Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=04.10.2021
Internet Erstausgabe, letzte Änderung: tt.mm.jj.
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf
Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
Mail:_sekretariat@sgipt.org_
Zitierung
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Pilotstudie Plausibilität_Datenschutz_Rel.
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Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT1,
Abteilung Wissenschaft, Bereich Sprache und Begriffsanalysen und hier speziell
zum Thema:
Multivariate Analyse der Bearbeitungsergebnisse
der
Fragebogenpilotstudie zum Verständnis
und Gebrauch des Wortes „plausibel“ oder „Plausibilität“
Ich widme diese Arbeit den 52 TeilnehmerInnen (und NachzüglerInnen),
die diese Untersuchung mit ihren außerordentlich wertvollen denkpsychologischen
Dokumenten ermöglicht haben und ein besonderes Dankeschön an
alle MultiplikatorInnen.
Originalarbeit von Rudolf
Sponsel, Erlangen
Verteilerseite Plausibilitätsanalysen_
Gesamtergebnisse
Pilotstudie.
Zusammenfassung - Abstract
- Summary
Die multivariate Korrelations- und Eigenwertanalyse ist für die
Plausibilitäts-Korrelationsmatrix sehr ergiebig. Erhoben wurden die
Bearbeitungen (n=52 bis 17.09.2021) von 24 Merkmalen, 21-Gründen und
1 Erkenntnisinteresse zur Plausibilität. Die Korrelationsanalyse
umfasste 46 Variable. Die Korrelationen wurden praktisch signifikant nach
ihrer Stärke ausgewertet. Von den insgesamt 1035 Interkorrelationen
der unteren symmetrischen Dreiecksmatrix (ohne die diagonalen 1en) waren
86 > 0.4 (8.3%), was als praktisches Signifikanzkriterium festgelegt wurde
(Zur Interpretation der Größe
von Korrelationskoeffizienten). 58 waren zwischen 0.4<0.5, 17 zwischen
0.5<0.6, 8 zwischen 0.6<0.7, 2 zwischen 0.7<0.8 und einer >0.8.
Zusätzlich wurde für alle 46 Variablen ausgewertet wie viele
Größenkorrelationsklassen aus ihnen hervorgehen. Der Tabelle
entnimmt man, dass z.B. Merkmal 06, selbstverständlich, 6 Korrelationskoeffizienten
zwischen 0.4<0.6 enthält, 35 und 36 jeweils 6.
Die Plausibilitäts-Korrelationsmatrix zeigte 17 Fast-Kollinearitäten,
wie die Eigenwertanalyse (feststellen aller Eigenwerte < 0.20) ergab.
Hierunter befanden sich sogar ein Paar (35
-36), die kleinste und informativste Einheit,
und ein Tripel (5-6-16).
Beim Tripel wurde die von Sponsel
(2005) entwickelte ABC-Eigenwert-Analyse
angewandt, um herauszufinden, welche Variable welche Anteile einbringt.
Wegen der großen Zahl an Partitionen und der damit verbundenen kombinatorischen
Explosion, wurde die Suche erstmals auf informative 4er-Partitionen
beschränkt. Die beiden Graphen (1, 2)
zeigen, wie Fast-Kollinearität in der Plausibilitäts-Korrelationsmatrix
aussieht, wobei man die Bedeutung unmittelbar graphisch erkennen kann und
von Mathematik nichts verstehen muss (ein Bild sagt mehr als 1000 Worte)
und hier eigentlich alles.
Multivariate
Analyse der Bearbeitungsergebnisse
Vorbemerkung: Im Allgemeinen sollten 3x so viele Zeilen (BearbeiterInnen)
wie Spalten (Variable: 24 Merkmale und 21 Gründe + 1 Erkenntnisinteresse)
vorliegen, daher habe ich mir 150 TeilnehmerInnen gewünscht. Aber
die empirische Realität ist eben kein Wunschkonzert und so musste
ich mich mit 52 TeilnehmerInnen und damit 52 Zeilen begnügen. Vielleicht
gibt es ja noch mal eine verbesserte zweite Erhebung ... Sind es
weniger Spalten als Zeilen, so resultieren "künstliche" Eigenwerte
mit 0. Das ist prinzipiell auch kein Beinbruch, wenn man es bei der Interpretation
berücksichtigt. Wir haben hier 46 Spalten=Variable und 52 Zeilen=BearbeiterInnen.
Rechentechnisch kann also nichts passieren, aber es ist natürlich
eine äußerst schmale Datenbasis. Das darf man nicht vergessen.
Wenn man also beim Interpretieren ohnehin vorsichtig sein sollte, ist es
hier aufgrund der schmalen Datenbasis sozusagen doppelt geboten.
Es waren 52 Variable, aber bei den Merkmalen gab drei Kontrollvariablen
(10, 13, 25), die aussortiert wurden und drei freie Vorschlagsmöglichkeiten
28, 29, 30, die bei der Verrechnung ebenfalls nicht berücksichtigt
wurden, so dass bei den Merkmalen 24 und bei den Gründen 21 Variable
verrechnet wurden. Hinzu kam ein Erkenntnisinteresse, das direkt nichts
mit Plausibilität zu tun hat, aber vielleicht ein wenig Auskunft darüber
gibt, weshalb eine BearbeiterIn mitgemacht hat.
46*46 Korrelationsmatrix der Merkmale
und Gründe
Grundinfo zu Korrelationen
und zur Zur
Interpretation der Größen -1 bis +1). Einige Korrelationskoeffizienten
wurden farblich markiert: je röter, desto größer. Man sieht
daher sofort, dass es zwischen den Variablen OrigNr 5 und 6 eine hohe Korrelation
mit 0.7534 gibt.
Ab 0.4 kann man einen Korrelationskoeffizienten als einen schwachen
Zusammenhang markieren. Hier wurde vier Ausprägungsklassen gewählt:
0.4 < 0.5, 0.5 < 0.6, 0.6 < 0.7, 0.7 < 0.8 und > 0.8. Der obere
linke Quadrant der Korrelationsmatrix beinhaltet die Korrelationen der
Merkmale unter sich. Der untere rechte Quadrant beinhaltet die Korrelationen
der Gründe unter sich. Der obere rechte Quadrant und der untere linke
Quadrant zeigen die Korrelationen zwischen Merkmalen und Gründen.
Lesebeispiele Korrelationen: Die höchste Korrelation mit 0.8032
gibt es zwischen 35 (1x aufgetreten) und 36 (mehrfach aufgetreten), was
der natürlichen Intuition entspricht. Der Graph
zwischen diesen beiden Gründen zeigt die lineare Fast-Abhängigkeit
sehr deutlich.
Eigenwertanalyse der
Korrelationsmatrix um Fast-Lineare-Abhängigkeiten (Fast-Kollinearitäten)
zu erkennen
Als Laie braucht man von den Eigenwerten nur zu wissen, dass Werte
< 0.20 eine Fast-Lineare Abhängigkeit (Fast-Kollinearität),
also eine Regel- oder Gesetzesartigkeit, anzeigen, also das, wonach WissenschaftlerInnen
mit großer Leidenschaft und Sehnsucht suchen sollten. Das haben die
meisten FaktorenanalytikerInnen leider nicht erkannt: sie werfen in ihrem
Datenreduktionsfuror Eigenwerte < 1 weg, statt zu jubeln, wenn Eigenwerte
< 0.20 Gesetz- oder Regelhaftigkeiten anzeigen, worauf es in der Wissenschaft
ja gerade ankommt.
Unsere Funde, sofern sie sich denn einstellen, sind
allerdings von vornherein mit einem dicken Wermutstropfen getrübt,
weil die Werte natürlich stichprobenabhängig sind. D.h. was für
die diese Pilotstichprobe gilt, kann in einer anderen Stichprobe
ganz anders sein, muss es aber nicht. Das muss eben weitere empirische
Forschung zeigen.
Ergebnis-Eigenwertanalyse
In der Gesamtmatrix 46*46 gibt es nach der Regel Eigenwerte < 0.20
insgesamt 17 Fast-Lineare-Abhängigkeiten (FastKollinearitäten).
Das ist für eine echte empirische Matrix ungewöhnlich, zeigt
aber, wie effektiv dieser Weg ist.
Ein befreundeter Mathematiker hat mir ein Programm geschrieben, wonach
sämtliche Partitionen auf ihre Eigenwerte untersucht werden können.
Eine 46*46 Matrix würde meine Computerkapazitäten sprengen, daher
habe ich "nur" nach 5er Partitionen gesucht. Hier wurde das Programm dann
sogar, der Traum einer jeden Fast-Kollinearitäts-ForscherIn, mit einem
Paar (35-36) fündig und danach mit der nächst höheren Einheit
eines Tripels (5-6-16).
Eigenwertanalyse-35-36
schon 1x (35) und mehrfach aufgetreten (36)
Die Korrelationsmatrix
35
36
35 1 0.8032
36 0.8032 1 |
Eigenwerte KorMatrix:
0.1670 1.8330
Eigenwertsumme=2 |
Eigenwerte (r35-36.rest auspartialisiert)
0.196823 1.80318
Eigenwertsumme=2 |
Die anderen Variablen tragen zur Fast-Kollinearität 0.1968-0.1670
= 0.032 bei.
Graph Fast-Kollinearitäten in der Korrelationsmatrix
der Gründe 35-36
Fast-Lineare-Abhängigkeitsanalyse-5-6-16:
wahrscheinlich, sehr wahrscheinlich und offensichtlich
Literatur (Auswahl)
-
Sponsel, Rudolf & Hain, Bernhard (1994). Numerisch instabile Matrizen
und Kollinearität in der Psychologie. Diagnose, Relevanz & Utilität,
Frequenz, Ätiologie, Therapie. Ill-Conditioned Matrices and Collinearity
in Psychology. Deutsch-Englisch. Ins Englische übersetzt von Agnes
Mehl. Kapitel 6 von Dr. Bernhard Hain: Bemerkungen über Korrelationsmatrizen.
Erlangen: IEC-Verlag [ISSN-0944-5072 ISBN 3-923389-03-5]. Aktueller
Preis:
www.iec-verlag.de.
-
Sponsel, R. (2005). Fast-Kollinearität
in Korrelationsmatrizen mit Eigenwert-Analysen erkennen. Ergänzungsband
- Band II zu Numerisch instabile Matrizen und Kollinearität in der
Psychologie. Erlangen: IEC-Verlag. [ISSN-0944-5072 ISBN 3-923389-13-2].
Aktueller Preis:
www.iec-verlag.de.
Links (Auswahl: beachte)
Glossar, Anmerkungen
und Endnoten > Eigener
wissenschaftlicher Standort. > Eigener
weltanschaulicher Standort.
1)
GIPT= General and
Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
__
Internetseite
Um die häufige und lästige Fehlermeldung 404 zu minimieren,
geben wir manchmal nur noch Links von Quellen an, die in den letzten Jahrzehnten
eine hohe Stabilität ihrer URL-Adressen gezeigt haben (z.B. Wikipedia,
DER SPIEGEL).
__
Koch "In
die einschlägigen philosophischen und wissenschaftstheoretischen Handbücher
hat er sich noch nicht verirrt."
"Plausibilität, so kann man [>194]
durchaus sagen, ist nicht nur ein traditioneller, sondern auch ein in den
aktuellen Diskussionen geläufiger Begriff, um die Überzeugungskraft,
den argumentativen Wert oder schlicht den „Wahrheitswert“ von Behauptungen
und Meinungen zu charakterisieren. Auffällig ist indessen, daß
dieser Begriff selbst so unbestimmt ist wie das, was er auszudrücken
sucht. Jedenfalls trifft man dort, wo er verwendet wird, kaum auf Anstrengungen,
sich seiner Bedeutung zu vergewissern. Nicht nur scheint er ein Begriff
für Unbestimmtes zu sein, auch er selbst ist unbestimmt. In die einschlägigen
philosophischen und wissenschaftstheoretischen Handbücher hat er sich
noch nicht verirrt. Es scheint, als wüßte jeder, was er bedeuten
soll. Auch scheint es, als ob jeder ihn zu gebrauchen befugt sei, darauf
vertrauend, das Rechte zu treffen und von den anderen recht verstanden
zu werden. So gewinnt man den Eindruck, daß es sich um einen Common-sense-Begriff
handelt, d. h. um einen Begriff, der sich an den sensus communis,
an den „gemeinen“ und „gesunden“, Verstand richtet. Dafür spricht,
daß Plausibilität, wörtlich übersetzt, soviel wie
Beifallswürdigkeit bedeutet (lat. plausus der Beifall). Wer
an Plausibilität orientiert ist, strebt nach dem Beifall eines größeren
Publikums, nach öffentlicher Zustimmung." Quelle S. 193f: Koch, Lutz.
(2002) „Versuch über Plausibilität.“ In (193-204):
Rhetorik Argumentation Geltung, von Andreas Dörpinghaus
und Karl Helmer.
__
kombinatorische Explosion
Bei 46 Variablen gibt es über 7 Billionen Partitionen. Beschränkt
man sich 4er Partitionen sind es 163185, was meinem Matlabprogramm und
Rechner keine Probleme bereitete.
__
Querverweise
Standort: Multivariate Analyse der Ergebnisse
der Pilotstudie.
*
Verteilerseite Plausibilitätsanalysen_Gesamtergebnisse
Pilotstudie.
Haupt- und Verteilerseite
Begriffsanalysen * Methodik
der Begriffsanalysen nach Wittgenstein *
Überblick
Arbeiten zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik,
Statistik und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie
und Psychotherapieforschung.
*
*
Dienstleistungs-Info.
*
Zitierung
Sponsel, R. (DAS). Multivariate
Analyse der Bearbeitungsergebnisse der Fragebogenpilotstudie zum Verständnis
und Gebrauch des Wortes „plausibel“ oder „Plausibilität“. Internet
Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/wisms/sprache/BegrAna/Plausib/Studie/MVA-PilotStudie.htm
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sind die Rechte bei/m ... zu erkunden oder eine Erlaubnis einzuholen.
Ende_
Begriffsanalyse
Plausibilität__Datenschutz_Rel.
Aktuelles _Überblick_Überblick
Wissenschaft _Rel.
Beständiges_ Titelblatt_
Konzept_
Archiv_
Region_
Service
iec-verlag__Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen_
Mail:
sekretariat@sgipt.org_
korrigiert: irs Rechtschreibprüfung
und gelesen am 04.10.2021
Änderungen Kleinere
Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet
und ergänzt.
04.10.21 Multivariate
Analyse eingestellt.
28.09.21 Erste
Grundversion eingestellt. Das gesamte Projekt sollte zum Jahreswechsel
21/22 einen ersten Gesamtabschluss finden. Die Arbeiten werden aber fortlaufend,
wenn auch unregelmäßig ergänzt, was an dieser Stelle
jeweils ausgewiesen wird.
26.07.21 Anforderungshinweis.
* Zitat Koch.
18.07.21 Angelegt und
und Information eingestellt.