Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=30.08.2006 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 07.05.17
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
    Stubenlohstr. 20     D-91052 Erlangen * Mail:_sekretariat@sgipt.org_ Zitierung  &  Copyright

    Anfang _Placebo_Überblick_Rel. Aktuelles  _Rel. Beständiges  _Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ Region_ Service_iec-verlag__Wichtiger Hinweis zu Links und zu Empfehlungen

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Abstrakte Grundbegriffe aus den Wissenschaften (Analogien, Modelle und Metaphern für die Psychologie und Psychotherapie sowie Grundkategorien zur Denk- und Entwicklungspsychologie), und hier speziell zum Thema:

    Placebo
    Glaubensheilung und die Wirkungsweise des Placeboeffektes
    aus allgemeiner und integrativer Perspektive

    von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Placebo nennt man in der Medizin eine Gabe, der nach dem Stand des Wissens ein bekannter Wirkstoff fehlt. Kommt es zu einer Wirkung, spricht man oft - nicht selten voreilig - von Placeboeffekt, manchmal auch von Heilung durch Einbildung, Phantasie oder Glaubensheilung. Abzugrenzen von der Glaubensheilung ist die Spontanheilung, die man gewöhnlich als ein Phänomen der Selbstheilungskräfte ansieht. Die Heilung kann aber auch aufgrund anderer, unbekannter Einflüsse zustande kommen.

    Definition: Eine Placebobehandlung liegt genau dann vor, wenn symbolische Heilmaßnahmen bei PatientInnen den Eindruck hervorrufen, sie würden heilbehandelt. Symbolisch heißt hier den Anschein nach Erwartung oder Brauch erfüllen. [Anmerkung]

    Zur richtigen Einordnung der Wirkung des Placeboeffektes muss man die verschiedenen Möglichkeiten, wie Heilungen zustande kommen können, insgesamt sehen:

    Paradigmata der Heilung


    Anmerkung: Zur Heilwirkung von Dekreten und Gesetzen siehe bitte hier.

    Das Wissenschaftspostulat der Heilkunde
    Das Wissenschaftspostulat der Heilkunde lautet: es gibt keine Wirkungen ohne Ursachen. Jede Heilung hat Ursachen, auch wenn man die Ursachen - noch - nicht kennt oder aus grundsätzlichen Gründen nicht erkennen kann. So ist z.B. eine Gabe, die ein Heilkundiger reicht, untrennbar mit der Verabreichung verbunden. Will man wissen, ob die Gabe aus sich allein heraus wirkt, müsste die Gabe im Grunde so verabreicht werden, dass der Betroffene von der Verabreichung nichts mitbekommt. Ein solcher experimenteller Versuchsplan ist aber schwierig und ethisch problematisch.

        Statt dieses erstaunliche Phänomen von Heilungen ohne bekannte Wirkstoffgaben richtig zu erforschen, gefallen sich manche, meist naturwissenschaftlich Orientierte darin, den Placeboeffekt als unwissenschaftlich und mit einer mehr verdunkelnden als erhellenden Bezeichnung wie "reine Einbildung" zu entwerten. Sie begreifen dabei meist nicht einmal, dass sie damit ja die Wirkungen der Vorstellungskraft, der Phantasie und des Glaubens anerkennen, also im Grunde ihrer eigenen Absicht zuwiderreden. Tatsache ist, dass Gaben ohne wissenschaftlich bekannten Wirkstoff wirken. Jeder vernünftige und wissenschaftskritische Mensch würde daraus den Schluss ziehen, dass es neben den wissenschaftlich bekannten Heilgaben auch noch wissenschaftlich unbekannte Heilwirkungen geben muss.

        Glaube und Heilserwartungen sind mächtige Heilwirkfaktoren, die in manchen Bereichen bis 70% Wirksamkeit erreichen können. Nur vorurteilsvoll Verblendete und Narren verkennen den hohen - sogar ökonomischen - Wert des Placeoeffektes. Diese Phänomene gehören erst richtig gründlich erforscht.



    Literatur (Auswahl) [wichtig erscheinende, hier nicht erfasste, Titel bitte mitteilen] "SQ" gibt einen Sekundär-Quellenbezug an.
     
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    • TABLE OF CONTENTS: Introduction * 1 The Placebo: Is It Much Ado about Nothing? * 2 Clinical Reflections on the Placebo Phenomenon * 3 The Nocebo Phenomenon: Scope and Foundations * 4 The Doctor as Therapeutic Agent: A Placebo Effect Research Agenda * 5 Toward a Neurobiology of Placebo Analgesia * 6 The Contribution of Desire and Expectation to Placebo Analgesia: Implications for New Research Strategies * 7 The Role of Conditioning in Pharmacotheraphy * 8 Specifying Nonspecifics: Psychological Mechanisms of Placebo Effects * 9 Placebo, Pain, and Belief: A Biocultural Model * Placebo: Conversations at the Disciplinary Borders * Contributors * Index 254. DESCRIPTION: A mere "symbol" of medicine the sugar pill, saline injection, doctor in a white lab coat the placebo nonetheless sometimes produces "real" results. Medical science has largely managed its discomfort with this phenomenon by discounting the placebo effect, subtracting it as an impurity in its data through double-blind tests of new treatments and drugs. This book is committed to a different perspective-namely, that the placebo effect is a "real" entity in its own right, one that has much to teach us about how symbols, settings, and human relationships literally get under our skin. * * FS REVIEW: This book perpetuates the farce of the placebo effect, one of the last fictions in the field of psychology still uncritically and universally accepted. What fuels these massive frauds, including the field of psychology itself, that overwhelm the entire intellectual effort of entire generations, cause incalculable harm, and yet persist?.
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    • Inhalt u.a.: Die Ulysses-Mission. - Architekturen des Lebens. - Bildung im Netz. - Gentransfer zwischen Bakterien in der Natur. - Ultrakurze Ultraschallpulse. - Der Placebo-Effekt. - Konfliktforschung: Der Wandel der politischen Konflikte. - Transistoren. - Eine ausgewogene Rentenformel. - Generationenkonten: neuer Blick auf das Rentenproblem. - Hocheffiziente Lichtquelle mit Schwefel. - Minimonster im Meer. - Die Bausch-Bibliothek. - Das Kioto-Protokoll und seine Bewertung.
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  • Lehmann, Katrin von; Molan, Christiane & Wille, Barbara  (2002). placebo - Haus am Lützowplatz Berlin 6. Oktober - 17. November 2002. Mit zahlreichen Abbildungen. 3 Hefte, 15, 16, 16 Seiten, Oktav . 3 Hefte - Banderole.
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  • Moerman, Daniel E. (2003). Meaning, Medicine and the 'Placebo Effect'. Cambridge University Press Cambridge University Press 2003.  ISBN: 0521000874
    • Daniel Moerman presents an innovative and enlightening discussion of human reaction to the meaning of medical treatment. Traditionally, the effectiveness of medical treatments is attributed to specific elements, such as drugs or surgical procedures, but many things happen in medicine which simply cannot be accounted for in this way. The same drug can work differently when presented in different colours; drugs with widely advertised names can work better than the same drug without the name; inert drugs (placebos, dummies) often have dramatic effects on people (the 'placebo effect'); and effects can vary hugely among different European countries where the 'same' medical condition is understood differently, or has different meanings. This is true for surgery as well as for internal medicine. This lively book reviews and analyses these matters in lucid, straightforward prose, guiding the reader through a very complex body of literature, leaving nothing unexplained but avoiding any over-simplification. [zvab-ostrich]
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  • Spitzer, Manfred (2003). Verdacht auf Psyche - Grundlagen, Grundfragen und Grundprobleme der Nervenheilkunde. Stuttgart Schattauer Gmbh; 2003 ISBN 3794522672,
    • In dieser neuen Anthologie nimmt Manfred Spitzer in bewährter Weise verblüffende, kuriose und faszinierende Phänomene sowie Fakten aus der Welt von Geist und Gehirn aufs Korn. Wie immer geht es um Geschichten aus der Nervenheilkunde, die zum Denken anregen und zugleich Spaß machen sollen. Die Inhalte sind jedoch durchaus ernster Natur, geht es doch mitunter um Leben und Tod, um den 11. September, um das Überleben von Müttern, Vätern oder der Psychiatrie, um Aggressionen und das Fernsehen oder Pokemon-Figuren und Kindergehirne. Was hat Psychiatrie mit der Evolution zu tun, wie hängen Entstigmatisierung und Hollywoodfilme zusammen, und wie ist es mit Ärger und Strafe, dem Darm und dem Gehirn oder der Gehirnforschung und dem Weihnachtsfest? - Falls Sie die Antwort auf solche Fragen interessiert und Sie dabei auch Referenzen zu Skinner, Fromm oder Heidegger nicht scheuen, kann dieses Buch Ihren Horizont erweitern. Aus dem Inhalt - Vertrauen ist gut, scannen ist besser - PET und Placebo - Busen und Gehirn - Paulus, Joschka Fischer und die Singvögel - Dopamin in der Wohngemeinschaft - Der Witz am Kernspin u.v.m. Das Buch richtet sich an alle, die gerne ihr Gehirn gebrauchen, nicht zuletzt, um dasselbe besser zu verstehen. Sein Ziel ist also die Selbsterfahrung im besten Sinne des Wortes.; 124 Seiten, 21 Abb. [zvab-Dr.Götzhaber]
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  • Sponsel, Rudolf (1995). Handbuch Integrativer Psychologischer Psychotherapie. Zur Theorie und Praxis der schulen- und methodenübergreifenden Psychotherapie. Ein Beitrag zur Entmythologisierung der Psychotherapieschulen. Mit einem 74-teiligen Reader zur Psychotherapie, ihrer Geschichte, Forschung und Methodologie und 43 Fallbeispielen zur Demonstration der allgemeinen psychologischen Heilmittellehre. Wissenschaftlicher Anhang ca. 300 Seiten mit 5 Registern. Erlangen: IEC-Verlag.
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  • Weil, Andrew (dt. 1995, engl. 1995). Spontan Heilung. Die Heilung kommt von innen. München: Bertelsmann.
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    • MerckSerono: Placebo wirkt selbst, wenn Patienten eingeweiht sind.




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    Anmerkung (Hochstapler) * Einbildung * Erwartung * Fernheilung * Geistheilung * Gesund/ Gesundheit * Glauben * Glaubensheilung * Heilwirkfaktoren * Hypnose * Krank/ Krankheitsbegriff * Krankheitsmodell * Naturheilung * Nocebo * Placebo * Placeboeffekt * Selbstheilung * Selbstheilungskraft * Spontanheilung * Trance * Udenustherapie * Umwelt  * Vorstellungskraft * Welten * Wirklichkeit * Wunder/ Wunderheilung *
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    Anmerkung: Ein Hochstapler in einem weißen Arztkittel mit Stethoskop und Reflexhämmerchen ausgestattet, der von PatientInnen nicht als Hochstapler erkannt und stattdessen für einen richtigen Arzt gehalten wird, ist, so weit es um den  Zuwendungseffekt einer Untersuchung geht, kein Placebo.
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    Einbildung. Inhalt eines psychologischen Glaubens ohne entsprechende Fundierung in der Wirklichkeit. Wird manchmal  falsch verwendet: Wenn sich jemand schlecht oder krank fühlt, dann ist dieses subjektive Gefühl ja keine Einbildung, sondern echtes Empfinden, Fühlen, Spüren, zusammengefaßt als Befinden. Gemeint ist aber oft, dass sich jemand z.B. krank fühlt, weil er sich sich einbildet eine Krankheit zu haben, die er gar nicht hat.
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    Erwartung. mit der Wahrscheinlichkeit 0 <= p <= 1 mit einem Ereignis rechnen. Umgangssprachlich oft "fest damit rechnen, dass ...", "sicher annehmen, dass ...".
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    Fernheilung. Zwischen HeilerIn und PatientIn besteht eine größere Distanz, so dass ein direkter und unmittelbarer Kontakt nicht möglich ist. Die FernheilerIn kann mit oder ohne Wissen der PatientIn ihre Heilmagie entfalten. In westlichen Ländern meist verboten, obschon kaum kontrollierbar. Gehört zum Bereich dubioser Esoterik.
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    Geistheilung. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist Geistheilung keine Ausübung der Heilkunde, sondern ein Gewerbe, dessen korrekte Durchführung vom Gewerbeaufsichtsamt zu überwachen ist (Rn. 18). Es wird u.a. ausgeführt:
     „Die Heilertätigkeit des Beschwerdeführers beschränkt sich nach seinen unwidersprochen gebliebenen Angaben in Verwaltungs- und Gerichtsverfahren auf die Aktivierung der Selbstheilungskräfte seiner Patienten durch handauflegen. Ärztliche Fachkenntnisse sind hierfür nicht erforderlich, zumal der Beschwerdeführer unabhängig von etwaigen Diagnosen einheitlich durch Handauflegen handelt. [Rn. 12] ... ..."
        Das Bundesverfassungsgericht gelangt abschließend zu folgender Wertung:
    „Die Forderung an den Beschwerdeführer, eine Heilpraktikerprüfung abzulegen, ist unangemessen, weil eine solche Prüfung mit der Tätigkeit, die der Beschwerdeführer auszuüben beabsichtigt, kaum noch in einem erkennbaren Zusammenhang steht. Die in der Heilpraktiker-Prüfung geforderten Kenntnisse in Anatomie, Physiologie, Pathologie sowie in Diagnostik und Therapie kann er sämtlich bei seiner Berufstätigkeit nicht verwerten. [Rn. 21] ... “
        Geistheilung ist also keine Ausübung der Heilkunde, sondern ein Gewerbe. Daraus ergibt sich aber auch zwingend, dass es keine gleichberechtigte Partnerschaft – wie der Deutsche Geistheilerverband meint schließen zu können  - zwischen Heilfachkundigen, insbesondere Ärzten und Geistheilern geben kann. Heilfachkundige haben nach dem Bundesverfassungsgerichtsurteil Geistheiler zu dulden, eine Zusammenarbeit kann es schon deshalb nicht geben, weil es wesensverschiedene Berufsausübungen mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen sind.
     [Der DGH] „hat mit der Grundsatzentscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 2. März 2004 erreicht, dass Heiler neben Ärzten und Heilpraktikern legal und gleichberechtigt arbeiten und ihre Therapieform frei wählen können.“ (Quelle: https://www.dgh-ev.de/). Hier wird der falsche Eindruck erweckt, als täten Heilfachkundige und Geistheiler das gleiche und wären diesbezüglich auch noch gleichberechtigt.
        Zitierung: BVerfG, 1 BvR 784/03 vom 2.3.2004, Absatz-Nr. (1-22),
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    Gesund, Gesundheit. Wohlbefinden bei Abwesenheit von - auch verdeckter - Krankheit. Die Definition der Weltgesundheitsbehörde ist Unsinn und beschreibt paradoxerweise eine "Krankheit", die kein Mensch so erlebt und auch nie behandeln läßt: die Hypomanie. [W-29.8.6: " Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert diese als Zustand des vollkommenen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens"]
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    Glauben.
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    Glaubensheilung. Heilung, die hauptsächlich auf dem Glauben, dass man geheilt wird, beruht. Uraltes Wissensgut.
    • Münsterberg zum Heilmittel Glauben. * Dubois: Heilung durch Beitritt zu einer Sekte * Frank: Die Heiler *
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    Heilwirkfaktoren. Es gibt eine Vielzahl von Heilwirkfaktoren. Auch politische Maßnahmen und Gesetze [> Selbstmordepidemie der Jungfrauen von Milet] können die Häufigkeit, Erscheinen oder Verschwinden von Krankheiten sehr beeinflussen wie natürlich auch die Definitionen (die Menschheit wurde mit einem Schlag von Millionen "Kranken" "befreit" als man 1991 die Homosexualität als Krankheit abschaffte), Erkenntnisse und wissenschaftlich-technisch-wirtschaftliche Möglichkeiten (wer reich ist, lebt gewöhnlich besser und länger). > Übersicht Heilmittellehre in der GIPT > Heilmittelemplem der GIPT > 5 Heilmittelwirfaktorklassen nach Frank.
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    Hypnose. Methode, einen Trancezustand zu erzeugen. Man sagt auch, jemand befinde sich in Hypnose oder sei hypnotisiert worden. Problematische Therapiemethode.
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    Kausalität.
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    Krankheitsbegriff. Ungewollte - auch drohende - Funktionsstörung mit merklicher Beeinträchtigung der Lebensqualität  > Biopsychosoziales Krankheitsmodell. > Überblick Arbeiten zum Krankheitsbegriff in der IP-GIPT.
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    Krankheitsmodell. > Biopsychosoziales Krankheitsmodell.
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    Natur. Himmel, Luft und Erde, die Landschaft, die Naturphänomene (Sonne, Licht, Regen, Wasser, Gezeiten usw.). Klima und Wetter beeinflussen manche Menschen mehr oder minder stark in ihrem Befinden. Manche reden sich ein, man könne, nur weil es stürme oder regne, nicht guter Laune oder Stimmung sein.
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    Naturheilung. Spontan- oder besser Selbstheilung ohne heilfachkundiges oder sonstiges gezieltes Zutun von außen.
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    naturwissenschaftlich Orientierte. NaturwissenschaftlerInnen verwechseln oft Wissenschaft und Naturwissenschaft. Manche identifizieren sogar Wissenschaft mit Naturwissenschaft oder mit der Möglichkeit, Mathematik anzuwenden. Die meisten NaturwissenschaftlerInnen sind nicht in der Lage, das komplizierte, mehrfach verschränkte und vernetzte Geschehen zwischen Körper, Geist, Seele, Umwelt zu verstehen [Beispiel Ledoux], auch wenn sie oft meinen, sich dazu äußern zu müssen, spätestens wenn sie einen Nobelpreis errungen haben. Sie haben schon gar keine richtigen Termini und Modelle dafür, was man am Dominanzgebaren der Neuroscience z.B. um die Willensfreiheit [2] sehr schön studieren kann. Seele und Geist sind mit dem Körper verbunden und werden von ihm getragen; von daher ist es ganz normal und natürlich, dass seelisch-geistige Prozesse - die man ja auch physikalisch-chemisch betrachten kann und die auch faktisch im Körper stattfinden - körperliche Auswirkungen haben. Diese Einheit zu sehen, war immer das zeitlos richtige Anliegen einer Ganzheitsmedizin, die Kulturanthropologie, Soziologie und Psychologie einbezieht. Und so kommt es auch nicht darauf an, die Medizin und Heilkunde naturwissenschaftlich, sondern wissenschaftlich zu fundieren, denn letztlich gibt es nur eine Wissenschaft. Die naturwissenschaftliche Perspektive ist nur eine legitime. Aber es gibt viel mehr Wissenschaft über sie hinaus, als manche reduzierte Köpfe wahrhaben wollen. Und sofern es um psychologische Aspekte geht, und darum geht es vielfach, führt kein Weg am Primat der Psychologie vorbei: was immer man anstellt mit dem Menschen, irgendwann wird man wissen wollen, wie er es erlebt, was er wahrgenommen, gefühlt, phantasiert, gewollt hat, und spätestens hier wird man erkennen müssen, dass Moleküle und physikalische Größen nicht kommunizieren und dass es einer sorgfältigen und fachkundigen psychologischen Exploration, Evaluation und Kontrolle bedarf.
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    Nocebo-Effekt
      "MedikamenteWarum der Nocebo-Effekt so gefährlich ist  Der Placebo-Effekt hat einen wenig bekannten, bösen Zwilling: das Nocebo-Phänomen. Es kann dafür sorgen, dass Patienten Nebenwirkungen verspüren, die gar nicht da sind. ... " [wiwo 25.10.15]
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    Placebo. Scheinmittel ohne bekannten Wirkstoff.
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    Placeboeffekt. Heilwirkung einer Scheinbehandlung.
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    Selbstheilung. Besserer Ausdruck für Spontanheilung.
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    Selbstheilungskraft. Hier wird die allen Lebewesen innewohnende Fähigkeit zur Selbstheilung unterschiedlich stark ausgeprägt gedacht.
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    Spontanheilung. Heilung ohne heilfachkundige Einwirkung. "Spontan" bedeutet hier nicht "schnelle" oder "Blitzheilung" sondern lediglich von selbst, so dass der Ausdruck Selbstheilung viel treffender wäre. [W]
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    Suggerieren, Suggestion.  Nach Sponsel (1995, S. 184f): Eine  Suggestion ist eine klare Aufforderung,  eine psychische Funktion (z. B. Erinnern, Denken, Meinen, Wollen, Handeln, Empfinden, Fühlen, Körpervorgänge) bedingt oder unbedingt anzunehmen oder auszuführen. Suggestionen werden im allgemeinen im Indikativ  und ohne Verneinungen formuliert. Die Annahme oder Ausführung kann an eine Bedingung geknüpft sein, wie z. B. beim posthypnotischen Befehl, dieses oder jenes zu tun, wenn diese oder jene Bedingung erfüllt ist.
        Sätze können Fragen, Ausrufe, Wünsche, Möglichkeit, Wirklichkeit, Aufforderungen beinhalten. Auch Fragen können suggestiven Charakter haben. Eine Frage heißt in der forensischen Aussagepsychologie eine Suggestivfrage, wenn man sie mit JA oder mit NEIN beantworten kann; sie gilt dort als Kunstfehler der Exploration, wenn nicht gerade die Suggestibilität damit getestet wird. Ein analytisch anmutender Kommentar der Art: (1) "Sie hassen Ihren Vater?" ist ein suggestiver Kommentar - und meist ein Kunstfehler - , selbst als deutliche Tonfall Frage. Nicht suggestiv wäre: (2) "Sie hassen Ihren Vater oder wie ist das?" Während (1) klar mit JA oder NEIN beantwortbar ist und damit suggestiven Charakter hat, kann (2) nicht sinnvoll mit JA oder NEIN beantwortet werden.
        Analog zur Suggestibilität der Frage können wir definieren, dass ein Satz, der wahr oder falsch sein kann, also eine Aussage, dann suggestiven Charakter hat, wenn der Satz mit den empirischen Wahrheitswerten RICHTIG oder FALSCH bewertet werden kann. RICHTIG und FALSCH sind Tatsachenurteile oder Sachverhaltsbewertungen. Der Wahrheitswert eines Sachverhalts ist RICHTIG bzw. WAHR oder FALSCH. Solche Für Wahr  oder Für Falsch Wertungen sind wichtige Heilmittel bzw. Heilmittel Komponenten im Bereich des SELBST-, MENSCHEN-  oder WELTBILDes, für alle ORIENTIERUNGsfragen der Metaphysik und Religion und speziell in der Psychopathologie beim WAHN.
      Und für alle Aufforderungen, etwas zu TUN oder zu LASSEN, kann gesagt werden, dass sie dann suggestiven Charakter haben, wenn man sie BEFOLGEN kann oder NICHT, d. h. alle Aufforderungen haben suggestiven Charakter.
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    Trance. Ein besonderer Bewußtseinszustand, der besonders für Suggestionen empfänglich ist.   [W]
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    Udenustherapie.
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    Umwelt. Umfasst Natur, Kultur, Technik: alles, was einen Menschen umgibt.
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    Vorstellungskraft. Nicht jeder Mensch kann vorstellen. Der Ausdruck Vorstellungskraft beinhaltet ein mehr oder minder an Vorstellungvermögen. Menschen, die über eine ausgeprägte (stärkere) Vorstellungskraft verfügen, können durch positiven oder negativen Gebrauch ihr Befinden damit beeinflussen.
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    Welten.
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    Wirklichkeit. Der psychologische Wirklichkeitsbegriff kommt dem buddhistischen sehr nahe: wirklich ist, was wirkt, das kann auch ein Gedanke, ein Gefühl, eine Phantasie oder ein Irrtum oder "bloßer" Glaube sein. Es gibt viele Wirklichkeiten (> Welten) auf unterschiedlichen Objektivierungsebenen.
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    Wunder/ Wunderheilung.
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    Querverweise
    Standort: Placebo. Glaubensheilung und die Wirkungsweise des Placeboeffektes.
    Buchpräsentation. Spiro, Howard (2005). Placebo. Heilung, Hoffnung und Arzt-Patient-Beziehung.
    Die vier allgemeinen Elemente von Psychotherapie und die fünf psychologischen Heilmittel-/Heilwirkfaktor- Klassen nach J. D. Frank (1961)
    Überblick Heilmittellehre und Heilmittelmonographien in der IP-GIPT.
    Literatur, Links und Hilfen zum Thema Evaluation.
    Aufbau einer Wissenschaftssprache in Psychologie, Psychopathologie und Psychotherapie.
    Überblick Wissenschaft in der GIPT.
    *
    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
    z.B. Definition definieren site:www.sgipt.org. 
    *
    Dienstleistungs-Info.
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Placebo. Glaubensheilung und die Wirkungsweise des Placeboeffektes. Abstrakte Grundbegriffe aus den Wissenschaften: Analogien, Modelle und Metaphern für die allgemeine und integrative Psychologie und Psychotherapie sowie Grundkategorien zur Denk- und Entwicklungspsychologie. InternetPublikation - General and Integrative Psychotherapy   IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/wisms/gb/placebo.htm
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      Ende  Placebo_Überblick_Rel. Aktuelles  _Rel. Beständiges  _ Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ Region_Service_iec-verlag    Mail:  sekretariat@sgipt.org___Wichtiger Hinweis zu Links und zu Empfehlungen.

    kontrolliert: irs 29.08.06





    Änderungen Kleinere Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet und ergänzt.
    07.05.17    Lit-Erg: Hirschhausen.
    25.10.15    Nocebo. Linkfehler geprüft.
    01.09.06    Links unter Links., Literaturergänzungen.
    30.08.06    Links bei der  Glaubensheilung.
     
     
     
     



    intern: