt
23: 4x beteiligt
31: 4x beteiligt
32: 4x beteiligt
33: 4x beteiligt
Zusammenfassung
Beweisvergleiche Psychologie
(1) Bei den 9 zugrunde gelegten Vergleichen gibt es 36 Paarvergleiche.
(2) Von den 36 Paarvergleichen wurden 10 als ähnlich beurteilt und
26 als unterschiedlich. (3) Demnach könnte man die 36 Beweisvergleiche
auf 26 verringern. (4) Fazit: Es gibt mit diesem Ansatz beachtlich viele
(26/36=72.2%) unterschiedliche Beweissituationen in der Psychologie.
Beweise, dass die Unterscheidungen
des Erlebens existieren und referenzierbar sind
Beweise sind wichtig und wertvoll, weil sie bei Erfolg zu sicherem Wissen
führen auf das man bauen kann. Daher sind Beweise das zentrale und
grundlegende Thema und Anliegen jeder Wissenschaft, die in dem Maße
als wissenschaftlich entwickelt gelten kann, wie ihr Beweisreservoir entwickelt
ist. Wissenschaften ohne Beweise sind eigentlich keine - bestenfalls Anwärter.
Das wirkliche Erleben, wie es in der Gegenwart eines
Menschen stattfindet, lässt sich derzeit nicht beweisen. Hierzu müssen
erst die natcodes für das
Erleben erfasst, erkannt und verstanden sein. Sofern Erleben kommuniziert
wird, ist es geschehen und vorbei. Und die Beschreibung des Erleben ist
nicht das Erleben, sondern eben die Beschreibung. Im allgemeinen beziehen
sich Beweise daher auf nachträgliche Beschreibungen. Man muss also
sehr aufpassen, wenn man von Erlebensbeweisen spricht, um was es da eigentlich
genau geht.
Exkurs natcode:
Formale Darstellung Erleben und seine biologische Fundierung / Codierung.
Den folgenden Ausführungen liegt eine Identitätstheorie
von Leib und Seele zugrunde. Die Grundannahmen sind: Jedes psychische
Erleben und auch alles Geistige hat eine physikalisch-chemisch-biologische
Basis (Schneider & Dittrich 1990, S.41), hier
natcode genannt.
natcode-Beweisschema
Unter der Voraussetzung, dass natcodes einer Person A. bekannt sind,
z.B. die Qualifikation des Befindens "gut", kann das Erleben gutes Befinden
über den zugehörigen natcode aus dem Erlebensregister dieser
Person A. auf Übereinstimmung geprüft werden. Zeigt der natcode
des aktuellen Erleben eine hohe Ähnlichkeit mit dem registrierten
natcode im Erlebnisregister, so kann diese hohe Ähnlichkeit als Beweis
oder starkes Beweisindiz dafür dienen, dass A. tatsächlich das
Erleben hatte, das er angab.
Erlebensbeweise unter der Annahme, dass der natcode
für ein Erleben festgestellt werden kann
Beweise unter der Annahme, dass der natcode vorliegt, können ganz
allgemein unter Beweis mit Voraussetzungsannahmen bezeichnet werden.
Signierungssystem erleben
(Quelle) 6. Version
18.04.2023 (neu: erleben/Erlebnis in der Literatur)
e
|
< Erleben Differenzierung
Erlebnis > |
E
|
e0
|
wach, erlebnisfähig
|
E0
|
e1
|
dabei, zugegen, Zeuge
|
E1
|
e2
|
innere Wahrnehmung
|
E2
|
e3
|
besonderes
|
E3
|
er
|
reines Erleben, Erlebnis
|
Er
|
epr
|
praktisch reines Erleben, Erlebnis
|
Epr
|
es
|
spezielles
|
Es
|
es
|
erleben und Erlebnis in der Literatur
ohne nähere Spezifikation
erlebenLL Erleben/Erlebnis beim Schaffen
erlebenLd Dargestellt. Erleb./Erlebnis
im Werk
erlebenLK Erleb./Erlebnis der
Konsumentin der
dargestellten Erlebnisse.
erlebenLeg Eingefühltes
Erleben in der Literatur.
erlebenLn Nacherleben einer
liter. Darstellung
erlebenLm Miterleben einer liter.
Darstellung |
EL
|
e?
|
unklar
|
E?
|
eg
|
sachlich-gegenständlich
|
Eg
|
ea
|
affektives Erleben
|
Ea
|
ek
|
kognitives Erleben
|
Ek
|
eak
|
sowohl affektiv als auch kognitiv
|
Eak
|
ez
|
zentriert auf den Erlebnischarakter
|
Ez
|
Anmerkung Carnap: hier ist
EE für Elementarerlebnis
vorgesehen, obwohl unklar ist, was ein Elementarerlebnis
von einem Erlebnis unterscheidet.
Unterscheidungsbeweise
erleben0 = X. ist
wach
erleben0 als wach, aufnahme- oder erlebensfähig
(>Landgrebe). Erleben in dieser
grundsätzlichen, elementaren Bedeutung heißt so viel wie ein-
oder angeschaltet; an ("on", "online"), offen, bereit, mich diesem oder
jenen Erlebensinhalt zuzuwenden (intentionsfähig), leere Bühne,
Projektionsraum,
Projektor
eingeschaltet.
Widerspricht dem phänomenologischen Intentionalitätsdogma, denn
erleben0 ist gerade nicht gerichtet - wie die
freischwebende Aufmerksamkeit
auch nicht.
F1-erleben0 A. will sich selbst
beweisen, dass er mit dem Erwachen bewusst erlebnisfähig ist. Zunächst:
A. muss sich natürlich nicht beweisen, dass er mit dem Erwachen erlebnisfähig
ist, weil es für ihn schlicht und einfach so ist: er erlebt erwachen,
tagtäglich, meist so lange er lebt. Aber es gibt durchaus Lebenssituationen,
wo es nicht so klar ist, so dass sich die Frage stellt: wie könnte
sich A. beweisen, wenn er es bräuchte und wollte, dass er mit dem
Erwachen erlebnisfähig ist? Wie kann er sicher sein, dass er erwacht
ist? Woher weiß er, dass er erwacht ist? Und wie kann er sicher
sein, dass er mit dem Erwachen erlebnisfähig ist? Praktisch interessieren
die Fragen niemand, aber wissenschaftlich sind sie sinnvoll, um das Beweisen
möglichst gut zu verstehen.
Beweisidee F1-erleben0 Vorbereitende
Überlegungen [Nach Checkliste]:
1. Behauptung: Unter Normalbedingungen gilt für jedes Erwachen
A.s, dass A. erlebnisfähig ist.
2. Beweisskizze:
2.1 Normalbedingungen bei A.
2.2 Erwachen bei A.
2.3 A. kann innerlich wahrnehmen.
3. Voraussetzungen: Es müssen die Begriffe klar sein:
3.1 Normalbedingungen
3.2 erwachen
3.3 innerlich wahrnehmen
3.4 Dimensionen des Erlebens
3.5 Aktive Dimensionen des Erlebens
4. Definition: erlebnisfähig ist, wer innerlich wahrnehmen kann.
5. Beweisschritte:
5.1 Zeige: Es liegen Normalbedingungen vor.
5.2 Zeige: Wenn A. erwacht, nimmt A. innerlich wahr, dass er erwacht
ist: erleben0 heißt; ich bin wach.
5.3 Zeige: Mit der Einschaltung der inneren Wahrnehmung durch das Erwachen
kann A. die aktiven
Dimensionen des Erlebens innerlich wahrnehmen.
6. Aus 4 und 5 ergibt sich 1 und damit wäre das Beweisziel erreicht.
_
Kriterien
_____
F1-erleben0 A. will sich selbst
beweisen, dass er mit dem Erwachen erlebnisfähig ist.
-
Liegen Normalbedingungen vor?
-
Ist Erwachen erfolgt?
-
Ist die innere Wahrnehmung eingeschaltet?
Können alle drei Fragen mit "ja" beantwortet werden, hat sich
A. bewiesen, dass er erlebnisfähig ist.
_____
F2-erleben0 A. will anderen beweisen,
dass er mit dem Erwachen erlebnisfähig ist.
-
A. weist auf die drei F1-erleben0 Kriterien
hin.
-
Der Beweis für einen anderen ist erbracht, wenn dieser die drei Kriterien
als erfüllt oder die natcodes als erbracht akzeptiert.
_____
F3-erleben0 A. will jedem
anderen beweisen, dass er mit dem Erwachen erlebnisfähig ist.
-
Beweisen ist ein sozial-kommunikativer Akt und jeder andere hat die Möglichkeit,
einen Beweis anzuerkennen oder nicht.
-
Bei aktuell mehr als 8 Milliarden Menschen ist es faktisch nicht möglich
mit jedem in einen Beweisdialog einzutreten.
-
Aber man kann argumentieren, dass man die Methode F2-erleben0
bei Sprachfähigen und Auskunftswilligen grundsätzlich anwenden
kann. Die Methode ist nur technisch, praktisch begrenzt, aber nicht grundsätzlich.
-
Auch der Weg über repräsentative Stichproben ist praktisch-technisch
unrealistisch.
-
Man könnte sich einigen, dass der Beweis als erbracht gilt, so lange
Einzelfall-Stichproben ihn erfüllen, also kein Gegenbeispiel gelingt.
Im Sinne Poppers könnte man auch sagen; so lange Falsifikationsversuche
misslingen darf der Beweis als erfüllt angesehen werden.
_____
F4-erleben0 A. will allgemein
beweisen, dass jeder unter Normalbedingungen mit dem Erwachen
erlebnisfähig ist.
-
Die All-Aussage F4-erleben0 lautet dann: Jeder, der erwacht,
ist erlebnisfähig bzw. genau: Jeder Mensch, der unter
Normalbedingungen erwacht, ist erlebnisfähig. Das könnte
man so definieren. Hier ist aber gemeint und gewollt, zu beweisen, dass
mit dem Erwachen bewusste Erlebnisfähigkeit einhergeht. Mit dem Beweis
wäre eine allgemeine Gesetzmäßigkeit gefunden, dass nämlich
Erwachen bewusste Erlebnisfähigkeit mit sich bringt. Das sollte sich
für jeden gesunden Menschen unter Normalbedingungen
zeigen lassen. Das sollte auch für jeden neu hinzukommenden Menschen
gelten, so dass hier der Induktionsvorbehalt nicht gilt.
-
Man könnte sich einigen, dass der Beweis als erbracht gilt, so lange
Einzelfall-Stichproben ihn erfüllen, also kein Gegenbeispiel gelingt.
Im Sinne Poppers könnte man auch sagen; so lange Falsifikationsversuche
misslingen darf der Beweis als erfüllt angesehen werden.
erleben1
erleben1 als noch zu Lebzeiten mitbekommen oder ein Ereignis
oder Geschehen (mit) erleben, zugegen, dabei sein (Zeitzeuge). Kaum ein
Mensch dürfte daran zweifeln, dass ein Mensch unter Normalbedingungen
gewisse Orte aufsuchen kann und das Geschehen an diesem Ort miterleben
kann. Ebenso dürfte kaum jemand daran zweifeln, dass verschiedene
Menschen das Geschehen unterschiedlich wahrnehmen und erinnern können.
Und das kann auch verschiedene Gründe haben:
-
unterschiedliche Interessen und Motive
-
unterschiedliche Aufmerksamkeit
-
unterschiedliche Perspektive bei der Wahrnehmung
-
unterschiedlich Informationsverarbeitung
-
unterschiedliches Erinnerungsvermögen
-
unterschiedliches Geschehen bei unterschiedlichen Zeitpunkten
-
sonstige Faktoren
_
Kriterien-erleben1 für
zugegen, dabei und Zeitzeuge sein.
-
Hatte A. die Möglichkeit, da zu sein?
-
Gibt es Belege, Dokumente dagewesen zu sein?
-
Zeugenwissen, also Wissen, das nur derjenige haben kann, der da oder dabei
war
-
Zeugen, andere fragen
-
Belege (z.B. Fahrkarte, Parkschein, Überwachungsvideo, Foto,
...)
-
Gibt es Belege, dass A. nicht da war?
-
Subjektive Gewissheit oder Wissen, ich (A.) war da
-
Rekonstruktion der Ereignisse und des Geschehens zum fraglichen Zeitpunkt
-
Erinnerungen an das Dagewesen- und Dabeisein.
-
Aussageanalyse.
_
_____
F1-erleben1 A. will sich
selbst beweisen, dass er zugegen, dabei war. Vielleicht weil es
aus irgendwelchen Gründen wichtig ist und A. unsicher ist. Er
wendet also die Kriterien-erleben1
an.
_____
F2-erleben1 A. will anderen
beweisen, dass er zugegen, dabei war. Das ist die klassische Zeugensituation
und A. wendet die Kriterien-erleben1 an. Werden die Argumente
und Belege als Beweis anerkannt, ist der Beweis erbracht. Anmerkung: Vor
Gericht können Aussagen auch beschworen werden, was ihnen zusätzliches
Gewicht verleiht.
_____
F3-erleben1 A. will jedem
anderen beweisen, dass er zugegen, dabei war. Beweisen ist ein sozial-kommunikativer
Akt und jeder andere hat die Möglichkeit, einen Beweis anzuerkennen
oder nicht. Bei aktuell mehr als 8 Milliarden Menschen ist es faktisch
nicht möglich mit jedem in einen Beweisdialog einzutreten. Aber A.
kann argumentieren, dass er die Methode F2-erleben1 bei Sprachfähigen
und Auskunftswilligen grundsätzlich anwenden kann. Die Methode ist
nur technisch, praktisch begrenzt, aber nicht grundsätzlich.
_____
F4-erleben1 A. will allgemein
beweisen,
dass er zugegen, dabei war.
Die All-Aussage F4-erleben1 lautet dann: Für
jeden, der mehrere Kriterien-erleben1 für ein Dabei sein
erfüllt und keines dagegen spricht, kann dies als Beweis gelten.
erleben2
erleben2 als innere Wahrnehmung, was in mir geschieht, also
erleben von etwas. Das ist sozusagen das eigentliche psychologische Erleben.
Probleme beim erleben2:
-
Man kann beim inneren Wahrnehmen meist nicht alles erfassen, zumal das
Geschehen im Bewusstsein in ständigem Fluss ist. In aller Regel erfasst
man nur Teile.
-
Was erfasst wird hängt ab von der Bedeutung,
-
der Ausprägung der Dimension
-
und wie sehr die Aufmerksamkeit auf sie gerichtet ist.
_____
F1-erleben2 A. will sich selbst
beweisen, was in ihm geschieht.
-
Dazu richtet A. den Blick nach innen und erfasst das Geschehen im Bewusstsein
mit der inneren Wahrnehmung. Hilfsweise geht A. die Dimensionen
des Erlebens durch und erfasst die aktiven.
Aber hat er alle? Und sind sie auch richtig? A. kann diejenigen als Beweis
für sich selbst akzeptieren, für die er Gewissheit hat.
_____
F2-erleben2 A. will anderen
beweisen, was in ihm geschieht.
-
Hier ist fraglich, ob das grundsätzlich möglich ist. A. kann
es vielleicht verständlich, glaubhaft oder wahrscheinlich machen.
Aber ein Beweis wird höchstens dann möglich sein, wenn die natcodes
seiner Erlebnisaussagen darstell- und prüfbar sind.
Wie könnte A. anderen unter der Annahme, dass die natcodes
für sein Erleben vorliegen oder erstellt werden können, beweisen,
was in ihm geschieht? Es muss, was er sagt, dass in ihm geschah mit den
natcodes(erleben(natcode(bio))) überzeugend übereinstimmen. Wenn
die Angabe A.s zu seinem Befinden erleb2=gut(Befinden) mit dem
natcode(erleben2=(natcode(befinden(bio))))=gut übereinstimmt,
dann liesse sich A.s Befinden auch ohne das er es verbal ausdrückt
mit Hilfe des festgestellten natcodes erfassen. Damit sollte A. anderen
beweisen können können, dass sein Befinden am tt.mm.hh mm:ss
als "gut" zu bezeichnen ist.
_____
F3-erleben2 A. will jedem
anderen beweisen, was in ihm geschieht.
_____
F4-erleben2 A. will allgemein
beweisen, was in ihm geschieht.
-
Wie F2-erleben2 und F3-erleben2.
erleben3
erleben3 als besondere
nicht-alltägliche innere Wahrnehmung
Der psychologische Erlebnisbegriff hat nur insofern etwas mit als besonders
empfundenem oder herausragendem erleben3 ("events") zu tun,
als diese eben auch Erlebnisse sind. In der Psychologie des Erlebens geht
es um grundsätzlich jedes Erleben ungeachtet seiner besonderen emotionalen
Bedeutung. Zur Verdeutlichung des psychologischen Erlebnisbegriffes findet
man hier einige
Beispiele. Viele Menschen verbinden mit Erleben oder Erlebnis solche besonderen
inneren Wahrnehmungen. Und die allermeisten Menschen kennen das auch, haben
solche besonderen inneren Wahrnehmungen erlebt und streben danach. An dieser
Stelle ist es vielleicht nützlich anzumerken, dass die allermeisten
Menschen mit Erleben ein affektiv angereichertes und nicht sachlich-gegenständliches
"Erleben" meinen.
_____
F1-erleben3 A. will sich selbst
beweisen, dass er eine besondere
nicht-alltägliche innere Wahrnehmung hatte. Besondere innere Wahrnehmungen
ragen aus dem Durchschnitt des Erlebens meist deutlich hervor. Das
kann einerseits zu besonderer Deutlichkeit und Klarheit des Erlebens
führen, andererseits kann es aber auch irritieren und Unsicherheiten
auslösen. Nicht immer ist das Herausragende eine Beweiserleichterung,
wenn man das Erleben zu fassen versucht.
-
Um das Besondere zu erfassen richtet A. den Blick in F1-erleben2
nach
innen und erfasst das Geschehen im Bewusstsein mit der inneren Wahrnehmung.
Hilfsweise geht A. die Dimensionen
des Erlebens durch und erfasst die aktiven.
Aber hat er alle? Und sind sie auch richtig? A. kann diejenigen als Beweis
für sich selbst akzeptieren, für die er Gewissheit hat.
_____
F2-erleben3 A. will anderen
beweisen, dass er eine besondere nicht-alltägliche innere Wahrnehmung
hatte.
-
Hier ist wie bei F2-erleben2 fraglich, ob das grundsätzlich
möglich ist. A. kann es vielleicht verständlich, glaubhaft oder
wahrscheinlich machen. Aber ein Beweis wird höchstens dann möglich
sein, wenn die natcodes seiner
Erlebnisaussagen darstell- und prüfbar sind.
_____
F3-erleben3 A. will jedem
anderen beweisen, dass er eine besondere nicht-alltägliche innere
Wahrnehmung hatte.
-
Wie in F2-erleben3 und schon in F3-erleben3
_____
F4-erleben3 A. will allgemein
beweisen, dass er eine besondere nicht-alltägliche innere Wahrnehmung
hatte.
-
Wie in F2-erleben3 und F3-erleben3 wie schon
in F2-erleben2 und F3-erleben2.
erlebenr
erlebenr Reines Erleben,
eine Konstruktion der PhänomenologInnen
von der noch ziemlich unklar ist, ob oder wie sie möglich und sinnvoll
ist. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Aporie,
um etwas Unlösbares. > Nur_empfinden.
Kriterien-erlebenr: alles Kognitve (erkennen, verstehen,
erklären, denken, wissen, ...) ausschalten (entkognitivieren)
-
Erkenntnisarbeit ist ausgeschaltet
-
denken ist ausgeschaltet
-
beim Erleben kommen keine Namen für Begriffe oder Sachverhalte vor
-
wissen ist ausgeschaltet
-
Erfahrungen sind ausgeschaltet
-
Probleme spielen keine Rolle
__ _
_____
F1-erlebenr A. will sich
selbst beweisen, dass er ein reines Erleben hatte.
-
Wenn A. in der Nachbetrachtung zu sich sagen kann, dass alle 6 Kriterien
ausgeschaltet waren, wenn (entkognitivieren)
gelungen ist.
_____
F2-erlebenr A. will anderen
beweisen, dass er ein reines Erleben hatte.
-
Hier ist sehr fraglich, ob das grundsätzlich überhaupt möglich
ist, weil entkognitivieren
nicht vollständig gelingen kann.
-
Falls es aber theoretisch möglich wäre, fehlen ja die Worte zum
Kommunizieren, weil reines Erleben gerade so definiert wurde.
-
Und es ist auch fraglich, wenn die natcodes
reines Erleben theoretisch möglich wären, sofern nicht völlig
neue Wege der Kommunikation gefunden werden. Derzeit sind wir zu sehr auf
traditionelle Kommunikationswege fixiert.
_____
F3-erlebenr A. will jedem
anderen beweisen, dass er ein reines Erleben hatte
_____
F4-erlebenr A. will allgemein
beweisen, dass er ein reines Erleben hatte
-
Wie F2-erlebenr und F3-erlebenr.
Anmerkung: (1) Erlebenr, reines Erleben, eine Konstruktion
der PhänomenologInnen,
unterscheidet sich vom praktisch reinen Erlebenpr
durch den fehlenden Einschub weitgehend bei Erlebenpr.
(2) Es gibt allerdings viele Sachverhalte, die so gut gelernt und konditioniert
sind, dass wir uns gar nicht dagegen wehren können, dass mit der Präsentation
sofort, ohne dass wir etwas dagegen tun können, Namen, Wissen, Erfahrungen
da sind. (3) Es gibt wahrscheinlich weitgehend praktisch
reines Erleben, aber es ist beim Stand der Wissenschaft im März 2023
nicht kommunizierbar. |
erlebenpr
Erlebenpr Praktisch
reines Erlebenpr
Diese Kategorie ist eine bewusste Abmilderung des gedachten idealen reinen
Erlebens, eine Konstruktion der PhänomenologInnen,
von der aber auch ziemlich unsicher ist, ob und wie es praktisch reines
Erleben gibt. Einigermaßen sicher ist, dass es ein mehr oder minder
von Störelementen freies Erleben gibt. Den Index "pr" kann man
lesen als praktisch rein (so gut es eben in der Wirklichkeit geht) aber
nicht als phänomenologisch rein. Beispiel: wenn ich mich auf
ein Telefonat konzentrieren will, schalte ich das Störelement Radio
aus.
Kriterien-erlebenpr: alles Kognitve (erkennen, verstehen,
erklären, denken, wissen, ...) weitgehend ausschalten
(entkognitivieren)
-
Erkenntnisarbeit ist weitgehend ausgeschaltet
-
denken ist weitgehend ausgeschaltet
-
beim Erleben kommen weitgehend keine Namen für Begriffe
oder Sachverhalte vor
-
wissen ist weitgehend ausgeschaltet
-
Erfahrungen sind weitgehend ausgeschaltet
-
Probleme spielen weitgehend keine Rolle
_
_____
F1-erlebenpr A. will sich selbst
beweisen, dass er ein weitgehend praktisch reines Erleben
hatte.
-
Wenn A. in der Nachbetrachtung zu sich sagen könnte, dass alle 6 Kriterien
weitgehend
ausgeschaltet
waren, wenn (entkognitivieren)
gelingt. Praktisch reines Erleben gelingt in dem Maße, wie es gelänge,
die 6 Kriterien weitgehend zu minimieren.
-
Aber schon hier zeigt sich die Paradoxie,
wenn nicht sogar Antinomie,
wie man das mit sich selbst kommunizieren soll. Beweisen ist ein kommunikativer
Akt, hier mit sich selbst und dazu braucht es eine Sprache, Worte, Begriffe.
Die sollen aber gerade weitgehend minimiert werden, weil Kognitionen das
praktisch reine Erleben "verunreinigen".
-
Es ist sogar fraglich, ob die natcodes
für praktisch reines Erleben überhaupt gefunden werden können,
weil dazu ja auch Kommunikation erforderlich ist. Man bräuchte also
völlig neue Wege der Kommunikation, was derzeit wenigstens paradox,
eher antinomisch und aporetisch
anmutet.
-
Hinzu kommt, dass man ja auch das Erlebenpr kognitiver Elemente
studieren möchte, was aber nicht geht, wenn man kognitive Elemente
im Erleben weitgehend ausschalten will.
_____
F2-erlebenpr A. will anderen
beweisen, dass er ein praktisch reines Erleben hatte.
-
Wie F1-erlebenpr. Außerdem:
-
Beweisen ist ein sozial-kommunikativer Akt und jeder andere hat die Möglichkeit,
einen Beweis anzuerkennen oder nicht. Sofern zum Beweisen Worte benötigt
werden, was in der Regel der Fall ist, ist ein Beweis praktisch reinen
Erleben nicht möglich.
-
Ein Beweis wird höchstens dann möglich sein, wenn die natcodes
der Erlebnisaussagen von A, darstell- und prüfbar sind oder neue Wege
der Kommunikation gefunden werden. Derzeit sind wir zu sehr auf traditionelle
Kommunikationswege fixiert.
_____
F3-erlebenpr A. will jedem
anderen beweisen, dass er ein praktisch reines Erleben hatte
_____
F4-erlebenpr A. will allgemein
beweisen, dass er ein praktisch reines Erleben hatte.
-
Wie F2-erlebenpr und F3-erlebenpr
erlebens
Erlebens mit spezifischer Bedeutung,
z.B. déjà-vu (schon erlebt),
Zeitlupe-Erleben, Horror-Trip-Erleben; Flow-Erleben nach Csikszentmihalyi
[Indizierung: Flow-ErlebensF]. Es schien mir sinnvoll, eine
solche Möglichkeit vorzugeben, weil ich zu Beginn und in der ersten
Zeit meiner Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse noch nicht absehen
konnte, wie viele und welche spezifischen Bedeutungen vorgesehen werden
sollten. Ein Erlebens spezifischer Bedeutung ist in der Regel
auch ein besonderes Erleben3, genau genommen eine Teilklasse
davon. Also Erleben2 umfasst Erleben3 umfasst Erlebens.
Kriterien-spezifisches-Erlebens:
Es sollten Kriterien für das jeweilige spezifische Erleben angegeben
werden können. Zum Beispiel
Kriterien-Flow-ErlebensF .
-
Flow entsteht aus einem Tun
-
Dieses Tun ist hingebungsvoll
-
Beim Flow ist man ganz im Hier und Jetzt
-
Beim Flow ist man ganz bei der Sache
-
Das Tun geschieht um seiner selbst willen
-
Das Tun ist ausschließlich intrinsisch (aus sich selbst heraus) motiviert
-
Das Tun beschert ausgeprägte positive Gefühle (z.B. Befriedigung,
Euphorie, Freude, Glück, Lust)
_
_____
F1-erlebensF A. will sich selbst
beweisen, dass er ein spezifisches Erleben "Flow" hatte.
-
Wenn A. Flow schon kennt, dann kann er sein augenblickliches Erleben als
Flow wiedererkennen (auch ohne Benennung).
-
A. kann im Nachhinein auch prüfen, ob die Flow-Kriterien bzw. hinreichend
viele oder welche erfüllt waren.
-
A. kann seinen Zustand, den er für Flow, hält beschreiben
und von Flow-Kennern auf seine Flowness bewerten lassen.
-
Falls man den natcode von Flow
kennt, kann man über den natcode
prüfen, ob und wie sehr ein Flow vorlag.
_____
F2-erlebensF A. will anderen
beweisen, dass er ein spezifisches Erleben "Flow" hatte.
-
Ein Beweis ist hier schwieriger als bei erleben2, weil das besondere
Flow-Erleben einige oder sogar viele andere nicht kennen und sich daher
viel schwerer tun, einen Beweis anzuerkennen. Meint man ein Erleben
aus eigenem Erleben zu kennen, tut man sich leichter, es auch einem anderen
zuzubilligen (wie beweist man das?).
-
Hier ist fraglich, ob das grundsätzlich möglich ist. A. kann
es vielleicht verständlich, glaubhaft oder wahrscheinlich machen.
Aber ein Beweis wird höchstens dann möglich sein, wenn die natcodes
seiner Erlebnisaussagen darstell- und prüfbar sind oder neue Kommunikationswege
gefunden wurden. Derzeit sind wir zu sehr auf traditionelle Kommunikationswege
fixiert.
_____
F3-erlebensF A. will jedem
anderen beweisen, dass er ein spezifisches Erleben "Flow" hatte.
_____
F4-erlebensF A. will allgemein
beweisen, dass er ein spezifisches Erleben "Flow" hatte.
-
wie F2-erlebensF und F3-erlebensF.
erleben?
Erleben? ein Erleben mit unklarer Bedeutung.
In Beweisen zur Unklarheit liegt für den einen oder anderen eine
gewisse Paradoxie, wenn man zugesteht, dass zum Beweisen klare Begriffe
gehören, also auch Erlebensbegriffe. Nun, hier ist nach den eingeführten
Unterscheidungen unklar, welches Erleben (1, 2, 3, s, r, pr, a, k, ak,
z, X) vorliegt. Diese Unklarheit soll bewiesen werden.
Kriterien-Erleben?-unklar
-
Es stellt sich der Eindruck oder das Gefühl unklar ein
-
Es ist schwierig zu erkennen und damit unklar, ob es sich um welches erleben
oder sachliches Befassen (erlebeng) es sich handelt
-
Das Erleben wird nicht klar wieder erkannt als schon Erlebtes (déjà-vu),
es erscheint neu
-
Man erkennt zwar, dass man das Erleben schon (déjà vu) hatte,
aber man kann es nicht greifen, es bleibt ein unklares Gefühl
-
Das Erleben ist nur schwer in Worte zu fassen und zu beschreiben
-
Das Erleben ist nur sehr grob und ungefähr zu umschreiben.
-
Das Erleben bedarf zu seiner Charakterisierung Analogien, Bilder, Gleichnisse,
Metaphern, ...
-
...
_____
F1-erleben? A. will sich selbst
beweisen, dass er ein Erleben mit unklarer Bedeutung hatte. A. wendet die
Kriterien-Erleben?-unklar an.
_____
F2-erleben? A. will anderen
beweisen, dass er ein Erleben mit unklarer Bedeutung hatte.
-
Hier ist fraglich, ob das grundsätzlich möglich ist. A. kann
es vielleicht verständlich, glaubhaft oder wahrscheinlich machen.
Aber ein Beweis wird höchstens dann möglich sein, wenn die natcodes
seiner Erlebnisaussagen darstell- und prüfbar sind, wobei fraglich
ist, ob es natcodes von unklarem
Erleben gibt. Hier ist weitere Klärung erforderlich.
_____
F3-erleben? A. will jedem
anderen
beweisen, dass er ein Erleben mit unklarer Bedeutung hatte.
_____
F4-erleben? A. will allgemein
beweisen, dass er ein Erleben mit unklarer Bedeutung hatte
-
wie F2-erleben? und F3-erleben?.
erlebeng evtl.
eine Umbenennung erwägen (z.B. erfahren oder befassen).
Erlebeng sachlich, gegenständliches Erleben (Lipps
1905), hauptsächlich denken. Diese Konstruktion mutet widersprüchlich
an, was zeigt ;-), dass sachlich und erleben irgendwie vom Sprachgefühl
und Sprachgebrauch her nicht zusammenpassen. Dieses Grundproblem hat Theodor
Lipps in Bewusstsein und Gegenstände 1905 gut und mehr als
ausführlich herausgearbeitet: es gibt die sachlich-gegenständliche
und die Erlebens-Perspektive. Die Paradoxie liegt darin: obwohl die sachlich-gegenständliche
Perspektive vom subjektiven Erleben absieht (abstrahiert), ist es doch
auch wieder Erleben insofern es innerlich wahrgenommen werden kann. Und
hier verstrickt sich die Wortwahl der Begrifflichkeit: obwohl sachlich-gegenständliches
Erleben kein Erleben nach dem Sprachgefühl ist, wird es doch so genannt.
Streng und überspitzt heißt das doch: es gibt ein Erleben, das
kein Erleben ist, nämlich das sachlich-gegenständliche. Hier
ist unsere Sprechweise ein einzigartiger Fallstrick. Wie kommen wir da
raus? Am einfachsten wäre, erlebeng nicht mehr erleben
zu zu nennen, sondern z.B. sachlich-gegenständliches befassen (aktiver
Aspekt) oder erfahren (passiver Aspekt). Im Bewusstsein fänden damit
zwei Hauptprozesse statt: erleben und befassen. Das gleiche könnte
für erlebenk, also für die kognitiven Prozesse, gelten.
Andererseits ist aber durchaus so, daß bei der kognitiven Arbeit
Dimensionen des Erlebens berührt sein und hervorgerufen werden können.
Man kann an einem Problem, das sich nicht lösen lässt, verzweifeln
und dann sind wir voll im Erleben. Vielleicht wäre eine sowohl theoretisch
wie praktisch brauchbare Lösung, vom erleben nach dem Sprachgefühl
und Sprachgebrauch zu verlangen, dass affektive Dimensionen beteiligt sind.
Exkurs: Persönlicher Beweis durch Erlebenag,
dass erlebeng mit erlebena einhergehen kann
Ich habe am 21.04.2023 im alhabetischen Beweisregister einige Nachträge
21.04.23 Ins alphabetische
Beweisregiste eine Reihe wichtiger Beweise erfasst: Assoziationsbeweis,
Aufmerksamkeitsbeweis, Beweglichkeitsbeweis, Denkbarkeitsbeweis, Denkbeweis,
Konzentrationsbeweis, Möglichkeitsbeweis, Vorstellungsbeweis, Wahrnehmungsbeweis,
Willensbeweis.
gemacht und diese als besonders befriedigend erlebt. Das ist ein schönes
Beispiel über den Erlebnischarakter von Sacharbeit (Erlebeng).
Das war aber wahrscheinlich nach meiner Erinnerung nicht schon beim ersten
Eintrag so, sondern hat sich aufgebaut und war am Ende der Einträge
am stärksten als hätte ich eine wichtige Lücke zwar nicht
ganz aber so weit gefüllt, dass der Ansatz weiter entwickelt und nicht
mehr verloren oder vergessen werden kann. Hier stellt sich die Frage der
Darstellung: parallel in der Form erlebena, erlebeng oder
sequentiell-hierarchisch erlebena(erlebeng).
Hypothese: Sacherleben erlebeng kann als befriedigend erlebta
werden.
Die Zeitbeziehung kann gleichzeitig (parallel) oder nacheinander
(hierarchisch-sequentiell) sein. Inwieweit das Sacherleben selbst unabhängig
vom Ergebnis - wie etwa beim Flowerleben - oder erst das Ergebnis befriedigend
erlebt wird, bedarf weiterer Klärungs und Forschungsarbeit. |
Das allermeiste alltäglicher Kommunikation,
erst recht in sachlichen oder wissenschaftlichen Äußerungen
ist Informationsaustausch sachlich gegenständlicher Natur. Eine neue
Schwierigkeit und Paradoxie taucht auf, wenn Erleben und Erlebnisse sachlich
übermittelt werden sollen, z.B. (1) "X. fühlte sich hundeelend."
oder Y. fühlt sich "himmehochjauchzend und dann wieder zu Tode betrübt."
Die meisten Menschen haben kaum Probleme sachlich zu kommunizieren, etwa:
(1) "Der Busch dort drüben, hat sich soeben ganz schön bewegt.
Ob wohl Sturm aufkommt? Da könnte man glatt frösteln."
(2) "X. war außer Rand und Band und nicht zu beruhigen". (3) "Ich
hätte gern das 2. Brot von links nach rechts in der obersten Reihe."
(4) Von A. nach B. braucht man mit dem Auto vielleicht eine, mit dem Fahrrad
2-3 und zu Fuß 5-6 Stunden." (5) "Die Vase ist runtergefallen." (6)
"Scheiße, jetzt ist mir die Vase runtergefallen!"
Kriterien-Erlebeng
-
Einnehmen einer sachlichen Perspektive, auch wenn persönliches, subjektives
Erleben kommuniziert werden soll
-
Gefühle und Wertungen sollen keine Rolle spielen
-
Erregung oder Aufregung sind nicht ausgeprägt
-
Aufmerksamkeit und Konzentration gelten einer Sache, einem Sachthema
-
Persönliches Befinden spielt keine Rolle
_____
F1-erlebeng A. will sich selbst
beweisen, dass er ein sachlich, gegenständliches Erleben hatte. A.
befragt seine Erinnerung, er sagt es sich noch einmal vor oder schreibt
es auf. Für sachlich-gegenständliches Erleben gibt es eine Unzahl
von Belegen und Dokumenten (Bücher, Artikel, Aufzeichnungen).
Aber es bleibt die Frage, ob die Aufschreibungen richtig wiedergegeben,
also authentisch und vollständig sind. Da dürfte so gut wie fast
nie der Fall sein, weil fast alle Texte nachbearbeitet und verändert
werden.
_____
F2-erlebeng A. will anderen beweisen,
dass er ein sachlich, gegenständliches Erleben hatte. Er erzählt
es oder schreibt es auf. Aber auch hier fragt sich, ob die Erzählung
oder der aufgeschriebene Text richtig wiedergegeben, also authentisch und
vollständig sind (>Aussagepsychologie).
Das lässt sich ohne natcodes
des gegenständlichen Erlebens kaum beweisen. Wohlgemerkt: es geht
hier nicht darum, ob das Erzählte oder aufgeschriebene so oder so
richtig oder falsch ist, sondern ob das sachlich-gegenständliche Erleben
richtig und vollständig erzählt oder aufgeschrieben wurde. So
oder so richtig oder falsch ist natürlich auch interessant, aber an
dieser Stelle eine andere Fragestellung.
_____
F3-erlebeng A. will jedem
anderen beweisen, dass er ein sachlich, gegenständliches Erleben hatte
Siehe bitte F2-erlebeng.
_____
F4-erlebeng A. will allgemein
beweisen, dass er ein sachlich, gegenständliches Erleben hatte
Siehe bitte F2-erlebeng .
erlebena
Erlebena affektives Erleben mit
mindestens einer der affektiven Dimensionen: I01
Antrieb, Energie; I02
Bedürfnisse, Begehren, Interesse, Motive, Neugier, Sehnen / Sehnsucht,
Wünsche, Verlangen Wollen;
I03
Befindlichkeit, Stimmung; I04
Empfinden, Empfindung (Teil oder gleichbedeutend mit einer Wahrnehmung);
I05
Fühlen, Gefühl(e); I11
Spüren ( Körperregungen). Eine Sonderstellung nehmen werten und
Werterleben ein I14,
wo sich oft eine affektive Komponente findet.
_____
F1-erlebena A. will sich selbst
beweisen, dass er ein affektives Erleben hatte. A. geht die
affektiven Dimensionen durch und prüft, welche davon er innerlich
wahrgenommen hat.
_____
F2-erlebena A. will anderen beweisen,
dass er ein affektives Erleben hatte.
-
Hier ist fraglich, ob das grundsätzlich möglich ist. A. kann
es vielleicht verständlich, glaubhaft oder wahrscheinlich machen.
Aber ein Beweis wird höchstens dann möglich sein, wenn die natcodes
seiner Erlebnisaussagen darstell- und prüfbar sind.
Wie könnte A. anderen unter der Annahme, dass die natcodes
für sein affektives Erleben vorliegen oder erstellt werden können,
beweisen, was in ihm affektiv geschieht? Es muss, was er sagt, dass in
ihm geschah mit den natcodes(erleben(natcode(bio))) überzeugend übereinstimnmen.
Wenn die Angabe A.s zu seinem Befinden erleb2=gut(Befinden)
mit dem natcode(erleben2=(natcode(befinden(bio))))=gut übereinstimmt,
dann liesse sich A.'s Befinden auch ohne das er es verbal ausdrückt
mit Hilfe des festgestellten natcodes erfassen. Damit sollte A. anderen
beweisen können können, dass sein Befinden am tt.mm.hh mm:ss
als "gut" zu bezeichnen war.
_____
F3-erlebena A. will jedem
anderen beweisen, dass er, A., ein affektives Erleben hatte
Wie F2-erlebena.
_____
F4-erlebena A. will allgemein
beweisen, dass er ein affektives Erleben hatte
Wie F2-erlebena.
erlebenk
Erlebenk kognitives Erleben mit mindestens einer der kognitiven
Dimensionen I07
Gedanken, denken; I10
Pläne, Vorsätze, Ziele; I21
Lernen, üben.
Doch wie erlebt man Kognitives? Ist kognitives Erlebenk
nicht sogar ein Widerspruch in sich? Was kann man bei (1) "2x2 =4", (2)
"dort parkt ein Auto" oder (3) "X. ist 37 Jahre alt" erleben? Es stellt
sich wie schon beim Erlebeng die Frage, ob erlebenk
nicht gleichbedeutend mit erlebeng ist? Und wenn nicht,
was unterscheidet beide? Zunächst unterscheiden sich bei erlebenk
underlebeng,
nur die Perspektive: erlebenk
zielt auf das Subjektive (wie
geht es mir dabei, wie ist es für mich?), weg vom Objektiven underlebeng
zielt
auf das Objektive, weg vom Subjektiven. Eine Sonderstellung nehmen werten
und Werterleben ein I14,
wo sich oft sowohl affektive als auch eine kognitive Komponenten finden.
Anmerkung Grenzfragen: wohin gehört bewusst,
wach, aufmerksam, überrascht, in sich gekehrt, vertieft, versunken
(mystisches Erleben)?
Kriterien für ein kognitives erlebenk:
-
Kopfarbeit verrichten
-
den Verstand bemühen und gebrauchen
-
mit Rationalem beschäftigen
-
Gegebenheiten und Zusammenhänge analysieren
-
denken, überlegen
-
mit Problemen beschäftigen
-
mit Vorsätze beschäftigen
-
mit Zielen beschäftigen
-
planen
-
lernen
-
üben
_____
F1-erlebenk A. will sich selbst
beweisen, dass er ein kognitives Erleben hatte. A. erinnert und wiederholt
noch einmal, was er gedacht, geplant, beabsichtigt, gelernt oder geübt
hat: und er kann es aufschreiben. Das muss nicht gelingen, denn Denken
ist sehr flüchtig und manches geht unter.
_____
F2-erlebenk A. will anderen beweisen,
dass er ein kognitives Erleben hatte.
Hier ist fraglich, ob das grundsätzlich möglich ist. Grundsätzlich
kann A. alles mögliche erzählen, was in ihm kognitiv vorgegangen
sein soll, aber ob es richtig ist, ist eine andere Frage. A. kann es vielleicht
verständlich, glaubhaft oder wahrscheinlich machen. Aber ein Beweis
wird höchstens dann möglich sein, wenn die natcodes
seiner kognitiven Erlebnisaussagen darstell- und prüfbar sind.
_____
F3-erlebenk A. will jedem
anderen beweisen, dass er ein kognitives Erleben hatte
Wie F2-erlebenk.
_____
F4-erlebenk A. will allgemein
beweisen, dass er ein kognitives Erleben hatte.
Wie F2-erlebenk.
erlebenak sowohl
affektives als auch kognitives Erleben. Es sind demnach zwei Prüfungen
vorzunehmen:
-
Prüfung der affektiven Dimensionen > erlebena.
-
Prüfung der kognitiven Dimensionen > erlebenk.
_____
F1-erlebenak A. will sich selbst
beweisen, dass er ein sowohl affektives als auch kognitives Erleben hatte
-
Wie F1-erlebena.
-
Wie F1-erlebenk.
_____
F2-erlebenak A. will anderen
beweisen, dass er ein sowohl affektives als auch kognitives Erleben hatte
-
Wie F2-erlebena.
-
Wie F2-erlebenk.
_____
F3-erlebenak A. will jedem
anderen beweisen, dass er ein sowohl affektives als auch kognitives Erleben
hatte
-
Wie F3-erlebena.
-
Wie F3-erlebenk.
_____
F4-erlebenak A. will allgemein
beweisen, dass er ein sowohl affektives als auch kognitives Erleben hatte
-
Wie F4-erlebena.
-
Wie F4-erlebenk.
erlebenz
Erlebenz auf den Erlebenscharakter zentriert und damit
sicher kein g := sachlich-gegenständliches Erleben.
z und g schließen sich aus. Die Grundfrage ist: wie geht zentrieren
auf den Erlebnischarakter? Was ist der Unterschied zum sachlich-gegenständlichen
befassen? Ein z liegt vor, wenn die Erlebenz-Kriterien ezK1
und ezK2 erfüllt sind.
Erlebenz-Kriterien ezK1 und ezK2
-
F1-erleben0 ist
erfüllt, d.h. A. ist wach.
-
ezK1 Ichbezug: die Perspektive richtet sich
auf mein persönliches, subjektives Erleben und nicht auf den Sachgehalt,
d.h. es gibt einen Ichbezug. Ich frage nicht, worum es geht, was ist, sondern
wie es mir dabei ergeht; es geht gerade nicht um das Objektive, sondern
wie es mir ergeht. Beispiele 01 bis 10.
-
ezK2 Affektive Dimensionen. Wie empfinde,
fühle ich gerade unabhängig vom sachlich-objektiven? Ich gehe
z.B. die affektiven Dimensionen des Erlebens durch: I01
Antrieb, Energie; I02
Bedürfnisse, Begehren, Interesse, Motive, Neugier, Sehnen/Sehnsucht,
Wünsche, Verlangen Wollen;
I03
Befindlichkeit, Stimmung; I04
Empfinden, Empfindung (Teil oder gleichbedeutend mit einer Wahrnehmung);
I05
Fühlen, Gefühl(e); I11
Spüren ( Körperregungen). Eine Sonderstellung nehmen werten und
Werterleben ein I14,
wo sich oft eine affektive Komponente findet. Beispiele 01 bis 10.
Sätze stehen für Aussagen, Wertungen, Fragen oder Ausrufe.
Muss Oberfläche und Intention, Schein und Sein, unterschieden
werden?
Wie steht es um metaphysische, religiöse, weltanschauliche Aussagen?
Auch wenn man nicht jeden Satz klar zuordnen kann, so gibt es doch
genügend, die sich für das Beweisen eignen.
Beispiele für erlebenz
Es gibt einen Ichbezug |
Gegenbeispiele erlebenz
Es gibt keinen Ichbezug |
Grenzfälle für erlebenz
Es kann Ichbezüge geben |
Was haben Fragen für einen Erlebensbezug? |
Wohin gehören Ausrufe? |
Gruß, Wunsch Höflichkeit |
01 Es geht mir nicht besonders gut
02 Ich fühle mich ganz ausgezeichnet
03 Ich bin sehr zuversichtlich, ...
04 Irgendwie zieht es im linken Bein
05 Ich bin neugierig, wie ...
06 Es gefällt mir nicht, ...
07 Ich spüre ....
08 Ich fühle ....
09 Ich fühle mich (nicht) gewachsen
10 Ich möchte (nicht) ... |
11 Es ist kurz nach 12
12 Kant lebte in Königsberg
13 Die Energiepreise sind gefallen
14 Die Erde dreht sich um die Sonne
15 16*4 ist 64
16 Newton war ein Physikpionier
17 Ein Taxi ist ein mietbares Auto
18 Man weiß nicht, ob das geht
19 Am Sonntag wird gewählt
20 Es regnet |
21 Es könnte auch schief gehen
22 Es ist unsicher, ob das geht
23 Ich war auf der Kirchweih
24 Das Wetter ist nicht besonders
25 Das muss ich mir überlegen
26 Gott ist tot
27 Erlebensforschung ist schwierig
28 Mystik ist so eine Sache
29 Wie man es nimmt
30 Ich kann es nicht |
31 Bin ich wirklich der Auffassung?
32 Wie erkläre ich es dem Freund?
33 Muss das denn sein?
34 Wie wird das Wetter morgen?
35 Wie kommst Du dazu?
36 Warum tust du das?
37 Schmeckts?
38 Was soll denn das?
39 Wie geht es Ihnen?
40 Heute schon gelebt? |
41 So was aber auch!
42 Au Weia!
43 So ein Mist!
44 Niemals!
45 Hallooo!
46 Sie sind mir so einer!
47 Hoppla!
48 Donnerwetter!
49 Das ist selten doof!
50 Tausendsassa! |
51 Guten Morgen
52 Guten Abend
53 Gute Nacht
54 Mahlzeit
55 Frohe Feiertage
56 Alles Gute
57 Herzl.Glückwunsch
58 Gute Besserung
59 Gute Erholung
60 Schönen Urlaub |
_
Gehören alle Wertungen zu erlebenz? |
Fragen mit Vorwurf sind Wertungen |
Grenzfälle für Fragen mit Vorwurf |
Ironie, Schreien, Gri- massieren, Nachäffen |
61 Das ist ein schönes Angebot
62 Das ist wirklich Scheiße
63 Das geht so nicht
64 Das haben Sie gut gemacht
65 Niemand ist perfekt
66 Das ist wunderbar
67 Besser geht es nicht
68 Da kann ich nicht mitgehen
69 Das ist sehr gut
70 Das ist aber sehr teuer |
71 Musst Du das immer so ...?
72 Geht's denn gar nicht anders?
73 Was hast Du Dir nur gedacht?
74 Warum um Himmelswillen...?
75 Wie kommst Du denn dazu?
76
77
78
79
80 |
81 Wieso machst Du das so?
82 Warum hast du das gemacht?
83 Wie kommst Du darauf?
84
85
86
87
88
89
90 |
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100 |
_____
F1-erlebenz A. will sich selbst beweisen, dass er ein auf
den Erlebenscharakter zentriertes Erleben hatte
Beweis für 03: Ich fühle mich ganz ausgezeichnet.
1. Beweisidee: A. muss zeigen, dass die Kriterien F1-erleben0
(enthalten Normalbedingungen), ezK1, ezK2 erfüllt
sind.
2. Behauptung: Ich fühle mich ganz ausgezeichnet.
3. Voraussetzung: A. kennt sich ganz ausgezeichnet fühlen und
kann das Gefühl identifizieren.
4. Definition: Für zentriertes Erlebenz gelten die
Kriterien ezK1 (Ichbezug) und ezK2 (affektive Dimension
aktiv).
5. Erster Schritt: A. ist wach (F1-erleben0).
6. Zweiter Schritt: Ichbezug ezK1 ist mit 5. bereits hergestellt:
7. Dritter Schritt A. richtet seine innere Wahrnehmung im
8. Vierten Schritt auf ezK2, die affektive Grundimension
I05,
9. Fünfter Schritt und identifiziert diese als sich ganz ausgezeichnet
fühlen.
10. Aus 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 folgt 2 nach der Beweisidee 1.
_____
F2-erlebenz A. will anderen beweisen, dass er ein auf den
Erlebenscharakter zentriertes Erleben hatte
A. will anderen beweisen, dass er sich ganz ausgezeichnet gefühlt
hat.
A. könnte seine Methode-erlebenz schildern, also sagen,
wie er es sich selbst beweist. Aber das ist ja noch kein Beweis für
andere. A könnte lügen, sich irren oder übertreiben.
Hier ist fraglich, ob das grundsätzlich möglich ist. A. kann
es vielleicht verständlich, glaubhaft oder wahrscheinlich machen.
Aber ein Beweis wird höchstens dann möglich sein, wenn die natcodes
seiner Erlebnisaussagen darstell- und prüfbar sind.
_____
F3-erlebenz A. will jedem anderen beweisen,
dass er ein auf den Erlebenscharakter zentriertes Erleben hatte. g := sachlich-gegenständliches
Erlebnis. z und g schließen sich aus.
Wie F2-erlebenz.
_____
F4-erlebenz A. will allgemein beweisen, dass er ein auf
den Erlebenscharakter zentriertes Erleben hatte. g := sachlich-gegenständliches
Erlebnis. z und g schließen sich aus.
Wie
F2-erlebenz.
Ende der Beweiserörterungen
zu den Unterscheidungen des Erlebens und der Erlebnisse
Weitere Beweise
zur Psychologie
Existenz - und Einzelfall-Beweis dass Selbstbeobachtung
bei Vorstellungen Vorstellungsfähiger möglich ist
Vorbemerkung: Verstellungsversuche gehen natürlich nur bei Menschen,
die vorstellen können, also im Gedächtnis gespeicherte
Wahrnehmungen im Bewusstsein präsentieren können, was nicht bei
jedem der Fall ist, wie ich bei der Therapie eines Depressiven 1997zufällig
herausfand. Bei allen Vorstellungsversuchen muss also zunächst
gesichert werden, dass die Versuchsperson vorstellen kann. Vorstellen können
ist also eine Bedingung oder Voraussetzung für den Einzelfall- und
Existenzbeweis.
Versuchsgeschichte
11.12.2022, 17:58: Ich schließe die Augen und stelle mir die
Ziffern 1,2,3 vor. Ich kann diese vorgesetellten Ziffern in meinem
Bewusstsein direkt wahrnehmen und beobachten Daraus ziehe ich den Schluss,
dass Selbstbeobachtung in diesem Fall funktioniert. 18:00 Uhr. Am späteren
Abend habe ich den Versuch noch einmal gemacht und auch meine Frau hat
ihn durchgeführt und bestätigt, wobei damals nicht protokolliert
wurde, ob alle drei Ziffern zugleich oder nacheinander vorgestellt wurden.
26.04.2023 Wiederholung des Versuchs vom 11.12.2022 gegen 10:20-10:21
Uhr. Was habe ich erlebt? Ich habe die Augen geschlosen und mit nacheinander
in einer Reihe die Ziffern 1, 2, 3, 4, 5 vorgestellt. Dabei habe ich die
die Zifferen 1, 2, 3, 4, 5 in der Vorstellung "gesehen".
11.12.2022-RS1
11.12.2022-RS2
26.04.2023
27.04.2023-1 Ging nicht
27.04.2023-2
30.01.2023-1
30.01.2023-2
Beweisdurchführung orientiert
an der Checkliste beweisen: (Antworten
kursiv)
-
Behauptung: Selbstbeobachtung ist für Vorstellungsfähige beim
Vorstellen von Ziffern möglich. Typ Existenzbeweis: es gibt
Selbstbeobachtung von Vorstellungen bei Vorstellungsfähigen.
-
Begriffsbasis Selbstbeobachtung:
Selbst,
Beobachtung, Selbstbeobachtung, Bewusstsein, vorstellen, vorstellungsfähig,
Ziffern 1, 2, 3, 4, 5.
-
Sind die Begriffe in meiner Behauptung allesamt klar, definiert oder hinreichend
klar beschrieben mit Beispielen und Gegenbeispielen?
-
Selbst (ich)
-
Beobachtung heißt mit Hilfe der Wahrnehmung Ereignisse oder Geschehen
erfassen
-
Selbstbeobachtung heißt ich kann etwas, das in mir geschieht,
mit Hilfe nach innen gerichteter Wahrnehmung (innere Wahrnehmung)beobachten.
-
vorstellen heißt im Gedächtnis gespeicherte Wahrnehmungen,
genauer Wahrnehmungserinnerungen, abrufen und im Bewusstsein darstellen,
was vorstellen genannt wird.
-
vorstellungsfähig heißt ich verfüge über die Fähigkeit
im Gedächtnis gespeicherte Wahrnehmungen, genauer Wahrnehmungserinnerungen,
abrufen und im Bewusstsein darstellen.
-
Ziffern 1, 2, 3, 4, 5.
-
Habe ich daran gedacht, Begriffsverschiebebahnhöfe
zu vermeiden? Ja
-
Habe ich auf Containerbegriffe/Begriffscontainer
geachtet? Ja.
-
Habe ich Grundbegriffe, die sich nicht definieren lassen, wie z.B. innere
Wahrnehmung, klar ausgewiesen? Ja, hier verlinkt zum Grundbegriff
innere Wahrnehmung.
-
Beweisidee: Wie könnte der Beweis gehen? Zeigen, dass ich eine
Vorstellung beobachten kann.
-
Beweisskizze: Skizze des Beweisweges. Vorstellungsobjekte auswählen,
hier die Zifferen 1, 2, 3, 4 , 5, vorstellen und feststellen, ob das, was
vorgestellt wird, von mir beobachtet werden kann, nehme ich innerlich wahr,
was ich vorstelle?
-
Beweisvoraussetzungen:
-
Setze ich voraus, dass jemand sein Erleben erzählen, beschreiben kann?
Ja
-
Setze ich voraus, dass jemand sein Erleben wie es sich ereignet hat erzählt
oder beschreibt? Ja
-
Für welche Bedingungen soll der Beweis gelten? Dass die Versuchsperson
vorstellungsfähig ist und wahrheitsmäß berichtet, was sie
tut und was in ihr geschieht.
-
Sind Normalbedingungen - und was heißt das hier genau - vorausgesetzt?
Die
Versuchsperson ist gesund, wach, mitwirkungsbereit und es gibt in
der Umgebung der Versuchssituation keine Störungen.
-
Beweismittel, gewöhnlich Regeln R1, R2, ... Ri .... Rn
-
R1: Anweisung verstehen
-
R2: Anweisung befolgen
-
R3: Vorgehen berichten können
-
R4: Innere Versuchsvorgänge nachvollziehbar berichten können.
-
R5: Bericht über innere Vorgänge ist glaubhaft.
-
Hilfssätze: auf welche schon bewiesenen Sätze kann ich mich stützen?
Es
gibt Erleben durch innere Wahrnehmung.
-
Beweisschritte 1, 2, 3, ...i ... n
-
Schritt 1: Versuch erläutern: was genau soll gemacht werden?
-
Schritt 2: Die Vorstellungsfähigkeit muss gegeben sein wird aber
in Schritt 3 geprüft.
-
Schritt 3: Durchführung: bei geschlossenen Augen vorstellen der
Ziffern 1, 2, 3, 4 , 5
-
Schritt 4: Konnte ich bei geschlossenen Augen innerlich wahrnehmen,
wie die Zifferen 1, 2, 3, 4 , 5 in meinem Bewusstsein aufgetaucht sind?
-
Schritt 5: Konnte ich die Ziffern 1, 2, 3, 4 , 5, die in meinem Bewusstsein
aufgetaucht sind, in meiner Vorstellung anschauen?
-
Wie gelange ich von 1 nach 2, von 2 nach 3, ... bis zur Behauptung, zum
Beweisziel? Die Schtitte der Reihe nach durchführen. Falls
Schritt 5 glaubhaft durchgeführt werden konnte, ist die Behauptung
bewiesen, weil eine Vorstellung anschauen einer Beobachtung gleichgestellt
werden kann.
-
Welche Lücken gibt es, die ich mit welchen ausgewiesenen Annahmen
überbrücken muss? Aktuell keine aufgefallen.
-
Prüfen
-
Was kann ich gegen mein Beweisen einwenden? Der Beweis ist von der Glaubhaftigkeit
und Richtigkeit meiner Angaben abhängig.
-
Wo vermute ich Schwächen? Möglicherweise beim Selbstbeobachtungsbegriff
und der Gleichsetzung innerlich anschauen mit Beobachtung.
-
Wie ist mein Beweisgefühl? Ganz gut, aber noch nicht 100%, nicht
volkkommen rund.
-
An welchen Stellen spüre ich Unbehagen? > Schwächen.
-
Andere Meinungen einholen.
Allgemeine Versuchsanleitung Ende April
2023
_
Sich an diesen Beweis anknüpfende Überlegungen
(1) Sind die Wahrnehmung äußerer Wahrnehmungsquellen,
nicht auch ein Beweis für die Selbstbeobachtung? Denn ich nehme ja
äußere Wahrnehmungsquellen auch nicht direkt wahr, auch wenn
es uns meist so vorkommt, sondern über das Gehiorn und die innere
Wahrnehmung in meinem Bewusstsein.
(2) Ist Selbstbeobachtung bei jeder
Vorstellung möglich? Wie könnte eine entsprechende Behauptung
bewiesen werden?
Da es potentiell unendlich viele Vorstellungen gibt, kann man nicht
jede prüfen. Doch muss man das? Reicht nicht schon die Definition
einer Vorstellung?
Brainstorming: Wie könnte
ein Beweis gehen?
Vorstellen
ist definiert als mit innerer Wahrnehmung im Bewusstsein anschauen
Wie, wenn man voraussetzt, dass jede Vorstellung mit inneren Wahrnehmung
angeschaut werden kann, was mit Selbstbeobachtung gleichzusetzen
ist?
wird bei Gelegenheit fortgesetzt (27.04.23) |
_
Beweis, dass die Wahrnehmung
äußerer Wahrnehmungsquellen über die innere Wahrnehmung
erfolgt
oder Es gibt keine direkte und unmittelbare äußere Wahrnehmung
Ob und wie solch ein Beweis möglich ist, sollen die folgenden Ausführungen
auch mit Hilfe der Checkliste beweisen
klären helfen.
Vielfach wird ungenau und eigentlich falsch von
äußerer Wahrnehmung gesprochen, wenn tatsächlich die Wahrnehmung
äußerer Wahrnehmungsquellen
gemeint ist. Das ist
ein wichtiger Unterschied. Richtig ist, dass die meisten Menschen fälschlich
formulieren, wenn sie von äußeren Wahrnehmungen sprechen, wenn
sie etwa einen Baum sehen oder ein Auto vorbeifahren hören.
Tatsächlich haben sie die Wahrnehmung einer äußeren Wahrnehmungsquelle.
Wahrnehmungen sind Verarbeitungen von Signalen, äußeren oder
inneren. In jedem Fall werden sowohl die äußeren als auch die
inneren Signale innerlich verarbeitet.
-
Behauptung: Welchen Beweisfall möchte ich beweisen, was ist meine
Behauptung, was ist mein Beweisziel? Wahrnehmungen äußerer
Wahrnehmungsquellen werden über die innere Wahrnehmung wahrgenommen,
eine direkte, unmittelbare Wahrnehmung äußerer Wahrnehmungsquellen
gibt es nicht.
-
Welche Begriffe kommen in meiner Behauptung vor? Wahrnehmung, innere
Wahrnehmung, Wahrnehmungsquelle, äußere, direkt, unmittelbar,
gibt es nicht.
-
Sind die Begriffe in meiner Behauptung allesamt klar, definiert oder hinreichend
klar beschrieben mit Beispielen und Gegenbeispielen? Nein. Etwas wahrnehmen,
ist sehr allgemein, so sehr allgemein, dass damit fast nichts ausgesagt
wird. Man könnte daher auch gar nicht sagen, ob der Satz wahr oder
falsch ist, so lange man das "etwas" nicht kennt. Etwas wahrnehmen kann
man nicht wahrnehmen, greifen oder anfassen, es ist also mindestens ein
allgemeiner Begriff besser noch ein abstrakt-allgemeiner Begriff.
Damit stellt sich die Frage, ob und wie Beweise über oder mit allgemein-abstrakten
Begriffen gehen?
-
Habe ich daran gedacht, Begriffsverschiebebahnhöfe
zu vermeiden? Ja.
-
Habe ich auf Containerbegriffe/Begriffscontainer
geachtet? Ja. Und dass wahrnehmen vieles bedeuten kann, weil
man vieles wahrnehmen kann, so dass sich hier die Frage stellt, ob Sätze
über oder mit Containerbegriffen/Begriffscontainern überhaupt
bewiesen werden können, weil eine Grundregel des Beweisens klare Begriffe
verlangt und ein Containerbegriff/ Begriffscontainer eben gerade nicht
klar ist.
Abbruch Beweisversuch 27.04.2023. Spätestens an dieser Stelle
ist mir klar geworden, dass für diesen Beweis viel mehr zu klären
ist als mir eingangs am 26.04.2023 klar war. |
_
Habe ich Grundbegriffe, die sich nicht definieren lassen, wie z.B.
innere
Wahrnehmung, klar ausgewiesen?
-
Beweisidee: Wie könnte der Beweis gehen?
-
Beweisskizze: Skizze des Beweisweges.
-
Beweisvoraussetzungen:
-
Setze ich voraus, dass jemand sein Erleben erzählen, beschreiben kann?
-
Setze ich voraus, dass jemand sein Erleben wie es sich ereignet hat erzählt
oder beschreibt?
-
Für welche Bedingungen soll der Beweis gelten?
-
Sind Normalbedingungen - und was heißt das genau - vorausgesetzt?
-
Beweismittel, gewöhnlich Regeln R1, R2, ... Ri .... Rn
-
Hilfssätze: auf welche schon bewiesenen Sätze kann ich mich stützen?
-
Beweisschritte 1, 2, 3, ...i ... n
-
Wie gelange ich von 1 nach 2, von 2 nach 3, ... bis zur Behauptung, zum
Beweisziel?
-
Welche Lücken gibt es, die ich mit welchen ausgewiesenen Annahmen
überbrücken muss?
-
Prüfen
-
Was kann ich gegen mein Beweisen einwenden?
-
Wo vermute ich Schwächen?
-
Wie ist mein Beweisgefühl?
-
An welchen Stellen spüre ich Unbehagen?
Andere Meinungen einholen
Beweis, dass Begriffe nicht
zwingend einen Namen brauchen: wiedererkennen genügt.
Im Zuge der Auseinandersetzung mit Moritz Schlicks Thesen zum
Erleben, Kennen, Erkennen, Erkenntnis, seiner und anderen Begriffslehren
ist mir noch einmal sehr klar geworden, dass die sprachlich und rationalistisch
fixierte Begriffslehre, die auf Namen für Begriffe fixiert ist, nicht
angemessen ist. Definiert man Begriff als etwas Unterscheidbares, dessen
charakteristische Merkmale wiedererkannt und referenziert werden können,
dann sind sämtliche nichtsprachlichen Begriffsbildungen (Bilder, Geräusche,
Klänge, Töne, Musik, Düfte und Gerüche, Berührungen,
...) miterfasst.
Beweisidee: Man muss zeigen, dass Menschen Sachverhalte, die noch keine
Namen haben, wiedererkannt werden können.
Beweis zum Wiedererkennen
von Sachverhalten noch ohne Namen
Materialien
und Dokumente (Auswahl) zum Beweisthema in der Geschichte der Psychologie
und zu den in den Literatur genannten Beweisen (Beweisregister)
Aufgrund des abzusehenden Umfanges in eine eigene Seite ausgelagert.
Methodik
der Beweisthemasuche in Texten
Literatur
(Auswahl) im Text.
-
Schneider, Klaus & Dittrich, Winand (1990).
Evolution und Funktion von Emotionen. In (41-114) Scherer, Klaus R. (1990,
Hrsg.) Enzyklopädie der Psychologie C, IV, 3 Psychologie der Emotion.
1. A. Göttingen: Hogrefe.
Links (Auswahl:
beachte)
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten:
GIPT= General
and Integrative
Psychotherapy, internationale Bezeichnung
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
__
aktive-Dimensionen-des-Erlebens
Aktiv heißt in diesem Zusammenhang, dass die Dimension empfangsbereit,
aufnahmefähig, eingeschaltet ist. Hören ist z.B. aktiv, wenn
Geräusche wahrgenommen werden können. Die Dimensionen
sind eingeteilt nach äußeren Wahrnehmungsquellen, inneren Wahrnehmungsquellen
und inneren psychischen Wahrnehmungsquellen. Ist Hören aktiv, dann
höre ich etwas. Ist sehen aktiv, dann sehe ich etwas. Ist vorstellen
aktiv, dann stelle ich mir etwas vor. Ist denken aktiv, dann denke ich
etwas. Ist ein Motiv aktiv, dann merke ich es, ...
__
Besonderes Erleben,
besondere Erlebnisse ("event")
Zum Beispiel positive oder negative Überraschungen,
Besuche, Veranstaltungen, ausgehen, Ausflüge, Reisen, Erfolge, Misserfolge,
ausgeprägte Gefühle.
__
Beweisglossar
-
Ableitung
-
Allgemeines Beweisschema
-
Annahmen
-
Augenscheinbeweis
-
Aussage
-
Axiome
-
begründet, Begründung
-
Behauptung
-
belegt
-
Beweis
-
Beweislücke > Lücke
-
Beweismittel.
-
Beweispflicht: wer behauptet muss beweisen.
-
Direkter Beweis
-
Existenzbeweis
-
Feststellungsbeweis
-
Folgerung
-
Hilfssatz
-
Indirekter Beweis.
-
Indiz: Definition:
Ein Indiz ist ein Sachverhalt S1, der mehr oder minder für oder gegen
das Vorliegen eines anderen Sachverhalts S2 spricht.
-
Induktionsbeweis
-
Lücke > Beweislücke
-
Urkundenbeweis
-
Vollständige Induktion (Beweisverfahren in der
Mathematik)
-
Voraussetzung(en)
-
Zeugenbeweis.
__
Bewusstsein
Bewusstsein ist der Ort, wo sich das Erleben
abspielt. Bewusstsein kann man analog / metaphorisch als einen Projektionsraum,
eine Bühne, einen Film oder als einen Behälter ansehen.
__
EEG Elektroenzephalogramm.
Mit Hilfe des EEGa \g kann man über die Gehirnstrommessung unterschiedliche
Bewusstseinszustände durch die verschiedenen Wellenmuster erfassen
(>Wikipedia-Funktionsphasen):
-
Alpha: entspannte Wachheit
-
Beta: mehrdeutig.
-
Delta: niedrige Frequenz, typisch den traumlosen Tiefschlaf (NREM)
-
Gamma: Ausdruck intensiver geistiger Arbeit
-
Sharp-Waves: z.B. bei Epilepsie
-
Theta: Schläfrigkeit.
__
Lebenssituationen
Es gibt Lebenssituationen, in denen der Bewusstseinszustand unklar
sein kann (alphabetisch geordnet):
-
Anästhesie
-
Anfälle
-
Belastung
-
Betäubung
-
Bewusstseinsstörungen
-
Bewusstseinsverlust
-
Dämmerzustand
-
Depersonalisation
-
Derealisation
-
Desorientierung
-
Dösen
-
Einbildung
-
Einnicken
-
Einschlafen
-
Entfremdungsgefühl
-
Erwachen
-
Erwachen aus der Narkose, ...
-
Extremsituationen
-
Geistesabwesenheit
-
Halbschlaf
-
Halluzination
-
Illusion
-
Irritation
-
Koma
-
Krisensituation,
-
Meditieren
-
Nahtoderfahrung
-
Phantasieren
-
Psychische Erkrankung
-
Schlaf
-
Schlafentzug
-
Schlafwandeln
-
Sekundenschlaf
-
Schock
-
Stress
-
Tagträumen,
-
Trance
-
Träumen
-
Trauma
-
Selbstentfremdung
-
Übermüdung
-
Unsicherheit (allgemeine)
-
Unsicherheit bei der Orientierung
-
Wachsein-Frage
-
Wahn.
-
Wahrnehmungsunsicherheiten: war da was? Was war da?
-
Wahrnehmungsstörung (z.B. drogenbedingt)
-
Wirklichkeitsfrage: ist das so?, ist das jetzt wirklich geschehen?
__
mittelbar
indirekt, über Zwischenglieder, über andere(s). [Duden]
__
schon Erlebtes
Streng bedeutet déjà-vu, dass man das Gefühl hat,
etwas schon einmal gesehen zu haben, obwohl es nicht sein kann. Es handelt
sich um eine Erinnerungs-Illusion. Peters (1984) unterscheidet in seinem
Wörterbuch
der Psychiatrie und medizinischen Psychologie, S. 109f, eine
ganze Reihe ähnlicher Phänomene:
-
"Déjà-entendu-Erlebnis (n). »Schon gehört,
wahrgenommen«. Phänomen falscher Bekanntheitsqualität,
das einem Erlebnis anhaften kann. Das Individuum erlebt »eine akustische
Wahrnehmung, als wenn sie diese schon einmal gehört hätte. ...
-
Déjà-éprouvé-Erlebnis (n). »Schon
erfahren«. Gefühl, eine Handlung schon einmal unternommen, ein
Erlebnis schon einmal erlebt zu haben. ...
-
Déjà-pensé-Erlebnis (n). »Schon gedacht«.
Gefühl, denselben Gedanken schon einmal in gleicher Form gedacht zu
haben. ...
-
Déjà-raconté-Erlebnis (n). (S. FREUD), »Schon
erzählt.« In Analogie zu den »déjà-vu«-Erlebnissen
benanntes Phänomen in der Psychoanalyse, wenn ein Kranker überzeugt
ist, seinem Analytiker etwas schon erzählt zu haben, es aus einem
Widerstand heraus aber nicht getan hat. Die Absicht wird in der Erinnerung
für den Akt des Erzählens genommen. ...
-
Déjà-vécu-Erlebnis (n). »Schon erlebt.«
Gefühl, die gleiche Situation schon einmal durchlebt zu haben. ...
-
Déjà-vu-Erlebnis (Phänomen) (n). »Schon
gesehen«. Gefühl, etwas schon einmal gesehen zu haben, obwohl
man sich z.B. in einer noch nie besuchten Stadt befindet. - Das bekannteste
der Erlebnisse falscher Bekanntheitsqualität (fausse reconnaiscance).
Die Bez. wird deshalb auch für gleiche Erlebnisse auf anderen Sinnesgebieten
oder in anderen Vorstellungsbereichen verwandt. Charakteristisch ist das
Bekanntheitsgefühl einer Situation und ihr urteilsmäßiges
Verwerfen im gleichen Erlebnis. Wahrscheinlich schon im Altertum bekannt.
Von AUGUSTIN unter der Bezeichnung »falsae memoriae« behandelt.
Das Phänomen diente vielfach zu Ausdeutungen i. S. der Wiedergeburt.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts in psychologischer und belletristischer
Literatur erwähnt. In die psychiatrische Literatur von JENSEN (1868)
als »Doppelwahrnehmungen« eingeführt. Wurde zunächst
als ungleichmäßiges Funktionieren der beiden Gehirnhälften
erklärt. S. FREUD sah darin Assoziationen zu unbewußten Erlebniskomplexen.
Tritt auf im Traum, bei Erschöpfung, toxischen Zuständen,
im Beginn von Psychosen, als Symptom der Psychasthenie, in der epileptischen
Aura, im Beginn einer [>110] Dämmerattacke. S. a. vorangehende Stichworte.
... Syn.: identifizierende Erinnerungstäuschungen (E. Kraepelin).
Erinnerungstäuschungen (W. Sander), Bekanntheitstäuschung."
Bildungs-Medien
-
"Déjà-vu: Wie es entsteht und welche Erklärungen es
dafür gibt. Ein bestimmter Geruch, Satz oder Ort täuschen dir
plötzlich vor, genau diese Situation schon erlebt zu haben: ein Déjà-vu.
Doch ist das normal und was passiert dabei im Gehirn? Erfahre hier, wie
sich Forscher:innen das Phänomen erklären. Im Video: So funktioniert
das Gehirn." [galileo 4.10.2021 Abruf 28.03.2023]
-
"Wie entsteht ein Déjà-vu-Erlebnis? ... Hier geht es aber
um die Déjà-vu-Erfahrungen im engeren Sinn: Wenn man das
Gefühl hat: "Das hab ich doch schon mal gesehen" – obwohl man weiß,
dass das gar nicht sein kann. Man läuft durch eine Gegend und hat
plötzlich das Gefühl: "Hier war ich doch schon mal?" [swr
8.7.2022 Abruf 28.03.2023]
__
Zeitschrift
für Psychologie 1907. Geht aus der Zeitschrift für Psychologie
und Physiologie der Sinnesorgane, 1890 gegründet, hervor und wird
ausgewiesen als "I. Abteilung Zeitschrift für Psychologie".
__
Zeugenbeweis
Nach Bender, Röder & Nack (1981), S.
173, Rn388
"Einführung
a) Zeugenbeweis ist ein Indizienbeweis
Der Zeugenbeweis ist nicht, wie die herrschende
Meinung mißverständlich behauptet (BGHZ 63/245), ein unmittelbarer
Beweis, auch dann nicht, wenn der Zeuge unmittelbar eine rechtsrelevantc
Tatsache wahrgenommen und bekundet hat.
Wirklich
unmittelbare Beweise können im Einzelfall einmal eine Urkunde sein
(die den streitigen Kaufvertrag wiedergibt) oder ein Augenschein (wenn
er ein gesetzliches Tatbestandsmerkmal zum Gegenstand hat).
Alle anderen Beweise sind
Indizienbeweise. Insbesondere der (von der herrschen-den Lehre) als Musterbeispiel
für einen direkten Beweis oft zitierte Augenzeuge ist in Wahrheit
ein - besonders schwieriger - Indizienbeweis.
Indiztatsachcn sind:
(1) Die Aussage als solche
(2) Alle tatsächlichen Anhaltspunkte
dafür, daß sich der Zeuge nicht irrt: Aufmerksamkeit, Bcobachtungsposition,
Lichtverhältnisse usw.
(3) Alle tatsächlichen Anhaltspunkte
dafür, daß der Zeuge nicht lügt: Persönliche Glaubwürdigkeit,
Motivlage, Aussagesituation, (Körpersprache), Aussagenanalyse usw.
In der Rechtswissenschaft fehlt es an einer
präzis formulierten Theorie des Indizienbeweises."
In der 4. Auflage (2014) von Bender/Nack/Treuer
wird im Sachregister ausgeführt (Zahlen = Rn): "
Indiz 553
- abhängiges 606, 668
- belastendes 568
- Beweiskraft 576, 656 ff.
- Beweiswert 566
- deliktstypisches 679
- entlastendes 568
- mehrere Indizien 596
Indizfamilic 610,668
Indizienbeweis 553 ff.
Indiztatsache 563
__
__
_
Querverweise
Standort: Beweisregister zu Erleben und Erlebnis.
*
Beweis
und beweisen in Wissenschaft und Leben * Beweis
und beweisen in de, Psychowissenschaften
Haupt- und Verteilerseite
Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
Zur Methode der Fundstellen-Textanalyse.
* Hauptbedeutungen
Erleben und Erlebnis
*
*
Dienstleistungs-Info.
*
Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS).
Beweis
und beweisen in der Psychologie, besonders zu Erleben und Erlebnis.
IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/erleben/BeweisRegister/BeweisePsy.htm
Copyright & Nutzungsrechte
Diese Seite darf von jeder/m in nicht-kommerziellen
Verwertungen frei aber nur original bearbeitet und nicht inhaltlich
verändert und nur bei vollständiger Angabe der Zitierungs-Quelle
benutzt werden. Das direkte, zugriffsaneignende Einbinden in fremde Seiten
oder Rahmen ist nicht gestattet, Links und Zitate sind natürlich willkommen.
Sofern die Rechte anderer berührt sind, sind diese dort zu erkunden.
Sollten wir die Rechte anderer unberechtigt genutzt haben, bitten wir um
Mitteilung. Soweit es um (längere) Zitate aus ... geht,
sind die Rechte bei/m ... zu erkunden oder eine Erlaubnis einzuholen.
__Ende_Beweis
und beweisen in der Psychologie, besonders zu Erleben und Erlebnis_
Datenschutz_
Überblick_
Rel.
Beständiges_Titelblatt_
Konzept_
Archiv_
Region_
English
contents__
Service_iec-verlag__Dienstleistungs-Info
* _ Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
korrigiert: irs 02.04.2023 Rechtschreibprüfung
/ irs 03.04.2023 und 04.04.2023 gelesen
Änderungen wird
gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen
und Kritik willkommen
23.07.24 Der
psychologische Beweis: was heißt das eigentlich?
07.11.23 Zweiklassenbeweise:
richtige und ungefähre. Ungefährbeweise ein Widerspruch in sich?
* Das große Problem der Ausnahmen*
Exhaustion.
31.10.23 Linkssammlung
Zur Möglichkeit und Problematik empirischer Beweise ans Ende der Zusammenfassung
genommen.
27.04.23 Abbruch Beweisversuch
Beweis, dass die Wahrnehmung äußerer Wahrnehmungsquellen über
die innere Wahrnehmung erfolgt oder Es gibt keine direkte und unmittelbare
äußere Wahrnehmung.
26.04.23 Neue Themen:
Exhaustion: Die Beurteilung von Ausnahmen und Abweichungen für den
Beweis, Ungefährbeweise - ein Widerspruch in sich? * Weitere
Beweise in der Psychologie. Selbstbeobachtungsbeweis zu Vorstellungen vollständig
nach der Checkliste beweisen durchgeführt.
22.04.23 Exkurs bei
erlebeng eingebaut: Persönlicher Beweis durch erlebenag,
dass erlebeng mit erlebena einhergehen kann
04.04.23 irs
fertig gelesen
03.04.23 irs
angefangen zu lesen
02.04.23 irs
Rechtschreibprüfung
01.04.23 Aufgrund
des Umfang gesplittet in:
-
Beweis und beweisen in der Psychologie,
besonders zu Erleben und Erlebnis
-
Beweisregister Psychologie: Chronologisch,
nach AutorInnen, nach Sachbeschreibungen und Sachbegriffen.
00-03-23 Beweise bis zum
praktisch reinen Erleben gekommen.
10.03.23 Beginn
Beweise zu den Unterscheidungen des Erlebens, Erleben0
00.03.23 Gelegentliche
Bearbeitungen
00.02.23 Gelegentliche
Bearbeitungen
00.01.23 Gelegentliche
Bearbeitungen.
00.00.22 Eintragungen
meiner Einfälle.
03.12.22 Angelegt.