Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=07.03.2023 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 27.04.25
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
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    _Erleben und Erlebnis bei Theodor Lipps in einigen seiner zahlreichen Werke_Datenschutz_Überblick__Rel. Beständiges _Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ Region_ English contents__ Service_iec-verlag__Dienstleistungs-Info * _ Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Allgemeine Psychologie, Bereich Erleben, und hier speziell zum Thema:

    Erleben und Erlebnis bei Theodor Lipps (1851-1914)
    in einigen seiner zahlreichen Werke
    Haupt- und Verteilerseite.

    "Die Psychologie ist die Lehre von den Bewußtseinsinhalten oder Bewußtseinserlebnissen als solchen."
    Theodor Lipps 1903, S.1.
    "Die Bewußtseinserlebnisse sind der Gegenstand der Psychologie"
    Theodor Lipps 1907, S.2.

    Originalrecherche von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Haupt- und Verteilerseite Definitions-Register Psychologie  * Checkliste Definition, gpds-Regel  *  Definition und definieren: referenzieren  *   ist-Bedeutungen  * Begriffscontainer (Containerbegriff) * Begriffsverschiebebahnhöfe * Wissenschaftliches Arbeiten, Regeln Grundbegriffe, Begriffsbasis, Zitieren, Hochstaplerzitierstil * Aristoteles Zum Geleit *  Sprachkritik und Sch^3-Syndrom * Methode der Textanalyse * Methodik-Beweissuche in der Psychologie * Beweissuchwortkürzel. * Signierung von Beweiserwähnungsbeurteilungen * Checkliste-Beweisen.: Beweisregister Psychologie * Beweis und beweisen in der Psychologie * natcode Register * Übersicht allgemeine Beweisseiten *  Haupt- und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse , Tabelle Fundstelleninformationen erleben, erlebt, Erlebnis *  Hauptbedeutungen Erleben *  Elementare Dimensionen des Erlebens * »«



    Editorial
    Hier werden Zusammenfassungen einiger Arbeiten von Theodor Lipps präsentiert. Die Belege im Textkontext finden Sie auf eigenen Seiten, die Links zu den Seiten in "Alle-Zusammenfassungen".

    Gesamtzusammenfassung-Theodor-Lipps
    Alle Fazit-Zusammenfassungen der ausgewerteten Arbeiten von Theodor Lipps
    Alle-Zusammenfassungen der ausgewerteten Arbeiten von Theodor Lipps:

    • Erleben und Erlebnis in Theodor Lipps' Grundtatsachen des Seelenlebens (1883).
    • Erleben und Erlebnis in Theodor Lipps' Vom Fühlen, Denken und Wollen (1902).
    • Erleben und Erlebnis in Theodor Lipps' Bewusstsein und Gegenstände (1907a).
    • Erleben und Erlebnis in Theodor Lipps' Psychologischen Untersuchungen (1907b).
    • Erleben und Erlebnis der Farbe blau bei Theodor Lipps in Psychologische Untersuchungen 1907.
      • Flankierend hierzu: Erlebnisregister Erleben und Erlebnis der Farbe blau.
    • Zusammenfassung Innere Wahrnehmung bei Lipps (Bewusstsein und Gegenstand Kap. IV, 1907).




    Gesamtzusammenfassung-Theodor-Lipps
    Die wichtigste Leistung von Theodor Lipps für die Erlebens- und Erlebnisforschung besteht in der Herausarbeitung von zwei Grundperspektiven: Erlebnis als Bewusstseinsinhalt und Erleben als Gegenstand und Sachverhalt (Psychologische Untersuchungen 1907, 6.LTB-Fazit). Dieses Ergebnis führte zu einer Erlebens- und Erlebniskennzeichnung: Erlebeng und Erlebnisg. Das psychologische Erleben2 und Erlebnis2 wird weder angemessen erklärt noch theoretisch fundiert.

    Alle-Fazit-Zusammenfassungen der ausgewerteten Arbeiten von Theodor Lipps

    LTG Fazit: Lipps stellt keine Theorie und Begrifflichkeit zu Erleben und Erlebnis zur Verfügung. Das ist für Grundtatsachen des Seelenlebens mit über 700 Seiten Umfang ein schwaches Bild.

    LTF-Fazit: (a) Lipps gibt auf den ersten zwei Seiten wichtige Merkmale einer Definition des Erleben und damit der Erlebnisse an, führt das aber nicht weiter systematisch aus und bleibt damit auf dieser Vorstude einer Definition und Theorie des Erlebens stehen. (b) Auf S. 6 weist er auf den wichtigen Sachverhalt hin, dass manches zwar wahrgenommen, aber nicht weiter beachtet wird. (c) Die Arbeit enthält eine ganze Reihe unbelegter, unbewiesener und fragwürdiger Konstruktionen und Behauptungen.

    LTB-Fazit  (a) Lipps hat seine zentrale Botschaft insgesamt sehr kompliziert und weitschweifig verpackt, obwohl er S. 5 eine prägnante Unterscheidung liefert: Es gibt LTB5e2.14Erleben des Inhaltes und zum anderen den Inhalt des LTB5e2.15Erlebens, wobei er aber mit dem Inhalt des Erlebens nicht die  Dimensionen des Erlebens  meint, sondern den Sachgehalt und die sachliche Auseinandersetzung mit dem Inhalt unabhängig vom Bewusstsein. Wozu es für diese zentrale Aussage, die sich in einem Satz ausdrücken lässt, eines Buches von 203 Seiten bedarf, hat sich mir nicht erschlossen. Aber es erklärt vielleicht ein wenig, warum an der Bewusstseinspsychologie so viele PsychologInnen verzweifelten. (b) Seine Blau-Beispiele für Erleben und Erlebnis, die ich auf einer eigenen Seite noch einmal - konzentriert auf den Bedeutungsgehalt von blau - gründlich analysiere, waren für mich nicht überzeugend, aber für die zentrale Botschaft auch unerheblich. (c) Es fehlt an klarer und differenzierter und referenzierter Begrifflichkeit, insbesondere des Grundbegriffs Bewusstseinserlebnis. (d) Dass das Erleben selbst viele  Dimensionen  hat, die das Erleben bilden geht in Lipps' Ausführungen in Kapitel I völlig unter. (e) Die Behauptung (LTB6e2.5-2.16), dass es ein Erleben des Erlebens gibt, wird nicht begründet und empirisch gestützt. (f) Die Erlebnispsychologie ist in diesem Kaptitel begrifflich und methdosch nicht klar und fundiert entwickelt.

    LTBblau-Fazit  Erleben und Erlebnis der Farbe blau bei Theodor Lipps in Psychologische Untersuchungen 1907.
    In der Analyse der Farbe Blau bei Lipps geht es nicht um die Qualiität der Farbe blau (Farbton, Sättigung, Helligkeit u.v.a.), sondern um den Status als  Bewusstseinserlebnis oder als Gegenstand. Nach Lipps und unser aller Erfahrung kann man die Erfahrung von Blau erleben und als Bewusstseinserlebnis ansehen oder als unabhängig vom Bewusstsein existierenden Sachverhalt betrachten. Wozu es für diesen zwar wichtigen aber doch eigentlich einfachen Sachverhalt, der sich, wie geschehen, in einem Satz formulieren lässt (1.LTBblau), eines ganzen Buches bedarf, hat sich mir nicht erschlossen. Das kann man besser und klarer machen. Die Terminologie ist verworren, weil blau erleben  bzw. das Blau-Erlebnis durch die Einführung immer neuer Begriffsverschiebebahnhöfe (erleben = empfinden = vorstellen = haben = Bewußtseinsinhalt) nicht klarer, sondern  zunehmend konfuser wird. Blau als Bewusstseinserlebnis mit seinen vielen, vielen Bedeutungen und Facetten spielt in dieser Arbeit keine Rolle. (LTBblau-Fazit).

    LTBi-Fazit: Zusammenfassung Innere Wahrnehmung bei Lipps (Kap. IV)
    Ein großes Verdienst der Arbeit ist, herausgearbeitet zu haben, dass viele, im Alltag wohl die allermeisten Vorgänge im Bewusstsein sachlicher, "gegenständlicher" Art sind (erlebeng). Aber Lipps ist nicht in der Lage, innere Wahrnehmung angemessen und klar zu beschreiben, stattdessen wandert er von einem Begriffsverschiebbahnhof zum nächsten und bringt alles durcheinander:

    • innere Wahrnehmung als Beachtung eines Bewusstseinserlebnisses. (LTB40iW1-2)
    • innere Wahrnehmung als Zuwendung zum Bewusstseinserlebnis (LTB40iW1-2)
    • innere Wahrnehmung als merken auf das Bewusstseinserlebnis (LTB40iW1-2)
    • innere Wahrnehmung als ein Bewusstseinserlebnis zum Gegenstand machen (LTB40iW3)
    • innere Wahrnehmung als denken eines Bewusstseinserlebnisses (LTB40iW4)

    • innere Wahrnehmung ist ein Bewußtsein der Wirklichkeit (LTB40iW5)
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    Alle-Zusammenfassungen der ausgewerteten Arbeiten von Theodor Lipps
    Gundtatsachen -

    LTG-Zusammenfassung-Grundtatsachen-des-Seelenlebens-(1883)

    • 0.LTG Fundstellen: erleb 69, Erlebnis 14, Erleben 23, definition 1 (Apperzeption), definiert 0, definieren 0,
    • 1.LTG Erleben oder Erlebnis haben im Sachregister keinen Eintrag und keinen Abschnitt im Inhaltsverzeichnis..
    • 2.LTG Theodor Lipps definiert, erklärt, beschrteibt oder erörtert die Begriffe erleben und Erlebnis in den Grundtatsachen nicht, auch nicht durch Fußnote, Anmerkung, Quer- oder Literaturverweise. Daraus schließe ich, dass Thodor Lipps 1883 die beiden Begriffe für allgemeinverständlich und nicht näher für erklärungsbedürftig hielt.
    • 3.LTG Das Werk ist ein Indiz dafür, wenn die grundlegenden Begriffe zu Beginn nicht geklärt werden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie dies auch im Folgenden nicht geschieht. Das belegt die vollständige Fundstellenanalyse.
    • 4.LTG Vorstellen und Bewusstsein sind wichtige Grundbegriffe in dem Werke, jedoch auch nicht ausdrücklich definiert, erklärt, eingeführt oder beschrieben, was im Kapitel III. nach dem Inhaltsverzeichnis und den Einträgen im Sachregister eigentlich hätte geschehen sollen. In LTG392 wird die Apperzeption als Eintritt in das Bewusstsein definiert.
    • 5.LTG Fazit: Lipps stellt keine Theorie und Begrifflichkeit zu Erleben und Erlebnis zur Verfügung. Das ist für Grundtatsachen des Seelenlebens mit über 700 Seiten Umfang ein schwaches Bild.




    LTF-Zusammenfassung-Fühlen-Denken-Wollen-(1902)
    0.LTF Fundstellen: Erleb 223, Erlebnis 102, IV 2., Erleben 56, IV 3. Kein Sachregister. Im Inhaltsverzeichnis wird Erleben mehrfach genannt:
      Objektive Tendenzen und subjektive Erlebnisse  74
      Streben als Tendenz des vollen Erlebens. Wahrnehmungsstreben 88
      Die Reproduktion als Tendenz des vollen Erlebens 89
      Die Phantasievorstellung und die Tendenz des vollen Erlebens 90
    1.LTF In dieser Arbeit werden die Erlebnisse zwar nicht ausdrücklich definiert, aber die Beschreibungen beinhalten wichtige Merkmale einer Definition, wenn Lipps etwa gleich auf S.1 ausführt:
      "Die gegenständlichen Erlebnisse sind die von mir vollzogenen EmpfindungenI04, WahrnehmungenI12, VorstellungenI13, GedankenI07. Die entsprechenden Bewusstseinserlebnisse sind die von mir jetzt empfundenen, wahrgenommenen, vorgestellten Inhalte, kurz die gegenwärtigen Bewusstseinsinhalte, die „Bilder"." Da fehlt einiges > Dimensionen des Erlebens.
        S.2 ergänzt:
      "Ich „empfindeI04", so sagte ich, die Wand als rot, den Ofen oder meine Hand als warmA06 u. s. w.; dagegen „fühleI05" ich „mich" , und nur „mich" lustgestimmtI05, traurigI05, einer Sache gewissI05, erschrecktI05 u. s. w. "
    2. LTF  LTG6e2.6 weist auf einen wichtigen Sachverhalt beim Erleben hin, nämlich einereits zwar wahrnehmen, anderseits aber nicht weiter beachten. Da dürfte auch für das Erleben wichtig sein: Kern- und Randerleben.
    3.LTF. Lipps führt eine ganze Reihe problematischer Sachverhalte und Behauptungen ohne die erforderliche Begründungen und Beweise an.
    • 3.1 Die Behauptung die Gefühle konstituieren das Ich (S.2 ) wird apodiktisch vorgetragen und erscheint wenig zweckmäßig und sinnvoll:. Das Ich kann nur durch den ganzen Menschen konstituiert werden.
    • 3.2  Ich fühle und ich fühle mich sind nicht das dasselbe. Ich fühle sagt eigentlich fast nichts, außer dass ich fühlbereit bin, die Fühlfunktion eingeschaltet ist, wie es sich auch für ich erlebe darstellt. Erleben0 ohne nähere Spezifikation heißt ja nichts anderes als wach und erlebnisfähig sein, sonst hat es keinen Inhalt. (S. 2)
    • 3.3 "Es ist Dasselbe, ob ich sage „Ich empfinde". oder „Ich empfinde etwas O b j e k t i v e s". Das ist natürlich nicht dasselbe. "Ich empfinde" heißt ja nur, dass die Empfindungsfunktion an ist. Was etwas objektives empfinden bedeutet, bleibt völlig offen und sehr fraglich. (S.2)
    • 3.4 Dunkel bleiben auch die Behauptung "Jede Vorstellung hat ihre Gegenvorstellungen" (S.91)
    • 3.5 "Erinnerungen sind Reproduktionen im engeren Sinne. Zunächst mit Bezug auf sie kann unser Gesetz auch so ausgedrückt werden: Reproduktionen sind der Tendenz nach volle Reproduktionen. Dabei verstehe ich unter der „vollen" Reproduktion die einfache Wiederkehr des Reproduzierten." (S.90)
    • 3.6 In LTF75 führt Lipps "Forderungen des Gegenstandes" ohne nähere Erklärungen ein. Was soll denn ein Gegenstand, etwa mein Fahrrad im Hof oder die Wolken am Himmel, für "Forderungen" haben? Gegenstände sind keine homunkuliartige Wesen, die Forderungen stellen.
    4. LTF-Fazit: (a) Lipps gibt auf den ersten zwei Seiten wichtige Merkmale einer Definition des Erleben und damit der Erlebnisse an, führt das aber nicht weiter systematisch aus und bleibt damit auf dieser Vorstude einer Definition und Theorie des Erlebens stehen. (b) Auf S. 6 weist er auf den wichtigen Sachverhalt hin, dass manches zwar wahrgenommen, aber nicht weiter beachtet wird. (c) Die Arbeit enthält eine ganze Reihe unbelegter, unbewiesener und fragwürdiger Konstruktionen und Behauptungen.



    LTI-Zusammenfassung-Inhalt-und-Gegenstand-Psychologie-und-Logik (1905, 1903 vorgelegt)
    Aktualisierung 15.09.2024. Erleben 30, erlebt 71, erlebe 96, Erlebnis 209. "erleb" sollte "erleben, erlebt und Erlebnis" finden. Für den gesamten Text, S.511-569, also 59 Seiten, zeigt Nuance Power PDF 383 für "erleb" Fundstellen an. Nach der  wissenschaftlichen Begriffsregel, dass wichtigere Begriffe bei den ersten Erwähnungen definiert oder näher erläutert werden sollten, habe ich die ersten 11 Fundstellen in den Seiten 512-516, also in den ersten 5 Seiten gesichtet. Lipps definiert oder erläutert nirgendwo näher, war er unter erleben, erlebt oder Erlebnis versteht, auch nicht durch Fußnote, Anmerkung, Querverweis oder Literaturhinweis. Seinem Gebrauch im Kontext kann man entnehmen, dass er unter Erleben auf jeden Fall das versteht, was man im Bewusstsein vorfindet. Insgesamt und in der Hauptsache geht es in dieser Arbeit um den Unterschied zwischen Gegenstand und Erleben. Es gibt einen Gegenstand, z.B. die Farbe blau, die Empfindungen dieses Gegenstand, die Blau-Empfindung und das Erleben dieser Blauempfindung. Mit diesen Unterscheidungen leistet Lipps Pionierarbeit der Erlebensforschung. Ich habe das noch weiter differenziert: Beim Erleben müssen verschiedenen Perspektiven oder Ebenen unterschieden werden: (1) Sachverhalt; (2) Erleben des Sachverhalts; (3) Erkennen/Wiedererkennen des Erlebens des Sachverhalts (Erleben Begriffe oder Wiedererkennen zuordnen); (4) Das Erkennen in Worte fassen zum Denken darüber oder (5) zum sprachlich Ausdruck. Lipps Arbeiten legten den Grundstein.
        Meine erste  falsche Auswertung (Suchfehler "Gegenstandbewusstsein" versus "Gegenstandsbewußtein") vom Februar 2023 habe ich mit dieser Aktualisierung vom 15.09.2024 korrigiert.
     


    LTB-Zusammenfassung-Bewusstsein und Gegenstände (1907)
    • 0.LTB Fundstellen Erleben 68 (3.8 pro Seite), erlebt 64 (3.6 pro Seite), Erlebnis 69 (77-8 Kopfzeilen). Hohe Fundstellendichte (4.3 pro Seite). Ich habe die ersten 109 Fundstellen einschließlich Seite 7 erfasst, markiert und ausgewertet und dann abgebrochen, weil ich annehme, was bis dorthin nicht geklärt ist, wird auch weiterhin nicht geklärt werden.
    • 1.LTB Bewusstseinserlebnisse sind der Gegenstand der Psychologie. ("Die LTB2E2.1Bewußtseinserlebnisse sind der Gegenstand der Psychologie."). Ja.
    • 2.LTB Als erste Aufgabe ergibt sich aus 1., a) zu klären, was Bewusstseinsinhalte sind und b) welche es gibt ("Sind LTB2E2.2Bewußtseinserlebnisse der Gegenstand der Psychologie, dann ist die erste Frage des Psychologen, was LTB2E2.3Bewußtseinserlebnisse seien und welche LTB2E2.4Bewußtseinserlebnisse aufgefunden werden können."). Ja, dem ist zuzustimmen - es sollte dann aber auch gemacht werden.
    • 3.LTB  Obwohl Lipps es als die erste Aufgabe wertete, werden Erleben und Erlebnis nicht definiert, erklärt oder beschrieben, auch nicht durch Fußnote, Anmerkung, Quer- oder Literaturverweis.

    • 4.LTB Ein großes Verdienst der Arbeit ist, herausgearbeitet zu haben, dass viele, im Alltag wohl die allermeisten Vorgänge im Bewusstsein sachlicher, "gegenständlicher" Art sind. In der 18-Seiten-Arbeit (1. Kapitel des Buches, > Inhalt) geht es wie im ganzen Buch grundsätzlich um zwei Betrachtungen und Sprechweisen von Sachverhalten: Das Erleben und der sachliche Gehalt eines Erlebens. Kurz und bündig sagt er das auch in einem Satz S.5: "Dies hindert doch nicht, daß in diesem LTB5e2.13Erleben die zwei Seiten unterschieden werden können, nämlich einmal das LTB5e2.14Erleben des Inhaltes und zum anderen der Inhalt des LTB5e2.15Erlebens."
    • 5.LTB-blau  Mit vielen Beispielen zur Farbe blau (allein 71 Fundstellen im ersten hier untersuchten Kapitel, im ganzen Buch 158 Fundstellen), versucht Lipps Erleben und Erlebnis aufzuhellen, was für mich zu keinen überzeugenden Ergebnissen führt, weil Lipps klare und differenzierte Begrifflichkeiten zur Farbe blau fehlen. Schon die, aktuell 22, Grundunterscheidungen  legen die Kompliziertheit und Kompelxität mit vielen Fallstricken nahe. Bezöge man auch noch Farbton, Sättigung und Helligkeit ein, kämen noch einmal 3 * 22 = 66 Unterscheidungen hinzu, also insgesamt dann 72. Aber, es sind viele Beispiele, mit denen man sich auseinandersetzen kann. Deshalb habe ich seiner Analyse der Farbe blau auch eine eigene Untersuchung und Seite gewidmet.
    • 6.LTB: Hier behauptet Lipps, dass es ein Erleben des Erlebens gibt, also nicht nur ich erlebe den blauen Himmel, sondern auch ich erlebe, dass ich den blauen Himmel erlebe. Damit gibt es nach Lipps ein Meta-Erleben. Diese starke Behauptung wird nicht begründet und empirisch gestützt.
    • 6.LTB-Fazit  (a) (a) Ein großes Verdienst der Arbeit ist, herausgearbeitet zu haben, dass viele, im Alltag wohl die allermeisten Vorgänge im Bewusstsein sachlicher, "gegenständlicher" Art sind. In der Arbeit wird ein wichtiger Unterschied ausgearbeitet: Erleben2 als Bewusstseinserlebnis und Erlebeng sachlich-gegenständlicher Art, das gerade vom Bewusstseinserleben absieht Aber Lipps hat seine zentrale Botschaft insgesamt sehr kompliziert und weitschweifig verpackt, obwohl er bereits S. 5 eine prägnante Unterscheidung liefert: Es gibt LTB5e2.14Erleben des Inhaltes und zum anderen den Inhalt des LTB5e2.15Erlebens, wobei er aber mit dem Inhalt des Erlebens nicht die  Dimensionen des Erlebens  meint, sondern den Sachgehalt und die sachliche Auseinandersetzung mit dem Inhalt unabhängig vom Bewusstsein. Wozu es für diese zentrale Aussage, die sich in einem Satz ausdrücken lässt, eines Buches von 203 Seiten bedarf, hat sich mir nicht erschlossen. Aber es erklärt vielleicht ein wenig, warum an der Bewusstseinspsychologie so viele PsychologInnen verzweifelten. (b) Seine Blau-Beispiele für Erleben und Erlebnis, die ich auf einer eigenen Seite noch einmal - konzentriert auf den Bedeutungsgehalt von blau - gründlich analysiere, waren für mich nicht überzeugend, aber für die zentrale Botschaft auch unerheblich. (c) Es fehlt an klarer und differenzierter und referenzierter Begrifflichkeit, insbesondere des Grundbegriffs Bewusstseinserlebnis. (d) Dass das Erleben selbst viele  Dimensionen  hat, die das Erleben bilden geht in Lipps' Ausführungen in Kapitel I völlig unter. (e) Die Behauptung (LTB6e2.5-2.16), dass es ein Erleben des Erlebens gibt, wird nicht begründet und empirisch gestützt. (f) Die Erlebnispsychologie ist in diesem Kaptitel begrifflich und methdosch nicht klar und fundiert entwickelt.


    LTBblau-Zusammenfassung-Analyse-der-Farbe-blau in Psychologische Untersuchungen (1907)
    Zusammenfassungen-LTB-1907 Die Farbe blau
        0.LTBblau-Fundstellen Die Arbeit Bewußtsein und Gegenstände hat 15 Kapitel, wovon sich
                          im 1., 2. und 4.Kapitel fast alle der über 150 Fundstellen befinden.
        1.LTBblau Lipps unterscheidet zwei Hauptbedeutungen von Erlebnis: Sachverhalt Blau
                          und Bewusstseinserlebnis Blau
        2.LTBblau  Daher spielen nach 1.LTBblau die Qualitäten der Farbe blau (Farbton, Sättigung,
                          Helligkeit u.v.a.) auch keine Rolle,
        3.LTBblau  Lipps hat keine klare Terminologie, Methodik, Konzept und Systematik zur
                          Erlebens- und Erlebnisforschung.
        LTBblau-Fazit. In der Analyse der Farbe Blau bei Lipps geht es nicht um die Qualiität der
                        Farbe blau (Farbton, Sättigung, Helligkeit u.v.a.), sondern um den Status als
                        Bewusstseinserlebnis oder als Gegenstand. Nach Lipps und unser aller Erfahrung kann
                        man die Erfahrung von Blau erleben und als Bewusstseinserlebnis ansehen oder als
                        unabhängig vom Bewusstsein existierenden Sachverhalt betrachten. Wozu es für diesen
                        zwar wichtigen aber doch eigentlich einfachen Sachverhalt, der sich, wie geschehen, in
                        einem Satz formulieren lässt (1.LTBblau), eines ganzen Buches bedarf, hat sich mir nicht erschlossen.
                        Das kann man besser und klarer machen. Die Terminologie ist verworren, weil blau erleben
                        bzw. das Blau-Erlebnis durch die Einführung immer neuer Begriffsverschiebebahnhöfe
                        (erleben = empfinden = vorstellen = haben = Bewußtseinsinhalt) nicht klarer, sondern
                        zunehmend konfuser wird. Blau als Bewusstseinserlebnis mit seinen vielen, vielen
                        Bedeutungen und Facetten spielt in dieser Arbeit keine Rolle. (LTBblau-Fazit).

    LTPU: Erleben und Erlebnis in Theodor Lipps' Psychologischen Untersuchungen (1907b)
    1907b-Lipps, Theodor (1851-1914) [Psy] 1907 Psychologische Untersuchungen. Enthält 4 Hefte. 1 Psy Untersuchg., 4 Wissen fremde Iche. Da man erwarten darf, dass wichtigere Begriffe wie erleben dort definiert oder erläutert werden, wo sie die ersten Male verwendet werden (Regeln Grundbegriffe, Begriffsbasis, Aristoteles Zum Geleit), habe ich mich auf die ersten 26 Erwähnungen der ersten 3 Seiten 4-6 beschränkt. In keiner der 26 Erwähnungen wird erleben definiert oder näher erläutert, auch nicht durch Fußnote, Anmerkung, Querverweis oder Literaturhinweis.
    TSZ=   TW A Ti-, -IV,-SR As DE-   T: e=439, E=299,   Erleben 213, erlebt 226, Erlebnis 299.

    LTBiW: Zusammenfassung Innere Wahrnehmung bei Lipps (Kap. IV)
    Kapitel IV: Die innere Wahrnehmung und die Identität des Ich. In (39-52) Lipps, Theodor (1907) Bewusstsein und Gegenstände in  Psychologische Untersuchungen. Leipzig: Engelmann.

    LTBiW-Zusammenfassung Innere Wahrnehmung
    0.LTBiW: Fundstellen innere Wahrnehmung im Kapitel IV:  14 = (22 - 1 Titel, 7 Kopfzeilen 39, 41, 43, 45, 47, 49, 51)
    1.LTBiW: Ein großes Verdienst der Arbeit ist, herausgearbeitet zu haben, dass viele, im Alltag wohl die allermeisten Vorgänge im Bewusstsein sachlicher, "gegenständlicher" Art sind
    2.LTBiW: Statt einer klaren Beschreibung mit Beispielen und Gegenbeispielen der inneren Wahrnehmung führt Lipps zahlreiche Begriffsverschiebebahnhöfe  ein:

    • innere Wahrnehmung als Beachtung eines Bewusstseinserlebnisses. (LTB40iW1-2)
    • innere Wahrnehmung als Zuwendung zum Bewusstseinserlebnis (LTB40iW1-2)
    • innere Wahrnehmung als merken auf das Bewusstseinserlebnis (LTB40iW1-2)
    • innere Wahrnehmung als ein Bewusstseinserlebnis zum Gegenstand machen (LTB40iW3)
    • innere Wahrnehmung als denken eines Bewusstseinserlebnisses (LTB40iW4)
    • innere Wahrnehmung ist ein Bewußtsein der Wirklichkeit (LTB40iW5)
    3.LTBiW: Es werden auch objekt- und metasprachliche Aspekte vermengt, vermutlich, weil sie gar nicht erkannt werden. Lipps ermangelt es an diesem Modell.
    LTBiW-Fazit: Ein großes Verdienst der Arbeit ist, herausgearbeitet zu haben, dass viele, im Alltag wohl die allermeisten Vorgänge im Bewusstsein sachlicher, "gegenständlicher" Art sind. Aber Lipps ist nicht in der Lage, innere Wahrnehmung angemessen und klar zu beschreiben, stattdessen wandert er von einem Begriffsverschiebbahnhof zum nächsten und bringt alles durcheinander:
    • innere Wahrnehmung als Beachtung eines Bewusstseinserlebnisses. (LTB40iW1-2)
    • innere Wahrnehmung als Zuwendung zum Bewusstseinserlebnis (LTB40iW1-2)
    • innere Wahrnehmung als merken auf das Bewusstseinserlebnis (LTB40iW1-2)
    • innere Wahrnehmung als ein Bewusstseinserlebnis zum Gegenstand machen (LTB40iW3)
    • innere Wahrnehmung als denken eines Bewusstseinserlebnisses (LTB40iW4)
    • innere Wahrnehmung ist ein Bewußtsein der Wirklichkeit (LTB40iW5)
    _


    Literatur (Auswahl)
    Bokhove, Niels W. & Schuhmann, Karl  (1991) Bibliographie der Schriften von Theodor Lipps. Zeitschrift für philosophische Forschung. Bd. 45, H. 1 (Jan. - Mar., 1991), pp. 112-130 (19 pages). Vittorio Klostermann GmbH.

        Auswahl (modifiziert und ergänzt nach Wikipedia):

    • Lipps, Theodor (1883) Grundtatsachen des Seelenlebens. Bonn: Cohen. (Digitalisat)
    • Lipps, Theodor (1893) Grundzüge der Logik. Hamburg/Leipzig: Voss. (Digitalisat)
    • Lipps, Theodor (1894) David Hume: Ein Traktat über die menschliche Natur. Band 1-3. Hamburg/Leipzig: Voss.
    • Lipps, Theodor (1897) Raumästhetik und geometrisch-optische Täuschungen. Leipzig: Barth. (Digitalisat)
    • Lipps, Theodor (1998) Komik und Humor. Hamburg/Leipzig: Voss  (Digitalisat)
    • Lipps, Theodor (1899) Die ethischen Grundfragen: Zehn Vorträge. Hamburg/Leipzig: Voss. (Digitalisat)
    • Lipps, Theodor (1902) Vom Fühlen, Wollen und Denken. Schriften der Gesellschaft für psychologische Forschung. Heft 13 und 14. Leipzig: Barth. (Digitalisat der 2. Aufl. 1907)
    • Lipps, Theodor (1903) Leitfaden der Psychologie. Leipzig: Engelmann. (Digitalisat)
    • Lipps, Theodor (1903-1909) Ästhetik. Hamburg/Leipzig: Voss 1903–1906. (Digitalisat)
    • Lipps, Theodor (1906), Inhalt und Gegenstand, Sitzungsberichte der philosophisch-philologischen u. d. historischen Klasse der Königlich-Bayerischen Akdademie der Wissenschaften zu München, Jahrgang 1905, [vorgelegt am 4. Juli 1903] München 1906
    • Lipps, Theodor (1907) Psychologische Untersuchungen. Erster Band, erstes Heft. Leipzig. Engelmann. (Digitalisat)
    • Lipps, Theodor (1907)  Bewusstsein und Gegenstände. In (1-18) Psychologische Untersuchungen. Erster Band, erstes Heft. Leipzig. Engelmann. (Digitalisat)
    • Lipps, Theodor (1907) Das Wissen von femden Ichen. In (694-722): Psychologische Untersuchungen. Hrsg. von Th. Lipps. I. Bd., 4. Heft, Leipzig: Engelmann.
    • Lipps, Theodor (1908) Philosophie und Wirklichkeit. Heidelberg: Winter (Digitalisat)
    • Lipps, Theodor (1899)  Schriften zur Psychologie und Erkenntnistheorie; 4 Bände: 1. Band (1874-1899) – 2. Band (1900-1902) – 3. Band (1902-1905) – 4. Band (1906-1914) Herausgegeben von Faustino Fabbianello (Universität Parma). Würzburg 2013.
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    Links(Auswahl: beachte)
    Ästhetik 2 https://ia800900.us.archive.org/7/items/sthetikpsycholo02lippgoog/sthetikpsycholo02lippgoog.pdf



    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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    Querverweise
    Standort: Erleben und Erlebnis bei Theodor Lipps in einigen seiner zahlreichen Werke.
    Haupt- und Verteilerseite.
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Erleben und Erlebnis bei Theodor Lipps in einigen seiner zahlreichen Werke. Haupt- und Verteilerseite. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/erleben/LippsTheo.htm

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    korrigiert:



    Änderungen wird gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen und Kritik willkommen
    27.04.2025  Nachtrag  Psychologische Untersuchungen 1907b.
    28.09.2024  Einige Lipps Arbeiten aus den psychologischen Untersuchungen wurden falsch 1905 zugeordnet. Richtig ist 1907..
    15.09.2024  Aktualisierung Lipps 1905b LTI.
    12.08.2023  Fazit-Zusammenfassungen ergänzt (blau; innere Wahrnehmung)
    07.03.2023  Erste Platzierung.
    00.03.2023  Allmählicher Abschluss.
    00.02.2023 Angelegt. Erfassungen, Markierungen.

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