Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=20.11.2018
Internet Erstausgabe, letzte Änderung: 22.09.22
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf
Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
Mail:_sekretariat@sgipt.org_
Zitierung
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Begriffsanalyse Dialektik, Haupt- und Verteilerseite_Datenschutz_Rel.
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Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT1,
Abteilung Wissenschaft, Bereich Sprache und Begriffsanalysen und hier speziell
zum Thema:
Einführungs-, Haupt- und
Verteilerseite
Begriffsanalysen und Untersuchungen
zur Dialektik
_
Zum Geleit-1
"Die Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung
des Verstandes durch die Mittel unserer Sprache."
Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen, 109]
Originalarbeit von Rudolf
Sponsel, Erlangen
_Aufgrund gelegentlicher
Ergänzungen und Korrekturen mit F5-Taste updaten empfohlen
__
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung - Abstract
- Summary.
Einstieg
in das Begriffsfeld Dialektik:
Dialektik
in der Sprachlehre:
Dialektik
Herkunft nach Seiffert. [i]
Dialektik
im Duden (Online). [i]
Dialektik
im Sprachbrockhaus (1956, 7. A). [i]
Grundprobleme
Ontologische Bereiche und Referenzwelten:
Ontologische
Ebenen und Sachverhalts-Vergleichs-Logik.
Referenzwelten
- Ontologische Bereiche und Ebenen.
Definitionsprobleme:
Definition
Dialektik.
Definition
Formale Logik.
Definition
Formale dialektische Logik.
Untersuchungsmethodik
zur dialektischen Analyse von Sachverhalten.
Bezugs-
und Rahmenparameter: dialektisches Bezugssystem und ontologische Bereiche.
Systematische
Tabelle dialektischer Kategorien und ontologischer Bereiche.
Freie
Darstellung zur Analyse dialektischer Kategorien nach dialektischen
Bezugssystemen
und ontologische Bereiche.
Untersuchung
zur Dialektischen Begriffsbildung.
Graph
dialektischer Begriffsbaum.
Andere wichtige dialektische
Hilfsbegriffe:
Die
Verneinung (Negation) und das Wörtchen nicht.
Widerspruch
und Widersprüche.
Kontradiktorischer
Widerspruch.
Konträrer
Widerspruch.
Scheinbarer
und unklarer Widerspruch.
Sprachgebrauch
zu Gegensaetzen / Gegenteilen - Kandidaten oder Beispiele.
Unterscheidungskriterien
Gegensatz und Gegenteil.
[Exkurs:
Gegensatzsystem von Guardini.]
Signierungen.
Dialektik,
dialektisch.
Widerspruch,
widersprüchlich.
Gegensatz,
gegensätzlich.
Quellen und Materialien zur Dialektik:
Aufgrund des Umfanges wurden die Materialien in eigene Seiten ausgelagert.
Signierungsstatus in den Quellen: [s] = signiert, [ts] := teilsigniert,
[m] := markiert zum Signieren, [nnb] := noch nicht bearbeitet, [i] := informativ,
nicht zum Signieren geeignet, z.B. ein Inhaltsverzeichnis.
Geschichte der Dialektik
(ausgelagert)
Geschichte
der Dialektik in Eislers philosophischem Woerterbuch (1904). [ts]
Exkurs
Transzendentale Dialektik nach Eisler. [m]
Exkurs
Dialektik der reinen praktischen Vernunft nach Eisler. [m]
Exkurs
Transzendentale Dialektik der Urteilskraft nach Eisler. [m]
Historisches
Wörterbuch der Philosophie online. [m]
Schwemmer
Geschichte der Dialektik in der Enzyklopädie für Philosophie
und
Wissenschaftstheorie
(Auszüge). [ts] * Schwemmer:
Zusammenfassend. [m]
Gesellschaft
für dialektische Philosophie. [m]
Siehe
bitte auch: Dialektik
und ihre Geschichte im Philosophischen Wörterbuch
von
Klaus & Buhr. [ts]
Hegel.
[i]
Dialektik
bei Hegel. [i]
Dialektik
des Raumes. [i]
Kritik.
[i]
Esser
at. al. Grundprämissen des dialektischen Methodenverständnisses.
[ts]
Dialektik
- Zeitschrift für Kulturphilosophie. [i]
Dialektik aus der Perspektive
des dialektischen Materialismus (ausgelagert).
Kritische
Vorbemerkung.
Dialektische
Kategorien im Verständnis des Dialektischen Materialismus. [s]
Dialektik
im Philosophischen Wörterbuch von Klaus & Buhr. [ts]
Dialektik
im Woerterbuch der Logik. [m]
Dialektischer
Sprung im Philosophischen Wörterbuch von Klaus & Buhr. [ts]
Dialektische
Kategorien nach Kopnin in Dialektik, Logik, Erkenntnistheorie. [ts]
Havemann
Dialektik ohne Dogma. [i]
Querverweis: Wilhelm
Reich Dialektischer Materialismus und Psychoanalyse.
Dialektische Logik im engeren,
logischen Sinne (ausgelagert):
Vorbemerkung
Dialektische Logik im engeren, logischen Sinne.
Dialektische
Logik im Woerterbuch der Logik. [s]
Dialektische
Logik in der Modernen Logik von Georg Klaus. [m]
Dialektische
Logik bei Fogarasi in Dialektische Logik. [s]
Dialektik
und formale Logik bei Kopnin. [ts]
Diskussion
in Russland der 1950er Jahre. [i]
Gegensatz
und Widerspruch in der Logik bei Erdei. [m]
Max
Benses Theorie dialektischer Satzsysteme. [i]
Dialektische
Logik bei Gotthard Günther. [i]
Lorenzen
Das Problem einer Formalisierung der Hegelschen Logik. [i]
Dialektisches
Logik-Modell von Popper. [i]
Essler
Die sogenannte dialektische Logik. [m]
Perelmann
Dialectic and Dialogue. [i]
Zitierung
mit Signierung erwogen. [i]
Exkurs Negative Dialektik
(Adorno) (ausgelagert)
Textstellen
aus Adornos Negative Dialektik. [s]
Blasche
in der Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. [s]
Dialektik
in Mathematik, Naturwissenschaft und Technik [i,
m, ts]
Dialektik
in der Mathematik.
Dialektik
in der Logik [eigene Seite].
Dialektik
in der Naturwissenschaft.
Naturwissenschaft
aus dialektisch-materialistischer und marxistisch-leninistischer Perspektive.
Inhaltsverzeichnis
Hörz & Röseberg Dialektik der Natur und der Naturerkenntnis.
Allunions-Konferenz
Moskau 1970: Dialektik in der modernen Naturwissenschaft.
Dialektik
in der Physik.
Heisenberg-1
Bedeutung der Formulierung physikalischer Erkenntnisse in der
gewöhnlichen Sprache
Heisenberg-2
"Der Inhalt der Vorlesung schien neu und nicht neu zugleich."
Heisenberg-3
Dialektik in der Entwicklung des Denkens
Brockhaus
abc Physik.
Weidlich
(2016) Dialektik in der Naturwissenschaft.
Greiner
(1986) Dialektik des Kraftbegriffs.
Ulbricht
& Schmelzer (1983) Dialektik und Physik 1.
Stöhr
(1983) Dialektik und Physik 2.
Bohr
(1927) Komplementarität.
Dialektik
in der Chemie.
Klassische
Aufgaben der Dialektik in der Chemie.
Brockhaus
ABC Chemie.
Dialektik
in Die Chemie-Schule.
Marx-Engels
Werke Bd. 20.
Sichtung
Hörz & Röseberg Kapitel IV: Dialektik der chemischen Erkenntnis.
Dialektik
in der Biologie.
Segal
Die dialektische Methode in der Biologie (DiaMat).
Dialektik
in der Technik.
Kybernetik.
Klaus
Wörterbuch der Kybernetik (DiaMat):
Dialektische Negation.
Dialektischer Widerspruch.
_
Dialektik in der
Psychologie, Psychopathologie und Psychotherapie (ausgelagert).
Zusammenfassung
- Abstract - Summary Dialektik in den Psychowissenschaften.
Psychologie-Materialien:
Dialektik
in einigen Wörterbüchern der Psychowissenschaften:
Dialektik
im Dorsch Psychologisches Wörterbuch. [s]
Dialektisches
Scheindenken im Dorsch Psychologisches Wörterbuch. [s]
Spektrum
Lexikon der Psychologie. [s]
Anmerkung:
Arnold et al. kein Eintrag "Dialektik". [i]
Dialektik
in der allgemeinen und kognitiven Psychologie:
Riegel
Grundlagen der dialektischen Psychologie. [i]
Kritische
Psychologie (Holzkamp). [i]
Problemlösen.
[s]
Ekman:
gleichzeitiger Ausdruck von Wahrheit und Lüge [i]
Dialektik
in der Entwicklungs-Psychologie.
Soziale
Lerntheorien. [s]
Piaget
und die Dialektik:
Strukturalismus
und Dialektik. [s]
Genetische
Erkenntnistheorie. [i]
Erkenntnistheorie
der Wissenschaften vom Menschen. [s]
Biologie
der Erkenntnis. [i]
Dialektik
der Entwicklung - Piaget epigenetische Entwicklungstheorie. [i]
Kesselrings
Vergleich zwischen Piaget und Hegel. [i]
Psychopathologie-Materialien:
Kongress
und Buch Dialektik der Befreiung. [s]
Dialektik
der Befreiung: Buchpräsentation im Sigmund Freud Museum. [s]
Gebrauchsbeispiel
Der Psychiatrie-Komplex von Quensel. [s]
Psychotherapie-Materialien.
Linehans
Dialektisch-behaviorale Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung.
[s]
Dialektisch
Behaviorale Therapie im Wörterbuch der Psychotherapie. [i]
Kegans
konstruktivistisches Entwicklungsmodell in der systemisch-konstruktiven
Arbeit. [s]
Dialektische
Psychotherapie Ein entwicklungsorientierter Empowerment-Ansatz. [m]
Egger
dialektische Erkenntnismethoden in der integrativen Verhaltenstherapie.
[s]
Psychoanalyse-Materialien:
Die
Dialektik im Seelischen von Wilhelm Reich (1934). [ts]
Dialektisches
Prinzip nach C. G. Jung. [m]
Das
umfangreiche Werk von Gottfried Fischer. [i, m]
Thea
Bauriedl. [i]
Kritik der Dialektik
(ausgelagert).
Kant.
[s]
Eisler
fasst Kants Kritik der Dialektik zusammen. [s]
Dialektik
in der Kritik der reinen Vernunft nach der Akademieausgabe S. 80-82.
[s]
Popper
Was ist Dialektik? [s]
Laszlo
Erdeis Kritik der Popper'schen Kritik. [m]
Die
Kritik Wetters. [m]
Esser
et al. Zur methodologischen Beurteilung der Dialektik. [ts]
Wissenschaftlicher Apparat
Literatur, Links,
Glossar,
Endnoten, Anmerkungen:
Zitierung, Copyright
und Nutzungsrechte, Änderungen.
[Interne Notizen] |
_
Zum Geleit-2
"Denn jeder, der Wert auf Reinheit im Denken legt, wird von jedem sprachlichen
Ausdruck, der mit dem Anspruch auftrifft, Allgemeingültiges zu verkünden,
als Mindestes verlangen dürfen, daß sich derselbe den elementarsten
Gesetzen des Verstehens fügt."
Gotthard Günther 1940/41 Logistik und Transzendentallogik,
S. 135
Zusammenfassung - Abstract
- Summary
Die Lehre von "der" Dialektik hat einige Hauptschwächen: (1) Es
gibt keine klaren Definitionen, die manche für unnötig bzw. für
nicht erbringbar halten. (2) Man unterscheidet die wichtigen ontologischen
Bereiche und Ebenen nicht oder nicht sorgfältig genug. (3) Es fehlt
an klaren Referenzierungen, detaillierten Beispielen und Operationalisierungen.
(4) es wird viel behauptet, gemeint, statt wirklich zu zeigen, wie es sich
wissenschaftlich gehört. (5) Bei den verschiedenen Theorien ist meist
unklar, was Postulate (Axiome), (prüfbare) Aussagen oder Hypothesen
sind. Das gilt von den Anfängen im Altertum bis heute. Und deshalb
kann man auch von einer wissenschaftlichen Dialektik bis heute kaum sprechen.
Die meisten Dialektiker verstehen nichts vom wissenschaftlichen Arbeiten.
Dialektik ist ein vieldeutiges Homonym,
das wissenschaftlich in dieser unklaren Vielfalt so weitgehend unbrauchbar
ist. Die grundlegenden und elementaren terminologischen und ontologischen
Probleme sind ungeklärt und werden in der Literatur zur Dialektik
bunt durcheinander gewürfelt. Dem versucht diese Seite abzuhelfen.
Man muss scharf zwischen den verschiedenen (ontologischen) Welten trennen:
Geht es z.B. um einen Gegensatz im Denken, in der Sprache oder in der Wirklichkeit
innerhalb
der jeweiligen Welt oder zwischen den (verschiedenen ontologischen)
Welten. Es ist daher sehr wichtig und nützlich, klare Referenzwelten
streng zu unterscheiden. Das ist nicht ganz einfach, weil in der sprachlichen
Kommunikation die Denk-, Wahrnehmungs-, Wirklichkeits-, Norm-, Wunsch-
und Phantasiewelten nebeneinander gebraucht oder ineinander vermengt werden.
Was in der Sprache z.B. als Gegensatz erscheint, z.B. schwarz und weiß,
oben und unten, stark und schwach muß in der objektiven Wirklichkeit,
in der Natur kein Gegensatz sein. Unterscheidet sich z.B. das Selbstbild
vom Selbstwunschbild, kann man von Unterschied, Gegensatz oder Widerspruch
sprechen. Das eben ist zu klären. Wer in der Dialektikforschung weiter
kommen will, braucht äußerste sprachkritische Disziplin und
scharfe Unterscheidungen bei den Grundbegriffen und ihren Referenzierungen
in den verschiedenen Welten (ontologischen Bereichen). Bei wichtigen Grundlagenfragen
sollte immer auch das dialektische Bezugssystem angegeben werden, Auch
hierzu soll diese Seite beitragen. Wie weit das dieser Seite gelingt, mag
die LeserIn selbst beurteilen. Viele Probleme werden lösbar, wenn
man konkret und operational wird und sich vom allgemein-abstrakten, meist
unklaren Reden verabschiedet (>sch^3-Syndrom).
Einstieg in das Begriffsfeld Dialektik
Die klassische Dialektik ohne metaphysisch idealistische Vorannahmen,
z.B. von Linehan
in der Psychotherapie vertreten, geht davon aus, dass jeder Sachverhalt
oder Vorgang (These) seinen Gegensatz (Antithese) enthält
und nach einer Aufhebung in der Synthese strebt. Die Auseinandersetzung
zwischen These und Antithese führt zu einer ständigen Bewegung,
Veränderung und Entwicklung. In der Synthese sollen Elemente der These
und Antithese enthalten sein und die Synthese soll ein "Höheres" (DialMathoe),
(DialMatEntw) hervorbringen. Das
setzt sich unendlich fort, findet überall und ständig statt.
Konstanz, Stabilität, Ruhe gibt es bei genauer Betrachtung nicht;
stattdessen gilt das alte Heraklitsche Wort: alles fließt.
Betrachtet man ein Phänomen aus der Chemie,
H2O, so hat die Verbindung, das Molekül H2O
andere Eigenschaften als H oder O. Aus der Verbindung der beiden Elemente
Wasserstoff und Sauerstoff ist etwas Neues hervorgegangen, was man ohne
Zweifel als Synthese sehen und bezeichnen kann. Aber das Phänomen
greift nicht als dialektisches Beispiel, weil H und O keine
Gegensätze sind und keinen Widerspruch bilden. H und O sind anders,
verschieden, aber keine Gegensätze. Daraus folgt, dass es neben der
dialektischen Synthese auch noch andere Synthesen gibt. Der dialektische
Widerspruch bedeutet in einer ersten Intuition das Konträre (Gegensätzliches),
nicht das Kontradiktorische (Andere). Der kontradiktorische Widerspruch
beruht aussagenlogisch auf einer Negation. Gegensatz hat in der Aussagenlogik
kein Modell, aber in der Prädikatenlogik mit dem Konträren.
Leben und Tod sind im Sprachgebrauch konträre
Gegensätze. Irgendwann geht das Leben in den Tod über. Leben
und Tod entsprechen der Polarität, sind Anfang und Ende eines Prozesses.
Das Leben bringt den Tod aus sich heraus hervor: lebenswichtige Prozesse
funktionieren nicht mehr. So hätten wir zwar einen echten, sogar polaren,
Gegensatz, aber nicht die Gleichzeitigkeit. Im Allgemeinen und unter Normalbedingungen
dauert der Tod Jahrzehnte. Allerdings sterben täglich viele Milliarden
Zellen in unserem Körper [Quelle Zellsterben].
Doch was wäre dann die Synthese nach dem Tod? These (Leben) und Antithese
(Tod) sollen ja etwas "Höheres" hervorbringen? Es ist zwar ziemlich
wahrscheinlich, dass aus dem Zerfall des Menschen wieder etwas Neues entsteht.
Falls, ist es aber doch sehr fraglich, ob es etwas "Höheres" sein
wird. Im Falle der absterbenden Zelle wird nichts "Höheres", sondern
ein Ersatz neuer Zellen gebildet. Diese einführenden Überlegungen
zu Dialektik bekräftigen das vordem kritisch Gesagte.
_
Dialektik in der Sprachlehre
Dialektik Herkunft nach Seiffert (1983)
"WAS IST DIALEKTIK?
A. DIALEKTIK ALS „INTERPRETIERENDER DIALOG“
Wenn wir verstehen wollen, was „Dialektik“ ist, so gehen wir am besten
von der Grundbedeutung aus.
„Dialektik“ kommt vom griechischen dialegesthai = sich unterreden.
Mit demselben Wort hängt auch „Dialog“ zusammen: „Dialektik“ kann
man also geradezu erklären als „Kunst, einen Dialog zu führen“.
Hierdurch haben wir bereits eine wichtige Begriffsbestimmung gewonnen:
„Dialektik“ hat es mit der menschlichen Rede zu tun, sie scheint eine Erscheinung
der Sprache zu sein. In unserer Terminologie können wir also auch
sagen: „Dialektik“ hat es zunächst mit Aussagen zu tun, und - vorsichtig
ausgedrückt - nicht mit möglichen Gegenständen solcher Aussagen.
..."
Dialektik imDuden (Online)
Bedeutungsübersicht?
-
(Rhetorik) Kunst der Gesprächsführung; Fähigkeit, den Diskussionspartner
in Rede und Gegenrede zu überzeugen
-
a.. (Philosophie) philosophische Methode, die die Position, von der sie
ausgeht, durch gegensätzliche Behauptungen infrage stellt und in der
Synthese beider Positionen eine Erkenntnis höherer Art zu gewinnen
sucht
b. (Philosophie) (im dialektischen Materialismus) die innere
Gesetzmäßigkeit der ökonomischen Entwicklung in realen
Gegensätzen
-
(bildungssprachlich) (einer Sache innewohnende) Gegensätzlichkeit."
Dialektik im Sprachbrockhaus
(1956,
7. A)
die Dia|lektik, 1) Kunst der (wissenschaftl.) Gesprächsführung
(nach Plato). 2) der Weg des Denkens in bedeutungsentgegengesetzten Begriffen
(nach Hegel). 3) die Entwicklung der Wirklichkeit in realen Gegensätzen
(dialektischer Materialismus, nach Karl Marx). 4) U Spitzfindigkeit. EIGW.
: dialektisch. [griech. 'Unterredungskunst']"
Anmerkung "U" := Umgangssprache.
_
Dialektik im Schüler-Duden Das Wissen
von A-Z
"Dialektik [gr.] w, bei den alten griechischen
Philosophen war D. die Kunst, im Gespräch durch Rede u. Gegenrede
die Wahrheit zu finden. Seither versteht man darunter auch eine spitzfindige
Art des Argumentierens. - Bei Hegel u. Marx ist D. ein grundlegendes Prinzip:
Jede Entwicklung vollzieht sich in drei Schritten: in Satz (These), Gegensatz
(Antithese) u. Zusammenfassung von Satz u. Gegensatz zu einer höheren
Einheit (Synthese)." Quelle: Preuß (1980, Hrsg.).
_
Grundprobleme Ontologische
Bereiche / Ebene und Referenzwelten
Ontologische Bereiche / Ebenen und Sachverhalts-Vergleichs-Logik
Es empfiehlt sich - obwohl es meist nicht gemacht wird - zu Beginn
der Untersuchungen der Begriffsbedeutungen von Dialektik Überlegungen
anzustellen, auf welcher ontologischen Ebene oder zwischen welchen ontologischen
Ebenen oder Referenzwelten die Untersuchungen und Vergleiche
durchgeführt und erfasst werden sollen. Hierzu müssen dann Festlegungen
getroffen werden, welche Begriffe zu welcher ontologischen Ebene gehören.
Die meisten Sachverhalte können sind in mehreren ontologischen Bereichen
repräsentiert: Der Sachverhalt Baum kann z.B. als ein konkreter,
realer Baum oder als allgemeiner Baum gedacht, wahrgenommen, phantasiert,
erwünscht, normativ bewertet oder sprachlich kommuniziert werden.
Denke ich, der Baum sollte verschwinden, weil er zu viel Licht wegnimmt,
so gibt es einen Widerspruch zwischen der realen Wirklichkeit (steht da
und nimmt Licht weg) und meiner normativen Welt (soll verschwinden). Untersucht
man Widersprüche, so ist es besonders wichtig die Referenzwelt anzugeben.
Schwarz und weiß sind im Denken und in der Sprache Gegensätze,
aber es ist sehr fraglich, ob sie das in der Natur, der realen Wirklichkeit
auch sind.
Außerdem muss scharf
zwischen Objekt- und Metasprache unterschieden werden. Sprechen wir über
die objektive Welt, z.B. in der Weise die Erde dreht sich um die Sonne,
so ist das eine objektsprachliche Behauptung über ein Geschehen der
in objektiven Welt. Sprechen wir über die Aussage "die Erde dreht
sich um die Sonne", so sprechen wir nicht über eine objektsprachliche
Behauptung der objektiven Welt, sondern über eine Aussage einer Behauptung
über die objektsprachliche Welt. Dieser Aussage können wir den
empirischen Wahrheitswert wahr oder falsch zuordnen.
Referenzwelten RWindex
Bringt man die ontologischen Ebenen oder Referenzwelten durcheinander,
kann man sich schnell verstricken und verheddern. Ich führe folgende
ontologische Ebenen ein, um eindeutig kennzeichnen zu können, in welchen
Referenzwelten wir uns befinden:
Referenzwelten RWindex der
ontologischen Bereiche OB.
-
RWO Objektive Welt (Natur, naturwissenschaftliche
Welt) heiße die Referenz-Welt, die es auch gibt, wenn man sich die
Menschen hinwegdenkt, wenn auch nicht für immer und ewig, sondern
zeitlich begrenzt.
-
RWM Welt der Menschen, Individuen, Gruppen,
Gemeinschaften, Gesellschaften und Staaten. Auch der Mensch gehört
mit zur Natur und kann naturwissenschaftlich betrachtet werden.
-
RWME Erlebens-Welt heißt die Referenz-Welt,
die der Mensch erlebt. RWME ist Teil der RWM. RWME
und RWMW können sich überschneiden, wobei auch
nichtbewusste Wahrnehmungen das Erleben beeinflussen können.
-
RWMW Wahrnehmungs- oder Wirklichkeitswelt
heißt die Referenz-Welt, die der Mensch mit seinem Wahrnehmungs-
und Verarbeitungsapparat erfährt und konstruiert. RWMW
ist Teil der RWM.
-
RWMD Denk- und Begriffswelt, ein Teil
der Erlebens-Welt, heißt die Referenz-Welt, die der Mensch mit seinen
Begriffsbildungen und ihren Beziehungen konstruiert und erzeugt. Die Denk-
Begriffswelt kann als die Sprache des Geistes angesehen werden kann.
RWMD ist Teil der RWM. und RWME.
-
RWMP Phantasiewelt.
-
RWMN Normwelt, die Welt der Gebote,
Verbote und des Erlaubten.
-
RWMB Wunsch- und Bedürfniswelt,
die Welt der Wünsche und Bedürfnisse
-
RWMS Sprachliche Welt heißt die Referenz-Welt,
die der Mensch in seiner Kommunikationssprache beschreiben kann. RWMS
ist Teil der RWM.
-
RWMV Verhalten, handeln, tun.
-
RWm Möglichkeitswelt, Welt der
Wahrscheinlichkeiten.
-
RWonS Referenzwelt ohne nähere
Spezifikation: keine Referenzwelt angegeben, Bezugnahme ohne nähere
Spezifikation. Der Normalfall beim Sprechen oder schreiben.
Fragen wir also nach der Bedeutung von Dialektik, empfiehlt es sich,
kurz innezuhalten und sich zu vergegenwärtigen, für welche Referenz-Welt(en)
(O, M, ME, MW, MD, MP, MB, MN, MS, MV, m, onS) wir das wissen wollen? Das
setzt ein gewisses Abstraktionsvermögen und Denken in Modellen voraus.
_
Definitionsprobleme >
Definieren
und Definition.
Man kann beliebig definieren, nur sollte man sagen, auf welche ontologische
Ebene sich die Definition bezieht und welches Bezugssystem man zugrunde
legt. "Widerspruch" ist gewöhnlich ein Wortgebrauch der Denk-, Begriffs-
und Sprachebene. Der dialektische Materialismus bezieht seine Theorie und
seine Behauptungen auf die objektive Wirklichkeit. Dialektik (DialDMat)
beherrscht die Naturvorgänge. Von daher ist die Formulierung "Widersprüche
in der Natur" erklärungs- und belegungsbedürftig. Wohl ahnt man
gewöhnlich, was gemeint ist, aber für die Wissenschaft genügen
Ahnungen nicht. Hier muss man genau sein.
_
Definition Dialektik
Es empfiehlt sich bei den Bedeutungsanalysen, sofern möglich,
die verschiedenen ontologischen Bereiche / Ebenen oder Referenzwelten zu
unterscheiden, sonst gerät man u.U. in Teufels Küche.
Der Begriff Dialektik ist eine Schöpfung und
Konstruktion des menschliches Geistes und wird in vielen Bedeutungen und
Varianten (> Signierungen nach Auswertung der
Materialien)
seit tausenden von Jahren gebraucht. Es ist daher erforderlich, dass Nutzer
dieses Wortes angeben, in welcher Bedeutung sie es jeweils verstanden wissen
wollen. Die Auswertung ergab mehrere Hauptbedeutungsfelder:
-
Dialektik als nicht näher spezifizierter Begriff (DialonS).
-
Dialektik als nicht näher spezifizierter bildungssprachlicher
Begriff (DialBild). Von verschiedenen
Seiten sehen, sowohl als auch. Siehe bitte oben Duden,
Sprachbrockhaus
und unten methodische Grundhaltung.
-
Dialektik als Entwicklungstheorie
(DialEntwT), traditionell triadische
Entwicklung aus These, Antithese zur Synthese verstanden (Aber > Winter
in (DialHeg)), wobei "These", "Antithese"
und "Synthese" keine (Entwicklungs-) Sachverhalte der Natur oder der Gesellschaft
wiedergeben, sondern zunächst sprachliche Ausdrücke sind, die
implizit auf entsprechende Sachverhalte verweisen und sie behaupten (was
zu zeigen wäre, und zwar richtig, wie sich das in einer Wissenschaft
gehört).
-
Metaphysische Auffassung Hegels (DialHeg):
zu jedem Sachverhalt gehört seine Negation und jeder Sachverhalt birgt
seine Negativität. Die Wechselwirkungen zwischen Positivität
und Negativität bringen in einem unendlichen Prozeß ständige
Bewegung, Entwicklung und Veränderung hervor. Philosophisch idealistische
Position: Identifikation von Sein und Geist, das Sein ist eine Schöpfung
des Geistes.
-
Philosophisch materialistische Position:
Die Materie bringt den Geist hervor mit der spezifisch dialektisch materialistischen
Variante (Marx, Engels, Lenin) (DialDMat).
-
Empirisch-wissenschaftliche-Entwicklungs-Theorie
(DialEWET): (1) Entwicklung als Folge
der Wechselwirkungen von Kräften und Energien. (2) Entwicklung als
Ausdruck von Reifung und Wachstum. (3) Entwicklung als Folge ständiger
Auseinandersetzung zwischen Anlage, Umwelt und Entwicklungsstand. > Piaget,
Flammer
unterscheidet 7 Faktoren.
-
Dialektik als methodische
Grundhaltung (DialMeth)
und
Argumentationsmethode (DialArgL),
als scharfsinnige ganzheitliche Betrachtung, die "alle" Aspekte eines Sachverhalts
für und wider, pro und contra, zu berücksichtigen sucht, ohne
die metaphysischen (Hegel) oder ideologischen (DialMat)
Vorannahmen. So gesehen kann Dialektik als ein spezifisch ganzheitlich
methodisches Denken angesehen werden, also als eine grundsätzlich
wissenschaftlich zu begrüßende Haltung.
-
Dialektische Logik im engeren formallogischen
Sinne (DialFLog) > Definition
Dialektische Logik. Bislang nicht entwickelt > Dialektische
Logik im engeren logischen Sinne.
-
Anderes, sonstiges dialektisches System (DialAnd)
_
Untersuchungsmethodik
zur dialektischen Analyse von Sachverhalten
Bezugs- und Rahmenparameter: dialektisches Bezugssystem
und ontologische Bereiche
Zur Beurteilung ist das dialektische Bezugssystem DBS:
(DialonS), (DialBild),
(DialEntwT), (DialHeg),
(DialDMat), (DialEWET),
(DialMeth), (DialArgL),
(DialAnd) und der ontologische
Bereich OB: (O, M, ME, MW, MD, MP, MB, MN, MS, MV, m, onS)
wichtig, worüber aber oft keine oder keine hinreichend sicheren oder
genauen Informationen vorliegen. Für die praktische Analyse genügen
(zunächst) die sieben dialektischen Systeme:
-
Dialektik als nicht näher spezifizierter Begriff (DialonS).
-
Dialektik als nicht näher spezifizierter bildungssprachlicher
Begriff (DialBild).
-
Dialektik als Entwicklungstheorie(DialEntwT)
ohne nähere Spezifikation.
-
Metaphysische Auffassung Hegels (DialHeg).
-
Philosophisch materialistische Position
(DialDMat).
-
Empirisch-wissenschaftliche-Entwicklungs-Theorie
(DialEWET).
-
Dialektik als methodische
Grundhaltung (DialMeth)
und
Argumentationsmethode (DialArgL).
-
Anderes, sonstiges dialektisches System (DialAnd)
Systematische Tabelle dialektischer
Kategorien und ontologischer Bereiche
Die systematische Tabelle soll bei den Differenzierungen helfen und
für Klarheit sorgen, über was nun genau Aussagen in welchem ontologischen
Bereich (OB) aufgrund welchen dialektischen Bezugssystems (DBS)
gemacht werden sollen.
Z.B. kann man ein Atom in der Wirklichkeit ("objektiven
Realität") als Antithese interpretieren und danach fragen, was die
zugehörige These sein soll und was sich für die Synthese ergibt.
Man kann fragen, wie sich ein Atom in der Wirklichkeit ("objektiven Realität")
entwickelt und verändert? Man kann fragen, wie ein Atom wahrgenommen
(MW), gedacht (MD) oder sprachlich (MS) ausgedrückt wird.
es fehlt: M
Freie Darstellung der zur Analyse
dialektischer Kategorien nach dialektischen Bezugssystemen und ontologischen
Bereichen
Nach dieser grundlegenden Vorarbeit können wir uns an die Klärung
der dialektischen Kategorien der verschiedenen dialektischen Systeme begeben.
Zur Beurteilung ist für jede dialektische Kategorie das Bezugssystem
DBS: (DialonS), (DialBild),
(DialEntwT), (DialHeg),
(DialDMat), (DialEWET),
(DialMeth), (DialArgL),
(DialAnd) anzugeben, z.B.:
-
Anders, Anderes: (ODBS, MDBS,
MEDBS, MWDBS,
MDDBS, MPDBS,
MBDBS, MNDBS,
MSDBS, MVDBS,
mDBS, onSDBS)
-
Unterschied: (ODBS,
MDBS, MEDBS,
MWDBS, MDDBS,
MPDBS, MBDBS,
MNDBS, MSDBS,
MVDBS, mDBS,
onS)
-
Gegensatz, dialektischer: (ODBS,
MDBS, MEDBS,
MWDBS, MDDBS,
MPDBS, MBDBS,
MNDBS, MSDBS,
MVDBS, mDBS,
onSDBS)
-
Gegenteil: (ODBS,
MDBS, MEDBS,
MWDBS, MDDBS,
MPDBS, MBDBS,
MNDBS, MSDBS,
MVDBS, mDBS,
onSDBS)
-
Polarität: (ODBS,
MDBS, MEDBS,
MWDBS, MDDBS,
MPDBS, MBDBS,
MNDBS, MSDBS,
MVDBS, mDBS,
onSDBS)
-
Negation, dialektische: (ODBS,
MDBS, MEDBS,
MWDBS, MDDBS,
MPDBS, MBDBS,
MNDBS, MSDBS,
MVDBS, mDBS,
onSDBS)
-
Negation der Negation: (ODBS, MDBS,
MEDBS, MWDBS,
MDDBS, MPDBS,
MBDBS, MNDBS,
MSDBS, MVDBS,
mDBS, onSDBS)
-
Widerspruch, dialektischer: (ODBS,
MDBS, MEDBS,
MWDBS, MDDBS,
MPDBS, MBDBS,
MNDBS, MSDBS,
MVDBS, mDBS,
onSDBS)
-
Widerspruch, konträrer (ODBS,
MDBS, MEDBS,
MWDBS, MDDBS,
MPDBS, MBDBS,
MNDBS, MSDBS,
MVDBS, mDBS,
onSDBS)
-
Widerspruch, kontradiktorischer (ODBS,
MDBS, MEDBS,
MWDBS, MDDBS,
MPDBS, MBDBS,
MNDBS, MSDBS,
MVDBS, mDBS,
onSDBS)
-
Ähnlichkeit und Unähnlichkeit:
(ODBS, MDBS,
MEDBS, MWDBS,
MDDBS, MPDBS,
MBDBS, MNDBS,
MSDBS, MVDBS,
mDBS, onSDBS)
-
Entwicklung: (ODBS, MDBS,
MEDBS, MWDBS,
MDDBS, MPDBS,
MBDBS, MNDBS,
MSDBS, MVDBS,
mDBS, onSDBS)
-
Dialektische Entwicklung / Dialektischer Prozess: (ODBS,
MDBS, MEDBS,
MWDBS, MDDBS,
MPDBS, MBDBS,
MNDBS, MSDBS,
MVDBS, mDBS,
onSDBS)
Untersuchung zur Dialektischen
Begriffsbildung
Bei den Klassikern einer reinen Dialektik, also
bei Hegel und den dialektischen Materialisten (Marx, Engels, Lenin), entwickeln
sich die Sachverhalte aus These und Antithese zur Synthese hin, wobei jede
Synthese wiederum zu einer These höherer Stufe wird usw. Das kann
man sich in einer Art dialektischen Begriffsbaum vorstellen. Nach
dem Weltbild des DiaMat findet diese Entwicklung der Sachverhalte in der
Wirklichkeit, der objektiven Realität statt, also im ontologischen
Bereich O. Die begriffliche Seite im Bereich MD und in der Sprache MS "spiegelt"
sich diese Entwicklung wider.
Z.B.: Man kann sagen: der Begriff der Ladung enthält die Gegensätze
"positive" und "negative" Ladung. "Positive" und "negative" Ladung schließen
sich aus und sind Gegensätze. Als konkretes Beispiel in der Natur,
kann man als Synthese ein Atom ansehen. Es enthält das "positiv" geladene
Proton (These) und die "negativ" geladenen Elektronen (Antithese). Nach
der klassischen Dialektik müßte man aber auch das Proton als
eine aus These und Antithese hervorgegangene Synthese auffassen.
Das allgemeine dialektische Begriffsmodell wäre demnach ein Begriffsbaummodell
etwa folgender Art:
Graph
dialektischer Begriffsbaum
|
Dialektische
Entwicklung
Sie wird ausnahmslos für alle Sachverhalte behauptet, hat also
den Charakter eines Axioms oder Postulates. Aber einfach axiomatisch annehmen
oder postulieren, sollte in der Wissenschaft nicht genügen. Es muss
schon gezeigt werden, wenigstens an einigen Prototypen, die verallgemeinerbar
sein sollten. Dabei muss man in der Darstellung sehr aufpassen, die ontologischen
Bereiche zu beachten, also z.B. Begriff (MD), Wort (MS) und objektiven
Sachverhalt (O).
Nehmen wir z.B. das Wort "grün", das den Begriff grün repräsentiert.
Objektiv ist der Sachverhalt grün eine elektromagnetische Welle im
Wellenlängenbereich 560-490 nm.
Betrachten wir diese Welle als These. Dann fragt sich, welche Antithese
sie enthält und welche Synthese sich daraus ergibt. Mir ist dazu nichts
eingefallen, wie zu den allermeisten anderen Sachverhalten auch nicht.
_ |
Andere wichtige dialektische
Hilfs- und Unterscheidungsbegriffe
Anders/ Anderes, Gegenteil, Gegensatz, Negation (Verneinung), Polarität,
Unterschied, Widerspruch
Grundsätzlich ist hier der ontologische Bereich (Ebene) zu beachten.
Was im Denken oder in der Sprache als Widerspruch erscheint, muss in der
realen Wirklichkeit keiner sein. Andererseits gibt es auch Widersprüche
zwischen verschiedenen Ebenen, wenn etwa die Verkündung von Normen
nicht mit der Lebenspraxis der Verkünder übereinstimmt oder ihr
direkt widerspricht, was ständig auf allen Ebenen vorkommt (viele
Beispiele bei Mary 2009)
Die Verneinung / Negation
und das Wörtchen nicht.
Die Seite lernort-mint (Abruf
17.11.19):
"... Im Prinzip gibt es im Deutschen fünf Möglichkeiten der
Verneinung:
1. Verneinung mit Negationswörtern wie "nein, nicht, kein, nichts,
nie, niemals, niemand, nirgends"
2. Durch Verwendung der Präfixe "un-, a-, an-, non-, miss-, ab-,
de-, in-, im-"
3. Durch Verwendung der Suffixe "-frei, -leer, -los"
4. Durch Verwendung von Verben mit negierender Bedeutung wie z.B. "unterlassen,
untersagen, verbieten, vermeiden"
5. Durch Konjunktionen mit negierender Bedeutung wie "ohne dass, anstatt
dass""
Verneinungen oder Negationen werden auch als Widerspruch
bezeichnet.
Sprachgebrauch
Widerspruch und Verneinung > Signierungen Widerspruch
Kontradiktorischer Widerspruch.
Wird eine Aussage A verneint, indem gesagt wird, A ist nicht der Fall
oder A ist falsch, spricht man in der Logik und Methodologie von einem
kontradiktorischen Widerspruch, der im allgemeinen keinen
Gegensatz darstellt.
Begriffe, kontradiktorische
[contradictoriae lat.]: unvereinbare Begriffe, die einander ausschließen,
zwischen denen es keinen mittleren, dritten Zwischenbegriff gibt.
Die Begriffe weiß und nicht weiß
negieren
einander z. B. völlig. Man kann sie nicht gleichzeitig in ein und
derselben Beziehung auf ein und denselben Gegenstand anwenden, auch die
konträren
Begriffe weiß und schwarz kann man nicht auf ein und denselben
Gegenstand gleichzeitig und in ein und derselben Beziehung anwenden (>
Begriffe, konträre). Aber von konträren Begriffen unterscheiden
sich k. B. dadurch, daß zwischen konträren Begriffen ein Mittelbegriff,
ein dritter, möglich ist, während es zwischen kontradiktorische
Begriffe keinen Mittelbegriff, keinen dritten gibt. Welche Farbe wir auch
in der Tat wählen z. B. Blau oder Gelb, keine kann zum Mittelbegriff
werden, weil sie in den Umfang des Begriffes
nichtweiß
eingeht
(Abb.).
Mit kontradiktorischen Begriffen hat man es in jeder
Wissenschaft zu tun: in der Mathematik z.B. sind solche Begriffspaare:
gleich
- nicht gleich, kommensurabel - nicht kommensurabel, spitz - nicht spitz,
gerade - nicht gerade, entsprechende Paare in der Chemie sind z. B.
organisch
- anorganisch, wäßrige Lösung - nicht wäßrige
Lösung, gesättigte Lösung - ungesättigte Lösung.
Quelle:
Aus dem Wörterbuch der Logik (Kondakow).
_
Kontraerer Widerspruch.
"Begriffe, konträre [contrariae
lat.]: unvereinbare Begriffe, zwischen denen ein Drittes, ein Mittleres
möglich ist, und die sich nicht nur gegenseitig negieren, sondern
auch etwa Positives für das im diskordanten [uneinigen] Begriff verneinte
enthalten, z. B. die Paare tapfer - feige, schwer - leicht, warm - kalt.
Jeder Begriff des Paares weiß - schwarz
geht in den Umfang des subordinierenden [= unterordnenden; RS] Begriffs
Farbe ein, füllt ihn aber nicht voll aus (Abb.).
Operationen mit k. B. werden in Übereinstimmung
mit den Forderungen des Satzes vom Widerspruch vorgenommen, aus dem sich
folgende Regeln ableiten lassen:
I. Nicht beide k. B. können, über
ein und dieselbe Klasse von Gegenständen genommen, in ein und derselben
Zeit und in ein und derselben Beziehung
gleichzeitig wahr sein.
Wurde z.B. festgestellt, daß das eine Metall leicht ist, muß
der k. B. schwer in bezug auf dieses Metall falsch sein.
II. Beide k.B. können sich, über
ein und dieselbe Klasse von Gegenständen genommen, zu ein und derselben
Zeit und in ein und derselben Beziehung als falsch erweisen. Dies
erklärt sich daraus, daß zwischen k. B. ein Drittes, Mittleres
möglich ist. Die Begriffe heller Stern und
schwacher
Stern sind z.B. k. B. Daraus folgt, daß zwischen ihnen ein Drittes
möglich ist, z. B. die Sonne, die die Astronomen als einen der Leuchtkraft
nach mittleren Stern klassifizieren, der nicht sehr hell, aber auch nicht
sehr schwach ist.
III. Aus der Wahrheit einer Aussage für
den einen von zwei k. B. folgt mit Notwendigkeit die Falschheit
der entsprechenden Aussage für den anderen. Wenn wahr ist,
daß durch eine Leitung Schwachstrom fließt, dann muß
die konträre Behauptung, daß durch sie Starkstrom fließt,
falsch sein.
IV. Aus der Falschheit einer Aussage über
den einen von zwei k. B. folgt logisch
weder die Wahrheit noch die
Falschheit der entsprechenden Aussage für den anderen.
Ist z. B. die Behauptung »dieses Dreieck ist spitzwinklig«
falsch, so kann man über die konträre Behauptung »dieses
Dreieck ist stumpfwinklig« nichts Bestimmtes sagen, weil es zwei
Möglichkeiten gibt: das Dreieck kann stumpfwinklig sein, es kann aber
auch rechtwinklig sein. Die angeführten Regeln gelten für beliebige
k. B., konträre Begriffe unabhängig von ihrem konkreten Inhalt.
Aus der Physik genommene k. B., z. B.
kalt - warm, weiß - schwarz,
aus der Mathematik gewählte wie groß - klein, gekrümmt
- gerade oder aus jedem beliebigen Wissensbereich herangezogene k.
B. sind in gleichem Maße dem Satz vom Widerspruch untergeordnet."
Quelle:
Aus dem Wörterbuch der Logik (Kondakow).
_
Scheinbarer oder unklarer Widerspruch.
Die meisten ergeben sich aus dem Sprachgebrauch. Sehr oft ergeben sich
bei genauerer Betrachtung und Analyse, dass, was im Sprachgebrauch als
Widerspruch erscheint und auch so erlebt wird, gar keiner ist, sondern
nur Anderes oder einen Unterschied bedeutet.
Sprachgebrauch
zu Gegensaetzen / Gegenteilen - Kandidaten oder Beispiele
Ausführliche eigene Seite zum Gegensatz
> Signierungen Gegensatz. > Querverweis
Gegensatzsystem
von Guardini.
Duden Gegensatz, der (Abruf
6.1.19)
"Bedeutungen (5)
-
Verhältnis äußerster Verschiedenheit
-
etwas (z. B. ein Begriff, eine Eigenschaft) oder jemand, das bzw. der etwas,
jemand anderem völlig entgegengesetzt ist
-
Widerspruch
-
Meinungsverschiedenheiten, Differenzen
-
(Musik) erster Kontrapunkt zum Thema einer Fuge
Synonyme zu Gegensatz
-
Andersartigkeit, Gegeneinander, Gegensätzlichkeit, Kluft, Kontrast,
Unterschied, Unterschiedlichkeit, Verschiedenartigkeit, Verschiedenheit,
Widerstreit; (bildungssprachlich) Antagonismus, Divergenz, Heterogenität,
Inhomogenität, Polarität; (Jargon) Schere; (veraltet) Kontrarietät;
(Philosophie) Widerspruch; (Völkerkunde, Soziologie, Philosophie)
Alienität
-
Gegenbegriff, Gegenbehauptung, Gegensatzwort, Gegenstück, Gegenteil[wort],
Gegenthese, Gegenwort; (bildungssprachlich) Antithese; (Sprachwissenschaft)
Antonym, Oppositionswort
-
Widerspruch, Widersprüchlichkeit, Zwiespalt; (bildungssprachlich)
Diskrepanz; (Jargon) Schere; (Philosophie) Kontradiktion, Repugnanz"
_
Auch wenn unser Denken und Sprachgebrauch von Gegensätzen spricht,
muss das nicht bedeuten, dass es sich auch "tatsächlich" um Gegensätze
und nicht um bloße Unterschiede oder Andersheiten handelt. Hier ist
also Vorsicht geboten. Anmerkung: Die Beziehung zwischen zwischen Gegensatz
und Gegenteil ist bislang noch nicht ausreichend geklärt. Sie werden
einstweilen im wesentlichen Inhalt überwiegend bedeutungsähnlich
verwendet, wenn nicht auf klare Unterscheidungskriterien
zurückgegriffen werden kann. Die Richtigkeit der Verwendung, der Gebrauch,
hängt natürlich von der Definition oder Charakterisierung ab,
was Gegensatz bedeuten soll. Der Begriff Gegensatz ist hauptsächlich
eine Schöpfung des menschlichen Denkens und der Sprache. Im Ungefähren
und im Alltag gibt es selten Probleme; da unterscheidet man gewöhnlich
nicht zwischen Gegensatz und Gegenteil. Im Themenfeld der Dialektik stellt
sich aber die Bedeutungsfrage sehr streng und scharf, wenn man untersuchen
will, was an der Gegensatztheorie der DialektikerInnen dran ist.
Unterscheidungskriterien
Gegensatz und Gegenteil
Viele vermeintliche Gegensätze, die im Sprachgebrauch so genannt
werden, sind es bei genauerer Betrachtung nicht. Die begriffliche Abgrenzung
zwischen Gegensatz und Gegentel ist nicht einfach.
Betrachten wir einige Beispiele,
die nach den Metakriterien diskutiert werden:
GSac-re Gegensatz actio und reactio, Kraft
und Gegenkraft
GSan-un Gegensatz angenehm-unangenehm
GSgr-kl Gegensatz groß-klein.
Groß und klein werden von vielen Menschen im Sprachgebrauch als Gegensatz
erlebt.
GShe-du Gegensatz hell-dunkel. Hell und dunkel
werden von vielen Menschen im Sprachgebrauch als Gegensatz erlebt.
GSSei-Ni Gegensatz Sein-Nichts.
GSst-la "Gegensatzes von Stadt und
Land" (Engels, MEW Bd. 20, Vorwort, S. XI )
Metakriterien zur Diagnose von Gegensätzen
Wenn eine Definition (noch) nicht möglich sein sollte, so kann
man doch immer die Methode Beispiele und Gegenbeispiele für die Prädikationen
anwenden, um näherungsweise Klarheit zu schaffen.
GSKDud
Gegensatzkriterium des Dudens "Verhältnis äußerster Verschiedenheit."
Bei Eigenschaftspaaren prüfen, ob eine Steigerung darüber oder
darunter formulierbar ist. Äußerste Verschiedenheit kann es
nur zwischen den höchsten Steigerungsgraden geben.
GSKNkd
Verneint man A, entsteht nicht das Gegenteil von A, sondern alles andere,
Nicht-A. Beim Paar gut und böse ergibt die Verneinung von gut nicht
böse, sondern nicht gut (oder umgekehrt). Mit der Verneinung lässt
sich "böse" nicht gewinnen. Die Verneinungsprüfung spricht daher
für Gegensatz.
GSKanab
Gegensatzkriterium in der näheren Umgebung wirken bei beiden Objekten
Anziehungs- oder Abstossungskräfte
GSKkrw
Gegensatzkriterium es wirkt eine Kraft eines Objektes auf ein anderes.
GSKverb
Gegensatzkriterium verbunden sein, damit eine Kraft wirken kann. Aber was
heißt verbunden?
GSKebp Gegensatzkriterium
eindimensionale oder bipolare Dimension oder Skala. Farben sind in einem
Spektrum angeordnet.
GSKbf
Gegensatzkriterium Konträre Urteile können beide falsch sein,
kontradiktorische nicht.
GSKsprg Im Sprachgebrauch ist
Gegensatz dokumentiert.
GSKww Wechselwirkung.
GSKsilb Die Vorsilben
"a", "dis", "im", "in", "mis", "un" oder "a" stehen für eine Negation
und drücken daher meist das Gegenteil und keinen Gegensatz aus.
GSKerg Ersetzbarkeit durch
Gegenteil. Wenn bei einem Gegensatzpaar das Wort "Gegensatz" ohne Sinneinbuße
durch "Gegenteil" ersetzt werden kann, dann spricht das gegen den Gebrauch
von Gegensatz. Z.B. a) Kalt und warm als Gegensätze ersetzt durch
b) kalt und warm sind das Gegenteil. b) hört sich holpriger, nicht
so gut wie a) an.
Diskussion der Beispiele nach
den Meta-Kriterien
GSac-re Gegensatz actio und reactio, Kraft
und Gegenkraft. Das dritte Newton'sche Axiom, oft auch als Gesetz bezeichnet,
postuliert, dass jede Kraft, die an einem Ort angreift, eine genauso große
Gegenkraft antrifft. In diesem Modell wirken zwei Kräfte entgegengesetzt.
Das Duden-Kriterium GSKDud kann als erfüllt angesehen werden.
Bilden wir die Verneinung von Kraft, entsteht Nicht-Kraft, was hier falsch
ist. Das Kriterium GSKkrw Kraftwirkung ist erfüllt wie
auch das Verbundenheitskriterium GSKverb. Auch das Sprachgebrauchskriterium
GSKsprg greift. Das Wechselwirkungskriterium
GSKww ist erfüllt, das Silbenkriterium GSKsilb nicht.
GSan-un Gegensatz angenehm-unangenehm. Nach dem
Silbenkriterium GSKsilb steht "un" immer für
eine Verneinung, führt also zur Kontradiktion und zu keinem Gegensatz,
obwohl sich das Sprachgefühl dagegen sträubt. Das Sprachgebrauchskriterium
GSKsprg spricht also für einen Gegensatz. Das Duden-Kriterium
GSKDud kann nicht als erfüllt angesehen werden: Die Worte
angenehm und unangenehm bilden keine äußerste Verschiedenheit.
GSgr-kl Gegensatz groß-klein.
Die Negation oder Verneinung von groß ist nicht-groß, das kann,
muss aber nicht klein sein.
GShe-du Gegensatz hell-dunkel. Die Verneinung
von hell ergibt nicht-hell. Es handelt sich also um keinen Gegensatz, obwohl
es das Sprachgefühl nahelegt. Das Dudenkriterium GSKDud äußerste
Verschiedenheit greift so wenig wie die Tatsache, dass beide falsch sein
können, also GSKbf gilt.
GSst-la Die Formulierung von Engels
(MEW Bd. 20) im Vorwort, XI des "Gegensatzes von Stadt und Land" wirft
die Frage auf, was hier der Gegensatz sein soll. Auch der Gegenteilbegriff
ist kaum zu begründen. Stadt und Land sind verschieden, anders. Richtig
ist hier daher der Ausdruck "Unterschied" oder "anders".
Falscher Gebrauch von
Gegensatz
"Allianz (franz. Alliance, spr. -...), Bündnis,
völkerrechtlicher Vertrag, zwischen zwei oder mehreren Mächten
zu einem bestimmten Zweck abgeschlossen. Im Gegensatz
() zu einer organisierten und auf die Dauer berechneten Staatenverbindung,
wie sie uns in einer Union oder Konföderation, im Staatenbund und
im Bundesstaat entgegentritt, hat die Allianz einen vorübergehenden
Charakter. Die verbündeten Mächte, welche zu gunsten des Bündnisses
von ihrer politischen Selbständigkeit nichts aufgeben, werden Alliierte
genannt."
Quelle: https://peter-hug.ch/01_0379?q=Gegensatz#I0376.
Definitionsprobleme
mit der Logik
Im Rahmen des Themas Dialektik ergaben sich zusätzliche Untersuchungen
zu verwandten Begriffen oder Begriffsfeldern.
Definition formale Logik (DialFlog)
Die (Logik) ist die Lehre von den wahren, falschen oder nicht entscheidbaren
(formalen) Schlussfolgerungen, wobei in der formalen Logik von den Inhalten
(den Intensionen) weitgehend abgesehen wird, was zu mancherlei Problemen
führt. Die Logik ist eine normative Wissenschaft und eine Lehre des
richtigen logischen Denkens, die Psychologie untersucht hingegen das tatsächliche
und auch das falsche Denken. In der Logik geht es um gültige Schlussformen
allein aufgrund der Form und der Logischen Wahrheitswerte (L-wahr, L-falsch),
die streng von Empirischen Wahrheitswerten (E-wahr, E-falsch) zu
unterscheiden sind. Die Beziehung zwischen logischer und empirischer Wahrheit
ist nicht gut geklärt (Aufgabe der Wissenschafts-, Erkenntnistheorie
und der Methodologie). In der Logik wird empirische Wahrheit ("Wahrheitsdefinitheit")
vorausgesetzt, aber nicht geklärt und fundiert.
Als Klassiker zur Veranschaulichung dient gewöhnlich:
Wenn jedes A ein B und jedes C ein A ist, dann gilt: C ist ein B (triviale
Schlussregel des modus ponens). Setzt man für A Büro, für
B Tulpe und für C Motorrad sein, dann gilt rein formal logisch, dass
jedes Motorrad eine Tulpe ist. Das zeigt, dass das mit der formalen Logik
so eine Sache ist. Das Standardbeispiel ist unmittelbar einsichtig: Wenn
alle Menschen (A) sterblich (B) sind und Sokrates (C) ein Mensch (A) ist,
dann ist Sokrates (C) sterblich (B). Für die aussagenlogische Beziehung
Wenn A, dann B, erhält man für die Gesamtaussage immer
den Wahrheitswert wahr, wenn A falsch ist (Implikationsparadox).
Wenn alle Türken (A) Menschen (B) und C ein Schweizer (S) ist, dann
folgt daraus nichts, solange nicht definiert ist, wie die logische Beziehung
zwischen Türken und Schweizern ist.
Definition Dialektische
Logik (DialDLog), (DialDMat).
Die dialektische Logik ist keine Logik im engeren Sinne (DialFDLog),
jedenfalls bislang nicht. Es ist eine wissenschaftstheoretische Grundeinstellung
und mehr eine Methode,
die auf dem theoretischen Polaritäts-Postulat basiert, dass jeder
Sachverhalt ("These") seinen Gegensatz ("Antithese") in sich trägt,
woraus sich aus den Wechselwirkungen höhere Entwicklungen ("Synthesen")
ergeben, die ihrerseits wieder zu neuen Ausgangssachverhalten ("Thesen")
werden usw. Das so verstandene Geschehen wird im dialektischen Materialismus
auch "Einheit und Kampf der Gegensätze" genannt, aber nicht systematisch,
empirisch oder experimentell belegt, sondern lautstark und nachhaltig,
geradezu propagandistisch behauptet, womit natürlich der wissenschaftliche
Anspruch nicht eingelöst wird.
Definition Formale
Dialektische
Logik (DialFDLog)
Die formale dialektische Logik ist die Lehre von den wahren, falschen
oder nicht entscheidbaren Schlussfolgerungen, die sich aus widersprüchlichen
Aussagen und ihrer Synthese ergeben.
Wie kann aus A und B, die sich widersprechen, ein
C formal dialektisch gefolgert werden? Ich liebe (A) und ich hasse (B)
dich, lebe aber mit Dir (D), wenn auch in einem ständigen Ambivalenzkonflikt
(C). Rein formal kann also der Satz vom Widerspruch in der formal dialektischen
Logik nicht gelten. Denn A und B (= ¬A) schließen sich - klassisch
formal logisch interpretiert - aus. Setzt man A und ¬A als zugleich
wahr voraus, so ist aus einem solchen System jede beliebige Aussage ableitbar
(>Popper). Ein solches System will man natürlich nicht. Allerdings
legt man bei dieser Argumentation klassisch formale logische Regeln an.
Nach Definition befinden wir uns aber im Gebiet der formal dialektischen
Logik, wo diese Regeln nicht gelten können oder sollten. Es müssen
also Regeln entwickelt werden, die verhindern, dass jeder beliebige Unsinn
abgeleitet werden kann. Wobei an dieser Stelle offen ist, ob das geht.
Man hat es meines Wissens nie versucht (Ausnahme Popper), weil man zu viel
Angst und Respekt vor dem Satz des Widerspruchs hatte, der für dialektische
Sachverhalte nicht gelten kann und darf. Es gibt vielleicht mehrere Möglichkeiten,
eine dialektische Logik einzuführen. So lange aber nicht geklärt
ist, ob es tatsächlich dialektische Sachverhalte gibt (These, Antithese,
Synthese), kämme dies gleich, den zweiten Schritt vor dem ersten tun
(> dialektischer Begriffsbaum).
_
Signierungen - Zur
Methodik der Begriffsanalysen.
Die Signierungen erfolgen aufgrund empirisch-tatsächlicher
Funde des Gebrauchs, wobei wenigstens ein Beispiel erfasst werden soll.
Am Ende der Gebrauchsanalysen kann und soll dann überlegt werden,
ob und wie die Definitionen überarbeitet und gruppiert werden können.
Signierungsstatus in den Quellen: [s] = signiert,
[ts] := teilsigniert, [m] := markiert zum Signieren, [nnb] := noch nicht
bearbeitet. [i] := informativ, keine Signierungen.
Signierungen Dialektik,
dialektisch
Dialalltag Dialektisch,
Dialektik ist kein alltagssprachlicher, höchstens ein bildungssprachlicher
Begriff.
DialAnd Anderes, sonstiges
dialektisches System, das im Einzelfall näher zu spezifizieren ist.
DialAnti Antithese (Gegenbehauptung)
> Linehan Polarität.
DialArgL Dialektik als Argumentationslehre
und methodische Einstellung > Schwemmer
EdPuWT.
DialArist Eisler:
"ARISTOTELES nennt dialektikê das Beweisverfahren aus überlieferten
Sätzen"
Dialaufh Aufheben, dialektisch,
Hegel'scher Grundbegriff. In der Interpretation Winter (o.J.), S.
9: "Das Verb „aufheben“ hat dabei eine sehr treffende Mehrdeutigkeit: erstens
im Sinne von „emporheben“, zweitens „für ungültig (nichtig) erklären,
beenden“ und drittens im Sinne von „aufbewahren“. Für Hegel ist das
Aufheben „einer der wichtigsten Begriffe der Philosophie, eine Grundbestimmung,
...“[Fn38] mit dem „gedoppelten Sinn, dass es soviel wie aufbewahren, erhalten
bedeutet und zugleich soviel wie aufhören lassen, ein Ende machen.[Fn39]
[Fn38] Hegel, Werke, Band 5, S. 113; [Fn39] ebenda, S. 114]"
DialAuto Hier wird Dialektik
als autonom selbständiges Subjekt, das dies oder jenes tut bzw. unterlässt,
fehlinterpretiert. > Blasche: "Sie
[die Dialektik] überspringt dabei nicht naiv realistisch den sprachgebundenen
Artikulationshorizont, sondern versichert sich einer prinzipiell systemtranszendierenden
unbegrifflichen Realität als Korrektiv durch sprachliche Mittel allein."
DialBez Dialektische Beziehung
ohne nähere Spezifikation. Formulierung von Levins und Lewontin (1985)
zitiert nach Linehan.
DialBild Dialektik als
bildungssprachlicher Begriff. > Duden (3).
DialBsp Beispiele für einen
dialektischen Sachverhalt > Reich.
DBT nach Linehan
DialDBT Ein dialektischer kognitiv-verhaltenstherapeutischer
Ansatz, DBT nach Linehan.
DialDBTaKSD Andauernde
Konflikte stellen nach Linehan ein
Scheitern der Dialektik dar.
DialDBTbal Balance,
Gleichgewichtszustand nach Kegan, zitiert von Linehan.
DialDBTETB Dialektische Entwicklungstheorie
der Borderline-Persönlichkeitsstörung nach Linehan
(DBT)
DialDBThm Dialektik als psychologisches
Heilmittel, so Linehan: "Die von
Borderline-Patientinnen gezeigten Verhaltensweisen lassen sich auch als
Scheitern an der Dialektik interpretieren."
DialDBTnd Dialektik von Nähe
und Distanz, Interpretation Linehans
(DBT)
DialDBTpers Linehan
(DBT): "Im Gegensatz zum analytischen Denken ist der dialektische Ansatz
persönlich; er berücksichtigt und betrifft die gesamte Person."
DialDBTpv Der traditionelle
und der DBT-Ansatz zur Praxis der Veränderung nach Linehan.
Der traditionelle Ansatz: "Dementsprechend besteht das Ziel der Therapie
darin, die Pathologie aufzuspüren und Möglichkeiten zur Veränderung
zu schaffen."
Der Ansatz der DBT hingegen: "Eine dialektische
Perspektive legt dagegen einen anderen Ansatz nahe: Jede Dysfunktionalität
enthält auch Funktionalität; jede Verzerrung enthält Wahrheit;
und in jeder Zerstörung findet sich ein Aufbau. Durch die Umkehrung
der Vorstellung „Widersprüche in der Wahrheit“ zu „Wahrheit im Widerspruch“
gelangte ich zu einer Reihe von Entscheidungen bezüglich der Form
von DBT"
DialDBTpww Dialektischer
Prozess des Wachstums und Wandels, Formulierung von Linehan
(DBT).
DialDBTspan Linehan:
"Innerhalb der Therapie selbst besteht demnach eine ständige dialektische
Spannung zwischen dem Vorgang der Veränderung und deren Folgen."
DialDBT-SQ Störungsquelle
mangelnde dialektische Fähigkeiten im Erleben und Verhalten bei Borderline
Patientinnen nach Linehan.
DialDBT-S Dialektische Strategien
nach Linehan. [Kap
7]
-
DialDBT-Spar Dialektische
Strategie paradoxes Vorgehen nach Linehan.
[Kap 7]
-
DialDBT-Smet Dialektische
Strategie Metaphern nach Linehan.
[Kap 7]
-
DialDBT-Sadv Dialektische Strategie
Advocatus-Diaboli-Technik nach Linehan.
[Kap 7]
-
DialDBT-Saus Dialektische Strategie
Ausdehnen ("Extending") nach Linehan.
[Kap 7]
-
DialDBT-Sawz Dialektische Strategie
Aktivierung des wissenden Zustandes nach Linehan.
[Kap 7]
-
DialDBT-Szli Dialektische
Strategie aus Zitronen Limonade machen nach Linehan.
[Kap 7]
-
DialDBT-Snat Dialektische Strategie
natürliche Veränderungen zulassen nach Linehan.
[Kap 7]
-
DialDBT-Sansp Dialektische
Strategie anspornen nach Linehan.
Ist bei Linehan unter Validierungsstrategien [Kap 8] gelistet, gehört
systematisch aber zu den Behandlungsstrategien, daher unter DialDBT-S
eingeordnet.
-
DialDBT-SPL Dialektische Strategien
des Problemlösen nach Linehan.
[Kap 9]
-
DialDBT-Skon Dialektische Strategie
Kontingenzverfahren nach Linehan.
[Kap 10]
-
DialDBT-SFT Dialektische Strategie
Fertigkeitstraining nach Linehan.
[Kap 11]
-
DialDBT-Sexp Dialektische Strategie
der Expositionsbehandlung nach Linehan.
[Kap 11]
-
DialDBT-SKU Dialektische Strategien
der kognitiven Umstrukturierung nach Linehan.
[Kap 11]
-
DialDBT-SAK Dialektische stilistische
Strategie ausgewogener Kommunikation nach Linehan.
[Kap 12]
-
DialDBT-SAKg Dialektische stilistische
Strategie gleichberechtigte Kommunikation nach Linehan.
[Kap 12]
-
DialDBT-SAKr Dialektische stilistische
Strategie respektloser Kommunikation nach Linehan.
[Kap 12]
-
DialDBT-Sdiag Dialektische
Diagnostik nach Linehan.
-
DialDBT-SU Strategien zum Umgang
mit dem sozialen Umfeld: Interaktion mit der Gemeinschaft nach Linehan
[Kap 13]
-
DialDBT-SUI Interventionen im
Umfeld nach Linehan
[Kap 13]
-
DialDBT-SUB Beratung der Patientin
nach Linehan [Kap
13]
-
DialDBT-SUS Supervision des
Therapeuten nach Linehan
[Kap 13]
-
DialDBT-SsP Strategien für
spezifische Probleme nach Linehan
[Kap 14]
-
DialDBT-SsPV Vertrags-Strategien
nach Linehan
[Kap 14]
-
DialDBT-SsPE Eröffnung
der Sitzungen nach Linehan
[Kap 14]
-
DialDBT-SsPZ Zielstrategien
nach Linehan
[Kap 14]
-
DialDBT-SsPB Beenden der Sitzungen
nach Linehan
[Kap 14]
-
DialDBT-SsPA Strategien bei
Abschluss der Therapie nach Linehan
[Kap 14]
-
DialDBT-SB Spezielle Behandlungsstrategien
nach Linehan
[Kap 15]
-
DialDBT-SBK Krisen nach Linehan
[Kap 15]
-
DialDBT-SBS Suizidales
Verhalten nach Linehan
[Kap 15]
-
DialDBT-SBG Therapiegefährdendes
Verhalten nach Linehan
[Kap 15]
-
DialDBT-SBT Telefon-Strategien
nach Linehan
[Kap 15]
-
DialDBT-SBZ Zusatz-Behandlung
nach Linehan
[Kap 15]
-
DialDBT-SBB Beziehungs-Strategien
nach Linehan
[Kap 15]
Validierungsstrategien
-
DialDBT-SV Dialektische Validierungs-Strategien
nach Linehan.
-
DialDBT-SVe Dialektische Validierungs-Strategien
für Emotionen nach Linehan.
-
DialDBT-SVv Dialektische Validierungs-Strategien
für Verhalten nach Linehan.
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DialDBT-SVk Dialektische Validierungs-Strategien
für Kognitionen nach Linehan.
DialDBTwand Dialektischer
Prozess des Wachstums und Wandels, Formulierung von Linehan
(DBT): "Angewandt auf den therapeutischen Dialog und das Therapeut-Patient-Verhältnis,
bedeutet „dialektisch“ einen Wandel, der durch Überzeugung
hervorgerufen wird und indem sich die der
therapeutischen Beziehung
innewohnenden Gegensätze zunutze gemacht werden, nicht durch
formale unpersönliche Logik."
DialDefiniendum Dasjenige,
das definiert werden soll. Name, Wort, Symbol der zu definierenden Dialektikbedeutung.
> Definition.
DialDefiniens Womit definiert
wird, die Begriffsmerkmale oder der Begriffsinhalt des Wortes "Dialektik".
Das Definiens kann in den Texten kürzer (Textteile) oder länger
(der ganze Text) interpretiert werden. > Definition.
DialDLog Dialektische Logik
von These, Antithese, Synthese, der Einheit und dem Kampf der Gegensätze
im Sinne des dialektischen Materialismus (DiaMat).
DialDLonS Dialektische Logik
ohne nähere Spezifikation.
DialDMat Dialektik im
dialektischen Materialismus. > DiaMat.
Auswahl Dialektisch-materialistische Kategorien:
(Kopnin unterscheidet 52 Kategorien,
erklärt sie aber nicht). Im Prinzip gibt es so viele dialektische
Kategorien wie es Kategorien
gibt, also wahrscheinlich Hunderte oder Tausende, weil man jede Kategorie
auch dialektisch betrachteten kann. Die folgende Auswahl bringt einige
besonders wichtige:
-
DialMatanti Antithese.
-
DialMatbew Bewegung.
-
DialMatbws Bewusstsein.
-
DialMatDing Ding.
-
DialMateig Eigenschaften.
-
DialMatEuKdG Einheit
und Kampf der Gegensätze.
-
DialMatEntw Entwicklung.
-
DialMatGeg Gegensatz.
-
DialMatGes Gesellschaft.
-
DialMatGwis Gesetz,
wissenschaftliches.
-
DialMathoe Höhere
Entwicklung.
-
DialMatident Identität.
-
DialMatKat Kategorie.
-
DialMatkompl Komplementarität.
-
DialMatmat Materie.
-
DialMatmew materielle
Einheit der Welt.
-
DialMatNeg Negation,
dialektische.
-
DialMatNegN Negation
der Negation.
-
DialMatpol Polarität.
-
DialMatqual Qualität.
-
DialMatQuQ Qualität
und Quantität.
-
DialMatRuZ Raum
und Zeit.
-
DialMatRel Relation.
-
DialMatRuh Ruhe.
-
DialMatsachv Sachverhalt.
-
DialMatspr Sprung,
dialektischer.
-
DialMatsyn Synthese.
-
DialMatthe These.
-
DialMatums Umschlagen.
-
DialMatunt Unterschied.
-
DialMatver Veränderung.
-
DialMatwes Wesen.
-
DialMatwsp Widerspiegelung.
-
DialMatwid Widerspruch,
dialektischer.
-
DialMatwis Wissenschaft.
DialElog Eigene Logik der Dialektik.
Ausdruckweise bei Kopnin: "Von einigen
Wissenschaftlern wird angenommen, daß die Dialektik ihre eigene Logik
der Ableitung von Folgerungen aus Prämissen schafft, d. h. ihren eigenen
logischen Kalkül, der nicht auf den formallogischen Gesetzen (Identität,
ausgeschlossener Widerspruch), sondern auf den Gesetzen der Dialektik aufbaut."
Auch Wetter verwendet diese Spezifikation:
"Was nun den Hauptgrund anlangt, der für die Notwendigkeit einer eigenen
dialektischen Logik neben der formalen ins Treffen geführt wird, so
beruht er auf einem Mißverständnis. ..."
DialEntwT Dialektik als Entwicklungstheorie
> Schwemmer EdPuWT, ständiger
Veränderungsprozess und Wandel > Linehan-Wandel.
DialErist Dialektik als Eristik.
Eisler
"... Bei den Megarikern artet die Dialektik in Eristik (s. d.) aus. ..."
DialErkKr Dialektik als Erkenntniskritik,
eine Interpretation Wetters: "...
Was das Vorhaben betrifft, die formale Logik durch die dialektische zu
ergänzen, so haben wir schon darauf verwiesen, daß diese dialektische
Logik keine eigentliche Logik darstellt, sondern vor allem das, was man
als Erkenntniskritik bezeichnen könnte."
DialErkMeth Dialektische Erkenntnismethoden,
Ausdruck bei Egger, hier ohne
nähere Spezifikation, was das für Methoden sind.
DialEWET Dialektik als empirisch-wissenschaftliche
Entwicklungstheorie.
DialFDLog Dialektische
Logik im engeren, formallogischen Sinne.
DialFlog Formale, "traditionelle"
oder gar "klassische" Logik (im Wesentlichen meist Prädikaten- oder
Aussagenlogik) > Definition Logik.
in Abgrenzung zur sog. > dialektischen
Logik.
DialFSubj Falsches Subjekt
> Adorno: "Das Buch möchte ...".
Das Buch ist kein Subjekt mit eigenen Wünschen und Absichten. Adorno
möchte mit dem Buch ... Wie Dialauto
und BMautonS
Autonomes Subjekt. Konstruierte Begriffe wie selbständig handelnde
Subjekte (Geister einer Geisterwelt) darstellen ((hypostasisch-homunkulusartiger
Gebrauch).
DialGanz Dialektische Betonung
der Ganzheit und ganzheitlicher Betrachtung. Alles hängt mit allem
zusammen. > Linehan, Piaget
1973.
DialGegB Gegensatzbegriff ohne
nähere Spezifikation, Theorie und Praxis der Gegensätze.
DialGegD Dialektik der Gegensätze.
Für und wider, pro und contra, sowohl als auch, das Ganze, die Vielfalt
und besonders auch die Gegensätze sehen.
DialGes Gesetze der Dialektik.
Ausdruck bei Kopnin: "Von einigen
Wissenschaftlern wird angenommen, daß die Dialektik ihre eigene Logik
der Ableitung von Folgerungen aus Prämissen schafft, d. h. ihren eigenen
logischen Kalkül, der nicht auf den formallogischen Gesetzen (Identität,
ausgeschlossener Widerspruch), sondern auf den Gesetzen der Dialektik aufbaut."
Auch Zusammenfassung
Linehan.
DialGesA Gesetze nach Auffassung
"der" Dialektik nach Esser et al.
DialGidee Esser
et al.: "Grundidee "der" Dialektik ist das Postulat von der Universalität
der Bewegung aller Dinge, die sich aus einer den Dingen immanenten Widersprüchlichkeit
ergibt und den historisch-materiellen Prozeß der Entfaltung aller
Dinge zu immer neuen und qualitativ höheren Stufen einer sich in Sprüngen
vollziehenden Entwicklung treibt."
Dialgipt Dialektik der
Heilmittel im allgemeinen und integrativen Konzept > Zur
Dialektik des GIPT-Symbols.
DialGPWWM Dialektisches Grundprinzip
als Mehr-Faktoren oder Mehr-Komponenten Wechselwirkungsmodell, z.B. in
der Entwicklungspsychologie > Soziale
Lerntheorien: "Die heutigen sozialen Lerntheorien zeichnen sich durch
ein dialektisches Grundprinzip aus, demzufolge sich ein Individuum in ständiger
Interaktion mit der Umwelt entwickelt." Allgemeiner Sowohl-als-auch-Gedanke.
DialGesOnS Dialektische Gesetzmäßigkeit
ohne nähere Spezifikation.
DialGPraem Grundprämissen
"der" Dialektik nach Esser et al.:
"Die Kritik der Grundprämissen umfaßt die drei wichtigsten
Postulate: die These der Universalität der Bewegung, die dialektische
Auffassung von Widersprüchen und die Forderung nach Parteilichkeit
(vgl. Kap. 2.2.1)."
DialHeg Dialektik nach Hegel
(EdpWiG, § 81):
"Das Dialektische [...] ist [...] überhaupt das Prinzip aller Bewegung,
alles Lebens und aller Betätigung in der Wirklichkeit. Ebenso ist
das Dialektische auch die Seele alles wahrhaft wissenschaftlichen Erkennens.25"
Interpretation Winter (o.J.), S. 6: "Der
weitreichenden Bedeutung des Wortes „Prinzip“26 zufolge begreift Hegel
demnach das „Dialektische“ als ein Erstes, als Ursprung und Grund aller
wirklichen Bewegung, Tätigkeit und Veränderung überhaupt.
Die Dialektik ist demnach das, was jegliches Geschehen, Entwicklung und
Leben in der Welt erst ermöglicht und bewirkt. Sie ist sozusagen der
Motor für alle Vorgänge in der Wirklichkeit. Mit dieser grundlegenden
und universalen Bedeutung umfasst der Dialektikbegriff auch die Formen
der wahren, wissenschaftlichen Erkenntnis, wenn Hegel das Dialektische
in metaphorischer Weise als „Seele“ versteht, d. h. hier etwa als die tragende,
innere Kraft des wissenschaftlichen Erkenntnisprozesses. ..." > Fraglich
bei Dorsch: "Er machte die D. zur Methode
seines Philosophierens (Thesis – Antithesis – Synthesis > Dialtrias).
Eine originelle Idee und wirre Phantastik > Darstellung
und Kritik.
DialHist Dialektik als
Geschichtslehre, Interpretation von Popper.
DialIAnUm Interaktion
zwischen
Anlage und Umwelt als treibender Faktor für Entwicklung, so in soziale
Lerntheorien.
DialIdeal Idealistische
Dialektik. Unterscheidung Adornos in der Besprechung Blasches:
"In der »Negativen Dialektik« unterscheidet Adorno die idealistische
Dialektik, die durch den »Vorrang des Sub[>188]jekts«
definiert ist (a. a. O., 182 ff.), von der n.n. D., die materialistisch
objektorientiert verfährt. ..."
DialInter Dialektische
Interaktionen, unklare Formulierung bei Piaget
1973: "Wenn es sich andererseits darum handelt zu bestimmen, ob ein System
A das System B nach sich zieht oder umgekehrt, wie bei den Beziehungen
zwischen endlichen Ordinal- und Kardinalzahlen, zwischen dem Begriff und
dem Urteil usw., kann man sicher sein, dass auf die linearen Prioritäten
oder Reihen am Ende immer dialektische Interaktionen oder Zirkel folgen."
DialKant Dialektik als Pseudophilosophieren
nach Kant " > Dorsch.
DialKantAL Dialektik als
allgemeine Logik, ein nicht sehr klarer und wenig konsistenter Ausdruck
Kants
(S. 81,03). vor allem nach der näheren Spezifikation: "... daß
die allgemeine Logik, als Organon [Zeile 13] betrachtet, jederzeit eine
Logik des Scheins, d. i. dialektisch, sei" . Demnach gilt: DialKantAL
= DialSchein.
DialKantPV Dialektik der
praktischen Vernunft. Eine Konzeption Kants, nach Eisler: "Es gibt auch
eine Dialektik der praktischen Vernunft, indem diese unter dem Namen des
höchsten Gutes (s. d.) ein Unbedingtes sucht (Kr. d. pr. Vern. I.
T., 2. B.). So auch in der Urteilskraft, nämlich betreffs der Antinomien
des Geschmacks (s. d.) (Kr. d. Urt. § 55 ff.)."
DialKantTD Transzendentale
Dialektik, Ausdruck Kants. Siehe auch
> Eisler Transzendentale
Dialektik: "Die transcendentale Dialektik besteht in der Untersuchung
der Paralogismen (s. d.), Antinomien (s. d.) und Ideale (s. d.) der reinen
Vernunft."
DialKern Begriffsrealistischer
Kern "der" Dialektik (der Wesensbegriff), Interpretation von Esser
et al.
DialKompl Dialektische Betonung
der Komplexität von Zusammenhängen und Ganzheiten. > Linehan
in Polarität.
DialKritik Kritik
an der Dialektik (Definition, Gebrauch, Handhabung) > Kant,
> Popper, > Wetter.
DialLenin Dialektik nach Lenin
> Diamat.
DialLibera Dialektik der
Freiheitsbewegungen > Cooper.
DialLineh Dialektik nach Linehan.
DialLoNeg Logik ohne Negation
von Griss, zitiert von Piaget
1973.
DiallogW Wissenschaft der Logik
ohne nähere Spezifikation > Dorsch.
DiallogFA Logik ferne oder
fremde Aufgaben, denen sich die Dialektik in der Beurteilung Wetters
widmet.
DialMarx Dialektik nach Marx
> [Fundstelle nachtragen]
Dialmat Materialistische Dialektik
(im Gegensatz zur idealistischen). Ausdruck bei Kopnin:
"Deshalb ist es nur berechtigt, von der materialistischen Dialektik als
von einer Logik zu sprechen, sofern sie einen solchen Apparat schafft —
genauer, einen Organismus des Denkens, [>165[ den es in keinem anderen
logischen System gibt." Auch von Holzkamp
(1983b) verwendet.
DialMatLog Dialektisch-materialistische
Logik > Fogarasi.
DialMatObj Materialistisch-objektorientierte
Dialektik. Unterscheidung Adornos in der Besprechung Blasches:
"In der »Negativen Dialektik« unterscheidet Adorno die
idealistische Dialektik, die durch den »Vorrang des Sub[>188]jekts«
definiert ist (a. a. O., 182 ff.), von der n.n. D., die materialistisch
objektorientiert verfährt. ..."
Dialmerkm Merkmal des
dialektischen Begriffs > Blasche negative
Dialektik Adornos: "so könnte die Negative Dialektik, die von
allen ästhetischen Themen sich fernhält, Antisystem heißen.
...".
DialMeth Dialektik als Methode,
dialektische Methode. Auch Verfahren. > Eisler,
Schwemmer.
DialNegat Negation in dialektischem
Kontext. Piaget
1973.
DialNDaGK Negation der Negation
Dialektik als Gesellschaftskritik, eine Deutung Blasches
zu Adornos Negativer Dialektik.
DialNegD Negative Dialektik.
Konzept Adornos (2007): "Es handelt sich um den Entwurf einer Philosophie,
die nicht den Begriff der Identität von Sein und Denken voraussetzt
und auch nicht in ihm terminiert, sondern die gerade das Gegenteil, also
das Auseinanderweisen von Begriff und Sache, von Subjekt und Objekt, und
ihre Unversöhntheit, artikulieren will."
DialonS Dialektik ohne
nähere Spezifikation.
DialPAonS Dialektik
im psychoanalytischen Gebrauch ohne nähere Spezifikation. Beispiel
nach Reich: ""Versuchen wir es nun an einigen typischen Vorgängen
im menschlichen Seelenleben, die die Analyse aufgezeigt hat, ihre Dialektik
nachzuweisen, die unserer Behauptung nach ohne die psychoanalytische Methode
nicht hätte zutage treten können."
DialPAsymp Symptombildung
als Beispiel für dialektische Entwicklung. Interpretation von Wilhelm
Reich: "Zunächst als Beispiel für die dialektische Entwicklung
die Symptombildung in der Neurose, wie sie von Freud zuerst erfasst und
beschrieben wurde. ..."
DialPAVerdr Dialektische
Interpretation der Verdrängung durch Reich:
"... Die Verdrängung ist also die Folge eines Widerspruches, der unter
der Bedingung der Bewusstheit nicht zu lösen ist. Das Unbewusst werden
des Triebes ist eine vorläufige, wenn auch pathologische Lösung
des Konfliktes. ..."
DialPhAM Dialektik als philosophische
Arbeitsmethode. Formulierung im Spektrum
Lexikon der Psychologie.
DialPIWahn Philosophisch-idealistisches
Wahnsystem > Fichte (in Klaus & Buhr).
DialPlato Dialektik im Verständnis
Platons nach Eisler:
"... PLATO versteht unter Dialektik
(DialPlato) die Kunst des logischen, philosophischen Verfahrens,
d.h. des Verfahrens, durch Analyse und Synthese der Begriffe, durch Fortgang
des Denkens von niederen zu höheren, allgemeineren Begriffen zur Erkenntnis
des Seienden, der Wirklichkeit, der Ideen (s. d.) zu gelangen ... ". Dialektik
im Verständnis Platons nach Schwemmer: "Platon stellt dieser Eristik
als der Kunst des argumentationslosen (politisch aber oft wirksamen) Wortstreits
mit dem einzigen Ziel, den Beifall der (unkritischen) Menge zu erhalten,
die D. als die Bemühung gegenüber, einen einsichtigen Gesprächspartner
durch begriffliche Klärungen von den Erscheinungen der Sinnenwelt
zu den Ideen zu führen (>Idee (historisch), >Ideenlehre, >Elenktik)."
DialPop Dialektik in den
Augen Poppers.
DialPPTKB Dialektische
Problematik der Therapeut-Klient-Beziehung in der Psychopathologie > Quensel
S. 5.
DialPPPav Dialektische
Problematik Anlage und Verantwortung > Quensel
S.126. Spricht auch von "dialektischer Eiertanz."
Dialprobl Ausdruck von Dörner
nach Öllinger: "Probleme
mit unklar definiertem Anfangs- und Zielzustand werden bisweilen auch als
dialektische Probleme bezeichnet (Dörner 1976)."
DialProz Dialektischer Prozess:
These=Proposition (polarer Gegensatz) und Antithese=Opposition (polarer
Gegensatz) im gleichen Sachverhalt, in dem sich eine Synthese=Aufhebung
unter Spannungen entwickelt, die ihrerseits wieder zum Ausgangspunkt einer
neuen These wird. Hierbei auch Ruhe- oder Latenzzeiten möglich wie
auch Sprünge. > Klaus &
Buhr oder plötzliche Veränderungen und dramatische Schübe
> Linehan-Wandel.
Dialpsy Dialektik in der
Psychologie. > Dorsch.
DialRiegel Dialektik nach
Riegel ohne nähere Spezifikation.
DialSchein Wertung Kants,
Dialektik als Logik des Scheins.
DialSoph Eisler:
"Die Sophisten begründen eine Dialektik im schlechten Sinne,
die darauf ausgeht, durch Scheinbeweise, Sophismen (s. d.) den Schein der
Wahrheit zu erzeugen (vgl. ARISTOTELES, Rhet. II 24, 1402a 23)." Sophistische
Dialektik nach Schwemmer, "der
professionell ausgeübten Kunst und Lehre der Überredung zu beliebigen
Meinungen"
DialSprung Dialektischer
Sprung. Neuer Zustand mittels Sprung. > Klaus
& Buhr.
DialSynth Synthese Überwindung
von These und Antithese in der Synthese > Linhan
Polarität.
DialThese These (Behauptung)
> Linhan Polarität.
Dialtheo3A Theoretische Aspekte
der Dialektik, Formulierung von Esser
et al.: "Die methodologische Kritik (vgl. HELBERGER 1974, EBERLEIN 1972)
soll sich auf drei Aspekte der Dialektik beziehen: die Diskussion der Grundprämissen,
die Theoriekonzeption und [>225] die dialektische Auffassung von Gesetzen.
Die Kritik der Grundprämissen umfaßt die drei wichtigsten
Postulate: die These der Universalität der Bewegung (), die
dialektische Auffassung von Widersprüchen und die Forderung nach Parteilichkeit
(vgl. Kap. 2.2.1)."
DialtheoK Theoriekonzeption
"der" Dialektik nach Esser
et al.: "In Bezug auf die Theoriekonzeption der Dialektik seien
wiederum drei Teilbereiche behandelt. Die Wahrheitskriterien für Theorien,
das Wertproblem und das Verhältnis von Theorie [>228] und Praxis."
Dialtrias Dialektische Trias:
These, Antithese, Synthese > Popper,
> Dorsch. Kritisch Winter: "... Weder
Platon
noch Heraklit noch Hegel und auch nicht Marx haben
sich bei der Bestimmung der Dialektik der Begriffsreihe „These, Antithese
und Synthese“ bedient."
Dialtrick Dialektischer
Taschenspielertrick, Ausdruck von Holzkamp
(1983b).
Dialumschl Dialektischer
Umschlag von einer Qualität in die andere. > Klaus & Buhr in dialektischer
Sprung.
Dialunklar Unklare, schwer
oder gar nicht verständliche Ausführungen. > Blasche
negative Dialektik (Adorno)
Dialursp Unterredungskunst
Ursprüngliche Bedeutung im antiken Griechenland. > Eisler,
Schwemmer.
Dialverd Dialektik als Verdeckung,
Schönfärben, Überkleistern von blinden Flecken. Gebrauch
bei Holzkamp
(1983b).
DialVSartre Dialektische
Vernunft nach Sartre, zitiert von Piaget
(1973). "Die wichtigsten Komponenten des dialektischen Denkens, wie [>104]
Sartre es praktiziert, sind der Konstruktivismus und seine Konsequenz,
der Historizismus. ..."
Dialwand Dialektisches
Konzept ständiger Wandlung, z.B. bei Linehan,
teilweise widersprüchlich, weil einerseits allmählich und kontinuierlicher
Wandel erfolgen soll, andererseits aber auch Sprünge möglich
sind:
-
DialwandA Allmählicher Wandel,
z.B. bei Linehan.
-
DialwandK Kontinuierlicher Wandel,
z.B. bei Linehan.
-
DialwandS Sprunghafter Wandel,
z.B. bei Linehan.
DialWesen Wesen der Dialektik. Ausdruck
bei Kopnin: "Will man das Wesen der
Dialektik und ihre Bedeutung für die Entwicklung des modernen wissenschaftlichen
Denkens verstehen, so muß man diese Fragen lösen. ... "
Dialwidspr Widerspruch, widersprüchliche
Ausführung > Blasche negative Dialektik
Adornos.
DialWis Dialektik als Wissenschaft
> Fogarasi.
DialZitH Hochstaplerzitierstil,
nur Autor und Jahr, ohne Fundstelle oder gar Inhalt. > Öllinger.
_
_
Signierungen Widerspruch
- Formen und Varianten des Widerspruchs, widersprüchlich
Das Wort "Widerspruch" wird in sehr vielen unterschiedlichen, oft unklaren
und fragwürdigen Bedeutungen gebraucht.
Wantag antagonistischer Widerspruch,
eine Konstruktion des DiaMat, bei dem die Gegensätze nicht miteinander
versöhnt werden können und der nur durch einen Bruch der bestehenden
Einheit gelöst werden kann.
WBS Widerspruch zwischen Begriffswelt
und Sprache, z.B. für ein Wort gibt es keinen klaren Begriff. Das
ist mit vielen Worten so, weil die meisten Worte mehrdeutige Homonyme sind.
WDial Dialektischer Widerspruch
ohne nähere Spezifikation. Beispiel bei Wetter: "Wir sahen aber, daß
die »dialektischen Widersprüche« nicht im Sinne
logischer Widersprüche zu verstehen sind."
WBlog Logischer Widerspruch
in der Begriffswelt.
WMBdial Dialektischer
Widerspruch in der Begriffswelt.
WMbNK Widerspruch zwischen Mensch
und belebter Natur.
WMbsk Ontologischer Bereich
Mensch M. Widerspruch als Begriffs-Sprache-Konflikt: ich habe einen Begriff,
kann ihn aber nicht ausdrücken, weil mir die Worte oder Symbole fehlen.
WMErl Widerspruch im Erleben,
ich möchte und ich möchte nicht (Ambivalenzkonflikt), ich möchte,
aber ich kann nicht (Wunsch-Fähigkeits-Konflikt); ich möchte
beides, aber nur eines geht (Anziehungs-Anziehungs-Konflikt); ich möchte
es, aber nichts dafür leisten (Preis-Leistungs-Verhältnis-Konflikt);
ich möchte keines, aber eines wird mir aufgezwungen (Vermeidungs-Vermeidungs-Konflikt).
WMfrag Fragwürdiger
oder falscher Gebrauch des Wortes "Widerspruch", z.B. "der Widerspruch
zwischen zwischen grün und gelb". Das sind einfach zwei unterschiedliche
oder andere Farben. Anderssein oder Unterschied hat mit der Kernidee des
Widerspruchs, der Verneinung, nichts zu tun. Es handelt sich in dem Beispiel
also um einen falschen Gebrauch.
WMinter Interpsychischer Widerspruch
zwischen mindestens zwei Menschen, z.B. ein Interessenkonflikt.
WMintra Intrapsychischer
Widerspruch, ich möchte und ich möchte nicht.
WMMK Widerspruch als zwischenmenschlicher
Interessenkonflikt. Einer will Z, der andere nicht oder nicht so.
WMNK Widerspruch durch einen Mensch-Natur-Konflikt.
Ein solcher wird im allgemeinen nicht wahrgenommen, weil auch gar kein
Begriff gebildet wurde, weil der - zumindest unbelebten - Natur keine eigenen
Interessen zugeordnet werden. Anders bei belebter Natur. Wird einer Pflanze
das Licht genommen oder eingeschränkt, dann wird sie leiden, kränkeln
und schließlich absterben. Das kann spezifiziert werden.
WMssk Widerspruch als Wahrnehmungs-Sprach-Konflikt,
ich kann etwas, was ich wahrgenommen habe oder wahrnehme, nicht in Worte
fassen.
WMuNK Widerspruch zwischen Mensch
und unbelebter Natur.
WMunkl Unklarer Gebrauch
des Wortes Widerspruch, man weiß nicht, was ausgesagt werden soll.
WMwbk Widerspruch als Wahrnehmungs-Begriffskonflikt.
Ich nehme etwas wahr, will es aber nicht wahrhaben; ich nehme etwas wahr,
habe aber keinen Begriff dafür.
Wnantag Nicht-antagonistischer
Widerspruch, eine Konstruktion des DiaMat, durch den die Bewegung fortgesetzt
wird und der durch seine Lösung zu seiner höher entwickelten
Einheit führt.
WNegDik Kontradiktorischer
Widerspruch durch Negation oder Verneinung
WNegKon Konträrer
Widerspruch durch Behauptung des Gegenteils. Das Blatt ist weiß.
Nein, das Blatt ist schwarz. Der Mensch ist von Haus aus gut. Nein, der
Mensch ist von Haus aus böse.
WNegOns Widerspruch durch
Negation oder Verneinung ohne nähere Spezifikation.
WOB Widerspruch zwischen objektiver
Welt O und der Begriffswelt B, d.h. zwischen einem Sachverhalt der objektiven
Welt und der Begriffswelt gibt es einen Widerspruch, z.B. der Begriff Gott
hat in der objektiven Welt keine Referenz.
WObj Objektiver Widerspruch ohne
nähere Spezifikation, Widerspruch in der realen Welt, in der Wirklichkeit,
die unabhängig vom Menschen ist, also etwa Widersprüche in der
Natur, actio et reactio, Ebbe und Flut, Anziehung und Abstoßung,
Materie und Antimaterie, Welle und Korpuskel, ...
WOdial Dialektischer Widerspruch
in der objektiven Welt.
WPASK
Dialektische Verarbeitung von Widersprüche in seelischen Konflikten.
Interpretation nach Reich: "... Es besteht
also nicht etwa eine "Tendenz" zur Symptombildung, sondern die Entwicklung
erfolgt, wie wir sehen konnten, aus den Widersprüchen des seelischen
Konfliktes. ..."
_
_
Signierungen Gegensatz, gegensätzlich
Man kann auf verschiedenen ontologischen Ebenen Aussagen treffen: O,
M, W, B, S, m, onS
GDBTonS Gegensatz ohne
nähere Spezifikation in der DBT Linehans.
GDBTtb
Gegensatz in der therapeutischen Beziehung nach Linehan.
GDBTthes Gegensatzelement These
nach Linehan, z.B. in der therapeutischen
Beziehung (ein Ende der Wippe)
GDBTanti Gegensatzelement
Antithese nach Linehan, z.B.
in der therapeutischen Beziehung (ein Ende der Wippe)
GDBTsyn Gegensatzelement
Synthese nach Linehan, z.B.
in der therapeutischen Beziehung (die Mitte der Wippe)
Gdial Dialektischer Gegensatz
> Wörterbuch der Logik: [Fundstelle nachtragen]
GEinh Einheit der Gegensätze
> DiaMat.
GEuKG Einheit und Kampf der Gegensätze
> DiaMat.
GFGunt Falscher Gebrauch
von Gegensatz statt Unterschied. Im Gegensatz ... Im Unterschied .... >
Allianz.
GFGwid
Falscher Gebrauch Gegensatz statt Widerspruch. Gegensätze können
zwischen Sachverhalten bestehen, Widerspruch ist ein Ausdruck der Logik
und Sprache.
Gfragl Fragliche oder falsche
Verwendung > Allianz "Im Gegensatz zu einer organisierten
und auf die Dauer berechneten Staatenverbindung, wie sie uns in einer Union
oder Konföderation, im Staatenbund und im Bundesstaat entgegentritt,
hat die Allianz einen vorübergehenden Charakter." Hier wäre "Unterschied"
angemessener.
GGGsinn
Sinnlinie, Begriff Guardinis in seinem Gegensatzsystem (S.41), Gesamtlinie
S. 45.
GGG1A-B Akt-Bau,
1. Gegensatzpaar aus Guardinis Gegensatzsystem, Überblick S.
89.
GGG2F-F
Fülle-Form, 2. Gegensatzpaar aus Guardinis Gegensatzsystem,
Überblick S. 89.
GGG3E-G
Einzelheit-Ganzheit, 3. Gegensatzpaar aus Guardinis Gegensatzsystem,
Überblick S. 89.
GGG4P-D
Produktion-Disposition, 4. Gegensatzpaar aus Guardinis Gegensatzsystem,
Überblick S. 89.
GGG5U-R
Ursprünglichkeit-Regel, 5. Gegensatzpaar aus Guardinis Gegensatzsystem,
Überblick S. 89.
GGG6I-T
Immanenz-Transzendenz, 6. Gegensatzpaar aus Guardinis Gegensatzsystem,
Überblick S. 89.
GGG7Ä-B Ähnlichkeit-Besonderung,
7. Gegensatzpaar aus Guardinis Gegensatzsystem, Überblick S. 89.
GGG8Z-G Zusammenhang-Gliederung,
8. Gegensatzpaar aus Guardinis Gegensatzsystem, Überblick S. 89.
Ginvers
Inverse als Gegensatz. Die Inverse eines Sachverhalts löscht den Sachverhalt
aus, was folgt formal veranschaulicht werden kann: S + Inv(S) = 0. Sponsel
(1995), S. 162. > Systemtheorie.
GKampf Kampf der Gegensätze
> DiaMat.
GL-Q
Gegensatz Dynamischer Längsschnitt gegenüber statischem Querschnitt
nach Piaget.
GNeg
Scheinbarer Gegensatz durch Negation.
Gneutr
Neutralisieren als Gegensatz: Kraft und Gegenkraft.
GonS Gegensatz ohne nähere
Spezifikation, z.B. undefinierter Grundbegriff.
Gpolar
Gegensatz als Pol eines Sachverhalts, polares Gegenteil.
Gpolak
Aktualisierter Pol eines Sachverhalts.
Gpolpot
Potentieller, derzeit nicht aktualisierter Pol eines Sachverhalts. Pol
als aktualisierbare Disposition.
GPolarit
Gegensatzsachverhalt einer Polarität.
Gunklar
Unklare Ausführungen zum Gegensatz > Guardini S. 45: "Die Gestalt
des Lebens baut sich von innen her auf; sein Akt geht aus eigenem Ursprung
hervor."
Gvergl
Gegensatz für einen Vergleich, vergleichsweise
Wissenschaftlicher
Apparat
Literatur (Auswahl)
-
Adorno, Theodor W. (1966) Negative Dialektik. Suhrkamp, Frankfurt aM: Suhrkamp.
-
Adorno, Theodor W. (1970) Gesammelte Schriften, Band 6: Negative
Dialektik. Jargon der Eigentlichkeit. Suhrkamp. Frankfurt aM: Suhrkamp.
-
Adorno, Theodor W. (2007) Vorlesung über Negative Dialektik. Fragmente
zur Vorlesung 1965/66. Frankfurt aM: Suhrkamp.
-
Albert, Hans (1987) Kritik der reinen Erkenntnislehre. Tübingen: Mohr.
-
Angehrn, E.; Fink-Eitel, H.; Iber, Chr. & Lohmann, G. (1991, Hrsg.):
Dialektischer Negativismus. M. Theunissen zum 60. Geburtstag. Frankfurt:
Suhrkamp.
-
Arruda, Ayda I. (1977) On the Imaginary Logic of N. A. Vasil'év.
Studies in Logic and the Foundations of Mathematics Volume 89, 1977, Pages
3-24.
-
Barwinski, R.; Bering, R. & Eichenberg, Chr. (2010, Hrsg.): Dialektische
Psychologie und die Zukunft der Psychotherapiewissenschaft (Festschrift
für Gottfried Fischer). Kröning: Asanger.
-
Bense, Max (1949/50) Theorie dialektischer Satzsysteme - Eine Untersuchung
über die sogenannte dialektische Methode. In: Philosophische Studien,
Bd. 1, 1949, S. 202 ff., Bd. 2, 1950, S. 153 ff.
-
Bense, Max (1949) Moderne Dialektik - Neue Forschungen. In: Universitas,
Stuttgart, Jg. 1, H. 4, April 1949, S. 493-495
-
Blendinger, Heinrich (1947) Polarität als Weltgesetz. Stuttgart: Wunderlich.
-
Bloch, Walter (1972) Polarität. Ihre Bedeutung Für Die Philosophie
Der Modernen Physik, Biologie Und Psychologie.
-
Bochenski, J. M. (1962) Der sowjetrussische dialektische Materialismus
(DIAMAT). Dalp-Taschenbücher.
-
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erschien 1896 in der Zeitschrift »Die neue Zeit«, der Abschnitt
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_
Links (Auswahl: beachte)
> Quellen und Materialien.
Glossar,
Anmerkungen und Fußnoten >
Eigener
wissenschaftlicher Standort. > Eigener
weltanschaulicher Standort.
1)
GIPT= General and
Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
__
Coincidentia
Oppositorum Aufhebung der irdischen Widersprüche im Unendlichen,
im göttlichen All (bei Nikolaus von Kues und Giordano Bruno) [Quelle
Duden]
__
dialektischer Materialismus
nach Wirtschaftslexikon24 (Ausgabe 2018)
http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/dialektischer-materialismus/dialektischer-materialismus.htm
__
Elenktik Kunst des Beweisens, Widerlegens,
Überführens. Methode von Sokrates, wie Metzelers Lexikon der
Philosophie darlegt. https://www.spektrum.de/lexikon/philosophie/elenktik/537
__
Engels' Hegel-Kritik
"Es ist also die Geschichte der Natur wie der menschlichen Gesellschaft,
aus der die Gesetze der Dialektik abstrahiert werden. Sie sind eben nichts
andres als die allgemeinsten Gesetze dieser beiden Phasen der geschichtlichen
Entwicklung sowie des Denkens selbst. Und zwar reduzieren sie sich der
Hauptsache nach auf drei:
-
das Gesetz des Umschlagens von Quantität in Qualität und umgekehrt;
-
das Gesetz von der Durchdringung der Gegensätze;
-
das Gesetz von der Negation der Negation.
Alle drei sind von Hegel in seiner idealistischen Weise als bloße
Denkgesetze entwickelt: das erste im ersten Teil der »Logik«,
in der Lehre vom Sein; das zweite füllt den ganzen zweiten und weitaus
bedeutendsten Teil seiner »Logik« aus, die Lehre vom Wesen;
das dritte endlich figuriert als Grundgesetz für den Aufbau des ganzen
Systems. Der Fehler liegt darin, daß diese Gesetze als Denkgesetze
der Natur und Geschichte aufoktroyiert, nicht aus ihnen abgeleitet werden.
Daraus entsteht dann die ganze gezwungene und oft haarsträubende Konstruktion:
Die Welt, sie mag wollen oder nicht, soll sich nach einem Gedankensystem
einrichten, das selbst wieder nur das Produkt einer bestimmten Entwicklungsstufe
des menschlichen Denkens ist. Kehren wir die Sache um, so wird alles einfach
und die in der idealistischen Philosophie äußerst geheimnisvoll
aussehenden dialektischen Gesetze werden sofort einfach und sonnenklar."
Dialektik
der Natur, S. 348.
__
Flammer unterscheidet 7 Faktoren
Flammer, August (2009). Entwicklungstheorien. Psychologische
Theorien der menschlichen Entwicklung. 4. A. Bern: Huber, S. 18:
"1.2 Entwicklung 18
1.2.1 Entwicklung = Abfolge alterstypischer Zustandsbilder? 18
1.2.2 Entwicklung = Veränderung? 18
1.2.3 Entwicklung = reifungsbedingte Veränderungen? 19
1.2.4 Entwicklung = Veränderungen zum Besseren oder Höheren?
19
1.2.5 Entwicklung = qualitative resp. strukturelle Veränderungen?
20
1.2.6 Entwicklung = universelle Veränderungen? 21
1.2.7 Entwicklung = Sozialisation? 22"
__
Internetseite
Um die häufige und lästige Fehlermeldung 404 zu minimieren,
geben wir nur noch Links von Quellen an, die in den letzten Jahrzehnten
eine hohe Stabilität ihrer URL-Adressen gezeigt haben (z.B. Wikipedia,
DER SPIEGEL)
__
Mary 2009
Mary bringt viele Beispiele von Werteverkündern und ihrer dazu
widersprüchlichen Lebenspraxis:
S. 61 "Nehmen wir als Beispiel die Kindererziehung.
Man schickt I seine Kinder auf eine Schule, damit sie dort zu Freiheit
und Selbstbestimmung herangezogen werden. Durch die autoritäre Weisung
»Du gehst zur Schule«, die notfalls mit Ordnungsamt und Polizeikraft
durchgesetzt wird, verstößt man jedoch automatisch gegen Freiheit
und Selbstbestimmung."
S. 62 "Der Rat der EU erlässt Gesetzte, die
für alle Mitgliedsländer Geltung haben. Er tagt grundsätzlich
nicht öffentlich: »Diese demokratische Perversität kommentiert
der frühere Präsident des Europäischen Parlaments, Hänsch,
so: »Das hat es in der westlichen Welt noch nie gegeben, jedenfalls
unter den Demokratien nicht, dass ein Gesetzgebungsorgan hinter verschlossenen
Türen tagt und seine Beschlüsse im Geheimen fasst.«1"
S. 63a "Wie man sieht, ist es schon in der Familie
unmöglich, sein Verhalten auf bestimmte Werte festzulegen oder an
diesen auszurichten. Nicht anders verhält es sich im gesellschaftlichen
Bereich. Wenn die Gesellschaft sich beispielsweise auf Freiheit festlegt,
gewinnen die Starken, und die Schwachen verlieren, was unsolidarisch ist.
Jede gesetzliche Regelung, die dann zur Wahrung der Solidarität eingeführt
wird, schränkt die Freiheit ein. Solchermaßen erzwungene Solidarität
richtet sich nun gegen den Wert der Selbstverantwortung. Baut man dann
mehr auf Selbstverantwortung, wird man automatisch ungerecht. Und so weiter
und so fort."
S.63b "Mitgefühl Nach dem Besuch des Kinderhospizes
»Sternenbrücke« zeigte sich Hamburgs Bürgermeister
Ole von Beust emotional beeindruckt. Er appellierte an die Hamburger: »Bitte
unterstützen Sie dieses Projekt mit Spenden.«3 Auf die Idee,
das undichte Dach des Sterbehauses aus Mitteln der Stadt erneuern zu lassen,
kam von Beust nicht. Stattdessen fördert er lieber prestigeträchtige
Großprojekte im Hafengebiet."
Quelle. Mary, Michael (2009) Werte im Schafspelz.
Bergisch-Gladbach: Lübbe.
Dialektik-Beispiel S.183 (Interview mit Dirk Baecker):
"Kommunikation strukturiert Abhängigkeit zwischen unabhängigen
Elementen auf eine Art und Weise, die beides, Abhängigkeit und Unabhängigkeit,
zugleich unterstreicht ... [Dafür ist der Wert sozusagen ideal; M.
Mary] weil er bindet und offenlässt zugleich. Der Wert des Wertes
besteht darin, ein hoch empfindliches Netzwerk wechselseitiger Bestimmung
zu schaffen, in der jeder Wert zugleich ein Freiheitsgrad ist. Man kann,
muss ihm aber nicht folgen, sondern kann auf andere Werte ausweichen. Dadurch
kommen nie einzelne Werte als Lösungen infrage, auf die die Gesellschaft
sich festlegen muss. Dieses gleichzeitige Binden und Offenlassen ist wohl
die wichtigste Aufgabe des Wertes.3"
__
Moeglichkeiten einer dialektischen
Logik
1) A = A+ UND A-. Der Widerspruch ist dann in A "versteckt", kann also
auch aussagelogisch nicht mehr stören. Dahinter stehen dann Vorstellungen
etwa folgender Art: Ein Dialektischer Sachverhalt Sd besteht
aus zwei Teilen: Sd = Sd+ und Sd-.
Sd kann auch Einheit der Gegensätze oder das Ganze
genannt werden. Sd+ und Sd- heißen auch die
Gegensätze des dialektischen Sachverhalts Sd.
2) A UND -A := wd (dialektisch wahr). Man definiert dialektische
Wahrheitstafeln.
__
stipulieren
Ausdruck bei Gotthard Günther. Duden: "1. vertraglich vereinbaren,
übereinkommen 2. festlegen, festsetzen
Synonyme zu stipulieren abmachen, abschließen, aushandeln,
ausmachen, sich einigen, festmachen, schließen, übereinkommen,
vereinbaren, sich verständigen"
__
Zellsterben
-
"Wie viele Zellen sterben jeden Tag in deinem Körper? Weit mehr als
wir Haare auf dem Kopf haben! Und mit Sicherheit mehr als es Autos auf
unseren Straßen gibt! Täglich sterben nämlich zwischen
50.000.000.000 und 70.000.000.000 Zellen in unserem Körper..." [science.lu
21.11.2013, Abruf 29.10.19]
-
"Bei einem erwachsenen Menschen sterben in jeder Sekunde rund 50 Millionen
Zellen ab – das hört sich viel an, entspricht aber aneinandergelegt
allenfalls einer ein Kilometer langen Zellenkette. Zudem werden in jeder
Sekunde auch beinahe genauso viele Zellen neu gebildet, so dass die Bilanz
unterm Strich fast ausgeglichen ist. Aber eben nur fast, denn der erwachsene
Mensch baut nach und nach ab." [Spektrum.de 27.07.2003 Abruf 29.10.19].
Das ergibt auf einen Tag hochgerechnet: 4.32*10^12, also rund 4 Billionen.
-
RP online (ohne Datum; Abruf 29.10.19): "
-
Augenzellen Diese Zellen halten ein Leben lang. Dies ist jedoch problematisch:
Durch die Abnutzung der äußeren Netzhaut-Zellen kommt es im
Alter zu Sehmängeln.
-
Blutzellen legen eine Strecke von 1600 Kilometern zurück, bevor sie
nach ungefähr 120 Tagen sterben. Ihr "Friedhof" befindet sich in der
Milz.
-
Darmzellen 1,4 Tage lang ist das Leben von Dünndarmzellen im Schnitt,
im Dickdarm ist ihre Lebenserwartung etwas höher: zehn Tage.
-
Schweißdrüsenzellen Diese halten ein Leben lang, werden also
auch nicht erneuert.
-
Nervenzellen Auch die Nervenzellen erneuern sich zeitlebens nicht.
-
Hautepidermis Die Zellen der Oberhaut haben sich nach durchschnittlich
19,2 Tagen neu gebildet.
-
Knochenzellen Sie haben eine "Haltbarkeitsdauer" von ca. 25-30 Jahren.
-
Hirnzellen Die weitverbreitete Ansicht, dass sich Hirnzellen nicht mehr
regenerieren würden, ist falsch. Auch wenn für 100 abgestorbene
Zellen nur ein bis zwei Stück "nachwachsen".
-
Lymphozyten (Zellen des Immunsystems) Die Lebenserwartung dieser Zellen
ist unterschiedlich. So können sie 5 Tage oder sogar Jahre alt werden.
-
Magenzellen Sie leben nicht lange. Nach 1,8 Tagen werden sie von Nachfolgezellen
ersetzt.
-
Zellen der Harnblase Sie existieren durchschnittlich 66 Tage.
__
Querverweise
Standort: Begriffsanalyse und Untersuchungen
zur Dialektik.
*
Haupt- und Verteilerseite
Begriffsanalysen.
Überblick Arbeiten
zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik, Statistik
und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.
*
*
Dienstleistungs-Info.
*
Zitierung
Sponsel, R. (DAS). Begriffsanalysen
und Untersuchungen zur Dialektik Haupt- und Verteilerseite. Internet
Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/wisms/sprache/BegrAna/Dialektik/BA_Dial0.htm
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2. Teil inhaltliche Prüfung
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Rechtschreibprüfung: irs 26.11.2019 / erst-korrigiert: irs 18.11.2018
Änderungen Kleinere
Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet
und ergänzt.
_Aufgrund gelegentlicher
Ergänzungen und Korrekturen mit F5-Taste updaten empfohlen
18.09.22 Link zum Hauptartikel Gegensatz
21.11.20 LitErg.
02.12.19 Korrektur.
26.11.19 Rechtschreibprüfung und
Rechtschreib-Korrektur.
20.11.19 Grundversion
erstmals ins Netz gestellt.
18.11.19 Vorläufiger
Abschluss noch nicht end-korrigiert.
22-23.10 Weitere
Differenzierungen und Präzisierungen der Referenzwelten.
21.10.19 Stand
vergegenwärtigt.
02.-10.19 Bis 21. Oktober
unterbrochen für die Auswertung
der ersten 10 rechtswissenschaftlichen Werke.
00.02.19 Analysen
und Ausarbeitungen bis 21.2.2019 fortgesetzt.
03.12.18 Unterbrochen
bis 5.1.19
10.11.18 Weil
zu groß geworden, zerlegt und einige Bereiche ausgelagert.
07.11.18 Vorläufiger
organisatorischer Abschluss
01.11.18 angelegt
Interne Notizen
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