Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=28.09.2021 Internet Erstausgabe, letzte Änderung: 30.03.25
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel   Stubenlohstr. 20   D-91052 Erlangen
    Mail:_sekretariat@sgipt.org_ Zitierung  &  Copyright

    Anfang_ Pilotstudie Plausibilität_Datenschutz_Rel. Aktuelles_Überblick_Überblick Wissenschaft _Rel. Beständiges_ Titelblatt_Konzept_Archiv_Region_Service iec-verlag___Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT1, Abteilung Wissenschaft, Bereich Sprache und Begriffsanalysen und hier speziell zum Thema:

    Fragebogenpilotstudie zum Verständnis und Gebrauch des Wortes „plausibel“ oder „Plausibilität“

    Ich widme diese Arbeit allen 52 TeilnehmerInnen, die diese Untersuchung mit ihren außerordentlich wertvollen denkpsychologischen Dokumenten ermöglicht haben und ein besonderes Dankeschön an alle MultiplikatorInnen.

    Originalarbeit von  Rudolf Sponsel, Erlangen

    Eigene Untersuchung zum Plausibilitätsbegriff und einer allgemeinen Plausibilitätstheorie
    mit einer Gesamtzusammenfassung in 8 Sprachen (germ, engl, franz, span, portu, russ, chin, arab).
    _

    Inhaltsübersicht Pilotstudie Plausibilität

    Zusammenfassung - Abstract - Summary.
    __Projektorientierung.
    __Erste Ergebnisse kompakt.
    __Einführung und Erschließung der Thematik und Problematik zu Begriff und Verständnis von Plausibilität.
    ____Wortfeld plausibel, Plausibilität.
    __Plausibilität in der deutschen Sprache: Duden, Sprachbrockhaus, DWDS, Dornseiff, Grimm'sches Wörterbuch.
    __Wissenschaftlicher Hintergrund: Eigene wissenschaftstheoretische Position und Weltenkonzept.
        Hauptergebnisse der Recherche zum Gebrauch des Plausibilitätsbegriffs.

    Fragebogenentwicklung und Konzept.
    __Entwicklung des Bearbeitungsfragebogen mit den Sachverhalten: 24 (Begriffe), 21 (Gründe), 
    ____1 (Erkenntnisinteresse).
    __Anlass und Auslöser der Untersuchung (Wahndiagnose)
    __Charakterisierung der Untersuchungsziele.
    __Grundinformation zum Fragebogen [PDF-Version, Word-Version]
    __Auswertung der Bearbeitungen nach Beurteilungsvorgaben.
    ____Beurteilungsvorgaben, Verrechnung, ?-Weiß-nicht Markierungen, Missing Data. 

    Ergebnisse der Befragung.
    __Erhebungszeitraum.
    __Hauptergebnisse der empirischen Untersuchung (Auswahl).
    ____Charakterisierung der Pilotstichprobe.
    ____Ergebnisse nach den wichtigsten sozialen Kriterien: 
    ______Ergebnisse alle n=52.
    ______Ergebnisse nach drei Altersgruppen.
    ______Ergebnisse nach Geschlecht.
    ______Ergebnisse nach Schulbildung.
    ______Ergebnisse nach drei Berufsgruppen.

    Einzelauswertung der Merkmale: wie viel Merkmal steckt in plausibel?
    __Information und Anleitung zum I. Teil: Begrifflichkeit
    __Anmerkung zu den "komischen" Vorgaben
    __01 Wie viel Einleuchtend steckt in plausibel?
    __02 Wie viel Klarheit steckt in plausibel?
    __03 Wie viel Verständlich steckt in plausibel?
    __04 Wie viel Richtig steckt in plausibel?
    __05 Wie viel Wahrscheinlich steckt in plausibel?
    __06 Wie viel Sehr wahrscheinlich steckt in plausibel?
    __07 Wie viel Auf der Hand liegend steckt in plausibel?
    __08 Wie viel Natürlich steckt in plausibel?
    __09 Wie viel Glaubhaft steckt in plausibel?
        10 Kontrollvorgabe Abendlich zur Hemmung routinemäßiger Markierung. 
    __11 Wie viel Realistisch steckt in plausibel?
    __12 Wie viel Schlüssig steckt in plausibel?
    __13 Kontrollvorgabe Straßenbahn zur Hemmung routinemäßiger Markierung.
    __14 Wie viel Logisch steckt in plausibel?
    __15 Wie viel Einsichtig steckt in plausibel?
    __16 Wie viel offensichtlich steckt in plausibel?
    __17 Wie viel Gesunder Menschverstand steckt in plausibel?
    __18 Wie viel Möglich steckt in plausibel?
    __19 Wie viel Denkbar steckt in plausibel?
    __20 Wie viel Sinnvoll steckt in plausibel?
    __21 Wie viel Wenn es wahr ist steckt in plausibel?
    __22 Wie viel Passend steckt in plausibel?
    __23 Wie viel Selbstverständlich steckt in plausibel?
    __24 Wie viel Widerspruchsfrei steckt in plausibel?
    __25 Kontrollvorgabe Ameisenbär zur Hemmung routinemäßiger Markierung.
    __26 Wie viel Vernünftig steckt in plausibel?
    __27 Wie viel Scharfsinnig steckt in plausibel?
    __Vorschläge der BearbeiterInnen für weitere Begriffe. 

    Einzelauswertung der Gründe, die in plausibel stecken?
    __Information und Anleitung zum II. Teil: wodurch wirkt etwas plausibel?
    __31 Ein Sachverhalt ist eher plausibel, wenn es einen Grund für ihn gibt, z.B. die Straße ist nass, weil es geregnet hat
    ____ Grund).  Einzelanalyse 31.
    __32 Ein Sachverhalt ist umso plausibler je mehr Gründe man für ihn anführen kann, z.B. er war der Täter, weil 
    ____ er die Gelegenheit, die Fähigkeit und ein Motiv hatte und es damit also drei Gründe für die Täterschaft gibt.
    __33 Ein Sachverhalt ist umso plausibler je mehr unabhängige Gründe es gibt,  z.B. wenn mehrere Zeugen, die 
    ____ nichts miteinander zu tun haben, den gleichen  Sachverhalt bekunden.
    __34 Damit ein Sachverhalt plausibel sein kann, muss er möglich sein,  z.B. man kann nur einen Lichtschalter 
    ____ betätigen, wenn einer da ist.
    __35 Wenn der gleiche Sachverhalt schon einmal aufgetreten ist, ist er eher plausibel, z.B. das Auto springt 
    ____ nicht an, was schon vorgekommen ist, weil die Elektrik gestört war.
    __36 Tritt ein Sachverhalt mehrfach auf, macht es ihn plausibler, z.B. das Auto springt nicht an, was schon 
    ____ mehrfach vorgekommen ist, weil die Elektrik mehrfach gestört war.
    __37 Tritt ein Sachverhalt oft auf, gibt es mehr Plausibilität für sein Eintreten, z.B. es gluckert in der 
    ____ Wasserleitung, wobei man weiß, dass schon oft nach  Gluckern ein Wasserrückfluss wegen einer 
    ____ Rohrverstopfung auftrat.
    __38 Wenn ein ähnlicher Sachverhalt schon einmal aufgetreten ist, ist er eher plausibel, z.B. verschiedenes 
    ____ vor sich herschieben, weil es unangenehm ist. > Einzelanalyse 38.
    __39 Tritt ein Sachverhalt sehr selten auf, gibt es weniger Plausibilität für sein Eintreten, z.B. Dunkelheit wegen 
    ____ einer Sonnenfinsternis. Achtung: Wenn Sie das eher richtig finden, ist im Wenigbereich zu markieren.
    __40 Wenn ein Sachverhalt im Einklang mit den Naturgesetzen ist, ist er eher plausibel als wenn dies nicht 
    ____ Fall ist, z.B. dass man beim Kettenkarussell  Fahren nach außen getrieben wird.
    __41 Wenn ein Sachverhalt den allgemeinen Erfahrungen widerspricht, hat er wenig Plausibilität, z.B. es ließ 
    ____ sie kalt, dass alle ihren Geburtstag vergaßen. Achtung: Wenn Sie das eher richtig finden, ist im 
    ____ Wenigbereich zu markieren.
    __42 Ein allgemein bekannter Sachverhalt des Alltagslebens ist plausibel, z.B.  Wie man in den Wald 
    ____ hineinruft, so schallt es heraus.
    __43 Je mehr Menschen unabhängig voneinander einen Sachverhalt für plausibel halten, desto plausibler ist 
    ____ er, z.B. wenn viele Menschen  glauben, dass Politiker sich oft nicht an ihre Versprechen halten, wenn sie 
    ____ gewählt sind.
    __44 Ein Sachverhalt A, der regelhaft mit einem anderen Sachverhalt B verbunden ist, ist plausibler, wenn 
    ____ z.B eingetreten ist, z.B. Lohn erhalten, wenn man arbeitet.
    __45 Ein Sachverhalt A, wird umso plausibler, wenn er regelhaft mit mehreren anderen Sachverhalten
    ____ B,  C,  D  verbunden ist, z.B. eine Regenvorhersage wird umso plausibler, wenn der Luftdruck, die 
    ____ Luftfeuchtigkeit, Wind und  Bewölkung es anzeigen.
    __46 Wahrscheinliches ist plausibler, z.B. dass man auf Eis eher ausrutscht als auf trockenem Boden.
    __47 Vernünftiges ist plausibler, z.B. ist es bei belebtem Verkehr vernünftig, an der roten Ampel zu halten.
    __48 Ein Sachverhalt ist plausibler, wenn er vom gesunden Menschenverstand gestützt wird, z.B. eine 
    ____ gute Schulbildung ist günstig für Wohlstand.
    __49 Ein Sachverhalt ist plausibler, wenn er durch Lebenserfahrung gestützt wird, z.B. anstrengen allein 
    ____ genügt nicht immer für ein gutes Leben, man braucht auch ein bisschen Glück.
    __50 Ein Sachverhalt ist plausibler, wenn er von einer anerkannten und zuverlässigen Autorität mitgeteilt 
    ____ wird, z.B. die kurzfristige Wettervorhersage vom Deutschen Wetterdienst oder die Mitteilung der 
    ____ ZahnärztIn über eine Zahnerkrankung.
    __51 Je mehr Indizien für einen Sachverhalt sprechen, desto plausibler erscheint seine Annahme, z.B. 
    ____ vor Gericht.
    __52 Zusatzfrage: Wie sehr sind Sie an Erkenntnis / Wissen interessiert?

    Einzelauswertung der Bemerkungen, Probleme und Kritik.
     

    Multivariate Analysen der Bearbeitungsergebnisse. 
    __46*46 Korrelationsmatrix der Merkmale und Gründe.
    __Eigenwertanalyse der Korrelationsmatrix um Fast-Lineare-Abhängigkeiten (Fast-Kollinearitäten) zu erkennen.
    __Ergebnisse Eigenwertanalyse:
    ____Eigenwertanalyse-35-36.
    ____Graph Fast-Kollinearitäten in der Korrelationsmatrix der Gründe 35-36.
    ____Fast-Lineare-Abhängigkeitsanalyse-5-6-16: wahrscheinlich, sehr wahrscheinlich und offensichtlich.

    Literatur und Links. 
    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    __Ca. 7000 Gebrauchsbeispiele erfasst.
    __Internetseite.
    __Koch "In die einschlägigen philosophischen und wissenschaftstheoretischen Handbücher hat er [der Begriff 
    ____Plausibilität] sich noch nicht verirrt." 
    __Logik.
    __Philosophie.
    __Wissenschaftstheorie.
    __Wahn.
    Querverweise, Zitierung & Copyright, Änderungen.



    Zusammenfassung - Abstract - Summary

    Projektorientierung: Das gesamte Projekt, das bis Neujahr 21/22 in den Hauptzügen ausgearbeitet sein soll, zu Begriff und Verständnis von Plausibilität, besteht in der aktuellen Konzeption aus 5 Teilen:

    1. Einführung und Erschließung der Thematik und Problematik zu Begriff und Verständnis von Plausibilität.
    2. Empirische Recherche zum Wortgebrauch plausibel und Plausibilität in Wissenschaft, Kultur und Leben (bisher 27 Bereiche erfasst, wovon sechs aktuell präsentiert sind).
    3. Analyse der wissenschaftlichen Literatur zu Begriff und Verständnis von Plausibilität.
    4. Eigene empirische Untersuchung zu Begriff und Verständnis von Plausibilität (auf dieser Seite).
    5. Vorläufige Charakterisierung zu Begriff und Verständnis von Plausibilität aufgrund der bisherigen Auseinandersetzung mit dem Thema::

    6.  
      Erste Ergebnisse kompakt: 
      • 1. Plausibel und Plausibilität gehören der Metasprache an, wie z.B. logisch wahr, empirisch richtig, Grund, nützlich, Kausalität, ...). Sie beschreiben nicht Sachverhalte in der Welt (Welten), sondern wie die Aussagen über diese Sachverhalte über die Welt(en) beurteilt werden. 
      • 2. Alltagssprachlich kommen die Begriffe einleuchtend, nachvollziehbar, glaubhaft plausibel am nächsten. Die Rangfolgen der 24 Begriffe wurden erhoben.
      • 3. Plausibel ist ein quantitativer Begriff, d.h. es gibt ein mehr oder weniger an Plausibilität wie bei der Wahrscheinlichkeit. Nach dem Sprachgebrauch bewegt sich Plausibilität zwischen mehr als möglich und weniger als sicher. 
      • 4. Möglichkeit ist eine notwendige, aber natürlich keine hinreichende Bedingung für Plausibilität. 5. Ob ein Sachverhalt möglich ist, kann durch ein Beispiel (wahrer Sachverhalt = Tatsache) durch Existenzbeweis gezeigt werden. 
      • 6. Unmögliches kann nicht plausibel sein. 
      • 7. Ein Sachverhalt erscheint den meisten umso plausibler, je mehr beleg- und prüfbare Gründe für seine Realisierung vorliegen. Insgesamt wurden 21 Gründe untersucht und ihre Rangfolge bestimmt.
      • 8. Plausibel darf nicht zu bewährten Erfahrungen im Widerspruch stehen und darf auch selbst keine Widersprüche enthalten. 
      • 9. Zum Stellenwert der Plausibilität in der deutschsprachigen Wissenschaft > Koch , der  Kienpointners Alltagslogik 1992 und Schill 1996 übersah und meine  Recherche  zum Gebrauch  in Wissenschaft und Leben: Logik, Wissenschaftstheorie und Philosophie u.a. verwenden plausibel / Plausibilität sehr oft, erklären und begründen den Begriff aber nicht (Ausnahme Kienpointner), offenbar wird er für einen verständlichen und nicht weiter erklärungs- und begründungsbedürftigen Grundbegriff gehalten. Anders sah es in den USA aus. Dort gab es eine reichhaltige Plausibilitätsforschung, wie  Schmidt-Scheeles Literaturverzeichnis  zeigt, wobei Waltons Plausible Argument 1992 und Reschers Plausible Reasoning 1976 und Plausibility and Presumption in Epistemology 2003 einen gewissen, wenn auch unvollendeten - weil er Plausibilität nirgendwo definiert - Höhepunkt markieren. 
      • 10. Diese Pilotstudie ist zwar nicht repräsentativ  aber sie dürfte nach Kienpointners Alltagslogik 1992, in der er auch eigene empirische Forschungsergebnisse mitteilt, neue Wege empirischer Plausibilitätsforschung gehen: für mich eine ausbaufähige denkpsychologische Schatztruhe.

    Einführung und Erschließung der Thematik und Problematik zu Begriff und Verständnis von Plausibilität

    Der Plausibilitätsbegriff hat ein breites Spektrum an Bedeutungen. Die Bedeutungsspannweite bewegt sich zwischen möglich und fast sicher oder sehr wahrscheinlich, wobei in vielen Textstellen ein mehr oder weniger an Plausibilität angenommen wird. Der ursprünglichen Bedeutung nach bedeutet plausibel Beifall finden, auf Zustimmung stoßen. Ob jemand einem Sachverhalt zustimmt, ihn also für plausibel hält, hängt natürlich vom beurteilenden Subjekt ab, so dass es oft individuell sehr verschiedene Plausibilitätsbeurteilungen gibt, auch abhängig von der Sprach- und Bildungssozialisation und der Wissens-, Informations- und Interessensituation. Die Frage ist: gibt es interindividuelle Kriterien für Plausibilität, also Kriterien worauf sich die meisten einigen können, wenn sie ein Plausibilitätsurteil abgeben? Das ist bislang sicher nicht der Fall, weil es kaum gründliche theoretische und praktisch-empirische Untersuchungen gibt.

    Wortfeld plausibel, Plausibilität:

      arschklar, auf der Hand liegen, augenscheinlich, denkbar, einleuchtend, einsichtig, ersichtlich, erwartbar, erklärlich, erwiesenermaßen, evident, folgerichtig, gewöhnlich, glaubhaft, glaubwürdig, klar, homogen (Aussagepsychologie), im Einklang mit dem gesunden Menschenverstand (GMV), logisch,  möglich, nachvollziehbar, natürlich, offenbar, offenkundig, offensichtlich, passend, realistisch, richtig, schlüssig, selbstverständlich, sinnvoll, stichhaltig, stimmig, trivial, üblich, widerspruchsfrei, Verflechtungskriterium (Aussagepsychologie), vernünftig, verständlich, verträglich, vielleicht, wahrscheinlich, wahr, für wahr halten, nicht zu bezweifeln, zutreffen, einer Beurteilung zustimmen.


    Dennoch gibt es in der Alltagskommunikation kaum Probleme damit. Überraschen mag, dass der Plausibilitätsbegriff auch in der Wissenschaft so gebraucht wird, als sei klar, was plausibel oder Plausibilität heißt. So musste ich ernüchtert feststellen, dass ich in fast keinem der gesichteten Werke eine kritische Erörterung oder gar Plausibilitätskriterien gefunden habe, wie Plausibilität nun tatsächlich festgestellt werden kann oder soll. Das soll im folgenden ausführlich dokumentiert und kritisch kommentiert werden. Dabei wird immer eindringlich deutlich, dass "Erklärungen" meist nur scheinbar solche sind. Im Regelfall greift immer die geistes-, sozial- und kulturwissenschaftliche Unsitte, ein unklares Wort durch nicht minder unklare andere Worte zu "erklären".

    Plausibilität in der deutschen Sprache: Duden, Sprachbrockhaus, DWDS, Dornseiff,

    Duden plausibel
    Bedeutungen Plausibilität Duden (Abruf 26.06.2021): 1. Das Plausibelsein. 2. plausible, aber unbewiesene Vermutung. Kritik: die 1. Angabe ist tautologisch, die zweite zirkulär.
    Bedeutungen Plausibilitätsprüfung Duden (Abruf 26-06-2021): Prüfung, bei der Daten untersucht werden, ob sie glaubwürdig, plausibel sind

    Bedeutungen Plausibilitätsanalyse (Abruf 26.06.2021): Prüfung, bei der Daten untersucht werden, ob sie glaubwürdig, plausibel sind

    Sprachbrockhaus (1951, S. 507)
    "plausibel, einleuchtend, glaubhaft"

    Duden Bedeutungswörterbuch (1970, S. 494)
    "plausibel <Adj.): überzeugend; einleuchtend: seine Begründung ist ganz p.; eine plausible Erklärung."

    DWDS plausibel (Abruf 26.06.2021)
    „umgangssprachlich einleuchtend, glaubhaft
    Beispiele:
    das ist ein plausibler Grund, eine plausible Erklärung, Begründung, Antwort, Ausrede
    was du sagst, ist, klingt (ganz) plausibel
    das erscheint mir plausibel
    (jmdm. etw. plausibel machen) jmdm. etw. begreiflich machen
    Beispiele:
    wie soll man ihr das nur plausibel machen?
    Fritz Mengers macht ihnen plausibel, daß sie nur ein paar Kollegen suchen [Bredel Väter 382]
    zur Wiederholung des Versuchs: uns das Absurde plausibel zu machen [Becher Auswahl 5,194]
    Thesaurus
    Synonymgruppe
    • augenfällig · begreiflich · eingängig · einleuchtend · einsichtig · einsichtsvoll · erklärlich · ersichtlich · fassbar · fasslich · glaubhaft · klar · nachvollziehbar · nachzuvollziehen · plausibel · schlüssig · sinnfällig · triftig · verstehbar · verständlich · überzeugend   evident  geh. · gut  ugs. · intelligibel  fachspr., Philosophie · noetisch  fachspr., griechisch, Philosophie
     Synonymgruppe
    • (durchaus) plausibel · leuchtet ein · logisch · nicht von der Hand zu weisen · überzeugend
    •  nachvollziehbar  Hauptform · naheliegend  fig. · (da) passt eins zum anderen  ugs., fig.
    …
    Verwendungsbeispiele für ›plausibel‹
    Wer hat wem denn nun Märchen erzählt? frage ich mich und reime mir eine halbwegs plausible Geschichte zusammen.
    Noll, Ingrid: Ladylike, Zürich: Diogenes 2006, S. 138
    Ein Kabinett muss ja nicht nur plausibel strukturiert, es muss auch machtpolitisch ausbalanciert sein.
    Der Tagesspiegel, 09.10.2002
    Jedem gelingt es, sein Verhalten plausibel zu machen, und jeder, nicht nur der Vater, entpuppt sich als Teil des Problems.
    Süddeutsche Zeitung, 30.05.2000
    Niemand hat bisher diese Frage auch nur einigermaßen plausibel zu beantworten übernommen.
    Delbrück, Hans: Geschichte der Kriegskunst im Rahmen der politischen Geschichte - Erster Teil: Das Altertum, Berlin: Directmedia Publ. 2002 [1920], S. 6163
    Es ist noch immer nicht plausibel gemacht, wie du das vorige Mal dazu gekommen bist, zu lügen.
    Friedländer, Hugo: Der Prozeß gegen den Bankier August Sternberg wegen Sittlichkeitsverbrechen. In: ders., Interessante Kriminal-Prozesse, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1910], S. 683“
    Ende Zitierung DWDS

    Dornseiff Der deutsche Wortschatz nach Sachgruppen
    Im Sachregister werden die Wortgruppe 5-4 (wahrscheinlich), 13-46 (Beweis) und 19.13 (Rechtfertigung) ausgewiesen. Man kann aber zudem noch 5.2 (Möglich) 5.6 (Gewiss) berücksichtigen.

    Grimm'sches Wörterbuch  [Online]
    plausibel, adj., entlehnt aus franz. plausible, lat. plausibilis Aler 1540b: und fanden wir kinder die sache sehr plausibel. Göthe 24, 188; wer die menschen betrügen will, musz vor allen dingen das absurde plausibel machen. 56, 150.



    Wissenschaftlicher Hintergrund: Eigene wissenschaftstheoretische Position und Weltenkonzept.
    Als erstes fragen wir uns: Gehört Plausibel zur Objekt- oder zur Metasprache? Hierzu rufen wir uns in Erinnerung, dass man in einer Objektsprache über die Welt(en) und in der Metasprache über die Sprache mit der man über die Welt(en) spricht, redet. Wenn wir es ganz genau machen wollen, dann unterscheiden wir noch zwischen verschiedenen Welten:

    Welten

    • objektive Welt der Naturwissenschaften, wovon ein Teil durch Menschen wahrgenommen werden kann. Die objektive Welt wird unabhängig vom Menschen gedacht (philosophischer Realismus), sie existiert auch, wenn kein Mensch mehr lebt oder die Erde verschwunden sein wird.
    • Wahrnehmungswelt der Menschen. Sie ist beim Menschen die älteste Welt und geht der Denk- und Sprachwelt voraus. Genau genommen müssen wir hier noch zwischen den Wahrnehmungen außerhalb von uns selbst (Natur, Himmel, Bäume, Häuser, andere Menschen), und den inneren Wahrnehmungen (z.B. Erinnerungen, Vorstellungen, Phantasien, Denken, Empfindungen) unterscheiden. Bei strenger Betrachtung wird auch die sog. Außenwelt durch Innenwahrnehmungen vermittelt. Die Außenwelt ist streng genommen eine (vernünftige) Konstruktion. Gleichwohl ist die Trennung von innen und außen im menschlichen Leben wichtig.
    • Denk- und Begriffswelt der Menschen. Die Wahrnehmungswelt wird überwiegend von der Denk- und Begriffswelt repräsentiert. Aber die Denk- und Begriffswelt geht auch weit über die Wahrnehmungswelt hinaus. Die Denk- und Begriffswelt ist vor der Entwicklung der Sprachwelt ausgebildet. Unserer zentraler Grundbegriff ist Sachverhalt, das ist alles, was es gibt oder auch nicht gibt, draußen in der Welt und in uns. Wahre Sachverhalte heißen Tatsachen.

    • Sprachwelt der Menschen. Sie repräsentiert einen großen Teil unserer Denk- und Begriffswelt und beeinflusst diese mit zunehmender Entwicklung.


    Jetzt können wir z.B. genauer fragen: Kann man Plausibel in der objektiven Welt finden? Wer ja sagt, muss sagen wie das gehen soll. Wenn Tür und Fenster offen ist, kann es ziehen. Das halten die meisten von uns für plausibel. Aber wo ist in der Beschreibung Es zieht, weil Tür und Fenster offen sind, die Plausibilität? Offensichtlich in der Beziehung Tür und Fenster offen und ziehen. Diese Beziehung denken und kommunizieren wir. Damit gehört plausibel erst mal nicht zur objektiven und Wahrnehmungswelt, denn plausibel können wir nicht wahrnehmen, sondern zur Denk- und Sprachwelt, genau zur Meta-Denk- und Meta-Sprachwelt. Plausibel liegt auf einer Ebene mit "wahr" oder "falsch", "Grund", "Kausalität". Wahr und falsch können wir auch nicht wahrnehmen, es sind Beurteilungs- und Bewertungskonstruktionen und die gehören zum Meta-Bereich des Denkens und der Sprache.
        Querverweis:  > Eigener wissenschaftlicher Standort. > Eigener weltanschaulicher Standort.


    Fragebogenentwicklung undKonzept

    Entwicklung des Bearbeitungsfragebogens mit den Sachverhalten: 24 (Begriffe) , 21 (Gründe) , 1 (Erkenntnisinteresse)
    Ich habe ziemlich viel Zeit, ca. eine Woche, für den 2. Teil, die Gründe für die Plausibilitätsbewertung aufgewendet. Es hat gedauert, bis mir klar wurde, dass es sich hier um ein Metaproblem handelt, dessen praktische Umsetzung einiges Tüfteln und Knobeln erforderte, was zu mehreren Ansätzen und Varianten führte, wie man das Thema praktisch-empirisch angehen kann. Schließlich habe ich mich für die vorliegende Kombination Allgemeine Regel mit einem Beispiel entschieden. Das war ein Anfang und lässt sich nach der Auswertung sicher noch vielfältig verbessern (wenn man vom empirischen Rathaus kommt ...).

    Anlass und Auslöser der Untersuchung
    Bei einem forensischen Gutachten, in dessen Mittelpunkt der Verdacht auf eine isolierte Wahnstörung (ICD-10 F22.0) stand, ergab sich die Frage, wie eine solche Störung wissenschaftlich ordentlich untersucht und begründet werden kann. Nachdem ich mich schon sehr lange und intensiv mit Wahnproblemen beschäftigt habe, fasste ich den Entschluss, eine praktische Diagnosemethodik zu entwickeln. Zu Hilfe kam mir meine schon seit längerem entwickelte Wahndefinition (Achtung: Zum vollen Verständnis dieser Definition (Quelle) sollten Sie sich einige Minuten gönnen):
     

      Wahn liegt vor, wenn mit rational (weder durch Logik noch durch Erfahrung) unkorrigierbarer Gewissheit ein falsches Modell der Wirklichkeit oder ein falscher Erkenntnisweg zu einem richtigen oder falschen Modell der Wirklichkeit vertreten wird.


    Nach dieser Definition ist 1. zu prüfen, um welches Modell der Wirklichkeit es geht. Sodann ist 2. zu prüfen, welche Wege zur Feststellung eines solchen Modells der Wirklichkeit a) möglich, b) üblich oder unüblich und c) plausibel sind. Schließlich ist 3. zu prüfen, ob das Modell der Wirklichkeit mit rational unkorrigierbarer Gewissheit, also weder durch Logik noch durch Erfahrung korrigierbar, vertreten wird. Nachdem 4. rational unkorrigierbare Gewissheit auch für die meisten gewöhnlichen Erlebnisse oder Wahrnehmungen der meisten Menschen gilt, ist zu begründen, warum die hier festgestellte rational unkorrigierbare Gewissheit ein Wahnzeichen sein soll. Denn es ist ja normal, dass ein richtiges Modell der Wirklichkeit, das mit üblichen soziokulturellen Erkenntnismethoden gewonnen wurde, rational unkorrigierbar vertreten werden kann, z.B. dass ich jetzt gerade diese Zeilen in den Computer getippt habe. Über den Punkt c) plausibel bin ich dann gestolpert, was dazu führte, dass ich umfangreiche Literaturrecherchen zum Plausibilitätsbegriff durchführte. Und da staunte ich nicht schlecht. Das Ergebnis war niederschmetternd. Zwar konnte ich den Gebrauch von plausibel und Plausibilität ca. 7000 mal erfassen aber in fast keiner Arbeit fand ich Ergebnisse zur Frage, wie und wodurch es zum Plausibilitätsurteil kommt. Meine Erfahrungen wurden von  Koch  gut zusammengefasst. Völlig konsterniert musste ich sogar feststellen, dass Logiker, Wissenschaftstheoretiker und Philosophen ohne jede kritische Erörterung und Begründung plausibel / Plausibilität verwendeten, sogar diejenigen, von denen ich es gar nicht erwartet hätte, den konstruktiven Methodikern der Erlanger Schule. Aufgrund der völlig inakzeptablen Forschungs- und Wissenssituation zum Thema plausibel / Plausibilität fasste ich dann den Entschluss, erste empirische Erkenntnisse durch eine Befragung zu erhalten. Parallel hierzu habe ich begonnen, das Thema wissenschaftlich aufzubereiten.

    Charakterisierung der Untersuchungsziele
    Hauptziel war, herauszufinden, was Menschen veranlassen kann, einen Sachverhalt als mehr oder minder (un) plausibel zu beurteilen. Was steckt hinter dem Plausibilitätsurteil, wodurch wird es fundiert.
     

    Grundinformation zum Fragebogen [PDF-Version, Word-Version]
    Der Fragebogen besteht aus vier Seiten. Die erste Seite enthält eine

    Information

    Sehr geehrte InteressentIn,

    vielen Dank, dass Sie sich mein Anliegen ansehen.
    Ich bin Psychologe und Psychotherapeut und trotz oder gerade wegen meines Ausscheidens aus dem Pflichterwerbsleben an verschiedenen Forschungsthemen sehr interessiert. Aktuell geht es mir um das Thema „plausibel“ und „Plausibilität“, ein Wort, das Sie sicher schon öfter gehört haben und auch selbst verwenden.
    Bei meiner Recherche zu dem Thema habe ich herausgefunden, dass diese Begriffe zwar überall vorkommen und verwendet werden, aber selbst in den meisten wissenschaftlichen Arbeiten, kein Wissen angeboten wird, was plausibel denn nun genauer bedeutet und vor allem wodurch etwas als plausibel angesehen wird.
    Deshalb habe ich diesen Fragebogen entworfen, der sich direkt an ganz unterschiedliche Menschen wendet, um herauszufinden, was diese unter „plausibel“ verstehen und wie sie die vielen Gründe, die man für „plausibel“ anführen kann, beurteilen.
    Deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn Sie an dieser Befragung teilnehmen und bedanke mich im Voraus für Ihre Mitarbeit. Sie können diesen Fragebogen gerne auch an andere Interessierte weitergeben.
    Die ersten Ergebnisse dieser Studie werden etwa ab Oktober 2021 über das Internet mitgeteilt, unter der Adresse (URL): https://www.sgipt.org/wisms/sprache/BegrAna/Plausib/Studie.htm

    Erlangen, den 18.07.2021
    Rudolf Sponsel



    Auswertung der Bearbeitungen (Beurteilungsvorgaben)

    Beurteilungs-Vorgaben
    Für beide Abteilungen I. Begrifflichkeit, II. Gründe wurden die gleichen Rangvorgaben angeboten:

    Wenig   Deutlich    Sehr  Weiß nicht  Nicht bearbeitet
    0 1 2   3  4  5     6 7     ?         MD

    Damit gab es 10 Bearbeitungsmöglichkeiten, wenn man auch Missing Data, also Nichtbearbeitungen einbezieht, was man tun sollte, weil es so gut wie immer in der Bearbeitungspraxis eintritt (leider und gefürchtet von ForscherInnen). Für die Auswertung und Verrechnung stellte sich daher die Frage, wie ?-Weiß nicht und Missing Data numerisch zu behandeln sind.

    Verrechnung
    Die Zifferncodes wurden pragmatisch als Zahlen interpretiert und verrechnet. Auch wenn das üblich ist, so ist es doch problematisch, weil die Intervallskalenannahme eingeht, wobei deren Annahme zu zeigen wäre. Das Skalierungsproblem ist in der Psychologie noch nicht gelöst. Hier soll der Hinweis genügen.

    ?-Weiß nicht Markierungen
    Die Wahlmöglichkeit ?-Weiß-nicht ist sinnvoll und wichtig, weil es ja so und so oft vorkommen kann, dass jemand bezüglich der Plausibilitätsgründe für einen Sachverhalt keine Idee hat. Aber man kann ein "?" natürlich nicht numerisch verarbeiten. Daher muss man sich überlegen, welchen numerischen Wert man dem "?" am angemessensten zuordnet. Technisch kann man ?-Weiß-Nicht Markierungen wie Missing Data behandeln und durch den persönlichen Mittelwert der BearbeiterIn ersetzen. Das wurde hier so gemacht.

    Missing Data und Weiß-Nicht Lösungen
    Echte Missing Data sind Nicht-Bearbeitungen, also fehlende Markierungen. Für statistische und insbesondere multivariate Analysen braucht man vollständige numerische Datensätze. Fehlende Daten  sind von daher EmpirikerInnen gefürchtet wie vom Teufel das Weihwasser. Würde man alle unvollständigen Bearbeitungen aussortieren, könnte der Stichprobenumfang schmerzlich schrumpfen und für viele statistische Auswertungen zu klein sein. StatistikerInnen sind daher schon immer sehr bemüht, für das Missing-Data-Problem theoretisch und praktisch angemessene Lösungen zu finden. Eine gute und oft praktizierte Lösung ist die Methode der Mittelwertersetzung, die alle Datensätze vollständig erhält und den Gesamtwert (Zeilenwert einer BearbeiterIn) unverändert lässt. Missing Data werden daher durch den Mittelwert der BearbeiterIn ersetzt. Daten-Beispiel. 2 6 3 MD 5 MD 4. Das ergibt den Mittelwert (2+6+3+5+4)/5 =20/5 = 4. Ersetzt man MD durch den Mittelwert 4, ergibt sich 2 6 3 4 5 4  4, das ergibt den Mittelwert (2+6+3+4+5+4+ 4)/7 = 28/7 = 4. Am Zeilenmittelwert ändert sich also nichts. Daher ist die Mittelwertersetzung eine gute Lösung, weil sie den Stichprobenumfang, hier 52, erhält und für die mathematisch-statistischen Verarbeitungen keine Störungen bewirkt, die zu Entgleisungen bei den Auswertungen führen können. Die Mittelwertersetzungsmethode wurde hier angewendet.


    Ergebnisse der Befragung

    Erhebungzeitraum
    Die ersten Fragebögen wurden ab 18.07.2021 ausgegeben, sowohl in Papier als auch in elektronischer Form. Ich rechnete ca. 2 Monate für den Rücklauf, so dass die ersten Ergebnisse vielleicht Anfang Oktober hier mitgeteilt werden können. Die Überprüfung der Eingaben wurde für Freitag, den 17.09.2021, ab 18.00 Uhr geplant, so dass Bearbeitungen, die noch am Abend eingehen sollten, noch berücksichtigt werden konnten. Alle Bearbeitungen, die bis dahin vorlagen, es waren 52, wurden für die erste Auswertung berücksichtigt. Der Rücklauf war ziemlich schleppend und nicht wenige taten sich hart, worüber  noch ausführlicher gesprochen wird.
     

    Hauptergebnisse der empirischen Untersuchung

    Charakterisierung der Pilotstichprobe
    Die Pilotstichprobe ist nicht repräsentativ. 52 auswertbare BearbeiterInnen nahmen an der Untersuchung teil. Einer konnte nicht ausgewertet werden, da er die Fragen 31-52 sämtlich mit einem Fragezeichen markierte (was bei jeder numerischen Interpretation zu einer Streuung=0 geführt hätte und daher statistisch-mathematisch nicht verwertbar war). Aber die 52 auswertbaren waren weit überwiegend hochkarätige Bearbeitungen, was sich einerseits aus Bemerkungen, Anregungen, Kommentaren und Kritik, andererseits aus dem Ergebnis der Zusatzfrage nach dem Erkenntnisinteresse mit einem Mittelwert von 6.4 (7 Maximalwert), ergab. Wer teilnahm, der arbeitete erkenntnisinteressiert, engagiert und motiviert. So gesehen ist diese Pilotstichprobe eine einmalige empirisch-denkpsychologische Schatztruhe, noch dazu, weil sie die erste dieser Art im deutschsprachigen Raum sein dürfte.
         Erhebungszeitraum: 18.07.-17.09.2021
         Alle: n=52.
        Alter: Die BearbeiterInnen sind älter, was mir ganz recht war, da älter für mich mehr Lebenserfahrung bedeutet, was bei dieser Fragestellung besonders zu schätzen war. 9 waren von 18-40, 15 von 41-60 und 28 waren es über 60. Plausibilitätsprüfung Summe=52.
        Geschlecht: 27 Männer, 25 Frauen, 0 Diverse. Plausibilitätsprüfung Summe=52.
        Schulbildung: 4 Hauptschule, 4 Mittlere Reife, 42 Abitur, 2 sonstige.  Plausibilitätsprüfung Summe=52.
        Berufsgruppen: Naturwissenschaft/Technik/Handwerk=18 , SozialKultur=20 , Wirtschaft/Handel=14. Plausibilitätsprüfung Summe=52.

    Ergebnisse nach den wichtigsten sozialen Kriterien: Alle, Alter, Geschlecht, Schulbildung, Berufsgruppe

    Alle (n=52)

    24 Merkmale: alle 52 Originalreihenfolge und Rangreihenfolge

    21 Gründe: alle 52 Originalreihenfolge und Rangreihenfolge



    Alter (18-40, <40-60, <60)
    Die Pilotstichprobe hat ein starkes Übergewicht an älteren BearbeiterInnen, woran ich Anfangs auch Interesse hatte, weil ich mir von lebenserfahrenen BearbeiterInnen mehr versprach als von Jungen. Das ist nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig. Im Großen und Ganzen stimmen die Bewertungen mit einzelnen Unterschieden (z.B. im Einklang mit den Naturgesetzen) überein. Man berücksichtige den Pilotcharakter der Studie und den geringen Stichprobenumfang bei den 18-40jährigen (nur 9). Obwohl die Pilotstudie natürlich in keiner Weise repräsentativ ist, sind die Tendenzen der Ausprägungen informativ.

    Originalreihenfolge:
     
    18-40: Merkmale MW=3.51 
    41-60: Merkmale MW=4.00 
    >  60 : Merkmale MW=3.68 
    Bei den Merkmalen haben die 18-40jährigen den kleinsten Mittelwert, den größten die Altersgruppe >40-60, während sich die Gruppe >60 mit MW=3.68 nur wenig von den 18-40jährigen unterscheiden.
    Gründe: MW=5.16
    Gründe: MW=4.72
    Gründe: MW=4.72
    Die 18-40jährigen haben hier den größten Mittelwert, also umgekehrt wie bei den Merkmalen. "im Einklang mit den Naturgesetzen" unterscheiden sich die Ränge zwischen "Jungen" und "Alten" zwar sehr deutlich, wenn auch nicht so stark beim Mittelwert. 18-40:  Rang 10 mit MW=5.54. >40-60: Rang 1 mit MW"=6.05. 
    >60:  Rang 1 mit MW=6.25

    24 Merkmale Originalreihenfolge drei Altersgruppen

    24 Merkmale Rangreihenfolge drei Altersgruppen


     

    21 Gruende Originalreihenfolge drei Altersgruppen


     

    21 Gruende Rangreihenfolge drei Altersgruppen


    Geschlecht: 27 Männer, 25 Frauen, 0 Diverse.
    Hauptergebnis: Im Großen und Ganzen unterscheiden sich Frauen und Männer (Diverse waren nicht dabei) nur wenig in ihren Rangeinschätzungen sowohl bei den Merkmalen als auch bei den Gründen, so dass man die Plausibilitätsbeurteilung weitgehend als unabhängig vom Geschlecht deuten kann. Der Mittelwert der Mittelwerte der 25 Frauen ist mit 3.51 kleiner als der der 27 Männer mit 3.95.

    24 Merkmale bei Frauen und Männern
    Lesebeispiele: Zum direkten und leichteren Vergleich werden die Ergebnisse in der Originalreihenfolge dargeboten. Die 27 Männer wählen wie die 25 Frauen einleuchtend auf den ersten Rang. Denkbar liegt bei den Frauen auf Rang 10 und bei den Männern auf Rang 11. Einleuchtend liegt bei beiden Geschlechtern auf Rang 1, bei den Frauen mit einem Mittelwert =6.22 und bei den Männern mit einem Mittelwert=6.30.


     

    21 Gründe bei Frauen und Männern
    Auch bei den Gründen liegen Frauen und Männer im Großen und Ganzen wenig auseinander. Ein 31 Grund für plausibel liegt bei den Frauen mit MW=6.0  auf Rang 1, bei den Männern mit MW=6.0 auf Rang 3. Im Einklang mit den Naturgesetzen hat bei den Frauen mit MW=5.84 Rang 2, bei den Männern mit MW=6.29 Rang 1. 41 Allgemeinen Erfahrungen widersprechend ist bei Frauen (1.83) und Männern (1.79 ) Schlusslicht. 48 Der gesunde Menschenverstand liegt bei den Frauen mit einem MW=4.24  auf Rang 16, bei den Männern mit MW=4.15 auf Rang 14.



    Schulbildung
    Die Pilotstichprobe wurde von BearbeiterInnen mit Abitur (n=41) dominiert. Hauptschule, Mittlere Reife und 2 sonstige (n=11).

    24 Merkmalsbeurteilungen der beiden Schulbildungsklassen:

    21 Gründebeurteilungen der beiden Schulbildungsklassen:



    Drei Berufsgruppen: NaturwissenschaftTechnikHandwerk, SozialKulturMedien, WirtschaftHandel.
    Aufgrund der kleinen Stichprobe mit n=52 BearbeiterInnen wurden für die verschiedenen Berufe drei Klassen gebildet.

    Hauptergebnis: Im Großen und Ganzen unterscheiden sich die drei Berufsgruppen nur wenig in ihren Rangeinschätzungen, die man daher weitgehend als unabhängig von der Berufsgruppe deuten kann.

    Lesebeispiele I. Merkmale: In allen drei Berufsgruppen steht Einleuchtend an erster Stelle. Wahrscheinlich steht in der Berufsgruppe NaturwissenschaftTechnikHandwerk auf Rang 10.5 mit der Unlogik, dass sehr wahrscheinlich einen schlechteren Rang, nämlich von 12 hat. In der Berufsgruppe SozialKulturMedien hat wahrscheinlich Rang 15, aber sehr wahrscheinlich den logisch plausibleren Rang von 10.5, wenn man anerkennt, dass sehr wahrscheinlich plausibler als wahrscheinlich ist. Analog urteilt die Berufsgruppe WirtschaftHandel.


     

    Lesebeispiele II. Gründe:  Im Einklang mit den Naturgesetzen wählt die Berufsgruppe NaturwissenschaftTechnikHandwerk auf den ersten Rang, die Berufsgruppe SozialKulturMedien auf Rang 4 und die Berufsgruppe WirtschaftHandel auf Rang 1.5. Gesunder Menschenverstand steht bei der Berufsgruppe NaturwissenschaftTechnikHandwerk auf Rang 17, bei der Berufsgruppe SozialKulturMedien auf Rang 15 und bei der Berufsgruppe WirtschaftHandel auf Rang 13


    Einzelauswertung der Merkmale: wie viel Merkmal steckt in plausibel?

    Information und Anleitung zum I. Teil: Begrifflichkeit
    I. Zunächst einige Fragen zum Wortbedeutungsfeld von „plausibel“ / „Plausibilität“. Plausibel bewegt sich zwischen möglich und fast sicher; Sicheres und Unmögliches gehören nicht dazu. Hier gibt es kein richtig und falsch, verschiedene Menschen geben hier unterschiedliche Beurteilungen ab. Zur Einschätzung haben Sie jeweils 9 Möglichkeiten. Wenn Sie denken, dass der Begriff plausibel“ voll und ganz erfasst, markieren Sie die 7. Wenn Sie denken, dass er mit plausibel gar nichts zu tun hat, wählen Sie bitte die 0. Dazwischen können Sie zwischen 1 und 6 ein mehr oder weniger markieren. Wenn Sie gar keine Idee haben, können Sie „?“ (weiß nicht) markieren. Die letzten drei Nummern, 28-30 sind frei gelassen, in denen Sie selbst Begriffe angeben können, von denen Sie glauben, dass sie auch passen.
    Welche Begriffe passen wie gut zu plausibel / Plausibilität (wenige sind „komisch“)

    Anmerkung zu den "komischen" Vorgaben
    10 Abendlich, 13 Straßenbahn und 25 Ameisenbar sind Sachverhalte, die mit plausibel / Plausibilität nichts zu tun haben. Sie dienen nur dem Ziel, dass die BearbeiterIn stutzt und kurz innehält. Damit sollte Routine-Markieren verhindert werden. Fast alle BearbeiterInnen haben hier "0" oder "?" markiert.

    Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen werden direkt bei den Einzelergebnissen dokumentiert.

    01 Wie viel Einleuchtend steckt in plausibel?

    01-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    02 Wie viel Klarheit steckt in plausibel?

    03-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen
     


    03 Wie viel Verständlich steckt in plausibel?

    03-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    04 Wie viel Richtig steckt in plausibel?

    04-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen
     



    05 Wie viel Wahrscheinlich steckt in plausibel?

    05-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    06 Wie viel Sehr wahrscheinlich steckt in plausibel?

    06-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    07 Wie viel Auf der Hand liegend steckt in plausibel?

    07-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    08 Wie viel Natürlich steckt in plausibel?

    08-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    09 Wie viel Glaubhaft steckt in plausibel?

    09-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen: keine.
     

    Glaubhaft oder glaubwürdig - was in der  Aussagepsychologie streng unterschieden  wird - , aber nicht im Plausibilitätsumfeld, spielt in vielen Erörterungen zur Plausibilität eine wichtige Rolle, wobei glaubhaft oder glaubwürdig oft synonym oder austauschbar verwendet werden.
        Schmidt-Scheele (2020) p. 81: "The actual assessment of a proposition within a p-Set then is performed by weighing the credibility of its source: The higher the credibility, the higher the plausibility of the corresponding proposition." "Die eigentliche Bewertung einer Aussage innerhalb einer p-Menge erfolgt dann durch Abwägen der Glaubwürdigkeit seiner Quelle: Je höher die Glaubwürdigkeit, desto höher die Plausibilität der entsprechenden Aussage."
        Auch Russell setzt Plausibilität mit Glaubwürdigkeit gleich.
     



    10 Kontrollvorgabe Abendlich zur Hemmung routinemäßiger Markierung.
     

    11 Wie viel Realistisch steckt in plausibel?

    11-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    12 Wie viel Schlüssig steckt in plausibel?

    12-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    13 Kontrollvorgabe Straßenbahn zur Hemmung routinemäßiger Markierung.

    14 Wie viel Logisch steckt in plausibel?
    So kann man  Leitgeb  verstehen: Plausibles muss logisch sein.

    14-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    15 Wie viel Einsichtig steckt in plausibel?

    15-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    16 Wie viel Offensichtlich steckt in plausibel?

    16-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    17 Wie viel Gesunder Menschverstand steckt in plausibel?

    17-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    18 Wie viel Möglich steckt in plausibel?

    18-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    19 Wie viel Denkbar steckt in plausibel?

    19-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    20 Wie viel Sinnvoll steckt in plausibel?

    20-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    21 Wie viel Wenn es wahr ist steckt in plausibel?

    21-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    22 Wie viel Passend steckt in plausibel?

    22-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    23 Wie viel Selbstverständlich steckt in plausibel?

    23-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    24 Wie viel Widerspruchsfrei steckt in plausibel?
    Widerspruchsfreiheit für Plausibilität verlangt durch seinen Gebrauch der Philosoph Olav Müller > OMS.2.

    24-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    25 Kontrollvorgabe Ameisenbär zur Hemmung routinemäßiger Markierung.

    26 Wie viel Vernünftig steckt in plausibel?

    26-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen


    27 Wie viel Scharfsinnig steckt in plausibel?

    27-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    Vorschläge der BearbeiterInnen für weitere Begriffe
    Es wurden die Nummern 28, 29 und 30 für weitere Vorschläge freigelassen. Sie werden, um Konflikte mit der fortlaufenden Numerierung zu vermeiden, mit einem vorangestellt "E" für Ergänzungen gekennzeichnet. Manche haben ihre Vorschläge auch gleich beziffert. Insgesamt wurden 24 Vorschläge gemacht, davon 16 echt verschiedene. Der Renner ist "nachvollziehbar", der gleich sieben mal vorgeschlagen wurde. Die vielen Vorschläge sprechen für eine nicht unerheblich engagierte Teilnahme.

    EI.1-7  nachvollziehbar 7; 7, 6; 6; 7; 7; 7;
    EI.2-2  erklärbar 6; 6; 7;
    EI.3  stimmig 7
    EI.4  überzeugend 7
    EI.5  folgerichtig 7
    EI.6  bestätigt 5
    EI.7  unplausibel (nicht beziffert)
    EI.8  einleuchtend 6 [war allerdings mit 01 schon vorgegeben]
    EI.9  zutreffend 6
    EI.10  gut vorstellbar 5
    EI.11  wahr 4
    EI.12  belegbar 6
    EI.13  nachweisbar 5
    EI.14  kompromisslos 0
    EI.15  naheliegend 6
    EI.16  zweifelsfrei 7


    Einzelauswertung der Gründe, die in plausibel stecken?

    Information und Anleitung zum II. Teil:wodurch wirkt etwas plausibel?
    II. Jetzt geht es um die Frage: wodurch kann etwas plausibel“ werden? Was veranlasst uns, bestimmte Sachverhalte für mehr oder weniger plausibel zu halten? Das sehen die Menschen sehr unterschiedlich. Hier geht es um Ihre ganz persönliche Einschätzung. Wenn Sie denken, dass die Gründe für die Plausibilität voll und ganz zutreffen markieren Sie die 7. Wenn Sie denken, dass das gar keine Rolle spielt, wählen Sie die 0. Dazwischen können Sie zwischen 1 und 6 ein mehr oder weniger markieren. Und wenn Sie gar keine Idee haben, können Sie „?“ (weiß nicht) markieren.

    TeilnehmerInnen können sich in den folgenden Histogrammen anonym wiederfinden, wenn Sie eine Kopie ihrer Bearbeitung haben.



    31 Ein Sachverhalt ist eher plausibel, wenn es einen Grund für ihn gibt, z.B. die Straße ist nass, weil es geregnet hat (Grund).
    > Ausführliche Einzelanalyse EA31 mit Alter, Geschlecht, Schulbildung und Berufsgruppen.

    31-Anmerkung RS: Man weiß natürlich, dass es neben Regen noch mehrere andere Gründe für eine nasse Straße geben kann: jemand hat einen Eimer Wasser ausgeschüttet, die Straßenreinigung war unterwegs, jemand hat hingepinkelt, Nacht und Nebel-Tau hat sich gesetzt. Sophisten könnten auch noch feinsinnig bestreiten, dass es gar nicht geregnet, sondern nur getröpfelt, genieselt, gehagelt oder geschneit hat, vielleicht sei es auch nur Feuchte oder man bestreitet fundamentalskeptisch, dass man ohnehin gar nichts wissen könne, wie doch jeder wisse (!). Ein Psychiater könnte an Halluzinationen denken: vielleicht regnet es gar nicht, aber der Patient halluziniert Regen. Psychoanalytiker könnten vielleicht meinen, der Patient habe Regen nur geträumt und wünsche sich deshalb einen ordentlichen Orgasmus. Religiöse Fanatiker könnten vielleicht gar keinen Regen wahrnehmen, sondern ein Zeichen Gottes sehen. Paranoide könnten geltend machen, der Geheimdienst habe eine Regenattrappe installiert, um uns gegeneinander aufzubringen und verrückt zu machen, vermutlich mische auch Bill Gates mit. Und Philosophen könnten zu bedenken geben, dass die Sache nicht so einfach sei, wie man vielleicht mutmaße.

    31-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen
    31.1 Probleme (nicht näher ausgeführt)



    32 Ein Sachverhalt ist umso plausibler je mehr Gründe man für ihn anführen kann, z.B. er war der Täter, weil er die Gelegenheit, die Fähigkeit und ein  Motiv hatte und es damit also drei Gründe für die Täterschaft gibt.

    32-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    33 Ein Sachverhalt ist umso plausibler je mehr unabhängige Gründe es gibt,  z.B. wenn mehrere Zeugen, die nichts miteinander zu tun haben, den gleichen  Sachverhalt bekunden.

    33-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen
    33.1 Probleme (nicht näher ausgeführt)
     
     
    Die Logik von einem, mehreren und unabhängigen Gründen in Bezug auf plausibel (Sachverhalte 31, 32, 33)
    Die Ergebnisse erscheinen mir nicht plausibel ;-). Nach meiner Erwartung sollte gelten: plausibel (ein Grund) < plausibel (mehrere Gründe) < plausibel (mehrere unabhängige Gründe). Tatsächlich ist die umgekehrte Reihenfolge rausgekommen: Hier die 3-Fraktionen-Darstellung: 1 Grund 90.4%) > plausibel (mehr Gründe 75%) < plausibel (mehr unabhängige Gründe 71.2%). Das muss näher nachuntersucht werden.



    34 Damit ein Sachverhalt plausibel sein kann, muss er möglich sein,  z.B. man kann nur einen Lichtschalter betätigen, wenn einer da ist.

    34-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    35 Wenn der gleiche Sachverhalt schon einmal aufgetreten ist, ist er eher plausibel, z.B. das Auto springt nicht an, was schon vorgekommen ist, weil die Elektrik gestört war.

    35-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen
    35.1 Bei den Items 35-37 vermerkt: "Plausibilität ungleich Wahrscheinlichkeit" und immer individuell.



    36 Tritt ein Sachverhalt mehrfach auf, macht es ihn plausibler, z.B. das Auto springt nicht an , was schon mehrfach vorgekommen ist, weil die Elektrik mehrfach gestört war.

    36-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen
    36.1 Probleme (nicht näher ausgeführt)
    36.2 Bei den Items 35-37 vermerkt: "Plausibilität ungleich Wahrscheinlichkeit" und immer individuell.
    36.3 Probleme (nicht näher ausgeführt)



    37 Tritt ein Sachverhalt oft auf, gibt es mehr Plausibilität für sein Eintreten, z.B. es gluckert in der Wasserleitung, wobei man weiß, dass schon oft nach  Gluckern ein Wasserrückfluss wegen einer Rohrverstopfung auftrat.

    37-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen
    37.1 Bei den Items 35-37 vermerkt: "Plausibilität ungleich Wahrscheinlichkeit" und immer individuell.
     
     
    Die Logik von einmal, mehrfach und oft in Bezug auf plausibel (Sachverhalte 35, 36, 37, 38, 39).
    Meine Erwartung war, das einmaliges Auftreten eines Sachverhalts ein Argument für schwache Plausibilität ist, weil dadurch die Grundbedingung möglich bewiesen ist. Mehrfaches Auftreten sollte daher das Plausibel-Urteil stärken, und noch mehr, wenn etwas oft auftritt. Damit sollte sich ungefähr folgende Relation bei den Plausibilitätsurteilen ergeben: plausibel (Sachverhalt schon ein mal eingetreten) < plausibel (Sachverhalt schon mehrfach eingetreten) < plausibel (Sachverhalt schon oft eingetreten). Meine Erwartung (35 < 36 < 37)  wurde nicht erfüllt, denn:
     35 Einmal:  5,6,7: 51.9%
     36 Mehrfach:  5,6,7:  71.2%
     37 Oft: 5,6,7:  57,7%. (hier hätte ich ca. 80% erwartet).
    Hier ist Nachexploration wünschenswert. 



    38 Wenn ein ähnlicher Sachverhalt schon einmal aufgetreten ist, ist er eher plausibel, z.B. verschiedenes vor sich herschieben, weil es unangenehm ist. > Einzelanalyse 38.
    • 38-Methodische Konstruktionsüberlegungen.
    • R38-Regel-Modell.
    • K38-Kommentar zu den Beurteilungswahlen.
    • 38-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen.
    • Ähnlichkeitsrelation.
    • Historisch-philosophisch-wissenschaftstheoretische Anmerkung: Rudolf Carnaps Ähnlichkeitserinnerung.


    38-Befragungsergebnisse


     



    39 Tritt ein Sachverhalt sehr selten auf, gibt es weniger Plausibilität für sein Eintreten, z.B. Dunkelheit wegen einer Sonnenfinsternis. Achtung: Wenn Sie das eher richtig finden, ist im Wenigbereich zu markieren.

    Anmerkung: Das Item kontrolliert die Häufigkeitsitems 35, 36, 37 bzw. umgekehrt. Wenn oft für Plausibilität spricht, dann sollte selten gegen Plausibilität sprechen. Das Item ist insofern schwierig, weil "oft" hier umgepolt (Das Polungsproblem) als selten erfragt wird. Im allgemeinen ist es sinnvoll, bei Befragungen Polungen vorzunehmen, um routinemäßige Antworttendenzen zu durchbrechen.
     

    39-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen
    39.1 "39, 41 Erstbearbeitung. Mir ist unklar, was ich bei den Fragen genau beurteile"


    40 Wenn ein Sachverhalt im Einklang mit den Naturgesetzen ist, ist er eher plausibel als wenn dies nicht Fall ist, z.B. dass man beim Kettenkarussell  Fahren nach außen getrieben wird.

    40-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    41 Wenn ein Sachverhalt den allgemeinen Erfahrungen widerspricht, hat er wenig Plausibilität, z.B. es ließ sie kalt, dass alle ihren Geburtstag vergaßen.  Achtung: Wenn Sie das eher richtig finden, ist im Wenigbereich zu markieren.

    41-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen
    41.1 "39, 41 Erstbearbeitung. Mir ist unklar, was ich bei den Fragen genau beurteile"
    41.2 "Hab ich nicht durchschaut"
    41.3 Probleme (nicht näher ausgeführt)
    41.4 Probleme (nicht näher ausgeführt)



    42 Ein allgemein bekannter Sachverhalt des Alltagslebens ist plausibel, z.B.  Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

    42-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    43 Je mehr Menschen unabhängig voneinander einen Sachverhalt für plausibel halten, desto plausibler ist er, z.B. wenn viele Menschen glauben, dass Politiker sich oft nicht an ihre Versprechen halten, wenn sie gewählt sind

    43-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    44 Ein Sachverhalt A, der regelhaft mit einem anderen Sachverhalt B verbunden ist, ist plausibler, wenn B eingetreten ist, z.B. Lohn erhalten, wenn man arbeitet.

    44-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    45 Ein Sachverhalt A, wird umso plausibler, wenn er regelhaft mit mehreren anderen Sachverhalten B,  C,  D  verbunden ist, z.B. eine Regenvorhersage wird umso plausibler, wenn der Luftdruck, die Luftfeuchtigkeit, Wind und  Bewölkung es anzeigen.

    45-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    46 Wahrscheinliches ist plausibler, z.B. dass man auf Eis eher ausrutscht als auf trockenem Boden.

    46-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen

    Hierzu Stegmüller (1973): Likelihoodregel: Wahrscheinliches ist plausibler.



    47 Vernünftiges ist plausibler, z.B. ist es bei belebtem Verkehr vernünftig, an der roten Ampel zu halten.



    48 Ein Sachverhalt ist plausibler, wenn er vom gesunden Menschenverstand gestützt wird, z.B. eine gute Schulbildung ist günstig für Wohlstand.

    48-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    49 Ein Sachverhalt ist plausibler, wenn er durch Lebenserfahrung gestützt wird, z.B. anstrengen allein genügt nicht immer für ein gutes Leben, man braucht auch ein bisschen Glück.

    49-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    50 Ein Sachverhalt ist plausibler, wenn er von einer anerkannten und zuverlässigen Autorität mitgeteilt wird, z.B. die kurzfristige Wetter-vorhersage vom Deutschen Wetterdienst oder die Mitteilung der ZahnärztIn über eine Zahnerkrankung.

    50-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen



    51 Je mehr Indizien für einen Sachverhalt sprechen, desto plausibler erscheint seine Annahme, z.B. vor Gericht.

    51-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen
    Ein Teilnehmer nur ein nicht weiter erläutertes "Ja" hinzugefügt.
     



    52 Zusatzfrage: Wie sehr sind Sie an Erkenntnis / Wissen interessiert?


     

    52-Bemerkungen, Anregungen, Probleme und Kommentare der BearbeiterInnen
     



    Einzelauswertung der Bemerkungen, Probleme und Kritik
    Von 52 BearbeiterInnen nutzten 23 (44%) die Möglichkeit, ergänzende Begriffs-Vorschläge zu machen, Probleme zu benennen, Kommentare abzugeben und Kritik zu äußern. Ich teile sie erstmals unkommentiert mit. Die qualitative Auswertung, die noch erfolgt, erfordert mehr Aufwand und damit Zeit.
     
    • B01  39, 41 Erstbearbeitung. Mir ist unklar, was ich bei den Fragen genau beurteile
    • B02  nachvollziehbar, folgerichtig. Nachfrage 41 ja,
    • hab ich nicht durchschaut
    • B03  Probleme ja (ohne nähere Spezifikation).
    • B04  Meine Definition: Es spricht nichts dagegen. Inspiriert von Myrh Busters CONFIRMED BUSTED oder eben PLAUSIBLE.
    • B05  erklärbar, bestätigt. Interessante Studie, gute Idee.
    • B06  Probleme: Straßenbahn, Ameisenbär. Das Wort "plausibler" klingt für mich unplausibel.
    • B07  Einleuchtend, nachvollziehbar. Mir ist der Begriff immer noch nicht ganz klar. Guter Fragebogen.
    • B08  Man muss gründlich nachdenken, um die Fragen zu beantworten. Einfach (eindeutig) zu beantworten war bei manchen Fragen nicht möglich, weil es von einer konkreten Situation /Ereignis) abhängt. Danke für die geistige Herausforderung.
    • B09 "Einer inneren Logik folgend, die aber weder "richtig", "wahr" oder vielen anderen Adjektive, die angeboten wurden. Es kann z.B. plausibel sein, etwas sinnloses zu tun." Es hängt mit meiner Lebenserfahrung und vor allem Lebenseinstellung zusammen, was mir plausibel erscheint. Ich muss das Plausible weder für wahr, richtig oder sinnvoll halten, andere auch nicht, was mir plausibel vorkommt. Bei den Items 35-37 vermerkt: "Plausibilität ungleich Wahrscheinlichkeit" und immer individuell. Zu 53: "Hatte Probleme mit der Synonymisierung von 'Wahrscheinlichkeiten' und 'Plausibilität'. Diese ist ganz individuell auf eine Person zugeschnitten, der es plausibel erscheinen muss.
    • B10 "Je öfter man das Wort "plausibel" und "Plausibilität" hört, desto weniger weiß man am Ende, was es wirklich bedeutet. Ich finde, es ist kein gutes Wort." Probleme: 41, 36, 31
    • B11  "Die Umfrage wirkt zu akademisch, um die jüngere Gesellschaft zu berühren" Probleme: 39, 40, 41, 42, 43, 47
    • B12   Die Beispiele sind teilweise irreführend und lenken die Gedanken in eine Richtung, auch wenn sie hilfreich sind.
    • B13   Manche Begriffe (47) sind schon etwas weit weg von Plausibilität. Da fällt es mitunter schwer, eine Verbindung herzustellen.
    • B14   zu 41: Im Beispiel beschreibst Du nicht wirklich allgemeine Erfahrungen; Viele Fragen würde man nie mit plausibel (voll und ganz, etwas, un-)  beantworten, eher mit wahrscheinlich.  Ganz allgemein: Konditionalfrage: Man könnte einen LS nur bestätigen, wenn einer da wäre.
    • B15   ja, 39 und 41, Antwort für mich gefühlsmäßig nicht umkehrbar. "Plausibel" heißt für mich einfach "nachvollziehbar" unabhängig davon wer oder wie viele es behaupten bzw. erläutern.
    • B16  Kompromisslos 0, erklärbar 6, naheliegend 6. Die Distanz zwischen einigen Thesen und und dem gewählten Beispiel. Ist dies eine Reflektion darüber, wie man das Wort "plausibel"  in rechtlichen Streitfragen verwenden kann- und darf? Immerhin suggeriert die Annahme etwas sei plausibel, dass jemand, der es nicht plausibel findet, geistig nicht auf derselben Höhe ist wie man selbst. Etwas ist für die Menschen plausibel, wenn es in ihr eigenes Weltbild passt.
    • B17  Probleme: Ehrlich gesagt bei nahezu allen. ;-). Ich habe sie aber trotzdem alle beantwortet. Ich schätze aber, dass mein persönliches Antwortprofil nicht sonderlich konsistent ist. Manche Begriffe - wie z.B. Vernunft (47) sind schon etwas weit weg von Plausibilität. Da fällt es mitunter schwer, eine Verbindung herzustellen. „Sachverhalte“ und „Plausibilität“ zeichnen sich aus meiner Sicht durch folgenden Unterschied aus: Sachverhalte sind eindeutig beweisbar und stehen für „es ist“. Plausibilität dagegen bezieht sich auf Wahrscheinlichkeiten im Sinne von „es kann sein, kann aber auch nicht sein“. Plausibilität beruht dabei m.E. aber auf einer Verknüpfung von Sachverhalten, die sehr subjektiv erfolgt und diskursiv dialogisch auf ihre Sachlichkeit hin untersucht werden und ihr Wahrscheinlichkeitsstatus bis zum Status eines Sachverhalts validiert werden kann (z.B. durch naturwissenschaftliche Forschungen im Bereich der Physik). Sie kann ebenso reduziert und bis zur Aufhebung gänzlich minimiert werden. Etwas als plausibel zu bezeichnen ist aus meiner Sicht eine persönliche rhetorische Zuschreibung / Annahme mit vielerlei Funktionsmöglichkeiten. So lange eine Plausibilitätszuschreibung auf den eigenen individuellen Lebenskontext und deren Entscheidungsprozesse beschränkt bleibt, entspricht das aus meiner Sicht der persönlichen Lebensführung im Alltag. Jeder Mensch trifft seine Alltagsentscheidungen auf unausgesprochenen mehr oder weniger sachvaliden Annahmen = Plausibilitäten. Wenn Plausibilität diskursiv geltend gemacht wird gewinnt der Begriff aus meiner Sicht eine andere Relevanz. Das Plausibilitätsargument kann in einem Diskurs als Machtfloskel verwendet werden um „Selbstverständlichkeiten“ nicht befragen zu lassen, kann aber auch bei Einigkeit über den Grad der Sachverhaltsvalidität in einem Diskurs dazu dienen unnötig Redundanzen zu vermeiden. Aus meiner Sicht beeinflusst der Rückgriff auf die Begriffe „Plausibilität“ und „plausibel“ die Qualität von Diskursen. Insofern finde ich die Untersuchung dieser Begriffe und in welcher Funktion sie diskursiv verwendet werden sehr spannend und lohnenswert. Ich habe die vorläufige Hypothese, dass die Häufigkeit ihrer Verwendung und die Untersuchung der Kontexte in denen sie verwendet werden Rückschlüsse auf mögliche Machtasymmetrien in Diskursen zulassen, oder auch als Indikator für Übereinstimmungen und die Nähe und Distanz zwischen den Beteiligten gewertet werden kann. In ihrer Undeutlichkeit könnten sie in ihrer Verwendung auch Auslöser unterschiedlich gravierender Missverständnisse sein. Ist eben alles Kommunikation ;-)
    • B18  "Alles nicht ganz einfach"
    • B19  zu 39: Die Häufigkeit von Ereignissen korreliert nicht mit deren Plausibilität, wenn sie naturwissenschaftlich zu erklären sind. Zu 45: dazu müsste ich metereologische Kenntnisse haben.
    • B20  Es ist halt ein sehr subjektiver Begriff: Für mich etwas "plausibel", für meinen Nachbarn nicht. Ich denke, es beinhaltet den Anspruch, dies auch meinem Gegenüber nachvollziehbar zu machen! Hoffentlich! Eigentlich ist es ein sehr "schwammiger" Begriff. Gibt's da 'ne Steigerung? Hab ich die Aussagen von 5 Zeugen A, die mir plausibel sind, und 5 B ebenso, dann muß ich entscheiden, welche Geschichte "plausibler" iss. Also sind wir wieder beim Subjekt.
    • B21  zu 31: Es gibt immer einen Grund (Kausalität), die Frage sollte eher lauten, ob man einen Grund kennt. zu 37: Was ist der Sachverhalt: Gluckern/Verstopfung. zu 43: Naturgesetze müssen respektiert werden. Plausibel muss immer mindestens sein: 14, 18, 24.
    • B22 Nachvollziehbar. Spezialfall: Etwas ist plausibel, aber es spricht auch etwas dagegen. Nr. 32: Im Hinblick auf das Beispiel: Unschuldsvermutung, was spricht gegen die Täterschaft, Beweis vorhanden?
    • B23  "…Oh weh. Ich verwende „plausibel“ eher im spöttischen Sinn. Für mich ist das fast immer gleich bedeutend für eine äußerst verkürzte oft sogar ignorante Sicht auf die Realität. Das geht einher mit der Verwendung von „natürlich“. Natürlich ist es plausibel, dass…. heißt: Der Sprecher wünscht sich, dass es einen kausalen Zusammenhang gibt, der Ihm bequem wäre, ist aber selbst zu bequem, diesen zu suchen. Meine Standard Gegenfrage ist oft: Wie kommt das Wort natürlich in den Satz? Das einzig natürliche daran ist, dass Menschen sich gerne wünschen, dass die Kausalität so wäre, wie es Ihnen am besten in den Kram passt. Im einfachen Fall naiv, oder auch manipulativ… Plausibel heißt: Ich weiß nix, tu schlau, vermute Sachverhalte meist in Nähe allgemeiner Erfahrungswerte oder verbreiteter Ansichten. Funktioniert auch im religiösen Bereich. Wer an Wunder glaubt, für den ist es plausibel, dass sie geschehen. Mein Problem: Ich weiß, daß die meisten Menschen solche Abschätzungen treffen, Für mich ist es logisch, dass die Straße nach Regen nass ist, (nicht umkehrbar). Die Frage nach der Plausibilität stellt sich also nicht. Deshalb:?………… Gilt erstaunlicherweise für alle Punkte oben. Ein Grund ist die Verwendung von „Sachverhalt“, aus meiner Sicht eben paradox zu plausibel. „Aussage“ oder „Annahme“ würde es evtl. besser treffen. Die wenigen Punkte oben ohne „Sachverhalt“: Wahrscheinliches ist plausibler: Hä? Wahrscheinliches ist wahrscheinlicher. Punkt." [Anmerkung RS: Die Bearbeitung war nicht auswertbar, weil alle Fragen 31-52 mit einem "?-weiß-nicht" markiert wurden, womit bei jeder numerischen Interpretation eine Streuung 0 resultiert, mit der viele multivariate Weiterverarbeitungen nicht möglich sind]



    Multivariate Analysen der Bearbeitungsergebnisse. [Ausgelagert/Eigene Seite]
    __46*46 Korrelationsmatrix der Merkmale und Gründe.
    __Eigenwertanalyse der Korrelationsmatrix um Fast-Lineare-Abhängigkeiten (Fast-Kollinearitäten) zu erkennen.
    __Ergebnisse Eigenwertanalyse:
    ____Eigenwertanalyse-35-36.
    ____Graph Fast-Kollinearitäten in der Korrelationsmatrix der Gründe 35-36.
    ____Fast-Lineare-Abhängigkeitsanalyse-5-6-16: wahrscheinlich, sehr wahrscheinlich und offensichtlich.
     



    Untersuchungen anderer zur Plausibilität (Auswahl) [Ausgelagert/Eigene Seiten]
    • Plausibilitätstheorie: Einzelanalyse Plausible Reasoning (1976) und Plausibility and Presumption (2003) von Nicholas Rescher.
    • Recherche zur wissenschaftlichen Analyse von plausibel, Plausibilität und Plausibilitätskriterien bei Lutz Koch (2002).
    • Recherche zur wissenschaftlichen Analyse von plausibel, Plausibilität und Plausibilitätskriterien bei Kienpointner 1992.
    • Recherche zur wissenschaftlichen Analyse von plausibel, Plausibilität und Plausibilitätskriterien bei Analyse Schmidt-Scheele.
    • Analyse Waltons (1992) Plausible Argument in Everyday Converstation nach einer Defintion von Plausibilität und Prüfkriterien.
    • Berres, Manfred (1984) Glaubens- und Plausibilitätsgrade : e. Beitr. zur Maß- und Integrationstheorie e. Beitr. zur Maß- und Integrationstheorie
    • UB Erlangen 1 Mikrofiche 24x, Umfang: 85 Bl., hieraus PDF hergestellt.
    • Klärner, Holger (2003) Der Schluß auf die beste Erklärung. Berlin: de Gruyter.
    • Connell, Louise &  Keane, Mark T. (2006) A Modell of Plausibility. Cognitive Science 30 (2006) 95–120. [Online]
      •  





    Literatur (Auswahl)



    Links (Auswahl: beachte)



    Glossar, Anmerkungen und Endnoten  > Eigener wissenschaftlicher Standort. > Eigener weltanschaulicher Standort.
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    __
    7000 Gebrauchsbeispiele
    Suche bei De Gruyter am 10.08.2021
    Ergebnisse von mehr als 10000 Einträgen für plausibility
    Zugang
    Alle zugänglichen Inhalte
    Open Access und freier Zugang
    Alle
    Dokumenttyp
    Artikel 28934
    Kapitel 8965
    Referenzeintrag 533
    Bibliographischer Eintrag 453
    Buch 127
    Datum
    Älter 29765
    Letzte 5 Jahre 9238
    Letztes Jahr 1687
    Vorab veröffentlicht 9

    Fachgebiet
    Linguistik und Semiotik 10064
    Theorien und Fachgebiete 7018
    Geschichte 5741
    Altertumswissenschaften 4354
    Philosophie 4270
    Wirtschaftswissenschaften 4177
    Sozialwissenschaften 4147
    Historische Epochen 4005
    Literaturwissenschaft 3641
    Theologie und Religion 3637
    Verlag
    De Gruyter 23629
    De Gruyter Mouton 6451
    De Gruyter Oldenbourg 3411
    transcript 1350
    Princeton University Press 534
    De Gruyter Saur 481
    Cornell University Press 353
    Gütersloher Verlagshaus 264
    University of California Press 222
    Columbia University Press 213
    Sprache
    Englisch 25631
    Deutsch 14319
    Französisch 841
    Spanisch 414
    Italienisch 357
    Portugiesisch 31
    Griechisch 21
    Latein 15
    Niederländisch 8
    Russisch 8
    __
    Internetseite
    Um die häufige und lästige Fehlermeldung 404 zu minimieren, geben wir manchmal nur noch Links von Quellen an, die in den letzten Jahrzehnten eine hohe Stabilität ihrer URL-Adressen gezeigt haben (z.B. Wikipedia, DER SPIEGEL)
    __
    Koch "In die einschlägigen philosophischen und wissenschaftstheoretischen Handbücher hat er sich noch nicht verirrt."
    "Plausibilität, so kann man [>194] durchaus sagen, ist nicht nur ein traditioneller, sondern auch ein in den aktuellen Diskussionen geläufiger Begriff, um die Überzeugungskraft, den argumentativen Wert oder schlicht den „Wahrheitswert“ von Behauptungen und Meinungen zu charakterisieren. Auffällig ist indessen, daß dieser Begriff selbst so unbestimmt ist wie das, was er auszudrücken sucht. Jedenfalls trifft man dort, wo er verwendet wird, kaum auf Anstrengungen, sich seiner Bedeutung zu vergewissern. Nicht nur scheint er ein Begriff für Unbestimmtes zu sein, auch er selbst ist unbestimmt. In die einschlägigen philosophischen und wissenschaftstheoretischen Handbücher hat er sich noch nicht verirrt. Es scheint, als wüßte jeder, was er bedeuten soll. Auch scheint es, als ob jeder ihn zu gebrauchen befugt sei, darauf vertrauend, das Rechte zu treffen und von den anderen recht verstanden zu werden. So gewinnt man den Eindruck, daß es sich um einen Common-sense-Begriff handelt, d. h. um einen Begriff, der sich an den sensus communis, an den „gemeinen“ und „gesunden“, Verstand richtet. Dafür spricht, daß Plausibilität, wörtlich übersetzt, soviel wie Beifallswürdigkeit bedeutet (lat. plausus der Beifall). Wer an Plausibilität orientiert ist, strebt nach dem Beifall eines größeren Publikums, nach öffentlicher Zustimmung." Quelle S. 193f: Koch, Lutz. (2002)  „Versuch  über  Plausibilität.“ In (193-204): Rhetorik Argumentation Geltung, von  Andreas Dörpinghaus und Karl Helmer.
    __
    Logik
    __
    Philosophie
    __
    Hauptergebnisse der Recherche zum Gebrauch des Plausibilitätsbegriff: fertig gestellte werden verlinkt:

    • Alltag.
    • Geschichte, Zeitgeschichte, Kulturgeschichte, Archäologie.
    • Lebensweisheit.
    • Lexika, Wörterbücher, Enzyklopädien.
    • Kriminalistik.
    • Kunst und Musik.
    • Literatur.
    • Logik.
    • Mathematik.
    • Medien.
    • Medizin.
    • Naturwissenschaften: Physik, Chemie, Biologie, ...
    • Philosophie.
    • Politik.
    • Psychiatrie.
    • Psychoanalyse.
    • Psychologie.
    • Psychotherapie.
    • Recht.
    • Religion, Theologie, Esoterik.
    • Soziologie.
    • Sprachwissenschaft, Linguistik, Journalistik, Kommunikationswissenschaft, Rhetorik.
    • Technik.
    • Wirtschaft und Finanzen.
    • Wissenschaftstheorie.
      • Plausibilitätstheorie: Einzelanalyse Plausible Reasoning (1976) und Plausibility and Presumption (2003) von Nicholas Rescher.
      • Recherche zur wissenschaftlichen Analyse von plausibel, Plausibilität und Plausibilitätskriterien bei Lutz Koch (2002).
    • Wissen und Wissenschaft ohne nähere Spezifikation.
    • Zukunft, Zukunftsforschung (Futurologie), Prognostik.




    Wissenschaftstheorie
    Mittelstrass: In der Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, 2.A., O-P, hat Plausibilität keinen eigenen Eintrag. Der Begriff wird zwar verstreut verwendet, aber nicht erklärt, z.B. hier: Mittelstraß EWTP (1984), Bd. 2: "Meinung (griech. .... lat, opinio, engl./franz. opinion), im Gegensatz zu > Wissen, ebenso wie Glaube (> Glaube (philosophisch)), eine häufig subjektive Orientierungsweise ohne methodische Begründungen, die stets unter Irrtumsverdacht (>Irrtum) steht und gleichwohl >Gewißheit (in Form von subjektiver Gewißheit) beanspruchen kann, M. unterliegt daher auch im Unterschied zum Wissen keinem strengen Überprüfbarkeitspostulat; von ihr wird erwartet, daß sie plausibel, wenn auch nicht vollständig begründet bzw. begründbar ist.
    In der philosophischen Tradition ist mit dem Begriff der in der Regel eine Skalierung von Gewißheiten verbunden, die im Sinne eines > polarkonträren Gegensatzes zwischen M. und Wissen von den (bloßen) M.en über Formen der Überzeugung zu begründetem Wissen reicht. ..."
    Auch Stegmüller verwendet den Begriff in seinem monumentalen wissenschaftstheoretischen Werk des öfteren, erklärt ihn aber auch nicht, bis auf die Stelle, wo er die Likelihoodfunktion als Plausibilitätsverteilung charakterisiert. Beispiele:
      S.113: "6d Wahrscheinlichkeitsverteilung und Likelihoodfunktion (,Plausibilitätsverteilung'1).
        Quelle: Stegmüller, Wolfgang (1973) Jenseits von Popper und Carnap‘: Die logischen Grundlagen des statistischen Schließens. Studienausgabe Teil D. Probleme und Resultate der Analytischen Philosophie Band IV Personelle und statistische Wahrscheinlichkeit.
      Kommentar S.113: Die Likelihoodfunktion wird der Plausibilitätsverteilung gleichgesetzt
        S.181: "11.a  Daß es deduktiv-nomologische Erklärungen und Voraussagen gibt, ist bisher als Faktum vorausgesetzt worden. Einige elementare Beispiele sowie die Schilderung des H-O-Schemas sollten dieser Annahme Plausibilität verleihen."
      Kommentar S.181: Plausibilität wird gebraucht, aber nicht erklärt.
        Quelle: Stegmüller, Wolfgang (1983) Probleme und Resultate der Wissenschaftstheorie und Analytischen Philosophie, Band I Erklärung - Begründung - Kausalität Studienausgabe, Teil A Das dritte Dogma des Empirismus Das ABC der modernen Logik und Semantik. Der Begriff der Erklärung und seine Spielarten. Zweite, verbesserte und erweiterte Auflage. Berlin: Springer.
    __
    Wahn Überblick zu meinen Arbeiten über Wahn.
    __
     


    Querverweise
    Standort: Fragebogenpilotstudie zum Verständnis und Gebrauch des Wortes „plausibel“ oder „Plausibilität“.
    *
    mit einer Gesamtzusammenfassung in 8 Sprachen (germ, engl, franz, span, portu, russ, chin, arab).
    Eigene Untersuchung zum Plausibilitätsbegriff und einer allgemeinen Plausibilitätstheorie. * Gesamtzusammenfassung Plausibilitätsstudie.
    Haupt- und Verteilerseite Begriffsanalysen  * Methodik der Begriffsanalysen nach Wittgenstein *
    Überblick Arbeiten zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik, Statistik und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.
    *
    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site: www.sgipt.org
    z.B. Wissenschaft site: www.sgipt.org.
    *
    Dienstleistungs-Info.
    *

    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Fragebogenpilotstudie zum Verständnis und Gebrauch des Wortes „plausibel“ oder „Plausibilität“. Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen:  https://www.sgipt.org/wisms/sprache/BegrAna/Plausib/Studie/PilotStudie.htm
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    Änderungen Kleinere Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet und ergänzt.
    30.03.25   Korrekturen.
    03.11.21   Hinweis Lexika..., Eigene Untersuchung und Zusammenfassung.
    15.10.21   Kontrollen und Korrekturen.
    13.10.21   Zusammenfassung 9 und 10 geändert, insbesondere Kienpointners Arbeit 1992 gewürdigt.
    08.10.21   Punkt 9 Zusammenfassung erweitert.
    04.10.21   Links Multivariate Analyse.
    03.10.21   Graphen teilweise neu organisiert und Link zu Ausführliche Einzelanalyse EA31 mit Alter, Geschlecht, Schulbildung und Berufsgruppen..
    28.09.21   Erste Grundversion eingestellt. Das gesamte Projekt sollte zum Jahreswechsel 21/22 eine ersten Gesamtabschluss finden. Die Arbeiten werden aber fortlaufend, wenn auch unregelmäßig ergänzt, was an dieser Stelle jeweils ausgewiesen wird.
    26.07.21   Anforderungshinweis. * Zitat Koch.
    18.07.21   Angelegt und und Information eingestellt.