Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=29.12.2024
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 11.01.25.
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
E-Mail: sekretariat@sgipt.org
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für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Wissenschaftstheorie
in der Psychologie, Bereich Beweistheorie, und hier speziell zum Thema:
Axiomregister Psychologie
besonders zu Erleben und Erlebnis
Originalrecherche von Rudolf Sponsel,
Erlangen
Standort: Axiomregister
Psychologie * Haupt-
und Verteilerseite Axiome in der Psychologie * Checkliste
Axiome. * ChatGPT zu Axiomen in der
Psychologie.
Methoder der Textanalyse
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in der Psychologie *
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Geleit * Definition und definieren:
referenzieren
* Sprachkritik
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* Begriffscontainer
(Containerbegriff) * Begriffsverschiebebahnhöfe
* Haupt- und Verteilerseite
Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse * Hauptbedeutungen
Erleben * »«
Inhaltsverzeichnis
_
Editorial > Editorial
Hauptseite.
Auf dieser Seite wird nach der Methode
der Textanalyse der Gebrauch des Wortes Axiom und seiner Verwandten
hauptsächlich in der Psychologie zusammengetragen, dokumentiert und
belegt. Ausgrund der großen geistes- und wissenschaftsgeschichtlichen
Bedeutung wurden auch andere aufgenommen wie z.B. Aristoteles, Euklid,
Einstein & Infeld, Hilbert, Kant, Newton, Russell.
Hierzu werden nach dem Modell des BeweisRegisters
drei Register gebildet: Chronologisches
-, Alphabetisches nach AutorInnen
und sachlich-thematisches
Axiomregister und im Laufe der Zeit mehr und mehr ergänzt, so dass
sich ein repräsentatives Bild für die Psychologie ergibt.
Zusammenfassung Axiome
in der Geschichte der Psychologie
Z1-Traditionelle-Bedeutung.
Axiome sollten nicht beweisbar, aber nützlich für Beweise; hinreichend
allgemein; grundlegend; wichtig; klar und einsichtig sein. Der Axiombegriff
drückt eine gewisse Erhöhung gegenüber Annahmen, Grundlagen
oder Voraussetzungen aus.
Z2-Gebrauch. Der Wortgebrauch ist
sehr vielfältig und sehr unterschiedlich. Der Wortgebrauch wird mit
der Methode der
Textanalyse erfasst (Suchtexte zum Thema Axiome
in der Psychologie). Alphabetisch geordnete Bedeutungszuweisungen:
-
Anfang
Ein Hauptsatz der Wissenschaftstheorie zum Anfang lautet: Irgendwo
muss man anfangen und diesen Anfang kann man nicht beweisen und muss ihn
folglich als gültig und wahr annehmen. Solche Anfangsannahmen wurden
als Axiome bezeichnet und kann man auch als Axiome bezeichnen. Axiome bedeuten
in diesem Sinne nichts anderes als erste Sätze, die man unbewiesen
als wahr und gültig annimmt, um einem unendlichen Zurückschreiten
zu entgehen.. |
-
Annahme: Axiom als Annahme, z.B. Vaihinger
1911,
58.1: "Es ist noch eine Frage, ob nicht
auch manche als Axiome oder Postulate aufgestellten Annahmen zu Hypothesen
und von da sogar zu Fiktionen herabsinken könnten; solche allmählichen
Degradationen sind ja schon oft dagewesen. ..."
-
Bestätigt: Axiom durch Erfahrung und
die Natur bestätigkeit, z.B. Newton.
-
Beziehungsregler (von Sachverhalten).
Axiom als Beziehungsregler, Stumpf 1939, S.
14 unter Bezugnahme auf Hilbert (Grundlagen der Geometrie).
-
Definition: Axiom als Definition Burt 1940,
p. 47, Stumpf 1939, S. 131.2 interpretiert hier
Axiome als verkleidete Definitionen.
-
Erstes Axiom In der Logik nach
Stumpf 1939, S. 131.3 der Satz der Identität,
S. 205 "A ist A"
-
Expliziter Gebrauch. Hier werden Axiome
oder Synonyme ausdrücklich so benannt, z.B. G.
E. Müller, Euklid.
-
Fiktion: Axiom als Fiktion (Vaihinger
1911) und damit nützlich (pragmatische Begründung), S. 56:
"Neumann nannte auch das Gesetz der Erhaltung der
Kraft, sowie eine Reihe mathematischer Axiome und Postulate blosse fiktive
Annahmen. ..."
-
Folgerungsaxiome nach Stumpf 1939,
S.154
-
Grundsatz: Axiom als unmittelbar einsichtiger
Grundsatz, der weder beweisbar ist noch bewiesen werden muss, z.B. bei
Pascal
"2. Zu Axiomen darf man nur völlig aus sich selbst evidente Dinge
wählen." So auch Aristoteles,
Bühler 1934, S. 22; Stegmüller 1958.
-
Heimliche Axiome, Wertheimer (1945,
dt.1957), S. 73, Selbstverständichkeiten bezeichnet Wertheimer auch
als "heimliche Axiome", z.B. dass sich Form und Größe eines
Dreiecks nicht verändern, wenn man es verschiebt. Das kommt meiner
Idee
von Axiomen im Alltag nahe, die wir gar nicht als solche bemerken.
-
Idealisierung: Axiom als Idealisierung
ähnlich wie bei Gesetzen, die empirisch nie so rein gegeben sind,
wie es ihre Formulierung in Größengleichungen ausdrückt.
-
Impliziter und nicht ausdrücklich
als Axiom ausgewiesener Gebrauch, der vielfach, vor allem im Alltag, nicht
bewusst ist. Hier wird ein Sachverhalt wie ein Axiom genutzt, z.B. dass
es eine Außenwelt gibt, dass alles Gründe hat, dass man seiner
inneren Wahrnehmung vertraut.
-
Konvention: Axiom als Konvention, z.B.
Hume,
Poincaré.,
Stumpf 1939,
-
Kriterien / Merkmale von Axiomen
-
Einfach nach Stumpf 1939, S.68
-
Einsichtig.
-
Evidenz
(in dt. Bedeutung), Wundt 1896, S.382; Piaget
1972,
-
Folgenreich nach Stumpf 1939, S.68
-
Gültigkeit (a priori, allgemein und überhaupt, spezifisch)
-
Klar.
-
Notwendigkeit nach Stumpf 1939, S. 127
-
Selbstverständlich nach Stumpf 1939, S.
127 am Beispiel des Satzes vom Widerspruch. Auch Wertheimer (1945,
dt. 1957), S. 73.
-
Verständlich.
-
Wichtig.
-
Willkürlich nach Stumpf 1939, S.68: "...
willkürlich angenommene Vordersätze ..."
-
Modell: Axiom als Modellannahme. Der Axiombegriff
wird in der Psychologie im Sinne von prüfbaren Modellannahmen vielfach
falsch verwendet. Was prüfbar ist, sollte nach traditionellen Auffassungen
kein Axiom sein, z.B. Entscheidungstheorie (z.B. Bröder,
Luce;
F.A.
Müller; Gigerenzer);
-
Postulat: Axiom als Postulat oder Forderung,
die erfüllt sein muss, z.B. bei
Hull., Vaihinger
1911, S. 58.1 "Es ist noch eine Frage, ob nicht
auch manche als Axiome oder Postulate aufgestellten Annahmen zu Hypothesen
und von da sogar zu Fiktionen herabsinken könnten; solche allmählichen
Degradationen sind ja schon oft dagewesen. ..." Die APA
(update 2018) setzt Axiom und Postulat gleich; auch Pospeschill 2013.
-
Prinzip: Axiom als Prinzip, das grundlegend
gelten soll, z.B. der Satz
vom Widerspruch, es kann nicht etwas und zugleich sein Gegenteil gelten.
F.A. Müller 1882), S. 3: "... des Fechner'schen Prinzips, des Axioms,
..."
-
Regel: Axiom als Regel, z.B. der Modus
ponens in der Logik; ChatGPT
widerspricht.
-
Richtig/Falsch: Axiom als richtig oder
falsch, z.B. F.A. Müller (1882), S. 56:
"... Das Fundament der Psychophysik ist ein verfehltes, weil das Axiom
der Psychophysik, es bestehe funktionaler Zusammenhang zwischen Empfindung
und Reiz, falsch ist. ..."
-
Satz. Axiom als allgemeiner Satz. Stumpf 1939,
S.7, auch Vordersatz nach Stumpf 1939, S.68; Bühler 1934,
S. 21, 22, 23.
-
Unmittelbare Vernunfterkenntnis
nach
Stumpf 1939, S. 128 mit Beispiel Satz vom Widerspruch,
Stumpf 139.3, S. 150 "... Vor [>150] läufig, beim gegenwärtigen
Stand unserer Erkenntnis, wird der Satz
besser noch in der Reihe der Axiome mit aufgeführt."
-
Unvollständigkeit: Axiome unvollständig,
z.B. Gödel.
-
Voraussetzung: Axiom als Voraussetzung,
z.B. Reusser 1984 "... drei Voraussetzungen
oder Axiome ..." Nach Stumpf 1939, S.
97, setzten große Mathematiker sehr allgemeine Begriffe voraus
-
Widerspruchsfrei. Axiome sollen in
sich und gegenüber anderen Axiomen derselben Basis widerspruchsfrei
sein.
-
Willkürlichkeit, Sinn und Sinnlosigkeit
von Axiomen. Einstein nach Wertheimer (1945, dt.1957), S. 207: "... Einsteins
erste Erwiderung war, daß wir in der Wahl von Axiomen völlig
frei seien. „Es gibt keinen solchen Unterschied, wie Sie ihn voraussetzen“,
sagte er, „zwischen sinnvollen und willkürlichen Axiomen. Die einzige
Tugend von Axiomen ist, daß sie grundlegende Voraussetzungen liefern,
aus denen man Schlüsse ziehen kann, die mit den Tatsachen übereinstimmen.
... Aber dann ging Einstein lächelnd dazu über, mir ein
besonders hübsches Beispiel eines sinnlosen Axioms zu geben: „Man
könnte natürlich, sagen wir, die Schallgeschwindigkeit anstelle
der Lichtgeschwindigkeit wählen. ..."
Z3-Geschichte. Der Axiombegriff
hat in der Geschichte der Psychologie eine lange Tradtion. Bereits Tetens
verwendet ihn 1777. Die Wort-, Begriffs- und Gebrauchsgeschichte
wird im
chronologischen, alphabetischen
und sachlich-thematischem
Axiomregister erfasst.
Z4-Wissenschaftstheoretische-Praxis.
-
Z4.1 In der Psychologie völlig unterentwickelt. Sie ist - wie schon
bei den Beweisen - ausgesprochen dürftig mit Ausnahme mathematisch
dominierter Bereiche wie z.B. Statistik, Mess- und Testtheorie.
-
Z4.2 Aber gerade in Statistik, Mess- oder Testtheorie der Axiombegriff
nicht selten falsch verwendet im Sinne von prüfbaren Modellannahmen.
-
Z4.3 Wenn auch ein Axiom selbst meist als nicht beweisbar gilt, so gilt
das keinewegs für seine Kriterien, die aber in der wissenschaftlichen
Praxis so gut wie nie begründet werden. Ob ein Axiom z.B. einleuchtend,
verständlich, klar, anerkannt oder nützlich ist, kann natürlich
empirisch untersucht, bestätigt oder widerlegt werden.
Z5-Basis als Alternative. Jede wissenschaftliche
Theorie und jedes wissenschaftliche Theorem hat und braucht eine Basis.
So sieht es m.E. auch Clark Hull. Dazu gehören:
-
B01 Grundbegriffe und Begriffe.
-
B02 Annahmen oder Voraussetzungen.
-
B03 Methoden der Erkenntnisgewinnung und Sicherung.
-
B04 Regeln, allgemeine und spezielle.
-
B05 Basissätze, Sätze, Befunde.
-
B06 Gültigkeitsbereich.
Z-Fazit. Das Thema Axiom spielt seit Beginn
der empirischen Psychologie (Tetens 1777) eine Rolle. Was aber genau ein
Axiom sein soll, darüber herrscht ebenfalls von Anfang an Unklarheit.
Ebenso gibt es viele Synonyme. Es wird ebenso von Postulat, Prinzip, Grundsatz,
Annahmen oder Voraussetzungen gesprochen. Einigkeit besteht weitgehend
darin, dass Axiome selbst nicht beweisbar, aber nützlich oder gar
notwendig für Beweise sind; hinreichend allgemein; grundlegend;
wichtig; klar, verständlich und einsichtig sein sollen. Es gibt kaum
psychologische Arbeiten, die ihre Axiome gründlich erläutern
und zeigen was und wie sich etwas aus ihnen ergibt. Manchmal werden Axiome
mit Modellannahmen identifiziert, die erfüllt sein können oder
nicht, womit Axiome dann beweis- oder widerlegbar wären, was mit den
meisten und der traditionellen Aufassung nicht in Einklang zu bringen ist.
Nachdem jede Theorie oder jedes Theorem eine Basis aus Grundbegriffen,
ersten Annahmen und Sätzen, Methoden und Regeln braucht, sollte man
vielleicht auf den historisch belasteten, vieldeutigen und oft auch überhöhenden
Axiombegriff verzichten und stattdessen den Begriff der Basis
wählen. Wissenschaftliche Arbeiten sind dann aufgegrufen, ihre Basis
zu erklären und zu begründen. So zumindest soll es künftig
in der IP-GIPT gehandhabt werden.
Methode
der Textanalyse
Die Methode der Textanalyse gilt auch für
das Thema Axiome.
Suchtexte zum Thema
Axiome in der Psychologie
Die wichtigsten Suchtexte sind "axiom", "Postulat",
"Prinzip", "Grundsatz", "Annahme", "annehm", "angenommen", "annimmt", "Grundvoraussetzung",
"Basis".
Chronologisches
Axiomregister
-
360-330-v.Chr.-Aristoteles
ChatGPT:
"Aristoteles definiert die Rolle der Axiome explizit
in der „Analytica Posteriora“ (Erstes Buch, Kapitel 2, 71b9-12):
„Denn es gibt gewisse Dinge, über
die wir mit Notwendigkeit Gewissheit haben müssen – und zwar nicht
durch Beweisführung, sondern an sich –, wenn wir etwas lernen sollen.
Denn es ist unmöglich, alles zu beweisen, da man so ins Unendliche
fortschreiten müsste; und so gibt es letztlich Prinzipien, die nicht
beweisbar sind. ...
Zusammenfassung mit Belegen
-
„Analytica Posteriora“ (71b9-12): Axiome sind notwendige,
unbeweisbare Prinzipien.
-
„Metaphysik“ (1005b19-20): Satz vom Widerspruch als grundlegendes
Axiom.
-
„Metaphysik“ (1011b23-24): Prinzip des ausgeschlossenen Dritten.
-
„Analytica Posteriora“ (100b5-18): Erkenntnis von Axiomen
durch intuitive Vernunft (nous).
-
„Topik“ (100a25-100b20): Abgrenzung von Axiomen und Postulaten.
Diese Textstellen illustrieren deutlich Aristoteles' Konzept
der Axiome und seine zentrale Rolle in der Philosophie und Wissenschaft.“
Hier beschreibt Aristoteles, warum Axiome die Grundlage für
jeden Erkenntnisprozess bilden. Ohne solche ersten Prinzipien wäre
keine Wissenschaft möglich."
-
300 v.Chr. Euklid
verfasste vermutlich um diese Zeit seine Elemente. > Euklid
8.
-
1687-Newton (1643-1726) Hierzu ChatGPT:
"Newton steht in einer Tradition von Wissenschaftlern,
die den Begriff „Axiom“ aus der antiken Philosophie übernommen und
an die Bedürfnisse der modernen Wissenschaft angepasst haben:
-
Euclid (Euklid): Newton orientiert sich an der geometrischen
Struktur von Euklids Elemente, wo Axiome die Basis deduktiver Systeme bilden.
-
Galileo Galilei: Die empirischen Beobachtungen Galileis zur
Bewegung bildeten die Grundlage für Newtons Formulierung der Axiome.
-
René Descartes: Newton reagiert auch auf Descartes,
der ebenfalls universelle Prinzipien formulierte, aber stärker auf
mechanistische Modelle setzte.
Fazit Newton sprach von „Axiomen“ im Kontext der Mechanik,
wobei er damit die Grundgesetze der Bewegung meinte. Diese „Axiome“ sind
jedoch nicht rein intuitive Wahrheiten, sondern Prinzipien, die durch Beobachtung,
Experimente und mathematische Überlegungen bestätigt wurden.
Damit repräsentieren sie einen Übergang von der rein philosophischen
Betrachtung (wie bei Aristoteles) zu einer experimentell fundierten Wissenschaft."
-
1755-1804 Kants Schaffenszeit
(Lebenszeit
(1724-1804) Fundstellen "axiom" 134 im Bonner
Kant-Korpus (Abruf 24.12.2024).
ChatGPT
Eine Abfrage am 25.12.2024 "Was genau verstand Kant unter einem Axiom und
gibt es dafür Belege? Hat sich sein Verständnis gewandelt?" führt
zum "Fazit: Kant verstand Axiome als synthetische Urteile a priori, die
unmittelbar einsichtig sind und auf der reinen Anschauung basieren. Diese
Definition ist in der "Kritik der reinen Vernunft" grundlegend und bleibt
in seinen späteren Werken stabil."
-
1777-Tetens. Tetens,
Johann Nikolaus (1777) Philosophische Versuche über die menschliche
Natur und ihre Entwicklung, Band 2. Leipzig: Weidmannns Erben und Reich.
[GB]
[DTA]
S. 131
-
1794-Fichte (1762-1814) Fichte, Johann
Gottlieb (1994) Grundlage der gesammten Wissenschaftslehre. Leipzig: Gabler.
Obwohl man gerade von einer Wissenschaftslehre erwarten sollte, dass der
Begriff des Axioms gebraucht und erläutert wird, ist das bei Fichte
hier merkwürdigerweise nicht der Fall. Fundstellen "Annahme" 4, "axiom"
0; "beweis" 3 (u.a. Die Beweise des gesunden Menschenverstandes S.55);
"Grundsatz" 2; "Postulat" 0; "Prinzip" 0; "Voraussetz" 2;
-
1797-Fichte (1762-1814) 5,6,7 oben Faksimile
"Inhaltsanzeige".
-
1835-Fichte (1762-1814) Nachgelassene
Werke Bd. 3, System der Sittenlehre. 4 Fundstellen "axiom" ohne Erläuterung,
was er unter Axiom versteht:
-
231.1: "... was dem Axiome, dem ich und alle meine
Bekannten ..."
-
231.2: "... Was aber Ihr und Ihrer Bekannten Axiom
anbelangt, dass die Welt im Ganzen sich stets gleich bleibe, ..."
-
239: "... Wir erklären nicht nur für eine Abgeschmacktheit,
sondern zugleich auch für eine boshafte Unverschämtheit die Behauptung,
daß es irgend eine feste und ausgemachte Wahrheit gebe ; wir erklären
für unwidersprechliches Axiom, daß es unabänderliches
Schicksal des ganzen Menschengeschlechtes sei , in derselben Planlosigkeit,
Verworrenheit und denselben Widersprüchen umher geworfen zu werden,
in denen auch wir uns befinden. ..."
-
248: "E. Ich konnte diese Antwort voraussehen. »Die
Principien werden durch keine Zeit, und keiner Zeit Ereigniß geändert;
nur die Anwendung derselben wird bestimmt durch den Stoff, den die Zeit
darbietet.« — Wer kennt nicht diese Axiome? Sollte es aber
wirklich nur eine Ausdehnung der Sphäre sein, und nicht vielmehr eine
Umänderung des Princips selber, das sich Ihnen als unzulänglich
bewährt hätte, was ich Ihnen zutrauen und an Ihnen zu bemerken
glaube?"
-
1838-Krug Axiom in Krugs enzyklopädisch-philosophisches
Lexikon, 5. Band, S. 133 GB:
-
1854-Grimm'sches Wörterbuch. Kein
Eintrag "Axiom" [Online]
-
1866-Wundt (1832-1920) Wundt, Wilhelm (1866)
Die physikalischen Axiome und ihre Beziehungen zum Causalprinzip. Erlangen:
Enke.
Fundstellen "axiom" insgesamt 376
1 Titel
1 Vorwort
3 Inhaltsverzeichnis
S.1: "In jeder deductiven Wissenschaft giebt es eine Anzahl allgemeiner
Wahrheiten, die nicht mehr aus andern, derselben Wissenschaft angehörigen
Sätzen abgeleitet werden können, und man daher als oberste Sätze
oder Axiome bezeichnet."
S.6: Die 6 physikalischen Axiome nach Wundt
-
1) Alle Ursachen in der Natur sind Bewegungsursachen.
-
2) Jede Bewegungsursache liegt ausserhalb des Bewegten.
-
3) Alle Bewegungsursachen wirken in der Richtung der geraden Verbindungslinie
ihres Ausgangs- und Angriffspunktes.
-
4) Die Wirkung jeder Ursache verharrt.
-
5) Jeder Wirkung entspricht eine ihr gleiche Gegenwirkung.
-
6) Jede Wirkung ist aequivalent ihrer Ursache."
|
ChatGPT zu Wundts Axiomen.
Zusammenfassung ChatGPT: "Die moderne Physik hat Wundts mechanistische
Weltanschauung durch folgende Konzepte ersetzt:
Aspekt |
Klassische Sicht (Wundt) |
Moderne Physik |
Kausalität |
Deterministisch |
Probabilistisch, Wahrscheinlichkeitskausalität |
Realität |
Objektiv und unabhängig |
Beobachterabhängig, relational |
Lokalität |
Lokal und mechanisch |
Nicht-lokal, holistisch |
Raum und Zeit |
Absolut und unveränderlich |
Dynamisch und relational |
Naturgesetze |
Fest und universell |
Kontextabhängig und dynamisch |
"
-
Frage an ChatGPT am 25.12.2024: Wundt
hat 1866 sechs physikalische Axiome aufgestellt. Wie wurde diese Arbeit
von der Naturwissenschaft, insbesondere den Physikern aufgenommen und welche
Geschichte hat diese Arbeit genommen?
-
Frage an ChatGPT am 25.12.2024: Zu
den 6 einzelnen Axiomern hat ChatGPT sich nicht geäußert.
-
Frage an ChatGPT am 25.12.2024: Hm,
ich habe auf S.6 folgende Axiome gefunden: "1) Alle Ursachen in der Natur
sind Bewegungsursachen. 2) Jede Bewegungsursache liegt ausserhalb des Bewegten.
3) Alle Bewegungsursachen wirken in der Richtung der geraden Verbindungslinie
ihres Ausgangs- und Angriffspunktes. 4) Die Wirkung jeder Ursache
verharrt. 5) Jeder Wirkung entspricht eine ihr gleiche Gegenwirkung.
6) Jede Wirkung ist aequivalent ihrer Ursache."
-
Frage an ChatGPT am 25.12.2024: Ja,
gerne, beides: Axiome im Kontext der damaligen oder heutigen Physik tiefer
zu analysieren.
-
Frage an ChatGPT am 25.12.2024: Ja,
gerne. "tiefer in Verbindung mit aktuellen physikalischen Konzepten wie
Quantenverschränkung, Dunkler Materie oder der Relativitätstheorie
analysieren"
-
Frage an ChatGPT am 25.12.2024: Ja,
gerne (Quantenmechanik oder die Feldtheorien)
-
Frage an ChatGPT am 25.12.2024: Ja,
gerne (Doppelspaltexperiment, Relativitätstheorie oder Higgs-Feld)
-
Frage an ChatGPT am 25.12.2024: Ja,
gerne, beides (Bellschen Ungleichungen oder die Entdeckung von Gravitationswellen)
-
Frage an ChatGPT am 25.12.2024: An
den philosophischen und wissenschaftstheoretischen Implikationen bin ich
interessiert.
-
Frage an ChatGPT am 25.12.2024: Popper
ja.
-
1874-Wundt (1832-1920) Wundt, Wilhelm
(1902) Grundzüge der physiologischen Psychologie. 5. Auflage. Fundstellen:
Annahm 99, annehm 47, Axiom 1, S. 551, Lit in Fußnote 4: "F. A. MÜLLER
(Das Axiom der Psychophysik, 1882) "), Grundsatz 3, method 365, Postulat
0, Prinzip 0, Voraussetzung 64,
-
1879-MüllerGE (1850-1934) Müller,
Georg Elias (1879) Zur Grundlegung der Psychophysik. Berlin: Hofmann. Annahme
254, Axiom 0, beweis 41, method 610, Postulat 0.
-
1882-MüllerFA (1858-1888). Müller,
Ferdinand August (1882) Das Axiom der Psychophysik und die psychologische
Bedeutung der Weber'schen Versuche. Marburg: Elwert'sche Verlagsbuchhandlung.
42 Fundstellen "axiom": 1 im Titel.
S.6: "Das Axiom der Psychophysik behauptet , es bestehe
ein funktionaler Zusammenhang zwischen Empfindung einerseits, und Reiz
resp. psychophysischer Thätigkeit andrerseits, und es sei möglich,
auf Grund dieses funktionalen Zusammenhangs die Empfindungen zu messen.
Das Problem besteht dann darin, diese Funktion zu ermitteln. Wir werden
nun zunächst kurz darlegen , wie Fechner versucht hat das Problem
zu lösen. Indem wir dann von der speciellen Art der Lösung ganz
absehen, werden wir durch eine erkenntnisstheoretische Untersuchung das
Axiom selbst prüfen. Erweist es sich als falsch , so fällt auch
das Problem weg , dessen Lösung Fechner und andere versucht haben."
S.56: "Die Aufgabe , welche wir uns gestellt haben ,
ist damit in ihrem ersten Theil gelöst : Das Fundament der Psychophysik
ist ein verfehltes, weil das Axiom der Psychophysik, es bestehe funktionaler
Zusammenhang zwischen Empfindung und Reiz, falsch ist. Die Empfindung ist
nicht Funktion des Reizes, sondern der Reiz Object der Empfindung , und
die Empfindung kann somit nach dem Ergebniss der transscendentalen Erörterung
durch eine Zahl überhaupt nicht dargestellt werden
, weil Erkenntniss nur von Objekten möglich ist."
-
1888-Avenarius (1843-1896). Avenarius,
Richard (1888) Kritik der einen Erfahrung. Erster Band. Leipzig Fues (Reisland).
3 Fundstellen "axiom", wenig verständlich:
VII Vorwort: "Da ist es vielleicht nicht unzweckmäfsig,
sogleich zwei Voraussetzungen voranzuschicken , die ich, für den Augenblick
und ohne auf diese Bezeichnung Ge-[>VII]wicht zu legen, empiriokritische
Axiome benennen möchte: das erste das Axiom der Erkenn tnisInhalte,
das zweite das Axiom der Erkenntnis-Formen. Diese beiden Voraussetzungen
liefsen sich etwa so formulieren:
1) Jedes menschliche Individuum nimmt ursprünglich
sich gegenüber eine Umgebung mit mannigfaltigen
Bestandteilen, andere menschliche Individuen mit mannigfaltigen
Aussagen und das Ausgesagte
in irgendwelcher Abhängigkeit von der Umgebung an:
alle Erkenntnis-Inhalte der philosophischen
Weltanschauungen — kritischer oder nicht kritischer —
sind Abänderungen jener ursprünglichen Annahme.
Mit letzterem ist gesagt: zu welchen Ergebnissen auch z.
B. ein PLATO, ein SPINOZA, ein KANT gelangen mochte — die Philosophen gewannen
ihre Resultate durch positive oder negative Vermehrungen jener Annahme,
die auch sie zu Anfang ihrer Entwicklung gemacht haben.
2) Das wissenschaftliche Erkennen hat keine wesentlich
anderen Formen oder Mittel als das
nicht-wissenschaftliche: alle specie1len wissenschaftlichen
Erkenntnis -Formen oder -Mittel sind Ausbildungen vorwissenschaftlicher.
Mit letzterem ist gesagt: zu welchen Methoden es auch z.
B. Mathematik und Mechanik bringen
konnten — sie müssen sich in letztem Betracht auf
einfache und allgemein menschliche Funktionen zurückführen lassen."
-
1891-Stumpf (1850-1936) Stumpf,
Carl (1891) Psychologie und Erkenntnistheorie.
In: Abhandlungen der philosophisch-philologischen Classe der Königlich
Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 19 = Denkschriften. Band
64, Abt. 2, 1891, ZDB-ID 209997-4, S. 467–516. "Axiom" wird S. 43 zwei
mal erwähnt, aber nicht weiter erläutert, auch nicht durch Querverweise,
Anmerkung, Fußnote oder Literaturhinweis.
-
1896-MüllerGE
(1850-1934) 5 Axiome. G. E. Müller, Zschr. Psychol. 10 (1896) .
-
1896-Wundt (1832-1920)
Wundt, Wilhelm (1896) Ueber naiven und kritischen Realismus, Erster Artikel.
Philosophische Studien 12: 307-408. Zusammenfassung: Wundt spricht
S. 382 von zwei Prinzipien, denen "offenbar " axiomatische, evidente Bedeutung
zugeschrieben wird. S.387 setzt er Axiom und Prinzip gleich. S.390 räumt
dem Identiätsaxiom in der Mathematik überragende Bedeutung ein,
aber mit kritischem Nachklang. Was genau ein Axiom zu einem Axiom macht,
erfahren wir nicht. Wundt liefert an der ersten Funstelle nur den Hinweis
"evidente Bedeutung." Wie Evidenz gezeigt werden kann, thematisiert er
nicht. 5 Fundstellen "axiom" (fett markiert):
-
382: "... Diese Lehre lässt sich
in zwei Principien sondern, denen offenbar eine axiomatische, d.
h. unmittelbar evidente Geltung zugeschrieben wird. ... "
-
387: "... Jene beiden Sätze sind
daher Principien, die zwar in unseren wirklichen Denkfunctionen eng verflochten
sind, die aber gleichwohl verschiedene Seiten dieser Functionen zum Ausdruck
bringen und daher bei einer abstracten Formulirung der logischen Axiome
von einander gesondert werden müssen. ..."
-
390.1: "Die augenfälligsten Belege
hierfür bietet die Mathematik dar. Sie ist es stets gewesen, die der,
Anschauung, dass das exacte logische Denken in allen seinen Anwendungen
allein vom Identitätsaxiom beherrscht sei, zur Stütze
gedient 'hat. ..."
-
390.2: "... Ist doch die mathematische
Gleichung, in der jede genau bestimmbare Größenrelation
ihren Ausdruck findet, anscheinend
immer nur eine mehr oder minder verwickelte Anwendung des Identitätsaxioms.
..."
-
390.3: "...Alle mathematischen Schlüsse
beruhen aber auf Substitutionen und Transformationen,
in denen immer und immer wieder
von jenem Axiom Gebrauch gemacht wird. ..."
-
1897-Schultz (1850–1936) Schultz, Julius
(1897) Bemerkungen zur Psychologie der Axiome. Göttingen: Vandenhoek
& Ruprecht. [30 Seiten] S.11: "... Die Behauptung, dafs im selben Augenblick
und amselben Orte dasselbe A dasselbe A sei, wäre kein brauchbarer
Grundsatz, sondern ein ganz sinnloses Wortgeklingel. A=A als Axiom ist
damit zugleich — wie alle Axiome- ein Postulat. Es schlierst die Forderung
ein, einmal Gesetztes als mit sich identisch festzuhalten: und darin liegt
eben bereits, dafs der Salz bloß bei Variierung der Belationen logischen
Sinn und Zweck hat. Diese stillschweigende Bedingung gilt nun bis in die
tiefsten psychologischen Wurzeln des Axioms hinein. ..." [Internetarchiv]
-
1898-Wundt (1832-1920). Wundt, Wilhelm
(1898) Über naiven und kritischen Realismus, Zweiter Artikel. Philosophische
Studien 13: 1-105. 12 Fundstellen "axiom":
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4.1: "... Was bedeutet das Wort empiorikritische Avenarius
selbst hat es ursprünglich immer nur in attributiven Verbindungen,
wie [>4] empiriokritische Vorraussetzung, empiriokritischer Standpunkt>,
empiriokritische Axiome u. dergl. angewandt. ..."
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4.2 "... Auch hat er keine lestinunte Rechenschaft darüber
gegeben, warum er jene Standpunkte,
Voraussetzungen und Axiome empiriokritische nennt. ..."
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7.1: "In dem Vorwort zu seinem Hauptwerk bezeichnet nun Avenarius
selbst sein ganzes Unternehmen als entsprangen aus einer Aufgabe und aus
zwei als evident vorausgesetztem Axiomen. "
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7.2-3: "... Von den zwei Axiomen aber statuirt das
erste, das Axiom der Erkenntnissinhalte, dass jedes menschliche Individuum
sich gegenüber eine Umgebung mit mannigfaltigen Bestandtheilen, andere
menschliche Individuen mit mannigfachen Aussagen und das Ausgesagte in
irgend welcher Abhängigkeit von der Umgebung. wahrnimmt. ..."
-
7.4 "... Nach dem zweiten, dem Axiom der Erkenntnissformen,
sind »alle spezielleeu wissenschaftlichen Erkenntniss-Fonuen oder
-Mittel Ausbildungen vorwissenschaft-[>8] lichen1).
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8.1: ".... Von diesen beiden Axiomen ist offenbar das erste
maßgebend für die Grundlegung des Systems, also für das
was oben die empiriokritisehe Theorie genannt werde, das zweite für
die Anwendungen dor Theorie oder die vom Standpunkte derselben unternommene
Kritik der Begriffe."
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8.2: "Demnach ist nun aber auch der Inhalt des ersten der
beide» Axiome als diejenige <empiriokritische Voraumetzung> zu
betrachten, die ist der zuvor formulirten Aufgabe als die ›einziger bezeichnet
ist, am der <alles theoretische und praktische Verhaltenr>abgeleitet
werden soll. ..."
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45: "In der letzterswähnten Forderung besteht nun zweifellos
die wichtigste Annahme des empirokritischen Systems. Sie besitzt aber freilich
nicht wie die andern den Charakter einer als Axiom bebandelten Voraussetzung,
sondern sie gibt sieh als ein aus den sonstigen Voraussetzungen bereits
abgeleitetes Postulat ..."
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53: "... Dass die empiriokritisehe Theorie dieses Postulat
wie ein a priori gültiges Axiom behandelt, dies wird aber schließlich
noch durch den von der gewählten »Standpunkt. der Betrachtung
— nicht gerechtfertigt, aber begreiflich gemacht."
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74 Fußnote Wundt: "Die physikalisischen Axiome, 1866".
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90: "Alle diese Beispiele zeigen deutlich, welche Wirkungen
das Prineip der .0ekonenfie des Denkens. äußern kann, sobald
os zum metaphysischen Axiom erhoben wird. Ein als heuristische Maxime
nützliches methodologisches Hilfsmittel in den Händen
dee wissenschaftlichen Forschers, der jeden Augenblick bereit ist sich
durch die Erfahrung eines besseren belehren zu lassen, ist es für
den speculirendon Philosophen nur noch ein Werkzeug zur Unterdrückung
unbequemer Thatsachen."
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1899-Hilbert (1862-1943) Grundlagen der
Geometrie. ChatGPT:
"David Hilbert (1862–1943) prägte den modernen Axiombegriff
entscheidend, insbesondere im Kontext der mathematischen Grundlagenforschung.
Seine Auffassung von Axiomen unterscheidet sich grundlegend von der klassischen
Tradition (z. B. Aristoteles oder Euklid), da er Axiome als rein formale
Grundannahmen betrachtete, die unabhängig von ihrer intuitiven oder
empirischen Evidenz sind.
1. Hilberts Verständnis von Axiomen
Für Hilbert sind Axiome:
-
Formale Grundannahmen: Sie sind keine „selbstverständlichen
Wahrheiten“, sondern willkürliche Ausgangspunkte eines deduktiven
Systems.
-
Konsistenz statt Wahrheit: Entscheidend ist nicht, ob Axiome
„wahr“ sind, sondern ob sie widerspruchsfrei (konsistent) sind.
-
Unabhängigkeit: Axiome sollten so formuliert sein, dass
keines von ihnen aus den anderen abgeleitet werden kann.
-
Vollständigkeit: Das Axiomensystem sollte ausreichen,
um alle relevanten Aussagen innerhalb eines mathematischen Systems zu beweisen
oder zu widerlegen.“
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1899-LippsGF (1865-1931) Lipps, Gottlob
Friedrich (1899) Grundriss der Psychophysik. 1. Auflage. > siehe bitte
1909.
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1899-Schultz (1850–1936) Schultz,
Julius (1899) Psychologie der Axiome. Göttingen: Vandenhoek &
Ruprecht. [232 Seiten]. S. (bei Schultz gesperrt hier fett)1: "Axiome
oder
Prinzipien,
zu Deutsch Grundsätze, heißen Urteile, die, keines Beweises
bedürftig, ihre Gewißheit in sich selber tragen; soll es 'apodiktisches'
Wissen geben, so sind solche als Anfangsglieder der deduktiven Schlußreihen
unumgänglich, wie im einzelnen die Logik nachzuweißen hat. ..."
[Internetarchiv]
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1901-1905-Titchener (1867-1927)
Titchener, Edward Bradford (1901-1905) Experimental Psychology in vier
Halb-Bdn. > 1910.
ChatGPT (Frage am 28.12.2024): "Titchener war stark von
der wissenschaftlichen Methodologie beeinflusst, insbesondere durch den
Empirismus und die experimentelle Methode. Seine Forschung zielte darauf
ab, psychologische Phänomene durch systematische Beobachtung und introspektive
Analyse zu untersuchen. Dabei könnten gewisse methodische Annahmen
als "axiomatisch" betrachtet werden, auch wenn er selbst diesen Begriff
nicht explizit verwendete.
Mögliche implizite „Axiome“ bei
Titchener:
-
Bewusstsein ist analysierbar: Das Bewusstsein kann in elementare
Bausteine (Empfindungen, Bilder, Gefühle) zerlegt werden. Dies ist
eine grundlegende Annahme seines Strukturalismus.
-
Introspektion als Methode: Titchener vertrat die Ansicht,
dass introspektive Selbstbeobachtung eine valide Methode ist, um die Struktur
des Bewusstseins zu erfassen.
-
Elementarismus: Psychische Phänomene lassen sich vollständig
durch die Analyse ihrer Bestandteile verstehen, ähnlich wie chemische
Substanzen in Moleküle und Atome zerlegt werden können." Diese
implizite Axiom steht in scharfem Widerspruch zur Lehre der Gestaltpsychologen.
Hierzu ChatGPT am 28.12.2024: "Die Gestaltpsychologie weist keine expliziten
Axiome im klassischen Sinne aus, sondern arbeitet mit empirisch fundierten
Prinzipien der Wahrnehmungsorganisation. Diese Prinzipien sind heuristisch
und beschreibend, können aber als informelle "Axiome" interpretiert
werden, die die Grundlage für ihre Theorien bilden. Der Fokus liegt
auf der phänomenologischen Erklärung von Wahrnehmungsphänomenen,
nicht auf formaler Strenge."
-
1903-1913-Russell (1872-1970)
und Whitehead (1861-1947). ChatGPT:
"1. Definition des Axiombegriffs bei Russell. Russell
sah Axiome als:
-
Grundlegende Annahmen eines logischen Systems, die selbst
nicht bewiesen werden, sondern die Basis für alle weiteren Ableitungen
bilden.
-
Kriterien der Konsistenz: Axiome müssen logisch widerspruchsfrei
sein, damit das System kohärent ist.
-
Willkürliche, aber pragmatische Festlegungen: Axiome
müssen nicht „wahr“ im metaphysischen Sinn sein, sondern als Grundlage
für deduktive Schlüsse funktionieren.
In „Principia Mathematica“ wird der Begriff „Axiom“ nicht
streng von „Definition“ oder „Postulat“ unterschieden. Russell und Whitehead
verwenden den Begriff „Axiom“ teilweise synonym mit „Grundannahme“ oder
„Hypothese“."
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1904-MüllerGE (1850-1934) DIE GESICHTSPUNKTE
UND DIE TATSACHEN DER PSYCHOPHYSISCHEN METHODIK. Wiesbaden: Bergmann. Fundstellen:
beweis 19, axiom 0, postulat 0, annahme 59.
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1904-Münsterberg
(1863-1916). Münsterberg, Hugo (1904) Amerikaner. Berlin: Mittler.
S.328: "... Seit die Amerikaner nach den Philippinen gegangen sind, kann
es denn doch nicht mehr als ein Axiom
gelten, daß jede Regierung in der Zustimmung der Regierten die Quelle
ihres Rechts findet. ..."
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1910-Titchener
(1867–1927) Titchener, Edaward Bradford
(1910) A Textboook of Psychology. >1901-105.
ChatGPT am 28.12.2024 zu Axiomen
bei Titchener: "Titchener hat den Begriff „Axiom“ selbst nicht verwendet,
weder in expliziter noch in prominenter Weise. Seine psychologische Methodologie
basiert jedoch auf grundlegenden Annahmen, die in gewisser Weise als methodische
"Axiome" interpretiert werden könnten, insbesondere im Hinblick auf
die Analyse des Bewusstseins und die introspektive Methode. Diese Annahmen
sind allerdings empirisch und pragmatisch geprägt und nicht formalisiert
wie in der Mathematik oder Logik."
1909-LippsGF
(1865-1931) Lipps, G. F. (1899). Grundriss der Psychophysik. Leipzig: Göschen.
2.
neubearbeitete Auflage 1909 (Online).
Zusammenfassung: Obwohl G.F. Lipps den Ausdruck "Axiom" nicht gebraucht,
so kann man die Formulierung des psychophysische Grundgesetzes als solches
interpretieren. Fundstellen: "axiom" 0; "Beobachtungsfehler" Eintrag
im Inhaltsverzeichnis 34-36; "beweis" 4; "defin" 2
"fehler" 34; "gesetz" 95; "grundgesetz" 12; "postul" 0; "prinzip" 5;
Psychophysisches Grundgesetz Eintrag im Inhaltsverzeichnis 44. Sachregister:
kein Einträge Axiom, Postulat, Prinzip, Gesetz, Grundgesetz, aber
"psychophysisches Grundgesetz".
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1911-Vaihinger.
Vahinger, Hans (1911) Die Philosophie des Als Ob. Leipzig: Meiner. Hier
zitiert nach der 7. und 8. Auflage 1922. "axiom" ergibt 27 Fundstellen
im Text (ohne SR und Anzeigen). Zentral für Vahinger Als-Ob-Philosophie
ist der Begriff der Fiktion.
Im Sachregister hat "Axiom" keinen Eintrag, nur das Paralellenaxiom (11.
Euklidisches Axiome) hat einen Eintrag mit Verweis auf S. 528. Alle Fundstellen
im Text fortlaufend und ohne Lücke:
-
Vorwort XIa 5-6.Auflage: "... Daß
auch außerhalb des Kreises der Mitarbeiter dieser Zeitschrift in
den verschiedensten Einzelwissenschaften von der Methodik der Fiktionen
Kenntnis genommen und Förderung erwartet wird, bezeugen die verschiedensten
Bemühungen, modernste einzelwissenschaftliche Probleme (wie die Einsteinsche
Relativitätstheorie, die Freudsche Psychoanalyse, die moderne mathematische
Axiomatik) unter Gesichtspunkten der Philosophie des Als Ob zu behandeln
und so ihnen anhaftende Schwierigkeiten zu beheben"
-
Inhaltsverzeichnis Die Fiktion des
Unendlich-Kleinen (506-511) ... Das Parallelenaxiom ..."
-
11: "... Ähnliches sagt Wundt,
Axiome etc. pag. 16 über Aristoteles udd ib. 75 über Leibniz."
-
30.1: "... Mit Hilfe dieser abstrakten
Ursache nun gelang es Smith, die ganze Nationalökonomie in ein geordnetes
System zu bringen. Aus diesem axiomartig aufgestellten Satze entwickelte
er deduktiv alle Verhältnisse des Handels und Verkehrs, welche sich
mit systematischer Notwendigkeit daraus ergebe ..."
-
30.2: U.a. Zitat eine Wundttitels:
"Die mathematische Physik braucht zur Aufstellung der Gesetze der Statik
und Mechanik statt wirklicher Wesen nur centra activitatis anzunehmen,
die umgeben sind von einer sphaera activitatis. Vgl. Flügel, Probleme
der Philos. 53, ib. 59. über eine solche mechanische Fiktion vgl.
Wundt, Die physikal. Axiome, pag. 123: „Ober den Grund der Abstraktion
von dem Zuschauer.•"
-
34: "... Galileische Trägheitsaxiom
..."
-
56: "Neumann nannte auch das Gesetz
der Erhaltung der Kraft, sowie eine Reihe mathematischer Axiome und Postulate
blosse fiktive Annahmen. ..."
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58.1: "Es ist noch eine Frage, ob nicht
auch manche als Axiome oder Postulate aufgestellten Annahmen zu Hypothesen
und von da sogar zu Fiktionen herabsinken könnten; solche allmählichen
Degradationen sind ja schon oft dagewesen. ..."
-
58.2: "... Selbst in der Mathematik
und mathematischen Physik wird jetzt an diesen Pfeilern gerüttelt,
und es ist nicht unmöglich, dass auch hier Elemente als fiktiv entdeckt
werden, die bisher als axiomatisch gegolten haben."
-
127.1: "Die Deduktion hängt allerdings
enge mit der Fiktion zusammen, aber nicht enger als die Induktion: und
die Fiktion ist, besonders in einigen Beispielen, mit dem Axiom ebenso
nahe verwandt als mit der Hypothese, unterscheidet sich aber doch himmelweit
von beiden. ..."
-
127.2 "... Beide, Axiom und Hypothese,
wollen Ausdruck einer Wirklichkeit sein. Das ist die Fiktion nicht und
will es nicht sein."
-
133: "... Auf allen Gebieten ist das
„Dass" und „Weil" (also die Hypothese und das Axiom und Dogma) erschüttert,
und das "Als ob" tritt an ihre Stelle. (Vgl. Kap. XXI/ u. XXVIL)
..."
-
243: "Vgl. Sigwart, Beiträge zur
Lehre vom hypothetischen Urteil, Tübingen 1871, pag. 1. Wo Aristoteles
von Zn68 sag im logischen Sinne spricht, versteht er darunter in weiterer
Bedeutung überhaupt einen Satz der einer Folgerung zu Grunde liegt;
so die Prämissen eines Schlusses, so die Axiome. ..."
-
344 (Smith): "... Er stellt jenen fiktiven
Satz — es ist, als ob alle wirtschaftlichen, geschäftlichen Handlungen
nur vom Egoismus motiviert wären — als ein Axiom an die Spitze des
Systems und entwickelt daraus deduktiv, mit systematischer Notwendigkeit,
alle Verhältnisse und Gesetze des Handels und Verkehrs und aller Schwankungen
in diesen komplizierten Gebieten...."
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345: "„In der Lehre vom Nationalreichtum,"
sagt Lange (a. a. 0. 454) „wird das Axiom aufgestellt, dass Jeder, indem
er seinem eigenen Vorteil nachgeht, zugleich den Vorteil des Ganzen befördert.
Die Regierung hat weiter nichts
zu tun, als diesem Kampf der Interessen möglichst Freiheit zu geben.
..."
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355.1: "... Um nun den Konstitutionalismus,
den Parlamentarismus als notwendige Regierungsform darzustellen, macht
Bentham aus jenem Axiom folgende Deduktion: Wenn die Handlungen der Menschen
im Wesentlichen durch ihre selbstsüchtigen Interessen bestimmt werden,
so sind die einzigen Herrscher, welche im Interesse der Beherrschten regieren,
nur diejenigen, deren selbstsüchtige Interessen koinzidieren mit den
Interessen des Volkes. ..."
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355.2: "Mill, dem unsere Schilderung
dieser Theorie entnommen ist,')
scheint nun aber eine Inkonsequenz
zu begehen, wenn er diese Art von Beweisführung für unwissenschaftlich
erklärt, weil, wenn auch die Deduktion selbst nicht anzugreifen sei,
doch das zu Grunde liegende Axiom der Wirklichkeit nicht entspreche; denn
es werden die Menschen nicht in allen ihren Handlungen von ihren selbstsüchtigen
Interessen geleitet. ..."
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355.3: "... Eine Inkonsequenz muss
es genannt werden, weil Mill selbst, wie wir sahen, in der Nationalökonomie
dasselbe Axiom als fiktive Grundlage annimmt und die Methode dieser fiktiven
Abstraktion ganz richtig schildert, [>356] ..."
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357: "... Seine [Mills] Behauptung,
dass diese Bentham'sche Methode eine „geometrische" sei, weil sie nicht
die Kollision von Kräften, das Ineinanderspiel der Ursachen berücksichtige,
sondern nur nach Art der Geometrie aus Einem Axiom deduziere, ohne Berücksichtigung
kontrekarrierender Einflüsse, ist ganz richtig; nur ist diese Methode
sehr nützlich, wenn sie mit Vorsicht angewandt wird. ..."
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373: "Solche Isolierungen, wo ein Ding
aus seinem natürlichen Zusammenhang herausgerissen und auf sich selbst
gestellt wird, sehen wir auch sonst vorgenommen. Wir können hierher
vielleicht selbst das Galilei'sche Trägheitsaxiom stellen, denn „es
setzt dasselbe einen idealen Fall voraus, der an keiner einzigen materiellen
Einheit, an keinem System von solchen in seiner Isolierung stattfindet".
Es wird festgestellt, was ein bewegter Körper tun würde, wenn
er unbeeinflusst von jeglicher Ursache bliebe — nur schliesst dieses Wenn
eben einen unwirklichen Fall ein. ..."
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468: "... . Wenn Liebmann sagt,1) dass
der Verstand schon durch konkrete Tatsachen und weiterhin durch die Axiome
der rationalen Theorie über diese Unbestimmtheit hinausgedrängt
wird zur Antizipation eines uns unbekannten und unerreichbaren fundamentalen
Raumsystems, auf welches sich alle mechanischen Prozesse im empirischen
Weltall zurückbeziehen; ..."
528: "... Und daraus folgt dann
sogleich, dass das sog. 11. Axiom, nach dem die Summe der beiden inneren
Gegenwinkel zweier parallelen geraden Linien, welche von einer dritten
Geraden geschnitten werden, 180° betrage, als ein Spezialfall des Satzes
zu betrachten ist, dass die Summe der drei Winkel in einem ebenen Dreiecke
gleich zwei Rechten sei. ..."
-
568: "Wenn wir z. B., um zu beweisen,
dass die Winkel des ebenen Dreiecks gleich zwei Rechten sind, durch einen
beliebigen Winkelpunkt eine mit der gegenüberliegenden Seite parallele
Linie ziehen, so ist dies eine Hilfslinie, vermittelst welcher jener Beweis
möglich wird, u. z. durch Reduktion des vorliegenden Falles auf das
sogen. Parallelenaxiom. Man schiebt hier diese Hilfslinie ein, welche aber
nach vollendetem Beweise herausfällt.1)
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685.1-2: "... Dieses Kantische recte
agis, ergo credis — ist das Grundaxiom der praktischen Philosophie
und als solches das Gegenstück zu dem richtig verstandenen Cartesianischen
Grundaxiom der theoretischen Philosophie: cogito, ergo sum."
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727 zu Kant: "... . Aber man beachte
wohl: der 'Satz: es ist ein Gott, bedeutet nicht den Glauben an das Dasein
einer Substanz...sondern es ist ein Axiom der reinen praktischen Vernunft,
sich selbst als Prinzip der Handlungen zu setzen'. ..."
-
751: "... Für Forberg ist die
moralische Weltordnung nur eine Fiktion, für Fichte ein philosophisches
Axiom, ein Dogma. ..."
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796.1-2: SR Parallelenaxiom.
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1913-McDougall
(1871-1938) McDougall, William (1913) Body and Mind. Second Edition.
London: Methuen & Co. 11 Fundstellen "axiom".
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1921-Külpe (1862-1915)
Külpe, Oswald (1921) Ästhetik.Leipzig: Hirzel. Zwei Fundstellen
zum Axiombegriff in Külpes Verständnis:
S.64: "... Man darf nicht vergessen,
daß Induktion und Deduktion SchJußweisen sind, und daß
sie die Sicherheit dessen, woraus geschlossen wird, voraussetzen. Die Axiome,
die Träger eines deduktiven Lehrgebäudes, können nicht selbst
wieder deduziert werden, und eine Gewinnung durch Induktion würde
ihnen die Gewißheit rauben, die sie besitzen müssen. Für
diese Axiome ist darum sehr früh eine
unmittelbare Einsicht, eine Intuition geltend gemacht worden. Aber auch
die Voraussetzungen der Induktion sind Wahrheiten, Tatsachenwahrheiten.
Die phänomenologische Methode wendet nun die Intuition auf solche
Tatsachenwahrheiten an, indem sie den qualitativen Bestand einer Erscheinung
genau festzusteHen sucht und sich dabei auf ihr Wesen beschränkt.
So abstrahiert sie von den individuellen Besonderheiten des zu erfassenden
Zustandes und Gegenstandes bei ästhetischem Verhalten und sucht nur
deren große bleibende Züge zu bestimmen. ..."
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1928-Hilbert (1862-1943) Die Grundlagen
der Mathematik. ChatGPT:
"Hier beschreibt Hilbert seine berühmte Formalismus-Philosophie:
-
Mathematik wird auf ein rein formales System zurückgeführt,
das aus Symbolen und Regeln besteht.
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Die Axiome bilden die Ausgangsregeln, und der Beweis der
Widerspruchsfreiheit ist zentral.
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Beispiel für diesen Ansatz: Hilberts Programm, das die
Mathematik auf eine finite Anzahl von Axiomen und Beweisregeln stützen
sollte.
Ein zentraler Gedanke:
„Aus den Axiomen soll sich durch rein
logisches Schließen das gesamte Gebäude der Mathematik aufbauen
lassen.“"
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1930-Carnap (1891-1970) Carnap,
R. (1930) Bericht über untersuchungen zur allgemeinen Axiomatik. Erkenntnis
1, 303–307 (1930). Sehr abstrakt, formal und dicht. Der Axiombegriff wird
nicht erklärt. In der Fußnote teilt Carnap mit : "1) Da die
Untersuchungen an anderer Stelle in ausführlicher Darstellung veröffentlicht
werden sollen, seien hier nur die wichtigsten Definitionen und Ergebnisse
ohne Angabe der Beweise zusammengestellt." Es kam zu seinen Lebezeiten
aber zu keiner Veröffentlichung. Posthum wurde aus seinem Nachlass
im Jahre 2000 Untersuchungen zur allgemeinen Axiomatik, edited by
T. Bonk and J. Mosterin veröffentlicht.
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1931-Gödel (1906-1978) Unvollständigkeitsssatz.
ChatGPT
(Frage 08.11.2024):
"Gödel zeigte mit seinem Unvollständigkeitssatz,
dass in jedem ausreichend komplexen, widerspruchsfreien axiomatischen System
Aussagen existieren, die weder bewiesen noch widerlegt werden können.
Dies stellte Hilberts Programm in Frage und offenbarte die Grenzen der
Axiomatik. Gödel zeigte, dass Axiome notwendig und nützlich sind,
aber auch dass nicht alle Wahrheiten formal ableitbar sind."
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1931-Lewin (1890-1947) Lewin, Kurt
(1931) Der Übergang von der aristotelischen zur galileischen Denkweise
in Biologie und Psychologie. Erkenntnis Bd.1, 421-466.
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1933-Bühler (1879-1963). Bühler,
Karl (1933) „Über die Axiome der Sprachtheorie“. Kantstudien 38, 1933,
S. 73–99. Fundstellen "axiom" 82 mit Titel und Kopfzeilenüberschriften.
Die Ausführungen beginnen S.19: "1. Im logischen Aufbau, im Begründungsgefüge
der Sätze einer empirischen Einzelwissenschaft oder einer homogenen
Wissenschaftsgruppe gibt es stets zwei Grenzen, an deren einer Protokollsätze
und an deren anderer Axiome stehen." Und die Regeln? In der Fußnote
1) S.20. "Die hier entwickelte Axiomatik ist das erste Kapitel meines Buches
>Sprachtheorie<, das 1933 erscheinen soll." S.20f enthält Plauderei
über Axiome mit Behauptungen und meist fehlenden Belegen oder Begründungen.
Bezieht man im Vorgriff die Sprachtheorie von 1934 mit ein, könnte
man die Überschriften S.24 "A. Der Schlüsselsatz von der
Zeichennatur der Sprache", S.40 "B. Sprechhandlung und Sprachgebilde",
S.60 "C. Das Strukturmodell der Sprache", S.74 "D. Das Schema der Sprachfunktionen"
als die Axiome deuten. Klare Ausführungen, gar eine Definition der
Axiome sucht man in dieser Arbeit vergeblich. So kann und sollte man das
Thema Axiome und Axiomatisierung nicht behandeln.
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1933-Kolmogoroff (1903-1987) Grundbegriffe
der Wahrscheinlichkeitsrechnung (= Ergebnisse der Mathematik und ihrer
Grenzgebiete. Band 3). Springer, Berlin 1933. [Internetarchiv]
S.2:
-
1934-Bühler (1879-1963). Bühler,
Karl (1934) Sprachtheorie. Stuttgart: Gustav Fischer. Zusammenfassung:
Fundstellen "axiom": Im Inhaltsverzeichnis zwei Einträge, § 1
ist Im Sachregister: "Axiomatik der Mathematik 20, 22. — der Sprachtheorie
3, 12-78, 21. Axiomatisches Denken 20ff.". Im Text (ohne Sachregister)
56 Erwähnungen (ohn Einleitung Herausgeber, Inhaltsverzeichnis und
Sachregister). §1, S. 12-24, lautet: "Idee und Plan der Axiomatik".
Nach dem Inhaltsverzeichnis sollten S. 19-21 un "3. Axiome der Sprachforschung"
bzw. in "4. Die vier Prinzipien 21-24" zu finden sein. Bühler spricht
dort auch von "vier Sätze" und vom Grundsätze:
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S.21: "4. Ein Vorblick auf das Folgende zeigt dem Leser, daß es vier
Sätze sind, die wir formulieren, erläutern, empfehlen. Sollte
ein Kritiker bemerken, sie seien (um ein Wort von KANT zu wiederholen)
aufgerafft, es gäbe vermutlich noch mehr derartiger axiomatischer
oder axiomnaher Sätze über die menschliche Sprache, dann findet
er in diesem Punkte unseren vollen Beifall; die Sätze [>22] sind in
der Tat nur aufgelesen aus dem Konzepte der erfolgreichen Sprachforschung
und lassen, wie sie dastehen, Raum frei für andere. ..."
-
S.22: "Zwei von den vier Grundsätzen gehören so eng zusammen,
daß man sich fragen kann, ob ihr Inhalt nicht in einem einzigen Satze
Platz hat: es. ist der erste und zweite. ..." Bühler bennet die ersten
zwei Grundsätze nicht und gibt auch keinen Querverweis. Man kann an
dieser Stelle nicht wissen, wovon Bühler spricht.
-
S.23: "... Deren logische Rechtfertigung erfolgt in unserer Lehre vom Symbolfeld
der Sprache und auch diese Lehre muß axiomatisch fundiert sein. Sie
ist es wenn man B und D zusammen anerkennt." B und D bleiben an dieser
Stelle unerklärt, es gibt auch keinen Querverweis.
-
S.23: "....- Daß es der Psychologe der Sprache nicht weniger sein
muß, daß die Gebildelehre des Grammatikers allem anderen logisch
vorgeordnet sei und warum sie es sein kann, ist der Aufschluß, den
das Axiom C bringt. Der Grundsatz D mag für sich selbst sprechen."
Sucht man im Text nach (A), (B), (C) und (D) wird man wie folgt fündig
-
(A) S.24: "§ 2. Das Organonmodell der Sprache (A)."
-
(B) S.33: "§ 3. Die Zeichennatur der Sprache (B)."
-
(C) S.48: "§ 4. Sprechhandlung und Sprachwerk; Sprechakt und Sprachgebilde
(C)."
-
(D) S.69: "§ 5. Wort und Satz. Das S.F•System vom Typus Sprache (D)."
Ich habe selten ein solches Wort- und Begriffschaos mit "Axiom" wie in
Bühlers Sprachtheorie erlebt.
-
1936-Lewin (1890-1947).
Lewin, Kurt (1936) Principles of topological psychology. New York 1936.
Deutsch: Grundzüge der topologischen psychologie. Bern 1969. Sowohl
in der englischen Ausgabe als auch in der deutschen Übersetzung finden
sich 9 Fundstellen "axiom", die Lewin ohne nähere Erklärungen
erwähnt.
-
73.1-2: "Der metrische Raum. — Man
kann fragen, ob über topologische Bestimmungen hinaus sich auch metrische
Bestimmungen für die psychischen Bereiche treffen lassen. Ein metrischer
Raum ist dadurch gekennzeichnet, daß je zwei Punkten x, y des Raumes
eine Entfernung x7y 0 zuzuordnen ist, für die gewisse Entfernungsaxiome
gelten, insbesondere das Dreiecksaxiom (HAUSDORFF 1914, S.211). ...".
-
74: "... Ob und wo das Dreiecksaxiom,
dessen Gültigkeit die Voraussetzung aller Maßbestimmungen ist,
auf quasiphysikalische Abstände anwendbar ist, wäre besonders
zu untersuchen. ..."
-
216: Lit: "82. REICHENBACH, H.: Axiomatik
der relativistischen Raum-Zeit-Lehre. Braunschweig: Vieweg und Sohn, 1924,
161 S."
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221.1 Glossarium: "Raum, mathematischer.
Bezieht sich nicht auf irgendwelche besonderen Seinsweisen, sondern ausschließlich
auf Relationen. Für diese Relationen gelten bestimmte Axiome."
-
221.2-3 Glossarium: "Raum, metrischer:
Beliebigen zwei Punkten eines solchen Raumes ist ein Abstand zugeordnet,
für den bestimmte Axiome, insbesondere das Dreiecksaxiom, gelten."
-
221.4 Glossarium: "Raum. topologischer:
Nichtmetrischer Raum, für den bestimmte Axiome gelten. Teil-Ganz-Beziehung
und Zusammenhangsverhältnisse sind seine Grundbegriffe."
-
233 Sachregister: "Dreicksaxiom 221"
-
1938-EinsteinInfeld. Einstein,
Albert & Infeld, Leropold (1938) The Evolution of Physics. Cambridge
University Press. (Online).
Fundstellen: "ayxiom" 0, "postulat" 0, "princip" 60, "assumption"
61, "bas" 24.
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1939-Stumpf (1848-1936) Stumpf, Carl.
(1939) Erkenntnislehre I. Leipzig: Barth.
Zusammenfassung: Fundstellen: Annahme 7, Axiom 75, beweis 30, Ableitung
0, Kausalität 13, Postulat 2, Prinzp 21, Gesetz 107, Regel 25, erleben
12, erlebt 4, Erlebnis 5. Band II > 1940. Ich habe die ersten 15
Fundstellen bis Seite 154 gesichtet und dokumentiert. Eine gründliche
Auseinandersetzung mit dem Begriff des Axioms (> Checkliste Axiome) findet
bei den ersten 15 Erwähnungen der ersten 154 Seiten nicht statt:Ich
habe die ersten 15 Fundstellen bis Seite 154 gesichtet und dokumentiert.
Eine gründliche Auseinandersetzung mit dem Begriff des Axioms (> Checkliste
Axiome) findet bei den ersten 15 Erwähnung der ersten 154 Seiten nicht
statt:
[1] RS-SEL1-7: Stumpf setzt an der ersten Fundstelle S. 7 Axiome
mit "allgemeinen Sätzen" gleich, ohne den Begriff des Axioms ausdrücklich
zu erläutern.
[2] RS-SEL1-14: In der zweiten Erwähnung S. 14, sagt Stumpf, Axiome
regeln die Beziehungen der Dinge untereinander.
[3] RS-SEL1-68: In der 3. Erwähnung S. 68 kennzeichnet Stumpf
Axiom nach der modernen Konventionslehre als willkürlich angenommene
Vordersätze, weiter spezifiziert als die einfachsten und folgenreichsten.
[4] RS-SEL1-97: In der 4. Erwähnung S. 97, sagt Stumpf, dass die
großen Mathematiker in ihren Axiomen sehr allgemeine Begriffe als
gegeben voraussetzten.
[5] RS-SEL1-127: Der Begriff der Selbstverständlichkeit und Notwendigkeit
wird in der 5. Erwähnung S. 127 mit Axiomen am Beispiel des Satzes
vom Widerspruch oder Ähnlichem in Verbindung gebracht.
[6] RS-SEL1-128: RS-SEL1-128: Axiome werden in der 6. Erwähnung
mit Beispiel Satz vom Widerspruch als unmittelbare Vernunfterkenntnis
angesehen, wobei Stumpf fragt, welche andere dieser Art es wohl noch geben
mag.
[7] RS-SEL1-130: 7. Erwähnung Überschriften "Universalaxiome"
und "Kategorische Axiome". "a. Satz des Einschlusses „Was in einem Begriffsganzen
als Teil enthalten ist, muß von dem ganzen ausgesagt werden, ...
Dies ist der Grundsatz der sog. analytischen Urteile."
[8] RS-SEL1-131.1: 8. Erwähnung Bezugnahme Descartes.
[9] RS-SEL1-131.2: In der 9. Erwähnung werden Axiome als
verkleidete Definitionen interpretiert.
[10] RS-SEL1-131.3: In der 10. Erwähnung sagt Stumpf, dass man
in der Logik den Satz der Identität als erstes aller Axiome hinstelle.
[11] RS-SEL1-136: In der 11. Erwähnung behauptet Stumpf, ohne
dies durch entsprechende Zitate zu belegen, dass die neuere Mathematik
und Physik misstrauisch und umstürzlerisch gegen die Axiome vorgehe.
[12] RS-SEL1-150: Die 12. Erwähnung empfiehlt einen Satz besser
als Axiom einzuführen.
[13] RS-SEL1-152: Überschrift "2. Folgerungsaxiome". "Wir verstehen
darunter Sätze, die den Zusammenhang zwischen den Vordersätzen
und dem Schlußsatz eines formel gültiges Schlusses aussprechen."
[14] RS-SEL1-153 Die 14. Erwähnung macht einen technischen
Einwand gegen ein durch Umformung erhaltenes Axiom.
[15] RS-SEL1-154: In der 14. Erwähnung äußert sich
Stumpf zur Vielzahl der "Folgerungsaxiome", die nach einer Fußnote
des Herausgebers in § 20 eingefügt worden sind.
-
1939-Jeversches-Wochenblatt
vom
14.11.1939. "Wenn gewisse Axiome der Psychologie unumstößlich
sind,, dann ist es u. a. das, daß sich der Verbrecher dadurch verrät
, daß er die verbrecherische Tat gutheißt." Das ist keine wissenschaftlich,
sondern ein unsinnig-propagandistischer Gebrauch.
-
1940-Burt (1883-1971)
Burt,
Cyril (1940) The Factor of the Mind. University of London Press.
Burt gebraucht den Ausdruck "axiom" in seinem Buch The Factors of
the Mind (1940) insgesamt 11 mal, 1 mal davon im Index (Sachregister).
Sämtliche Fundstellen wurden erfasst
und dokumentiert, in englisch und in deutsch durch Google Übersetzer.
Der Axiombegriff wird hierbei von Burt nicht definiert oder näher
erläutert, so dass die inhaltlichen Bestimmungen auf Behauptungsniveau
bleiben..
Sachlich-thematisch habe ich im Register erfasst:
-
Axiom der Einheitlichkeit der Natur Burt 1940,
p. 221
-
Axiom oder Prinzip der Einfachheit Burt 1940,
p.240
-
Axiom universeller Kausalität Burt 1940,
p. 31, 220
-
Euklids erstes Axiom nach Burt
1940,
p. 46
-
Kardinalaxiom der empirischen Psychologie :
alles, was messbar ist, hat notwendigerweise die Natur einer Relation 1940,
p. 237.1
-
Multiplikationsaxiom Burt 1940,
p.51
-
1940-Stumpf (1848-1936) Stumpf, Carl.
(1940). Erkenntnislehre II. Leipzig: Barth. Fundstellen: Annahme 85, Axiom
62, Hypothese 516, beweis 74, Ableitung 12, Kausaliät 510, Postulat
24, Prinzp 162, Gesetz 945, Regel 232, erleben.10 (SR-), erlebt 11, Erlebnis
14.
-
1943-Hull. Hull, Clark (1943) Principles
of Behavior. New York: Appleton-Century-Crofts, Inc. In dem Buch gibt es
neben einem Sachregistereintrag 6 Fundstellen "axiom" (alle hier,
übersetzt von DeepL).
p. 2: "Der Begriff „Theorie“ hat in den Verhaltens- oder
„Sozial“-Wissenschaften eine Vielzahl von Bedeutungen. Im Sinne der vorliegenden
Arbeit ist eine Theorie eine systematische deduktive Ableitung der sekundären
Prinzipien beobachtbarer Phänomene aus einer relativ kleinen Anzahl
von primären Prinzipien oder Postulaten, ähnlich wie die sekundären
Prinzipien oder Theoreme der Geometrie letztlich als logische Hierarchie
aus einigen ursprünglichen Definitionen und primären Prinzipien,
den Axiomen, abgeleitet werden. In der Wissenschaft gilt ein beobachtetes
Ereignis als erklärt, wenn der Satz, der es ausdrückt, logisch
aus [>2] einer Reihe von Definitionen und Postulaten in Verbindung mit
bestimmten beobachteten Bedingungen, die dem Ereignis vorausgehen, abgeleitet
wurde. Dies ist, kurz gesagt, das Wesen der wissenschaftlichen Theorie
und Erklärung, wie sie in den physikalischen Wissenschaften nach Jahrhunderten
erfolgreicher Entwicklung allgemein verstanden und akzeptiert wird (i,
S. 495-496)."
Beigegeben sind 10 Fragen und Antworten von ChatGPT
zu Hulls Axiomen, Postulaten, Prinzipien.
-
1945-Wertheimer (1880-1943).
Wertheimer, Max (1945, dt. 1957) Productive Thinking. Harper, New York.
Im Sachregister der dt. Ausgabe wird ausgewiesen: "Axiome 41ff., 73f.,
207, 211f., 212A
— sinnvolle und sinnlose 73f., 207". Falsches Einstein/Infeld-Zitat
ohne Seitenzahl und Wortchaos Annahme, Axiom, Postulat, (Anmerkung
S. 212): In der englischen Ausgabe Einstein/Infeld ist p. 186 von "new
assumption" (zwei) die Rede, in der deutschen Ausgabe von Einstein/Infeld
S. 120 wird von "beiden Postulaten" gesprochen und Wertheimer spricht vom
Vergleich von drei Axiomen, obwohl es in der Relativitätstheorie,
im neuen Konzept nur zwei gibt.
-
41ff: klärt nicht, was ein Axiom sein soll, bringt aber
die Begriffsverschiebung ins Spiel.
-
73f: klärt nicht, was ein Axiom sein soll, bringt aber
"heimliche Axiome" für Selbstverständlichkeiten auf.
-
207: klärt nicht, was ein Axiom sein soll, zitiert aber
Einstein Auffassung: "Die einzige Tugend von Axiomen ist, daß sie
grundlegende Voraussetzungen liefern, aus denen man Schlüsse ziehen
kann, die mit den Tatsachen übereinstimmen.“
-
211f: Hier geht Wertheimer auf die Leistungsfähigkeit
von Axiomen ein: "Die Technik der Axiome ist ein sehr brauchbares Werkzeug.
Es ist eine der wirkungsvollsten Techniken, die bisher in der Logik und
der Mathematik erfunden wurden; mit einigen wenigen allgemeinen Sätzen
ist für alles gesorgt, was man braucht, um die Einzelheiten abzuleiten.
Man kann mit riesenhaften Summen von Tatsachen umgehen, mit gewaltigen
Mengen von Sätzen, indem man an ihre Stelle ein paar Sätze setzt,
die in einem formalen Sinn mit allem diesem Wissen gleichbedeutend sind.
Einige der großen Entdeckungen der modernen Mathematik wurden nur
möglich, weil diese aufs äußerste [>] vereinfachende Technik
zur Hand war. Auch Einstein benutzte dieses Werkzeug in seinen Darstellungen
der Relativitätstheorie."
-
212A: Die Anmerkungen klären nicht, was Axiome sein
sollen; aber es wird betont, dass die wirklichen produktiven Denkprozesse
anders ablaufen, als sie später in Veröffentlichungen systematisch
dargestellt werden. In Anmerkung 7 wird ausgeführt: "... „Die Art,
wie in dem Buch von Einstein und Infeld die zwei Gruppen von je 3 Axiomen
einander gegenüber gestellt werden, stellt ganz und gar nicht dar,
wie die Dinge sich im tatsächlichen Denkprozeß abspielten. ..."
Leider teilt Wertheimer die Fundstelle nicht mit. So sollte man Wissenschaft
nicht betreiben. Die Rekonstruktion des Sachverhalts bei Einstein/Infeld,
nur weil Wertheimer nicht ordentlich zitieren kann oder mag, hat mich fast
zwei Stunden gekostet. Ich habe die englische
Ausgabe von Einstein/Infeld 1938
nach "axiom" durchsucht, aber keinen Treffer erzielt. "princip" wird allerdings
62x gefunden. Was Wertheimer veranlasst von "3 Axiomen" zu phantasieren,
bleibt sein Geheimnis.
Einstein/Infeld Englische
Ausgabe (1938) p.185
(1) The velocity of light in empty space always
has its standard value, independent ofthe motion of the
source or receiver of light.
(2) In two c.s. moving uniformly, relative to each other,
alllaws of nature are exactly identical and there is no way of distinguishing
absolute uniform motion.
(3) Positions and velocities are transformed from one
inertialsystem to another according to the classical transformation.
The contradiction is then evident. We cannot
combine (1), (2), and (3). |
p. 186 Our new assumptions are:
(1) Thevelocity oflight in vacuois the samein all c.s.
movinguniformly, relative to eachother.
(2) All laws of nature are the samein all c.s.
moving uniformly, relative to each other.
The relativity theory begins with these two
assumptions. From nowon weshall not use the classical
transformation because we know that it contradicts our assumptions.
_ |
Deutsche Ausgabe S.119: Einstein, Albert & Infeld,
Leopold (1956ff) Die Evolution der Physik. Reinbek: Rowohlt (rde).
1. Im leeren Raum ist die Lichtgeschwindigkeit stets
konstant. Sie hängt weder von der Bewegung der Lichtquelle noch von
der des Beobachters ab. [>120]
2. In zwei gleichförmig gegeneinander bewegten Systemen
herrschen genau dieselben Naturgesetze. Es gibt keine Möglichkeit,
eine absolut gleichförmige Bewegung zu konstatieren.
3. Positionen und Geschwindigkeiten werden gemäß
der klassischl Transformation von einem Inertialsystem in ein anderes übertragen
-
dann liegt der Widerspruch klar zutage.
Wir
können die Punkte 1,2 und 3 nicht
auf einen
Nenner bringen. |
S.120 "Unsere neuen Annahmen lauten:
1. Die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum ist für alle
gleichförmig, gegeneinander bewegten Systeme gleich groß.
2. In allen gleichförmig gegeneinander bewegten
Systemen gelten durchweg die gleichen Naturgesetze.
Von diesen beiden Postulaten geht die Relativitätstheorie
aus. Die klassischen Transformation wollen wir uns von nun an nicht mehr
be[>121]dienen, da wir wissen, daß sie sich mit unseren Annahmen
nicht vereinbaren läßt."
|
-
1948-Schiller, Paul von (1908-1949)
Schiller, Paul von (1948) Aufgabe der Psychologie. Eine Geschichte ihrer
Probleme. Wien: Springer. 7 Fundstellen "axiom" von insgesamt 11 mit Überschriften.
Schiller folgert S. 173.1-2 aus Axiomen Postulate, die er für empirisch
beweisbar hält. Axiom wird nicht geklärt; schwer verständlich.
-
Inhaltsverzeichnis Kap. IX Kritik Erlebnislehre:
2. Axiome und Gesetze der Zeichen 170
-
127: "Hull will den inneren Faktor
mit einem, durch die Vorgänge des fraglichen Reizes ausgelösten
antizipierenden Antwortfragment, bzw. mit dessen Reizwirkungsmodifikation
gleichsetzen. Auf diesen Gedanken baut er eine Axiomatik des Lernens auf.
... "
-
171: "Aus diesen Eigenschaften läßt
sich eine Axiomatik der Zeichen ausarbeiten, welche auch diejenige der
Erlebnisse befriedigt.
1. Es gibt Bedeutungsbereiche (Aussagegebiete),
die von dem objektiven eindeutigen Aussagebereich verschieden sind.
2. Es gibt unzählige solche
sonderdeutigen Bedeutungs,bereiche, die auch voneinander verschieden sind.
...3....4."
-
172: "... Aus den Axiomen lassen sich
unter anderen drei Annahmen folgern, die bekannten Feststellungen der Erlebnislehre
entsprechen."
-
173.1-2: "Unsere drei Postulate gewinnen
also ihre Verifizierung in den drei wichtigsten, bekannten Erlebnissätzen,
was den zutreffenden Charakter [>173] unseres Axiomensystems vorläufig
genügend zu sichern scheint. Somit ergJeben unsere Sätze
ein wahres Axiomensystem, denn.die aus ihnen gefolgerten Postulate sind
empirisch beweisbar, sie sind widerspruchfrei und keines ist Folge der
anderen. ..."
-
183: "Das Erleben aus der Behinderung
von Instinktverläufen zu derivieren, wurde wiederholt versucht und
ist eigentlich auch ein Axiom der Tiefenpsychologie. Des g,enaueren können
wir diesen Gedanken am Beispiele der Ausdrucksbewegungen verfolgen."
-
193: "... Darum versuchen wir jetzt
die Grundzüge der Handlungslehre in knappe Sätze zu fasssen und
wenn auch nicht axiomatisch, so doch so in strenger Weise, wie es bei ·dem
zarten Stand unserer Kenntnisse heute schon möglich erscheint.
..."
-
1951-Stevens (1906-1973) Stevens, S.S.
(1951, ed.) Handbook of Experimental Psychology. New York: Wiley. 1436
Seiten.Zusammenfassung: Im Index kein Eintrag "axiom", "postulat" (obwol
das Thema Postulates mehrere Seiten einnimmt p.13-17" , "prinzip". Tatsächlich
verwendet Stevens Postulat statt Axiom, wie man seinen Ausführungen
p. 16 entnehmen kann:
p.16: "It is helpful to distinguish among
definitions, postulates, and theorems. In a formal system like algebra
these distinctions are clear enough. By means of definitions we introduce
new signs into the system, and the definitions
relate the new signs to the older signs already explicated. Thus an
= a X a X a X . . . (for n factors) is a definition used to introduce the
exponential sign into the system. Postulates, then, are the statements
we make, without proof, about the signs and operators and their relations.
And theorems are the statements arrived at by combining the signs in a
manner consistent with the postulates and definitions." |
GÜ: "Es ist hilfreich, zwischen Definitionen,
Postulaten und Theoremen zu unterscheiden. In einem formalen System wie
der Algebra sind diese Unterscheidungen klar genug. Mittels Definitionen
führen wir neue Zeichen in das System ein, und die Definitionen setzen
die neuen Zeichen mit den bereits erläuterten älteren Zeichen
in Beziehung. Daher ist an = a X a X a X . . . (für n Faktoren)
eine Definition, die verwendet wird, um das Exponentialzeichen in das System
einzuführen. Postulate sind also die Aussagen, die wir ohne Beweis
über die Zeichen und Operatoren und ihre Beziehungen machen. Und Theoreme
sind die Aussagen, zu denen wir gelangen, wenn wir die Zeichen in einer
Weise kombinieren, die mit den Postulaten und Definitionen vereinbar ist." |
-
1958-Stegmüller (1923-1991).
Stegmüller, Wolfgang (1958) Die axiomatische Methode in (335-342)
Wissenschaftstheorie. In (327-353) Das Fischer Lexikon Philosophie. S.
335 führt zu Beginn aus:
"2. Die axiomatische Methode. So wie man die Begriffe
einer Wissenschaft in der Weise ordnen kann, daß man die Undefinierten
Begriffe an den Anfang stellt und die übrigen Begriffe auf dem Wege
der Definition auf sie zurückführt, so lassen sich auch die Aussagen
eines wissenschaftlichen Gebietes, von denen die Wissenschaftler annehmen
oder wissen, daß sie wahr sind, in der Weise ordnen, daß man
gewisse Aussagen, die Grundsätze oder Axiome genannt werden, an den
Anfang stellt, aus denen sich dann die übrigen logisch ablciten lassen.
..." Zur modernen Auffassung siehe Zitat Hübner 1980.
-
1959-Luce (1925-2012)
Luce, Duncan R. (1959) Individual Choice Behavior. New York: Wiley. 322
Fundstellen "axiom", davin 1 Schutzumschlag, 8 Inhaltsverzeichnis,
2 Literaturverzeichnis, 9 Sachregister, also 302 im Text.
p.6 "a. Interpretation. Part ii
of the axiom simply states that if y is invariably chosen over x then x
may be deleted from T when considering choices from T. This seems reasonable.
If one never selects liver in preferenee to roast beef, then in choosing
among liver, roast beef, and chicken one can immediately reduce the problem
to consideration of roast beef and chicken."
[GÜ] "a. Interpretation. Teil
ii des Axioms besagt einfach, dass, wenn y ausnahmslos vor x gewählt
wird, x bei der Erwägung von Entscheidungen aus T gestrichen werden
kann. Das erscheint vernünftig. Wenn man nie Leber vor Roastbeef auswählt,
dann kann man bei der Wahl zwischen Leber, Roastbeef und Huhn das Problem
sofort auf die Erwägung von Roastbeef und Huhn reduzieren.."
-
1967-Watzlawick
(1921-2007),
Beavin, Jackson. Watzlawick, Paul; Beavin, Janet H. & Kackson Don
D. Pragmatics of Human Communication. A Study of Interactional Patterns,
Pathologies, and Paradoxes. W. W. Norton & Company, New York
-
1969-Watzlawick (1921-2007), Beavin,
Jackson. Menschliche Kommunikation – Formen, Störungen, Paradoxien.
Bern: Huber. "2. Kapitel : Pragmatische Axiome - ein Definitionsversuch
-
1. metakommunikatives Axiom: "Man kann nicht nicht kommuniziueren."
(S. 53)
-
2. metakommunikatives Axiom: "Jede Kommunikations hat einen Inhalts-
und einen Beziehungsaspekt, derart, dass letzterer den ersteren bestimmt
und daher eine Metakommunikation ist." (S.56)
-
3. metakommunikatives Axiom: "Die Natur einer Beziehung ist durch die
Interpunktion der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bediungt."
(S. 61)
-
4. metakommunikatives Axiom: "Menschliche Kommunikation bedient sich
digitaler und analoger Modalitäten. Digitale Kommunikationen haben
eine komplexe und vielseitige logische Syntax, aber eine auf dem Gebiet
der Beziehungen unzulängliche Semantik^Analoge Kommunikationen dagegen
besitzen dieses semantische Potential, ermangeln aber die für eindeutige
Kommunikationen erforderliche logische Syntax." (S.68)
-
5. metakommunikatives Axiom: "Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe
sind entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem, ob die Beziehung
zwischen den Partnern auf Gleichheit oder Unterschiedlichkeit beruht."
(S.70)
Die AutorInnen fassen S.70 zusammen: "In bezug auf die oben erwähnten
Axiome möchten wir nochmals folgendes betonen: Erstens sollte es klar
sein, daß diese Axiome nicht mehr als versuchsweise getroffene Formulierungen
sein können. Zweitens sind sie insofern heterogen, als sie von Beobachtungen
sehr verschiedenen Abstraktionsgrades abgeleitet sind. Ihr gemeinsamer
Nenner ist also nicht ihr Ursprung, sondern die ihnen allen eigene pragmatische
Bedeutung, die ihrerseits nicht monadischer, sondern zwischenmenschlicher
Natur ist. So macht die Unmöglichkeit, nicht zu kommunizieren, alle
Zwei-oder-mehr-Personen-Situationen zu zwischenpersönlichen, kommunikativen;
der Beziehungsaspekt solcher Kommunikationen umreißt diesen Umstand
noch enger. Die pragmatische zwischenmenschliche Bedeutung der digitalen
und analogen Kommunikationsmodalitäten liegt nicht nur in ihrer weitgehenden
Isomorphie mit dem Inhalts- und Beziehungsaspekt jeder Mitteilung, sondern
darüber hinaus in der unvermeidlichen, aber wichtigen Doppeldeutigkeit,
mit der sich Sender wie Empfänger beim Übersetzen von der einen
in die andere Modalität auseinanderzusetzen haben. Der Begriff der
Interpunktion beruht auf einer Weiterentwicklung des klassischen Aktion-Reaktion-Modells
und seiner Anpassung an die Wechselseitigkeit menschlicher Beziehungen.
Und schließlich kommen die Begriffe der Symmetrie und der Komplementarität
am nächsten an den mathematischen Begriff der Funktion heran, da die
Positionen der Partner nur Variable mit einer unbegrenzten Anzahl von Werten
darstellen, deren Sinn nicht absolut ist, sondern sich nur aus der gegenseitigen
Beziehung ergibt."
Der Begriff Axiom und pramatisches Axiom wird nicht
geklärt. Zu einer früheren Kritik der Axiome von mir siehe bitte
hier.
Anmerkung: Watzlawick, Paul; Weakland,
John H. & Fisch, Richard (1974) Lösungen. Zur Theorie und Praxis
menschlichen Wandels. Bern: Huber. Im Sachregister kein Eintrag
"Axiom(e)"
1970-Piaget (1896-1980) Piaget, Jean
(1970, dt. 1974) Abriss der genetischen Epistemologie. Übersetzung:
Fritz Kubli. Olten und Freiburg: Walter. Zusammenfassung: Die meisten Erwähnungen
erfolgen im Abschnitt Epistemiologie der Logik (101-108). Den Ausführungen
kann man entnehmen, dass Piaget Axiome und Prinzip synonym verwendet. Während
bei Euklid die Axiome noch anschaulich und evident sein mussten, verlange
die moderne Lehre nur noch Widerspruchsfreiheit, Vollständigkeit und
Unabhängigkeit. Eine ausdrückliche Erörterung des Axiombegriffs
selbst findet nicht statt.
102.1-4: "Wenn die Axiomatisierung
tatsächlich auf gewissen Prozessen der reflektierenden Abstraktion
beruht, erlangt sie mit zunehmender Verfeinerung eine immer größere
Bewegungsfreiheit. Die fragliche Abstraktion tritt klar zutage, wenn der
Logiker auf sein eigenes Denken zurückgeht und daraus gewisse elementare
Prinzipien entnimmt - wie das Identitätsprinzip, das Widerspruchsprinzip
und das Prinzip des ausgeschlossenen Dritten. Die Geschichte der
Axiomatisierungen
zeigt indessen, daß, obschon auf einer gewissen Entwicklungsstufe,
etwa bei Euklid, die Axiome noch anschaulich und evident sein mußten
(und somit Anleihen beim natürlichen Denken waren), die retroaktive
Abstraktion schließlich zu einer differenzierten Aktivität wurde,
die ihre Ziele, je mehr diese bewußt waren, verallgemeinerte und
dadurch immer weniger intuitive Theorien zu begründen vermochte (die
nicht-euklidischen Geometrien sind in dieser Hinsicht ein bedeutsamer Markstein).
Die Formalisation durfte sich von nun an ihre Axiome völlig
frei - je nach Bedürfnis - vorgeben, ohne sich auf die vom natürlichen
Denken gelieferten Elemente zu beschränken. "
103.1-3: "... Welchen Inhalt axiomatisiert
die formale Logik? In der Geschichte der Mathematik geht der formalisierten
Theorie zumeist eine intuitive oder «naive» Theorie voran.
In der Logik läßt sich hingegen nur schwer eine ähnliche
Unterscheidung treffen, und trotzdem dürfte ein axiomatisches
System kaum aus dem Nichts geboren werden, da die unbewiesenen
und unbeweisbaren Aussagen, die als Axiome gewählt werden,
und die nicht-definierbaren Begriffe, welche zur Abgrenzung aller definierten
Begriffe unerläßlich sind, eine ganze Welt von implizierten
Verbindungen umlassen. ..."
105: "... Jedes formale System beruht
auf Axiomen, die den drei Bedingungen unterworfen sind: Vollständigkeit,
Verträglichkeit und Unabhängigkeit (die letztere besagt, daß
zwei Axiome sich nicht durch Tautologie aufeinander reduzieren
dürfen)."
ChatGPT am 0801.2025 zur Wissenschaftstheorie
Piagets: "Ein prägnanter „Hauptsatz“ der epistemischen Erkenntnistheorie
von Piaget könnte in etwa so lauten:
„Wissen ist das Ergebnis eines dynamischen Prozesses
der aktiven Konstruktion durch die Wechselwirkung zwischen Subjekt und
Umwelt, wobei Assimilation, Akkommodation und Äquilibration als zentrale
Mechanismen wirken.“
Dieser Satz fasst die zentralen Prinzipien von Piagets Theorie
zusammen: die aktive Konstruktion von Wissen, die Anpassungsmechanismen
und das Streben nach einem Gleichgewicht zwischen bestehenden Strukturen
und neuen Erfahrungen."
-
1972-Huber (1942-) Huber, Oswald.(1972)
Axiomatische Präferenzlogik in der psychologischen Entscheidungsforschung.
Ein Beitrag zur Theorie der sicheren mehrdimensionalen Wahlen. Salzburg:
Universität, Philosophische Fakultät, 1972, 192 Seiten Schreibmaschinenfassung,
101 Literaturang.
-
1972-Piaget (1896-1980) Piaget, Jean (1972,
dt. 1973) Erkenntnistheorie der Wissenschaften vom Menschen. Übersetzung:
Erika Höhnisch. Frankfurt: Ullstein. Im Fremdwörterverzeichnis
S.294: "Axiom, Satz der keines Beweis bedarf, da er in sich selbst
einsichtig (evident) ist."
-
1973-Kamlah (1905-1976)
& Lorenzen (1915-1994). Kamlah & Lorenzen
(1973) §
2 Das Problem des Anfangs (der "Fundamentalphilosophie") in (15-22)
Logische Propädaeutik. Axiomatik und das Anfangsproblem hängen
eng miteinander zusammen.
Ein Hauptsatz der Wissenschaftstheorie zum Anfang lautet: Irgendwo
muss man anfangen und diesen Anfang kann man nicht beweisen und muss ihn
folglich als gültig und wahr annehmen (ein Axiom?). Solche Anfangsannahmen
wurden als Axiome bezeichnet und kann man auch als Axiome bezeichnen. Axiome
bedeuten in diesem Sinne nichts anderes als erste Sätze, die man unbewiesen
als wahr und gültig annimmt, um einem unendlichen Zurückschreiten
zu entgehen. |
-
1973-Westmeyer (1946-2020), Westmeyer,
Hans (1973) Kritik der psychologischen Unvernunft. Probleme der Psychologie
als Wissenschaft. Stuttgart: Kohlhammer. Im Sachregister wird "Beweis"
nicht
angeführt, auch nicht "Wahrheit". Demnach scheint Beweis und Wahrheit
in Westmeyers Wissenschaftstheorie von 1973 keine Rolle zu spielen. Das
ist aber falsch, weil Westmeyer S. 25f angibt "Analog Stegmüller (1969,
672) [>26] führen wir den Beweis durch reductio ad absurdum." Mit
Hilfe von Hempels Regel Maximaler Bestätigung (RMB), dem Ansatz Stegmüllers
mit einer Reinterpretation von objektiven Wahrscheinlichkeitswendungen
als abgeschwächte induktive, soll eine widerspruchs- und mehrdeutigkeitsfreie
Variante des statistischen Syllogismus möglich sein. Komplizierter,
schwieriger Beweisgang. Fundstellen: axiom 1, beweis 13, bewies 0, zeig
55, postulat 8, prinzip 11, folgerung 11; erleben 5, erlebt 0, Erlebnis
0.
-
1974-Orth (1946-2012) Orth,
Bernhard (1974) Einführung in die Theorie des Messens. Kohlhammer
Standards Psychologie. Sturrgart: Kohlhammer. Obwohl der Begriff
des Axioms in der Messtheorie eine überragende Rolle spielt, konnte
ich bei Orth (1974) keine befrieigende Definition von Axiom finden außer
"Meßtheoretische Axiome sind Eigenschaften undefinierter Begriffe".
Nach dem Sachregister Orth (1974), S. 34:
„Unter einer Axiomatisierung wollen wir die Bildung eines
Axiomensystems verstehen. Jede Axiomatisierung hat von einer Anzahl undefinierter
oder primitiver Ausdrücke (oder: Grundbegriffen) auszugehen, wie z.
B. dem Begriff »Menge«. Aus undefinierten lassen sich definierte
Ausdrücke ableiten, wie z. B. die Begriffe »Relation«
und »Operation« in der Mengenlehre. In der Meßtheorie
werden diese Begriffe jedoch undefiniert gelassen; die Mengenlehre wird
insofern vorausgesetzt. Meßtheoretische Axiome sind Eigenschaften
undefinierter Begriffe: die undefinierten Begriffe bilden das Relativ.
Im allgemeinen sind bei einer Axiomatisierung Ableitungsregeln anzugeben,
die festlegen, mit welchen Mitteln definierte Ausdrücke aus undefinierten
und Theoreme aus Axiomen abgeleitet werden dürfen. In der Meßtheorie
sind dieses alle logischen und mathematischen Regeln, die nicht gesondert
angegeben werden. Ein Axiomensystem ist ein formales System und bedarf
einer (inhaltlichen) Interpretation: in der Meßtheorie muß
es empirisch und numerisch interpretiert werden können.“
-
1976-AEM.
Lexikon der Psychologie Bd.1, A-Gyrus: "Axiom, axiomatisches System, im
Gegensatz zu einem Theorem stellt ein A. eine nicht bewiesene Aussage dar.
..." Axiome der Psychologie werden nicht genannt.
-
1977-ToebeHarnattSchwemmerWerbik.
Toebe, Peter; Harnatt, Jochen; Schwemmer, Oswald & Werbik, Hans (1977)
Beiträge der Konstruktiven Philosophie zur Klärung der begrifflichen
und methodischen Grundlagen der Psychologie. In (93-115) Schneewind, K.A.
(1977, Hrsg.) Wissenschaftstheoretische Grundlagen der Psychologie. München:
Reinhardt (UTB). Zusammenfassung: Die Arbeit stellt das Begründungsproblem
in den Mittelpunkt und alternativ zum Empirismus und der analytischen Philosophie
den konstruktiven Ansatz der Erlanger Schule um Paul Lorenzen. Der Axiombegriff
wird nicht näher erörtert und das "Anfangsproblem"
im Sachregister nicht ausgewiesen. Im Sachregister wird Axiom S. 93 und
94 zugewiesen; "axiomatisches Vorgehen" S. 93ff. S.93-94 acht Fundstellen
"axiom", u.a. S.93:
"(1) In Logik und Mathematik ist es üblich geworden,
mit einem System von Axiomen und Regeln zu beginnen; diese Axiome und Regeln
brauchen dabei nicht begründet zu werden. Die analytischen Wissenschaften
haben nun dieses axiomatische Vorgehen der Formal Wissenschaften zu dem
wissenschaftlichen Vorgehen bei der Bildung von Theorien überhaupt
erhoben. Die Begründungsfrage für die Grundbegriffe und Grundsätze
(Axiome) einer Wissenschaft ist jedoch durch die normative Setzung (eines
faktischen Vorgehens) eliminiert."
-
1978-Block. Block, Ned (1978) TROUBLES
WITH FUNCTIONALISM. In (261-326) Savage, C. Wade (1978, ed.). Erwähnt
zwei mal "axiom" ohne nähere Erläuterung.
-
p.311.1-2: "... Inferences can be accomplished by systems which use a few
axioms
and many rules
of inference, or, on the other hand, few rules and many axioms."
-
1978-Fodor. Fodor, J. A. (1978) COMPUTATION
AND REDUCTION. In (229-260) Savage, C. Wade (1978, ed.). Spricht p. 258
von einem "nichtlogischen Axiom", ohne dies näher zu erläutern.
-
1978-Schwartz. Schwartz, Robert (1978)
INFINITE SETS, UNBOUND COMPETENCES, AND MODELS OF MIND. In (183-200) Savage,
C. Wade (1978, ed.). Eine Fundstelle, in der Axiomatisierung nur gebraucht,
aber nicht näher erläutert wird:
-
p.190: "... Are these rules merely descriptions of certain regularities
in the speaker's competence, in the way that one or another axiomatization
of logic may be seen as a representation of the ideal logician's reasoning
competence; or is there some stronger sense in which the speaker can be
said actually to employ or follow the rules? ..."
-
1978-Simon. Simon, Herbert A. (1978) On
the Forms of Mental Representation. In (3-18) Savage, C. Wade (1978, ed.).
Zwei Fundstellen "axiom"; bloßer Gebrauch, keine Erläuterung,
was ein Axiom sein oder heißen soll:
-
p.4: "... There is informational equivalence, also, between
ap prop riately axiomatized formulations of Euclidean geometry and analytic
geometry, respectively."
-
p.6: "The information about
the rectangle and the processes for answering questions about it might
be represented in a variety of ways. (1) They might be represented as a
set of propositions (more or less isomorphic with the verbal statement),
together with an appropriate axiomatization of plane geometry. ..."
-
1978-Savage. Savage, C. Wade (1978, ed.)
Perception and Cognition Issues in the Foundations of Psychology Minnesota
Studies in the PHILOSOPHY OF SCIENCE HERBERT FEIGL AND GROVER MAXWELL,
GENERAL EDITORS VOLUME IX. University of Minnesota Press. In dem Buch wird
"aciom" bei vier Autoren 14x erwähnt, aber nicht näher erläutert.
-
1979-Drösler. Drösler, Jan
(1979) Grundlegung einer mehrdimensionalen metrischen Skalierung.
Zeitschrift für Experimentelle und Angewandte Psychologie, 1979, 26
(1), 1-36, 31 Literaturang.
-
1979-Wottawa (1948-) Wottawa, Heinricht
(1979) Grundlagen und Probleme von Dimensionen in der Psychologie. Meisenheim
am Glan: Hain. 14 Fundstellen "axiom", alle bezüglich des Choise-Axioms.
Die Axiomatibegriff selbst wird nicht thematisiert und das ist eine Schwäche.
-
S.59 Lithinweis auf das Choice Axiom von Luce und Galanter
1959
-
S.61: "... Die Bedingung, daß der Vergleich zweier
Reize unabhängig von der Obermenge der Reize ist, nennt man auch "choice-axiom"
(Luce, :959). ..."
-
S.64.1: "... Der entscheidende Vorteil bei der Anwendung
des BTL-Verfahrens besteht nicht in der Bestimmung der Modellparameter,
sondern in der Möglichkeit, durch Oberprüfung der Güte des
Modells festzustellen, ob die Forderungen des choice-axiom
erfüllt sind. ..."
-
S.64.2: "Das choice-axiom wurde nicht nur als Grundlage zur
Analyse von Paarvergleichsdaten angewandt. Dieses Modell kann u. a. auch
Wahrnehmungsexperimenten und Lernvorgängen zugrunde gelegt werden
(vgl. Luce 1963). ..."
-
S.65.1: "... So einleuchtend und zweckmäßig der
Ansatz des Wahlaxioms als Grundlage von Meßvorgängen erscheint,
so pro:lematisch scheint es, die Erfüllung dieser Annahme etwa bei
komplexe-en Lernvorgängen anzusetzen ..."
-
S.65.2: "... Bei diesen Erweiterungen tritt die inhaltliche
Bedeutung des choice-Axiom hinter der einfachen mathematischen Darstellung
zurück (vgl. etwa Sternberg, 1963; Albert, 1976)."
-
S.66.1: "Parameterfreie Ansätze kann man entweder auf
den Forderungen des choice-axiom direkt aufbauen (wenn Objekt a vor b bevorzugt
wird, dann sollte für jedes Objekt die Bevorzugungshäufigkeit
von a gegenüber c größer sein als von b gegenüber
c; ..."
-
S.66.2: "... Bei einem Ansatz des auf dem Wahlaxiom basierenden
Modells für inhaltliche Forschungsprobleme zeigt sich deutlich die
schwierige Frage, ob für inhaltliche Probleme einfache, auf der Forderung
nach Vergleichen oder anderen wünschenswerten Meßeigenschaften
basierende Modelle eingesetzt werden sollen. ..."
-
Auch die weiteren der 14 Fundstellen beziehen sich auf das
Choice-Axiom.
-
1980-Duden Leikon Redaktion (1980, Hrsg.)
Schüler-Duden Das Wissen von A-Z. Mannheim: BI. "Axiom [gr.] s, in
der Philosophie und Mathematik ein Grundsatz, der unmittelbar einleuchtct
und nicht weiter zu begründen ist; Satz, der weder beweisbar ist,
noch eines Beweises bedarf." >2024.
-
1980-Hübner (1941-) Einführung
in die Methodenlehre der Psychologie. Darmstadt: WBG. Einträge im
Sachregister: "axiomata (Descartes) 11, Axiomatik, Axiomatisierung 130.
141, — der Wahrscheinlichkeitstheorie nach Kolmogorov 153-154 f., Axiomensysteme
130. 214, Basissätze (Popper) 181." S. 130f setzt sich Hübner
mit dem Axiombegriff auseinander:
"Axiome gelten nicht mehr, wie in der klassischen Formulierung,
als letzte Evidenzen, sondern als postulierte Kemsätze allgemeiner
Art, die mit speziellen Aussagen in einer komplexen Wenn-Dann-Relation
stehen. Stegmüller gibt diese moderne Deutung der Axiome für
die Mathematik in folgender Weise:
'Was behauptet also der Mathematiker, der einen Lehrsatz
innerhalb eines axiomatischen Systems entdeckt hat? Die Antwort muß
lauten: Vom Mathematiker wird nicht der Lehrsatz in Isolierung als eine
assertorische Behauptung aufgestellt, sondern eine komplexe Wenn-Dann-Aussage.
In der Wenn-Komponente dieser Behauptung ist das gesamte Axiomen-System
enthalten (d. h. also die einzelnen durch ‘und’ verbundenen Axiome), in
der Dann-Komponente der betreffende Lehrsatz. Eine mathematische Aussage
hat also nicht die Gestalt „das und das gilt", sondern vielmehr „wenn die
und die Axiome gelten, dann gilt auch das und das“ (Stegmüller, 1958,
S. 337).'"
-
1980-Westermann Westermann, R.. (1980)
Die empirische Überprüfung des Niveaus psychologischer Skalen.
Zeitschrift für Psychologie, 1980, 188 (4), 450-468, 30 Literaturang.,
ISSN: 0044-3409. URL(Zeitschrift).
-
1981-Gigerenzer (1947-) Gigerenzer,
Gerd (1981) Messung und Modellbildung in der Psychologie. München:
Reinhhardt (UTB). Zusammenfassung: S.46: "Gegenstand der Meßtheorie
sind die Gesetzmäßigkeiten, welche notwendig und hinreichend
für eine homomorphe Abbildung eines empirischen Systems auf ein bestimmtes
numerisches System sind. Die notwendigen und hinreichenden Bedingungen
sind Eigenschaften der empirischen Relationen. Sie heißen Axiome.
Aus diesen logisch abgeleitete Sätze heißen Theoreme". Der Axiombegriff
wird nicht ausdrücklich und begriffskritisch erörtert.
Axiome und Axiomatisierung nehmen einen breiten Raum ein und werden
oft erwähnt, so im Inhaltsverzeichnis
-
"2.1.4 Meßtheorie und Axiomatisierung 46
-
3.3.2 Die axiomatische Methode 82
-
4.5 Axiomatische Meßmodelle und Skalierungsmodelle 125"
und im Sachregister > die zwei Spalten rechts.
_ |
Axiom 46ff, 79, 82, 124
— Archimedisches 234, 284
— Assoziativität 286
— Aufhebung 250ff
distributive 246
dual-distributive 246
— Bisymmetrie 284f
— Doppelaufhebung 232f, 236,
239, 243, 264
— existentielles 237
— hinreichende Axiome 118
— Kommutativität 252ff, 286
— Konnexität, s. Vollständigkeit
— Lösbarkeit 234f, 262, 284
— Minimalität 260,267, 325,414f
— Monotonität 284
— nicht-notwendiges 236
— notwendiges 118, 236
— Positivität 266
_ |
— Reflexivität 46, 134f, 286— schwache Monotonie
265
— segmentäre Additivität 267,414
— Symmetrie 134f, 260, 266, 325,
394,414
— technisches 237
— Thomsen-Bedingung 232
— Transitivität 48, 52, 80, 134f, 182,
184ff, 192ff, 200ff, 229,
382, 389
— Unabhängigkeit 229ff, 239
einfache 24Iff, 261
gemeinsame 24Iff, 263
— universelle 237
— Vollständigkeit 48, 52, 80, 182,
200, 229, 382
— Vorzeichen-Abhängigkeit
einfache 242ff
gemeinsame 243ff
— Wesentlichkeit 235f
axiomatische Methode 82ff, 416 |
-
1981-Krantz (). Helger T. Krantz (1981,
2. A.) Einführung in die klassische Testtheorie. Frankfurt: Fachbuchhandlung
für Psychologie, beschreibt im Kapitel 5.2, S. 69-75 „Die Axiome“,
5 Axiome:
-
A1 Ein Meßwert besteht aus wahrem Wert und Fehler (Datenmodell, S.
66)
-
A2 Der Mittelwert der Meßfehler ist 0 (S. 69)
-
A3 Die Korrelation zwischen wahren Werten und Fehlern ist 0 (S.72)
-
A4 Die Fehler zweier beliebiger Tests korrelieren mit 0 (S. 73)
-
A5 Die wahren Werte eines Tests korrelieren mit den Fehlern eines anderen
Test mit 0 (S: 73).
Anmerkung aus Orth (1974), S. 41:
„Das über Skalierungsverfahren Gesagte gilt sinngemäß auch
für psychologische Tests. Diese sind auch »Meßverfahren
per fiat« genannt worden (Torgerson, 1958; Pfanzagl, 1968; Fischer,
1970), da sie auf dem Glauben beruhen, daß die jeweilige Eigenschaft
meßbar sei, und daß Tests zur Messung auf Intervallskalenniveau
führten. Ein weiterer Unterschied zwischen Meßstrukturen und
Tests besteht darin, daß bei letzteren nicht ein empirisches Relativ
in ein numerisches, sondern ein numerisches [Buch 288] Relativ in ein anderes
numerisches Relativ abgebildet wird. Es werden (numerische) Testrohwerte
in numerische Testwerte abgebildet bzw. transformiert. Für eine Messung
mit Hilfe von Tests auf Intervallskalenniveau sind die meßtheoretischen
Grundlagen noch zu entwickeln. Dennoch sind Tests keinesfalls wertlos;
sie sind wichtige Instrumente zur Diagnostik und Vorhersage.“
-
1982-Sixtl (1935-2000) Sixtl, Friedrich
(1982) Meßmethosen der Psychologie. Theoretische Grundlagen und Probleme.
2. überarbeitete und erw. Auflage. Weinheim: Beltz. Im Sachregister
gibt es keine Einträge "Axiom, Postulat, Prinzip, Annahme, Voraussetzung,
Erleben".
-
1982/83-Rührig (1953-1990) Beweis.
Sind die zwei kleinsten Items einer Reihe größer als das größte
Item dieser Reihe, gibt es eine Basis für die SummenScore-Funktion.
Man kann diese Bedingunge als Axiom interpretieren, wonach sich dann die
Summen-Score-Funktion
begründen lässt.
-
1983-Messen und Testen (EdP B,I,3). Feger,
Hubert (1983, Hrsg.) Messen und Testen. Enzyklopädie der Psychologie
B. I, 3. Göttingen u.a. Verl. für Psychologie, Hogrefe. Umfang:
XXI, 814 S. Zusammenfassung: Der allgemeine Axiombegriff und seine Bedeutung
für die Psychologie wird nicht erörtert. Das Sachregister enthält
keinen Eintrag "Axiom", erwähnt aber spezifische wie z.B. "Auswahlaxiom",
"Archimedisches Axiom" (S,162: "Jede streng beschränkt Standardfolge
ist endlich"), , "Lösbarkeits.Axiom", "Wesentlichkeits-Axiom bei Meßstrukruen".
-
1983-Stegmüller (1923-1991) Stegmüller,
Wolfgang (1969) Probleme und Resultate der Wissenschaftstheorie und
Analytischen Philosophie. Bd. 1 Erklärung, Begründung, Kausalität.
Zweite verbesserte und erweiterte Auflage. Berlin: Springer. Sachregistereinträge:
Axiom 73 f; axiomatische Methode 73; axiomatischer Aufbaue der Aussagenlogik
86 ff; Axiomenschema 86 f.
-
1984-Graumann
(1923-2007)
&-Herrmann
(1923-2013) Graumann, Carl. F. & Herrmann, Theo (1984, Hrsg)
Karl Bühlers Axiomatik: fünfzig Jahre Axiomatik der Sprachwissenschaften.
Würzburg: Klostermann. Fundstellen 8 "axiom" (2 im Titel, 5 S. 123,
1 S. 140. Über die Axiome Bühlers erfährt man nur wenig,
u.a. (nicht zu gebrauchen):
-
Klein, Wolfgang (1984) Bühler Ellipse [Sonderdruck im
Netz] Hier S.123 unter "3. Bühlers Theorie5 In der „Sprachtheorie"
finden sich einige durchgängige Annahmen, die Bühler nicht als
„Axiome" - in seinem Sinne - bezeichnet, wohl aber als solche behandelt.
Dazu zählt die Vorstellung, daß Sprachzeichen, wie alle andern
„Sinnendinge", in Form und Funktion nur zu verstehen sind, wenn man sie
nicht isoliert, sondern in ihrem Verhältnis zum jeweiligen „Umfeld"
betrachtet.6 Der Grund dafür, daß Bühler dieses
„Axiom" nicht der „Axiomatik der Sprachwissenschaften" zuschlägt,
ist vielleicht, daß es nicht speziell für die Sprache gilt.
Es ist ein gestaltpsychologisches Axiom, das für alles Wahrnehmbare
und als Sonderfall auch für Sprachzeichen zutrifft."
-
1984-Pongratz. (1948-) Pongratz,
Ludwig J. (1984) V. Erleben In (245-297) Pongratz, Ludwig J.
(1984). Pongratz, Ludwig J. (1967, 1984, 2. A.) Problemgeschichte
der Psychologie. Bern: Francke.Im dritten Kapitel "Erleben und Verhalten",
245-299, zwei Fundstellen "axiom". S. 282:
"a) Wundt war noch im Denken der sogenannten «Bewußtseinspsychologie»
befangen. Er glaubte, alle seelischen Vorgänge enthielten sensuelle,
anschauliche Elemente. Dieses «sensualistische Axiom»
[RS: Beleg?] haben die Forschungen der sogenannten «Würzburger
Schule» nicht bestätigt. Unter Führung von OSWALD KÜLPE
(1862-1915) nahmen NARZISS ACH (1871-1946), KARL BÜHLER (1879 bis
1963), KARL MARBE (1869-1953), AUGUST MESSER (1867-1937), OTTO SELZ (1881-1944)
und andere die Analyse von Denkakten (Urteilen, Schlüssen) in Angriff.
Sie fanden, daß das Denken nicht durch Vorstellungsverbindungen zu
erklären sei; gerade die sogenannten unanschaulichen Anteile seien
beim Denken das Entscheidende. Sie nannten diese Bestandteile «Bewußtheiten»
(Ach) oder «Gedanken» (Bühler) und «determinierende
Tendenzen» (Ach)."
Und S.290:
"... Denn es wurde ja eine ganzheitliche Bewegungsgestalt,
nicht ein Aggregat von Empfindungselementen wahrgenommnen (Wertheimer,
1912). Damit war in den Augen dieser Forscher die Unhaltbarkeit des «atomistischen»
Axioms
experimentell erwiesen und der gestalthcorctische Ansatz notwendig geworden."
-
1984-Reusser (1950-) Reusser, Kurt
(1984) PROBLEMLÖSEN IN WISSENSTHEORETISCHER SICHT. Dissertation Bern.
Fundstellen "axiom" 10. S.3f: "Ich möchte drei Voraussetzungen oder
Axiome der Psychologie des ausgehenden 19. Jahrhunderts kurz umreissen:
(1) Das Bewusstsein als Gegenstand der Psychologie ... (2) Der assoziationistische
Atomismus als nichtstrukturelle Aufbauund Wissenstheorie. ... (3) Subjektivismus
ohne Subjektbegriff als anthropologische Haltung."
-
1984-Westmeyer (1946-2020). Westmeyer,
Hans (1984) Kernkurs: Psychologie eine Wissenschaft? Version C/ Novembver
1984. Studienmaterialien FIM Psychologie Erlangen.
-
1985-Irtel. Irtel, Hans (1985) Die
Prüfung der Additivität binokularer Farbenmischungen. Zeitschrift
für Experimentelle und Angewandte Psychologie, 1985, 32 (4), 588-602,
18 Literaturang.
-
1988-Diederich-Orth. Diederich,
Adele; Orth, Bernhard (1988) Produktsummenmodelle: Axiome und ihre empirische
Überprüfung Zeitschrift für Experimentelle und Angewandte
Psychologie, 1988, 35 (4), 546-558, 6 Literaturang.
-
1990-LuceKrantzSuppesTversky
Luce, R. D., Krantz, D. H., Suppes, P., & Tversky, A. (1990). Foundations
of measurement, Vol. 3. Representation, axiomatization, and invariance.
Academic Press.
-
1991-Breuer. Breuer, F. (1991). Wissenschaftstheorie
für Psychologen: eine Einführung. (Arbeiten zur sozialwissenschaftlichen
Psychologie, Beih. 1). Münster: Aschendorff. [Online]
Fundstellen Axiom: 9, aber keine Erklärung, was nun ein Axiom genau
sein soll und wozu es nötig ist. Postulat 21 Fundstellen, aber keine
Erklärung. Beweis 8. Prinzip 114.
-
1991-Groeben & Westmeyer. Groeben,
Norbert & Westmeyer, Hans (1991, 2.A.) Kriterien psychologischer
Forschung. München: Juventa. Fundstellen: Axiom 57, beweis, Postulat,
Prinzip, S.68: "
Die Postulate der Hullschen Theorie entsprechen den Axiomen
des theoretischen Teils seiner Theorie. Einige Axiome der allgemeinen Verhaltenstheorie
hat Westmeyer (1973) formuliert. Krause (1972) hat eine Formalisierung
der Festingerschen Dissonanztheorie vorgelegt. Andere Beispiele für
explizit axiomatisch aufgebaute Theorien findet man unter den mathematischen
Lern- und Entscheidungstheorien. Wie wir gesehen haben, können aber
auch beliebige andere hinreichend klar formulierte Theorien in axiomatische
Theorien verwandelt werden."
-
1995-Sponsel (1944-) Die vorläufigen
Axiome der IPPT. In (128-145) Sponsel, R. (1995). Auch
im Internet.
-
1996-Sixtl (1935-2000) Sixtl, Friedrich
(1996) Einführung in die exakte Psychologie. München: Oldenbourg.
Im Sachregister keine Einträge "Axiom", "Postulat", "Prinzip".
-
2000-Carnap (1891-1970) Carnap, Rudolf
(2000) Untersuchungen zur allgemeinen Axiomatik, edited by T. Bonk and
J. Mosterin. Dannstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Zusammenfassung:
In dem Buch, reiner Carnap Text, S. 59-166, findet keine inhaltliche
Erörterung zum Axiombegriff statt, wie schon aus den Ausführungen
1930 zu befürchten war, obwohl Carnap S.61 schreibt (fett markiert
RS): "... Diese verschiednen Forderungen stimmen darin überein, daß
jede Axiomatik eine Grunddisziplin voraussetzt, und zwar als eine inhaltliche
Disziplin, d.h. als eine, deren Begriffe eine bestimmte Bedeutung
haben.' ...". Schon vorher, S. 59, fordert Carnap "scharfe Begriffsbestimmungen".
Die gibt es aber zum Axiombegriff nicht. Überhaupt ist mir unklar
geblieben, was Carnap mit seiner allgemeinen Axiomatik eigentlich will
und was eine allgemeine Axiomatik leisten kann und soll.
-
2000-LexNeuro. Hanser, Ludwig (2000,
PL). Lexikon der Neurowissenschaft. 4 Bde. incl. 1 Erg. Bd. m. Register.
Heidelberg: Spektrum. "Axiom s [von griech. axioma =], Postulat, E axiom,
eine ohne Beweis als wahr angenommene logische Formel. Eine Menge von Axiomen
wird häufig zur formal-logischen Beschreibung der Theorie eines Sachgebiets
aufgestellt und zur Deduktion weiterer Formeln verwendet. Ein bekanntes
Beispiel aus der Arithmetik sind die Peano-Axiome zur Charakterisierung
der natürlichen Zahlen." Die Verkürzung auf "logische Formel"
ist viel zu eng und falsch, Aussage wäre besser.
-
2001-Hilgard. Atkinson, Rita L.; Atkinson,
Richard C.; Smith, E.; Bem, Daryl J. & Nolen-Hoeksema, Susan,
herausgegeben von Grabowski, Joachim und van der Meer, Elke
(2001) Hilgards Einführung in die Psychologie. Heidelberg [u.a.] Spektrum.
Im Sachregister keine Einträge Axiom, Prinzip, Postulat, Assumption.
-
2008-GerrigZimbardo. Gerrig, Richard
J. & Zimbardo Philip, G. (2008) Psychologie. 18. aktualisierte Auflage.
München: Pearson Studium. Zusammenfassung: 860 Seiten. "Axiom" kommt
in diesem Werk nicht vor. Eine Erörterung über den Axiombegriff
im Allgemeinen und besondere in der Psychologie erfolgt daher nicht. "postul"
erzielt 22 Treffer, aber wie man sieht, erfolgt keine Erörterung zum
Postulatbegriff, d.h. Postulat und postuliert werden nur erwähnt,
gebraucht, aber nicht erläutert:
_
"prinzip" wird sogar 143 mal erwähnt. Im Sachregister
taucht nicht eigens aud, nur das Prinzip der Erhaltung wir dort erwähnt.
Die ersten 13 Erwähnungen kommen im Inhaltsverzeichnis vor. Der Prinzipbegriff
selbst wird bei den ersten 20 Erwähnungen im eigentlichen Text erörtert
und erläutert.
"annahm" 95, annehm 33, angenom 143 werden insgesamt
271 erwähnt, aber nicht die wissenschafttheoretische Bedeutung erörtert
oder erläutert, etwa warum man unter bestimmten Bedingungen diese
oder jene Annahme treffen kann und dies erläutern muss. .
Die Fundstellen der Suchkürzel im einzelnen::
"annahm" 95, annehm 33, angenom 143; "axiom" 0;
basis 112; "begriff" 145, grundbegriff 0; "beweis"
33, bewies 1; "Gesetz" 221; "method" 292; "postul"
22; "Prinzip" 143; "Regel" ; "Satz" 103, ansatz 71,
aufsatz 7, Datensatz 3, einsatz 58, ersatz 9, gegensatz 55, Grundsatz 0;
"theor" ; voraus ; "wissen" ;
-
2012-APA APA handbook of research methods
in psychology.
-
2012-Herzog (1949-). Herzog, Walter
(2012) Wissenschaftstheoretische Grundlagen der Psychologie. Wiesbaden:
Springer VS. 2 Fundstellen "axiom" ohne nähere Erläuterung:
-
S.75.1-2: "Axiomatische Voraussetzungen Dabei handelt
es sich um ontologische Überzeugungen hinsichtlich der Beschaffenheit
der Welt. Sie entsprechen den Idealen der Naturordnung bei Toulmin. Axiomatisch
ist
auch die Annahme, dass die Welt eine Ordnung aufweist, die dem menschlichen
Erkenntnisvermögen zugänglich ist."
-
2013-Fahrenberg (1937-) Fahrenberg,
Jochen (2013) Zur Kategorienlehre der Psychologie
Komplementaritätsprinzip. Perspektiven und Perspektiven-Wechsel.
e-Buch, zweite Fassung. Zusammenfassung: Im Inhaltsverzeich und Sachregister
kein Eintrag. 15 Erwähnungen im Text (die 5 im LitVerz nicht einbezogen),
aber keine Erörterung zum Axiombegriff im Text:
-
87-110: 9 Erwähnungen im Zusammenhang mit Wundt 1866
Die physikalischen Axiome ...
-
165: Bühler.
-
184: Stumpf.
-
216: Valsiner.
-
435 Überschrift: "Fragwürdige Übertragung
messtheoretischer Axiome auf Selbstbeurteilungen"
-
439: "... Axiome der Klassischen Testtheorie ..."
-
5 Erwähnungen in der Literaturliste.
-
2013-Pospeschill Pospeschill,
Markus (2013) Empirische Methoden in der Psychologie. München: Reinhardt
(UTB). (Buchpräsentation).
Drei Sachregistereinträge "Axiom" S. 27, 43, 57. Seite 27 setzt Axiom
und Postulat gleich. :
"... Idealerweise enthält
das Aussagensystem einer Theorie Axiome, d. h. grundlegende Postulate,
die nicht aus anderen Sätzen abgeleitet werden können, aus denen
unter Zuhilfenahme von logischen Transformations- und Ableitungsregeln
weitere Aussagen und Theoreme deduzierbar sind. In der Psychologie und
anderen Sozialwissenschaf [>28] ten sind derart ausgearbeitete und formalisierte
Theorien jedoch eher die Ausnahme.
Nichtsdestotrotz sollte eine gute
Theorie die Befunde nicht nur beschreiben und erklären, sondern auch
in einem erweiterten Geltungsbereich wertvoll sein, indem sie prognostisch
über zukünftige Ereignisse und Entwicklungen Annahmen erlaubt."
-
2014-Myers () Myers, David G. (2014) Psychologie.
Berlin: Springer. Zusammenfassung. Der Axiombegriff kann nicht erörtert
werden, weil das Wort schon gar nicht vorkommt, auch nicht Postulat. Eine
Erörterung über den Axiombegriff im Allgemeinen und besondere
in der Psychologie erfolgt nicht. Die Fundstellen im einzelnen: "annahme"
121, annehm 31, angenom 11, Vorannahme 8; "axiom"
0; basis 112; "begriff" 145, grundbegriff 1 (Lit);
"beweis" 33, bewies 3; "Gesetz" 315;
angesetzt
2, ausgesetzt 79, umgesetzt 6, vorgesetzt 37; "method" 220; "postul"
5, postulat 0, postuliert 5; "Prinzip" 218; "Regel"
271; "Satz" 385, ansatz 152, aufsatz 9, Datensatz 1,
einsatz 46, ersatz 10, gegensatz 70, Grundsatz 4; "theor" 826, theorie
562, theorem 0, theoretisch 43; voraus 99, vorausgesetzt
4, voraussetzen 7, Voraussetzung 16; "wissen" 1201, wissenschaft
589, wissenschaftlich 206, unwissen 8;
-
2015-Bröder. Bröder, Arndt (2015)
Entscheidungstheorien. In (Ebook PDF-Seiten 108-112) Galliker & Wolfradt
(2015, Hrsg.). 7 Fundstellen "axiom".
-
108: "Der Mathematiker Daniel Bernoulli formulierte die Theorie
des erwarteten Nutzens (EU-Theorie, für expected utility), die 1944
von John von Neumann und dem Ökonomen skar Morgenstern axiomatisiert
wurde; das heißt, sie formulierten die genauen Bedingungen, aus denen
Präferenzen folgen, die der Maximierung des erwarteten Nutzens bei
Entscheidungen entsprechen. ..."
-
109.1: "Als formalisierte Theorie übte die EU-Theorie
eine große Anziehungskraft auf psychologische Forscher aus, da ihre
Axiome klare Verhaltenskonsequenzen implizieren, neben anderen zB die Forderung
nach Transitivität von Präferenzen oder deren Unabhängigkeit
von Konsequenzen, die allen ptionen gemeinsam sind (surething-principle)
..."
-
109.2: "... Viele empirische Tests der EU-Theorie verwendeten
Wahlen zwischenabstrakten Lotterien, um die Axiome direkt zu testen, und
fanden zahlreiche empirische Verletzungen. ..."
-
109.3: "... Amos Tversky demonstrierte intransitive Präferenzen,
der Ökonom Maurice Allais wies auf Verletzungen des Unabhängigkeitsaxioms
hin. ..."
-
109.4: "Wenngleich der rational handelnde homo oeconomicus
für die Wirtschaftswissenschaften weiterhin eine »nützliche
Fiktion« zur Erklärung wirtschaftlicher Vorgänge ist, zeigten
die vielfältigen empirischen Verletzungen der EU-Axiome jedoch, dass
er als psychologisches Modell zur Erklärung individuellen Verhaltens
zu kurz greift."
-
2015-Fahrenberg (1937-). Fahrenberg,
Jochen (2015) Theoretische Psychologie. Eine Systematik der Kontroversen.
Lengerich: Pabst Science. Zusammenfassung: Kein Eintrag im Inhaltsverzeichnis
und Sachregister. 48 Fundstellen "axiom" im Text, aber keine Erörterung
des Axiomebegriff bei den ersten 10 Erwähnungen der Seiten 106-377:
-
106: "... Die übliche Forschungspraxis verzichtet auf
eine empirische Überprüfung der jeweiligen Ska-lenaxiomatik.
..."
-
107: "... Darüber hinaus kann die Skepsis vielleicht
ausgedrückt werden, indem eine Formulierung Fegers (1991, S. 83) aus
dem Zusammenhang genommen und verallgemeinert wird: „Die Hauptvertreter
des axiomati-schen Ansatzes scheinen bereits das Opfer ihrer Auswahl ‚interessanter
Messsituationen‘ geworden zu sein ...“"
-
121: "... Das radikale Beharren auf der Theorieabhängigkeit
jeder Definition von Prädikaten, ohne dass überhaupt eine axiomatisierte
Theorie gegeben und akzeptiert ist, würde die wissenschaftliche Kom-munikation
und kreative Entwicklung nicht erleichtern. ..."
-
255: Zitat Wundts.
-
261: Literaturhinweis zu Wundt (1866)
Die physikalischen Axiome ...
-
273: Zitat Tiefensees zu Brentanos Axiomen (analytische Urteile
a priori)
-
281: Bezug auf Brentano.
-
345: Bezugnahme Stumpfs Axiome. [1939,
1940]
-
360: "... Abgesehen von seinen Axiomen des psychophysischen
Parallelismus verzichtet Köhler weitgehend auf definitorische Zusammenfassungen
und er gibt auch keine Systematik der Kategorien und Relationsbegriffe.
..."
-
377: Bezugnahme Avenarius.
-
2015-Galliker & Wolfradt. Galliker,
Mark & Wolfradt, Uwe (2015, Hrsg.) Kompendium psychologischer Theorien.
Frankfurt: Suhrkamp. Im ganzen Buch 11 Fundstellen
"axiom", die sich auf zwei Autoren verteilen: Bröder (Entscheidungstheorien)
und Herzog (Psychologik). Beide erwähnen "axiom", aber geben keine
Erläuterung zum Axiombegriff. Auch dass der Werk keinen eigenen Eintrag
"Axiomatik" hat, ist ein klarer Mangel. Im Stichwort Wissenschaftstheorie
taucht das Wort gar nicht auf.
-
2015-Herzog. Herzog, Walter (2015) Psychologik.
In (Ebook PD-Seiten 415-418) Galliker & Wolfradt (2015, Hrsg.).
-
415.1: "Die Psychologik wurde von Jan Smedslund begründet,
der bisher ihr einziger namhafter Vertreter istElemente seiner Kritik am
psychologischen Mainstream finden sich jedoch auch bei anderen Repräsentanten
der Disziplin wie Fritz Heider, Uwe aucken, Jochen Brandtstädter,
André Kukla oder Peter GssorioBeziehungen bestehen sowohl zur analytischen
Philosophie (udwig Wittgenstein, Gilbert Ryle, John Searle, Daniel Dennett
ua), deren Methode der Sprachanalyse mit Smedslunds axiomatischem Ansatz
weitgehend übereinstimmt, wie auch zur
phänomenologischen Soziologie (Alfred Schütz,
Erving Goffman, Thomas uckmann, Aaron Cicourel ua), die in den Strukturen
der ebenswelt einen ähnlichen Gegenstand bearbeitet wie Smedslund,
dessen Anliegen in der Rekonstruktion des psychologischen Alltagswissens
liegt."
-
415.2: "... Vergleichbar der euklidischen Geometrie, gewinnt
sie dadurch den Charakter eines axiomatischen Systems, indem sie den psychologischen
Alltagsverstand in unbestrittene Grundsätze, definierbare Begriffe
und daraus abgeleitete Theoreme zerlegt ... "
-
416: "... Da Bedeutungen in analytischer Beziehung zueinander
stehen, lassen sich die Axiome der Psychologik nicht mit den gängigen
Verfahren der psychologischen Forschung aufdecken ..."
-
418: "... Das wird von Smedslund insofern anerkannt, als
er den Axiomen der Psychologik zwar universellen Charakter zuschreibt,
trotzdem aber mit der Möglichkeit rechnet, dass sie unter anderen
ebensbedingungen anders sein könnten. ..."
-
2016-Galliker () . Galliker, Mark (2016)
Ist die Psychologie eine Wissenschaft? Wiesbaden: Springer.
4 Fundstellen "axiom", allerdings nur Erwähnungen bezüglich
anderer Autoren (Dilthey, Fries, Mill) ohne begriffliche Klärung:
-
S.93: "... Als allenfalls „dogmatisch“ kann Dilthey dort
verstanden werden, wo es um die „Axiome“ seines Ansatzes geht ..."
-
S.98: "... Diese Antwort war für Fries allenfalls hinsichtlich
geometrischer Axiome zutreffend, doch in Bezug auf andere wissenschaftliche
Bereiche oder auch bezüglich des Gebietes der Metaphysik betrachtete
er sie als fragwürdig."
-
S.100.1-2: "Mill zufolge sind selbst die Axiome der Mathematik
Generalisierungen von Erfahrungen. Mit anderen Worten: Die Evidenz wissenschaftlicher
Axiome ist eine erfahrungsmäßige und nach dem Autor letztlich
auch immer eine „experimentale“. ..."
-
2021-Wandelt ()
Wandelt, Alina (2021) Algorithmische Gouvernementalität am Beispiel
von OKCupid. S.23: "Dabei bildet sich eine neue Vorstellung von Natur heraus:
Im unterstützenden Regieren der Bevölkerung ‚in der Realität‘
wie in der Forderung des therapeutischen .1: ""Ethos nach dem Herausschälen
des ‚wahren‘ Selbst: Wie Illouz schreibt, ist die Idee des wahren Selbst
eines der zentralen Axiome der Psychologie; dieses zu offenbaren bedarf
‚enormer Geschicklichkeit und größter Vorsicht‘ ([2008] 2011:
220) und deshalb der Unterstützung und Technik von Experten (ebd.)"
-
2021-2023-Psychologie-Welt
ohne Datum Copyright 2021-2023 "Der Fall für die Gerechtigkeit
über die Barmherzigkeit .... Eine der wenigen vereinbarten Axiome
der Psychologie ist, dass Sie mehr von dem bekommen, was Sie belohnen,
weniger von dem, was Sie bestrafen. Wenn also ein Professor "großzügig"
in der Bewertung ist, bestraft diese Gnade die verdienstvollen Studenten,
deren legitimes A nun weniger ausweist und diejenigen belohnt, die weniger
getan haben, um A zu bekommen. "
-
2024-APA Dictionary (Updated
on 04/19/2018). "axiom n. in logic and philosophy, a universally
accepted proposition that is not capable of proof or disproof. An axiom
can be used as the starting point for a chain of deductive reasoning. Also
called postulate. [from Greek axioma, “worthy thing”] —axiomatic adj."
Die APA setzt Axiom und Postulat gleich.
-
2024-bing-Suche- (Abruf
19.12.2024) "Axiome der Psychologie". 2 Treffer von 9 mit 7 Anzeigen.
-
2024-Cottbus-Nachrichten
vom 21.10.2024 "Was bedeutet ‚Sichi‘? Die Bedeutung und Herkunft des Begriffs
erläutert ... Kommunikation spielt eine entscheidende Rolle in der
zwischenmenschlichen Verständigung, und die Bedeutung des Begriffs
’sichi‘ kann zahlreiche Kommunikationsarten beeinflussen. Axiome der Psychologie
zeigen, dass sowohl einseitige als auch zweiseitige Kommunikation Formen
des Informationsaustauschs darstellen, wobei die Sprache und die Verwendung
von Zeichen und Bewegungen entscheidend sind."
-
2024-Dorsch-Lex (Abruf
19.12.2024) "Axiom [engl. axiom; gr. ... (axioma) Wertschätzung,
Forderung], [PHI], Postulat, Grundannahme einer (formal- oder erfahrungswiss.)
Theorie, die i. R. dieser Theorie selbst nicht deduktiv ableitbar ist.
Axiome dienen dazu, andere Aussagen (Theoreme) aus ihnen abzuleiten. Axiome
innerhalb erfahrungswiss. Theorien werden anhand der empirischen Konsequenzen
dieser Theorien geprüft. Die frühere Auffassung, dass Axiome
«evident» und einer Begründung weder fähig noch bedürftig
seien, ist heute kaum mehr von Bedeutung."
-
2024-Duden (Abruf 28.12.2024)
"Axiom ...
Bedeutungen (2)
-
als absolut richtig erkannter Grundsatz; gültige Wahrheit, die keines
Beweises bedarf
-
nicht abgeleitete Aussage eines Wissenschaftsbereichs, aus der andere Aussagen
deduziert werden
Synonyme zu Axiom
Erkenntnis, Grundprinzip, Grundsatz, Lehrsatz
-
2024-Spektrum-LexPsy (Abruf
19.12.2024): "Axiom, als absolut richtig bzw. wahr anerkannter Grundsatz,
der seinen Wahrheitsgehalt und Einsichtigkeit in sich selbst trägt
und keines Beweise bedarf. Grundannahme einer wissenschaftlichen Theorie,
die dazu dient, andere Aussagen (Theoreme) aus ihnen abzuleiten."
_
Alphabetisches
Axiomeregister
Hier werden Fundstellen nach Autoren alphabetisch geordnet dokumentiert:
explizite und implizite, erlärte und unerklärte durch bloßen
Gebrauch, gewichtige und weniger gewichtige bis hin zu kuriosen (Jeversches-Wochenblatt
1939).
APA 2024 * Aristoteles 360-330
v.Chr.* Atkinson, Rita L. 2001 * Atkinson,
Richard C. 2001 * Bem, Daryl J. 2001
* bing 2024 * Block
1978
* Breuer 1991 * Bühler 1933,
1934
* Burt
1940 * Carnap 1930,
2000.
* Cottbus Nachrichten 2024 * Diederich-Orth
1988
* Dorsch
2024 * Drösler 1979
* Duden 1980, 2024
* Einstein & Infeld
1938 - Euklid
300
v.Chr. * Fahrenberg 2013,
2015
* Fichte 1794,
1797,
1835
* Fodor
1978 * Galliker & Wolfradt 2015
* Galliker
2016 * Gerrig & Zimbardo 2008
* Gödel 1931 * Grimm 1854
* Groeben & Westmeyer
1991 * Harnatt
1977
* Herzog
2012 * Hilbert 1899,
1928
* Huber 1972 * Hübner 1980
* Hull 1943 * Infeld 1938
(mit Einstein) * Irtel
1985 * Jeversches-Wochenblatt
1939
* Kamlah & Lorenzen 1973
* Kant 1755-1804 (Schaffenszeit)
* Kolmogoroff 1933
* Krantz, H.T. 1981 * Krug 1838
* Külpe
1921 * Lewin 1931,
1936
* LexNeuro 2000 * Lorenzen 1973
(mit Kamlah) * Luce 1959 * McDougall
1913
*
Messen und Testen (EdP B,I,3) 1983 * Müller,
G.E. 1879,
1896f.,
1904
* Münsterberg 1904 * Myers 2014
* Newton 1687 * Nolen-Hoeksema, Susan 2001
* Orth > Diederich. * Piaget 1970, 1972
* Pongratz
1984 * Pospeschill
2013
* Psychologie-Welt
2021-2023
* Reusser 1984 * Rührig 1982/83
* Russell 1903-1913 * Savage 1978
* Schiller, P. 1948 * Schultz, Julius
1897,
1899
* Schwartz 1978 * Schwemmer 1977
* Simon 1978 * Sixtl 1996
* Smith, E. 2001 * Spektrum LexPsy
2024
* Sponsel 1995 * Stegmüller 1958
* 1983* Stevens 1951
* Stumpf 1891,
1939,
1940
* Tetens
1777 * Titchener 1901-1905,
1910 * Toebe 1977 *
Vaihinger 1911 * Wandelt 2021
* Watzlawick 1967,
1969,
* Werbik 1977 * Wertheimer
1945
* Westermann 1980 * Westmeyer
1973,
1991
(mit Groeben) * Whitehead 1903-1913
(mit Russell) * Wundt 1866,
1874,
1896,1898,
* Zimbardo > Gerrig.
_
Sachliches,
thematisches Axiomregister
-
Allgemeine Axiomatik > Carnap 1930,
2000.
-
Anfangsproblem Kamlah & Lorenzen
1973.
-
atomistisches Axiom Dessen Unhaltbarkeit
nach Pongratz 1984.
-
Axiom, mehrdeutiger Begriff.
-
Axiom der Einheitlichkeit
der Natur Burt 1940, p. 221
-
Axiome in der Psychologie >
Monographie von Schultz 1897, 1899.
-
Axiom oder Prinzip
der Einfachheit Burt 1940, p.240
-
Axiom universeller Kausalität
Burt
1940,
p. 31, 220
-
Entscheidungsforschuung Huber
1972.
-
Choice axiom Luce 1959 nach Wottawa
1979,
S. 61.
-
Gemeinsamer Factor = gemeinsame
Ursache nach dem Axiom universeller Kausalität Burt 1940,
p. 31
-
Euklids erstes Axiom nach Burt
1940,
p. 46
-
Kardinalaxiom
der empirischen Psychologie : alles, was messbar ist, hat notwendigerweise
die Natur einer Relation Burt 1940, p. 237.1
-
Klassische Testtheorie > Krantz,
Helger, T. 1981,
-
Kommunikationsaxiome Watzlawick
1967,
1969,
-
Messen Eine empirische Messung liegt nach neuerer
messtheoretische Aufassung vor wenn es eine homomorphe Abbildung eines
empirischen Relativs in ein numerisches Relativ gibt. Orth 1974,
S. 18. Der Beweis hierfür wird dem Repräsentationsproblem zugeordnet.
Ob man nicht besser von Definition oder einem Messmodell spricht, mag hier
offen bleiben
-
Multiplikationsaxiom Burt 1940,
p.51
-
Nationalökonomie, so Vahinger
1911,
S. 344, 345, 355.1., 355.2 (Kritik durch Mill),
-
Parallelenaxiom (Euklid); Durch einen
Punkt außerhalb einer gegebenen Geraden gibt es genau eine Gerade,
die parallel zu der gegebenen ist.
-
Postulat, Gleichsetzung mit Axiom, z.B. von
der APA (update 2018).
-
Physik > Wundt 1866,
Wertheimer 1945.
-
Psychologie der Axiome > Julius
Schultz 1897, 1899.
-
Psychophysische Axiome, Psychophysik
> G.E. Müller 1896f, F.A.
Müller 1882,
-
sensualistisches Axiom Von
Pongratz
1984 Wundt zugeordnet.
-
Summen-Score-Axiom: Sind die zwei
kleinsten Items einer Reihe größer als das größte
Item dieser Reihe, gibt es eine Basis für die SummenScore-Funktion.
Rührig
1982/83.
-
Trägheitsaxiom Vaihinger 1911,
S.34 "Galileisches Trägheitsaxiom".
-
Verhalten Hull 1943,
-
Wahres Selbst Wandelt 2021:
"Wie Illouz schreibt, ist die Idee des wahren Selbst
eines der zentralen Axiome der Psychologie".
-
Wahrscheinlichkeitsaxiome
> Kolmogoroff 1933.
_
Zitierstile
Sie wurden nur gelegentlich näher untersucht, wenn Unklarheiten
aufgetreten sind, z.B. bei Max Wertheimer.
Checkliste Axiome (allgemein) * Checkliste
Axiome in der Psychologie *
Checkliste definieren * Definitionsregister
Psychologie * Checkliste definieren in der Psychologie *
Checkliste-Beweisen
* Methodik-Beweissuche
in der Psychologie * Signierung
von Beweiserwähnungsbeurteilungen
[Stand 27.03.2023, 18:21 Uhr] * Beweissuchwortkürzel.
* Hauptunterscheidungskriterien mit Kürzeln (In Entwicklung und Erprobung)
siehe bitte Beweissignierungssystem.
Signierungen
und Signierungssystem.
_
Literatur
(Auswahl) > Text; LiLi.
-
Avenarius, Richard (1888) Kritik der einen Erfahrung. Erster Band. Leipzig
Fues (Reisland).
-
Block, Ned (1978) TROUBLES WITH FUNCTIONALISM. In (261-326) Savage,
C. Wade (1978, ed.).
-
Bröder, Arndt (2015) Entscheidungstheorien. In (Ebook PDF-Seiten 108-112)
Galliker & Wolfradt (2015, Hrsg.). 7 Fundstellen "axiom".
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Breuer, F. (1991). Wissenschaftstheorie für Psychologen: eine Einführung.
(Arbeiten zur sozialwissenschaftlichen Psychologie, Beih. 1). Münster:
Aschendorff. [Link]
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Bühler, Karl (1933) „Über die Axiome der Sprachtheorie“. Kantstudien
38, 1933, S. 73–99.
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Bühler, Karl (1934) Sprachtheorie. Stuttgart: Gustav Fischer.
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Erkenntnis 1, 303–307 (1930). https://doi.org/10.1007/BF00208622.
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Carnap, Rudolf (2000) Untersuchungen zur allgemeinen Axiomatik, edited
by T. Bonk and J. Mosterin. Dannstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft
2000
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Drösler, Jan (1979) Grundlegung einer mehrdimensionalen metrischen
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Feger, Hubert
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Galliker, Mark & Wolfradt, Uwe (2015, Hrsg.) Kompendium psychologischer
Theorien. Frankfurt: Suhrkamp.
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Galliker, Mark (2016) Ist die Psychologie eine Wissenschaft? Wiesbaden:
Springer. 4 Fundstellen "axiom" bezüglich Dilthey, Fries und Mill,
aber keine Positionen der neueren Psychologie.
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Groeben, Norbert & Westmeyer, Hans (1991, 2.A.) Kriterien psychologischer
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Herzog, Walter (2012) Wissenschaftstheoretische Grundlagen der Psychologie.
Wiesbaden: Springer VS.
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Huber, Oswald.(1972) Axiomatische Präferenzlogik in der psychologischen
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Irtel, Hans (1985) Die Prüfung der Additivität binokularer
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Külpe, Oswald (1921) Ästhetik.Leipzig:
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Münsterberg, Hugo (1904) Amerikaner. Berlin:
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Reusser, Kurt (1984) PROBLEMLÖSEN IN WISSENSTHEORETISCHER SICHT. Dissertation
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Schultz, Julius (1897) Bemerkungen zur Psychologie der Axiome. Göttingen:
Vandenhoek & Ruprecht. [30
-
Stumpf, Carl; Ed.: Kaiser-el-Safti, Margret; Mitarb.: Wolfradt, Uwe (2011).
Erkenntnislehre. Lengerich: Pabst,
-
Schwartz, Robert (1978) INFINITE SETS, UNBOUND COMPETENCES, AND MODELS
OF MIND. In (183-200) Savage, C. Wade (1978, ed.). Eine Fundstelle,
in der Axiomatisierung nur gebraucht, aber nicht näher erläutert
wird:
-
Simon, Herbert A. (1978) On the Forms of Mental Representation. In (3-18)
Savage, C. Wade (1978, ed.). Zwei Fundstellen "axiom"; bloßer Gebrauch,
keine Erläuterung, was ein Axiom sein oder heißen soll:
-
Stumpf, Carl. (1939) Erkenntnislehre I. Leipzig: Barth. Fundstellen: Annahme
7, Axiom 75, beweis 30, Ableitung 0, Kausalität 13, Postulat 2, Prinzp
21, Gesetz 107, Regel 25, erleben 12, erlebt 4, Erlebnis 5.
-
Stumpf, Carl. (1940). Erkenntnislehre II. Leipzig: Barth. Fundstellen:
Annahme 85, Axiom 62, Hypothese 516, beweis 74, Ableitung 12, Kausaliät
510, Postulat 24, Prinzp 162, Gesetz 945, Regel 232, erleben.10 (SR-),
erlebt 11, Erlebnis 14.
-
Tack, Werner H. (1983) Psychophysische Methoden. In (346-426) Feger (1983,
Hrsg.)
-
Wandelt, Alina (2021) Algorithmische Gouvernementalität
am Beispiel von OKCupid.
-
Watzlawick, Paul; Beavin, Janet H. & Kackson Don D. Pragmatics of Human
Communication. A Study of Interactional Patterns, Pathologies, and Paradoxes.
W. W. Norton & Company, New York
-
Westermann, R.. (1980) Die empirische Überprüfung des Niveaus
psychologischer Skalen. Zeitschrift für Psychologie, 1980, 188
(4), 450-468, 30 Literaturang., ISSN: 0044-3409. URL(Zeitschrift).
-
Westmeyer, Hans (1973) Kritik der psychologischen Unvernunft. Probleme
der Psychologie als Wissenschaft. Stuttgart: Kohlhammer.
-
Westmeyer, Hans (1984) Kernkurs: Psychologie eine Wissenschaft? Version
C/ Novembver 1984. Studienmaterialien FIM Psychologie Erlangen.
-
Wottawa, Heinricht (1979) Grundlagen und Probleme von Dimensionen in der
Psychologie. Meisenheim am Glan: Hain.
-
Wundt, Wilhelm (1866) Die physikalischen Axiome und ihre Beziehungen zum
Causalprinzip. Erlangen: Enke.
-
Wundt, Wilhelm (1874) Grundzüge der physiologischen Psychologie. 1.
Auflage.
-
Wundt, Wilhelm (1896) Ueber naiven und kritischen
Realismus, Erster Artikel. Philosophische Studien 12: 307-408.
-
Wundt, Wilhelm (1898) Über naiven und kritischen Realismus, Zweiter
Artikel.
_
Sachregister und Glossare
Bei Hilgard & Bower, Lerntheorien, kommt "Axiom" im Sachregister
und Glossar nicht vor. Auch nicht Annahme, Postulat oder Beweis. Dafür
ausführlich Gesetz. Prinzip hat 6 Einträge.
_
Aufgelesen zum Sichten:
"Die APXAI in der griechischen Mathematik 1.". Grundprobleme der Geschichte
der antiken Wissenschaft, Berlin, New York: De Gruyter, 1971, pp. 342-366.
https://doi.org/10.1515/9783110816778.342
Links(Auswahl:
beachte)
ChatGPT > Zu Axiomen
in der Psychologie.
-
https://chat.openai.com/
-
https://chatgpt.ch/
-
https://talkai.info/de/chat/
_
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten:
GIPT= General
and Integrative
Psychotherapy, internationale Bezeichnung
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
__
Archimedische
Axiom Feger
(1983, Hrsg.) EdP B,I,3, S. 158; beschränkt eine Menge auf endlich
viele. ChatGPT 1,
2,
3.
__
Auswahlaxiom
Feger (1983, Hrsg.) EdP B,I,3, S. 17, 26, 294 f, 370 f.; ChatGPT;
__
Bisymmetrie-Axiom
Tack 1983, S.388-393, überschreibt seinen Abschnitt mit "Mittenbildung";
er verwendet den Ausdruck Axiom nicht, spricht stattdessen von einer "Bedingung".
__
Englische Ausgabe (1938)
Die Ausgabe im Internetarchive
enthält keine Jahreszahl des Erscheinens, auch keine ISBN, woran man
das ermitteln könnte. Auch in der deutschen Übersetzung findet
sich keine Hinweis auf das Jahr der ersten Ausgabe. Ich fragte daher ChatGPT
am 27.12.2024: Das Buch von Einstein/Infeld The Evolution of Physics enthält
keine Angabe, wann es (zum ersten Mal) erschienen
ist. Das ist sehr ungewöhnlich.
"Das Buch "The Evolution of
Physics" von Albert Einstein und Leopold Infeld wurde zum ersten Mal 1938
veröffentlicht. Dass in manchen Ausgaben oder Nachdrucken das genaue
Erscheinungsjahr fehlt, könnte daran liegen, dass Verlage oft ältere
Bücher neu auflegen, ohne die ursprünglichen bibliografischen
Details vollständig anzugeben.
Falls in Ihrer Ausgabe keine
Jahresangabe zu finden ist, könnte dies auch mit einem besonderen
Nachdruck oder einer speziellen Edition zusammenhängen. In solchen
Fällen empfiehlt sich ein Blick in das Vorwort oder die ersten Seiten
des Buches, da dort manchmal Hinweise auf die ursprüngliche Veröffentlichung
versteckt sind.
Alternativ könnten Sie die genaue Ausgabe
über die ISBN-Nummer oder andere Merkmale nachrecherchieren, um mehr
über die Herkunft und das Veröffentlichungsjahr Ihrer Kopie herauszufinden."
__
Fraktionierung
und Vervielfachung Tack 1983, S. 393-393.
__
Lösbarkeits-Axiom
Feger
(1983, Hrsg.) EdP B,I,3, S. 157 ff. Hierzu Orth S. 157: "Bei Meßstrukturen,
die zu Intervallskalenniveau führen, reicht die Annahme der Endlichkeit
jedoch nicht aus. Es müßte zusätzlich ein sehr strenges
strukturelles Axiom eingeführt werden, das empirisch kaum erfüllt
sein wird, wie z.B. die Bedingung, daß alle Reize (Elemente von A)
eine gleichabständige Sequenz bilden. Deshalb wird meist die Annahme
der Endlichkeit von A aufgegeben. Als strukturelle Bedingung wird dann
häufig ein Lösbarkeitsaxiom verwendet; ein solches Axiom besagt,
daß bestimmte „Gleichungen“ oder „Ungleichungen“ (im empirischen
Bereich) lösbar sind. Für eine algebraische Differenzen-Struktur
kann das folgende Lösbarkeitsaxiom benutzt werden: Wenn ab >= cd
>= aa, dann
existieren Elemente d1, d2 e
A, so daß ad1 ~ cd ~ d2b gilt (für alle
a, b, c, d e
A). Es wird also gefordert, daß die Menge A so „dicht“ ist, daß
es in ihr Elemente d1 und d2 gibt, die Lösungen
der „Gleichungen“ ad1 ~ cd und cd ~ d2b sind (sofern
ab >= cd >= aa). Lösbarkeitsaxiome sind empirisch nicht direkt prüfbar,
da empirisch nicht gezeigt werden kann, daß bestimmte Elemente nicht
existieren (siehe hierzu auch Abschnitt 4)."
__
Wesentlichkeits-Axiom
bei Meßstrukruen Feger (1983, Hrsg.) EdP B,I,3, S. 162f. Es besagt
nach Orth: Komponenten müssen die abhängige Variable tatsächlich
beeinflussen.
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Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS).
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Psychologie. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/erleben/AxiomRegister/AxiomRegister.htm
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10.01.2025 Gigerenzer
1981; Stevens 1951; Stegmüller 1983, Sixtl 1996.
08.01.2025 Enzyklopädie
der Psychologie Messen und Testen (1983) * Piaget 1980 *
07.01.2025 Gottlob
Friedrich Lipps 1899, 1909 (Grundriß Psychophysik). * Carnap 2000
kritisch kommentiert.
03.01.2025 Auswertung
Bühler 1933.
02.01.2025 Bühler,
Piaget.
31.12.2024 Fahrenberg
2013, 2015.
28.12.2024 Grundversion
abgeschlossen.
19.11.2024 angelegt.
.
"annahme", annehm , angenom ; "axiom" 0; basis
112; "begriff" 145, grundbegriff ; "beweis"
33, bewies ; "Gesetz" angesetzt, umgesetzt,
vorgesetzt, ; "method" ; "postul" postulat, postuliert,
; "Prinzip" ; "Regel" ; "Satz" , ansatz , aufsatz ,
Datensatz , einsatz , ersatz , gegensatz , Grundsatz ; "theor" ;
voraus ; "wissen" ;