Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=00.00.2012 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung TMJ
    Impressum: Diplom-Psychologe  Dr. phil. Rudolf Sponsel  Stubenlohstr. 20  D-91052  Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Wirtschadt und Soziales ("WISO"), und hier speziell zum Thema:

    Wie kann man Wohlstand "messen"?

    Recherche und  Kommentare von Rudolf Sponsel, Erlangen



    Editorial: Eines der berühmteste ökonomische Werke trägt den Titel "Der Wohlstand der Nationen" (Adam Smith). Und ein asiatisches Land, Buthan, hat in seiner Verfassung ein weit darüber hinausgehendes Verständnis von Wohlstand, nämlich die  Erfassung des Glücks entwickelt. Wohlstand ist mehr als nur Wirtschaftsleistung, Einkommen, Geld, Vermögen, obwohl die meisten Menschen dies seit Jahrtausenden hauptsächlich so verstehen. Auf dieser Seite sollen Materialien, Dokumente, Forschungsansätze, Meinung und Literatur zum Thema Wohlstandsmessung  - aber auch zu solchen Phänomenen wie den Wohlstandsparadoxa - zusammengetragen werden. Anregungen, Ergänzungsvorschläge und Kritik sind natürlich willkommen (an). Eine neuere wichtige Idee ist zweifellos der Wohlstands-Wert und die Nachhaltigkeit einer intakten, gesunden Umwelt. Was nutzt aller materieller und wirtschaftlicher Reichtum, wenn die Ressourcen verbraucht, die Umwelt vergiftet, saubere Luft und Wasser nicht mehr zur Verfügung stehen?
     
     
    Erst wenn 
    der letzte Baum gerodet, 
    der letzte Fluß vergiftet,
    der letzte Fisch gefangen,
    werdet ihr feststellen,
    daß man Geld 
    nicht essen kann!



    Der Ansatz des statistischen Bundesamtes:

    "Wie misst man Wohlstand?

    Wie misst man den Wohlstand und die Lebens­qualität der Menschen in einem Land? Häufig war bei dieser Frage in der Vergangenheit der Blick verengt auf wirtschaftliche Größen gerichtet, wie das Bruttoinlands­produkt und dessen Wachstumsrate. Der im September 2009 vorgelegte Bericht einer hochrangig besetzten internationalen Kommission unter der Leitung des Nobelpreisträgers Joseph Stiglitz hat die Diskussion über die adäquate Messung von Wohlstand und sozialem Fortschritt noch einmal neu entfacht. Mittlerweile besteht ein weitgehender gesellschaftlicher Konsens darüber, dass es sinnvoll ist – über die rein wirtschaftliche Entwicklung einer Gesellschaft hinaus – weitere unparteiische Analysen durch eine umfassende und konsistente Sozialbericht­erstattung bereitzustellen, die auch Aspekte der Nachhaltigkeit beinhaltet.

    Eine erste Reaktion auf den Bericht der Stiglitz-Kommission kam vom deutsch-französischen Ministerrat im Februar 2010. Dieser erteilte den Wirtschafts-Sachverständigenräten der beiden Länder den Auftrag, eine Expertise zu erarbeiten, wie Empfehlungen der Kommission umgesetzt werden könnten. Diese Expertise wurde im Dezember 2010 vorgelegt.

    In Deutschland hat die Bundestags-Enquete-Kommission "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität" Mitte April 2013 ihren Gesamtbericht verabschiedet. Sie empfiehlt darin einerseits ein breiteres und nach­haltiges Wohlstandsverständnis. Anderer­seits fordert sie eine umfassendere und laufende Messung, bei der die beiden Bereiche Soziales und Teilhabe sowie Ökologie gleichberechtigt neben die Dimension materieller Wohlstand treten. Die Enquete-Kommission schlägt für die drei Bereiche insgesamt zehn Leitindikatoren vor, um Wohlstand und gesellschaftlichen Fortschritt umfassender beobachten zu können. Ergänzend empfiehlt die Kommission Variablen, die bei Überschreitung festgesetzter Schwellenwerte als Warnlampe aufleuchten. Der Umfang von unbezahlter Arbeit, wie Hausarbeit oder ehrenamtliche Aktivitäten, wird mit einer sogenannten

    Auf internationaler Ebene griffen vor allem Eurostat und die OECD die Empfehlungen der Stiglitz-Kommission auf und diskutierten sie. Eurostat berief bereits im Februar 2010 eine hochrangig besetzte Arbeits­gruppe ein, die im Januar 2012 einen Bericht vorlegte: Dieser enthielt Vorschläge, wie die Empfehlungen der Stiglitz-Kommission vor dem Hinter­grund der Gegeben­heiten im Europäischen Statistischen System umgesetzt werden könnten.

    Die OECD, die auf dem Gebiet der Messung von Wohlfahrt und sozialem Fortschritt schon vor Einberufung der Stiglitz-Kommission sehr aktiv war, legte im Jahr 2011 einen ersten – bewusst als vorläufig bezeichneten – Entwurf für ein Indikatorenset zur statistischen Messung von Wohlfahrt vor mit dem Titel "How’s Life? Measuring Well-Being". Im Oktober 2012 veranstaltete die OECD in Neu-Delhi ihr viertes Welt-Forum zum Thema "Measuring Well-being for Development and Policy Making".

    Auch das Statistische Bundesamt beteiligt sich umfassend an der Wohlfahrtsdebatte: Bereits im November 2010 veranstaltete das Statistische Bundesamt gemeinsam mit der Deutschen Statistischen Gesellschaft in Wiesbaden ein wissenschaftliches Kolloquium zum Thema Wohlfahrtsmessung. Intensiv diskutiert wurde dieses Thema ferner bei der Statistischen Woche 2011 in Leipzig unter dem Titel "Jenseits des Bruttoinlandsprodukts – die Vermessung der Wohlfahrt" wie auch in einigen wirtschaftswissenschaftlichen und statistischen Fachpublikationen, u. a. im "Wirtschaftsdienst" 2009 und 2010 und "Ifo-Schnelldienst".

    Der deutschen amt­lichen Statistik steht bereits ein breiter Fundus von Daten zu einem großen Spektrum relevanter Teilbereiche der Gesellschaft zur Verfügung. Sie besitzt darüber hinaus einschlägige Erfahrungen bei der Erstellung von Indikatorenberichten. Der zweijährlich erscheinende Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland und der Indikatorenbericht zur nachhaltigen Entwicklung sind zwei herausragende Beispiele. Notwendig ist nun der Aufbau einer konsistenten und auch international abgestimmten statistischen Berichterstattung."
     





    Literatur und Links zum Thema Wohlstand, Glück, Zufriedenheit, ...
    • Beweisideen zur Erklärung des Wohlstandsparadox 1 und 2.
    • Bruttonationalglück [Wangchuk 1972, König von Buthan > W]
    • Easterlin Paradox: [W]
    • Easterlin, Richard A. (1974) "Does Economic Growth Improve the Human Lot?" in Paul A. David and Melvin W. Reder, eds., Nations and Households in Economic Growth: Essays in Honor of Moses Abramovitz, New York: Academic Press, Inc.  [PDF]
    • Erfolg des Schulfachs "Glück" in Studien belegt: [3sat 7.1.8].
    • Happy Planet Index der New Economics Foundation in Zusammenarbeit mit Friends of the Earth  > W]
    • In der Willy Hellpach Schule Heidelberg gibt es ein neues Unterrichtsfach "Glück".... Im Unterrichtsfach „Glück“ vermittelt eine Schule in Baden-Württemberg Werte wie Selbstachtung, Selbstsicherheit, Selbstverantwortung und vieles mehr [Online]
    • Leonhardt, David (2008). Maybe Money Does Buy Happiness After All. New York Times, Economic Scene, April 16.. 2008.
    • Stevenson, Betts & Wolfers, Justin (2008). Economic Growth and Subjective Well-Being: Reassessing the Easterlin Paradox. Brookings Papers on Economic Activity, Spring 2008 [PDF]
    • Sumak kawsay (gutes Leben Konzept der Andenvölker > W]
    • Überblick: Quellentexte zur Geschichte der Ökonomie.
    • Heilmittelmonographie: Werte und Werten.
    • Wirtschaftliche Werte - Grundlagen und Systematik für eine vernünftige, gerechte, humane und stabile Weltwirtschaft. Abteilung Wirtschaft und Soziales, Bereich Wirtschaftliche Werte.
    • Wohlstand [W],
    • ZDF 23.11.6:  Wie viel Geld braucht der Mensch? Hartz IV-Urteil des Bundessozialgerichts. " ... Die Hartz IV-Regelungen sind strikt: Einzelpersonen müssen von 345 Euro Regelsatz ihr Leben betreiten. Dabei sind zum Beispiel kalkuliert: 132 Euro für Nahrungsmittel, 34 Euro für Bekleidung, 27 Euro Möbel und Haushalt, 19 Euro für Verkehrsmittel. Zu wenig, meint der Anwalt von Frau Spasojevic, Bernd Wieland. Doch den Arbeitsagenturen sind die Hände gebunden. ..."
    • Heilmittelmonographie Zufriedenheit.




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    GIPT = General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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    Querverweise
    Standort: Wohlstandsmessung.
    *
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    *
    Dienstleistungs-Info.
    *
    Psychologie und Psychopathologie des Geldes, 2  *  Privatverschuldung  *  Schuldenstatistik  *  Geldtabu und Geldgeheimnisse  *
    Querverweis: Macht Geld glücklich? - Die Sicht eines Börsenmaklers.
    Arbeitslosen-Typologie aus integrativer Sicht.
    Psychologische Materialien zur Arbeitsmotivation 1. Möglichkeiten zum Aufbau einer positiven Arbeits-Einstellung.
     *Überblick Staatsverschuldung*
    Sinnfragen: Lebenssinn 1  *Lebenssinn 2 (mit 100 Jahre Leben Meditation).
    Überblick Programm Politische Psychologie in der IP-GIPT.
    *

    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Wie kann man Wohlstand "messen"? Abteilung Wirtschaft und Soziales. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/wirtsch/wohlstand/DefMesP.htm
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