Frühe Bindung
Ahnert, Lieselotte (2004, Hrsg.). Frühe Bindung. Entstehung und Entwicklung. München: Ernst Reinhardt Verlag.

Verlags-Info.

* Geleitwort * Inhaltsverzeichnis: K1, K2, K3, K4, K5, K6, K7, K8, K9, K10, K11, K12, K13, K14, K15, K16, K17, SR * Besonderer Hinweis: Bindung bei behinderten Kindern * Bewertung * Querverweise *

Präsentiert von Rudolf Sponsel, Erlangen
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Aus dem "Geleitwort: Als John Bowlby, der Pionier der Bindungsforschung, 1951 in seinem Bericht an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals auf den Zusammenhang zwischen lang dauernder Entbehrung mütterlicher Fürsorge und schwerwiegenden und weitreichenden seelischen Schädigungen hinwies, ahnte er wohl kaum, welchen Stein er damit ins Rollen gebracht hatte. Heute - mehr als ein halbes Jahrhundert später - wissen wir, dass es um nichts weniger ging als um eine neue Sicht auf die Bedeutung menschlicher Beziehungen.
    Menschen sind von Natur aus soziale Wesen. Der menschliche Säugling kommt mit einem angeborenen Bedürfnis nach sozialem Kontakt und emotionalem Austausch zur Welt. Beständige und liebevolle Beziehungen zu nahe stehenden Personen - in der Regel den leiblichen Eltern - gehören neben Nahrung, gesundheitlicher Fürsorge und Schutz vor Gewalt und Ausbeutung zu den Grundbedürfnissen (Basic Needs) jedes Kindes. Von diesen Grundbedürfnissen leiten sich die Grundrechte von Kindern ab. In der 1989 von den Vereinten Nationen verabschiedeten und beinahe weltweit ratifizierten UN-Kinderrechtskonvention verpflichten sich die Vertragsstaaten sicherzustellen, 'dass ein Kind nicht gegen den Willen seiner Eltern von diesen getrennt wird, es sei denn, [. . .] dass diese Trennung zum Wohl des Kindes notwendig ist' (Art. 9 Abs. 1). Hier wird deutlich, dass die Erkenntnisse der Bindungsforschung ihren Niederschlag inzwischen auch in international anerkannten Kinderschutzrechten gefunden haben. Damit Kinder allerdings zu ihrem Recht kommen können, müssen Eltern und die mit Kindern arbeitenden Fachkräfte über die Bindungsbedürfnisse von Kindern umfassend und verlässlich informiert sein.
    In der Lebenswirklichkeit moderner Gesellschaften kommen die Bindungsbedürfnisse der Kinder häufig zu kurz. Unabhängigkeit, Mobilität und Flexibilität gelten als die Zauberwörter unserer Zeit. Die Angst, etwas zu verpassen und das Bedürfnis, immer mehr möglichst gleichzeitig zu erfahren und zu erledigen, sind zu modernen Begleitern des Alltags zahlreicher Eltern geworden. Dies aber steht im Widerspruch zu den Bedürfnissen von Kindern nach sicherer Orientierung und Kontinuität. ..." 


Inhaltsverzeichnis

Geleitwort
    Von Jörg Maywald  15 [Link]
Vorwort
    Von Lieselotte Ahnert  17 [Link]

Teil I Einführung in theoretische und methodologische Orientierungen

Kapitel 1
Theoretische und historische Perspektiven der Bindungsforschung
Von Klaus E. Grossmann  21
1  Bindung, Entwicklung und Kultur  21
2  Die Analyse der Psyche: Sehnsucht nach der Erklärung des eigenen Lebens  27
3  Die Bindungstheorie  28
4  Interaktionen zwischen Kind und Bindungspersonen, die zu sicheren
    und unsicheren Bindungen führen  30
5  Die unterschiedlichen Rollen von Müttern und Vätern als Bindungspersonen  37
6  Bindungsforschung - gestern und heute  38

Kapitel 2
Psychoanalytische Aspekte der Bindungstheorie
Von Martin Dornes [Link]
Einleitung  42
1    Bindungstheorie und Psychoanalyse I: Grundthemen der Debatte  42
1.1    Triebverlust versus Sicherheit  45
1.2    Innenwelt versus Umwelt  46
1.3    Die (Teil-)Autonomie der Phantasie und die Individualität der Entwicklung  48
1.4    Phantasie und Realität  50
1.5    Sexualität und andere Motivationssysteme  51
2    Bindungstheorie und Psychoanalyse II: Seelische Dimensionen interaktiver Feinfühligkeit  53
2.1    Feinfühligkeit und Affekt-Containment  54
2.2    Feinfühligkeit und (unbewusste) Phantasie  56
3    Die Bedeutung der Kindheit und die Bedeutung von Einzelfallstudien für ihre Erforschung  60

Kapitel 3
Bindung und Bonding: Konzepte früher Bindungsentwicklung
Von Lieselotte Ahnert  63 [Link]
Einleitung  63
1    Bonding: Die biologische Basis der Mutter-Kind-Beziehung  63
1.1    Hormonelle Mechanismen mütterlicher Fürsorge  64
1.2    Neuronale Schaltkreise als Grundlage der Mutter-Kind-Beziehung  65
1.3    Mütterliche Fürsorge und die Frühentwicklung neuronaler Schaltkreise  66
2    Bindung: Die klassische Bindungstheorie und ihre wesentlichsten Aussagen  67
2.1    Das Bindungsverhalten des Kleinkindes  67
2.2    Die Klassifikation einer Bindungsbeziehung  69
2.3    Die Bindungsbeziehung und ihre Funktionsweise  70
2.3.1 Das innere Arbeitsmodell  71
2.3.2 Verfügbarkeit und Sensitivität der Bindungsperson  72
2.3.3  Kontextuelle Einflüsse  73
2.3.4  Identität und Selbstwertgefühl des Kindes  74
3   Widersprüche in der klassischen Bindungstheorie und ihre Grenzen  75
3.1    Die multiple Determiniertheit der Mutter-Kind-Bindung  77
3.2    Mutter-Kind-Beziehungen als variable Adaptationen  79
4   Zusammenfassung  80

Kapitel 4
Individuelle Unterschiede in der Bindung und Möglichkeiten ihrer Erhebung bei Kindern
Von Gabriele Gloger-Tippelt  82 [Link]
Einleitung  82
1   Theoretischer und forschungsmethodischer Hintergrund der Verfahren  82
2   Methoden zur Beobachtung von Bindungsverhalten  86
2.1    Fremde Situation für Kleinkinder  86
2.2    Beobachtungsmethoden für Kindergarten- und Vorschulalter  92
2.2.1    »Attachment Organization in Preschool Children« von Cassidy und Marvin  92
2.2.2    »The Preschool Assessment of Attachment« von Crittenden  95
2.2.3   Das »Main-Cassidy-System«  96
2.3    Der »Attachment Q-Sort«  97
3   Methoden zur Erfassung von Bindungsrepräsentationen  100
3.1    Geschichtenergänzungsverfahren im Puppenspiel  100
3.2    Erhebungsverfahren mit Trennungsbildern  104
4  Ausblick  108

Kapitel 5
Kultur und Bindung
Von Heidi Keller  110   [Link]
Einleitung  110
1  Definition und Konzeption von Bindung in kulturpsychologischer Perspektive  111
2  Die Normativitätsannahme der Sensitivität  113
3  Die Normativität der Kompetenzhypothese  117
4  Sozialisationsziele, Ethnotheorien und Eltern-Kind-Interaktion  118
5  Zusammenfassung  123

Teil II Die Entwicklung primärer Bindungsbeziehungen

Kapitel 6
Beziehungsentwicklung im Rahmen der Mutter Kind Dyade bei nicht menschlichen Primaten
Von Dietmar Todt  127 [Link]
Einleitung  127
1    Zur normativen Bedeutung der Primatenforschung: Der Rhesusaffe als Modell  128
1.1    Charakteristika der ersten Lebenswochen  128
1.2    Die Mutter als Schutzspenderin  130
1.3    Interaktionen in der Peer-Gruppe  132
2    Mechanismen der frühen Sozialentwicklung und deren Beitrag zur Bindungsentwicklung  133
2.1    Allgemeines Ausdrucksverhalten der Jungtiere  134
2.2    Individuelle Variation im Ausdrucksverhalten der Jungtiere: Das Temperament  137
2.3    Verhaltensbesonderheiten der Primatenmütter  139
2.4    Das Prägungslernen  141
2.5    Neurobiologische Grundlagen von Prägung und Bindung  142
3    Resümee und Ausblick  144

Kapitel 7
Frühe Eltern-Kind-Interaktion
Von Arnold Lohaus, Juliane Ball und Ilka Lißmann  147  [Link 1,2,3,]
Einleitung  147
1  Das intuitive Elternprogramm  148
2  Die Differenzierung eines Bindungs- und Fürsorgesystems  151
3  Das Sensitivitätskonstrukt und weitere Parameter frühen Elternverhaltens  153
4  Die Differenzierung eines Sicherheits- und Wärmesystems  157
5  Das Komponentenmodell des Elternverhaltens  158
6  Ausblick  160

Kapitel 8
Die sprachliche Formatierung von Beziehungserfahrungen
Von Gisela Klann-Delius  162 [Link]
Einleitung  162
1  Sprache, Kommunikation und Beziehung  162
2  Vorsprachliche Kommunikationsprozesse und die Herausbildung sowie Repräsentation von Beziehungserfahrungen  165
3  Der Erwerb von Grundqualifikationen zur sprachlichen Kommunikation in der frühen Eltern-Kind-Interaktion  167
4  Der sprachliche Dialog und seine Anfänge  170
5  Veränderlichkeit sprachlicher Formatierungen von Beziehungserfahrungen  174

Kapitel 9
Der Einfluss des Temperaments auf das Bindungsverhalten
Von Marcel R. Zentner  175 [Link]
Einleitung  175
1  Grundlagen derzeitiger Kinder Temperamentsforschung  176
1.1    Definition des Temperaments  176
1.2    Temperamentseigenschaften und Messmethoden  177
1.3    Temperament-Umwelt-Interaktion  181
2    Einflüsse des Temperaments auf das Bindungsverhalten  182
2.1    Direkte Effekte des Temperaments auf die Bindungssicherheit  182
2.2    Interaktionistische Effekte des Temperaments auf das Bindungsverhalten  187
2.3    Standardisiert erfasste Temperamentsmerkmale versus Wahrnehmungen
         des Kind-Temperaments als Prädiktoren der Bindung  190
3   Die Eltern-Kind-Beziehung im Spiegel der Passung von
     Kind-Temperament und Elternverhalten  191
3.1    Passung zwischen Kind-Temperament und elterlichen Wertvorstellungen  192
3.2    Passung zwischen Kind-Temperament und elterlichem Erziehungsverhalten  193
4   Abschließende Bemerkungen und weiterführende Anregungen  196

Kapitel 10
Neugier, Exploration und Bindungsentwicklung
Von Axel Schölmerich und Anke Lengning  198 [Link 1,2,]
Einleitung  198
1  Neugier und Explorationsverhalten  198
1.1    Spezifisches und diversives Explorationsverhalten  199
1.2    Formen des Explorationsverhaltens  200
1.3    Entwicklung des Explorationsverhaltens  201
1.4    Entwicklungskonsequenzen individueller Unterschiede der Exploration  202
2    Konzepte der Bindungstheorie: Die "Bindungs-Explorations-Balance"
      und die »sichere Basis"  203
3   Zusammenhang zwischen Bindung und Neugier  205
3.1    Die aktualgenetische Perspektive  205
3.2    Die ontogenetische Perspektive: Die Rolle der Bindungssicherheit für die Entwicklung der Neugier  207
4    Neuere und erweiterte Modelle des Zusammenhangs zwischen Neugier und Bindung  207
4.1    Die erweiterte Bindungstheorie  207
4.2    Temperamentstheorien  208
4.3    Kulturunterschiede in der Beziehung zwischen Bindung und Exploration  209
5  Zusammenfassung  209

Teil III  Bindungserfahrungen in erweiterten Beziehungsnetzen

Kapitel 11
Betreuungsvielfalt und Strategien der Beziehungsregulation bei nicht menschlichen Primaten
Von Dietmar Todt  213  [Link]
Einleitung  213
1   Zur Formenvielfalt der frühen Sozialentwicklung bei Primaten  215
1.1    Exklusive Betreuung durch die Mutter  216
1.2    Ein Modell besonderer Art: Schimpansen und Zwergschimpansen  218
1.3    Mitbetreuung durch weibliche Gruppenmitglieder  221
1.4    Mitbetreuung durch männliche Gruppenmitglieder  224
2    Evolutionsbiologische Aspekte der Betreuungspraktiken  231
2.1    Verhaltensstrategien der Mütter und Väter  233
2.2    Strategien der Nachkommen  235
2.3    Interessenkonflikte  237
3   Resümee und Ausblick  238

Kapitel  12
Vater-Kind-Bindung und die Rollen von Vätern in den ersten Lebensjahren ihrer Kinder
Von Heinz Kindler und Karin Grossmann  240  [Link 1,2,]
Einleitung  240
1 Väterliches Investment in der Betrachtungsweise unterschiedlicher Disziplinen  240
1.1.    Die soziobiologische Betrachtungsweise  240
1.2    Die ökologische, kulturelle, ökonomische Betrachtungsweise  242
1.3    Die primär auf den Effekten einer Vaterabwesenheit basierte Sichtweise  243
1.4    Die entwicklungspsychologische Sichtweise  244
2    Frühe Vater-Kind-Interaktion und die Entwicklung der frühen Vater-Kind-Beziehung  245
2.1    Die intuitive Kompetenz des Vaters zur Interaktion mit seinem Säugling  246
2.2    Qualitative Merkmale väterlichen im Vergleich zu mütterlichen Interaktionsverhaltens  246
2.3    Die Vater-Kind-Bindung als ein spezieller Bereich der Vater-Kind-Beziehung  247
2.4    Die Spielbeziehung als zentraler Bereich der Vater-Kind-Beziehung  249
2.5    Weitere einflussreiche Rollen des Vaters  250
3   Die Seite des Vaters: Bedingungen für väterliche Fürsorglichkeit  251
3.1    Persönliche Merkmale des Vaters  251
3.2    Merkmale des Kindes  252
3.3    Soziokulturelle Einflüsse  252
3.4    Forschungsbedarf  253
3.5    Wunsch und Wirklichkeit  254
4    Ausblick  254

Kapitel 13
Bindungsbeziehungen außerhalb der Familie: Tagesbetreuung und Erzieherinnen-Kind-Bindung
Von Lieselotte Ahnert  256 [Link]
Einleitung  256
1   Anthropologische Orientierungen: Kollektive Unterstützung in der Nachwuchsbetreuung  257
2   Erzieherinnen-Kind-Beziehungen in dysfunktionalen Betreuungsarrangements  258
3   Erzieherinnen-Kind-Beziehungen in Tagesbetreuung  263
4   Operationalisierung von Erzieherinnen-Kind-Bindungen durch standardisierte Verfahren  263
4.1    Trennungs- und Wiedervereinigungssequenzen mit Erzieherinnen und Müttern  264
4.2    Die Fremde Situation für Erzieherinnen  264
4.3    Der "Attachment Q-Sort" für Erzieherinnen  266
5    Vergleiche von Erzieherinnen-Kind- und Eltern-Kind-Bindungen  267
6    Herausbildung der Erzieherinnen-Kind-Bindung und die Faktoren ihrer Entstehung  268
6.1    Das Betreuungsverhalten der Erzieherinnen  268
6.2    Kindzentriertes und gruppenorientiertes Erzieherverhalten  269
6.3    Der Einfluss der Kindergruppe  271
6.4    Der Einfluss von Gruppengröße, Zeit und Erfahrung  273
7   Entwicklungskonsequenzen von Erzieherinnen-Kind-Bindung  275
8   Zusammenfassung und Ausblick  276

Teil IV   Ursachen und Folgen devianter Bindungsentwicklungen

Kapitel 14
Neurobiologie des Bindungsverhaltens: Befunde aus der tierexperimentellen Forschung
Von Katharina Braun und Corina Helmeke  281 [Link 1,2,]
Einleitung  281
1  Das neurobiologische Substrat frühkindlicher Bindung  282
2  Der Einfluss früher Bindung auf die Entwicklung des kindlichen Gehirns  287
2.1    Hirnstrukturelle Veränderungen  287
2.2    Neurochemische Veränderungen  291
2.3    Endokrine Veränderungen  293
3   Der Einfluss von endokrinen, strukturellen und neurochemischen
     Veränderungen im limbischen System auf die Verhaltensentwicklung  294
4   Schlussfolgerungen: Präventive und therapeutische Ansätze  296

Kapitel 15
Die Desorganisation der frühen Bindung und ihre Konsequenzen
Von Marina Zulauf-Logoz  297 [Link]
Einleitung  297
1   Entdeckung des desorganisiert/desorientierten Bindungsmusters  297
1.1    Auffinden von Indikatoren für Bindungsdesorganisation in der frühen Kindheit  298
1.2    Bewertung der Ausprägung der Bindungsdesorganisation auf der D-Skala  299
1.3    Auftretenswahrscheinlichkeit desorganisierter Bindung  301
2    Ursachen von Bindungsdesorganisation  303
2.1    Unverarbeitete Traumata der Mutter  303
2.2    Depression der Mutter  303
2.3    Mütterliches Interaktionsverhalten  304
2.4    Kindliche Vulnerabilität und belastende Früherfahrungen  307
3    Stabilität der desorganisierten Bindung  308
3.1    Ist die desorganisierte Bindung ein passageres Phänomen?  308
3.2    Desorganisierte Bindungsrepräsentation bei älteren Kindern  309
4    Entwicklungskonsequenzen der desorganisierten Bindung  310
5    Bedeutung der Erforschung desorganisierter Bindung - Welches gesicherte Wissen
      steht uns über das Phänomen der Bindungsdesorganisation heute zur Verfügung?  311

Kapitel 16
Kindliche Behinderung und Bindungsentwicklung
Von Hellgard Rauh  313  [Link]
Einleitung  313
1    Behinderung und Beeinträchtigung der psychologischen Entwicklung  313
1.1    Erziehungskompetenzen von Eltern behinderter Kinder  314
1.2    Empfänglichkeit von Kindern für Lern- und Entwicklungsanregungen  315
2    Einige Behinderungsarten und ihre Beziehung zu Bindungsmerkmalen  316
2.1    Blinde und extrem sehschwache Kinder  317
2.2    Taube und schwerhörige Kinder  318
2.3    Motorisch behinderte Kinder  318
2.4    Kinder mit autistischen Störungen  320
2.5    Zusammenfassung zur Auswirkung von Behinderungen auf das Bindungsverhalten behinderter Kinder  321
3   Mutter-Kind-Beziehung bei Kindern mit Trisomie 21  321
3.1    Verhaltensmerkmale, Variabilität und Tempo der Entwicklung  321
3.2    Bindungsmerkmale in der Fremden Situation  322
3.3    Mütterliche Sensitivität und Bindungsqualität bei Trisomie 21  324
3.4    Zusammenhangsmuster mit kognitiver Entwicklung und Verhaltensverläufen  328
4    Behinderung, Bindung und Frühförderung  330

Kapitel 17
Bindungsbeziehungen in der Frühintervention
Von Gerhard J. Suess und Wolfgang Hantel-Quitmann  332 [Link 1,2,]
Einleitung  332
1  Die Bedeutung von Frühintervention  332
2  Unterschiedliche Ebenen und Bereiche der Intervention  334
3    Methoden der Intervention  338
3.1    Förderung der Eltern-Kind-Interaktion und der Einsatz von Videotechnik  338
3.2    Verwendung des "Adult Attachment Interviews« (AAI)  341
3.3    Die therapeutische Beziehung und das Konzept der sicheren Basis  342
4    Kindeswohl bei Kindern aus Risikofamilien am Beispiel der Kinder aus Suchtfamilien  343
4.1    Die Folgen der elterlichen Sucht für die kindlichen Entwicklungen  344
4.2    Die strukturellen und emotionalen Folgen der Sucht  345
4.3    Die Regeln der Sucht und die systemische Abwehr  346
4.4    Resilienz: Normale Menschlichkeit jenseits der Magie  347
5    Praktische Konsequenzen: STEEP (Steps Toward Effective and Enjoyable Parenting)  348
6    Zusammenfassung  350

Literatur  352
Autorenverzeichnis   410
Sachregister   412


Bewertung [A]
 
Ein sehr informatives Buch zum Thema "Frühe Bindung", wie der Titel kurz und bündig kennzeichnet. Es enthält auch viele Extras, Tabellen, Bilder und Übersichten, z.B. "Übersicht über die wichtigen Temperamentsmerkmale im Kindesalter" und "Temperamentsinventare für das Säuglings- und Kleinkindalter" (9.1, 9.2) oder die Forschung zu den individuellen Unterschieden (Kap. 4). Auch Feinfühligkeit (z.B. die Ainsworth-Kriterien S. 32), Neugier und Exploration (Kap. 10) werden behandelt u.v.a.m. Besonders hervorheben möchte ich, daß die Bindung der behinderten Kinder ein eigenes Kapitel erhalten hat. Inhaltsverzeichnis, Gliederung und die Zusammenfassungen sprechen für sich. Es wird fast alles geboten, was in der Bindungsforschung thematisiert wird, es fehlt nur ein Kapitel über das Phänomen der pathologischen Bindungen und Bindungsparadoxa. Anregung: Interessant wäre eine historische Studie, wie die Bindung zu früheren Zeiten rekonstruiert werden kann. 



Anmerkungen und Endnoten
___
Grossmann/Grossmann 2003 (Bindung und menschliche Entwicklung) und 2004 (Bindungen - Das Gefüge psychischer Sicherheit)  Diese  Bücher werden hier demnächst ebenfalls präsentiert. Siehe auch.
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Il faut viser haut pour mieux réussir le coup.  Man muß die Meßlatte hoch planen, um ein besseres Ergebnis zu erzielen (frei übersetzt von IRS )
Bewertung. Bewertungen sind immer subjektiv, daher bin ich in meinen Buchpräsentationen (Überblick) bemüht, möglichst viel durch die AutorInnen selbst sagen zu lassen. Die Kombination Inhaltsverzeichnis und Zusammenfassungen sollte jede kundige aber auch jede interessierte LeserIn in die Lage versetzen selbst festzustellen, ob sie dieses oder jenes genauer wissen will.  Ich stehe in keiner Geschäftsbeziehung mit dem Ernst Reinhardt-Verlag. Ich verlange und erhalte für Buchpräsentationen auch kein Honorar, wohl aber öfter  - wie auch hier - ein kostenfreies Rezensionsexemplar. Für die IP-GIPT entsteht durch diese Buchpräsentationen ein inhaltlicher Zugewinn und für die PräsentatorIn ist es auch ein Fortbildungsgewinn.
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Querverweise
Standort: Frühe Bindung. Entstehung und Entwicklung.
*
Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
z.B. Frühe Bindung site:www.sgipt.org. * 
*
Dienstleistungs-Info.
*
Buch-Präsentationen, Literaturhinweise und Literaturlisten in der IP-GIPT.
John Bowlby und die Bindungstheorie, Glossar * John Bowlby - Arzt, Psychoanalytiker, Bindungsforscher * Überblick Bindung in der IP-GIPT * Über Bindung, Beziehung und das Messen in der Psychologie.
Kindeswohl-Kriterien und hierin Auswirkungen und Ausgleich von Trennungen: Die YARROW-Richtlinien.
Überblick Entwicklungspsychologie.