Der aktuelle Stand zu den Freihandelsabkommen
20. Aufklärungs- und Informations- Aktion attac-Erlangen
zu CETA, TTIP, TiSA und nun auch zu JEFTA
Recherche und Vortrag von Rudolf Kunstmann, attac Erlangen
Zum Überblick alle bisherigen attac-Aktionsversanstaltungen.
Montag, den 09.12.2019 Dritte Welt-Laden (19.30-21.30)
Unter Angabe der Quelle und des Links frei verwendbar
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Vortrag vor attac über Entwicklung
von Schiedsgerichten 09.12.2019
PDF-Version zum Download.
1. ISDS = Investor-State Dispute Settlement
Die Zahl der Investor-Staat Schiedsverfahren (ISDS) ist rasant angestiegen.
Weltweit sind derzeit knapp 1.000 Klagefälle bekannt.
Hier die wichtigsten Kritikpunkte an Schiedsgerichten:
Alles in allem ist es ein System, das allein dem Interesse der großen,
international agierenden Konzerne und dem Apparat dient, der sich um dieses
System aufgebaut hat.
2. ICS = investment court system
Die EU baut seit 2015 auf ein Investitionsgerichtshof-System (ICS) und
setzte dies
bei CETA gegenüber Kanada erstmals durch.
Während die ersten vier Punkte kosmetische Verbesserungen bedeuten,
bedeutet Punkt 5,dass die Staaten den Konzernen ihre Klagen,die sich gegen
das Gemeinwohl richten, finanzieren. (Bisher musste bei Zivilklagen der
Kläger das Risiko selbst tragen und am Ende der Verlierer die kompletten
Kosten übernehmen.)
Im CETA-Vertrag stehen unpräzise Definitionen wie "faire und
gerechte Behandlung" oder "legitime öffentliche Interessen".
Dies eröffnet ein weites Feld von Klagemöglichkeiten für
Konzerne. Arbeitnehmer- und Umweltrechtsverletzungen führen dagegen
nicht zu einer Klagemöglichkeit, sondern zu einer "Debatte von
Expert/-innen in einer Arbeitsgruppe." Die
Klausel im CETA-Vertrag, die Klagen von Briefkastenfirmen mit kanadischer
Adresse verhindern soll, ist weitgehend wirkungslos. Verlangt werden lediglich
"substanzielle Geschäftsaktivitäten" in dem beklagten Land. Diese
sind natürlich gegeben bei einem US-amerikanischen Konzern, der in
Deutschland Geschäfte macht und in Kanada lediglich einen Briefkasten
unterhält.
Das ICS ist vereinbart mit Kanada, Mexiko, Singapur und Vietnam. Bisher ist noch keines dieser Abkommen ratifiziert, so dass auch die Schiedsgerichtsvereinbarung in CETA noch nicht gilt.
In seinem Gutachten vom 30. April 2019 verkündete der EuGH, dass ICS keine Beeinträchtigung des Unionsrechts darstelle.
3. MIC = Multilateral Investment Court
Langfristig plant die EU-Kommission, aus dem ICS einen multilateralen
Investitionsgerichtshof (MIC) zu machen.
Nach wie vor kann das ICS bzw. der MIC nur von Investoren angerufen
werden.
Fortschritt ist, dass es eine Berufungsinstanz geben wird und NGOs
Stellungnahmen einreichen dürfen. (Das erscheint mir ein Feigenblatt,
da diese rechtlich nicht verbindlich sind.)
Kritisch ist, wie beim ICS, dass die Staaten den Konzernen ihre Klagen, die sich gegen das Gemeinwohl richten, finanzieren.
Das Grundproblem der Schiedsgerichte, dass diese einseitig den Interessen
von Konzernen gegen Demokratie, Umwelt und Menschenrechte dienen bleibt
auch beim MIC bestehen.
4. SLAP = Strategic Lawsuit Against Public Participation
Reicher verklagt Armen um einzuschüchtern oder kritische Berichte
und Tatsachenveröffentlichungen zu verhindern.
Möglicher Erfolg:
Nachbemerkung: Der Vortag kam sehr gut an und wurde mit ausführlichem
Klopfen honoriert.
Ein breites Bündnis von Nicht-Regierungs-Organisationen, darunter
auch attac, haben in der Vergangenheit sowohl lokal, auf Bundesebene als
auch international gegen die so genannten Freihandelsabkommen der Europäischen
Union mit den USA (TTIP), Canada (CETA), protestiert, demonstriert, Unterschriften
gesammelt, Volksbegehren gestartet. TTIP wird derzeit von der US-Regierung
wegen der Wende in der Wirtschaftspolitik („America first" - will meinen
„US first") nicht weiter verfolgt.
CETA ist von der EU-Kommission verhandelt, vom Europa-Parlament im
Februar 2017 verabschiedet worden, es müssen aber noch 40 nationale
und regionale Parlamente zustimmen, was sie hoffentlich nicht tun werden.
Nach den breit angelegten Protesten gegen diese Handelsabkommen, die
die Interessen der Industrie bedienen, den Verbraucherschutz aushebeln,
die Rechte nationaler Parlamente wesentlich beschneiden, hatte die EU-Kommission
mehr Transparenz zugesichert. - Das Gegenteil ist der Fall:
Nach mehrjährigen Geheimverhandlungen haben sich EU-Kommission und Japan auf JEFTA geeinigt, Details kamen nicht durch die Vertragsparteien an die Öffentlichkeit, sondern durch Offenlegen einiger Dokumente durch Greenpeace Niederlande.
Wir geben hier einen Text von campact zu JEFTA wieder: https://www.campact.de/jefta-stoppen/
Was ist Jefta?
JEFTA ist die Abkürzung für „Japan EU Free Trade Agreement".
Dahinter verbirgt sich ein angestrebtes Handelsabkommen zwischen der Europäischen
Union und Japan. Es wird seit 2013 im Geheimen verhandelt und könnte
2017 zum Abschluss kommen. Es weist einige Parallelen zu dem Handelsabkommen
CETA (Comprehensive Trade and Investment Partnership) zwischen der EU und
Kanada auf, bleibt aber in vielen Punkten hinter den dort gesetzten Maßstäben
zurück.
Wie ist der Stand der Verhandlungen?
Nach vierjährigen Verhandlungen haben sich EU-Kommission und Japan
am 6. Juli 2017 auf den grundsätzlichen Abschluss von JEFTA verständigt.
Es sind aber noch letzte Fragen offen. Beim Datenschutz und der regulatorischen
Kooperation gibt es bisher keine Einigung. Auch beim Investitionsschutz
gibt es Uneinigkeit. Japan will bisher nicht von den privaten Schiedsgerichten
abrücken.
Was ist geleakt worden?
Greenpeace Niederlande hat am 23. Juni 2017 rund 200 Seiten des JEFTA-Vertragsentwurfs
veröffentlicht.
Die Texte stammen aus der Zeit von der Erteilung des Verhandlungsmandates
2012 bis Februar 2017. Seitdem gab es bereits weitere Verhandlungsrunden.
Wie transparent sind die Verhandlungen?
In Punkto Transparenz fällt JEFTA noch hinter TTIP und CETA zurück.
Nicht einmal das Verhandlungsmandat der EU von 2012 ist mittlerweile veröffentlicht.
Die EU-Kommission hat entgegen ihres Transparenzversprechens bislang nur
oberflächliche Reports veröffentlicht. Lediglich zwei kleine
Kapitel sind bisher öffentlich bekannt. Alle wichtigen Informationen
beruhen auf Leaks.
Wie steht es um den Verbraucherschutz bei JEFTA?
Das Vorsorgeprinzip wird in dem Vertrag untergraben - und damit der
Grundpfeiler des europäischen Umwelt- und Verbraucherschutzes. Die
EU könnte im Fall eines Vertragsabschlusses nur noch die Einfuhr von
Hormonfleisch oder gentechnisch veränderten Lebensmitteln verbieten,
wenn Gesundheitsgefahren wissenschaftlich zweifelsfrei erwiesen sind. Bisher
genügt ein begründeter Verdacht, dass etwa ein Lebensmittel Krebs
verursachen könnte. CETA erwähnt das Vorsorgeprinzip zumindest,
wenn auch nicht ausreichend rechtlich bindend.
Gibt es private Schiedsgerichte in JEFTA?
Japan besteht bisher auf die umstrittenen privaten Schiedsgerichte.
In Hinterzimmern verhandeln dort meist Wirtschaftsanwälte über
Milliardenklagen gegen Staaten. Eine Revision ist nicht möglich und
die Urteile müssen nicht einmal veröffentlicht werden. Klageberechtigt
sind ausschließlich ausländische Konzerne.
Deutschland wird aktuell von dem schwedischen Energiekonzern Vattenfall
vor so einem Schiedsgericht verklagt, aufgrund entgangener Milliardenprofite
durch den Atomausstieg. Selbst die minimalen Verbesserungen, die CETA an
diesem ungerechten und demokratiefeindlichen System erreicht hat, sind
in JEFTA nicht mehr enthalten.
Was hat JEFTA mit Walfang zu tun?
Der japanische Walfang wird in JEFTA nicht erwähnt. Japan ist
eines von drei Ländern weltweit, die Wale jagen. Es ist der einzige
Staat, der das auch außerhalb der eigenen Gewässer tut, obwohl
dies gegen internationales Recht verstößt. Alleine 670 Zwergwale
wurden in den letzten beiden Fangsaisons erlegt, darunter viele trächtige
Weibchen. Das Europäische Parlament fordert, den illegalen Walfang
bei JEFTA zu thematisieren, die EU-Kommission ignoriert dies jedoch.
Was hat JEFTA mit Holzhandel zu tun?
Japan ist weltweit einer der größten Importeure von Holz.
Viel davon wird illegal gerodet, auch in Europa. Japan ist das einzige
G7-Land, das kein Gesetz gegen die Einfuhr von unrechtmäßig
geschlagenen Hölzern hat. Ein wichtiges Herkunftsland für dieses
Holz ist Rumänien. Hier wachsen die letzten Urwälder Europas.
Doch sie werden zerstört: Jeden Tag werden 48 Hektar Wald gerodet.
Mit JEFTA fallen Zölle weg, und damit droht noch mehr illegales Holz
nach Japan exportiert zu werden. Das Vertragsdokument ist beim Holz äußerst
schwammig formuliert. Selbst CETA ist strenger.
Wie geht's weiter?
Der Protest soll europaweit fortgesetzt werden, aber auch das Erlanger
Bündnis gegen TTIP, das so schöne Demonstrationen zustande gebracht
hatte, soll aus dem Dornröschenschlaf, oder modern ausgedrückt,
aus dem stand-by-modus aufgeweckt werden. Und attac Erlangen wird weiter
Argumente gegen den TTIP/CETA/JEFTA-Wahnsinn liefern. Alle Interessierten
sind eingeladen, bei uns mitzumachen!
Treffen attac Erlangen:
jeden zweiten Montag im Monat, 19:30 Uhr, im Dritte-Welt-Laden, Nebenraum
Wolfgang Lederer-Kanawin, attac Erlangen
Macht mit bei attac Erlangen, Treffen jeden 2. Montag im Monat um 19.30 Uhr im Dritte Welt Laden, Neustädter Kirchplatz 7 |
Eine andere Welt ist möglich – gegen Handelsabkommen der Konzerne – für fairen Handel
1. CETA schafft Sonderrechte für Konzerne
In Kapitel 8 des CETA Abkommens erhalten international tätige
Konzerne exklusive Sonderrechte. Es schafft ein bilaterales System von
Investitionsgerichten, vor denen sie gegen Kanada, die EU und ihre Mitgliedsstaaten
klagen können. Diese Spezialgerichte können entscheiden, ob demokratisch
beschlossene Maßnahmen, die die Gewinne der Konzerne schmälern,
überhaupt legitim waren – und Staaten zu Milliardensummen Schadensersatz
verdonnern.
2. CETA ist ein Paradies für die Industrielobby
Die „Regulatorische Kooperation“, festgeschrieben in Kapitel 21, und
einige sektorale Kapitel schaffen diverse transatlantische Kooperationsforen.
Dort besprechen Expert/-innen aus den Regierungen die zukünftige Politik.
Doch wo Regierungen ohne Journalist/-innen und sogar ohne gewählte
Abgeordnete Politik machen, geht Demokratie verloren. Es entsteht ein Paradies
für die Industrielobby, die sogar als „stakeholder“ oder „interested
parties“ explizit eingeladen ist, mitzureden.
3. CETA gefährdet die öffentliche Daseinsfürsorge
Das Abkommen erhöht den Privatisierungsdruck und macht es schwieriger,
Privatisierungen rückgängig zu machen. Eine umfassende Ausnahme
für Dienstleistungen von allgemeinem Interesse findet sich in CETA
nicht. Selbst die Wasserversorgung ist nicht ausgenommen. Daher kommt auch
die Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft, ein Zusammenschluss
kommunaler Wasserversorger, zu dem Schluss: „Nein zu diesem Abkommen!“
4. CETA gibt grünes Licht für Gentechnik
In Artikel 25.2 verpflichten sich Kanada und die EU zur Zusammenarbeit
bei Zulassungsverfahren für Biotechnologie, Grenzwerten und dem Umgang
mit der Freisetzung von nicht-zugelassenen genmanipulierten Organismen.
Das Ziel dabei ist ausschließlich die Förderung des Handels
und nicht der Schutz von Umwelt und Verbraucher/-innen oder die Eindämmung
der Macht weniger Konzerne über den Saatgutmarkt.
5. CETA erhöht den Druck auf die bäuerliche Landwirtschaft
Mit dem Abkommen öffnen die EU und Kanada ihre Märkte für
landwirtschaftliche Produkte wie Fleisch und Milch. Das geschieht ganz
still im Anhang 2-A durch zollfreie Quoten und Zollsenkungen. Doch die
Auswirkungen auf die Landwirtschaft sind groß, denn der Druck, möglichst
billig zu produzieren, steigt. Die bäuerliche Landwirtschaft in Bayern
wird für den Export auf globale Märkte geopfert.
6. CETA verhindert Umweltschutz
Wenn CETA abgeschlossen wird, werden Fortschritte beim Umwelt- und
Verbraucherschutz schwieriger. Ein konkretes Beispiel: Nach den Tricksereien
von Monsanto bei der Zulassung des Ackergifts Glyphosat fordert die Umweltbewegung:
Wer die Zulassung für eine Chemikalie beantragt, muss seine Daten
offenlegen. Doch Artikel 20.30 in CETA würde eine solche Gesetzesänderung
unmöglich machen.
7. CETA bringt Fracking und Teersande
Die kanadische Industrie ist besonders stark, wo es besonders dreckig
wird: Erdöl aus Teersanden, Fracking oder der Abbau von Buntmetallen
mit giftigem Zyanid. Bereits während der Verhandlungen über CETA
verbündete sich die kanadische Regierung mit der Ölindustrie,
um die EU-Richtlinie über die Qualität von Treibstoffen zu verhindern,
damit Europa in Zukunft Treibstoffe aus Teersanden importieren kann. Der
Preis dafür: Die Zerstörung ganzer Landschaften und des Klimas.
8. CETA trickst die Arbeitnehmerrechte aus
Während große Konzerne Sonderrechte bekommen, wird sich
kein Arbeiter und keine Arbeiterin je auf das Abkommen berufen. Obwohl
sich Kapitel 23 mit „Handel und Arbeit“ beschäftigt, enthält
CETA nur Minimalstandards. Und während Verstöße gegen das
Abkommen ansonsten mit Strafzöllen oder Schadensersatzzahlungen bestraft
werden, gibt es für Kapitel 23 einen besonderen Mechanismus: Eine
Debatte von Expert/-innen in einer Arbeitsgruppe.
9. CETA ist unfairer Handel
CETA ist ein bilaterales Handelsabkommen zwischen zwei Industriestaaten,
das die Interessen der ärmeren Länder nicht beachtet. Zusammen
mit TTIP (EU-USA), FIPA (Kanada-China), TPP (Nordamerika-Asien) und einigen
Abkommen der EU mit anderen Staaten (z. B. Japan, Vietnam, Südkorea
und Singapur) entsteht ein Welthandelsregime, das die ausschließt,
die schon heute arm sind. Doch wir leben alle in einer Welt: Die Armut
und Instabilität in Afrika darf uns in Europa nicht egal sein.
10. CETA nützt der Wirtschaft nichts
Die EU-Kommission, die das Abkommen verhandelt hat, hat es ausrechnen
lassen: CETA bringt insgesamt 11,6 Milliarden Euro Wachstum. Für ganz
Europa sind das pro Jahr 0,08 % Wachstumsrate. Also fast nichts. Wollen
wir dafür unsere Demokratie, Umwelt, Gesundheit und Rechte verkaufen?
Pressemitteilung des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs zum Volksbegehren „Nein zu CETA!“ nicht zugelassen
01 Ich mache mir Sorgen! Geheimverhandlungen in Grundfragen,
die alle Bürgerinnen nachhaltig betreffen, sind mit Demokratie und
Rechtsstaat nicht vereinbar. Oder sehen Sie das anders?
02 Ich mache mir Sorgen! Private Schiedsgerichte widersprechen allen demokratischen und rechtsstaatlichen Grundsätzen. Ich bitte Sie sehr, dem entgegenzutreten. 03 Ich mache mir Sorgen! Das ist kein Freihandels- sondern ein Geheimhandelsabkommen und damit untragbar, ich hoffe, Sie stimmen entsprechend. 04 Ich mache mir Sorgen! Halten Sie es als Abgeordneter für nötig, die Verträge genau zu kennen, um über sie gewissenhaft und verantwortungsvoll abzustimmen? 05 Ich mache mir Sorgen! Haben Sie sich mit der Aushebelung europäischer Standards schon gründlich auseinandergesetzt? 06 Ich mache mir Sorgen! Konzerne brauchen keine Sondergerichtsbarkeit. Der Rechtsstaat ist für alle verbindlich. Der Gleichheitsgrundsatz muss für alle gelten. 07 Ich mache mir Sorgen! Die Freihandelsabkommen haben bislang nur eines erreicht: Kopfschütteln, Enttäuschung und Empörung. Wollen Sie da wirklich mitmachen? 08 Ich mache mir Sorgen! Ich bin für einen fairen und gerechten Welthandel! CETA und TTIP werden nur die wirtschaftlich Stärksten in Kanada, USA und EU noch stärker machen. Flüchtlingsströme und Klimabedrohung werden weiter zunehmen. Wie wollen Sie sich für einen gerechten Welthandel einsetzen? 09 Ich mache mir Sorgen! ...... (zum freien Eintragen für individuell Kreative). |
Adressenliste
regionaler Abgeordneter
Europa-Parlament
Thomas Händel (EUP) , WIB 03M061 Rue Wiertz 60 B-1047 Brüssel Frau Kerstin Westphal (EUP) Semmelstraße 46R 97070 Würzburg An MdL und MdB empfohlen mit dem Aufkleber: Machen Sie bitte Ihren Einfluss geltend Landtag
Bundestag
|
"Ecuador wurde vom Schiedsgericht zu 1,1 Milliarden US-Dollar Strafzahlung
verurteilt.
Das Schiedsgericht der Weltbank hat der Klage des US-amerikanischen
Ölkonzerns Occidental Petroleum (Oxy) gegen Ecuador wegen Verstoßes
gegen das bilaterale Investitionsabkommen mit den USA teilweise stattgegeben.
Zwar anerkannte das Gericht, dass Oxy gegen ecuadorianische Gesetze verstoßen
habe, geht aber davon aus, dass die Firma durch den Staat benachteiligt
wurde. ... „Eine Milliarde Dollar bedeutet 200 Schulzentren, die auf den
Altaren des internationalen Kapitals geopfert werden“, sagte der Präsident
Ecuadors, Rafael Correa, und bezeichnete das Urteil als Angriff auf die
Souveränität des Landes. ..."
Quelle: Ecuador von Schiedsgericht zu 1,1 Milliarden
US-Dollar Strafzahlung verurteilt (amerika21 vom 8.11.15)
"Konzerne klagen in Milliardenhöhe gegen Ecuador
Gegen Ecuador sind aktuell sogar 24 Klagen transnationaler Konzerne
in Höhe von 14 Milliarden US-Dollar bei Schiedsgerichten anhängig.
Dabei geht es um angebliche Verstöße gegen bilaterale Investitionsschutzverträge.
... Dies sei unbezahlbar, sagte Piedad Mancero, Mitglied der Kommission.
Es würde bedeuten, einen großen Teil der Staatsausgaben für
Strafzahlungen zu verwenden und auf staatliche Ausgaben in den Bereichen
Soziales, Bauen und Umwelt zu verzichten. Dabei hätten die klagenden
Unternehmen – wie Chevron, das für schwere Umweltvergiftungen verantwortlich
ist – dem Land teilweise große Schäden zugefügt."
Quelle: Konzerne klagen in Milliardenhöhe gegen
Ecuador (amerika21 vom 24.10.15)
Konzerne klagen, wir zahlen: Wie Schiedsgerichte den Rechtsstaat
aushebeln
Im Namen des Volkes urteilen sie nicht. Im Gegenteil: Sie tagen hinter
verschlossenen Türen. Sie verurteilen Staaten zu Strafen in Milliardenhöhe.
Konzerne verklagen mit ihrer Hilfe Regierungen, wenn sie ihre Geschäfte
bedroht sehen. Und zahlen – müssen wir.
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=6x9Hwr-iJhc
Diese Nachrichten zeigen: wir müssen noch viel, viel aktiver werden, denn unsere Zukunft kann auch so aussehen.
Der bisherige Höhepunkt der kritischen Freihandelsbewegung war ohne Zweifel die Großdemonstration in Berlin am 10.10.2015 mit geschätzten 250.000 TeilnehmerInnen:
Ein Teil der BürgerInnen reagiert resigniert und meint, man könne
nichts machen. "Denen da oben" sei halt nicht beizukommen, die machen,
was sie wollen, das Volk interessiere nicht, sei eher ein Störfaktor.
Das hörten wir immer wieder. Deshalb haben wir uns in unserer Vorbereitungssitzung
gefragt: was haben wir erreicht? Haben wir überhaupt etwas erreicht?
Hat es sich gelohnt? Sollen wir am Ball bleiben?
|
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Die BürgerIn kann sehr viel tun, wenn sie sich darauf besinnt, wie sie in ihrem Lebensraum wirken kann:
Voradressierte Postkarten an Abgeordnete unserer Region können Sie im Dritte Welt Laden Erlangen e.V. Neustädter Kirchenplatz 7 91054 Erlangen [Karte] kostenlos erhalten [Öffnungszeiten] |
Wo? Natürlich dort, wo sie lebt, arbeitet, einkauft, ihre Freizeit
verbringt und wo sie am gesellschaftlichen und kommunikativen Leben (Medien,
Foren)
teilnimmt. Aber auch bei den politischen Funktions- und EntscheidungsträgerInnen:
Abgeordneten (Landtag, Bundestag, besonders EU), aber auch Stadt-, Land-
und BezirksrätInnen, BürgermeisterInnen u.a. Man sollte nicht
vergessen, dass mittlerweile über 300
Nichtregierungsorganisationen europaweit zusammenwirken und einiges auf
die Beine gestellt wurde und noch wird. Allein die Tatsache der Geheimverhandlungen,
der Umgehung der Parlamente und der Institutionen des demokratisches Rechtsstaates
genügen, um TTIP, CETA und TiSA wie PPP-Projekte ohne Wenn-und-Aber
abzulehnen. Es wird bereits seit den 1990er Jahren immer wieder und mehr
und mehr versucht, den demokratischen Rechtsstaat nicht nur zu umgehen,
sondern praktisch privatwirtschaftlich zu übernehmen, wie eine hervorragende
Doku
in 3sat jüngst nachwies.
DER SPIEGEL berichtet in Nr. 26/2015 vom 20.6.2015, S. 48 unter dem
Titel "Staatsgeheimnis":
Flyer attac Erlangen (PDF) * attac-Zentrale zu TTIP. * Sand im Getriebe 112 *
EU: Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP)
https://ec.europa.eu/trade/policy/in-focus/ttip/
https://ec.europa.eu/trade/policy/in-focus/ttip/questions-and-answers/
https://de.wikipedia.org/wiki/TAFTA
Bündnis 90/
Grünen-Antrag 12.6.13
https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/139/1713925.pdf
SPD-Antrag vom 11.6.13
https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/139/1713904.pdf
Die Linke vom 11.6.13
https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/138/1713894.pdf
Deutschlandradio Kultur
https://www.dradio.de/aktuell/2170465/
"TTIP hinter verschlossenen Türen. USA und EU verhandeln über
Freihandelsabkommen. Trotz der Spannungen wegen der Aktivitäten der
NSA sprechen die USA und die EU jetzt über mehr freien Handel zwischen
den Kontinenten. Politiker hatten gefordert, den Beginn der Verhandlungen
zu verschieben, solange die Spionagevorwürfe nicht aufgeklärt
seien."
"Mehr Wachstum bedeutet nicht immer mehr Wohlstand Die Wirtschaft muss dem Menschen dienen und nicht umgekehrt. In den Verhandlungen zum Freihandelsabkommen TTIP wird dieser Grundsatz missachtet. Ein Neustart der Gespräche wäre die beste Lösung. Denn in jedem Scheitern liegt die Chance, es besser zu machen." [SZ 17.8.14]
Pro und Contra Freihandelsabkommen
https://www.dradio.de/dlf/sendungen/wirtschaftammittag/2146292/
"Beim G8-Gipfel in Irland geht es neben dem Syrienkonflikt auch um
die Verhandlungen zwischen den USA und der EU zu einem Freihandelsabkommen.
Eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung und des ifo Instituts zeigt jedoch,
dass von einem solchen Abkommen vor allem die Amerikaner profitieren könnten."
Netzpolitik: "Zusammengefasst zeigt sich, dass die ökonomischen
Auswirkungen des geplanten Freihandelsabkommens keineswegs eindeutig positiv
sind. Im Gegenteil, zu den netzpolitischen Kritikpunkten im Bereich Datenschutz
und Urheberrecht kommen auch grundlegende Zweifel an der ökonomischen
Sinnhaftigkeit des Abkommens. Von dem intransparenten Verhandlungsprozess
ganz zu schweigen."
https://netzpolitik.org/2013/freihandelsabkommen-ttiptafta-okonomischer-nutzen-zweifelhaft/
Geänderte URL ohne Weiterleitung wurden entlinkt:
Arbeiterwohlfahrt * attac
* Ausländerbeirat
* Bündnis 90/ Die Grünen
* Caritas*
DGB
* Diakonie * Die
Linke * DKP * Dritte
Welt Laden * Evang. Kirchlicher Dienst in der
Arbeitswelt (KDA) * Frauengruppentreff
Bildung evangelisch * GEW
[PDF]
* Greenpeace * Initiative
Gewerkschaftsgrün *
IGM
* Mieterverein * Sozialforum
* SPD * Tafel
* VdK *
verdi
*
"TTIP- Elefantenhochzeit für Freihandel stoppen
Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (Transatlantic Trade and Investment Partnership): Hoch schlagen die Wellen der Begeisterung in Berlin, Brüssel und Washington; nicht nur Regierungsrepräsentanten der USA und der EU jubeln, auch die Vertreter von Wirtschaftsverbänden auf beiden Seiten des Atlantiks reiben sich die Hände: Die Karten in der globalen Wirtschaft werden neu gemischt.
Anfang Juli wurde die erste Verhandlungsrunde zur größte Freihandelszone der Welt eingeläutet, zwei weitere Runden folgen noch bis Ende des Jahres. Eile ist aus verschiedenen Gründen angesagt, wenn das Abkommen 2015 in Kraft treten soll. Zum einen wird nach den Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai 2014 Ende des Jahres eine neue EU Kommission ernannt, zum anderen finden Ende 2014 in den USA die Zwischenwahlen statt und 2015 beginnt die US Präsidentschaftswahlkampagne.
Die Entscheidung zur Aufnahme von Verhandlungen für einen transatlantischen Binnenmarkt zwischen den USA und der EU fiel vor allem vor dem Hintergrund
Karten auf den Tisch!
Auf dem Verhandlungstisch liegt der „größte bilaterale Handelsdeal“
aller Zeiten. Bereits jetzt erwirtschaften die EU und die USA gemeinsam
fast die Hälfte des globalen BIP (47 %). Sie stehen für ein Drittel
der weltweiten Handelsströme und für einen Markt mit 800 Millionen
Menschen.
Es wird erwartet, dass die Vereinbarungen sich in einem jährlichen
BIP-Zuwachs von insgesamt 0,5 % bis 1% des BIP für die EU niederschlagen.
Man erwartet, dass ein besserer Zugang zum US-Markt und eine größere
Vereinbarkeit von Regulierungen zwischen der EU und den USA auch dem Lohnniveau
zugute kommt und Preise senkt.
Unter dem beabsichtigten „umfassenden und ehrgeizigen Abkommen“ TTIP ist weit mehr als eine reine Zollunion zu verstehen, sind doch Zölle bereits jetzt mit durchschnittlich 3% vergleichsweise niedrig. Angestrebt ist eine weit darüber hinausgehende „wirtschaftliche Har-monisierung“ zwischen der EU und den USA. Zugleich soll damit der Weg für neue globale Standards geebnet werden, d.h. externe Handelspartner der Freihandelszone sollen veranlasst werden, die bilateralen Liberalisierungen zu übernehmen.
TTIP-Verhandlungen zielen auf Ergebnisse in drei Bereichen:
Marktzugang
Regulierungsfragen und nichttarifäre Handelshemmnisse
Berücksichtigung der gemeinsamen globalen Herausforderungen
und Chancen des Handels im 21. Jahrhundert
Es spricht demokratischen Prinzipien Hohn, wenn die Parlamente nach Abschluss der Ver-handlungen nur über den gesamten Vertrag mit ja oder nein beschließen können.
Die im Rahmen der WTO am Widerstand vieler Staaten gescheiterten Themen
„öffentliches Beschaffungswesen“ und Schutz von Investitionen werden
nun in einem bilateralen Abkommen verhandelt. Regulierungen im Interesse
von lokaler Wirtschaftsförderung können so ausgehebelt
werden.
Investor-Staat-Schiedsverfahren sollen internationalen Konzernen sogar
Extra-Klagerechte außerhalb staatlicher Justiz und unter
Ausschluss der Öffentlichkeit ermöglichen. Investoren sind damit
legitimiert, den Schutz von Verbrauchern, öffentlicher Gesundheit
und Umwelt zu untergraben.
Im Brennpunkt der Verhandlungen werden nicht-tarifäre Handelshemmnisse stehen. Butterweiche Formulierungen zur gegenseitigen Anerkennung der Regulierungssysteme der USA und der EU können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es hier im Kern um tief einschneidende Eingriffe in den Alltag der Menschen geht, wenn bäuerliche Landwirtschaft und Ernährungssouveränität - Stichwort Genfood, Hormonfleisch und Chlorhühnchen - oder das Vorsorgeprinzip, Verbraucher-, Umwelt- und Gesundheitsschutz im Interesse von Konzernen unter den Tisch gekehrt werden.
TTIP ist alter Wein in neuen Schläuchen. Freihandels- und Investorenschutz-Rezepte aus dem 20. Jahrhundert nach Art der WTO sind keine Lösung für die aktuellen Herausforderungen. Eine transatlantische Partnerschaft für die sozial-ökologische Transformation sieht ganz anders aus!
Attac fordert:
Transparenz statt Geheimdiplomatie: Die TTIP- Verhandlungen müssen auf ein demokratisches Fundament gestellt, Verhandlungs-Dokumente veröffentlicht werden.
Stopp der „Global Europe“ - Strategie: Die EU-Kommission muss ihre Wirtschaftspolitik an den Bedürfnissen der Menschen und nicht länger an den Interessen der Konzerne ausrichten.
Keine privilegierte Klagerechte für Konzerne: grundlegende
Prinzipien des Rechtsstaats müssen Vorrang vor Profitinteressen von
Investoren haben."
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z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff>
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z.B. Psychologie Psychotherapie Mittelfranken site: www.sgipt.org |
korrigiert: irs 29.09.2018