Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPT DAS=Okt. 2020
Internet-Erstausgabe,
letzte Änderung: tt.mm.jj
Impressum:
Dipl.-Psych. Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20
D-91052 Erlangen
Mail:_sekretariat@sgipt.org_Zitierung
& Copyright
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Überblick_Rel.
Aktuelles_Relativ
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Psychologische
und sozialpädagogische Hilfe (Beratung) in Nordbayern
Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Regionalprogramm
Franken, Bereich Erlangen, und hier speziell zum Thema:
Das Mercosur Abkommen
21. Aufklärungs- und Informations- Aktion attac-Erlangen
zu Mercosur, CETA, TTIP, TiSA, JEFTA u.ä.
Vorbereitende Aktion Oktber 2020 attac Erlangen
Zum Überblick alle bisherigen attac-Aktionsversanstaltungen.
Unter Angabe der Quelle und des Links frei verwendbar
__
*
von Irmgard Rathsmann-Sponsel & Rudolf Sponsel,
Erlangen
Info-Quellen.
und hier gehts zur Gemeinwohl-Ökonomie
- Das Wirtschaftsmodell der Zukunft [PDF]
Steueroasen finden Sie hier.
Materialien zum Mercosur
Abkommen
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Netzwerk Gerechter Welthandel: Sieben
Gründe gegen das EU-Mercosur-Abkommen: "
-
1. Das EU-Mercosur-Abkommen verfestigt ein Landwirtschaftsmodell, das auf
Monokulturen und massiven Pestizideinsatz setzt. Dies hat dramatische Folgen
für Umwelt und Gesundheit der Menschen vor Ort. Das Abkommen senkt
oder beseitigt die Zölle auf viele Agrargüter und wird unter
anderem den Import von Zucker, Geflügel, Ethanol und Rindfleisch aus
den Mercosur-Ländern in die EU stark ausweiten – und den ruinösen
Preiskampf in der Landwirtschaft noch weiter verschärfen.
-
2. Das EU-Mercosur-Abkommen beschleunigt die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes
sowie der Savannen und Trockenwälder. Bereits heute werden immense
Waldflächen gerodet, um Flächen für die Rinderhaltung zu
gewinnen. Im Juli 2019 lag die Entwaldungsrate so hoch wie seit elf Jahren
nicht mehr; die Ausweitung der Rindfleischexporte durch das EU-Mercosur-Abkommen
wird die Abholzung noch weiter beschleunigen. Dabei ist der Erhalt des
Amazonasgebietes als natürliche CO2-Senke underlässlich, um die
Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen. Weitere Waldflächen
werden für den Anbau von Soja und Zuckerrohr zerstört, die zum
Großteil in die EU exportiert und in der industriellen Tierhaltung
beziehungsweise für die Herstellung von Agro-Sprit verwendet werden.
Diese Exportsteigerungen unterlaufen zudem die Bemühungen der EU,
entwaldungsfreie Lieferketten für importierte Agrarprodukte sicherzustellen.
-
3. Das EU-Mercosur-Abkommen begünstigt den klimaschädlichen Autohandel.
Das Abkommen senkt die Zölle auf deutsche und europäische Autos,
15 Jahre nach Inkrafttreten sollen die Zölle dann komplett entfallen.
Damit begünstigt das Abkommen den klimaschädlichen Autohandel:
eine weitere fatale Entwicklung in Zeiten der Klimakrise! Zudem sieht das
EU-Mercosur-Abkommen die gegenseitige Anerkennung der unzureichenden deutschen
Abgastests vor und leistet damit weiterer Luftverschmutzung durch Abgasmanipulation
Vorschub.
-
4. Das EU-Mercosur-Abkommen enthält keinerlei durchsetzungsfähige
Vorgaben für Umwelt- und Klimaschutz, Menschen- oder Arbeitsrechte.
Wenn ein Vertragsstaat seine Pflichten aus dem Pariser Abkommen verletzt
oder anderen Nachhaltigkeitsbestimmungen nicht nachkommt, muss er weder
mit der Rücknahme von Handelspräferenzen noch mit sonstigen Sanktionen
rechnen. Das Nachhaltigkeitskapitel im EU-Mercosur-Abkommen ist daher –
wie bei anderen EU-Handelsabkommen auch – ein „Feigenblatt für nicht-zukunftsfähige
Handelspolitik“.
-
5. Das EU-Mercosur-Abkommen soll abgeschlossen werden, obwohl im Vertragsstaat
Brasilien Menschenrechte massiv missachtet werden: Die Verfolgung von Minderheiten
und Oppositionellen sowie die Vertreibung von Indigenen von ihrem Land
gehört unter der Regierung Bolsonaro mittlerweile zum Alltag.
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6. Das EU-Mercosur-Abkommen trägt nichts dazu bei, die Situation von
Arbeitnehmer*innen zu verbessern. Die Internationale Arbeitsorganisation
(ILO) setzte Brasilien mittlerweile zum zweiten Mal in Folge auf die Liste
der Länder, die die internationalen Arbeitsstandards verletzen, Tarifverhandlungen
untergraben und die Arbeit von Gewerkschaften blockieren. Der Internationale
Gewerkschaftsbund hat Brasilien dieses Jahr neu in seine Liste der zehn
schlimmsten Länder für erwerbstätige Menschen aufgenommen,
weil Streiks gewalttätig niedergeschlagen und Gewerkschaftsmitglieder
bedroht werden. Die Gewerkschaftsdachverbände des Mercosur lehnen
das EU-Mercosur-Abkommen ebenfalls ab, weil es den Sargnagel für die
heimische Industrie bedeuten würde. Allein in der verarbeitenden Industrie
in Argentinien sollen mindestens 186.000 Arbeitsplätze verloren gehen.
-
7. Das EU-Mercosur-Abkommen öffnet die lateinamerikanischen Märkte
für billigere Produkte aus der EU. Es zerstört damit regionale
Wertschöpfung und beeinträchtigt die industrielle Produktion
in den Mercosur-Staaten. Brasilien ist der wichtigste Absatzmarkt für
argentinische Produkte, durch das EU-Mercosur-Abkommen würde diese
Beziehung nachhaltig geschwächt. Zudem wird das Abkommen den Handel
mit Produkten fördern, die bereits im Überfluss vorhanden sind,
wie beispielsweise Rind- und Hühnerfleisch in der EU. Diese unnötigen
Handelsströme treiben die transportbedingten CO2-Emissionen weiter
in die Höhe – dabei wurde bereits 2014 fast ein Viertel aller schädlichen
Emissionen durch die internationalen Handelsströme verursacht.
Ebenso wie TTIP oder CETA stellt das EU-Mercosur-Abkommen damit Freihandel
und blinde Marktöffnung über Umwelt- und Klimaschutz, Menschenrechte,
Demokratie und soziale Gerechtigkeit und schreibt die Fehlentwicklungen
des globalisierten Handels der letzten Jahrzehnte fort: Das Abkommen bedient
die Interessen großer Konzerne und reduziert die Möglichkeiten
ihrer demokratischen Regulierung im Sinne von Arbeitnehmer*innen, Bäuerinnen
und Bauern sowie Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz."
Greenpeace Geplanter EU-Mercosur-Handelsdeal hat
gravierende Auswirkungen Gefahr für Mensch und Umwelt
Das geplante Handelsabkommen zwischen der EU und den vier südamerikanischen
Mercosur-Staaten hat schädliche Folgen, wie eine Studie zeigt.
Broschüre: EU-Mercosur-AbkommenRisiken
für Klimaschutz und Menschenrechte.
Kommt zu den Treffen von attac Erlangen: jeden zweiten Montag im Monat,
19:30 Uhr, im Dritte-Welt-Laden, Nebenraum
TTIP -
CETA - und jetzt JEFTA
attac Erlangen informiert über Handelsabkommen der EU
Ein breites Bündnis von Nicht-Regierungs-Organisationen, darunter
auch attac, haben in der Vergangenheit sowohl lokal, auf Bundesebene als
auch international gegen die so genannten Freihandelsabkommen der Europäischen
Union mit den USA (TTIP), Canada (CETA), protestiert, demonstriert, Unterschriften
gesammelt, Volksbegehren gestartet. TTIP wird derzeit von der US-Regierung
wegen der Wende in der Wirtschaftspolitik („America first" - will meinen
„US first") nicht weiter verfolgt.
CETA ist von der EU-Kommission verhandelt, vom Europa-Parlament im
Februar 2017 verabschiedet worden, es müssen aber noch 40 nationale
und regionale Parlamente zustimmen, was sie hoffentlich nicht tun werden.
Nach den breit angelegten Protesten gegen diese Handelsabkommen, die
die Interessen der Industrie bedienen, den Verbraucherschutz aushebeln,
die Rechte nationaler Parlamente wesentlich beschneiden, hatte die EU-Kommission
mehr Transparenz zugesichert. - Das Gegenteil ist der Fall:
Nach mehrjährigen Geheimverhandlungen haben sich EU-Kommission
und Japan auf JEFTA geeinigt, Details kamen nicht durch die Vertragsparteien
an die Öffentlichkeit, sondern durch Offenlegen einiger Dokumente
durch Greenpeace Niederlande.
Wir geben hier einen Text von campact zu JEFTA wieder: https://www.campact.de/jefta-stoppen/
Was ist Jefta?
JEFTA ist die Abkürzung für „Japan EU Free Trade Agreement".
Dahinter verbirgt sich ein angestrebtes Handelsabkommen zwischen der Europäischen
Union und Japan. Es wird seit 2013 im Geheimen verhandelt und könnte
2017 zum Abschluss kommen. Es weist einige Parallelen zu dem Handelsabkommen
CETA (Comprehensive Trade and Investment Partnership) zwischen der EU und
Kanada auf, bleibt aber in vielen Punkten hinter den dort gesetzten Maßstäben
zurück.
Wie ist der Stand der Verhandlungen?
Nach vierjährigen Verhandlungen haben sich EU-Kommission und Japan
am 6. Juli 2017 auf den grundsätzlichen Abschluss von JEFTA verständigt.
Es sind aber noch letzte Fragen offen. Beim Datenschutz und der regulatorischen
Kooperation gibt es bisher keine Einigung. Auch beim Investitionsschutz
gibt es Uneinigkeit. Japan will bisher nicht von den privaten Schiedsgerichten
abrücken.
Was ist geleakt worden?
Greenpeace Niederlande hat am 23. Juni 2017 rund 200 Seiten des JEFTA-Vertragsentwurfs
veröffentlicht.
Die Texte stammen aus der Zeit von der Erteilung des Verhandlungsmandates
2012 bis Februar 2017. Seitdem gab es bereits weitere Verhandlungsrunden.
Wie transparent sind die Verhandlungen?
In Punkto Transparenz fällt JEFTA noch hinter TTIP und CETA zurück.
Nicht einmal das Verhandlungsmandat der EU von 2012 ist mittlerweile veröffentlicht.
Die EU-Kommission hat entgegen ihres Transparenzversprechens bislang nur
oberflächliche Reports veröffentlicht. Lediglich zwei kleine
Kapitel sind bisher öffentlich bekannt. Alle wichtigen Informationen
beruhen auf Leaks.
Wie steht es um den Verbraucherschutz bei JEFTA?
Das Vorsorgeprinzip wird in dem Vertrag untergraben - und damit der
Grundpfeiler des europäischen Umwelt- und Verbraucherschutzes. Die
EU könnte im Fall eines Vertragsabschlusses nur noch die Einfuhr von
Hormonfleisch oder gentechnisch veränderten Lebensmitteln verbieten,
wenn Gesundheitsgefahren wissenschaftlich zweifelsfrei erwiesen sind. Bisher
genügt ein begründeter Verdacht, dass etwa ein Lebensmittel Krebs
verursachen könnte. CETA erwähnt das Vorsorgeprinzip zumindest,
wenn auch nicht ausreichend rechtlich bindend.
Gibt es private Schiedsgerichte in JEFTA?
Japan besteht bisher auf die umstrittenen privaten Schiedsgerichte.
In Hinterzimmern verhandeln dort meist Wirtschaftsanwälte über
Milliardenklagen gegen Staaten. Eine Revision ist nicht möglich und
die Urteile müssen nicht einmal veröffentlicht werden. Klageberechtigt
sind ausschließlich ausländische Konzerne.
Deutschland wird aktuell von dem schwedischen Energiekonzern Vattenfall
vor so einem Schiedsgericht verklagt, aufgrund entgangener Milliardenprofite
durch den Atomausstieg. Selbst die minimalen Verbesserungen, die CETA an
diesem ungerechten und demokratiefeindlichen System erreicht hat, sind
in JEFTA nicht mehr enthalten.
Was hat JEFTA mit Walfang zu tun?
Der japanische Walfang wird in JEFTA nicht erwähnt. Japan ist
eines von drei Ländern weltweit, die Wale jagen. Es ist der einzige
Staat, der das auch außerhalb der eigenen Gewässer tut, obwohl
dies gegen internationales Recht verstößt. Alleine 670 Zwergwale
wurden in den letzten beiden Fangsaisons erlegt, darunter viele trächtige
Weibchen. Das Europäische Parlament fordert, den illegalen Walfang
bei JEFTA zu thematisieren, die EU-Kommission ignoriert dies jedoch.
Was hat JEFTA mit Holzhandel zu tun?
Japan ist weltweit einer der größten Importeure von Holz.
Viel davon wird illegal gerodet, auch in Europa. Japan ist das einzige
G7-Land, das kein Gesetz gegen die Einfuhr von unrechtmäßig
geschlagenen Hölzern hat. Ein wichtiges Herkunftsland für dieses
Holz ist Rumänien. Hier wachsen die letzten Urwälder Europas.
Doch sie werden zerstört: Jeden Tag werden 48 Hektar Wald gerodet.
Mit JEFTA fallen Zölle weg, und damit droht noch mehr illegales Holz
nach Japan exportiert zu werden. Das Vertragsdokument ist beim Holz äußerst
schwammig formuliert. Selbst CETA ist strenger.
Wie geht's weiter?
Der Protest soll europaweit fortgesetzt werden, aber auch das Erlanger
Bündnis gegen TTIP, das so schöne Demonstrationen zustande gebracht
hatte, soll aus dem Dornröschenschlaf, oder modern ausgedrückt,
aus dem stand-by-modus aufgeweckt werden. Und attac Erlangen wird weiter
Argumente gegen den TTIP/CETA/JEFTA-Wahnsinn liefern. Alle Interessierten
sind eingeladen, bei uns mitzumachen!
Treffen attac Erlangen:
jeden zweiten Montag im Monat, 19:30 Uhr, im Dritte-Welt-Laden, Nebenraum
Wolfgang Lederer-Kanawin, attac Erlangen
Exkurs: Gefahren der Autobahnprivatisierung
Aufgrund der enormen Brisanz möchten wir hier auch auf die Gefahren
der Autobahnprivatisierung hinweisen, die unser Mitglied Rudolf Kunstmann
kritisch analysiert und begleitet: PDF.
Macht mit bei attac Erlangen, Treffen jeden 2. Montag im Monat
um 19.30 Uhr im Dritte Welt Laden, Neustädter Kirchplatz 7 |
Eine andere Welt ist möglich – gegen Handelsabkommen
der Konzerne – für fairen Handel
10 gute Gründe
gegen CETA
1. CETA schafft Sonderrechte für Konzerne
In Kapitel 8 des CETA Abkommens erhalten international tätige
Konzerne exklusive Sonderrechte. Es schafft ein bilaterales System von
Investitionsgerichten, vor denen sie gegen Kanada, die EU und ihre Mitgliedsstaaten
klagen können. Diese Spezialgerichte können entscheiden, ob demokratisch
beschlossene Maßnahmen, die die Gewinne der Konzerne schmälern,
überhaupt legitim waren – und Staaten zu Milliardensummen Schadensersatz
verdonnern.
2. CETA ist ein Paradies für die Industrielobby
Die „Regulatorische Kooperation“, festgeschrieben in Kapitel 21, und
einige sektorale Kapitel schaffen diverse transatlantische Kooperationsforen.
Dort besprechen Expert/-innen aus den Regierungen die zukünftige Politik.
Doch wo Regierungen ohne Journalist/-innen und sogar ohne gewählte
Abgeordnete Politik machen, geht Demokratie verloren. Es entsteht ein Paradies
für die Industrielobby, die sogar als „stakeholder“ oder „interested
parties“ explizit eingeladen ist, mitzureden.
3. CETA gefährdet die öffentliche Daseinsfürsorge
Das Abkommen erhöht den Privatisierungsdruck und macht es schwieriger,
Privatisierungen rückgängig zu machen. Eine umfassende Ausnahme
für Dienstleistungen von allgemeinem Interesse findet sich in CETA
nicht. Selbst die Wasserversorgung ist nicht ausgenommen. Daher kommt auch
die Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft, ein Zusammenschluss
kommunaler Wasserversorger, zu dem Schluss: „Nein zu diesem Abkommen!“
4. CETA gibt grünes Licht für Gentechnik
In Artikel 25.2 verpflichten sich Kanada und die EU zur Zusammenarbeit
bei Zulassungsverfahren für Biotechnologie, Grenzwerten und dem Umgang
mit der Freisetzung von nicht-zugelassenen genmanipulierten Organismen.
Das Ziel dabei ist ausschließlich die Förderung des Handels
und nicht der Schutz von Umwelt und Verbraucher/-innen oder die Eindämmung
der Macht weniger Konzerne über den Saatgutmarkt.
5. CETA erhöht den Druck auf die bäuerliche Landwirtschaft
Mit dem Abkommen öffnen die EU und Kanada ihre Märkte für
landwirtschaftliche Produkte wie Fleisch und Milch. Das geschieht ganz
still im Anhang 2-A durch zollfreie Quoten und Zollsenkungen. Doch die
Auswirkungen auf die Landwirtschaft sind groß, denn der Druck, möglichst
billig zu produzieren, steigt. Die bäuerliche Landwirtschaft in Bayern
wird für den Export auf globale Märkte geopfert.
6. CETA verhindert Umweltschutz
Wenn CETA abgeschlossen wird, werden Fortschritte beim Umwelt- und
Verbraucherschutz schwieriger. Ein konkretes Beispiel: Nach den Tricksereien
von Monsanto bei der Zulassung des Ackergifts Glyphosat fordert die Umweltbewegung:
Wer die Zulassung für eine Chemikalie beantragt, muss seine Daten
offenlegen. Doch Artikel 20.30 in CETA würde eine solche Gesetzesänderung
unmöglich machen.
7. CETA bringt Fracking und Teersande
Die kanadische Industrie ist besonders stark, wo es besonders dreckig
wird: Erdöl aus Teersanden, Fracking oder der Abbau von Buntmetallen
mit giftigem Zyanid. Bereits während der Verhandlungen über CETA
verbündete sich die kanadische Regierung mit der Ölindustrie,
um die EU-Richtlinie über die Qualität von Treibstoffen zu verhindern,
damit Europa in Zukunft Treibstoffe aus Teersanden importieren kann. Der
Preis dafür: Die Zerstörung ganzer Landschaften und des Klimas.
8. CETA trickst die Arbeitnehmerrechte aus
Während große Konzerne Sonderrechte bekommen, wird sich
kein Arbeiter und keine Arbeiterin je auf das Abkommen berufen. Obwohl
sich Kapitel 23 mit „Handel und Arbeit“ beschäftigt, enthält
CETA nur Minimalstandards. Und während Verstöße gegen das
Abkommen ansonsten mit Strafzöllen oder Schadensersatzzahlungen bestraft
werden, gibt es für Kapitel 23 einen besonderen Mechanismus: Eine
Debatte von Expert/-innen in einer Arbeitsgruppe.
9. CETA ist unfairer Handel
CETA ist ein bilaterales Handelsabkommen zwischen zwei Industriestaaten,
das die Interessen der ärmeren Länder nicht beachtet. Zusammen
mit TTIP (EU-USA), FIPA (Kanada-China), TPP (Nordamerika-Asien) und einigen
Abkommen der EU mit anderen Staaten (z. B. Japan, Vietnam, Südkorea
und Singapur) entsteht ein Welthandelsregime, das die ausschließt,
die schon heute arm sind. Doch wir leben alle in einer Welt: Die Armut
und Instabilität in Afrika darf uns in Europa nicht egal sein.
10. CETA nützt der Wirtschaft nichts
Die EU-Kommission, die das Abkommen verhandelt hat, hat es ausrechnen
lassen: CETA bringt insgesamt 11,6 Milliarden Euro Wachstum. Für ganz
Europa sind das pro Jahr 0,08 % Wachstumsrate. Also fast nichts. Wollen
wir dafür unsere Demokratie, Umwelt, Gesundheit und Rechte verkaufen?
Europaparlament Die ARD meldet:
"Handelsabkommen beschlossen 408 Stimmen für
CETA
Mit deutlicher Mehrheit hat das EU-Parlament dem Handelsabkommen CETA
mit Kanada zugestimmt. 408 Abgeordnete votierten dafür, 254 dagegen.
Ein Teil des Vertrags kann damit voraussichtlich im April schon in Kraft
treten. Die Ratifizierung kann aber Jahre dauern.
Das Europaparlament hat dem Freihandelsabkommen CETA mit Kanada zugestimmt.
408 Abgeordnete votierten in Straßburg für den Vertrag, 254
Abgeordnete stimmten dagegen, 33 enthielten sich. ...
Mit der heutigen Zustimmung gelten die Teile des
Vertrags, für die die Europäische Union alleine zuständig
ist, voraussichtlich ab April vorläufig. Die umstrittenen Schiedsgerichte,
die über Klagen von Unternehmen gegen Staaten entscheiden sollen,
gehören nicht dazu. Damit CETA insgesamt vorläufig in Kraft tritt,
muss noch das kanadische Parlament grünes Licht geben.
Für die endgültige Inkraftsetzung muss
der Handelsvertrag von 38 nationalen und regionalen Parlamenten in den
EU-Staaten ratifiziert werden. Dieses Verfahren kann mehrere Jahre dauern
und der Ausgang ist ungewiss, weil es in einigen Mitgliedsländern
entschiedenen Widerstand gegen das Abkommen gibt." (ARD 15.02.2017)
Der Kampf geht unverdrossen und nachhaltig
weiter.
Pressemitteilung
des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs zum Volksbegehren „Nein zu CETA!“
nicht zugelassen
Medienmeldungen (Auswahl) siehe
bitte auch: Aktuelle Pressemeldungen
(kleine Auswahl) ..." []
-
attac-Zentrale
Infos und Berichte. * Impressionen.
-
Das Neue
Deutschland berichtet ausführlich zum Aktionstag
-
"Österreich: Sozialdemokraten lehnen CETA ab Die Mitglieder
von Österreichs Sozialdemokraten (SPÖ) haben sich deutlich gegen
Ceta ausgesprochen. Eine große Mehrheit lehne das Freihandelsabkommen
der EU mit Kanada ab, teilte die Partei am Dienstag mit. ..." [DMN 20.09.16]
-
""EU-Ratspräsidentschaft Ceta soll im Oktober unterschrieben werden
In den EU-Ländern ist das Handelsabkommen mit Ceta umstritten, vor
allem die Zustimmung aus Österreich ist ungewiss: Dennoch ist die
slowakische EU-Ratspräsidentschaft zuversichtlich. ... " [SPON 20.9.16]
-
Campact äußert sich ausführlich zum SPD-Konventsbeschluss
in einer Mail: "Wenn Sie und die vielen anderen Campact-Unterstützer/innen
das Engagement fortsetzen, können wir CETA weiterhin stoppen. Hier
ist unser Plan für die nächsten Wochen und Monate:
-
Nach der Zustimmung im Ministerrat muss CETA auch vom Europaparlament ratifiziert
werden, um in Kraft zu treten. In enger Zusammenarbeit mit unseren europäischen
Partnern werden wir alle deutschen Europaabgeordneten mit den Schwächen
des Abkommens konfrontieren und deren Ablehnung einfordern.
-
Als gemischtes Abkommen muss CETA auch von Bundestag und Bundesrat ratifiziert
werden, um endgültig in Kraft zu treten. Unsere beste Chance ist derzeit,
CETA im Bundesrat zu stoppen. Die Grünen sind an 10 von 16 Landesregierungen
beteiligt – nach der Berlin-Wahl womöglich an 11. Fast überall
haben die Grünen klar gemacht, dass sie CETA im Bundesrat nicht zustimmen
werden. Doch Baden-Württemberg, Hessen und Hamburg ducken sich weg.
In den kommenden Monaten müssen wir dafür sorgen, dass auch sie
Farbe gegen CETA bekennen.
-
Bislang ist es der CDU und CSU zu gut gelungen, sich die Debatte vom Leib
zu halten. Vor allem die CSU-Basis sieht mit CETA die bäuerliche,
gentechnikfreie Landwirtschaft und die kommunale Gestaltungshoheit bedroht.
Mit einem Volksbegehren in Bayern zwingen wir die CSU-Landesregierung,
CETA im Bundesrat abzulehnen.
Sie sehen: Es sind gute Optionen da. Die Auseinandersetzung um CETA wird
von uns allen einen langen Atem erfordern. Ja, es könnte sogar noch
Jahre dauern, bis es uns gelingt, das Abkommen zu stoppen. Wenn wir aber
dranbleiben, schaffen wir das auch."
-
"Ärger für Merkel: CDU-Arbeitnehmer stellen CETA in Frage
Der Arbeitnehmerflügel der CDU will Klarstellungen der Bundesregierung
über das CETA. Zwar lehnt der Flügel das Abkommen nicht ab, doch
trauen die Arbeitnehmer der eigenen Regierung bei den Folgen des CETA nicht
über den Weg. ..." [DWN 19.09.16]
-
"Kanadas Ex-Premier kritisiert Angst der Deutschen Paul Martin,
Ex-Premier von Kanada, hat die Bedenken vieler Bundesbürger zum geplanten
Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada (Ceta) offen kritisiert.
..." [wiwo 19.09.16]
-
"Die vielen Motive des Protests Was treibt jene an, die gegen die
Abkommen TTIP und CETA demonstrierten? Zahlreiche am Samstag gehaltene
Reden geben darüber Aufschluss ..." [jw 19.09.16]
-
"Rügemer:
TTIP und CETA sind Instrumente der globalen Finanz-Eliten Werner Rügemer
sieht hinter sogenannten Freihandelsabkommen vor allem die Interessen der
ungewählten Eliten des globalen Finanzkapitalismus. In Kombination
mit der militärischen Präsenz in Europa hält Rügemer
TTIP und CETA für gefährlich. Dass es auch anders geht, beweise
die Praxis von China. ... " [DWN 18.9.16]
-
"Vor SPD-Votum über Handelsabkommen CETA Nagelprobe für
Gabriel. Einen Tag vor dem SPD-Konvent haben Umweltschutz- und Verbraucherorganisationen
an die Delegierten appelliert, gegen das Freihandelsabkommen CETA zu stimmen.
SPD-Chef Gabriel steht unter Druck: Er will seine Partei zu einem Ja bewegen....
" [ARD 18.9.16]
-
"Freihandelsabkommen Ceta Greenpeace und Co. fordern Nein von SPD
Erst die Großdemos, jetzt ein öffentlicher Brief von Greenpeace,
Foodwatch und anderen: Der Druck auf die SPD nimmt zu, gegen das geplante
EU-Abkommen mit Kanada zu stimmen. Die Parteispitze gibt sich unbeeindruckt.
... " [SPON 18.9.16]
-
"Über 300.000 gegen CETA und TTIP Bundesweite Proteste gegen
geplante Handelsabkommen. SPD und EU-Kommission beharren auf Durchsetzung
von Konzerninteressen ..." [jw 16.09.16]
-
"Tausende protestierten gegen CETA und TTIP Großdemos
gegen TTIP und CETA brachten von Wien bis Hamburg Menschenmassen auf die
Straße ... In Deutschland sprachen die Veranstalter von rund
320.000 Teilnehmern in sieben Großstädten, die Polizei von etwa
180.000. Ein Bündnis von Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen,
Umweltverbänden und kirchlichen Initiativen hatte zu den Demos in
Österreich sowie sieben deutschen Städten und einigen Orten in
Schweden aufgerufen. ... Teilgenommen in Wien haben auch mehrere
Politiker von SPÖ und Grünen. ..." [dS 18.09.16]
-
"Tausendfacher Protest gegen TTIP und CETA. In Berlin, Hamburg,
Leipzig und anderen Großstädten haben die Demonstrationen gegen
die Freihandelsabkommen TTIP und CETA begonnen - allerdings mit weniger
Teilnehmern als erwartet. Zu den Protesten hatten zahlreiche Organisationen
aufgerufen. ..." [Tagesschau 17.09.16]
-
"TTIP und Ceta Zehntausende demonstrieren gegen Freihandel Hunderttausende
wurden zu den Demonstrationen gegen TTIP und Ceta erwartet. Am Ende kamen
teils deutlich weniger. Doch sie machten ordentlich Stimmung gegen die
Freihandelsabkommen. ..." [SPON 17.09.16] Fotostrecken.
-
"Chef des Richterbunds "Die rechtlichen Bedenken gegen Ceta sind noch
nicht geklärt" Heute wird in Deutschland gegen TTIP und Ceta demonstriert.
Auch Richterbund-Chef Jens Gnisa kritisiert den geplanten Investitionsgerichtshof
- und die Eile der Politik bei Ceta. ..." [DWN 17.09.16]
-
"Proteste gegen TTIP und CETA Widerstand als Zeitzeichen Sieben
Städte, zehntausende Teilnehmer – die Proteste gegen die Freihandelsabkommen
TTIP und CETA erreichen an diesem Wochenende einen neuen Höhepunkt.
Mehr als 30 Organisationen haben dazu aufgerufen. Längst geht es weniger
um Fakten als um Botschaften. Befürworter und Kritiker haben sich
festgefahren. ..." [ARD 17.09.16] RS: Merkel-TV liegt - wie meist
- falsch und hat das Grundlegende nicht begriffen.
-
"Kanada schließt Neuverhandlung von Ceta aus Der umstrittene
Freihandelsvertrag Ceta zwischen der EU und Kanada wird nicht mehr verändert
- sonst würde "die Büchse der Pandora geöffnet", warnt die
kanadische Handelsministerin. Einige Punkte sollen aber klargestellt werden.
... " [SPON 16.9.16]
Postkarte und Vorschlagstexte
(aus unserer 13. Aktion am 03.06.2016)
|
01 Ich mache mir Sorgen! Geheimverhandlungen in Grundfragen,
die alle Bürgerinnen nachhaltig betreffen, sind mit Demokratie und
Rechtsstaat nicht vereinbar. Oder sehen Sie das anders?
02 Ich mache mir Sorgen! Private Schiedsgerichte widersprechen allen
demokratischen und rechtsstaatlichen Grundsätzen. Ich bitte Sie sehr,
dem entgegenzutreten.
03 Ich mache mir Sorgen! Das ist kein Freihandels- sondern ein Geheimhandelsabkommen
und damit untragbar, ich hoffe, Sie stimmen entsprechend.
04 Ich mache mir Sorgen! Halten Sie es als Abgeordneter für
nötig, die Verträge genau zu kennen, um über sie gewissenhaft
und verantwortungsvoll abzustimmen?
05 Ich mache mir Sorgen! Haben Sie sich mit der Aushebelung europäischer
Standards schon gründlich auseinandergesetzt?
06 Ich mache mir Sorgen! Konzerne brauchen keine Sondergerichtsbarkeit.
Der Rechtsstaat ist für alle verbindlich. Der Gleichheitsgrundsatz
muss für alle gelten.
07 Ich mache mir Sorgen! Die Freihandelsabkommen haben bislang nur
eines erreicht: Kopfschütteln, Enttäuschung und Empörung.
Wollen Sie da wirklich mitmachen?
08 Ich mache mir Sorgen! Ich bin für einen fairen und gerechten
Welthandel! CETA und TTIP werden nur die wirtschaftlich Stärksten
in Kanada, USA und EU noch stärker machen. Flüchtlingsströme
und Klimabedrohung werden weiter zunehmen. Wie wollen Sie sich für
einen gerechten Welthandel einsetzen?
09 Ich mache mir Sorgen! ...... (zum freien Eintragen für individuell
Kreative). |
Adressenliste
regionaler Abgeordneter
Europa-Parlament
Thomas Händel (EUP) , WIB 03M061 Rue Wiertz 60 B-1047 Brüssel
Frau Kerstin Westphal (EUP) Semmelstraße 46R 97070 Würzburg
An MdL und MdB empfohlen mit dem Aufkleber: Machen Sie bitte
Ihren Einfluss geltend
Landtag
Herrn MdL Joachim Herrmann Bayerischer Staatsminister des Innern Ludwig-Erhard-Straße
9 a D-91052 Erlangen
Herrn MdL Walter Nussel Burgstall 30a 91074 Herzogenaurach
Frau MdL Alexandra Hiersemann c/o SPD Friedrich-List-Str. 5 91054 Erlangen
Bundestag
Herrn MdB Stefan Müller Mitglied des Bundestages Ludwig-Erhard-Straße
9 a D-91052 Erlangen
Frau MdB Martina Stamm-Fibich c/o SPD Friedrich List Str. 5 91054
Erlangen
Herrn MdB Uwe Kekeritz Mathildenstraße 24 90762 Fürth
Herrn MdB Harald Weinberg Die Linke Deutscher Bundestag Platz
der Republik 1 11011 Berlin |
Zum Volksbegehren gegen
CETA
attac-Flyer zu CETA [PDF]
Die Regierungspropaganda
für TTIP und CETA ist enorm, wenn auch, wie attac Bremen gezeigt
hat, durch und durch manipulativ bis regelrecht falsch:
Widerlegung der Regierungspropaganda
zu TTIP (Download direkt hier)
oder:
Abschlusserklaerung
der TTIP Strategie- und Aktionskonferenz 26./27.02.2016: hier.
Ecuador
Nachrichten zum Wahnsinn mit den Schiedsgerichten
"Ecuador wurde vom Schiedsgericht zu 1,1 Milliarden US-Dollar Strafzahlung
verurteilt.
Das Schiedsgericht der Weltbank hat der Klage des US-amerikanischen
Ölkonzerns Occidental Petroleum (Oxy) gegen Ecuador wegen Verstoßes
gegen das bilaterale Investitionsabkommen mit den USA teilweise stattgegeben.
Zwar anerkannte das Gericht, dass Oxy gegen ecuadorianische Gesetze verstoßen
habe, geht aber davon aus, dass die Firma durch den Staat benachteiligt
wurde. ... „Eine Milliarde Dollar bedeutet 200 Schulzentren, die auf den
Altaren des internationalen Kapitals geopfert werden“, sagte der Präsident
Ecuadors, Rafael Correa, und bezeichnete das Urteil als Angriff auf die
Souveränität des Landes. ..."
Quelle: Ecuador von Schiedsgericht zu 1,1 Milliarden
US-Dollar Strafzahlung verurteilt (amerika21 vom 8.11.15)
"Konzerne klagen in Milliardenhöhe gegen Ecuador
Gegen Ecuador sind aktuell sogar 24 Klagen transnationaler Konzerne
in Höhe von 14 Milliarden US-Dollar bei Schiedsgerichten anhängig.
Dabei geht es um angebliche Verstöße gegen bilaterale Investitionsschutzverträge.
... Dies sei unbezahlbar, sagte Piedad Mancero, Mitglied der Kommission.
Es würde bedeuten, einen großen Teil der Staatsausgaben für
Strafzahlungen zu verwenden und auf staatliche Ausgaben in den Bereichen
Soziales, Bauen und Umwelt zu verzichten. Dabei hätten die klagenden
Unternehmen – wie Chevron, das für schwere Umweltvergiftungen verantwortlich
ist – dem Land teilweise große Schäden zugefügt."
Quelle: Konzerne klagen in Milliardenhöhe gegen
Ecuador (amerika21 vom 24.10.15)
Konzerne klagen, wir zahlen: Wie Schiedsgerichte den Rechtsstaat
aushebeln
Im Namen des Volkes urteilen sie nicht. Im Gegenteil: Sie tagen hinter
verschlossenen Türen. Sie verurteilen Staaten zu Strafen in Milliardenhöhe.
Konzerne verklagen mit ihrer Hilfe Regierungen, wenn sie ihre Geschäfte
bedroht sehen. Und zahlen – müssen wir.
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=6x9Hwr-iJhc
Diese Nachrichten zeigen: wir müssen noch viel,
viel aktiver werden, denn unsere Zukunft kann auch so aussehen.
Was haben wir in den zweieinhalb
Jahren Informations- und Aufklärungsaktionen zu TTIP erreicht?
Der bisherige Höhepunkt der kritischen Freihandelsbewegung war
ohne Zweifel die Großdemonstration in Berlin am 10.10.2015 mit geschätzten
250.000 TeilnehmerInnen:
Ein Teil der BürgerInnen reagiert resigniert und meint, man könne
nichts machen. "Denen da oben" sei halt nicht beizukommen, die machen,
was sie wollen, das Volk interessiere nicht, sei eher ein Störfaktor.
Das hörten wir immer wieder. Deshalb haben wir uns in unserer Vorbereitungssitzung
gefragt: was haben wir erreicht? Haben wir überhaupt etwas erreicht?
Hat es sich gelohnt? Sollen wir am Ball bleiben?
-
Als wir begannen, waren rund 70 Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs)
dabei, inzwischen sind es weit über 300.
-
Als wir begannen, waren die Gewerkschaften noch sehr zurückhaltend,
inzwischen beziehen sie erfreulich klar Position.
-
Als wir begannen, waren wir nur wenige, inzwischen sind in Erlangen viele
Organisationen und Institutionen dabei.
-
Als wir begannen, waren die geheimen Schiedsgerichte beschlossene Sache,
inzwischen ist ein internationaler Handelsgerichtshof geplant, der die
rechtsstaatlichen Grundsätze Europas erfüllen soll.
-
In Erlangen konnte eine breite Öffentlichkeit informiert werden. Viele
bekundeten in Unterschriftenlisten ihre Ablehnung von TTIP. Viele äußerten
ihre kritische Anteilnahme.
-
Auch CETA ist noch nicht ratifiziert.
-
Selbst die BefürworterInnen haben inzwischen die schlimmsten Grausamkeiten
ausgeklammert.
-
Die Geheimhaltung wurde gelockert.
-
Letztlich gewannen wir die Erkenntnis, dass nicht die Parteien, sondern
hauptsächlich NGO-Bündnisse unseren Rechtsstaat und unsere Demokratie
retten können.
-
Die kritische Berichterstattung in den Medien hat deutlich zugenommen.
Immer mehr zum Himmel schreiende Unerträglichkeiten der Freihandelsabkommen
TTIP, CETA, TiSA werden publik gemacht.
|
Was wir
noch nicht erreicht haben und wofür mit allem Engagement zu kämpfen
ist
-
Es ist vollkommen unakzeptabel und grundsätzlich nicht verhandelbar,
das solche Abkommen, die alle, insbesondere unsere Gesundheit, unsere Steuergelder
und unsere Zukunft betreffen, im Geheimen verhandelt werden. Dafür
hat Europa nicht Jahrhunderte für Demokratie, Menschenrechte und den
Rechtsstaat gekämpft.
-
Alle Vereinbarungen müssen offengelegt und in breiter
Öffentlichkeit diskutiert werden.
-
Ein Freihandelsabkommen bedarf der Ratifizierung durch die
nationalen Parlamente.
-
Es ist absurd, von Abgeordneten zu verlangen, dass sie über ein Abkommen
abstimmen sollen, das sie gar nicht kennen, dessen Text ihnen vorenthalten
wird.
|
Was kann die BürgerIn
tun? > Verteilerseite
Was tun für einen besseren Umgang mit der Welt?
Die BürgerIn kann sehr viel tun, wenn sie sich darauf besinnt,
wie sie in ihrem Lebensraum wirken kann:
-
Anteil nehmen, Interesse zeigen, informieren. Das ist schon sehr wertvoll.
-
Mit anderen - Nachbarn, Bekannten, Freunden, Angehörigen, KollegInnen
- über das Freihandelsabkommen sprechen, diskutieren. Andere informieren,
Flyer und Infomaterial weitergeben. Unterwegs, auf der Straße, im
Bus, im Zug, beim Bummeln, Einkaufen, Spazieren gehen, in Begegnungsstätten,
wo immer Sie und andere gerade sind.
-
Leserbriefe schreiben, an Blogs und Foren teilnehmen, z.B. im Bürgerforum
Erlangen mitmachen. Für den Fall, dass die Seite des Bürgerforums
Erlangen nicht zugänglich ist: https://web.archive.org/web/20160110092859/http://buergerforum-erlangen.de/
-
Teilnehmen an Demonstrationen, Protesten, Petitionen.
-
Politische Funktions- und EntscheidungsträgerInnen anrufen, anschreiben
(Landtag, Bundestag, besonders EU), aber auch Stadt-, Land- und BezirksrätInnen,
BürgermeisterInnen u.a.:
-
Zeichen und Flagge zeigen z.B. mit Buttons.
-
Bei Bürgerinitiativen oder an Ständen wie z.B. bei uns mitmachen
oder auch mit Spenden Aktionen unterstützen.
Wo? Natürlich dort, wo sie lebt, arbeitet, einkauft, ihre Freizeit
verbringt und wo sie am gesellschaftlichen und kommunikativen Leben (Medien,
Foren)
teilnimmt. Aber auch bei den politischen Funktions- und EntscheidungsträgerInnen:
Abgeordneten (Landtag, Bundestag, besonders EU), aber auch Stadt-, Land-
und BezirksrätInnen, BürgermeisterInnen u.a. Man sollte nicht
vergessen, dass mittlerweile über 300
Nichtregierungsorganisationen europaweit zusammenwirken und einiges auf
die Beine gestellt wurde und noch wird. Allein die Tatsache der Geheimverhandlungen,
der Umgehung der Parlamente und der Institutionen des demokratisches Rechtsstaates
genügen, um TTIP, CETA und TiSA wie PPP-Projekte ohne Wenn-und-Aber
abzulehnen. Es wird bereits seit den 1990er Jahren immer wieder und mehr
und mehr versucht, den demokratischen Rechtsstaat nicht nur zu umgehen,
sondern praktisch privatwirtschaftlich zu übernehmen, wie eine hervorragende
Doku
in 3sat jüngst nachwies.
Exkurs: Was kosten
Schiedsgerichte - Lehren aus dem Daimler/Telekom-Mautdesaster (Toll Collect)
DER SPIEGEL berichtet in Nr. 26/2015 vom 20.6.2015, S. 48 unter dem
Titel "Staatsgeheimnis":
"Tausende Seiten interner Unterlagen enthüllen, wie Daimler und
Telekom das milliardenschwere Schiedsverfahren um die Lkw-Maut hintertreiben
? auf Kosten der Steuerzahler. ...
...Hinter den Kulissen explodieren die Ausgaben. Mehr als 130 Millionen
Euro kostet der Mautstreit mittlerweile allein den Bund. Die Regierung
und Toll Collect haben einige der besten Kanzleien des Landes angeheuert.
Natürlich müssen auch die drei Richter entlohnt werden. Dazu
kommen die edlen Konferenzräume für die mündlichen Verhandlungen,
außerdem Techniker und Stenografinnen. Sogar an einen "War Room"
für jede Seite hat man gedacht. Dort lagern gut 170 Ordner mit Gerichtsakten.
...
... Im Herbst 2014 können die Prozessparteien das zehnte Jubiläum
ihres Schiedsverfahrens begehen. Natürlich im Stillen, ihre Auseinandersetzung
läuft ja weiterhin unter Ausschluss der Öffentlichkeit."
Aktuelle Pressemeldungen
-
"Europäisch-kanadisches Freihandelsabkommen: Ceta erlaubt Klagen
gegen öffentliche Versorger in Deutschland Wenn kanadische
Firmen um ihre Geschäfte fürchten, könnten sie mittels Ceta
künftig deutsche Versorger verklagen. Das Wirtschaftsministerium beschwichtigt
mit einer umstrittenen Begründung. ... " [SPON 20.7.16]
-
"TTIP: US-Gewerkschafter befürchtet Job-Verluste Statt mehr
Arbeitsplätze in Europa zu bringen, könnte das geplante Freihandelsabkommen
zum Gegenteil führen, warnt Michael Dolan ..." [Der Standard 21.9.15]
-
"Rote Karte für TTIP Tausende besuchten das Solidaritätsfest
der belgischen Zeitung Solidaire. Für den 15. November plant die Partei
der Arbeit Belgiens eine »Protestparade« in den Straßen
Brüssels ... " [junge welt 20.9.15]
-
"TTIP-Protestbrief: Deutscher Bundestag will US-Dokumente sehen In der
Berliner US-Botschaft können bisher nur Beamte der Regierung Dokumente
einsehen Düsseldorf – In einem Protestschreiben an die US-Regierung
hat der deutsche Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) Einblick
in die Verhandlungsdokumente zum geplanten Freihandelsabkommen TTIP für
deutsche Abgeordnete verlangt. ..." [Der Standard 19.7.2015]
Info-Quellen
Flyer attac Erlangen (PDF) *
attac-Zentrale
zu TTIP. * Sand
im Getriebe 112 *
EU: Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP)
http://ec.europa.eu/trade/policy/in-focus/ttip/
http://ec.europa.eu/trade/policy/in-focus/ttip/questions-and-answers/
http://de.wikipedia.org/wiki/TAFTA
Bündnis 90/
Grünen-Antrag 12.6.13
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/139/1713925.pdf
SPD-Antrag vom 11.6.13
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/139/1713904.pdf
Die Linke vom 11.6.13
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/138/1713894.pdf
Deutschlandradio Kultur
http://www.dradio.de/aktuell/2170465/
"TTIP hinter verschlossenen Türen. USA und EU verhandeln über
Freihandelsabkommen. Trotz der Spannungen wegen der Aktivitäten der
NSA sprechen die USA und die EU jetzt über mehr freien Handel zwischen
den Kontinenten. Politiker hatten gefordert, den Beginn der Verhandlungen
zu verschieben, solange die Spionagevorwürfe nicht aufgeklärt
seien."
"Mehr
Wachstum bedeutet nicht immer mehr Wohlstand Die Wirtschaft muss
dem Menschen dienen und nicht umgekehrt. In den Verhandlungen zum Freihandelsabkommen
TTIP wird dieser Grundsatz missachtet. Ein Neustart der Gespräche
wäre die beste Lösung. Denn in jedem Scheitern liegt die Chance,
es besser zu machen." [SZ
17.8.14]
Pro und Contra Freihandelsabkommen
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/wirtschaftammittag/2146292/
"Beim G8-Gipfel in Irland geht es neben dem Syrienkonflikt auch um
die Verhandlungen zwischen den USA und der EU zu einem Freihandelsabkommen.
Eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung und des ifo Instituts zeigt jedoch,
dass von einem solchen Abkommen vor allem die Amerikaner profitieren könnten."
Netzpolitik: "Zusammengefasst zeigt sich, dass die ökonomischen
Auswirkungen des geplanten Freihandelsabkommens keineswegs eindeutig positiv
sind. Im Gegenteil, zu den netzpolitischen Kritikpunkten im Bereich Datenschutz
und Urheberrecht kommen auch grundlegende Zweifel an der ökonomischen
Sinnhaftigkeit des Abkommens. Von dem intransparenten Verhandlungsprozess
ganz zu schweigen."
https://netzpolitik.org/2013/freihandelsabkommen-ttiptafta-okonomischer-nutzen-zweifelhaft/
und hier gehts zur Postwachstumsökonomie
und zur Gemeinwohl-Ökonomie
- Das Wirtschaftsmodell der Zukunft [PDF]
Steueroasen finden Sie hier.
Erlangen
gegen TTIP
Geänderte URL ohne Weiterleitung wurden entlinkt:
Arbeiterwohlfahrt * attac
* Ausländerbeirat
* Bündnis 90/ Die Grünen
* Caritas*
DGB
* Diakonie * Die
Linke * DKP * Dritte
Welt Laden * Evang. Kirchlicher Dienst in der
Arbeitswelt (KDA) * Frauengruppentreff
Bildung evangelisch * GEW
[PDF]
* Greenpeace * Initiative
Gewerkschaftsgrün *
IGM
* Mieterverein * Sozialforum
* SPD * Tafel
* VdK *
verdi
*
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten:
1) GIPT= General and Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
__
attac
"Attac ist die Abkürzung für den französischen Ausdruck
"Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der BürgerInnen"
(association pour une taxation des transactions financières
pour l'aide aux citoyens). Ausgehend von der ursprünglichen
Forderung, die so genannte Tobin-Steuer
(eine Steuer zur Eindämmung kurzfristiger Börsenspekulation)
international einzuführen, befassen wir uns inzwischen mit der gesamten
Bandbreite der Probleme neoliberaler Globalisierung. Als Bildungsbewegung
mit Aktionscharakter und Expertise bieten wir dazu fundierte Analysen sowie
klare und vermittelbare Forderungen."
__
attac-Zentrale zu TTIP [Q]
"TTIP- Elefantenhochzeit für Freihandel stoppen
Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (Transatlantic
Trade and Investment Partnership): Hoch schlagen die Wellen der Begeisterung
in Berlin, Brüssel und Washington; nicht nur Regierungsrepräsentanten
der USA und der EU jubeln, auch die Vertreter von Wirtschaftsverbänden
auf beiden Seiten des Atlantiks reiben sich die Hände: Die Karten
in der globalen Wirtschaft werden neu gemischt.
Anfang Juli wurde die erste Verhandlungsrunde zur größte
Freihandelszone der Welt eingeläutet, zwei weitere Runden folgen noch
bis Ende des Jahres. Eile ist aus verschiedenen Gründen angesagt,
wenn das Abkommen 2015 in Kraft treten soll. Zum einen wird nach den Wahlen
zum Europäischen Parlament im Mai 2014 Ende des Jahres eine
neue EU Kommission ernannt, zum anderen finden Ende 2014 in den USA die
Zwischenwahlen statt und 2015 beginnt die US Präsidentschaftswahlkampagne.
Die Entscheidung zur Aufnahme von Verhandlungen für einen transatlantischen
Binnenmarkt zwischen den USA und der EU fiel vor allem vor dem Hintergrund
-
der seit 2008 andauernden Wirtschaftskrise; Wachstum und Beschäftigung
diesseits und jenseits des Atlantik sollen angekurbelt werden.
-
der veränderten Kräfteverhältnisse im Welthandel; EU und
USA wollen ihre Position gegenüber aufstrebenden Schwellenländern,
insbesondere China, Indien und Brasilien, stärken.
-
der auf Eis liegenden multilateralen Verhandlungen im Rahmen der WTO; als
Teil einer Mehrebenenstrategie der EU soll der bilaterale Vertrag
als sog. "WTO-plus-Abkommen" die dortige Erstarrung auflösen.
Karten auf den Tisch!
Auf dem Verhandlungstisch liegt der „größte bilaterale Handelsdeal“
aller Zeiten. Bereits jetzt erwirtschaften die EU und die USA gemeinsam
fast die Hälfte des globalen BIP (47 %). Sie stehen für ein Drittel
der weltweiten Handelsströme und für einen Markt mit 800 Millionen
Menschen.
Es wird erwartet, dass die Vereinbarungen sich in einem jährlichen
BIP-Zuwachs von insgesamt 0,5 % bis 1% des BIP für die EU niederschlagen.
Man erwartet, dass ein besserer Zugang zum US-Markt und eine größere
Vereinbarkeit von Regulierungen zwischen der EU und den USA auch dem Lohnniveau
zugute kommt und Preise senkt.
Unter dem beabsichtigten „umfassenden und ehrgeizigen Abkommen“
TTIP ist weit mehr als eine reine Zollunion zu verstehen, sind doch
Zölle bereits jetzt mit durchschnittlich 3% vergleichsweise niedrig.
Angestrebt ist eine weit darüber hinausgehende „wirtschaftliche
Har-monisierung“ zwischen der EU und den USA. Zugleich soll damit der Weg
für neue globale Standards geebnet werden, d.h. externe Handelspartner
der Freihandelszone sollen veranlasst werden, die bilateralen Liberalisierungen
zu übernehmen.
TTIP-Verhandlungen zielen auf Ergebnisse in drei Bereichen:
Marktzugang
-
Zölle im transatlantischen Handel mit industriellen und landwirtschaftlichen
Erzeugnissen sollen möglichst vollständig abgebaut werden.
-
Dienstleistungssektoren sollen zumindest so weit geöffnet werden,
wie dies im Rahmen anderer Handelsabkommen bereits gelungen ist.
-
Für Investitionen soll das höchste Liberalisierungs- und Investitionsschutzniveau
erreicht werden, das beide Seiten bisher im Rahmen anderer Handelsabkommen
vereinbart haben.
-
das öffentliche Beschaffungswesen der USA soll auf allen staatlichen
Ebenen geöffnet werden.
Regulierungsfragen und nichttarifäre Handelshemmnisse
-
„Handelsbarrieren hinter den Zollgrenzen“ werden als größte
Hemmnisse für den Freihandel betrachtet; daher sollen diese nicht-tarifäre
Handelshemmnisse (Non-Trade Barriers, NTBs) möglichst weit
aufeinander abgestimmt oder gegenseitig anerkannt werden.
Berücksichtigung der gemeinsamen globalen Herausforderungen
und Chancen des Handels im 21. Jahrhundert
-
Da TTIP Auswirkungen auf globale Handelsströme hat, will man sich
mit Bereichen beschäftigen, die einen Beitrag zur Stärkung des
multilateralen Handelssystems leisten.
-
Rechte des geistigen Eigentums: Ein hohes Schutzniveau soll
aufrecht erhalten und befördert werden.
_
TTIP - ein ehrgeiziges Abkommen des 21. Jahrhunderts?
Schon jetzt steckt das Wirtschaftsmodell von EU und USA in ökologischen,
sozialen und wirtschaftlichen Krisen. Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt
sind an der Tagesordnung. Schon jetzt bleiben Demokratie, soziale Gerechtigkeit,
Klimaschutz und Finanzmarktkontrolle auf der Strecke. Der Glaube,
dass Konkurrenz und ständiges Wirtschaftswachstum den
Wohlstand steigern und gesellschaftliche Probleme lösen könne,
beherrscht das Denken der Eliten. Getreu der Strategie für ein global
wettbewerbsfähiges Europa beharrt die EU auf dem Wachstumsdogma
und ruft nach noch mehr Handelsströmen, mehr Liberalisierung
und Deregulierung im Interesse von Unternehmen.
Mit TTIP setzt die EU-Kommission erneut auf Geheimverhandlungen unter
weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit und der Parlamente; mit
„vertraulich“ ist das Mandat markiert, das die Verhandlungsrichtlinien
für die EU-Kommission festgelegt. Die Öffentlichkeit darf sich
wieder einmal aus durchgesickerten Papieren informieren.
Es spricht demokratischen Prinzipien Hohn, wenn die Parlamente nach
Abschluss der Ver-handlungen nur über den gesamten Vertrag mit
ja oder nein beschließen können.
Die im Rahmen der WTO am Widerstand vieler Staaten gescheiterten Themen
„öffentliches Beschaffungswesen“ und Schutz von Investitionen werden
nun in einem bilateralen Abkommen verhandelt. Regulierungen im Interesse
von lokaler Wirtschaftsförderung können so ausgehebelt
werden.
Investor-Staat-Schiedsverfahren sollen internationalen Konzernen sogar
Extra-Klagerechte außerhalb staatlicher Justiz und unter
Ausschluss der Öffentlichkeit ermöglichen. Investoren sind damit
legitimiert, den Schutz von Verbrauchern, öffentlicher Gesundheit
und Umwelt zu untergraben.
Im Brennpunkt der Verhandlungen werden nicht-tarifäre Handelshemmnisse
stehen. Butterweiche Formulierungen zur gegenseitigen Anerkennung der Regulierungssysteme
der USA und der EU können nicht darüber hinwegtäuschen,
dass es hier im Kern um tief einschneidende Eingriffe in den Alltag
der Menschen geht, wenn bäuerliche Landwirtschaft und Ernährungssouveränität
- Stichwort Genfood, Hormonfleisch und Chlorhühnchen - oder das Vorsorgeprinzip,
Verbraucher-, Umwelt- und Gesundheitsschutz im Interesse von Konzernen
unter den Tisch gekehrt werden.
TTIP ist alter Wein in neuen Schläuchen. Freihandels- und Investorenschutz-Rezepte
aus dem 20. Jahrhundert nach Art der WTO sind keine Lösung für
die aktuellen Herausforderungen. Eine transatlantische Partnerschaft für
die sozial-ökologische Transformation sieht ganz anders aus!
Attac fordert:
Transparenz statt Geheimdiplomatie: Die TTIP- Verhandlungen
müssen auf ein demokratisches Fundament gestellt, Verhandlungs-Dokumente
veröffentlicht werden.
Stopp der „Global Europe“ - Strategie: Die EU-Kommission
muss ihre Wirtschaftspolitik an den Bedürfnissen der Menschen und
nicht länger an den Interessen der Konzerne ausrichten.
Keine privilegierte Klagerechte für Konzerne: grundlegende
Prinzipien des Rechtsstaats müssen Vorrang vor Profitinteressen von
Investoren haben."
___
Querverweise
Standort: 19. Aufklärungs- und Informations
Aktion CETA u.a..
*
Überblick:
Zur ersten und Auftaktveranstaltung
am 26.10.13.
Zur 2. Informationsveranstaltung
am 18.01.2014.
Zur 3. Informationsveranstaltung
am 17.05.2014.
Zur 4. Informationsaktion
am 11.10.2014.
Zur 5. Unterschriftsaktion
am 29.11.2014.
6.
Informationsveranstaltung zusammen mit der Stadtbibliothek vom 11.2.-10.3.2015.
7. Informations-
und Unterschriftsaktion Erlangen gegen TTIP am 11.04.2015.
8.
Globaler Aktionstag - Erlangen gegen TTIP am 18.04.2015.
9. Aktion Erlangen gegen TTIP -
Fahrrad-Demo 11.07.2015.
10. Informations-
und Aufklärungsaktion attac-Erlangen zu TTIP.
11. Informations-
und Aufklärungsaktion attac-Erlangen zu TTIP.
12. Informations-
und Aufklärungsaktion attac-Erlangen zu TTIP.
13. Informations-
und Aufklärungsaktion attac-Erlangen zu TTIP.
14. Informations-
und Aufklärungsaktion attac-Erlangen zu TTIP.
15. Bundesweite Zentrale Aktion
gegen CETA, TTIP, TiSA.
16. Informations- und Aufklärungsaktion
attac Erlangen zu TTIP.
17. Aufklärungs- und Informations-
Aktion attac-Erlangen zu CETA, TTIP, TiSA und nun auch zu JEFTA.
18. Aufklärungs-
und Information Aktion am 09.09.2017.
19. Aufklärungs-
und Information Aktion am 29.09.2018.
20. Aufklärungs-
und Information Aktion am 09.12.2019.
21. Aufklärungs- und Information Aktion
im Oktober 2020.
*
Buchpräsentation
Felber This is not Economy - Aufruf zur Revolution der Wirtschaftswissenschaft.
Gemeinwohl-Ökonomie
* Neue Werte für die
Wirtschaft * Vorbilder
* Vorschläge/Alternativen
* Manager-Gagen
* "Deutschland
AG" * Hartz4
* Niedriglöhne &
Sklavenarbeit * Projekt ZeitzeugInnen
Wirtschaftskrisen in Erlangen * Steueroasenausstellung
* Gemeinwohl * Staatslehre
des Aristoteles * Politikaxiome
* Oligarchie * Globalplayer
* Elite & etilE * Kapitalrecht:
Unrecht im Namen des Rechts *
Finanzkrise
2007/8/9, Quartalsdokumentionen
2007-2019 hier.
Medienkritik:
2006-2019.
*
* FAQ:
Integration & Migration * Überblick
Wirtschaftsstatistik * Überblick
Staatsverschuldung *
* Schuldenporträt
Erlangen * Eindrücke
vom Theater * Eindrücke
vom Erlanger Poetenfest * 10 Jahre
Offenes Atelier Erlangen * Der
Charakter und sein Preis * Ausflug
Staffelberg * Sturmspuren
im Schlossgarten nach "Emma" * Regionales
*
Psychologische u. sozialpädagog.
Hilfe (Beratung) in Nordbayern
* Google
Psychotherapie Mittelfranken. * Google
Psychologie Mittelfranken. * Psychologisches
Institut FAU Erlangen *
*
30
Jahre Psychopraxis - 30 Jahre Partnerschaft.
*
*
Dienstleistungs-Info.
*
Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS). TTIP-21:
Mercosur 21. Aufklärungs- und Informations- Aktion attac-Erlangen
zu CETA, TTIP, TiSA und nun auch zu JEFTA: Recherche und Vortrag von Rudolf
Kunstmann, attac Erlangenzu. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/regional/attac/TTIP/TTIP2020/TTIP21.htm
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Sollten wir die Rechte anderer unberechtigt genutzt haben, bitten wir um
Mitteilung. Soweit es um (längere) Zitate aus ... geht,
sind die Rechte bei/m ... zu erkunden oder eine Erlaubnis einzuholen.
Ende_TTIP-21:
Mercosur
_Datenschutz__Überblick_
Rel.
Aktuelles_
Relativ
Beständiges_Titelblatt_Konzept_
Archiv_Service_iec-verlag_
Psychologische
und sozialpädagogische Hilfe (Beratung) in Nordbayern
korrigiert: irs 29.09.2018
Änderungen wird
gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen
und Kritik willkommen
10.12.19 Angelegt: .