Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
IP-GIPTDAS=15.11.2008
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 26.01.23
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20
D-91052 Erlangen
E-Mail:
sekretariat@sgipt.org
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Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Entwicklungspsychologie,
Bereich Bindungstheorie, und hier speziell zum Thema:
Glossar Bindung, A- und B-Bindungstheorie
von Rudolf Sponsel, Erlangen
Siehe auch Glossare Selbstbild,
Biographik,
Schnittpunkte
des Lebens,
A-Bindungstheorie.
Allgemeine,
im Unterschied zur B-Bindungstheorie (Bezugspersonen-Bindungstheorie)
___
AAI - Adult Attachment
Interview - Bindungsinterview für Erwachsene, um herauszufinden,
was sie selbst für eine Bindungserfahrung gemacht haben. Main 1985.
[Brisch Info;
Interviewfragen
Brisch Anhang 281-286].
Gloger-Tippelt
(2001, 102-120) und George, Kaplan & Maine AAI in Gloger-Tippelt
(2001, 364-387);
___
Abhängigkeit. Kinder, besonders
Säuglinge und Kleinkinder sind von ihren Bezugspersonen abhängig.
Die einfachste und alltäglichste Form der Abhängigkeit
liegt vor, wenn es Gegebenheiten gibt, die einen Wunsch, ein Bedürfnis
oder Ziel, erfüllen helfen oder behindern oder gar ausschließen
können. Wenn der Zug abgefahren ist oder nicht kommt, kann ich ihn
nicht benutzen. Wenn mein Kind zu jung und zu klein ist für den Kindergarten,
dann kann ich es nicht dorthin geben. Auch Menschen können mehr oder
minder von einander abhängig sein oder dies zumindest so erleben.
[Sonderfälle: Dependente
Persönlichkeitsstörung, Hörigkeit].
___
Ainsworth, Mary D.S. (1913-1999).
Pionierin der Bindungstheorie im Gefolge Bowlbys. [Biog1,
Biog2,
W,
] [Video]
___
Ambivalenz.
wörtl. doppelwertig; zwiespältig, hin- und gerissen, zwischen
Liebe und Hass, Zuneigung und Ablehnung schwankende Haltung.
___
Ambivalente Bindung (ambivalent
attachment) [Holmes2002]:
"Eine Kategorie des Bindungsstatus, der in der Fremden Situation (s. d.)
festgelegt wird. Das kleine Kind reagiert, nachdem es von der Mutter getrennt
und dann wieder mit ihr vereint wurde, mit einem Festklammern an sie, einer
Art des Protests, die nicht besänftigt werden kann (zum Beispiel das
Krümmen des Rückens und ein "Wegwerfen angebotener Spielsachen),
und es kann den restlichen Test über nicht zum explorativen Spiel
zurückkehren. Steht mit Müttern, die in ihren Reaktionen auf
das Baby unbeständig und aufdringlich sind, in Verbindung."
___
Ambivalent-unsichere Bindung.
> unsicher-ambivalente
Bindung.
___
Anaklitische Depression.
Emil Schmalohr (1975, S. 40f) führt hierzu aus:
"2. »Anaklitische Depression«
Zu diesen entwicklungsdiagnostischen Untersuchungen sah Spitz sich
veranlaßt, weil er bei seinen Beobachtungen der Heimkinder ein auffallendes
Syndrom antraf, das unter 123 Kindern, die ein bis eineinhalb Jahre in
einem Säuglingsheim leben mußten, in 19 Fällen besonders
stark ausgeprägt war. Diesen 19 Kindern war die Erfahrung gemeinsam,
daß ihnen zwischen dem 6. und 8. Lebensmonat die Mutter für
einen Zeitraum von drei Monaten entzogen worden war. Es handelte sich um
Frauen, die in dem Säuglingsheim eines Frauengefängnisses niedergekommen
waren, sich anfangs ihren Kindern voll widmen konnten, dann aber später
- getrennt von den Kindern - eine Haftstrafe verbüßen mußten.
Das Syndrom kündigte sich in einem weinerlicher
Verhalten der Kinder an, »das in auffallendem Gegensatz zu ihrem
früheren fröhlichen und freundlichen Benehmen stand«. Es
durchlief einige Stufen bis zu einem Zustand, der dem erwachsener Patienten
mit ausgeprägten Depressionen sehr ähnelte. Spitz beschrieb das
Fortschreiten des Syndroms wie folgt (>41):
»1. Monat: Die Kinder werden weinerlich, anspruchsvoll
und klammern sich gern an den Beobachter, sobald es ihm gelungen ist, den
Kontakt mit ihnen herzustellen.
2. Monat: Das Weinen geht oft in Schreien Über.
Es kommt zu Gewichtsverlusten. Der Entwicklungs-Quotient steigt nicht
mehr.
3. Monat: Die Kinder verweigern den Kontakt.
Sie liegen meistens in ihren Bettchen auf dem Buch - ein pathognomisches
Zeichen. Beginn der Schlaflosigkeit. Weitere Gewichtsverluste. Es besteht
eine Anfälligkeit für hinzutretende Erkrankungen. Die motorische
Verlangsamung wird allgemein. Erstes Auftreten des starren Gesichtsausdruckes.
Nach dem 3. Monat: Der starre Gesichtsausdruck wird
zur Dauererscheinung. Das Weinen hört auf und wird durch Wimmern ersetzt.
Die motorische Verlangsamung nimmt zu und mündet in Lethargie. Der
Entwicklungs-Quotient fängt an zu sinken« (Spitz 1967, 282 ff.).
Zur Erklärung des Syndroms zieht Spitz den
Begriff der »anaklitischen Objekrwahl« heran, den er nach Freuds
Feststellung faßte, »daß der Trieb sich im Anfang anaklitisch,
d. h. in Anlehnung an eine Bedürfnisbefriedigung entwickelt, die zur
Selbsterhaltung notwendig ist«. »Die anaklitische Objektwahl
wird bestimmt durch die ursprüngliche Abhängigkeit des Säuglings
von der Person, die ihn füttert, beschützt, bemuttert«.
Um den Unterschied des Syndroms bei Kindern vom Zustand erwachsener Depressiver
abzuheben, deren Depression anderer Herkunft und Struktur ist, prägte
er dazu den Begriff »anaklitische Depression« (1946, zitiert
nach 1967, 287 ff.).
Bezeichnenderweise trat das Syndrom am häufigsten
in der schweren Form auf, wenn vor der Trennung des Kindes von der Mutter
besonders gute gefühlsmäßige Beziehungen zwischen Mutter
und Kind bestanden hatten. In 75 Prozent dieser Fälle gab es schwere
anaklitische Depressionen, in 27 Prozent mäßige und in sieben
Prozent gar keine. Bestand dagegen vor der Trennung eine schlechte Mutter-Kind-Beziehung,
dann traten in 71 Prozent der Fälle gar keine Depressionen auf, in
25 Prozent mäßige und keine einzige schwere. Irgendein Mutterersatz
war in diesen Fällen ebenso gut wie die unzulängliche Zuwendung
seitens der biologischen Mutter. »Es (>42) ist offensichtlich schwieriger,
ein befriedigendes Liebesobjekt zu ersetzen als ein unbefrieigendes.«
(1967, 282)"
___
attachment. Begriff Bowlbys, mit dem
er das "besondere Band, das Kinder zu besonderen Erachsenen entwickeln"
(Grossmann & Grossmann
2003, S.7) bezeichnete. attachment theory entspricht der im Deutschen
sog. Bindungstheorie.
___
Basis (sichere) > Sichere Basis.
___
B-Bindungstheorie. Bezugspersonen-Bindungstheorie
im Unterschied zur allgemeinen A-Bindungstheorie.
___
Behinderung und Bindung.
[Rauh in Ahnert]
___
Beruhigung / Nichtberuhigung
(assuagement/ disassuagement) [Holmes2002]:
"Begriffe, die von Heard und Lake (1986) eingeführt wurden, um den
Zustand der Befriedigung oder Nicht-Befriedigung von Bindungsbedürfnissen
zu beschreiben. Das sicher gebundene Individuum klammert sich ein paar
Minuten an eine Bindungsperson, wenn es wieder mit ihr vereint wird, und
kann dann, in einem Zustand der Beruhigung, mit der Exploration fortfahren.
Wenn die Bindungsfigur das Bindungsverhalten nicht tolerieren kann, oder
wenn sie nicht verfügbar ist, entsteht ein Zustand der Nicht-Befriedigung
der Bindungsbedürfmsse, was oft defensive Handlungen wie das Vermeiden
oder Anklammern mit der daraus folgenden Hemmung der Exploration nach sich
zieht."
___
Beziehung.
Beziehungs-Checkliste in Sponsel (1995, S. 248-255).
___
Beziehungs-
oder Bezugspersonenraum.
___
Bezugspersonen sind Menschen, zu
denen man eine Beziehung hat. Der Beziehungsraum eines Menschen
besteht aus: sich selbst (jeder hat auch eine Beziehung zu
sich selbst > Selbstbild; PartnerIn,
Angehörige
(Kernfamilie := diejenigen, die in einem Haushalt leben, meist die Eltern
und Geschwister, aber auch die Großfamilie mit Großeltern,
Tanten, Onkels u.a.), Freunde I. Klasse (helfen in der Not,
Persönliches anvertrauen, ein Geheimnis bewahren und sich verlassen
können]; Freunde II. Klasse [auch wichtig, helfen beim
Umzug, kommen zum Geburtstag u.a.]; Interessenbeziehungen
[Sport, Spiel, Vergnügen, Kultur, Politik, Soziales], Nachbarn,
ArbeitskollegInnen,
manchmal auch Geschäftsbeziehungen. Weniger wichtig
sind die Bekannten oder - mit Ausnahme in der heranwachsenden-
und Selbstfindungszeit - die Phantasiebeziehungen (Leute,
die man aus den Medien "kennt" oder Idole, Vorbilder).
Für einige spielen auch metaphysisch-fiktive
Beziehungen, wie Gott,
Engel oder Schutzpatrone eine Rolle.
Beziehungen zu Institutionen und Einrichtungen markieren
den Übergang in die nicht-personifizierte Welt. Den vielerlei Beziehungen
hat man auch zur nicht-personifizierten Welt: zur Natur, zum Leben ("Lebenseinstellung",
Ideale, Vorbilder und Werte), zur Umgebung, Heimat und Landschaft, zu Tieren
und Pflanzen, zu Dingen und Sachen, zu Eigenschaften, Ereignissen und Verhaltensweisen.
[Q]
___
Bindung (attachment) Definition
nach Bowlby durch Brisch.
[Holmes2002,
Glossar, S. 253]: "Der Zustand, in dem ein Individuum emotional mit
einer anderen Person verbunden ist, die normalerweise, aber nicht immer,
als älter, stärker und weiser wahrgenommen wird. Beweise für
die Existenz der Bindung stellen das Aufsuchen von Nähe, das Phänomen
der sicheren Basis (s. d.) und der Protest gegen die Trennung dar." Grossmann
& Grossmann (2004, S. 219): "Eine Bindung zu einer Person besteht dann,
wenn diese Person das Zentrum der Orientierung des Kindes besonders bei
Belastung und in fremder Umgebung ist". An operationalen Kriterien führen
die AutorInnen an: "
-
Das Kleinkind nutzt eine Bindungsperson als „sicheren Hafen", als Ort der
Sicherheit und des Schutzes besonders in fremder Umgebung. Bei Angst flieht
es zur Bindungsperson. Ohne sie sind unvertraute Situationen belastender
als mit ihr.
-
Eine Bindungsperson funktioniert als Sicherheitsbasis des Kleinkindes,
von der aus es exploriert. Dabei vergewissert es sich stets, wo die Bindungsperson
ist und ob sie auf es achtet, selbst wenn es nicht direkt mit ihr spielen
will.
-
Das Kleinkind protestiert in unvertrauter Umgebung gegen eine Trennung
von der Bindungsperson. Es vermißt sie, wenn sie nicht da ist, und
läßt sich gut von ihr beruhigen.
-
Das Kleinkind wird eifersüchtig, wenn die Bindungsperson Zuneigung
zu einem anderen Kind zeigt. .
-
KEINE Bindung besteht wahrscheinlich dann, wenn das Kind keine Bevorzugung
dieser Person cei Belastung erkennen läßt, sich wenig um ihren
Verbleib kümmert, kein Trennungsleid oder .ermissen zeigt und keine
Erleichterung und keinen Sicherheitsgewinn aus ihrer Gegenwart zieht."
___
Bindungstheorie. Die Bindungstheorie
im Gefolge Bowlbys ist keine allgemeine, sondern eine Bezugspersonen-Bindungstheorie
(B-Bindungstheorie).
___
Bindung
an Normen und Werte.
___
Bindungsinterviews sind Explorationsleitfäden,
die eine Einschätzung der Bindungsqualität gestatten (sollen).
Sie können für die Kinder selbst, aber auch für andere Bezugspersonen
konzipiert sein (Mutter, Vater, Erzieher). Bekannte Bindungsinterviews
sind z.B.
-
AAI (Erwachsene),
-
SAT (Grundschule),
-
BISK (späte Kindheit).
___
Bindungs-
und Explorationsverhalten stehen in Wechselwirkung und das jeweils
vorherrschende eine deaktiviert das andere (Grossmann
& Grossmann (2004), Kapitel II.3; Ainsworth; S. 132)
___
Bindungsmessung.
___
Bindungsmuster
___
Bindungsqualität. [Brisch]
___
Bindungsqualität
und familienrechtliche, forensische Situation. In streitigen Auseinandersetzungen
der Eltern um die Kinder vor Gericht (Aufenthaltsbestimmung, elterliche
Sorge, Umgang, Herausgabe, Herausnahme) liegt eine besonders schwierige,
meist sehr interessengeleitete und einflussnehmende Situation vor, die
eine unbefangene und valide Bindungs-Diagnostik
sehr stark beinträchtigen, verfälschen bzw. verunmöglichen
kann.
___
Bindungsquantität. Der
Quantitätsbegriff in Bezug auf die Bindung ist nicht ein-, sondern
vieldeutig. Man kann mindestens sechs Aspekte des Quantitäts-Begriffsraums
unterscheiden: (1) Quantität als (nicht näher bestimmte) Ausprägung
(allgemeines Bild einer Ausdehnung, Vielheit); (2) Quantität als Menge
(Bild: Anzahl der miteinander verbundenen "Elemente" zweier Persönlichkeiten);
(3) Quantität als Stärke (Bild: Kraft); (4) Quantität als
Festigkeit (Bild: Reißfestigkeit, Widerstand); (5) Quantität
als Erlebnis-Intensität (Bild: intensive Verliebtheit) und (6) Quantität
als Tiefe (Bild: Verwurzelungstiefe eines Baumes bzw. affektive Schichten
eines Menschen). Bindung ist in dieser Interpretation ein komplexes Konstrukt.
(n. Sponsel 1995, S. 258 und hier).
___
Bindungsparadoxa
und pathologische Bindungen. Auf die Bindungsparadoxa und pathologischen
Bindungen hat Sponsel 1995 schon hingewiesen ( S. 261f): "Die Bindungs-Paradoxa
machen darauf aufmerksam, daß Bindung und Liebe nicht identisch sind.
Nicht jede Bindung bedeutet Liebe, aber jede Liebe zieht eine Bindung nach
sich oder bildet eine Bindung aus. Eine wirkliche allgemeine wissenschaftliche
Theorie der Bindung muß die Bindungs-Paradoxa erklären können.
Stellen wir uns vor, daß zwei Menschen, die ein Stück Lebensraum
teilen, ein starkes - äußerliches - Bindungsverhalten zeigen,
obwohl, blickt man genauer und tiefer hin, ihre Gefühls-Ereignis-Matrizen
gar nicht so gut aussehen. Wie kann man sich das erklären? Menschen
binden sich aneinander, obwohl die Matrix dies nicht vermuten ließe.
Wir alle kennen jene paradoxen Phänomene, daß Menschen in ihr
Milieu zurückgehen, wo sie geschlagen, entwürdigt und ausgebeutet
werden, obwohl niemand sie zwingt (z. B. Frauenhäuslerinnen, Prostituierte,
Kriminelle, aber auch scheinbar ganz "normale" Menschen aus scheinbar ganz
"normalen" Familien). Wir kennen die paradoxen Phänomene der Hörigkeit
und Abhängigkeit (> Reader PAWLOW - JANET). Kinder binden sich an
Eltern, die sie schlagen, vernachlässigen, wegstoßen, die sie,
[>262] wie ich meine, gar nicht lieben können. Wie ist das erklärbar?
Schon FREUD postulierte 19201 das Konzept
des Wiederholungszwanges, wonach Menschen dazu neigen, alte Szenarien zu
wiederholen2. Eine Hypothese zur Erklärung
dieses absonderlichen Verhaltens liefert uns SKINNERs Lemtheorie3.
Wir wissen, daß Verhalten mehr verfestigt und wahrscheinlicher wird,
wenn die Verstärkung (positive = Gabe einer Belohnung, negative =
Wegnahme einer Strafe) unregelmäßig erfolgt. Irrationalität,
Unberechenbarkeit im Betreuungs-, Versorgungs- und Erziehungsverhalten
müßte, stimmte die Analogie, stärkere Bindung schaffen,
was sich z. B. in der Festigkeit, mit der an Beziehungen zu Menschen, Orten
und Milieus festgehalten wird, zeigen müßte. Neue Prägungskonzepte
könnten hier weiterhelfen.
1) FREUD, S. (1975, orig. 1920). "Jenseits
des Lustprinzips" in; "Psychologie des Unbewußten", Bd. Ill Studien
aus gäbe, Frankfurt: S. Fischer.
2) Aus der Beratungs- und Therapiepraxis
ist bekannt, daß viele Menschen eine starke Neigung haben, immer
wieder an den gleichen Partner-Typ zu geraten, immer wieder die gleichen
Fehler zu machen oder Problemlösungen vergeblich zu versuchen. Andererseits
gehört zu einem Charakter, zu einer Persönlichkeit eine gewisse
Konstanz, so daß es auch nicht verwundert, wenn Regelhaftigkeiten
auftreten.
3) Vgl. HILGARD & BOWER (1971).
"Theorien des Lernens", Klett. Vor allem Kapitel 5 (SKINNER)."
___
Bindungspersonen. Menschen, an
die sich Kinder und andere binden können.
___
Bindungsstärke(n). > Bindungsmessung.
___
Bindungsstörungen. > Brisch.
___
Bindungstheorie. Im engeren Sinne
die Bezugspersonen-Bindungstheorie, wie sie von John Bowlby begründet
wurde, die aber, allgemein betrachtet, viele Phänomene (> Bindungsparadoxa)
nicht erklären kann und entwicklungspsychologisch lediglich einen
wichtigen von vielen bedeutsamen Faktoren betrachtet und daher auch überbewertet.
Generalfaktoren schlugen in der Psychologie bislang immer fehl - wie z.B.
Spearmans g in der Intelligenzforschung - und mussten plausibleren und
realistischeren multifaktoriellen Theorien weichen.
___
Bindungstherapie. > Brisch,
> Kritisch
zu Bindung und Beziehung in der Therapie.
___
BISK
Bindungsinterview
für die Späte Kindheit. 8-13 Jahre. Lit: Zimmermann &
Scheuerer-Englisch (2003, 241-276).
___
Borderline-Syndrom (Borderline-Personality
Disorder, BPD). [Holmes2002]:
"Ein Begriff, der von Psychiatern und Psychotherapeuten ziemlich unterschiedlich
verwendet wird, um eine Gruppe schwieriger und gestörter Patienten
zu bezeichnen, für die hauptsächlich Stimmungsschwankungen und
Probleme bei der Erhaltung enger Beziehungen charakteristisch sind. Zusätzlich
zeigen sie oft selbstverletzendes Verhalten und Drogenmissbrauch, haben
destruktive Wutausbrüche, leiden an einer Identitätsstörung
mit Unsicherheit über Lebensziele und sexuelle Orientierung, haben
ein chronisches Gefühl der Leere und Langeweile. Obwohl eine exakte
Definition schwierig ist, umfasst der Begriff in etwa ein Individuum, das
häufig an der Grenzlinie („borderline") von Beziehungen lebt, weder
in ihnen, noch außerhalb von ihnen, und psychisch an der Grenzlinie
zwischen Neurose und Psychose steht." * Kritisches
zur Borderline-Diagnostik.
___
Bowlby,
John. Begründer der Bindungstheorie.
___
Depressive
Position / Paranoid-Schizoide Position (Depressive Position/Paranoid-Schizoid
Position) [Holmes2002]:
"Melanie Kleins (1986) Unterscheidung zwischen einem von Spaltung (daher
der „schizoide" Aspekt) gekennzeichneten mentalen Zustand, in dem Gut und
Böse auseinander gehalten werden, und in dem schlimme, von Verfolgungswahn
geprägte Gefühle auf die Umwelt projiziert werden (daher der
„paranoide" Aspekt) und einem Zustand, in dem Gut und Böse als zwei
Aspekte des gleichen Objekts gesehen werden, der deswegen zu depressiven
Gefühlen führt, die gesund und konstruktiv sind, weil der Leidende
die Verantwortung für seinen Hass auf sich nimmt und angemessene Schuldgefühle
hat. Klein meinte, dass das Kleinkind im Verlauf der ersten Lebensjahre
von der paranoid-schizoiden zur depressiven Position fortschreitet. Die
Bewegung von einer Position zur anderen ist ebenso ein Merkmal der erfolgreichen
Therapie. Bowlby unterscheidet sich von Klein, indem er die Spaltung als
Antwort auf eine nicht optimale elterliche Betreuung ansah, als eine Manifestation
der unsicheren Bindung, anstatt als natürliches Phänomen. Er
stimmt Klein bei der Bedeutung der Depression als einer angemessenen Antwort
auf Verlust und Trennung zu."
___
Deprivation. Entbehrung, z.B. Entzug
von Sinnesreizen ("sensorische Deprivation") oder Entzug von Zuwendung
("emotionale Deprivation").
___
Desorganisierte
Bindung (Main / Solomon 1986).
___
Diagnostik. Konzept
der Achsen (ICD); Was ist Fragen
in der Diagnostik, Kunstfehler
Suggestivfragen in der Diagnostik.
___
Diagnostik
und Typologie von Bindungsstörungen (Brisch).
__
Distanz. > Nähe
und Distanz.
__
Dominanz. Bestimmend, Herrschend, beherrschend,
übergeordnet.
___
Dyade.
Einfachtes Beziehung zwischen zwei Personen.
___
Ergebnisse als Glossar
___
Eltern-Bindungstest (Parental
Bonding Instrument, PBI) [Holmes2002]:
"Ein von Parker (1983) entworfener Fragebogentest, der versucht, systematisch
die individuelle Wahrnehmung der eigenen elterlichen Beziehungen in der
Kindheit ans Tageslicht zu bringen. Er gibt zwei Hauptdimensionen an: „Fürsorge"
und „Schutz". „Fürsorge" reicht von Warme und Mitgefühl auf der
einen Seite, bis zu Kälte und Gleichgültigkeit auf der anderen.
„Schutz" reicht ähnlich von Überbehütung und Infantilisierung
bis zur Förderung der Autonomie. Menschen mit Borderline-Syndrom und
depressiven Störungen berichten regelmäßig von einer Konstellation
aus niedriger Fürsorge und hoher Aufdringlichkeit („bindungslose Beherrschung").
Es gibt einige Belege dafür, dass solche Berichte über elterliches
Verhalten deren tatsächliches Verhalten akkurat wiedergeben (Parker
et al. 1992)."
___
Entwicklung und
Entwicklungsbegriff.
Ein Skript (PDF)
der Uni-Würzburg führt zu den grundlegenden Entwicklungsprozessen
aus:
2.4. Entwicklungsprozesse:
-
Bereiche der Entwicklung:
Physische Entwicklung, kognitive Entwicklung, psychosoziale Entwicklung
-
Die Entwicklung erklärende zugrundeliegende Prozesse:
-
Differenzierung (Ausgliederung unähnlicher Teile aus einem
ungegliederten, einheitlichen Ganzen)
-
Reifung (biologische vorprogrammierte Wachstumsimpulse, unabhängig
von äußeren Einflüssen)
-
Prägung (Spezialisierung auf ein Verhalten innerhalb einer
lernsensiblen Periode)
-
Lernen (Klassische / operante Konditionierung, Beobachtungslernen,
Wissenserwerb)
-
Sozialisation (durch passive Sozialwerdung, aktive Sozialmachung,
Einengung des Verhaltensspielraums)
-
Sonderfälle der Entwicklung zugrundeliegender Prozesse:
-
Wachstum (quantitativer Aspekt, Wachstumskurven, nur deskriptiv)
-
Altern (Trägervariable Kombination verschiedener Variablen)
___
Epigenetisch (epigenetic) [Holmes2002]:
"Ein Begriff, der von Waddington (1977) geprägt wurde, um die Entwicklung
eines differenzierten Organismus aus einer befruchteten Eizelle zu beschreiben.
Der sich entwickelnde Embryo schreitet, abhängig von den Umweltbedingungen,
auf einer Reihe möglicher Entwicklungspfade entlang. Die Epigenese
könnte einem „homunkularen" (von „homunculus" oder „kleiner Mensch")
Modell der Entwicklung gegenübergestellt werden, in dem alle Stufen
der Entwicklung schon vorgeformt sind. Bowlby hat diese Unterscheidung
auf die psychische Entwicklung angewandt. Er kontrastierte seinen eigenen
Ansatz, in dem es viele mögliche Pfade gibt, die ein Individuum während
der frühen Kindheit in Abhängigkeit von semer Interaktion mit
seinen Bindungspersonen nehmen kann, mit dem klassischen freudschen Ansatz,
der die Entwicklung als eine Reihe festgelegter „Phasen" begreift. durch
die ein Mensch gehen muss, ohne Rücksicht auf Umwelteinflüsse.
Er glaubte, dass sein Ansatz besser mit der modernen biologischen Denkweise
übereinstimmen und einen subtileren Blick auf die Komplexität
der Interaktion zwischen einem Individuum und seiner Umwelt erlauben würde.
Deshalb wird die „ängstliche" Bindung, anstatt eine „Phase" zu sein,
wie die sogenannte „orale Phase" der Entwicklung, zu einem möglichen
epigenetischen Kompromiss zwischen den Bindungsbedürfnissen eines
Kindes und Eltern, die nicht ganz in der Lage sind, diese zu befriedigen.
Wie Kleins „Positionen", aber anders als Freuds „Phasen", halten Bowlbys
Bindungsschemata das ganze Leben lang an, es sei denn, sie werden durch
positive Erfahrungen (zu denen eine erfolgreiche Therapie gehören
würde) modifiziert."
___
Erlebnis-Matrizen. In Sponsel
(1995, S.259-261)
___
Erwachsenen-Bindungsinterview
(Adult Attachment Interview, > AAI)
[Holmes2002]:
"Ein halbstrukturiertes psychodynamisches Interview, in dem der Proband
dazu ermutigt wird, über seine frühen Bindungen und seme Gefühle
bezüglich seiner Eltern zu sprechen und alle signifikanten Verluste
und Kindheitstraumata zu beschreiben. Die Abschriften werden dann bewertet,
nicht so sehr auf Grund des Inhalts, als vielmehr hinsichtlich des Stils.
Dabei werden Punkte wie die Kohärenz der Erzählung und die Fähigkeit,
sich an schmerzhafte Ereignisse zu erinnern, aufgegriffen. Die Probanden
werden in vier Kategorien eingeteilt: „frei, Bindungen zu beurteilen",
„Bindungen abweisend", „in den Einstellungen zur Bindung verstrickt", und
„unentschlossen/desorganisiert/desorientiert". Die Anwendung des AAI
bei schwangeren Müttern zeigte, dass der Bindungsstatus der Kinder
mit einem Jahr mit 70-prozcntiger Genauigkeit vorhergesagt werden kann
(Fonagy et al. 1992)."
___
Ethologie (ethology) [Holmes2002]:
"Wörtlich genommen, die Untersuchung des „Ethos" oder Charakters einer
Person. Die Ethologie ist eine biologische Wissenschaft, die das Verhalten
der Tiere auf eine bestimmte Weise untersucht: Das Tier wird als Ganzes
betrachtet, Verhalten wird gewöhnlich unter natürlichen oder
„wilden" Bedingungen untersucht, man schenkt den Vorläufern und Folgen
von Verhaltensmustern große Aufmerksamkeit, die Funktion jedes Verhaltens
wird in Betracht gezogen und man nimmt immer eine evolutionäre Perspektive
ein. Man versucht, zu verstehen, wie das Tier die Welt aus seiner eigenen
Perspektive sieht, und die internen „Karten" und Regeln zu visualisieren,
die seine Aktivitäten bestimmen. Die Ethologie steht im Gegensatz
zum Behaviorisnius, der sich normalerweise auf bestimmte Verhaltensausschnitte
konzentriert, der den Organismus nicht als Ganzes in Betracht zieht und
der sich nicht für evolutionäre Überlegungen interessiert.
Bowlby sah die Methoden und Theorien der Ethologie als höchst relevant
für die Untersuchung von Kleinkindern an. Das hat zu einer fruchtbaren
Zusammenarbeit zwischen ihm und dem führenden Ethologen Robert Hinde
(siehe Hinde 1982a,b; 1987) geführt."
___
Exploration. Erkundung. In der Bindungstheorie
ist oft das Neugierverhalten gemeint, wobei für wichtig erachtet wird,
das Neugier- oder Explorationsverhalten eines Kindes angemessen zu unterstützten
und zu fördern.
___
Expressed Emotion (EE)
[Holmes2002]:
"Eine Bewertungsskala, die ursprünglich für die Verwandten von
Patienten, die an Schizophrenie leiden (Leff/Vaughn 1983) entworfen wurde,
die aber auch auf andere Störungen, wie zum Beispiel affektive Krankheiten
und Alzheimer, anwendbar ist. Sie misst Dimensionen
wie „Feindseligkeit", „Wärme" und „übermäßige Involvierung".
Patienten, deren Verwandte einen hohen Wert für negative „expressed
emotions" erhalten, haben eine höhere Rückfall Wahrscheinlichkeit.
Man geht von einer Verbindung zwischen ängstlicher Bindung und einem
hohen Wert für „expressed emotions" aus (siehe Kapitel S)."
___
Familie, Familiensystem.
> Bindungsbeziehungsfalt in einfachen
Vier-Personen-Familien.
___
Feinfühligkeit. Wichtiger
Erklärungskonzept für die Entstehung dieser oder jener Bindung,
das aber nach Brisch
(S.49) unter Berufung auf De Wolff & van IJzendoorn (1997) nur
12% der Varianz kindlicher Bindungsmuster aufklärt (das entspricht
nur einem Korrelationskoeffizienten
von 0.3464). Der Ausdruck wurde ursprünglich von Ainsworth kreiert
und mit "sensitivity" bezeichnet (Grossmann
& Grossmann 2004, S. 54).
___
Fremde Situation. (strange situation)
Standardisierter Bindungstest FREMDE SITUATION zur Klassifikation
von Bindungsverhaltensmustern (Grossmann
& Grossmann 2004, Kapitel II.3; Ainsworth & Wittig, 1969;
S. 133f). [Holmes2002]:
"Eine von Ainsworth und Mitarbeitern (1978) entworfene experimentelle Methode,
um zu untersuchen, wie einjährige Kinder mit kurzen Trennungen von
ihren Fürsorgern umgehen können. Das Kind wird erst mit dem Testleiter
und dann alleine zurückgelassen, wahrend die Mutter den Raum für
drei Minuten verlässt. Die Reaktion des Kindes auf die Trennung und,
noch wichtiger, auf die Wiedervereinigung wird auf Videobändern beobachtet
und bewertet. Auf der Grundlage dieser Bewertung können Kinder als
sicher (normalerweise gekennzeichnet von einem kurzen Protest, dem die
Rückkehr zum entspannten Spiel und zur Interaktion folgt) oder unsicher
eingestuft werden, wobei letztere sich noch einmal in vermeidende (s. d.)
und ambivalente (s. d.) Verhaltensmuster der Unsicherheit unterteilen lassen.
Siehe Kapitel 5, Seite 128 für eine detailliertere Darstellung."
[Ainsworth:
The Strange situation]
___
Freud, Anna / Klein-Kontroverse.
(1941-44) (controversal discussions) [Holmes2002]:
"Eine Serie von Treffen, die in der Zeit nach Freuds Tod in der Britischen
Psychoanalytischen Gesellschaft zwischen zwei Parteien stattfanden, die
von Melanie Klein und Anna Freud angeführt wurden. Die zwei Seiten
hatten theoretische Differenzen - besonders über die Existenz des
Todestriebs und das Alter, in dem kindliche Fantasien existieren können.
Jede Seite war der Meinung, dass die andere einen übermäßigen
Einfluss auf Ausbildungskandidaten hatte, und versuchte, die Theorien der
anderen zu verunglimpfen und zu verwerfen. Schließlich erreichte
man einen Kompromiss, m dem zwei und später drei Ausbildungsströmungen
innerhalb der Gesellschaft geschaffen wurden: die kleinsche, die freudsche
und eine dritte, unabhängige („mittlere") Gruppe."
___
Geborgenheit. Grundcharakteristik
von Aufwuchsumgebungen, kann man sich geborgen, behütet und damit
sicher fühlen? Wie sehr, wie zuverlässig und dauerhaft (Kontinuität,
Stabilität, Stetigkeit; Kontinuitätsprinzip)?
___
Gefühls-Ereignis-Matrizen.
In Sponsel (1995, S. 259-261): "Begegnen sich zwei Menschen und teilen
ein Stück Lebensraum miteinander, so treffen ihre Wünsche und
Bedürfnisse, ihre Erwartungen, ihre Meinungen, Ziele und Werte und
ihre Handlungen aufeinander. Zahlreiche Gefühle werden hierdurch berührt,
aktiviert und die Erlebnisse als Erfahrungen im Gedächtnis gespeichert.
Zwischen zwei Menschen kann man nun eine Gefühls-Ereignis-Matrix annehmen,
die als Resultat gemeinsamer Erfahrungen aufgefaßt werden kann. Eine
solche Gefühls-Ereignis-Matrix kann nun zwischen je zwei Menschen
gedacht und konstruiere werden, diese repräsentiert dann die Beziehung
und Bindung zwischen diesen beiden. Jedes Ereignis, jede Begegnung zwischen
zwei Menschen hinterläßt auf der Gefühls-Ereignis-Matrix
eine Spur. Sobald die Vorstellung und Phantasietätigkeit ausgebildet
ist, kann ein Ereignis auch in der Vorstellungs- oder Phantasietätigkeit
stattfinden. Sehr beeindruckend zeigt sich das Phänomen in der Pubertät,
wenn Idole und Ideale hingebungsvoll vergöttert werden, ohne daß
eine Realerfahrung oder Realbeziehung zugrunde liegt. Auch die Beziehung
zu Gott als einem imaginären Wesen paßt hierher. Unser Thema
wird berührt durch Idealisierungen und Sehnsuchtsbeziehungen ohne
reale oder mit falscher Erfahrungsgrundlage.
Die Gefühls-Ereignis-Matrizen sind nun im Gedächtnis
untereinander und mit anderen Matrizen vernetzt. Das ist der Grund, weshalb
wir in einer neuen Begegnung einem Menschen niemals völlig "vorurteilsfrei"
oder "unbefangen" gegenübertreten: sie aktiviert unsere Erfahrungsgeschichte,
die den ersten Eindruck sehr mitbestimmt, wenn wir ansonsten gar nichts
wissen. Dieses Phänomen heißt allgemein Übertragung und
spielt eine bedeutende Rolle in der Psychoanalyse. Ein Vorteil von uns
Psychologinnen und Psychotherapeutinnen ist nun, daß wir in der Kontrolle
unserer Erfahrungsgeschichte besonders geschult und diszipliniert und daher
besonders zur Objektivität befähigt sind."
___
Geschwister.
___
Harlow, H. F. (dt. 1972, orig 1958). "Das
Wesen der Liebe", dt. in: Ewert, O. M. (1972, Hg.). "Entwicklungspsychologie",
S. 128 - 138. Köln: Kiepenheuer & Witsch. Original: Harry F. Harlow,
“Love in Infant Monkeys,” Scientific American 200 (June 1959):68, 70, 72-73,
74. [Excerpt]
[Harry
F. Harlow, Monkey Love Experiments]
___
Heimat.
___
Hierarchie der Bindungspersonen.
[Brisch]
___
Hörigkeit.
___
Hospitalismus. Begriff von Rene
Spitz, eine Steigerungsform der anaklitischen Depression. Emil Schmalohr
(1975, S. 42f) führt hierzu aus (fett von RS): "Je nach der Dauer
des »Entzugs affektiver Zufuhr« seitens der Mutter unterscheidet
Spitz zwischen anaklitischer Depression und Hospitalismus. Ein partieller
Entzug, der nach drei bis fünf Monaten dem Kind das Liebesobjekt wiedergibt
und dann zu einer Aufhebung der Störung und einer mehr oder weniger
guten Rehabilitation führt, ist der eigentliche Fall der anaklitischen
Depression. Der totale Entzug führt zu einer noch schwereren Störung
und zu einem Verfall, der wenigstens zum Teil nicht rückgängig
gemacht werden kann.
Spitz spricht von Hospitalismus, »wenn
man den Kindern im i. Lebensjahr länger als fünf Monate alle
Objektbeziehungen vorenthält«, sie also ohne ausreichenden
Ersatz von der Mutter trennt. Diese Bedingung war in einem Findelhaus gegeben,
in dem Spitz 91 Kinder beobachtete, die nach dem 3. Lebensmonat von der
Mutter getrennt wurden und fortan unter einwandfreien Ernährungsbedingungen
und guter Pflege in Gruppen von offiziell je acht, tatsächlich bis
zu 15 Kindern, von je einer Schwester betreut wurden. »Drastisch
ausgedrückt, sie bekamen etwa ein Zehntel der normalen affektiven
Zufuhr, die sie in der üblichen Mutter-Kind-Beziehung bekommen hätten«
und mußten unter diesen Umständen »psychisch verhungern«
(nach 1967, 290).
Nachdem diese Kinder die Stadien der anaklitischen
Depression durchlaufen hatten, ergab sich folgende Entwicklung:
»Die Verlangsamung der Motorik kam voll zum Ausdruck; die Kinder
wurden völlig passiv; sie lagen in ihren Betten -auf dem Rücken.
Sie erreichten nicht das Stadium motorischer Beherrschung, das notwendig
ist, um sich in die Bauchlage zu drehen. Der Gesichtsausdruck wurde leer
und oft schwachsinnig, die Koordination der Augen ließ nach. Wenn
nach einiger Zeit die Motilitat wieder auflebte, geschah es bei manchen
Kindern in Form des »spasmus nutans«; bei anderen zeigten sich
seltsame Bewegungen der Finger, die an athetotische [RS: langsame, geschraubte]
Bewegungen erinnern« (Spitz 1945 a, zitiert nach 1967, 290).
Zu diesen Hospitalismusschäden gehörten
weitere Charakteristika. Am Ende des 2. Lebensjahres erreichten die Kinder
ihrem Gesamtentwicklungszustand nur einen Durchschnitt EQ von 45. Im Alter
von vier Jahren konnten sie mit wenigen Ausnahmen weder sitzen, stehen,
laufen noch sprechen.
Am erschreckendsten war, daß von den 91 Kindern
im Lebensjahr 27 und im 2. weitere sieben starben. In Wirklichkeit ist
diese Zahl möglicherweise noch höher, weil bei 36 Kindern nach
der Entlassung aus dem Heim das weitere Lebensschicksal nicht verfolgt
werden konnte."
___
Innere bzw. Interne
Arbeitsmodelle (internal working models). Beschreibung
bei Brisch; [Holmes2002]:
"Auf der Basis der kognitiven Psychologie (Craik 1943; Beck et al. 1979)
glaubt Bowlby, dass höhere Tiere eine Karte oder ein Modell der Welt
in ihrem Gehirn brauchen, wenn sie ihre Umwelt erfolgreich vorhersagen,
beherrschen und manipulieren wollen. In Bowlbys Version haben Menschen
zwei solche Modelle, ein „Umweltmodell, das uns über die Welt informiert,
und ein „organismisches Modell", das uns über uns selbst im Verhältnis
zur Welt informiert. Wir führen eine Karte von unserem Selbst, von
Anderen, und der Beziehung zwischen den beiden mit uns. Obwohl sie hauptsächlich
„kognitiver" Natur ist, lässt sich die Vorstellung der internen Arbeitsmodelle
auf das affektive Leben anwenden. Die Karte wird durch Erfahrungen aufgebaut
und von dem Bedürfnis beemflusst, sich gegen schmerzvolle Gefühle
zu verteidigen. Somit kann ein ängstlich gebundenes Kind ein Modell
von Anderen haben, in dem diese potenziell gefährlich sind, weswegen
man sich ihm vorsichtig nähern muss. Sich selbst repräsentiert
es vielleicht als jemanden, der fordernd, bedürftig und unwürdig
ist, Sicherheit geboten zu bekommen. Die Beziehung zu den primären
Bezugspersonen eines Menschen wird in internen Arbeitsmodellen verallgemeinert,
was zu einem verzerrten und inkohärenten Bild der Welt führt,
das später im Licht neuer Erfahrungen nicht aktualisiert und revidiert
wird. Das ist in Bowlbys Augen die Basis für Übertragung. Die
Aufgabe der Therapie ist es, dem Patienten zu helfen, realistischere und
flexiblere interne Arbeitsmodelle zu entwickeln."
___
Kindeswohl.
___
Kindeswohlkriterium
Bindung.
___
Kognitive Therapie (cognitive
therapy). [Holmes2002]:
"Eine Form der Psychotherapie, die mit der Arbeit von Aaron Beck (1979)
in Verbindung steht, und die sich auf die Kognitioiien (d.h. Gedanken)
des Patienten konzentriert, anstatt auf die Emotionen. Dies beruht auf
dem Grundsatz, dass Kognîtionen die Gefühle bestimmen, und nicht
umgekehrt. Deswegen konnte ein depressiver Mensch annehmen, dass alles,
was er versucht, zum Scheitern verurteilt ist, und das führt zu Gefühlen
der Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit. In der Therapie wird der Patient
dazu ermutigt, diese automatischen, fehlerhaften Gedanken zu beobachten
und anzuzweifeln; zum Beispiel soll er in Frage stellen, ob wirklich alles.
was er tut, hoffnungslos ist, oder nur einige Dinge, und auf diese Art
soll er anfangen, positive Gedanken über sich aufzubauen."
Etwas unklarer Begriff in der Psychotherapie [1,2,].
Im engeren Sinne wird der Kognitionsbegriff für mentale, geistige
Modelle beim Wahrnehmen, Denken und Erkennen und damit nur für einen
Teil des Bewusstseins
gebraucht. Psychotherapeutisch sehr wichtig ist aber der affektive Bereich:
fühlen, wünschen, bedürfen,
mögen. Eine Verbindung zwischen Geist und Affekt besteht aber notwendigerweise
dann, wenn man seine Affekte erfasst und kommuniziert. Während die
Verhaltenstherapie der ersten Jahrzehnte versucht hat, sich "streng" auf
das Verhalten zu beschränken, hat sich mit der sog. "kognitiven Verhaltenstherapie"
für auch für das Erleben geöffnet. In diesem weiteren Sinne
bedeutet kognitiv das ganze Erleben, also auch den gesamten affektiven
Bereich.
___
Kontinuität,
Kontinuitätsprinzip.
___
Kritik
der Bindungstheorie.
___
Lebensformen und Lebensstile.
Großbürgerlich, bürgerlich, kleinbürgerlich ("spießig"),
proletarisch, prekariär, "bohemien" ("Künstlerart"), obdachlos,
adelig, Geldadel, bäuerlich, intellektuell, snobistisch (was Besseres
durch Dünkel oder Hochmut), Subkulturen und parallelgesellschaftlich,
klerikal-klösterlich, PolitikerIn, Sonderling oder wertneutral persönlich
andersartig. Alleine lebend, Single, Zusammenleben und Wohngemeinschaft,
Kleinfamilie, Großfamilie, Mehrgenerationenhaus, Heim, betreutes
Wohnen, Gefängnis, Krankenhaus u.v.a.m. [Q]
___
Liebe. IP-GIPT
Charakterisierung, GIPT-Materialien,
darin die Sullivan-Definition;
Aronson's
Kriterien. > Harlow.
___
Main, Mary. [Biogr1,]
Bindungsforscherin und Schülerin von Mary Ainsworth.
: "Das große Verdienst von Mary Main lag in der Fortentwicklung der
Methoden zur Erfassung von B in dungs Qualitäten jenseits des Säuglingsalters.
Sie führte die Bindungsforschung von der Ebene der Analyse der Verhaltensstrategien
eines Kleinkindes auf die Ebene mentaler Repräsentationen, die alle
Ebenen des menschlichen Geistes einschließt. Gemäß der
Verankerung der Bindungstheorie in der Verhaltensforschung untersuchte
sie weiterhin auch Interaktionen, in denen das Bindungsverhalten oder das
Denken in bezug auf Bindungen dem Alter entsprechend beobachtet oder sprachlich
erschlossen werden konnte. Die vorläufig letzten Erhebungen in Berkeley
wurden mit den 19jährigen durchgeführt (Hesse, 1999; Kaplan &
Main, 2003)."
___
Marasmus. Ein begriffliche Spezifikation
von Rene Spitz zum Hospitalismus, womit in diesem Kontext der Verfall der
körperlichen Kräfte gemeint ist. In der Kindermedizin Mangelernährung
mit starker Gewichtsabnahme; [Q]:
"Eine wachstumsretardierende Krankheit, von der Kleinkinder befallen werden,
die zu wenig Proteine und Kalorien erhalten."
___
Maternal deprivation. Ausdruck
Bowlbys für die Erscheinungen aufgrund der Entbehrung der Mutter (-Figur).
> Mutterentbehrung.
___
Metakognitive Überwachung
(metacognitve monitoring) [Holmes2002]:
"Ein von Main (1990) und Fonagy (1991) eingeführtes Konzept, das die
Fähigkeit, „über das Denken zu denken" beschreibt. Sicher gebundene
Kinder und Erwachsene können frei über ihre Gedankenprozesse
reflektieren (z.B. „Ich war richtig unglücklich, als sich meine Mama
und mein Papa trennten, und ich war allen Kindern in der Schule gegenüber
ziemlich unfreundlich, die ein glückliches Zuhause zu haben schienen").
Im Gegensatz dazu tun unsichere Individuen ihre Gedankenprozesse häufig
entweder ab (z.B. „Oh, die Trennung hat mich überhaupt nicht berührt,
ich hab mich einfach auf den Fußball konzentriert") oder sie versinken
in ihnen („Ich kann wirklich nicht darüber reden ... es regt mich
zu sehr auf"). Defekte im metakognitiven Können treten häufig
bei pathologischen Zuständen wie dem Borderline-Syndrom
auf, und ein Ziel der Psychotherapie ist es, die Metakognition zu fördern."
___
Monotropie (monotropy) [Holmes2002]:
"Ein von Bowlby eingeführter ethologischer (s. d.) Begriff, der die
exklusive Bindung eines Kindes an seine primäre Bezugsperson, normalerweise
die Mutter, bezeichnet. Er war von Lorenz' (1952)
Untersuchungen von Gänsen und ihren Jungen beeindruckt, die nahelegten,
dass die Gänschen während einer sensiblen Periode in den ersten
ein oder zwei Lebens tagen auf ein bewegliches Objekt geprägt wurden.
Bowlby glaubte, dass ein ähnlicher Prozess bei Menschen stattfinde.
Tatsächlich scheint die Prägung kein Merkmal der Entwicklung
bei Primaten zu sein, wo sich Bindungen allmählich über einen
weiten Zeitraum hinweg, von den ersten Monaten bis zur Adoleszenz, entwickeln.
Darüber hinaus ist die Bindung bei Menschen weniger mono trop als
hierarchisch, mit einer Liste von bevorzugten Fürsorgern, an deren
Spitze die Eltern stehen, die jedoch dicht gefolgt werden von den Großeltern,
Geschwistern, Tanten und so weiter."
___
Mutter. In der Bindungstheorie der Tradition
Bowlbys ist mit Mutter eine Mutter-Figur und
damit ein Mensch gemeint, der mütterliche Funktionen, hauptsächlich
der Fürsorge (z.B. kümmern, sorgen, pflegen, betreuen) ausübt.
___
Mutterentbehrung (maternal
deprivation) [Holmes2002]:
"Ein Schlagwort, das Bowlbys frühe Arbeiten über die Auswirkungen
einer Trennung von Säuglingen und kleinen Kindern von ihrer Mutter
zusammenfasst. Er glaubte, dass Kinder, die an Mutterentbehrung leiden,
wahrscheinlich asoziale oder antisoziale Tendenzen entwickeln, und dass
Delinquenz im Jugendalter hauptsächlich eine Folge von solchen Trennungen
ist. Die Folgerung daraus war seine Befürwortung eines kontinuierlichen
Mutter-Kind-Kontakts
mindestens während der ersten fünf Lebensjahre, was ihm die harte
Kritik der Feministinnen einbrachte. Darauffolgende Untersuchungen haben
bestätigt, dass ein Mangel an mütterlicher Fürsorge tatsächlich
zu einer schlechten sozialen Anpassung und Beziehungsproblemen führt.
Aber sie deuten an, dass Störungen, Konflikte und schlechter mütterlicher
Umgang häufigere Ursachen für Schwierigkeiten im späteren
Leben sind als der Verlust der Mutter als solches."
Emilt Schmalohr
(1975, S.46) führt hierzu aus (fett von RS): "Ähnliche Schlußfolgerungen
zog Bowlby aus seinen Fallstudien:
»Längerdauernde Trennungen (in den Mutter-Kind-Beziehungen)
während
der ersten drei Lebensjahre haben nachhaltige Wirkungen auf die kindliche
Persönlichkeit. Die Kinder fallen klinisch als gefühlsscheu und
isoliert auf (emotionally with-drawn and isolated). Sie können keine
libidinösen [RS: gefühlsmäßig positive] Bindungen
mit anderen Kindern oder mit Erwachsenen bilden und schließen infolgedessen
keine Freundschaften, die diesen Namen verdienen ... Eltern und Lehrer
beklagen sich darüber, daß alles, was sie dem Kind sagen, ohne
jede Wirkung bleibt« (1952, 32; Übersetzung des Verfassers).
___
Mutterfigur. Man hat Bowlby vielfach
zu Unrecht vorgeworfen, daß er die Mutter präferiert. Tatsächlich
hat Bowlby selbst korrekt immer von der Mutter-Figur gesprochen und das
kann selbstverständlich auch ein Mann sein, siehe "Bindung", dt. 1975
S, 41 und 171 jeweils Fußnote und "Trennung" dt. 1976, S. 19 Fußnote.
Hierzu auch Rutter, M. (dt. 1978). "Bindung und Trennung in der frühen
Kindheit", S. 121.
___
Nähe. Ein mehrdimensionaler Grundbegriff
zur Charakterisierung einer Beziehung: (1) räumliche oder körperliche
Nähe. (2) seelische Nähe, das ist nicht unbedingt seelisch wesensverwandt
oder auf der gleichen "Wellenlänge" liegend, sondern den Bewusstseinsinhalten
eines anderen Menschen nahe sein, (3) emotionale oder gefühlsmäßige
Nähe, das kann einerseits bedeuten, mit den eigenen Gefühlen
einem andern Menschen nahe sein, d.h. gefühlsmäßig ge-
oder verbunden sein oder einfühlend nahe an den Gefühlen des
anderen sein; (4) geistige Nähe, so denken oder eingestellt sein wie
ein anderer; (5) soziale Nähe, der gleichen sozialen Bezugsgruppe
angehören usw. Gegenbegriff > Distanz.
___
Nähe und Distanz (Konflikt).
Nähe und Distanz kann Kummer machen. Während der eine sich mehr
Nähe wünscht, kann der andere stärkere Distanzbedürfnisse
haben. Dies kann allgemein in der Persönlichkeit verankert sein, etwa
beim "depressiven"
versus "schizoiden"
Charaktertypus nach Fritz Riemann. Dann gibt es zwischen zwei solchen Menschen
ein allgemeines Nähe- und Distanzproblem. Es kann aber auch nur in
einer bestimmten Situation auftreten und vorübergehen. Der eine möchte
gerade Nähe, kuscheln oder Liebe, während der andere dafür
im Moment nicht offen und bereit ist. Speziell kann dies auch bei den sexuellen
Bedürfnissen vorkommen (> Synchronisation
der Lüste)
___
Neugier. Grundbegriff umgebungsorientierter
Verhaltensweise im allgemeinen Sinne, speziell die Neigung, nach neuen
Reizen zu Ereignissen zu suchen. Steht auch im Zusammenhang mit dem Abwechslungsbedürfnis,
wenn dieses sich auch nicht unbedingt auf Neues beziehen muss, sondern
auch etwas Anderes, das bekannt sein kann, sucht oder begehrt.
___
Ontologie der Bindung
[In
Arbeit: Ontologie des Psychosozialen]
___
Persönlichkeitsbildung
(entwicklungspsychologische
Faktoren).
___
Prägung. Wichtiger verhaltensbiologischer
(Lorenz 1935), aber auch entwicklungspsychologischer Begriff (). Im engeren
verhaltensbiologischen Sinne ist damit eine Verhaltensprägung gemeint,
die, einmal erfolgt, unumkehrbar ist und nicht mehr rückgängig
gemacht werden kann (z.B. Lorenz Graugänse).
Bindung als Prägung wird z.B.
von Klußmann (1981) mißverstanden, etwa in "Das Kind im Rechtsstreit
der Erwachsenen", Kap. 6 “Zu §§ 1632, 1666 BGB: Herausgabeanspruch
von Eltern gegen Pflegeeltern, S. 152: “Nach dem Stand der Naturwissenschaften
über biologische Naturgesetzlichkeiten handelt es sich bei der Bindung
des Säuglings und auch des älteren Kindes an seine faktischen
Eltern um eine echte Prägung, die nicht beliebig, erst recht nicht
oft, ‘umgelernt’ werden kann. Im Gegensatz zu anderen Lernvorgängen
ist diese Prägung nicht rückgängig zu machen.” In diesem
kurzen Text sind - aus entwicklungspsychologischer Sicht - mehrere schwerwiegende
und folgenreiche Fehler enthalten: (1) Die Unerheblichkeitsformulierung
für die bzw. die Gleichsetzung der Bindung eines Säuglings oder
älteren Kindes widerspricht dem ethologischen Prägungsbegriff
und repräsentiert definitionslogisch eine contradictio in adjecto,
also einen “schwarzen Schimmel”. Es ist ja für den ethologischen Prägungsbegriff
wesentlich, daß die Prägung z. B. der Graugans (Lorenz 1935)
in eine genaue und eng definierte Zeitspanne fällt und völlig
irreversibel ist. Ein Säugling oder ein älteres Kind definieren
aber völlig unterschiedliche Zeitspannen. Bei H. M. Trautner (1978).
Lehrbuch der Entwicklungspsychologie. Bd. 1, S. 125. Göttingen: Hogrefe,
lesen wir S. 125: “In der Ethologie oder Verhaltensforschung versteht man
unter Prägung (engl.: Imprinting) seit Lorenz (1935) den einmaligen,
irreversiblen Vorgang der Spezialisierung eines Auslöseschemas für
bestimmte Instinkthandlungen, der nur während einer kurzen Zeitspanne,
einer kritischen oder sensiblen Periode, bald nach der Geburt stattfinden
kann.” [Anmerkung: Der Entwicklungspsychologe Trautner ist übrigens
- wie viele andere Entwicklungspsychologen auch - nicht bei den 24
humanwissenschaftlichen Hochschullehrern, die von Klußmann zum Problem
“Herausnahme eines Pflegekindes aus seinem bisherigen Lebenskreis”, Der
Amtsvormund 3, 1985, S. 218, befragt wurden.] (2) Der ethologische
Prägungsbegriff wird unkritisch auf die Psychologie und Menschenkinder
übertragen. (3) Die Formulierung “im Gegensatz zu anderen Lernvorgängen
ist diese Prägung nicht rückgängig zu machen” subsummiert
fälschlicherweise Prägung zur Klasse der Lernvorgänge. Doch
Prägung
unterscheidet sich wie Reifung entwicklungspsychologisch gerade
vom Lernen. Die Differenzierungsleistung zwischen Prägungs-,
Reifungs-, Lern- und allgemein Sozialisationsvorgängen ist geradezu
ein methodologisches Zentralthema in der deutschen Entwicklungspsychologie,
z. B. (Trautner, H. M. 1978 a. a. O.; Thomae, H. (1959 Hg.).
Entwicklung und Prägung. In: Handbuch der Psychologie, Bd.3,
240-311. Göttingen: Hogrefe. Oerter, R.; Montada, L. (1982, Hg.) Entwicklungspsychologie.
München: Urban & Schwarzenberg. Sieh bitte auch Entwicklung.
___
Prostitutions-Paradox.
___
Quantität. > Bindungsquantität,
Bindungsstärke, Bindungsmessung.
___
Resilienz. (Widerstandsfähigkeit
durch Anpassung). Grossmann
& Grossmann (2004, S. 459): "Resilient ist in der Psychologie ein
inzwischen inflationär verwendeter Begriff für die Fähigkeit,
die positiven adaptiven Fähigkeiten den jeweiligen Herausforderungen
anpassen zu können. Der Begriff Resilienz wird nicht nur unterschiedlich
gebraucht, sondern auch hinsichtlich seiner Brauchbarkeit in der Entwicklungspsychologie
und in der klinischen Psychologie kritisch diskutiert. "
___
SAT Separation-Anxiety-Test
>
Trennungsangst-Test.
___
Schmalohr,
Emil (1975, 2.A.). Frühe Mutterentbehrung bei Mensch und
Tier. Entwicklungspsychologische Studie zur Psychohygiene der frühen
Kindheit. München: Kindler (Geist und Psyche).
___
sensitivity. Ausdruck von Ainsworth,
ins Deutsche von Grossmann
& Grossmann als "Feinfühligkeit"
eingeführt.
___
Sichere Basis. (secure base)
[Holmes2002]:
"Ein von Ainsworth (1982) eingeführter Begriff, der das Sicherheitsgefühl
beschreibt, das eine Bindungsperson bietet. Kinder suchen ihre sichere
Basis in bedrohlichen Zeiten auf- Gefahren, Krankheit, Erschöpfung
oder die Zeit nach einer Trennung. Wenn die Gefahr vorbei ist, wird das
Bindungsverhalten eingestellt, aber nur wenn es mobilisiert werden kann,
wenn es gebraucht wird, wird sich das Kind sicher fühlen. Das Phänomen
der sicheren Basis trifft genauso auf Erwachsene zu. Wir alle fühlen
uns bei denen „zu Hause", die wir kennen und denen wir vertrauen, und können
in so einer häuslichen Umwelt entspannen und unsere Projekte verfolgen,
ob es sich dabei um Spiel, Streben nach Lustgewinn oder Arbeit handelt."
___
Sichere
Bindungs-Kinder (Typ B).
___
Stabilität
& Kontinuität der Bindung. Die Bindung kann im Prinzip mehr
oder minder flüchtiger Natur sein, nur kurzfristig existieren, z.
B. wenn ein starker Anreiz, etwa eine große Geschenkerwartung, eine
kurzfristig intensive Bindung bewirkt. Es widerstrebt allerdings dem Alltags
Sprachgebrauch und dem Begriff an sich von Bindung als etwas Flüchtigem
zu sprechen. Der Bindungsbegriff impliziert seiner Natur nach Dauer und
Konstanz im Gegensatz zum Beziehungsbegriff. Unter Stabilität versteht
man die Beibehaltung, Konstanz einer Bindung.
___
Stockholm-Syndrom.
___
Systemisch (systemic) [Holmes2002]:
"Ein Adjektiv, das aus der Systemtheorie abgeleitet wurde, einem konzeptuellen
Modell, das von Familientherapeuten benutzt wird (und mit der Informationstheorie
entstand), und in dem die Familieneinheit als quasi-Organismus oder als
„System" gesehen wird, das seine eigenen Regeln und Verhaltensweisen hat.
Bestimmte generelle Prinzipien gelten für Systeme jedweder Art, ob
sie nun Körperzellen, ganze Organismen, Familien oder soziale Gruppen
sind. Zu ihnen gehören die Eigenschaft, eine Grenze zu haben, die
Notwendigkeit eines Informationsflusses zwischen verschiedenen Teilen des
Systems, einer Hierarchie der entscheidungstreffenden Instanzen und der
„Homöostase", die Neigung zur Trägheit. Die Bindungstheorie ist
systemisch, indem sie den Fürsorgebedürftigen und den Fürsorgespender
als ein wechselseitig interagierendes System sieht, das durch positive
und negative Rückkopplung gesteuert wird. Pathologische Zustände
können durch die Funktionsweise solcher Rückkopplungen entstehen
- zum Beispiel, wenn sich ein Kind immer fester an einen missbrauchenden
Elternteil klammert, weil die Angriffsquelle auch gleichzeitig das Objekt
ist, an das es sich bei Gefahr wendet, weil es dazu programmiert ist."
___
Theoreme der Bindungstheorie.
___
Theorie der Objektbeziehungen
(object-relations theory, ORT) [Holmes2002]:
"Die Bindungstheorie ist eine enge Verwandte der Theorie der Objektbeziehungen
(Greenberg/Mitchell 1983) und liefert experimentelle Belege, die diese
unterstützen. Diese psychoanalytische Schule wird besonders mit einer
Gruppe britischer Theoretiker in Verbindung gebracht, zu denen Klein (1986),
Fairbairn (1952), Bahnt (1968) und Winnicott (1965) sowie Bion (1978) zählen.
Im Gegensatz zu Freuds früher Ansicht, dass der Organismus hauptsächlich
von Instinkten und dem Bedürfnis, angestaute psychische Energie („Libido")
zu entladen, angetrieben wird, glauben die Objektbeziehungs-Theoretiker,
dass Menschen primär eine Beziehung zu ihren „Objekten" suchen. Es
gibt deswegen ein Fortschreiten im psycho analytischen Denken, angefangen
mit Freuds Theorie der Triebentladung, über die Objektbeziehungen,
in denen ein ganzes Individuum eine Beziehung zu einem „Objekt" sucht (d.h.
nicht ganz eine Person), bis zur Gegenseitigkeit von Fürsorger und
Fürsorgebedürftigem, die der Bindungstheorie und der neueren
Entwicklungspsychologie zu Grunde liegt."
___
Trennung. Grundlegender allgemeiner und
bindungstheoretischer Begriff; auch der Titel eines Hauptwerk von John
Bowlbys. Gegenbegriff Verbundenheit, Zusammensein, Nähe.
Literatur Trennung
-
Bowlby, J. (1951). Maternal care and mental health. World
Health Organisation. Monographs Series No. 2. Dt.: (1973a). Mütterliche
Zuwendung und geistige Gesundheit. München: Kindler.
-
Bowlby, J. (1973 b). Attachment and loss. Vol. 2: Separation.
Anxiety and Anger. New York: Basic Books. Dt.: (1976). Trennung. Psychische
Schäden als Folge der Tennung von Mutter und Kind. München: Kindler.
-
Bowlby, J. (engl. 1980, dt. 1983). Attachment and loss. Vol.
3: Loss, sadness and depression. New York: Basic Books. Dt.: (1983). Verlust
- Trauer und Depression. München: Kindler
-
Harlow, H.F. (1958 engl., dt. 1972. Das Wesen der Liebe.
Dt. in (S. 128-138): Ewert, O.M. (1972, Hrsg.). Entwicklungspsychologie.
Köln: Kiepenheuer & Witsch.
-
Rutter, M. (dt. 1978). Bindung und Trennung in der frühen
Kindheit. München: Juventa.
-
Schmalohr, Emil (1975). Frühe Mutterentbehrung
bei Mensch und Tier. München: Kindler (Geist & Psyche).
-
Spitz, Rene (1945).
-
Spitz, Rene (1946).
___
Trennungsversuche
als Medienspektakel. > RTL
"Erwachsen auf Probe".
___
Trennungsangst-Test = SAT Separation-Anxiety-Test
(Hansburg
1972; Bowlby ; Japlan 1987; Julius
et al. 2003). Ein projektiver Geschichtenergänzungs-Test mit 8 Bildern
mit teils bedrohlichen gedachten Trennungssituationen, wo ein Kind ab dem
Grundschulalter - zwei Varianten für Jungs und Mädchen - sagen
soll, was das Kind in dem Bild denkt, fühlt, will, tun möchte
...u.ä. Aus den Angaben der Kinder wird auf ihren Bindungstyp
geschlossen. Lit: Grossmann & Grossmann 2004, 333-337; Julius 2003,
223-239;
___
Unsicher-ambivalente
Bindungs-Kinder (Typ C)
___
Unsicher-vermeidende
Bindungs-Kinder (Typ A)
___
Ursachen und
Entstehungsbedingungen von Bindungsbeziehungen.
Aronsons fand in der Sympathieforschung sieben Faktoren; wir mögen
Menschen, die: (1) uns nahe sind, (2) ähnliche Ansichten haben, (3)
uns selbst ähnlich sind, (4) Bedürfnisse haben, die wir befriedigen
können und unsere Bedürfnisse befriedigen, (5) über Fähigkeiten
und Kompetenzen [>] verfügen, (6) angenehm sind und schöne Dinge
tun und (7) uns mögen. Ruch & Zimbardo fassen zusammen: wir mögen
Menschen, die uns maximale Befriedigung geben bei minimalem Aufwand und
umgekehrt.
Die Entstehung der Bindung kann auf diesem Hintergrund
gut verstanden werden: Bindung ist in der Hauptsache das Ergebnis von Bedürfnis-Befriedigungs-Erfahrungen.
Entwicklungspsychologisch sind nicht alle Bedürfnisbefriedigungserfahrungen
gleichwertig. Aus den Versuchen von Harlow wissen
wir z. B., daß die Bedürfnisbefriedigungserfahrung von Nähe,
Wärme, Geborgenheit wichtiger ist als die Nahrungsversorgung. Lange
Zeit nahm man fälschlicherweise an, daß die bevorzugte Bindung
vieler Kinder an ihre Mutter-Figur auf der ursprünglichen
Versorgungsleistung beruhte.
___
Urvertrauen. In der Entwicklungspsychologie
ist damit meist die Vertrauensbildung der ersten und frühen Kinderjahre
gemeint. Das erste, grundlegende Vertrauen das durch die Verläßlichkeit
an Zuwendung, Pflege, Betreuung und Versorgung der wichtigsten Bezugspersonen,
oft die Mutter, entwickelt wird, nennt man Urvertrauen, auf dem sich dann
nach dieser Hypothese die weitere Vertrauensbildung und Vertrauensfähigkeiten
weiter entwickeln und differenzieren können.
___
Vater. Grundlegend wichtige Bindungsfigur,
die väterliche Funktionen ausübt. Durch die neueren Bindungslehre
hat die Vaterfigur an Bedeutung und Anerkennung für die Entwicklung
der Kinder gewonnen, sofern er denn seine Vaterfunktionen tatsächlich
ausübt. Ein besonders für das Familienrecht bedeutsame zweibändige
Monographie hat Fthenakis vorgelegt: Fthenakis,
Wassilios E. (1985): Väter. 2. Bde. München: Urban & Schwarzenberg.
"Das
Blut, das Blut allein macht lange noch den Vater nicht." [Saladin in
Lessings Nathan]
Anmerkung: Zur Strindberg-Aufführung
"Der Vater" im Erlanger
Theater
___
Vater-Figur. Der Vater muss nicht
der biologische Vater sein: Vater ist, wer als Mensch da ist und väterliche
Funktionen ausübt. Das kann auch ähnlich wie im Falle der Mutter-Figur
auch eine Frau sein.
___
Verhaltenssystem der
Bindung (attachment behavioral system) [Holmes2002]:
"Dies stellt man sich als die Basis der Bindung und des Bindungsverhaltens
vor. Es besteht aus einer reziproken Reihe von Verhaltensweisen des Fürsorgebedürftigen
und des Fürsorgenden, in denen sie sich ihrer bewusst sind und sich
gegenseitig aufsuchen, wenn der Fürsorgebedürftige auf Grund
von körperlicher Trennung, Krankheit oder Müdigkeit in Gefahr
ist."
___
Vermeidende Bindung (avoidant
attachment) [Holmes2002]:
"Zusammen mit der ambivalenten Bindung (s. d.) die zweite Hauptkategorie
der unsicheren Bindung, so, wie sie in der Fremden Situation (s.d.) dargestellt
wurde. Hier vermeidet das Kind einen zu engen Kontakt, wenn es mit der
Mutter nach einer kurzen Trennung wieder vereint wird, anstatt zu ihr zu
gehen, um Befriedigung (s. d.) zu erfahren; und es hält sich wachsam
in ihrer Nähe auf, unfähig, das explorative Spiel wieder voll
aufzunehmen. Wird mit Müttern, die ihre Babys zurückweisen oder
ignorieren, assoziiert."
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Vertrauen. [> Urvertrauen,
Selbstvertrauen] Spezifikation des allgemeinen psychologischen Glaubens,
d.h. für wahr, falsch oder so oder so wahrscheinlich halten ohne zu
wissen. Glauben muss man überall dort, wo man gar nicht wissen kann,
das betrifft z.B. alles, was in der Zukunft liegt.
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Wahrnehmungsabwehr (perceptual
defense) [Holmes2002]:
"Dieses und das verwandte Konzept der unbewussten Wahrnehmung (Dixon/ Henley
1991) beziehen sich auf das ziemlich paradoxe Phänomen, durch das
man bei einem Menschen zeigen kann, dass er auf einen Stimulus mit Verhalten
reagiert, ohne dass dieser ins Bewusstsein vordringt. So wird zum Beispiel
ein Proband, dem ein neutrales Gesicht präsentiert wird und der um
ein Urteil gebeten wird, ob das Gesicht „fröhlich" oder „traurig"
ist, von der gleichzeitigen Darbietung eines unterschwelligen Wortes mit
positiven oder negativen Konnotationen beeinflusst. Dies liefert eine experimentelle
Bestätigung der Existenz unterbewußten Denkens. Bowlby (1981c)
nutzt diese Vorstellung in seiner Diskussion des nicht betrauerten Verlusts,
um anzudeuten, dass schmerzhafte Gefühle zwar aus dem Bewusstsem gehalten
werden, aber nichtsdestotrotz den emotionalen Zustand oder das Verhalten
einer Person beeinflussen können. Indem man diese Gefühle bewusst
macht - das heißt, indem man das Ausmaß der Wahrnehmungsabwehr
reduziert — sind sie dann für die Verarbeitung verfügbar (vergleiche
„durcharbeiten"), was zu einem kohärenteren und besser angepassten
Verhältnis zur Welt und zum Selbst führt."
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Wohl, Wohlergehen. Lebenswohl,
Kindeswohl.
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Zufriedenheit. "innerlich ausgeglichen
und nichts anderes verlangend als man hat", definiert das Bedeutungswörterbuch
des Duden (1970) ebenso trefflich wie kurz und bündig. Von Sponsel
(1984) in seiner Dissertation auf der basis der Toman'schen
Motivationsintensitätstheorie
operational als Psychotherapieerfolgskontrollmaß untersucht und evaluiert;
inzwischen in die Befindlichkeitsanalyse
integriert.
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Zuneigung. Grundbegriff einer positiven,
wertschätzenden Haltung gegenüber einem Objekt, Sachverhalt oder
eine Person.
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Literatur
(Auswahl) > Literaturliste Bindungsbeziehungen
... mit Querverweisen.
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Links (Auswahl:
beachte)
Überblick Bindung in der IP-GIPT.
Überblick Entwicklungspsychologie
in der IP-GIPT.
Beziehungslehre in der IP-GIPT:
Liebe in der IP-GIPT:
Zusatzglossar,
Anmerkungen und Endnoten:
1) GIPT=
General
and Integrative
Psychotherapy, internationale Bezeichnung
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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Involvierung. Einschließung,
Einbettung, verstrickt, eingebunden, verbunden sein.
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kohärent. Zusammenhängend,
stimmig, passend.
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valide bzw. Validität
bedeutet in der psychologischen Diagnostik, dass ein Testinstrument das
mißt, was es messen soll. In allen Situationen, wo es für Betroffene
um etwas geht, versuchen diese das Ergebnis bewusst oder mehr oder weniger
unbewusst zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Das ist natürlich auch
in Begutachtungssituationen für Gerichte im hohen Maße der Fall,
weil umkämpfte Kinder besonders betroffen sind und sich oft in sehr
starken Loyalitäts- und Beeinflussungskonflikten befinden. Daher dürfen
in solchen Situationen Testinstrumente nicht naiv angewendet, sondern es
müssen Vorkehrungen getroffen werden, potentielle Einflussnahmen
und Verfälschungstendenzen zu erkennen und bei der Testanwendung zu
berücksichtigen.
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Querverweise
> Links.
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Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS).
Glossar Bindung, A- und B-Bindungstheorie. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/entw/bindung/glossar.htm
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Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
Änderungen wird
gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen
und Kritik willkommen
23.10.17 Querverweise.
13.09.11 Quelle
Holmes2002 spezifiziert.
08.12.09 Aufnahme:
Anaklitische
Depression, Hospitalismus,
Marasmus,
Maternal
deprivation.
26.05.09 Trennungsversuche
als Medienspektakel. > RTL
"Erwachsen auf Probe".
korrigiert: