Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=07.04.2023 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 29.05.24
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie,
    Abteilung Allgemeine Psychologie, Bereich Erleben und Erlebnis, Beweisregister und hier speziell zum Thema:

    Beweisregister
    Beweis und beweisen bei Hermann Lotze

    Originalrecherche von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Beweisregister Psychologie * Übersicht Beweisseiten * Wissenschaftliches Arbeiten * Aristoteles Zum Geleit * Definition und definieren * Begriffscontainer (Containerbegriff)



    LHG-Zusammenfassung Beweis und beweisen in Lotzes Grundzüge der Psychologie
    Lotze, Hermann (1881) Grundzüge der Psychologie. Leipzig: Hirzel.  Kürzel LHG.

    ZLHG0: Fundstellen: Annahme 11, beweis 3, Gegenbeweis 1, bewies 0, zeig 0, widerlegt 1, Widerlegung 0, Satz 1

    ZLHG1: 10: Quantitativ unterschiedliche Qualitäten sind womöglich nicht mehr die gleichen Qualitäten, sondern eigene neue Qualitäten. Diese Bedenken seien bislang nicht widerlegt. Das wäre allerdings Lotzes Aufgabe als Bedenkenträger. Denn wer behauptet, bestreitet oder in Frage stellt, ist in der Beweispflicht. Das wird allerdings sehr schwer, weil das eine klare Definition und Referenz von Empfindungsqualität erfordert. Ungeachtet dessen, formuliert Lotze hier wichtige Fragen - sogar  dialektischer  Natur, wenn es darum geht, wann die Quantität einer Qualität zu einer neuen Qualität führt.

    ZLHG-Fazit: (1) Lotze gebraucht in seinen Grundzügen der Psychologie 1981 mindestens 6x Beweisbegriffe und wendet sie auch argumentativ an. (2) Damit steht fest, dass Lotze den Beweisbegriff in seinen Grundzügen der Psychologie 1981 für immerhin so wichtig hält, dass er ihn mehrfach erwähnt und argumentativ in psychologischen Sachfragen gebraucht. (3) Aber Lotze erörtert nicht, was ein psychologischer oder ein Beweis überhaupt ist. (4) Er führt in 10.2 die wichtige , auch dialektische, Frage des Zusammenhangs von Empfindungsqualität und Quantität ein. (5) Einige Passagen sind unklar (10.2, 16.1, 76.1, 76.2).

    Ende der Zusammenfassung Beweis und beweisen bei Lotze



    Einige Fundstellen beweisrelevanter Worte
    g e s p e r r t  bei Lotze hier fett.

    LHG10.1
    "... Dagegen ist schon sehr fraglich, ob die Empfindung eines stärkeren
    Druckes wirklich dieselbe Empfindung ist als die eines kleineren,
    nur schwächer als diese; ob ferner der Geschmack einer concentrirten
    Säure wirklich derselbe Geschmack ist, wie der der verdünnten. Noch
    viel mehr aber sträubt sich das unmittelbare Gefühl dagegen Kälte
    als bloß schwächere Wärme zu betrachten. Beide sind vielmehr polar
    entgegengesetzt, wenn auch ihre Erzeugungsursachen gleichartige Vor-
    gänge sind. Endlich verschiedene Lichtstärken haben wirklich zugleich
    verschiedene Färbungen; ein schwächer beleuchtetes Weiß ist nicht bloß
    dies, sondern es ist grau geworden, und dies Grau, so wie zuletzt
    das Schwarz kann man unmöglich als eine bloß schwächere Em-
    pfindung des Weiß ansehen.
        Diese Bedenken sind bisher nicht berücksichtigt und nicht wider-
    legt worden. ..."

      RS-LGH10.1 Im Allgemeinen muss beweisen, wer eine Behauptung
      aufstellt. Das ist hier Lotze mit seinen Bedenken. Nicht andere
      müssen Lotzes Bedenken widerlegen. Aber die andern müssen
      natürlich auch ihre Behauptungen beweisen, als Annahmen
      ausweisen oder als Axiome begründen.


    LHG10.2
    "... Was jetzt weiter anzuführen ist, beruht auf der viel-
    leicht richtigen aber unerwiesenen Annahme, daß Empfindungen des-
    halb unterscheidbar werden, weil ihre Intensitäten nach einem
    bestimmten Maße verschieden sind."

      RS-LHG10.2: Hier ist nicht ganz klar, was Lotze meint.
      Wenn es z.B. um die Empfindung einer Farbe geht, dann
      könnte man Farbton, Helligkeit und Sättigung unterscheiden.
      Das  ist ziemlich sicher bei den meisten Farbtüchtigen der
      Fall, also vermute ich, dass Lotze das nicht meint. Aber
      was meint er dann?


    LHG15.1
        "Schließlich die Beweise, durch welche man diesen Satz festzu-
    stellen sucht, lassen sämmtlich noch Ausflüchte zu. Man könnte immer
    noch annehmen, die Dinge seien wirklich roth oder süß, wir aber
    könnten freilich das nur wissen, wenn sie auf uns Bewegungen ein-
    wirken lassen , die dann allerdings weder roth noch süß sind, zuletzt
    aber doch in unserer Seele dieselbe Röthe und Süße als Empfindung
    entstehen lassen, die als Eigenschaften an den Dingen haften. ..."

      RS-LHG15.1 Die Empfindungen haften nicht an den Eigenschaften.
      Die Empfindungen entstehen aus der Wechselwirkung der
      "Dinge" und unserem erkennenden Wahrnehmungssystem.
      Das könnte Lotze  aber meinen. Etwas unklar. Mit
      "Ausflüchten" könnten Exhaurierung oder Beweislücken
      gemeint sein. Etwas unklar.


    LHG15.2
    "... Der einzige Beweis liegt zuletzt darin, daß solche objective Eigenschaften
    an sich undenkbar sind; worin das Glänzen eines Lichts, das durch-
    aus Niemand sähe, oder das Klingen eines Tones bestände, den [>16]
    Niemand hörte, ist ebenso unmöglich  zu sagen, als was ein Zahn-
    schmerz wäre, den Niemand hätte."

      RS-LHG15.2. Es gibt nichts Undenkbares. Jeder Unsinn
      und sein Gegenteil sind denkbar.  Unmöglich  wäre hier wohl
      der bessere Ausdruck. Die Behauptung ist: was nicht wahr-
      genommen wird, das kann auch nicht empfunden werden.
      Das stimmt im allgemeinen, aber es gibt Ausnahmen wie
      z.B. den Phantomschmerz oder Halluzinationen.


        Es folgt eine Behauptung, ohne so genannt zu werden:
    LHG16
        "Es liegt also in der Natur von Farben, Tönen, Gerüchen u.s.w.,
    daß sie überhaupt bloß einen Ort und eine Art haben, wo und
    wie sie existiren können, nämlich das Bewußtsein einer Seele und
    zwar in dem Augenblicke, wo sie von dieser empfunden werden."

      RS: "das Bewußtsein" besser im Bewußtsein. Bewusstsein ist der
      Ort, in dem sich Erleben und innere Wahrnehmung abspielt.
      Aber die Behauptung stimmt auch nicht ganz, wenn wir z.B. an
      Fotographie, Tonband, Film oder andere Aufzeichnungsgeräte
      denken. Messgeräte sind sozusagen erweiterte Sinnesorgane.


    LHG76.1
        "Da aber jene Voraussetzung unerfüllbar ist, so  kann anstatt
    einer wissenschaftlichen für Beweis und Gegenbeweis zugäng-"

      RS-LHG16.1: Unklar: "jene Voraussetzung"? Welche?
      Zuletzt  und zugleich erstmal taucht das Wort Voraussetz-
      ung S. 74 auf. Das ist schlechter wissenschaftlicher Stil!
    LHG76.2
    "lichen Ableitung  nur eine solche stattfinden, welche mit mehr oder
    minder Geschmack, größerer oder geringerer ästhetischer Gerech-
    tigkeit die einzelnen geistigen Thätigkeiten mit einem mehr oder
    minder tiefsinnig gefaßten Ausdruck, den man für jene höchste Idee
    glaubt gefunden zu  haben, in Zusammenhang setzt. ..."
      RS-LHG76.2: Unklar.
    Fundstellen-jpg-Faksimilie-Belege
    Gesucht mit Google Books: beweis 3, bewies 0, zeig 0, widerlegt 1, Widerlegung 0, unerwiesenen 1
     


     



    Methodik-Beweisthemasuche
    Signierung von Beweiserwähnungsbeurteilungen [Stand 27.03.2023, 18:21 Uhr]



    Literatur (Auswahl)
    • Lotze, Hermann (1881) Grundzüge der Psychologie. Leipzig: Hirzel.




    Links (Auswahl: beachte)
    • Grundzüge der Psychologie [GB]
    • Erleben und Erlebnis bei Hermann Lotze.




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    ___


    Querverweise
    Standort: Beweis und beweisen bei Hermann Lotze.
    *
    Erleben und Erlebnis bei Hermann Lotze
    Beweisregister Psychologie * Beweis und beweisen in der Psychologie * natcode Register *
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Beweis und beweisen bei Hermann Lotze. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/erleben/BeweisrRegister/Lotze.htm

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    korrigiert: irs 22.03.23 Rechtschreibprüfung und gelesen



    Änderungen wird gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen und Kritik willkommen
    22.03.23    irs Rechtschreibprüfung und gelesen
    15.03.23    angelegt.