Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=14.01.2014 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung 18.04.14
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel  Stubenlohstr. 20  D-0152 Erlangen
    Mail:_sekretariat@sgipt.org__ Zitierung  &  Copyright

    AnfangEmpirische Methoden in der Psychologie_Überblick  _Rel. Aktuelles _Rel. Beständiges _Titelblatt _Konzept _Archiv _Region  _Service-iec-verlag _ Wichtige Hinweise zu Links und  Empfehlungen

    Willkommen in unserer Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Bücher, Literatur und Links zu den verschiedensten Themen, hier die Buchpräsentation:

    Buch-Präsentationen in der IP-GIPT

    Empirische Methoden in der Psychologie

    präsentiert von Rudolf Sponsel, Erlangen
     

    Bibliographie * Verlagsinfo * Inhaltsverzeichnis * Leseprobe * Ergebnisse * Bewertung * Links * Literatur * Querverweise *

    Bibliographie:  Pospeschill, Markus (2013) Empirische Methoden in der Psychologie. Mit Online-Material. München: Reinhardt. [Verlags-Info]  2013. 274 Seiten. 41 Abb. UTB-M (978-3-8252-4010-3) kt € [D] 34,99 / € [A] 36,00 / SFr 45,90. Preis E-Book: € [D] 27,99.

    Verlagsinfo: "Keine Angst vor Empirie!
    Gefürchtet, aber unverzichtbar: Kenntnisse empirischer Methoden brauchen Psychologiestudierende in allen Studienphasen und im späteren Berufsleben. Dieses Buch liefert das begriffliche Rüstzeug und überträgt es auf die Planungsschritte einer Untersuchung. Es stellt Methoden der Datenerhebung und Anwendungen empirischer Forschungsprinzipien vor und befähigt dazu, empirische Befunde selbstkritisch zu bewerten. Damit gelingt die Methodenprüfung ebenso wie das eigene Forschungsprojekt für die Bachelor- oder Masterarbeit."

    Inhaltsverzeichnis [PDF]

    Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuchs 9
    Prolog 10

    1  Methoden, Methodologie, Empirie  14
    1.1  Methode 14
    1.2  Methodologie 16
    1.3  Empirie 17
    1.4  Empirische Daten und Variablen 18
    1.5  Empirische Fragestellung und Hypothese 19
    1.6  Theorien, Gesetze, Paradigmen 23
    1.7  Grenzen empirischer Forschung 29

    2    Forschungsprozess  34
    2.1   Untersuchungsidee und Thema  35
    2.2  Wissenschaftliche und ethische Kriterien   37
    2.3  Problempräzisierung   39
    2.4  Definition von Begriffen  44
    2.5  Indikatoren und Operationalisierung  50
    2.6  Messen und Skalieren  56
    2.7  Festlegung von Untersuchungsart und -objekten  60
    2.8  Planung, Durchführung, Auswertung  64
    2.9   Empirischer Bericht, Gutachten   66

    3    Evaluation  74
    3.1  Arten systematischer Erfolgskontrollen  74
    3.2  Studienarten  80
    3.3  Kosten-Nutzen-Analyse  86
    3.4  Stichprobenauswahl  87
    3.5  Durchführung und Auswertung 88

    4  Methoden der Datenerhebung  91
    4.1   Auszählen und Bilden von Indizes  91
    4.2   Rangbildung und Paarvergleich  94
    4.3   Ratingskalen  104
    4.4   Testskalen  111
    4.5   Schriftliche vs .mündliche Befragung  118
    4.6   Formen wissenschaftlicher Beobachtung  124
    4.7   Psychophysiologische Messung  126
    4.8   Qualitative Interviews und Beobachtung  129
    4.9   Multimethodale Methode  133

    5 Hypothesengenerierende Untersuchungsformen  137
    5.1   Voruntersuchung und Vortestung  137
    5.2   Theoriebasierte Explorationsstudien  138
    5.3   Methodenbasierte Explorationsstudien  140
    5 4   Empiriebasierte Explorationsstudien 142

    6  Populationsbeschreibende Untersuchungsformen  144
    6.1   Zufallsstichprobe und Repräsentativität  144
    6.2   Punkt- und Intervallschätzung  149
    6.3   Probabilistische Stichprobentechniken  150
    6.4   Nicht-probabilistische Stichproben  153

    7  Hypothesenprüfende Untersuchungsformen  156
    7.1   Signifikanztests und damit verbundene Probleme  156
    7.2   Zusammenhangs-, Unterschieds-, Veränderungshypothesen  160
    7.3   Prognostische Hypothesen und die Messung von Differenzen  177
    7.4   Poweranalyse  180
    7.5   Effektgrößenbestimmung   181
    7.6   Schätzung optimaler Stichprobenumfänge  184
    7.7   Strategien zur Vereinheitlichung von Effektgrößen  186

    8  Einzelfallprüfende Untersuchungsformen  191
    8.1   Problematik von Einzelfallstudien  191
    8.2   Statistische Verfahren für Einzelfalldesigns  195
    8.3   Statistische vs .visuelle Analyse  201
    8.4   Randomisierungs- und Permutationstests  210
    8.5   Verallgemeinerte Prinzipien des Randomisierungstests  225
    8.6   Einzelfalldiagnostik  229

    9    Besondere Probleme und Herausforderungen  249
    9.1   Parametrische vs .verteilungsfreie Tests  249
    9.2   Zusammenfassung statistischer Einzelentscheidungen  250
    9.3   a-Fehler-Adjustierung  254
    9.4   Bootstrap-Methode  258
    9.5   Exakte Tests  259

    Literatur  265
    Sachregister  269

    Online-Material
    Glossar [PDF]
    Antworten (Lösungen) [PDF]
    Abbildungen [PDF]


    Leseprobe: [Des Verlages], hieraus:


    Ergebnisse.

    Bei den Ergebnisse möchte ich besonders auf folgende Teile hinweisen:

    • Empirische Daten und Variablen. (S. 18)
    • Operationalisierung (S. 53f)
    • Einzelfalldiagnostik (S. 229)
    _
    1.4    Empirische Daten und Variablen
    Hier werden folgende Variablentypen unterschieden:"
     
    • Abhängige oder unabhängige Variable (AV, UV). Abhängige Variablen sind Mess-, oder Kriteriumsvariablen, während unabhängige Variablen als Einfluss-, Prädiktor-, Faktor-, oder Gruppierungsvariable bezeichnet werden.
    • Moderatorvariable. Diese verändert den Einfluss einer UV auf eine AV.
    • Mediatorvariable. Liegt vor, wenn eine UV über eine Drittvariable auf die AV wirkt.
    • Kontrollvariable bzw. Kovariate. Dies sind vorsorglich erhobene Moderatorvariablen.
    • Störvariable. Entsteht, wenn eine nicht erhobene Kontroll- bzw. Moderatorvariable angenommen wird, die Einfluss auf die Messung ausübt. [>19]
    • Stetige oder diskrete Variablen. Variablen mit unendlichen vs. endlichen Ausprägungen.
    • Dichotome oder polytome Variablen. Variablen mit zwei vs. mehrfach gestuften Ausprägungen.
    • Manifeste oder latente Variablen. Beobachtbare vs. nicht-beobachtbare Variablen.
    • Exogene oder endogene Variablen. Variablen ohne vs. mit direktem Einfluss durch andere Variablen (vergleichbar mit UV und AV).
    • Indikatorvariable. Zumeist spezifische manifeste Variablen, die distinkte Informationen an latente Variablen liefern.
    • Residualvariable. Eine Restvariable, zumeist nicht erklärter Varianzanteile."
    _

    Operationalisierung
    Unter der Operationalisierung eines Begriffes ist die Angabe derjenigen Vorgehensweisen bzw. Forschungsoperationen zu verstehen, mit deren Hilfe entscheidbar wird, ob und in welchem Ausmaß der mit dem Begriff bezeichnete Sachverhalt in der Realität vorliegt: Dazu gehört die Angabe des Datenerhebungsinstrumentes und bei nur indirekt empirischen Begriffen auch die Auswahl geeigneter Indikatoren. Im letzteren Fall ist die Operationalisierung ein zweistufiger Prozess, d. h. in einem ersten Schritt müssen die Indikatoren bestimmt werden und im zweiten Schritt sind diese zu operationalisieren (Abb. 2.4). ... "

    "8.6 Einzelfalldiagnostik

    Die Einzelfalldiagnostik steht vor einem Grundsatzproblem, wenn von gruppenstatistischen Kennwerten auf einen Einzelfall geschlossen werden soll. Diese Problematik ergibt sich immer dann, wenn die Reliabilitât und/oder Validität eines Verfahrens kleiner als 1,0 ist. Dies liegt daran, dass sich mathematische Wahrscheinlichkeitsaussagen per definitionem nicht auf Einzelfälle, sondern immer nur auf Klassen von Elementen bestimmten Umfangs beziehen (Aussagen, die auf sogenannten Aggregatdaten basieren). ... "

    Anmerkung RS: Schön ist, dass der Autor auf diese Problematik klar und deutlich hinweist. Das Problem der Nichtübertragbarkeit gruppenstatistischer Kennwerte auf den Einzelfall gilt aber immer, völlig unabhängig von der Reliabilität oder ihrer Korrelation. Und die Voraussetzungen der psychologischen ("klassischen") Testtheorie (Axiome des Vektorraumes) sind in aller Regel nicht erfüllt. Das wird von den Methodologen, Statistikern und mathematisch orientierten Psychologen konsequent ausgeblendet, was mit wissenschaftlicher Ethik nicht vereinbar ist.



    Bewertung: Ein praktischer und nützlicher mainstream-orientierter Überblick über die empirischen Methoden in der Psychologie (> Leseprobe) mit komfortablen Onlinehilfen, insbesondere Glossar [PDF].

        Die Datentheorie und damit die Grundlage jeder empirischen Wissenschaft kommt leider zu kurz. Die grundlegende Problematik der psychologischen Testtheorie und der Mess- und Skalierungsmethoden in der Psychologie, die ja meist zwischen Ordinal- und angenähertem Intervallskalenniveau (> Stevens) angesiedelt sind - wird so wenig wie in anderen Lehrbüchern - klar und deutlich problematisiert, obwohl die in der Psychologie übliche "per fiat Messung" erfreulicherweise sogar eine eigene fette Randkennzeichnung erhält (S. 59). Die zentralen Grundbegriffe der Messtheorie - Repräsentations-, Eindeutigkeits- und Bedeutsamkeitsproblem - werden zwar beschrieben, aber - wie in den anderen Lehrbüchern leider auch  - keine echte psychologische Anwendung gezeigt. Die Probleme sind nun schon über 150 Jahre alt, aber eine Lösung zeichnet sich nirgendwo ab, so dass zu fragen ist, ob man die Methodologie-, Mess- und Statistiklehrstühle wie die "Psychometrika" nicht am besten auflöst und einstellt.



    Links (Auswahl: beachte)
    • Wissenschaft in der IP-GIPT.
    • Beweisen in der Psychologie.
    • Beweisen in der Statistik.
    • Überblick Statistik in der IP-GIPT.
    • Rangzahlen.


    Literatur (Auswahl)

    • Informationen über Bücher, Bibliotheken, bibliographische Quellen.




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten
    1) GIPT= General and IntegrativePsychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    ___
    Bewertung. Bewertungen sind immer subjektiv, daher sind wir in unseren Buchpräsentationen bemüht, möglichst viel durch die AutorInnen selbst sagen zu lassen. Die Kombination Inhaltsverzeichnis und Zusammenfassungen sollte jede kundige oder auch interessierte LeserIn in die Lage versetzen selbst festzustellen, ob sie dieses oder jenes genauer wissen will.  Die BuchpräsentatorIn steht gewöhnlich in keiner Geschäftsbeziehung zu Verlag oder den AutorInnen; falls doch wird dies ausdrücklich vermerkt. Die IP-GIPT ist nicht kommerziell ausgerichtet, verlangt und erhält für Buchpräsentationen auch kein Honorar. Meist dürften aber die BuchpräsentatorInnen ein kostenfreies sog. Rezensionsexemplar erhalten. Die IP-GIPT gewinnt durch gute Buchpräsentationen an inhaltlicher Bedeutung und Aufmerksamkeit und für die PräsentatorInnen sind solche Präsentationen auch eine Art Fortbildung - so gesehen haben natürlich alle etwas davon, am meisten, wie wir hoffen Interessenten- und LeserInnen.  Beispiele für Bewertungen: [1,2,3,]
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    Anm. Vorgesehene. Wir präsentieren auch Bücher aus eigenem Bestand, weil wir sie selbst erworben haben oder Verlage sie aus verschiedenen Gründen nicht (mehr) zur Verfügung stellen wollen oder können.
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    150 Jahre alt
    Klare Definitionen, strenge Beobachtungen, Experimente und messen sind das Erfolgsrezept der Naturwissenschaften, insbesondere der Physik wie der Beweis in der Mathematik. Aber messen ist in der Psychologie sehr schwer. Falls es jemals einigermaßen wissenschaftlich begründet gehen sollte, wird eine strenge Psychologie des Erlebens mit einhergehen müssen - weit entfernt von der oberflächlichen, aber dominanten USA-Psychologie und ihren numerologischen Verirrungen, Paradebeispiel Psychometrika ab 1936. Vielleicht sind auch ganz neue Messkonzepte erforderlich. Im Folgenden ein paar Streiflichter (Auswahl) aus der Geschichte des Messproblems in der Psychologie:
    • Drobisch, Moritz Wilhelm (1850). Erste Grundlehren der Mathematischen Psychologie. Leipzig. [Nachdruck Bonset 1972] [GB]
    • Fechner, Gustav Th. (1860) Elemente der Psychophysik. Leipzig: Breitkopf & Härtel [GB]
    • Herbart, Johann Friedrich (1822) Über die Möglichkeit und Nothwendigkeit, Mathematik auf Psychologie anzuwenden. Vorgelesen in der königlichen deutschen Gesellschaft am 18. April 1822, abgedruckt Bd. 3 (1889),  Schriften zur Psychologie. Psychologie als Wissenschaft, Neu gegründet auf Erfahrung, Metaphysik und Mathematik. 3 Bde. Hamburg: Voss. [GB3]
    • Helmholtz, H. v. (1887). Zählen und Messen erkenntnistheoretisch betrachtet. In: Philosophische Aufsätze. Leipzig: Fues. Nachdruck Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft.
    • Lipps, G.F. (1904) Die Meßmethoden der experimentellen Psychologie. Leipzig: Engelmann.
    • Lipps, G.F. (1906) Die psychischen Massmethoden. Braunschweig: Vieweg.
    • Lipps, G.F. (1914) Grundriß der Psychophysik. Berlin: Göschen.
    • Orth, B. (1974). Einführung in die Theorie des Messens. Stuttgart: Kohlhammer Standards Psychologie.
    • Schultz, Julius (1899) Psychologie der Axiome. Göttingen: Vandenhoeck & Rupprecht. [Review]
    • Stevens, S.S. (1946). On the Theory of Scales of Measurement. Science 103, No 2684, 677
    __
    Stevens 1946.
    Das liegt an der fatalen Einteilung von Stevens - der sich ansonsten große Verdienste um den operationalen Ansatz in der Psychologie erworben hat - und der mathematisch orientierten Statistik, die für die empirische psychologische Praxis weitgehend untauglich ist (weil viel zu grob und zu voraussetzungsvoll auf der einen Seite oder viel zu wenig differenziert zwischen Ordinal- und Intervallniveau auf der anderen Seite):

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    operationaler Ansatz Stevens
    Stevens, Stanley S. (1935a)  The operational definition of psychological concepts. - In: Psychological Review 42, S. 517-527
    Stevens, Stanley S. (1935b)  The operational basis of psychology. - In: American Journal of Psychology 47, S. 323-330
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    Querverweise
    Standort Empirische Methoden in der Psychologie.
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    Links
    Buch-Präsentationen, Literaturhinweise und Literaturlisten in der IP-GIPT. Überblick und Dokumentation.
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    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
    Buchpräsentation site:www.sgipt.org. 
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    Information für Dienstleistungs-Interessierte.
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Buchpräsentation: Empirische Methoden in der Psychologie. Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/lit/reinh/EMidPsy.htm
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    Änderungen Kleinere Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet und ergänzt.
    18.04.14   Überarbeitung.
    26.01.14   Modifikation bei Stevens.