Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=30.04.2024 Internet Erstausgabe, letzte Änderung: 02.05.24
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel   Stubenlohstr. 20   D-91052 Erlangen
    Mail:_sekretariat@sgipt.org_ Zitierung  &  Copyright

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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT1,
    Abteilung Wissenschaft, Bereich Sprache und Begriffsanalysen und hier speziell zum Thema:

    Erleben und Erlebnisse in Sachtexten

    Rudolf Sponsel, Erlangen



    Signierungssystem 8. Version 31.05.2023.
    Haupt- und Verteilerseite Definitions-Register Psychologie  * Checkliste Definition, gpds-Regel *  Definition und definieren: referenzieren  *  Begriffscontainer (Containerbegriff) * Begriffsverschiebebahnhöfe * Wissenschaftliches Arbeiten, Regeln Grundbegriffe, Begriffsbasis, Zitieren, Hochstaplerzitierstil * Aristoteles Zum Geleit *  Sprachkritik und Sch^3-Syndrom * Methode der Textanalyse * Methodik-Beweissuche in der Psychologie * Beweissuchwortkürzel. * Signierung von Beweiserwähnungsbeurteilungen * Checkliste-Beweisen.: Beweisregister Psychologie * Beweis und beweisen in der Psychologie * natcode Register * Übersicht allgemeine Beweisseiten *  Haupt- und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse , Tabelle Fundstelleninformationen erleben, erlebt, Erlebnis *  Hauptbedeutungen Erleben *  Elementare Dimensionen des Erlebens * »«

    Inhalt
    Editorial.
    Methodik der Erlebens- und Erlebnisanalyse von sachlichen Texten.

    • Brainstorming Was ist in sachlichen Texten an erlebensbedeutsamen Informationen zu erwarten?
    • Hauptbedeutungen-Erleben (Link zur Definition Erleben).
    • Hauptbedeutungen Erlebnis.
    • Aus den Hauptbedeutungen ergibt sich das Signierungssystem der Kürzel nach Signierungssystem Erlebens / Erlebnisklassen  8. Version 31.05.2023 (neu: egv, Egv).
    Zusammenfassung - Abstract - Summary Wissen.
        Sachtexte:
    • Einstiegsbeispiele:
      • Mereologie Ridders (2002).
      • Walter Grab Politische Demokraten im Zeitalter der Französischen Revolution und im Vormärz.
      • Erika Balzer (27./28.04. 2024) Referendariat: Keine angenehme Zeit.
      • Walter Benjamin (1977) Schicksal und Charakter.
      • Was Neugeborene wissen (1999).
    • Weitere Beispiele:
      • Faraday Naturgeschichte einer Kerze.
      • Kindesmisshandlung in Kitas.
      • Kant: Was ist Aufklärung?
      • Editorial Mathematikbuch.
      • Le Bon Erleben von Massen.
    Literatur, Links, Glossar, Anmerkungen und Endnoten, Querverweise, Copyright und Zitierung, Änderungen

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    Editorial
    Auf dieser Seite geht es um Erleben und Erlebnis in Sachtexten, obwohl in sachlichen Texten Erleben und Erlebnisse gewöhnlich keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielen. Das muss aber nicht so sein, wenn das Thema das Erleben betrifft und berührt wie im Beispiel  Referendarzeit  oder Erlebenbedeutsames berichtet wird wie in Was Neugeborene wissen. Überraschend, dass sich in Kants kurzem Text zur Aufklärung 10 erlebensbedeutsame Begriffe finden. Und noch überraschender: 18 erlebensbedeutsame Begriffe im Editorial zu einem Mathematikbuch. Das fragliche Erleben von Massen als eigene Handlungssubjekte postuliert Le Bon.
        Die Erlebensanalyse von Sachtexten ist aus der Erlebnisanalyse der Psychotherapie, genauer der Spieltherapie von  Dibs  durch Axline hervorgegangen und befindet sich noch in der Aufbau- und Erprobungsphase.
        Echtes, reines Erleben  findet im Augenblick eines Individuums statt. Bereits die Kommunikation über dieses Erleben ist schon weg vom authentischen Erleben. Erst recht in sachlichen Texten, wo, wenn Erleben und Erlebnis betroffen sein können, gewöhnlich nur allgemeine Ausführungen erfolgen, wobei es in der Regel nicht um konkretes Erleben eines Individuums geht. Der Beispieltext Demokraten in Preußen, der Bezug zu Kants Hoffnung nimmt, ist ein interessanter Analysefall, weil er einerseits ein konkretes Individuum betrifft, nämlich Kant, andererseits aber kein konkretes, augenblickliches Erleben.



    Zusammenfassung - Abstract - Summary Wissen
    Z1 Die Erlebensanalyse von Sachtexten  ist aus der Erlebnisanalyse der Psychotherapie, genauer der Spieltherapie von  Dibs  durch Axline hervorgegangen und befindet sich noch in der Aufbau- und Erprobungsphase.
    Z2 Konkretes, echtes Erleben findet im Augenblick eines Individuums statt. Bereits die Kommunikation über dieses Erleben ist schon weg vom authentischen Erleben. Erst recht in sachlichen Texten, wo, wenn Erleben und Erlebnis betroffen sein können, gewöhnlich nur allgemeine Ausführungen erfolgen, wobei es in der Regel nicht um konkretes Erleben eines Individuums geht. Der Bezug zu  Kants Hoffnung  ist ein interessanter Analysefall, weil er einerseits ein konkretes Individuum betrifft, nämlich Kant, andererseits aber kein konkretes, augenblickliches Erleben.
    Z3 Phasen von Erleben und Erlebnissen: Alles, was gesagt, geschrieben oder gelesen wird, spiegelt Erleben oder Erlebnisse wider. In der Hauptsache gibt es zum Erleben und zu Erlebnissen drei Hauptstufen, wobei in der Regel die dritte, allgemein-abstraktes Erleben, für Sachtexte in Frage kommt.
    1. Originäres, echtes Erleben, das nur nachträglich in Worte und Begriffe zum Zwecke der Kommunikation gefasst werden kann
    2. Verarbeitetes Erleben zur Kommunikation
    3. Allgemein-abstraktes Erleben, wozu der überwiegende Teil dieser Seite über das Erleben und die Erlebnisse gehört.
    Z-Fazit: Alles, was gesagt, geschrieben oder gelesen wird, spiegelt Erleben oder Erlebnisse wider. In Sachtexten geht es meist um gegenständliches (Lipps 1905) oder allgemein-abstraktes Erleben.
     



    Methodik der Erlebens- und Erlebnisanalyse von sachlichen Texten
    Die Erlebens- und Erlebnisanalyse in Sachtexten befindet sich noch in der Aufbau- und Erprobungsphase.
    Steht die sachliche Mitteilung oder Information im Vordergrund wird gar nicht oder mit eg oder Eg signiert. Das sollte in sachlichen Texten überwiegen. Das ist bei den Einstiegstexten gänzlich der Fall beim Text Mereologie. Worte, die Gefühle, Stimmungen oder Motivfeldbegriffe bezeichnen werden signiert mit ea := affektive und eak := affektive und kognitive.
     
      Brainstorming: Was ist in sachlichen Texten an erlebensbedeutsamen Informationen zu erwarten?
      Feststellen singulärer Ereignisse  (ek)
      Feststellen von Zusammenhängen  (ek)
      Erklären von Ereignissen  (ek)
      Hypothesen zu Ereignissen  (ek)
      Hypothesen zu Zusammenhängen  (ek)
      Vermutungen zu singulären Ereignissen  (ek)
      Vermutungen zu Zusammenhängen von Ereignissen  (ek)
      Zweifel an singulären Ereignissen  (ek)
      Zweifel an Zusammenhängen von Ereignissen  (ek)
      Prognose von singulären Ereignissen  (ek)
      Prognose von Zusammenhängen singulärer Ereignisse  (ek)
      Veränderungen  (ek)
      Entwicklungen  (ek)
      Bewertung von singulären Ereignissen  (eak)
      Bewertung von Zusammenhängen  (eak)
      Wertungen  (eak)
      Lob, Tadel, Kritik  (eak)
      Schön, häßlich  (ea)
      Allgemein positiv oder negativ Bewertetes  (ea)
      Allgemein Angenehmes, Unangenehmes  (ea)
      Klar, verständlich  (ek)
      Unklar, unverständlich, rätselhaft  (ek)
      ...
      Hauptbedeutungen-Erleben > Definition Erleben.  [Quelle: Hauptseite Erleben]
      Die Beweise für die Existenz und damit Referenz für diese Unterscheidungen sind für  Beweisseiten Psychologie  die erste Aufgabe.
      • erleben0 als wach, aufnahme- oder erlebensfähig  (>Landgrebe). Erleben in dieser grundsätzlichen, elementaren Bedeutung bedeutet so viel wie ein- oder angeschaltet; an ("on", "online"), offen, bereit, mich diesem oder jenem Erlebensinhalt zuzuwenden (intentionsfähig), leere Bühne, Projektionsraum, Projektor eingeschaltet. Widerspricht dem phänomenologischen Intentionalitätsdogma, denn erleben0 ist gerade nicht gerichtet - wie die freischwebende Aufmerksamkeit  auch nicht. Es gibt eine ganze Reihe von  Lebenssituationen, in denen unklar sein kann, ob wach und erlebnisfähig sein gegeben ist.
      • erleben1 als noch zu Lebzeiten mitbekommen oder ein Ereignis oder Geschehen (mit) erleben, zugegen, dabei sein,
      • erleben2 als innere Wahrnehmung, was in mir geschieht, also erleben von etwas.
      • erleben3 als besondere nicht-alltägliche innere Wahrnehmung
      • erlebenr   Reines Erleben, eine Konstruktion der PhänomenologInnen (entkognitiviert) von der noch weitgehend unklar ist, ob oder wie sie möglich und sinnvoll ist. > Nur empfinden.
        • Kriterien-erlebenr: alles Kognitive (erkennen, verstehen, erklären, denken, wissen, ...) ausschalten (entkognitivieren)
          • Erkenntnisarbeit ist ausgeschaltet
          • Denken ist ausgeschaltet
          • beim Erleben kommen keine Namen für Begriffe oder Sachverhalte vor
          • Wissen ist ausgeschaltet
          • Erfahrungen sind ausgeschaltet
          • Probleme spielen keine Rolle
        _
        Anmerkung: Das reine Erlebenr ist nicht kommunizierbar. Man kann sich aber fragen, ob man nicht ein praktisch-reines Erlebenpr vorsehen kann. Je nachdem wie streng man dies fasst, kann ein solches vielleicht zumindest bedingt kommuniziert werden – oder nicht, das muss man sehen und prüfen.
        _
        erlebenpr   Praktisch reines Erlebenpr  Diese Kategorie ist eine bewusste Abmilderung des gedachten reinen Erlebensr, von dem  noch gar nicht sicher ist, ob und wie es das gibt. Sicher ist, dass es ein mehr oder minder von Störelementen freies Erlebenpr gibt.  Den Index "pr" kann man lesen als praktisch rein (so gut es eben in der Wirklichkeit geht) oder auch als phänomenologisch rein. Beispiel: wenn ich mich auf ein Telefonat konzentrieren will, schalte ich das Störelement Radio aus.
        _
          Kriterien-erlebenpr: alles Kognitive (erkennen, verstehen, erklären, denken, wissen, ...) weitgehend ausschalten (entkognitivieren)
          • Erkenntnisarbeit ist weitgehend ausgeschaltet
          • Denken ist weitgehend ausgeschaltet
          • beim Erleben kommen weitgehend keine Namen für Begriffe oder Sachverhalte vor
          • Wissen ist weitgehend ausgeschaltet
          • Erfahrungen sind weitgehend ausgeschaltet
          • Probleme spielen weitgehend keine Rolle
      __
      • erlebens  mit spezifischer Bedeutung, z.B. schon erlebt (déjà-vu), Zeitlupe-Erleben, Horror-Trip-Erleben;  Flow-Erleben nach Csikszentmihalyi  [Indizierung: Flow-ErlebensF]; mystisches Erleben. Es schien mir sinnvoll, eine solche Möglichkeit vorzugeben, weil ich zu Beginn und in der ersten Zeit meiner Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse noch nicht absehen konnte, wie viele und welche spezifischen Bedeutungen vorgesehen werden sollten. Ein Erlebens spezifischer Bedeutung ist in der Regel auch ein besonderes Erleben3, genau genommen eine Teilklasse davon. Also Erleben2 umfasst Erleben3 umfasst Erlebens. Zum Beispiel
        •     Kriterien-Flow-ErlebensF
          • Flow entsteht aus einem Tun
          • Dieses Tun ist hingebungsvoll
          • Beim Flow ist man ganz im Hier und Jetzt
          • Beim Flow ist man ganz bei der Sache
          • Das Tun geschieht um seiner selbst willen
          • Das Tun ist ausschließlich intrinsisch (aus sich selbst heraus) motiviert
          • Das Tun beschert ausgeprägte positive Gefühle (z.B. Befriedigung, Euphorie, Freude, Glück, Lust)
      _
      • erlebenL   erleben in der Literatur ohne nähere Spezifikation  > Erlebnisregister Literatur. Wir haben dreierlei Erlebensformen bei einem literarischen Werk: (1) Erleben der SchriftstellerIn, (2) Direkte oder indirekte Darstellung des Erlebens der literarischen Figuren und (3) Erleben der KonsumentIn beim Lesen oder Hören des Werkes.
        • eLS Erleben der SchöpferIn beim Schaffen, wovon wir gewöhnlich nichts wissen.
        • eLd Dargestelltes direktes Erleben im Werk. Die SchriftstellerIn lässt eine Figur von ihrem Erleben erzählen.
        • eLb Beschriebenes oder berichtetes Erleben im Werk. Die SchriftstellerIn beschreibt oder berichtet von einem Erleben einer Figur, sie spricht von oder über die Figur.
        • eLK Erleben der KonsumentIn einzelner Passagen, einzelner Teile oder des Gesamtwerks.
          Ende der Literaturspezifikationen.
      • erleben?  ein Erleben mit unklarer Bedeutung.
      • erlebeng  sachlich, gegenständliches Erleben (Lipps 1905), hauptsächlich denken.
      • erlebengv  verarbeitetes sachlich-gegenständliches Geschehen in sachlichen u. wissenschaftlichen Texten.
      • erlebena   affektives Erleben mit mindestens einer der Grunddimensionen:  I01  Antrieb, Energie; I02  Bedürfnisse, Motive, Wünsche, Wollen; I03  Befindlichkeit, Stimmung; I04  Empfinden, Empfindung (Teil oder gleichbedeutend mit einer Wahrnehmung); I05  Fühlen, Gefühl(e); I11  Spüren ( Körperregungen)
      • erlebenk   kognitives Erleben mit mindestens einer der Grunddimensionen I07  Gedanken,  denken; I10  Pläne, Vorsätze, Ziele; I21  Lernen, üben.
      • erlebenak  sowohl affektives als auch kognitives Erleben.
      • erlebenh  Erleben eigenen Handelns und Verhaltens
      • erlebenz  auf den Erlebenscharakter zentriert und damit sicher kein g := sachlich-gegenständliches Erleben. z und g schließen sich aus.
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      Hauptbedeutungen-Erlebnis Ein Ausschnitt aus dem Erleben heißt Erlebnis.
      Die Beweise für die Existenz und damit Referenz für diese Unterscheidungen sind bei den  Beweisen in der Psychologie   die erste Aufgabe.
      • Erlebnis0  Wacherlebnis, ich bin wach, aufnahme- oder erlebnisfähig  (>Landgrebe). Erleben in dieser grundsätzlichen, elementaren Bedeutung bedeutet so viel wie ein- oder angeschaltet; an ("on", "online"), offen, bereit, mich diesem oder jenen Erlebnisinhalt zuzuwenden (intentionsfähig), leere Bühne, Projektionsraum, Projektor eingeschaltet. Widerspricht dem phänomenologischen Intentionalitätsdogma, denn Erlebnis0 ist gerade nicht gerichtet - wie die freischwebende Aufmerksamkeit  auch nicht. Es gibt eine ganze Reihe von Lebenssituationen, in denen unklar sein kann, ob wach und erlebnisfähig sein gegeben ist.
      • Erlebnis1 eines äußeren Geschehens, bei dem ich dabei war.
      • Erlebnis2 eines inneren Geschehens durch die innere Wahrnehmung.
      • Erlebnis3 ein besonderes, nicht alltägliches Erlebnis
      • Erlebnisr ein reines Erlebnis, eine Konstruktion der PhänomenologInnen (entkognitiviert) von der noch weitgehend unklar ist, ob oder wie sie möglich und sinnvoll ist. > Nur_empfinden.
        • Kriterien-Erlebnisr: alles Kognitive (erkennen, verstehen, erklären, denken, wissen, ...) ausschalten (entkognitivieren)
          • Erkenntnisarbeit ist ausgeschaltet
          • denken ist ausgeschaltet
          • beim Erleben kommen keine Namen für Begriffe oder Sachverhalte vor
          • wissen ist ausgeschaltet
          • Erfahrungen sind ausgeschaltet
          • Probleme spielen keine Rolle
        __
        Anmerkung: Das reine Erlebnisr ist nicht kommunizierbar. Man kann sich aber fragen, ob man nicht ein praktisch-reines Erlebenpr vorsehen kann. Je nachdem wie streng man dies fasst, kann ein solches vielleicht zumindest bedingt kommuniziert werden – oder nicht, das muss man sehen und prüfen.
        _
      • Erlebnispr ein praktisch reines Erlebnis. Diese Kategorie ist eine bewusste Abmilderung des gedachten reinen Erlebnisses, von dem  noch gar nicht sicher ist, ob und wie es das gibt. Sicher ist, dass es ein mehr oder minder von Störelementen freies Erlebnis gibt.  Den Index "pr" kann man lesen als praktisch rein (so gut es eben in der Wirklichkeit geht) oder auch als phänomenologisch rein. Beispiel: wenn ich mich auf ein Telefonat konzentrieren will, schalte ich das Störelement Radio aus.

      •  
          Kriterien-Erlebnispr: alles Kognitive (erkennen, verstehen, erklären, denken, wissen, ...) weitgehend ausschalten (entkognitivieren)
          • Erkenntnisarbeit ist weitgehend ausgeschaltet
          • denken ist weitgehend ausgeschaltet
          • beim Erleben kommen weitgehend keine Namen für Begriffe oder Sachverhalte vor
          • wissen ist weitgehend ausgeschaltet
          • Erfahrungen sind weitgehend ausgeschaltet
          • Probleme spielen weitgehend keine Rolle
        __
      • Erlebniss  mit spezifischer Bedeutung, z.B. z.B. schon erlebt (déjà-vu), Zeitlupe-Erlebnis, Horror-Trip-Erlebnis; Mystisches Erlebnis Flow-Erlebnis nach Csikszentmihalyi [Indizierung: Flow-ErlebensF]. Es schien mir sinnvoll, eine solche Möglichkeit vorzugeben, weil ich zu Beginn und in der ersten Zeit meiner Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse noch nicht absehen konnte, wie viele und welche spezifischen Bedeutungen vorgesehen werden sollten. Ein Erlebens spezifischer Bedeutung ist in der Regel auch ein besonderes Erleben3, genau genommen eine Teilklasse davon. Also Erleben2 umfasst Erleben3 umfasst Erlebens. Zum Beispiel
        •     Kriterien-Flow-ErlebnissF .
          • Flow entsteht aus einem Tun
          • Dieses Tun ist hingebungsvoll
          • Beim Flow ist man ganz im Hier und Jetzt
          • Beim Flow ist man ganz bei der Sache
          • Das  Tun geschieht um seiner selbst willen
          • Das Tun ist ausschließlich intrinsisch (aus sich selbst heraus) motiviert
          • Das Tun beschert ausgeprägte positive Gefühle (z.B. Befriedigung, Euphorie, Freude, Glück, Lust)
      __
      • ErlebnisL Erlebnis in der Literatur > Erlebnisregister Literatur.
        • ELS Erlebnis der SchöpferIn beim Schaffen, wovon wir gewöhnlich nichts wissen.
        • ELd Dargestelltes direktes Erlebnis im Werk. Die SchriftstellerIn lässt eine literarische Figur von ihrem Erlebnis erzählen.
        • ELb Beschriebenes oder berichtetes Erlebnis im Werk. Die SchriftstellerIn beschreibt oder berichtet von dem Erlebnis einer Figur, sie spricht von oder über die Figur.
        • ELK Erlebnis der KonsumentIn einzelner Passagen, einzelner Teile oder des Gesamtwerks.

        • Ende der Literaturspezifikationen.
      • Erlebnis?   ein Erlebnis unklarer Bedeutung.
      • Erlebnisg  sachlich, gegenständliches Erlebnis (Lipps 1905), hauptsächlich denken.
      • Erlebnisgv  verarbeitetes sachlich-gegenständliches Geschehen in sachlichen u. wissenschaftlichen Texten.
      • Erlebnisa  affektives Erlebnis mit mindestens einer der Grunddimensionen:  I01  Antrieb, Energie; I02  Bedürfnisse, Motive, Wünsche, Wollen; I03  Befindlichkeit, Stimmung; I04  Empfinden, Empfindung (Teil oder gleichbedeutend mit einer Wahrnehmung); I05  Fühlen, Gefühl(e); I11  Spüren (Körperregungen)
      • Erlebnisk   kognitives Erleben mit mindestens einer der Grunddimensionen I07  Gedanken, Denken; I10  Pläne, Vorsätze, Ziele; I21  Lernen, üben.
      • Erlebnisak    sowohl affektives als auch kognitives Erlebnis.
      • Erlebnish  Erlebnis des eigenen Handelns und Verhaltens
      • Erlebnisz  auf den Erlebnischarakter zentriert und damit sicher kein g := sachlich-gegenständliches Erlebnis. z und g schließen sich aus.


      Aus den Hauptbedeutungen ergibt sich das Signierungssystem der Kürzel nach dem Signierungssystem Erlebens- / Erlebnisklassen  9. Version 02.05.2024 (neu ab 2.5.2024 erleben eigenen Handelns: eh, Eh)

         
        e <  Erleben      Differenzierung     > Erlebnis E
        e0
        wach, erlebnisfähig
        E0
        e1
        dabei, zugegen, Zeuge
        E1
        e2
        innere Wahrnehmung
        E2
        e3
        besonderes 
        E3
        er
        reines Erleben, Erlebnis
        Er
        epr
        praktisch reines Erleben, Erlebnis
        Epr
        es
        spezielles Erleben/Erlebnis
        Es
        eL
        _
        _
        eLS
        _
        _
        eLd
        _
        eLb
        _
        _
        eLK
        __
        erleben und Erlebnis in der Literatur
        ohne nähere Spezifikation

           Erleben/Erlebnis des Schöpfers beim Schaffen, wovon wir
           gewöhnlich nichts wissen. 

           Dargestelltes direktes Erleben/Erlebnis im Werk. Der 
           Schriftsteller lässt eine Figur von ihrem Erleben erzählen.

           Beschriebenes oder berichtetes Erleben/Erlebnis im 
           Werk. Der Schriftsteller beschreibt oder berichtet von
           einem Erleben einer Figur.

           Erleben / Erlebnis der Konsumentin einzelner Passagen,
           Teile oder des Gesamtwerks.__

        EL
        _
        _
        ELS
        _
        _
        ELd
        _
        ELb
        _
        _
        ELK
        _
        e?
        unklar
        E?
        eg
         sachlich-gegenständlich (Lipps 1905)
        Eg
        egv
        verarbeitetes sachlich-gegenständliches Ge- schehen in sachlichen u. wissenschaftlichen Texten (neu seit 31.05.2023)
        Egv
        ea
         affektives Erleben, Erlebnis
        Ea
        ek
         kognitives Erleben, Erlebnis
        Ek
        eak
         sowohl affektiv als auch kognitiv
        Eak
         eh
        Erleben eigenen Handeln u. Verhaltens
         Eh
        ez
        zentriert auf den Erlebnischarakter
        ez

        Anmerkung Carnap: hier ist EE für Elementarerlebnis vorgesehen, obwohl unklar ist, was ein Elementarerlebnis von einem Erlebnis unterscheidet.


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    Sachtexte
    Signierungssystem 8. Version 31.05.2023.

    Einstiegsbeispiele
    Mereologie * Politische Demokraten * Referendariat * Schicksal u. Charakter * Neugeborenes Wissen *

    Mereologie Ridders (2002) "Vorwort
    Die Mereologie ist eine noch relativ junge philosophische Disziplin an der Grenze zwischen Logik und Philosophie. Ihre Wurzeln reichen bis in die antike Philosophie zurück. Die Mereologie untersucht in systematischer Weise auf der Grundlage geeigneter logischer Systeme die Beziehungen zwischen Teil (griech. meros) und Ganzem. Mereologische Themen und Methoden haben in jüngerer Zeit in der analytischen Philosophie, insbesondere in der Ontologie und Erkenntnistheorie, verbreiteten Eingang gefunden. ..."

         Analyse, Diskussion, Kommentar Mereologie: Ein rein sachlicher Text (erlebeng) ohne Erlebens- oder Erlebniselemente im engeren Sinne.


    Politische Demokraten in Preußen
    Walter Grab Politische Demokraten im Zeitalter der Französischen Revolution und im Vormärz in  Preussen (163)  Schlenke, Martin (Hrsg.) Preußen Beiträge zu einer politischen Kultur. Bd. 2 Ausstellung "Preussen"-Versuch einer Bilanz, Berlin 1981. Katalog in 5 Bänden. Reinbek; rororo.
        "Kants Hoffnungea, daß ein weiser und aufgeklärter Souverän den gesellschaftlichen Fortschritt aus freiem Willensentschlußea durch schrittweise Reformen in Preußen durchsetzen würde, erwies sich bei Regierungsantritt Friedrich Wilhelms II. als Illusionek. Der neue Herrscher ließ sowohl die Frondienste der Bauern als auch den Zunftzwang der Handwerker bestehen. Er ernannte die Obskuranten Wöllner und Bischoffwerder zu Ministern und bekämpfte aufklärerische Ideen mit Edikten, die die Zensur verschärften und die religiöse Toleranz einschränkten, die während der Regierung seines Vorgängers geherrscht hatte. Das 1794 verkündete Allgemeine Landrecht garantierte die Fortdauer der ständischen Gliederung und verankerte die Vormachtstellung des Adels durch dessen volle juristische Eigentumssicherung."

        Analyse, Diskussion, Kommentar Politische Demokraten in Preußen: Der Text ist überwiegend sachlich. Kants Hoffnungea, der freie Willensentschlußea und die Illusionek können aber als Erleben im psychologischen Sinne signiert werden.

    • 1 ea affektives Erleben im Willensentschlußea
    • 1 ek kognitives Erleben mit Illusionek.
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    Referendariat "Keine angenehme Zeit
    'Ich kenne niemanden, der sagt, das Referendariat ist eine angenehmeea Zeit', sagt Tobias Winter (alle Namen und Fächerkombinationen von der Redaktion geändert)eg. Er absolviert gerade sein zweites Referendariatsjahr an einem Gymnasium und unterrichtet die Fächer Deutsch und Geschichteeg. Auf die Frage, wie ihm das Referendariat bisher gefällt, antwortet er nach kurzem Zögern und mit ernster Miene „schlecht"ea. Das hat mehrere Gründeeg.
        Seine Arbeitszeit schwankt sehreg. Aber 50 bis 70 Stunden in der Woche seien nicht unüblicheg: Winter muss Unterricht vor- und nachbereiten und Proben korrigiereneg. Hinzu kämen noch Konferenzen und „die übliche Bürokratie"eg. Der junge Referendar sei oft nicht zufriedenea mit dem Unterricht, den er für seine Klassen vorbereitet, sagt er. Ihm fehle einfach die Zeit dafür, seinen Schülern und Schülerinnen jeden Tag gerecht zu werdeneg.
        Tobias Winter kritisiert außerdem die Abhängigkeitea von den Seminarlehrern: „Wenn man nicht ins Schema passt, kann einem das Leben schwerea gemacht werden." Das spürteea er besonders nach seiner ersten Lehrprobe, der ersten bewerteten Unterrichtsstunde. Er hat eine schlechte Note erhalten und nicht damit gerechnetea. Das habe ihn komplett aus der Bahn geworfenea, erzählt Winter. „Ich wurde so auseinander genommenea, das war keine konstruktive Kritik." Diese Erfahrung und der Druck, besser werden zu müssen, hätten ihn lange bedrücktea. Der angehende Lehrer habe sogar überlegt, den Vorbereitungsdienst abzubrechenea.
    Seine theoretische Ausbildung an der Universität findet der Referendar nicht realitätsnahek. Schon das Studium müsse viel praktischer werden und mehr ums Lehren an sich gehen: „Wir sollten schon im Studium lernen, wie man selbstbewusstea vor einer Klasse steht oder wie man Schülern und Schülerinnen jahrhundertealte Literatur schmackhaftea machen kann.“
        Quelle: Wochenmagazin Erlanger Nachrichten, magazin am Wochenende, 27./28. April 2024, S.1

        Analyse, Diskussion, Kommentar Referendarzeit: Obwohl es sich grundsätzlich um einen sachlichen Text handelt, enthält er doch eine ganze Reihe von Erlebensbegriffen, die in sachlichen Texten sonst gewöhnlich fehlen:

    • 13x affektives Erleben ea: angenehmeea  zufriedenea Abhängigkeitea schwerea spürteea nicht damit gerechnetea Bahn geworfenea auseinander genommenea bedrücktea abzubrechenea selbstbewusstea schmackhaftea
    • 1x Kognitives Erleben ek: nicht realitätsnahek
    • 6x gegenständliches Erlebnis eg: mehrere GründeEg, Arbeitszeit schwankt sehrEg , nicht unüblichEg, Proben korrigiereneg Bürokratie"eg gerecht zu werdeneg
    _

    Walter Benjamin (1977) Schicksal und Charakter
    "Schicksal und Charakter werden gemeinhin als kausal verbundenek angesehen und der Charakter wird als eine Ursacheek des Schicksals bezeichnet. Der Gedanke, welcher dabei zugrunde liegt, ist folgender: wäre einerseits der Charakter des Menschen, d. h. also auch seine Art und Weise zu reagiereneak, in allen Einzelheiten bekannt und wäre andrerseits das Weltgeschehen bekannt in den Bezirken, in denen es an den Charakter heranträte, so ließe sich genau sagen, was jenem Charakter sowohl widerfahreneak als von ihm vollzogeneak werden würde. Das heißt, sein Schicksal wäre bekanntek. Einen unmittelbaren gedanklichen Zugang zum Schicksalsbegriff ermöglichen die zeitgenössischen Vorstellungenek nicht, daher moderne Menschen sich auch auf den Gedanken, den Charakter etwa aus den leiblichen Zügen eines Menschen zu lesenek, einlassen, weil sie das Wissen um Charakter überhaupt irgendwie in sich vorfinden, während die Vorstellung \g, analog etwa das Schicksal eines Menschen aus den Linien seiner Hand zu lesen, ihnen unannehmbarek erscheint. Dies scheint so unmöglich wie es unmöglich scheint, »die Zukunft vorauszusagen«ek; unter diese Kategorie wird nämlich die Voraussage des Schicksals ohne weiteres subsumiert, und der Charakter »scheint demgegenüber als etwas in Gegenwart und Vergangenheit Vorliegendes, was also erkennbarek sei. Nun aber ist es gerade die Behauptung solcher, die sich anheischig machen, den Menschen aus welchen Zeichen auch immer ihr Schicksal vorherzusagen, daß dieses für denjenigen, der darauf zu merken wisse (der ein unmittelbares Wissen um Schicksal überhaupt in sich vorfindet) in irgendeiner Weise gegenwärtigek, oder vorsichtiger gesagt zur Stelle sei. Die Annahme, irgendein »zur Stelle sein« des zukünftigen Schicksals widerspräche weder dem Begriff desselben, noch den menschlichen Erkenntniskräften dessen Voraussagung, ist, wie sich zeigen [>96] läßt, nicht widersinnigek. ..."
        Quelle: Benjamin, Walter (1977I Schicksal und Charakter in (95f) Sprache und Geschichte (1992). Stuttgart: Reclam.

        Analyse, Diskussion, Kommentar Schicksal und Charakter:

    • 9 ek kognitives Erleben: kausal verbundenek Ursacheek bekanntek Vorstellungenek Zügen eines Menschen zu lesenek vorauszusagen«ek erkennbarek gegenwärtigek nicht widersinnigek
    • 3 eak affektiv-kognitives Erleben: reagiereneak widerfahreneak  vollzogeneak
    _


    "Was Neugeborene wissen ...
    Und dann liegt plötzlich, nach all der Aufregungea und Müheea, ein kleiner, warmer Körper an Ihrer Brust und ein friedlichesea, ruhiges Gesicht mit großen Augen schaut zu Ihnen auf. Vielleicht liegt es nur an den natürlichen Endorphinen, die Sie durchströmen, sobald der eigentliche Schmerzea abgeflaut ist - aber jedenfalls brechenea Sie nicht zusammen, wie man meinenek könnte, sondern spürenea eine Art gesteigerterek Wahrnehmungsfähigkeit. Sie sind überwache0 und alles wirkt klarere0 und schärfere0 als sonst. Und wenn in den nächsten paar Nächten die Schwestern Sie endlich allein gelassen haben und der hilfsbereiteea Ehemann heimgegangen ist, um ein bisschen zu schlafen und den Verwandten Bericht zu erstatten, dann liegen Sie mit dem Baby im Arm da, atmen jenen merkwürdigeneak, süßeneak, tierischeneak Neugeborenengeruch ein und schauen ganz versunkene3 das kleine, noch etwas zerknautschte Gesicht an. Auch das Baby, das vielleicht ebenfalls noch unter dem Einfluss der Endorphine steht, ist weit wachere0, als es in den nächsten Tagen sein wird, und blickt Sie an. Und in diesem Moment - bevor die schlaflosen Nächte und Windeln und Kinderwagen und Schneeanzüge über sie hereinbrechenea - scheint in diesem Blick vollkommenes gegenseitiges Verständniseak zu liegen, völliger Friedeea und reines Glückea."
        Quelle: Gopnik, Alison; Kuhl, Patricia, Meltzoff, Andrew (dt. 2003, engl. 1999) Was Neugeborgene wissen., In (S. 43) Forschergeist in Windel. Wie ihr Kind die Welt begreift. München: Piper.

        Analyse, Diskussion, Kommentar was Neugeborene wissen: Der kurze Text enthält doch 18 Erlebens-Elemente im engeren Sinne:

    • 8 ea affektives Erleben: Aufregungea und Müheea, friedlichesea spürenea hilfsbereiteea  hereinbrechenea Friedeea  Glückea
    • 4 eak affektiv-kognitives Erleben: merkwürdigeneak, süßeneak, tierischeneak  eak: Verständniseak
    • 1 ek kognitives Erleben: gesteigerterek Wahrnehmungsfähigkeit.
    • 4 e0 waches Erleben: überwache0 klarere0 schärfere0 weit wachere0
    • 1 e3 besonderes Erleben: versunkene3




    Weitere Beispiele

    Faraday Naturgeschichte einer Kerze  Quelle: Gutenbergprojekt (Abruf 30.04.2024)
    "Die Kerzenflamme. Der Docht.
    Eine andere Frage, welche eine Antwort erfordert, ist: Wie gelangtek der Brennstoff der Kerze aus dem Schälchen den Docht hinauf an den Verbrennungsort? Ihr wißt, daß bei Wachs-, Stearin-, Wallrath-Kerzen die Flamme am brennenden Docht nicht herunterläuft zum Brennstoff und diesen ganz fortschmilzt, sondern[>44] daß sie an ihrem Platze oben bleibt, getrennt von dem Flüssigen darunter und ohne sich an dem Rand der Schale zu vergreifen. Ich kann mir kein schönereseak Beispiel von Anpassung denken: um die beste Wirkung hervorzubringen, ist in der Kerze jeder Teil dem andern dienstbar. Es ist mir ein wundervollerea Anblick, diesen brennbaren Stoff so allmählich abbrennen zu sehen, ohne je von der Flamme ergriffen zu werden, zumal wenn man dabei erwägt, welche Kraft der Flamme innewohnt, das Wachs zu zerstören, wenn sie ihm zu nahe kommt.

    Die Kerzenflamme. Kapillarität des Dochtes.
    Wie aber erfaßt nun die Flamme den Brennstoff? Durch kapillare Anziehungek! »Kapillare Anziehung?« fragt Ihr. »Haarröhrchen-Anziehung?« Nun, der Name tut nichts zur Sacheek – man hat ihn zu Zeiten gegeben, wo man noch gar kein rechtes Verständnis von der Kraft hatte, die er bezeichnen sollte. Die Wirkung dieser sogenannten Kapillaranziehung ist, daß der Brennstoff an den Verbrennungsort hingeleitet und abgesetzt wird, und zwar nicht von ungefähr, sondern hübscheak ordentlich gerade in die Mitte des Herdes, auf dem der Prozeß vor sich geht."

        Analyse, Diskussion, Kommentar Naturgeschichte einer Kerze: Faraday gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er die Schönheit des Naturvorganges berichtet.

    • 3 ek kognitives Erleben: Wie gelangtek kapillare Anziehungek Name tut nichts zur Sacheek
    • 2 eak affektiv-kognitives Erleben: kein schönereseak Beispiel  hübscheak ordentlich
    • 2 ea affektives Erleben: wundervollerea Anblick


    Kindesmisshandlung in Kitas
    Die schwarzen Schafe: Erschreckende Beispiele
    "... „Ich habe beim Essen erlebte2, wie Kindern das umgebundene Lätzchen auf den Tisch gelegt und darauf der Teller gestellt wird. In dieser geneigten Körperhaltung müssenea die Kinder das Essen reinschaufeln, damit sie keine Sauerei machen. Ich habe erlebte2, dass Kindern, die nicht essen wolltenea, die Nase zugehalten wird, damit sie den Mund öffnen. Und ich habe erlebte2, dass ein Junge im Rollstuhl zur Strafeea nicht gewickelt wurde, weil er sich davor schon dreimal in die Hose gemacht hatte. Das Kind hatte Durchfall."
        Quelle: Erlanger Nachrichten 30.04.2024, S. 10 "Am Hals gepackt und hochgezogen".

    Analyse, Diskussion, Kommentar Kindesmisshandlung in Kitas: Der Artikel strotzt vor negativen Erlebens- und Erlebnisbeispielen, z.B.:

    • 3 ea affektives Erleben:  müssenea nicht wolltenea Strafeea
    • 3 e2 erleben im psychologischen Sinne: erlebte2



    Kant Was ist Aufklärung? Quelle Projekt Gutenberg Abruf 30.04.2024.
    "Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?
    Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeiteak. Unmündigkeiteak ist das Unvermögenek, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldetea ist diese Unmündigkeiteak, wenn die Ursache derselben nicht am Mangeleak des Verstandes, sondern der Entschließungea und des Mutesea liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mutea dich deines eigenen Verstandesek zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung."

        Analyse, Diskussion, Kommentar Kant Aufklärung: Erstaunlich, dass sich in diesem kurzen Text Kants zur Aufklärung doch 10 Erlebensbedeutsame Begriffe finden:

    • 4 eak affektiv-kognitives Erleben: 3x Unmündigkeiteak 1x Mangeleak
    • 2 ek kognitives Erleben: Unvermögenek Verstandesek
    • 4 ea affektives Erleben:  1x Selbstverschuldetea  1xEntschließungea 2x ea: Mutesea



    Mathematik
    "Zu diesem Buch
    In vollendeter Verbindung von Wort und Bild breitet dieses Buch alle Aspekte der mathematischen Wissenschaft und ihrer unübersehbaren Anwendungsbereiche aus. Hier erlebte2 der Leser (wirklich: er erlebte2 diese angeblich trockeneea, abstrakteek und schwierigeek Wissenschaft!) die Entwicklung des mathematischen Denkens von den urtümlichsten Zählmethoden der Naturvölker über die mathematischen Entdeckungen der Inder, Griechen und Araber, die Fortschritte in theoretischer Präzision und praktischer Anwendung vom astronomischen Ansatz des Kopernikus bis zur Kybernetik Norbert Wieners und Einsteins Relativitätstheorie. Mathematisches Denken wird in Zukunft noch mehr als gegenwärtig schon alle Lebensbereiche durchdringeneak. Im Computer-Zeitalter kann niemandem die mathematische Grundlage dieser revolutionären Entwicklung gleichgültigea sein. Dieses mitreißendeea und lebensnaheea Buch wird auch denjenigen gefangennehmenea, der sich nur ungernea an die Rechenstunden seiner Schulzeit erinnertek. Ebenso werden Schüler, die «in Mathe» schwachea sind, dieses ehemals verhaßteea Fach nach der Lektüre dieses Buches mit ganz anderen Augen anseheneak und einen neuartigenek und interessantenea Zugang zu diesem Königreicheak des Denkens finden."
        Quelle: Bergamini, David (1969) Mathematik. (Time-Live-Books) Reinbek: Rowohlt.

        Analyse, Diskussion, Kommentar Mathematik: Dieses Editorial verheißt in der Tat ein Erlebnis Mathematik. In den 16 Zeilen finden sich 18 erlebensbedeutsame Begriffe!

    • 2 e2  2x erlebt im psychologischen Sinne
    • 9 ea affektives Erleben: angeblich trockeneea gleichgültigea  mitreißendeea lebensnaheea gefangennehmenea, ungernea «in Mathe» schwachea  ehemals verhaßteea interessantenea
    • 4 ek kognitives Erleben: abstrakteek schwierigeek erinnertek neuartigenek
    • 3 eak affektiv-kognitives Erleben: alle Lebensbereiche durchdringeneak ganz anderen Augen anseheneak  Zugang zu diesem Königreicheak




    Le Bon Erleben von Massen
    S.13: "Das Überraschendste an einer psychologischen Masseek ist: welcher Art auch die einzelnen sein mögen, die sie bilden, wie ähnlich oder unähnlich ihre Lebensweiseeh, Beschäftigungeneh, ihr Charaktere3 oder ihre Intelligenzek ist, durch den bloßen Umstand ihrer Umformung zu Masseek besitzen sie eine Art Gemeinschaftsseeleek, vermöge deren sie in ganz andrer Weise fühlenea, denkenek und handelneh, als jedes von ihnen für sich fühlenea, denkenek und handelneh würde. Es gibt gewisse Ideenek und Gefühleea, die nur bei den zu Massenek verbundenen einzelnen auftreten oder sich in Handlungeneh umsetzen. Die psychologische Masseek ist ein unbestimmtes Wesenek, das aus ungleichartigen Bestandteilen bestehtek, die sich für einen Augenblick miteinander verbundeneak haben, genau so wie die Zellen des Organismus durch ihre Vereinigung ein neues Wesen mit ganz anderen Eigenschaften als denen der einzelnen Zellen bilden."
        Quelle: Le Bon, Gustave (fr. 1895, dt. 1911) Die Psychologie der Massen. 15. A. Stuttgart: Kröner. [Online]

        Analyse, Diskussion, Kommentar Erleben von Massen mit "Gemeinschaftsseele": Die Konstruktion eines eigenen Erlebens für Massen oder Gruppen ist wissenschaftstheoretisch ein gewagtes Unterfangen. Konstruieren kann und darf man das. Entscheidend ist die  ontologische  Interpretation: können Massen oder Gruppen tatsächlich als eigene Handlungssubjekte mit eigener Realität aufgefasst werden? Schon von daher ist eine Auseinandersetzung mit Le Bon sinnvoll und erforderlich, wenn auch eine vertiefte Auseinandersetzung an anderer Stelle erfolgen sollte. Massen oder Gruppen haben nach Le Bon in ihrer Zusammenballung eine eigene Gesetzlichkeit, "besitzen eine Art Gemeinschaftsseele". In dem kurzen Text konnte ich 20 erlebensbedeutsame Begriffe finden.

    • 10 ek: 2x psychologischen Masseek Intelligenzek 2x Masseek Gemeinschaftsseeleek, 2x denkenek  Ideenek Wesenek, bestehtek
    • 5 eh: Lebensweiseeh, Beschäftigungeneh, 2x handelneh  Handlungeneh
    • 1 e3: Charaktere3
    • 3 ea: 2x  fühlenea, Gefühleea,
    • 1 eak: verbundeneak
    Querverweise:
    • Literatur Selbstorganisation und Schwärme.
    • Mitglied und Gruppe.
      • Ontologie sozialer Konstrukte.
      • Zusammenfassung: Beantwortung der Eingangsfragen.
    • Der Deutsche "Nationalcharakter" - Gibt es den?
      • W. v. Humboldt: Charakter von Gemeinschaften und Zeiten.


    _





    Literatur (Auswahl)



    Links (Auswahl: beachte)
    • Wissenschaftliches Arbeiten.
    • Ulrich, M., Harpaintner, M., Trumpp, N. M., Berger, A., Kiefer, M. (2022). Academic training increases grounding of scientific concepts in experiential brain systems. Cerebral Cortex.

    • https://doi.org/10.1093/cercor/bhac449 [idw-14.12.2022]
    _


    Glossar, Anmerkungen und Fußnoten  > Eigener wissenschaftlicher Standort.
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    __
    Internetseite
    Um die häufige und lästige Fehlermeldung 404 zu minimieren, geben wir nur noch Links von Quellen an, die in den letzten Jahrzehnten eine hohe Stabilität ihrer URL-Adressen gezeigt haben (z.B. Wikipedia, DER SPIEGEL)
    __
     


    Querverweise
    Standort: Erleben und Erlebnisse in Sachtexten.
    *


    Signierungssystem 8. Version 31.05.2023.
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    *

    Zitierung
    Sponsel, R.  (DAS). Erleben und Erlebnisse in Sachtexten. Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen:  https://www.sgipt.org/gipt/erleben/Erlebnisregister/Sachtexte/Sachtexte.htm
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    Änderungen Kleinere Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet und ergänzt.
    02.05.2024    irs Rechtschreibprüfung und gelesen die Nachträge vom 02.05.2024
    02.05.2024    Le Bon: Erleben von Massen als eigene Handlungssubjekte. * eh zur 9. Version erfasst.
    01.05.2024    irs Rechtschreibprüfung und gelesen.
    01.05.2024    Methodik ergänzt durch Bedeutungen erleben und Erlebnis zur Direkteinsicht auf dieser Seite.
    30.04.2024    Erste Version eingestellt.
    29.04.2024    Erfasst und ausgewertet.
    28.04.2024    Angelegt.