Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=30.04.2024
Internet Erstausgabe, letzte Änderung: 02.05.24
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf
Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
Mail:_sekretariat@sgipt.org_
Zitierung
& Copyright
Anfang_Erleben
und Erlebnisse in Sachtexten_Datenschutz_Rel.
Aktuelles _Überblick_Überblick
Wissenschaft _Rel.
Beständiges_ Titelblatt_Konzept_Archiv_Region_Service
iec-verlag___Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT1,
Abteilung Wissenschaft, Bereich Sprache und
Begriffsanalysen und hier speziell zum Thema:
Erleben und Erlebnisse in Sachtexten
Rudolf
Sponsel, Erlangen
Signierungssystem
8. Version 31.05.2023.
Haupt-
und Verteilerseite Definitions-Register Psychologie *
Checkliste
Definition, gpds-Regel
* Definition und definieren:
referenzieren
* Begriffscontainer
(Containerbegriff) * Begriffsverschiebebahnhöfe
* Wissenschaftliches Arbeiten,
Regeln
Grundbegriffe,
Begriffsbasis,
Zitieren,
Hochstaplerzitierstil
* Aristoteles
Zum Geleit * Sprachkritik
und Sch^3-Syndrom
* Methode der Textanalyse * Methodik-Beweissuche
in der Psychologie *
Beweissuchwortkürzel.
* Signierung
von Beweiserwähnungsbeurteilungen * Checkliste-Beweisen.:
Beweisregister
Psychologie * Beweis
und beweisen in der Psychologie * natcode
Register * Übersicht
allgemeine Beweisseiten * Haupt-
und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
, Tabelle Fundstelleninformationen
erleben, erlebt, Erlebnis * Hauptbedeutungen
Erleben * Elementare
Dimensionen des Erlebens * »«
Inhalt
Editorial.
Methodik der Erlebens- und Erlebnisanalyse von
sachlichen Texten.
Zusammenfassung - Abstract - Summary Wissen.
Sachtexte:
Literatur, Links, Glossar,
Anmerkungen und Endnoten, Querverweise,
Copyright
und Zitierung, Änderungen
_
Editorial
Auf dieser Seite geht es um Erleben und Erlebnis in Sachtexten, obwohl
in sachlichen Texten Erleben und Erlebnisse gewöhnlich keine oder
nur eine untergeordnete Rolle spielen. Das muss aber nicht so sein, wenn
das Thema das Erleben betrifft und berührt wie im Beispiel Referendarzeit
oder Erlebenbedeutsames berichtet wird wie in Was
Neugeborene wissen. Überraschend, dass sich in Kants kurzem
Text zur Aufklärung 10 erlebensbedeutsame
Begriffe finden. Und noch überraschender: 18 erlebensbedeutsame Begriffe
im Editorial zu einem Mathematikbuch. Das fragliche
Erleben von Massen als eigene Handlungssubjekte postuliert Le
Bon.
Die Erlebensanalyse von Sachtexten ist aus der Erlebnisanalyse
der Psychotherapie, genauer der Spieltherapie
von Dibs durch Axline
hervorgegangen und befindet sich noch in der Aufbau- und Erprobungsphase.
Echtes, reines Erleben
findet im Augenblick eines Individuums statt. Bereits die Kommunikation
über dieses Erleben ist schon weg vom authentischen Erleben. Erst
recht in sachlichen Texten, wo, wenn Erleben und Erlebnis betroffen sein
können, gewöhnlich nur allgemeine Ausführungen erfolgen,
wobei es in der Regel nicht um konkretes Erleben eines Individuums geht.
Der Beispieltext Demokraten in Preußen, der Bezug zu Kants
Hoffnung nimmt, ist ein interessanter Analysefall, weil er einerseits
ein konkretes Individuum betrifft, nämlich Kant, andererseits aber
kein konkretes, augenblickliches Erleben.
Zusammenfassung - Abstract - Summary
Wissen
Z1 Die Erlebensanalyse von Sachtexten ist aus
der Erlebnisanalyse der Psychotherapie,
genauer der Spieltherapie von Dibs
durch Axline hervorgegangen und befindet sich noch in der Aufbau- und Erprobungsphase.
Z2 Konkretes, echtes Erleben findet im Augenblick
eines Individuums statt. Bereits die Kommunikation über dieses Erleben
ist schon weg vom authentischen Erleben. Erst recht in sachlichen Texten,
wo, wenn Erleben und Erlebnis betroffen sein können, gewöhnlich
nur allgemeine Ausführungen erfolgen, wobei es in der Regel nicht
um konkretes Erleben eines Individuums geht. Der Bezug zu Kants
Hoffnung ist ein interessanter Analysefall, weil er einerseits
ein konkretes Individuum betrifft, nämlich Kant, andererseits aber
kein konkretes, augenblickliches Erleben.
Z3 Phasen von Erleben und Erlebnissen: Alles, was
gesagt, geschrieben oder gelesen wird, spiegelt Erleben oder Erlebnisse
wider. In der Hauptsache gibt es zum Erleben und zu Erlebnissen drei Hauptstufen,
wobei in der Regel die dritte, allgemein-abstraktes Erleben, für Sachtexte
in Frage kommt.
-
Originäres, echtes Erleben, das nur nachträglich in Worte und
Begriffe zum Zwecke der Kommunikation gefasst werden kann
-
Verarbeitetes Erleben zur Kommunikation
-
Allgemein-abstraktes Erleben, wozu der überwiegende Teil dieser Seite
über das Erleben und die Erlebnisse gehört.
Z-Fazit: Alles, was gesagt, geschrieben oder gelesen
wird, spiegelt Erleben oder Erlebnisse wider. In Sachtexten geht es meist
um gegenständliches (Lipps
1905) oder allgemein-abstraktes Erleben.
Methodik der Erlebens- und Erlebnisanalyse
von sachlichen Texten
Die Erlebens- und Erlebnisanalyse in Sachtexten befindet sich noch
in der Aufbau- und Erprobungsphase.
Steht die sachliche Mitteilung oder Information im Vordergrund wird
gar nicht oder mit eg oder Eg signiert. Das sollte
in sachlichen Texten überwiegen. Das ist bei den Einstiegstexten gänzlich
der Fall beim Text Mereologie. Worte, die Gefühle, Stimmungen oder
Motivfeldbegriffe bezeichnen werden signiert mit ea := affektive und eak
:= affektive und kognitive.
Brainstorming:
Was ist in sachlichen Texten an erlebensbedeutsamen Informationen zu erwarten?
Feststellen singulärer Ereignisse (ek)
Feststellen von Zusammenhängen (ek)
Erklären von Ereignissen (ek)
Hypothesen zu Ereignissen (ek)
Hypothesen zu Zusammenhängen (ek)
Vermutungen zu singulären Ereignissen (ek)
Vermutungen zu Zusammenhängen von Ereignissen (ek)
Zweifel an singulären Ereignissen (ek)
Zweifel an Zusammenhängen von Ereignissen (ek)
Prognose von singulären Ereignissen (ek)
Prognose von Zusammenhängen singulärer Ereignisse (ek)
Veränderungen (ek)
Entwicklungen (ek)
Bewertung von singulären Ereignissen (eak)
Bewertung von Zusammenhängen (eak)
Wertungen (eak)
Lob, Tadel, Kritik (eak)
Schön, häßlich (ea)
Allgemein positiv oder negativ Bewertetes (ea)
Allgemein Angenehmes, Unangenehmes (ea)
Klar, verständlich (ek)
Unklar, unverständlich, rätselhaft (ek)
...
Hauptbedeutungen-Erleben
>
Definition
Erleben. [Quelle: Hauptseite Erleben]
Die Beweise für die Existenz und damit Referenz für diese
Unterscheidungen sind für Beweisseiten
Psychologie die erste Aufgabe.
-
erleben0 als wach, aufnahme- oder erlebensfähig
(>Landgrebe). Erleben in dieser
grundsätzlichen, elementaren Bedeutung bedeutet so viel wie ein- oder
angeschaltet; an ("on", "online"), offen, bereit, mich diesem oder jenem
Erlebensinhalt zuzuwenden (intentionsfähig), leere Bühne,
Projektionsraum,
Projektor
eingeschaltet.
Widerspricht dem phänomenologischen Intentionalitätsdogma, denn
erleben0 ist gerade nicht gerichtet - wie die
freischwebende Aufmerksamkeit
auch nicht. Es gibt eine ganze Reihe von Lebenssituationen,
in denen unklar sein kann, ob wach und erlebnisfähig sein gegeben
ist.
-
erleben1 als noch zu Lebzeiten mitbekommen
oder ein Ereignis oder Geschehen (mit) erleben, zugegen, dabei sein,
-
erleben2 als innere Wahrnehmung, was
in mir geschieht, also erleben von etwas.
-
erleben3 als besondere nicht-alltägliche
innere Wahrnehmung
-
erlebenr Reines
Erleben, eine Konstruktion der PhänomenologInnen
(entkognitiviert) von
der noch weitgehend unklar ist, ob oder wie sie möglich und sinnvoll
ist. > Nur empfinden.
Kriterien-erlebenr: alles Kognitive (erkennen, verstehen,
erklären, denken, wissen, ...) ausschalten (entkognitivieren)
-
Erkenntnisarbeit ist ausgeschaltet
-
Denken ist ausgeschaltet
-
beim Erleben kommen keine Namen für Begriffe oder Sachverhalte vor
-
Wissen ist ausgeschaltet
-
Erfahrungen sind ausgeschaltet
-
Probleme spielen keine Rolle
_
Anmerkung: Das reine Erlebenr ist nicht kommunizierbar.
Man kann sich aber fragen, ob man nicht ein praktisch-reines Erlebenpr
vorsehen kann. Je nachdem wie streng man dies fasst, kann ein solches vielleicht
zumindest bedingt kommuniziert werden – oder nicht, das muss man sehen
und prüfen. |
_
erlebenpr Praktisch
reines
Erlebenpr Diese Kategorie ist eine bewusste Abmilderung
des gedachten reinen Erlebensr, von dem noch gar nicht
sicher ist, ob und wie es das gibt. Sicher ist, dass es ein mehr oder minder
von Störelementen freies Erlebenpr gibt. Den Index
"pr" kann man lesen als praktisch rein (so gut es eben in der Wirklichkeit
geht) oder auch als phänomenologisch rein. Beispiel: wenn ich
mich auf ein Telefonat konzentrieren will, schalte ich das Störelement
Radio aus.
_
Kriterien-erlebenpr: alles Kognitive (erkennen, verstehen,
erklären, denken, wissen, ...) weitgehend ausschalten
(entkognitivieren)
-
Erkenntnisarbeit ist weitgehend ausgeschaltet
-
Denken ist weitgehend ausgeschaltet
-
beim Erleben kommen weitgehend keine Namen für Begriffe
oder Sachverhalte vor
-
Wissen ist weitgehend ausgeschaltet
-
Erfahrungen sind weitgehend ausgeschaltet
-
Probleme spielen weitgehend keine Rolle
__
-
erlebens mit spezifischer Bedeutung,
z.B.
schon
erlebt (déjà-vu), Zeitlupe-Erleben, Horror-Trip-Erleben;
Flow-Erleben nach Csikszentmihalyi
[Indizierung: Flow-ErlebensF]; mystisches Erleben. Es schien
mir sinnvoll, eine solche Möglichkeit vorzugeben, weil ich zu Beginn
und in der ersten Zeit meiner Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
noch nicht absehen konnte, wie viele und welche spezifischen Bedeutungen
vorgesehen werden sollten. Ein Erlebens spezifischer Bedeutung
ist in der Regel auch ein besonderes Erleben3, genau genommen
eine Teilklasse davon. Also Erleben2 umfasst Erleben3 umfasst
Erlebens. Zum Beispiel
Kriterien-Flow-ErlebensF
-
Flow entsteht aus einem Tun
-
Dieses Tun ist hingebungsvoll
-
Beim Flow ist man ganz im Hier und Jetzt
-
Beim Flow ist man ganz bei der Sache
-
Das Tun geschieht um seiner selbst willen
-
Das Tun ist ausschließlich intrinsisch (aus sich selbst heraus) motiviert
-
Das Tun beschert ausgeprägte positive Gefühle (z.B. Befriedigung,
Euphorie, Freude, Glück, Lust)
_
-
erlebenL erleben in der Literatur
ohne nähere Spezifikation > Erlebnisregister
Literatur. Wir haben dreierlei Erlebensformen bei einem literarischen
Werk: (1) Erleben der SchriftstellerIn, (2) Direkte oder indirekte Darstellung
des Erlebens der literarischen Figuren und (3) Erleben der KonsumentIn
beim Lesen oder Hören des Werkes.
-
eLS Erleben der SchöpferIn beim Schaffen,
wovon wir gewöhnlich nichts wissen.
-
eLd Dargestelltes direktes Erleben im Werk.
Die SchriftstellerIn lässt eine Figur von ihrem Erleben erzählen.
-
eLb Beschriebenes oder berichtetes Erleben
im Werk. Die SchriftstellerIn beschreibt oder berichtet von einem
Erleben einer Figur, sie spricht von oder über die Figur.
-
eLK Erleben der KonsumentIn einzelner Passagen,
einzelner Teile oder des Gesamtwerks.
Ende der Literaturspezifikationen.
-
erleben? ein Erleben mit unklarer Bedeutung.
-
erlebeng sachlich, gegenständliches
Erleben (Lipps 1905), hauptsächlich denken.
-
erlebengv verarbeitetes sachlich-gegenständliches
Geschehen in sachlichen u. wissenschaftlichen Texten.
-
erlebena affektives Erleben
mit mindestens einer der Grunddimensionen: I01
Antrieb, Energie; I02
Bedürfnisse, Motive, Wünsche, Wollen;
I03
Befindlichkeit, Stimmung; I04
Empfinden, Empfindung (Teil oder gleichbedeutend mit einer Wahrnehmung);
I05
Fühlen, Gefühl(e); I11
Spüren ( Körperregungen)
-
erlebenk kognitives Erleben
mit mindestens einer der Grunddimensionen I07
Gedanken, denken; I10
Pläne, Vorsätze, Ziele; I21
Lernen, üben.
-
erlebenak sowohl affektives als
auch kognitives Erleben.
-
erlebenh Erleben eigenen Handelns
und Verhaltens
-
erlebenz auf den Erlebenscharakter
zentriert und damit sicher kein g := sachlich-gegenständliches Erleben.
z und g schließen sich aus.
_
Hauptbedeutungen-Erlebnis
Ein
Ausschnitt aus dem Erleben heißt Erlebnis.
Die Beweise für die Existenz und damit Referenz für diese
Unterscheidungen sind bei den Beweisen
in der Psychologie die erste Aufgabe.
-
Erlebnis0 Wacherlebnis, ich bin
wach, aufnahme- oder erlebnisfähig (>Landgrebe).
Erleben in dieser grundsätzlichen, elementaren Bedeutung bedeutet
so viel wie ein- oder angeschaltet; an ("on", "online"), offen, bereit,
mich diesem oder jenen Erlebnisinhalt zuzuwenden (intentionsfähig),
leere Bühne,
Projektionsraum,
Projektor
eingeschaltet.
Widerspricht dem phänomenologischen Intentionalitätsdogma, denn
Erlebnis0 ist gerade nicht gerichtet - wie die
freischwebende Aufmerksamkeit
auch nicht. Es gibt eine ganze Reihe von Lebenssituationen,
in denen unklar sein kann, ob wach und erlebnisfähig sein gegeben
ist.
-
Erlebnis1 eines äußeren Geschehens,
bei dem ich dabei war.
-
Erlebnis2 eines inneren Geschehens durch
die innere Wahrnehmung.
-
Erlebnis3 ein besonderes, nicht alltägliches
Erlebnis
-
Erlebnisr ein reines
Erlebnis, eine Konstruktion der PhänomenologInnen
(entkognitiviert) von
der noch weitgehend unklar ist, ob oder wie sie möglich und sinnvoll
ist. > Nur_empfinden.
Kriterien-Erlebnisr: alles Kognitive (erkennen, verstehen,
erklären, denken, wissen, ...) ausschalten (entkognitivieren)
-
Erkenntnisarbeit ist ausgeschaltet
-
denken ist ausgeschaltet
-
beim Erleben kommen keine Namen für Begriffe oder Sachverhalte vor
-
wissen ist ausgeschaltet
-
Erfahrungen sind ausgeschaltet
-
Probleme spielen keine Rolle
__
Anmerkung: Das reine Erlebnisr ist nicht kommunizierbar.
Man kann sich aber fragen, ob man nicht ein praktisch-reines Erlebenpr
vorsehen kann. Je nachdem wie streng man dies fasst, kann ein solches vielleicht
zumindest bedingt kommuniziert werden – oder nicht, das muss man sehen
und prüfen. |
_
-
Erlebnispr ein praktisch reines
Erlebnis. Diese Kategorie ist eine bewusste Abmilderung des gedachten reinen
Erlebnisses, von dem noch gar nicht sicher ist, ob und wie es das
gibt. Sicher ist, dass es ein mehr oder minder von Störelementen freies
Erlebnis gibt. Den Index "pr" kann man lesen als praktisch rein (so
gut es eben in der Wirklichkeit geht) oder auch als phänomenologisch
rein. Beispiel: wenn ich mich auf ein Telefonat konzentrieren will,
schalte ich das Störelement Radio aus.
Kriterien-Erlebnispr: alles Kognitive (erkennen, verstehen,
erklären, denken, wissen, ...) weitgehend ausschalten
(entkognitivieren)
-
Erkenntnisarbeit ist weitgehend ausgeschaltet
-
denken ist weitgehend ausgeschaltet
-
beim Erleben kommen weitgehend keine Namen für Begriffe
oder Sachverhalte vor
-
wissen ist weitgehend ausgeschaltet
-
Erfahrungen sind weitgehend ausgeschaltet
-
Probleme spielen weitgehend keine Rolle
__
-
Erlebniss mit spezifischer
Bedeutung, z.B. z.B. schon
erlebt (déjà-vu), Zeitlupe-Erlebnis, Horror-Trip-Erlebnis;
Mystisches Erlebnis Flow-Erlebnis nach Csikszentmihalyi
[Indizierung: Flow-ErlebensF]. Es schien mir sinnvoll, eine
solche Möglichkeit vorzugeben, weil ich zu Beginn und in der ersten
Zeit meiner Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse noch nicht absehen
konnte, wie viele und welche spezifischen Bedeutungen vorgesehen werden
sollten. Ein Erlebens spezifischer Bedeutung ist in der Regel
auch ein besonderes Erleben3, genau genommen eine Teilklasse
davon. Also Erleben2 umfasst Erleben3 umfasst Erlebens.
Zum Beispiel
Kriterien-Flow-ErlebnissF .
-
Flow entsteht aus einem Tun
-
Dieses Tun ist hingebungsvoll
-
Beim Flow ist man ganz im Hier und Jetzt
-
Beim Flow ist man ganz bei der Sache
-
Das Tun geschieht um seiner selbst willen
-
Das Tun ist ausschließlich intrinsisch (aus sich selbst heraus) motiviert
-
Das Tun beschert ausgeprägte positive Gefühle (z.B. Befriedigung,
Euphorie, Freude, Glück, Lust)
__
-
ErlebnisL
Erlebnis in der Literatur
> Erlebnisregister Literatur.
-
ELS Erlebnis der SchöpferIn beim Schaffen,
wovon wir gewöhnlich nichts wissen.
-
ELd Dargestelltes direktes Erlebnis im Werk.
Die SchriftstellerIn lässt eine literarische Figur von ihrem Erlebnis
erzählen.
-
ELb Beschriebenes oder berichtetes Erlebnis
im Werk. Die SchriftstellerIn beschreibt oder berichtet von dem Erlebnis
einer Figur, sie spricht von oder über die Figur.
-
ELK Erlebnis der KonsumentIn einzelner Passagen,
einzelner Teile oder des Gesamtwerks.
Ende der Literaturspezifikationen.
-
Erlebnis? ein Erlebnis unklarer
Bedeutung.
-
Erlebnisg sachlich, gegenständliches
Erlebnis (Lipps 1905), hauptsächlich denken.
-
Erlebnisgv verarbeitetes sachlich-gegenständliches
Geschehen in sachlichen u. wissenschaftlichen Texten.
-
Erlebnisa affektives Erlebnis
mit mindestens einer der Grunddimensionen: I01
Antrieb, Energie; I02
Bedürfnisse, Motive, Wünsche, Wollen;
I03
Befindlichkeit, Stimmung; I04
Empfinden, Empfindung (Teil oder gleichbedeutend mit einer Wahrnehmung);
I05
Fühlen, Gefühl(e); I11
Spüren (Körperregungen)
-
Erlebnisk kognitives Erleben
mit mindestens einer der Grunddimensionen I07
Gedanken, Denken; I10
Pläne, Vorsätze, Ziele; I21
Lernen, üben.
-
Erlebnisak sowohl
affektives als auch kognitives Erlebnis.
-
Erlebnish Erlebnis des eigenen
Handelns und Verhaltens
-
Erlebnisz auf den Erlebnischarakter
zentriert und damit sicher kein g := sachlich-gegenständliches Erlebnis.
z und g schließen sich aus.
Aus den Hauptbedeutungen ergibt sich das Signierungssystem
der Kürzel nach dem Signierungssystem Erlebens- / Erlebnisklassen
9. Version 02.05.2024 (neu ab 2.5.2024 erleben eigenen Handelns: eh, Eh)
e |
< Erleben Differenzierung
> Erlebnis |
E |
e0
|
wach, erlebnisfähig
|
E0
|
e1
|
dabei, zugegen, Zeuge
|
E1
|
e2
|
innere Wahrnehmung
|
E2
|
e3
|
besonderes
|
E3
|
er
|
reines Erleben, Erlebnis
|
Er
|
epr
|
praktisch reines Erleben, Erlebnis
|
Epr
|
es
|
spezielles Erleben/Erlebnis
|
Es
|
eL
_
_
eLS
_
_
eLd
_
eLb
_
_
eLK
__
|
erleben und Erlebnis in der Literatur
ohne nähere Spezifikation
Erleben/Erlebnis des Schöpfers beim
Schaffen, wovon wir
gewöhnlich nichts wissen.
Dargestelltes direktes Erleben/Erlebnis im
Werk. Der
Schriftsteller lässt eine Figur von
ihrem Erleben erzählen.
Beschriebenes oder berichtetes Erleben/Erlebnis
im
Werk. Der Schriftsteller beschreibt oder
berichtet von
einem Erleben einer Figur.
Erleben / Erlebnis der Konsumentin einzelner
Passagen,
Teile oder des Gesamtwerks.__ |
EL
_
_
ELS
_
_
ELd
_
ELb
_
_
ELK
_
|
e?
|
unklar
|
E?
|
eg
|
sachlich-gegenständlich (Lipps
1905)
|
Eg
|
egv |
verarbeitetes sachlich-gegenständliches Ge-
schehen in sachlichen u. wissenschaftlichen Texten (neu seit 31.05.2023)
|
Egv |
ea
|
affektives Erleben, Erlebnis
|
Ea
|
ek
|
kognitives Erleben, Erlebnis
|
Ek
|
eak
|
sowohl affektiv als auch kognitiv
|
Eak
|
eh |
Erleben eigenen Handeln u. Verhaltens
|
Eh |
ez
|
zentriert auf den Erlebnischarakter
|
ez
|
Anmerkung Carnap: hier ist EE für
Elementarerlebnis vorgesehen, obwohl unklar ist, was ein Elementarerlebnis
von einem Erlebnis unterscheidet.
_
Sachtexte
Signierungssystem 8.
Version 31.05.2023.
Einstiegsbeispiele
Mereologie * Politische
Demokraten * Referendariat * Schicksal
u. Charakter * Neugeborenes Wissen *
Mereologie Ridders (2002) "Vorwort
Die Mereologie ist eine noch relativ junge philosophische Disziplin
an der Grenze zwischen Logik und Philosophie. Ihre Wurzeln reichen bis
in die antike Philosophie zurück. Die Mereologie untersucht in systematischer
Weise auf der Grundlage geeigneter logischer Systeme die Beziehungen zwischen
Teil (griech. meros) und Ganzem. Mereologische
Themen und Methoden haben in jüngerer Zeit in der analytischen Philosophie,
insbesondere in der Ontologie und Erkenntnistheorie, verbreiteten Eingang
gefunden. ..."
Analyse, Diskussion, Kommentar Mereologie:
Ein rein sachlicher Text (erlebeng) ohne Erlebens- oder Erlebniselemente
im engeren Sinne.
Politische Demokraten
in Preußen
Walter Grab Politische Demokraten im Zeitalter der Französischen
Revolution und im Vormärz in Preussen (163) Schlenke,
Martin (Hrsg.) Preußen Beiträge zu einer politischen Kultur.
Bd. 2 Ausstellung "Preussen"-Versuch einer Bilanz, Berlin 1981. Katalog
in 5 Bänden. Reinbek; rororo.
"Kants Hoffnungea, daß ein weiser
und aufgeklärter Souverän den gesellschaftlichen Fortschritt
aus freiem Willensentschlußea durch schrittweise Reformen
in Preußen durchsetzen würde, erwies sich bei Regierungsantritt
Friedrich Wilhelms II. als Illusionek. Der neue Herrscher ließ
sowohl die Frondienste der Bauern als auch den Zunftzwang der Handwerker
bestehen. Er ernannte die Obskuranten Wöllner und Bischoffwerder zu
Ministern und bekämpfte aufklärerische Ideen mit Edikten, die
die Zensur verschärften und die religiöse Toleranz einschränkten,
die während der Regierung seines Vorgängers geherrscht hatte.
Das 1794 verkündete Allgemeine Landrecht garantierte die Fortdauer
der ständischen Gliederung und verankerte die Vormachtstellung des
Adels durch dessen volle juristische Eigentumssicherung."
Analyse, Diskussion, Kommentar Politische Demokraten
in Preußen: Der Text ist überwiegend sachlich. Kants Hoffnungea,
der freie Willensentschlußea und die Illusionek
können aber als Erleben im psychologischen Sinne signiert werden.
-
1 ea affektives Erleben im Willensentschlußea
-
1 ek kognitives Erleben mit Illusionek.
_
Referendariat "Keine angenehme
Zeit
'Ich kenne niemanden, der sagt, das Referendariat ist eine angenehmeea
Zeit', sagt Tobias Winter (alle Namen und Fächerkombinationen von
der Redaktion geändert)eg. Er absolviert gerade sein
zweites Referendariatsjahr an einem Gymnasium und unterrichtet die Fächer
Deutsch und Geschichteeg. Auf die Frage, wie ihm das Referendariat
bisher gefällt, antwortet er nach kurzem Zögern und mit ernster
Miene „schlecht"ea. Das hat mehrere Gründeeg.
Seine Arbeitszeit schwankt sehreg. Aber
50 bis 70 Stunden in der Woche seien nicht unüblicheg:
Winter muss Unterricht vor- und nachbereiten und Proben korrigiereneg.
Hinzu kämen noch Konferenzen und „die übliche Bürokratie"eg.
Der junge Referendar sei oft nicht zufriedenea mit dem Unterricht,
den er für seine Klassen vorbereitet, sagt er. Ihm fehle einfach die
Zeit dafür, seinen Schülern und Schülerinnen jeden Tag gerecht
zu werdeneg.
Tobias Winter kritisiert außerdem die Abhängigkeitea
von den Seminarlehrern: „Wenn man nicht ins Schema passt, kann einem das
Leben schwerea gemacht werden." Das spürteea
er besonders nach seiner ersten Lehrprobe, der ersten bewerteten Unterrichtsstunde.
Er hat eine schlechte Note erhalten und nicht damit gerechnetea.
Das habe ihn komplett aus der Bahn geworfenea, erzählt
Winter. „Ich wurde so auseinander genommenea, das war keine
konstruktive Kritik." Diese Erfahrung und der Druck, besser werden zu müssen,
hätten ihn lange bedrücktea. Der angehende Lehrer
habe sogar überlegt, den Vorbereitungsdienst abzubrechenea.
Seine theoretische Ausbildung an der Universität findet der Referendar
nicht realitätsnahek. Schon das Studium müsse viel
praktischer werden und mehr ums Lehren an sich gehen: „Wir sollten schon
im Studium lernen, wie man selbstbewusstea vor einer Klasse
steht oder wie man Schülern und Schülerinnen jahrhundertealte
Literatur schmackhaftea machen kann.“
Quelle: Wochenmagazin Erlanger Nachrichten, magazin
am Wochenende, 27./28. April 2024, S.1
Analyse, Diskussion, Kommentar Referendarzeit: Obwohl
es sich grundsätzlich um einen sachlichen Text handelt, enthält
er doch eine ganze Reihe von Erlebensbegriffen, die in sachlichen Texten
sonst gewöhnlich fehlen:
-
13x affektives Erleben ea: angenehmeea
zufriedenea Abhängigkeitea
schwerea
spürteea
nicht
damit gerechnetea
Bahn geworfenea auseinander genommenea
bedrücktea
abzubrechenea
selbstbewusstea
schmackhaftea
-
1x Kognitives Erleben ek: nicht realitätsnahek
-
6x gegenständliches Erlebnis eg: mehrere GründeEg,
Arbeitszeit schwankt sehrEg , nicht unüblichEg,
Proben korrigiereneg
Bürokratie"eg
gerecht zu
werdeneg
_
Walter Benjamin (1977) Schicksal und
Charakter
"Schicksal und Charakter werden gemeinhin als kausal verbundenek
angesehen und der Charakter wird als eine Ursacheek des Schicksals
bezeichnet. Der Gedanke, welcher dabei zugrunde liegt, ist folgender: wäre
einerseits der Charakter des Menschen, d. h. also auch seine Art und Weise
zu reagiereneak, in allen Einzelheiten bekannt und wäre
andrerseits das Weltgeschehen bekannt in den Bezirken, in denen es an den
Charakter heranträte, so ließe sich genau sagen, was jenem Charakter
sowohl widerfahreneak als von ihm vollzogeneak werden
würde. Das heißt, sein Schicksal wäre bekanntek.
Einen unmittelbaren gedanklichen Zugang zum Schicksalsbegriff ermöglichen
die zeitgenössischen Vorstellungenek nicht, daher moderne
Menschen sich auch auf den Gedanken, den Charakter etwa aus den leiblichen
Zügen eines Menschen zu lesenek, einlassen, weil sie das
Wissen um Charakter überhaupt irgendwie in sich vorfinden, während
die Vorstellung \g, analog etwa das Schicksal eines Menschen aus den Linien
seiner Hand zu lesen, ihnen unannehmbarek erscheint. Dies scheint
so unmöglich wie es unmöglich scheint, »die Zukunft vorauszusagen«ek;
unter diese Kategorie wird nämlich die Voraussage des Schicksals ohne
weiteres subsumiert, und der Charakter »scheint demgegenüber
als etwas in Gegenwart und Vergangenheit Vorliegendes, was also erkennbarek
sei. Nun aber ist es gerade die Behauptung solcher, die sich anheischig
machen, den Menschen aus welchen Zeichen auch immer ihr Schicksal vorherzusagen,
daß dieses für denjenigen, der darauf zu merken wisse (der ein
unmittelbares Wissen um Schicksal überhaupt in sich vorfindet) in
irgendeiner Weise gegenwärtigek, oder vorsichtiger gesagt
zur Stelle sei. Die Annahme, irgendein »zur Stelle sein« des
zukünftigen Schicksals widerspräche weder dem Begriff desselben,
noch den menschlichen Erkenntniskräften dessen Voraussagung, ist,
wie sich zeigen [>96] läßt, nicht widersinnigek.
..."
Quelle: Benjamin, Walter (1977I Schicksal und Charakter
in (95f) Sprache und Geschichte (1992). Stuttgart: Reclam.
Analyse, Diskussion, Kommentar Schicksal und Charakter:
-
9 ek kognitives Erleben: kausal verbundenek
Ursacheek
bekanntek
Vorstellungenek
Zügen
eines Menschen zu lesenek
vorauszusagen«ek
erkennbarek
gegenwärtigek
nicht
widersinnigek
-
3 eak affektiv-kognitives Erleben: reagiereneak
widerfahreneak
vollzogeneak
_
"Was Neugeborene wissen ...
Und dann liegt plötzlich, nach all der Aufregungea
und Müheea, ein kleiner, warmer Körper an Ihrer Brust
und ein friedlichesea, ruhiges Gesicht mit großen Augen
schaut zu Ihnen auf. Vielleicht liegt es nur an den natürlichen Endorphinen,
die Sie durchströmen, sobald der eigentliche Schmerzea
abgeflaut ist - aber jedenfalls brechenea Sie nicht zusammen,
wie man meinenek könnte, sondern spürenea
eine Art gesteigerterek Wahrnehmungsfähigkeit. Sie sind
überwache0 und alles wirkt klarere0 und schärfere0
als sonst. Und wenn in den nächsten paar Nächten die Schwestern
Sie endlich allein gelassen haben und der hilfsbereiteea Ehemann
heimgegangen ist, um ein bisschen zu schlafen und den Verwandten Bericht
zu erstatten, dann liegen Sie mit dem Baby im Arm da, atmen jenen merkwürdigeneak,
süßeneak, tierischeneak Neugeborenengeruch
ein und schauen ganz versunkene3 das kleine, noch etwas zerknautschte
Gesicht an. Auch das Baby, das vielleicht ebenfalls noch unter dem Einfluss
der Endorphine steht, ist weit wachere0, als es in den nächsten
Tagen sein wird, und blickt Sie an. Und in diesem Moment - bevor die schlaflosen
Nächte und Windeln und Kinderwagen und Schneeanzüge über
sie hereinbrechenea - scheint in diesem Blick vollkommenes gegenseitiges
Verständniseak zu liegen, völliger Friedeea
und reines Glückea."
Quelle: Gopnik, Alison; Kuhl, Patricia, Meltzoff,
Andrew (dt. 2003, engl. 1999) Was Neugeborgene wissen., In (S. 43) Forschergeist
in Windel. Wie ihr Kind die Welt begreift. München: Piper.
Analyse, Diskussion, Kommentar was Neugeborene wissen:
Der kurze Text enthält doch 18 Erlebens-Elemente im engeren Sinne:
-
8 ea affektives Erleben: Aufregungea
und Müheea, friedlichesea
spürenea
hilfsbereiteea hereinbrechenea
Friedeea
Glückea
-
4 eak affektiv-kognitives Erleben: merkwürdigeneak,
süßeneak, tierischeneak eak: Verständniseak
-
1 ek kognitives Erleben: gesteigerterek
Wahrnehmungsfähigkeit.
-
4 e0 waches Erleben: überwache0 klarere0
schärfere0 weit wachere0
-
1 e3 besonderes Erleben: versunkene3
Weitere Beispiele
Faraday Naturgeschichte einer Kerze
Quelle: Gutenbergprojekt (Abruf 30.04.2024)
"Die Kerzenflamme. Der Docht.
Eine andere Frage, welche eine Antwort erfordert, ist: Wie gelangtek
der Brennstoff der Kerze aus dem Schälchen den Docht hinauf an den
Verbrennungsort? Ihr wißt, daß bei Wachs-, Stearin-, Wallrath-Kerzen
die Flamme am brennenden Docht nicht herunterläuft zum Brennstoff
und diesen ganz fortschmilzt, sondern[>44] daß sie an ihrem Platze
oben bleibt, getrennt von dem Flüssigen darunter und ohne sich an
dem Rand der Schale zu vergreifen. Ich kann mir kein schönereseak
Beispiel von Anpassung denken: um die beste Wirkung hervorzubringen, ist
in der Kerze jeder Teil dem andern dienstbar. Es ist mir ein wundervollerea
Anblick, diesen brennbaren Stoff so allmählich abbrennen zu sehen,
ohne je von der Flamme ergriffen zu werden, zumal wenn man dabei erwägt,
welche Kraft der Flamme innewohnt, das Wachs zu zerstören, wenn sie
ihm zu nahe kommt.
Die Kerzenflamme. Kapillarität des Dochtes.
Wie aber erfaßt nun die Flamme den Brennstoff? Durch kapillare
Anziehungek! »Kapillare Anziehung?« fragt Ihr. »Haarröhrchen-Anziehung?«
Nun, der Name tut nichts zur Sacheek – man hat ihn zu Zeiten
gegeben, wo man noch gar kein rechtes Verständnis von der Kraft hatte,
die er bezeichnen sollte. Die Wirkung dieser sogenannten Kapillaranziehung
ist, daß der Brennstoff an den Verbrennungsort hingeleitet und abgesetzt
wird, und zwar nicht von ungefähr, sondern hübscheak
ordentlich gerade in die Mitte des Herdes, auf dem der Prozeß vor
sich geht."
Analyse, Diskussion, Kommentar Naturgeschichte einer
Kerze: Faraday gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er die Schönheit
des Naturvorganges berichtet.
-
3 ek kognitives Erleben: Wie gelangtek
kapillare Anziehungek
Name tut nichts zur Sacheek
-
2 eak affektiv-kognitives Erleben: kein schönereseak
Beispiel hübscheak ordentlich
-
2 ea affektives Erleben: wundervollerea
Anblick
Kindesmisshandlung in
Kitas
Die schwarzen Schafe: Erschreckende Beispiele
"... „Ich habe beim Essen erlebte2, wie Kindern das umgebundene
Lätzchen auf den Tisch gelegt und darauf der Teller gestellt wird.
In dieser geneigten Körperhaltung müssenea die Kinder
das Essen reinschaufeln, damit sie keine Sauerei machen. Ich habe erlebte2,
dass Kindern, die nicht essen wolltenea, die Nase zugehalten
wird, damit sie den Mund öffnen. Und ich habe erlebte2,
dass ein Junge im Rollstuhl zur Strafeea nicht gewickelt wurde,
weil er sich davor schon dreimal in die Hose gemacht hatte. Das Kind hatte
Durchfall."
Quelle: Erlanger Nachrichten 30.04.2024, S. 10 "Am
Hals gepackt und hochgezogen".
Analyse, Diskussion, Kommentar Kindesmisshandlung in Kitas: Der Artikel
strotzt vor negativen Erlebens- und Erlebnisbeispielen, z.B.:
-
3 ea affektives Erleben: müssenea
nicht
wolltenea
Strafeea
-
3 e2 erleben im psychologischen Sinne: erlebte2
Kant Was ist Aufklärung?
Quelle
Projekt
Gutenberg Abruf
30.04.2024.
"Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen
aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeiteak. Unmündigkeiteak
ist das Unvermögenek, sich seines Verstandes ohne Leitung
eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldetea ist diese Unmündigkeiteak,
wenn die Ursache derselben nicht am Mangeleak des Verstandes,
sondern der Entschließungea und des Mutesea
liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude!
Habe Mutea dich deines eigenen Verstandesek zu bedienen!
ist also der Wahlspruch der Aufklärung."
Analyse, Diskussion, Kommentar Kant Aufklärung:
Erstaunlich, dass sich in diesem kurzen Text Kants zur Aufklärung
doch 10 Erlebensbedeutsame Begriffe finden:
-
4 eak
affektiv-kognitives Erleben: 3x Unmündigkeiteak 1x Mangeleak
-
2 ek
kognitives Erleben: Unvermögenek
Verstandesek
-
4 ea
affektives Erleben: 1x Selbstverschuldetea 1xEntschließungea
2x
ea: Mutesea
Mathematik
"Zu diesem Buch
In vollendeter Verbindung von Wort und Bild breitet dieses Buch alle
Aspekte der mathematischen Wissenschaft und ihrer unübersehbaren Anwendungsbereiche
aus. Hier erlebte2 der Leser (wirklich: er erlebte2
diese angeblich trockeneea, abstrakteek und schwierigeek
Wissenschaft!) die Entwicklung des mathematischen Denkens von den urtümlichsten
Zählmethoden der Naturvölker über die mathematischen Entdeckungen
der Inder, Griechen und Araber, die Fortschritte in theoretischer Präzision
und praktischer Anwendung vom astronomischen Ansatz des Kopernikus bis
zur Kybernetik Norbert Wieners und Einsteins Relativitätstheorie.
Mathematisches Denken wird in Zukunft noch mehr als gegenwärtig schon
alle Lebensbereiche durchdringeneak. Im Computer-Zeitalter kann
niemandem die mathematische Grundlage dieser revolutionären Entwicklung
gleichgültigea sein. Dieses mitreißendeea
und lebensnaheea Buch wird auch denjenigen gefangennehmenea,
der sich nur ungernea an die Rechenstunden seiner Schulzeit
erinnertek. Ebenso werden Schüler, die «in Mathe»
schwachea sind, dieses ehemals verhaßteea Fach
nach der Lektüre dieses Buches mit ganz anderen Augen anseheneak
und einen neuartigenek und interessantenea Zugang
zu diesem Königreicheak des Denkens finden."
Quelle: Bergamini, David (1969) Mathematik. (Time-Live-Books)
Reinbek: Rowohlt.
Analyse, Diskussion, Kommentar Mathematik: Dieses
Editorial verheißt in der Tat ein Erlebnis Mathematik. In den 16
Zeilen finden sich 18 erlebensbedeutsame Begriffe!
-
2 e2 2x erlebt im psychologischen Sinne
-
9 ea affektives Erleben: angeblich trockeneea
gleichgültigea
mitreißendeea lebensnaheea gefangennehmenea,
ungernea «in Mathe» schwachea ehemals
verhaßteea interessantenea
-
4 ek kognitives Erleben: abstrakteek
schwierigeek erinnertek neuartigenek
-
3 eak affektiv-kognitives Erleben: alle Lebensbereiche
durchdringeneak
ganz anderen Augen anseheneak
Zugang zu diesem Königreicheak
Le Bon Erleben von Massen
S.13: "Das Überraschendste an einer psychologischen Masseek
ist: welcher Art auch die einzelnen sein mögen, die sie bilden, wie
ähnlich oder unähnlich ihre Lebensweiseeh, Beschäftigungeneh,
ihr Charaktere3 oder ihre Intelligenzek ist, durch
den bloßen Umstand ihrer Umformung zu Masseek besitzen
sie eine Art Gemeinschaftsseeleek, vermöge deren sie in
ganz andrer Weise fühlenea, denkenek und handelneh,
als jedes von ihnen für sich fühlenea, denkenek
und handelneh würde. Es gibt gewisse Ideenek
und Gefühleea, die nur bei den zu Massenek verbundenen
einzelnen auftreten oder sich in Handlungeneh umsetzen. Die
psychologische Masseek ist ein unbestimmtes Wesenek,
das aus ungleichartigen Bestandteilen bestehtek, die sich für
einen Augenblick miteinander verbundeneak haben, genau so wie
die Zellen des Organismus durch ihre Vereinigung ein neues Wesen mit ganz
anderen Eigenschaften als denen der einzelnen Zellen bilden."
Quelle: Le Bon, Gustave (fr. 1895, dt. 1911) Die
Psychologie der Massen. 15. A. Stuttgart: Kröner. [Online]
Analyse, Diskussion, Kommentar Erleben von Massen
mit "Gemeinschaftsseele": Die Konstruktion eines eigenen Erlebens für
Massen oder Gruppen ist wissenschaftstheoretisch ein gewagtes Unterfangen.
Konstruieren kann und darf man das. Entscheidend ist die ontologische
Interpretation: können Massen oder Gruppen tatsächlich als eigene
Handlungssubjekte mit eigener Realität aufgefasst werden? Schon von
daher ist eine Auseinandersetzung mit Le Bon sinnvoll und erforderlich,
wenn auch eine vertiefte Auseinandersetzung an anderer Stelle erfolgen
sollte. Massen oder Gruppen haben nach Le Bon in ihrer Zusammenballung
eine eigene Gesetzlichkeit, "besitzen eine Art Gemeinschaftsseele". In
dem kurzen Text konnte ich 20 erlebensbedeutsame Begriffe finden.
-
10 ek: 2x psychologischen Masseek Intelligenzek
2x Masseek Gemeinschaftsseeleek, 2x denkenek
Ideenek Wesenek, bestehtek
-
5 eh: Lebensweiseeh, Beschäftigungeneh,
2x handelneh Handlungeneh
-
1 e3: Charaktere3
-
3 ea: 2x fühlenea, Gefühleea,
-
1 eak: verbundeneak
Querverweise:
_
Literatur (Auswahl)
Links (Auswahl: beachte)
-
Wissenschaftliches Arbeiten.
-
Ulrich, M., Harpaintner, M., Trumpp, N. M., Berger, A., Kiefer, M. (2022).
Academic training increases grounding of scientific concepts in experiential
brain systems. Cerebral Cortex.
https://doi.org/10.1093/cercor/bhac449 [idw-14.12.2022]
_
Glossar,
Anmerkungen und Fußnoten > Eigener
wissenschaftlicher Standort.
1)
GIPT= General and
Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
__
Internetseite
Um die häufige und lästige Fehlermeldung 404 zu minimieren,
geben wir nur noch Links von Quellen an, die in den letzten Jahrzehnten
eine hohe Stabilität ihrer URL-Adressen gezeigt haben (z.B. Wikipedia,
DER SPIEGEL)
__
Querverweise
Standort: Erleben und Erlebnisse in Sachtexten.
*
Signierungssystem
8. Version 31.05.2023.
Haupt-
und Verteilerseite Definitions-Register Psychologie *
Checkliste
Definition, gpds-Regel
* Definition und definieren:
referenzieren
* Begriffscontainer
(Containerbegriff) * Begriffsverschiebebahnhöfe
* Wissenschaftliches Arbeiten,
Regeln
Grundbegriffe,
Begriffsbasis,
Zitieren,
Hochstaplerzitierstil
* Aristoteles
Zum Geleit * Sprachkritik
und Sch^3-Syndrom
* Methode der Textanalyse * Methodik-Beweissuche
in der Psychologie *
Beweissuchwortkürzel.
* Signierung
von Beweiserwähnungsbeurteilungen * Checkliste-Beweisen.:
Beweisregister
Psychologie * Beweis
und beweisen in der Psychologie * natcode
Register * Übersicht
allgemeine Beweisseiten * Haupt-
und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse,
Tabelle
Fundstelleninformationen erleben, erlebt, Erlebnis * Hauptbedeutungen
Erleben * Elementare
Dimensionen des Erlebens * »«
*
*
Dienstleistungs-Info.
*
Zitierung
Sponsel, R. (DAS). Erleben
und Erlebnisse in Sachtexten. Internet Publikation für Allgemeine
und Integrative Psychotherapie IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/erleben/Erlebnisregister/Sachtexte/Sachtexte.htm
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und ergänzt.
02.05.2024 irs
Rechtschreibprüfung und gelesen die Nachträge vom 02.05.2024
02.05.2024 Le
Bon: Erleben von Massen als eigene Handlungssubjekte. * eh zur 9. Version
erfasst.
01.05.2024 irs
Rechtschreibprüfung und gelesen.
01.05.2024 Methodik
ergänzt durch Bedeutungen erleben und Erlebnis zur Direkteinsicht
auf dieser Seite.
30.04.2024 Erste
Version eingestellt.
29.04.2024 Erfasst
und ausgewertet.
28.04.2024 Angelegt.