Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=20.11.2019 Internet Erstausgabe, letzte Änderung: 25.11.19
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel   Stubenlohstr. 20   D-91052 Erlangen
    Mail:_sekretariat@sgipt.org_ Zitierung  &  Copyright

    Anfang_ Begriffsanalyse Dialektik im engeren logische Sinne_Datenschutz_Rel. Aktuelles _Überblick_Überblick Wissenschaft _Rel. Beständiges_ Titelblatt_Konzept_Archiv_Region_Service iec-verlag___Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT1, Abteilung Wissenschaft, Bereich Sprache und Begriffsanalysen und hier speziell zum Thema:

    Materialien zur Dialektischen Logik im engeren, logischen Sinne
    Materialien zur Begriffsanalyse und Untersuchungen zur Dialektik

    Zur Einführungs, Haupt- und Verteilerseite Dialektik.
    _

    Originalarbeit von  Rudolf Sponsel, Erlangen
    _Aufgrund gelegentlicher Ergänzungen und Korrekturen mit F5-Taste updaten empfohlen


    Inhaltsverzeichnis

    Vorbemerkung Dialektische Logik im engeren, logischen Sinne.
    Dialektische Logik im Woerterbuch der Logik. [s]
    Dialektische Logik in der Modernen Logik von Georg Klaus. [m]
    Dialektische Logik bei Fogarasi in Dialektische Logik. [s]
    Dialektik und formale Logik bei Kopnin  [ts]
    Diskussion in Russland der 1950er Jahre. [i]
    Gegensatz und Widerspruch in der Logik bei Laszlo. [m]
    Max Benses Theorie dialektischer Satzsysteme.
    Dialektische Logik bei Gotthard Günther. [i]
    Lorenzen Das Problem einer Formalisierung der Hegelschen Logik. [i]
    Dialektisches Logik-Modell von Popper. [i]
    Essler Die sogenannte dialektische Logik. [m]
    Perelmann Dialectic and Dialogue. [i]
    Zitierung mit Signierung erwogen. [i]
    Wissenschaftlicher Apparat:
       Literatur;  Links; Glossar, Endnoten, Anmerkungen; 
       Copyright und Nutzungsrechte, Zitierung; Änderungen.
       [Interne Notizen]

    _



    Vorbemerkung
    Ein formal dialektisch-logischer Kalkül wurde meines Wissens bislang nicht entwickelt (auch nicht von Günther, eher von Bense), was angesichts der weltweit logisch-mathematischen Kompetenzen sehr verwundert. Selbst in den drei Logikbüchern von A.A. Sinowjew, die mir vorliegen, spielt dialektische Logik keine Rolle. Die Probleme und Möglichkeiten werde ich unten in einem eigenen Abschnitt  erörtern.
        Information zu den Signierungen.

    Dialektische Logik im Woerterbuch der Logik [s]
    Kondakow, N. I. (dt. 1978 russ. 1975). Wörterbuch der Logik. Berlin: Das europäische Buch.
        Im Abschnitt IV, S. 285f, wird zur Definition der dialektischen Logik ausgeführt:
        "IV. Die Definition des Begriffs d. L. (DialLenin) und seine Interpretation dieses Terminus brachte LENIN nur ein einziges Mal, und zwar in der Arbeit »Noch einmal über die Gewerkschaften, die gegenwärtige Lage und die Fehler Trotzkis und Bucharins«. Aber auch hier versteht LENIN den Terminus d. L. (DialLenin) völlig eindeutig als philosophische Lehre. Bei der Kritik der Scholastik, Eklektik und Metaphysik in den Überlegungen der Trotzkisten und der Bucharinleute wies LENIN auf das Neue hin, in dem die d. L. (DialLenin)  gerade im Vergleich.zu der von den Trotzkisten und Bucharinleuten metaphysisch interpretierten formale Logik weitergeht: „Um einen Gegenstand wirklich zu erkennen, muß man alle seine Seiten, alle Zusammenhänge und Vermittlungen' erfassen und erforschen. Wir werden das niemals vollständig erreichen, die Forderung der Allseitigkeit wird uns aber vor Fehlern und vor Erstarrung bewahren. Das zum ersten. Zweitens verlangt die dialektische Logik, daß man den Gegenstand in seiner Entwicklung, in seiner ,Selbstbewegung' (wie Hegel manchmal sagt), in seiner Veränderung betrachte ... Drittens muß in die vollständige 'Definition' eines Gegenstandes die ganze menschliche Praxis sowohl als Kriterium der Wahrheit wie auch als praktische Determinante des Zusammenhangs eines Gegenstandes mit dem, was der Mensch braucht, eingehen. Viertens lehrt die dialektische Logik, daß es .eine abstrakte Wahrheit nicht gibt, daß die Wahrheit immer konkret ist'...“ (L. 32. S. 85).
        Wie leicht zu sehen ist, vergleicht LENIN die d. L. (DialLenin)  hier nicht mit der traditionellen allgemeinmenschlichen Logik, wie das manchmal einige Philosophen darzustellen versuchen, sondern mit der Scholastik, Eklektik und der Metaphysik, d. h. mit dem konservativen, toten, antirevolutionären philosophischen Theorien, die sich auf eine metaphysisch interpretierte formale Logik zu stützen versuchten. In [>286] j^iuwicmung, reranaerung und „setostoewegung", das Einbeziehen der Praxis als Kriterium der Wahrheit in die Logik. Aber diese Merkmale charakterisieren nicht die Alternative zur traditionellen Logik, sondern den dialektischen Prozeß der Widerspiegelung der Außenwelt im Bewußtsein des Menschen, den Erkenntnisweg vom Nichtwissen zum Wissen, der der Interpretation des Erkenntnisprozesses durch die metaphysische eklektische Philosophie direkt entgegengesetzt ist. Die formale Logik ist keine Richtung in der Philosophie, sie ist eine spezielle Wissenschaft.
        Unter Hinweis darauf, daß die formale Logik sich davon leiten läßt, „was am gewöhnlichsten ist oder was am meisten ins Auge fällt, und sich darauf beschränkt“ kritisierte LENIN weiterhin die eklektische Definition, gegen die auch die formale Logik immer aufgetreten ist. LENIN sagt: „Nimmt man dabei zwei oder mehrere Definitionen und vereinigt sie ganz zufällig (sowohl Glaszylinder wie auch Trinkgefäß), so erhalten wir eine eklektische Definition, die auf verschiedene Seiten des Gegenstandes hinweist, und sonst nichts“ (L. 32. S. 85).
        Aber LENIN konnte das nicht auf die traditionelle formale Logik beziehen, da ihm das hauptsächliche Verfahren der Begriffsbestimmung, das in der Logik üblich ist, - über die nächste Gattung, den nächsten umfassenderen Begriff und die Artunterscheidung, den Artbegriff, der zur nächsten Gattung gehört, - schon seit- seiner Gymnasialzeit gut bekannt war und stets von ihm selbst bei der Begriffsbestimmung angewendet wurde. So fragt LENIN in »Materialismus und Empiriokritizismus«: „Was heißt etwas .definieren'“ und antwortete: „Es heißt vor allem, einen gegebenen Begriff auf einen anderen, umfassenderen zurückzuführen“ (L. 14. S. 141). Dieses Verfahren der Begriffsbestimmung der formalen Logik schließt die Eklektik aus. Daß LENIN in der Arbeit »Noch einmal über die Gewerkschaften ...« Dialektik und Metaphysik, marxistische und nichtmarxistische Konzeption vergleicht, davon zeugt auch die Tatsache, daß er d. L. (DialLenin)  und Marxismus in folgender Weise betrachtet, wenn er schreibt: „Marxismus, das heißt dialektische Logik (DialLenin) , ...“ (L. 32. S. 86). Dabei legt er die Betonung auf die Kopula „est“ (wie es in der Originalfassung heißt - d. Üb.), indem er sie durch Kursivschrift hervorhebt.
    V. ..."

      Kommentar zu Kondakow: Der Artikel über Logik, dialektische ist zwar mit 8 Spalten oder 4 Seiten sehr lang, aber er enthält keinen dialektischen Logik-Kalkül oder auch nur ein Regelwerk zum dialektisch-logischen Schließen, noch nicht einmal einen Ansatz. Im wesentlichen erfolgt eine Darstellung der Auffassung von Lenin. Nachdem Russland und die UdSSR über hervorragende Mathematiker- und LogikerInnen verfügte, darf man sich über dieses sehr dürftige Ergebnis schon einigermaßen wundern.




    Dialektische Logik in der Modernen Logik von Georg Klaus  [m]
    Klaus, Georg (1966) Moderne Logik. Berlin: VEB Wiss.
    Sachregistereinträge Logik, dialektische: 126-129, 173, 193-200.
    Zusätzliches Vorkommen: 180

    S. 126-129
    "... Wir sind der Auffassung, daß die nachfolgende Textstelle von Hegel einen für unsere Zweck sehr erheblichen rationellen Kern enthält.
        „In alles, was ihm (dem Menschen — G. K.) zu einem Innerlichen, zur Vorstellung überhaupt, wird, was er zu dem Seinigen macht, hat sich die Sprache eingedrängt, un< was er zur Sprache macht und in ihr äußert, enthält eingehüllter, vermischter, ode: herausgearbeitet, eine Kategorie; so sehr natürlich ist ihm das Logische, oder viel mehr dasselbe ist seine eigentümliche Natur selbst. Stellt man aber die Natur über haupt, als das Physikalische, dem Geistigen gegenüber, so müßte man sagen, dass das Logische vielmehr das Übernatürliche ist, welches sich in alles Naturverhalten des Menschen, in sein Empfinden, Anschauen, Begehren, Bedürfnis, Trieb eindrängt: und es dadurch überhaupt zu einem Menschlichen, wenn auch nur formell, zu Vorstellungen und Zwecken, macht. Es ist der Vorteil einer Sprache, wenn sie einen Reichtum an logischen Ausdrücken, nämlich eigentümlichen und abgesonderten/ für die Denkbestimmungen selbst besitzt; von den Präpositionen, Artikeln, gehören schon viele solchen Verhältnissen an, die auf dem Denken beruhen.“34
        Im Hinblick darauf, was Hegel meint, wenn er von Logik spricht, ist es ganz klar, daß er die Sprache nicht nur ob ihres Reichtums an formallogischen Bestimmungen lobt. Ihm geht es um die dialektische Logik (). Mit dieser aber haben es auch die von uns hier behandelten Denkbestimmungen zu tun.
        Hier wäre zunächst der Begriff der dialektischen Logik () zu erläutern. Er wird nicht einheitlich gebraucht, und viele zur Zeit noch vorhandene Mißverständnisse“ ergeben sich gerade aus dem recht unterschiedlichen Gebrauch dieses Begriffes. Wenn man unter dialektischer Logik () einfach die subjektive Dialektik () bzw. die dialektische Methode () versteht, so würde dieser zusätzliche Begriff nur unnötig Verwirrung hervorrufen und wäre überflüssig. Wir möchten ihn anders verstehen und, definieren: Die formale Logik ist die Theorie der extensionalen Denkbestimmungen. [>127] und Beziehungen, die dialektische Logik aber die Theorie der intensionalen Denkbestimmungen und Beziehungen.
          Dies sei an einem Beispiel erläutert:

      Die Aussage p bedeute: Durch diese elektrische Spule fließt ein Strom.
      Die Aussage q bedeute: In dieser elektrischen Spule entsteht ein Magnetfeld.
        Dann ist die Aussage „p/\q“ wahr, wenn sowohl p als auch q wahr sind. Wir wissen, daß die Aussagenverbindung ,,p/\q“ extensional ist, sie bleibt wahr, wenn  wir beispielsweise an Stelle von p setzen: 2 • 2 = 4 und an Stelle von q: Die Erde ist ein Planet, da ja beide Aussagen ebenfalls wahr sind. Nun gibt es aber zwischen beiden Aussagenverbindungen einen erheblichen Unterschied. Wir haben seinerzeit festgestellt, daß Aussagen nichts anderes sind als Abbildungen von Sachverhalten, während Aussagenverbindungen Abbildungen der Beziehungen zwischen Sachverhalten sind. Jetzt müssen wir diese Feststellung präzisieren. Die formale Logik hat es, was die Konjunktion betrifft, nur schlechthin und im allgemeinsten Sinn mit dem Zusammenbestehen oder Nichtzusammenbestehen von Sachverhalten zu tun. Sie fragt nicht nach der Art und Weise dieses Zusammenbestehens oder Nichtzusammenbestehens. In unserem ersten Beispiel bestehen beispielsweise die Sachverhalte des Stromdurchflusses durch eine Spule und der Entstehung : eines Magnetfeldes in dieser Spule notwendigerweise zusammen. Im zweiten Fall Ist das Zusammenbestehen der beiden Sachverhalte ein — im Sinne des Gebrauchs dieser Kategorie durch den dialektischen Materialismus () — zufälliges Zusammenbestehen. Die formale Logik unterscheidet zwischen beiden nicht und kann gar nicht zwischen ihnen unterscheiden. Der Unterschied zwischen beiden ist intentional und fällt in das Tätigkeitsfeld der dialektischen Logik ().
        Ähnliche Überlegungen ließen sich auch zum logischen Gehalt solcher sprachlichen Bestimmungen wie „obwohl“, „aber“ usw. anstellen. Wenn wir beispielsweise sagen: „Es regnet nicht, aber das Pflaster ist naß“, so ist hier ein Gegensatz ausgedrückt, und zwar der Gegensatz zwischen dem tatsächlich existierenden Zustand und dem natürlicherweise vorhandenen Zustand, daß es im allgemeinen nur bei Regen ein Naßwerden des Pflasters gibt. Der Unterschied zwischen diesen Bestimmungen und der logischen Konjunktion ist eben keinesfalls nur ein psychologischer, etwa in dem Sinne, daß wir unter Zugrundelegung der eben genannten Bedeutungen für p und q die Aussagenverbindung „p aber q“ nur deswegen gebrauchen, weil wir gewohnt sind, bei Naßwerden des Pflasters Regen zu erwarten. Mit derselben Begründung könnte man die Aussagenverbindung, ,q weil p“ abweisen und sie in den Bereich der Psychologie verbannen, wie dies David Hume getan hat. Tatsächlich sind diese intensionalen Aussagenverbindungen Abbildungen von realen Zusammenhängen. Sie lassen sich nicht durch extensionale Aussagenverbindungen ersetzen, wohl aber besitzen sie eine extensionale, ihnen zugrunde [>128] liegende Struktur. Gewisse Momente einer so aufgefaßten dialektischen Logik () gab es schon lange im Bereich der Modalitätenlogik. Ihre Nutzbarmachung für die dialektische Logik steht noch aus.
        Wir sind der Meinung, daß sich das Verhältnis von formaler Logik und Dialektik nicht durch einen Globaleinfall lösen läßt, sondern dadurch, daß man Lenins These zu diesen Fragen ernst nimmt. Sie besagt, daß man bei den Bestimmungen der formalen Logik nicht stehenbleiben darf, sondern weitergehen muß. Das bedeutet in unserem Falle, daß man nicht bei den extensionalen Bestimmungen stehenbleiben darf, sondern zu den intensionalen weitergehen muß. Wenn wir wieder vom Beispiel unserer Konjunktion ausgehen, so bedeutet das, daß man nicht bei der Tatsache des Zusammenbestehens oder Nichtzusammenbestehens von Sachverhalten und ihrer Abbildung auf die extensionale Aussagenverbindung der logischen Konjunktion stehenbleiben darf, sondern die Arten und Weisen des, Zusammenbestehens von Sachverhalten (notwendig, zufällig usw.) untersuchenmuß. Andererseits ist es ebenso wichtig, die extensionale Struktur einer solchen Aussagenverbindung wie ,.p obwohl q“ zu untersuchen.
        Beziehungen der dialektischen Logik () werden nämlich sicherlich falsch formuliert,; wenn die ihnen zugrunde liegende extensionale Struktur nicht beachtet wird. So ist die formale Logik eine notwendige, wenn auch nicht hinreichende Voraussetzung der dialektischen Logik (). Der oft gebrauchte Vergleich des Verhältnisses von formaler Logik und Dialektik () mit dem Verhältnis von niederer und höherer, Mathematik ist insofern durchaus zulässig, als die extensionalen Beziehungen die Grundlage, das Fundament sind, auf dem die dialektische Logik () aufbauen kann.
        Damit erübrigt sich auch eine weitere Erörterung der Behauptung, daß dies formale Logik etwa nur für den Hausgebrauch gelte. Extensionale Beziehungen; sind zwangsläufig in jedem Denken enthalten, und zwar gleichgültig, ob es sich; um den Hausgebrauch oder die höchste Stufe der Wissenschaft handelt. Überall, wo dialektisch gedacht wird, ob im Hausgebrauch oder in der Wissenschaft, müssen die extensionalen Bestimmungen, die jeweils zugrunde liegen, in Ordnung sein, sonst ergeben sich nicht dialektische Einsichten, sondern logische Unsinnigkeiten.
        Fassen wir das zum Problem des Extensionalen und des Intensionalen Gesagte zusammen, so können wir, wie schon betont, für den Bereich der Aussagenverbindungen sagen: Die Extensionalitätsthese der Logik ist in Wirklichkeit gar keine These, sondern eine Grenzziehung. Das heißt, die Aussagenverbindungen sind; nicht reduzierbar auf extensionale, also solche, deren Wahrheitswert nur von den, Wahrheitswerten der Einzelaussagen abhängt. Allerdings hat jede Aussagenverbindung einen extensionalen Aspekt, und dieser gehört zum Gegenstandsbereich der formalen Logik. Was sich nicht extensional erfassen läßt, der intensionale Aspekt also, ist Gegenstand der dialektischen Logik. [>129]
        Wir sprachen bereits einleitend davon, daß es nicht unsere Absicht sein könne, gewissermaßen nebenbei eine dialektische Logik zu entwerfen. Es geht uns nu darum, bestimmte Hinweise zu ihrer Ausarbeitung zu geben. So könnten wir uns beispielsweise vorstellen, daß eine systematische Untersuchung der intensionalen Komplemente zu den Bestimmungen der Aussagenlogik und später der Prädikatenlogik zum Aufbau einer dialektischen Logik () führen kann.
        Wir könnten uns eine solche Untersuchung etwa so vorstellen, wie zum Beispiel der logischen Konjunktion und an ihrer intensionalen bzw. dis Komplemente ungefähr skizziert haben. Von diesem Gesichtspunkt her ist es uns auch verständlich, weshalb es nicht gelungen ist, die sogenannte strenge Implikation, d. h. „Aus p folgt notwendigerweise g“ als organischen Bestandteil in die formale Logik einzufügen. Diese Aussagenverbindung ist nämlich Komplement zur formallogischen Implikation, hat also in der formalen Logik nichts zu suchen. — Wir sprachen schon über den Unterschied zwischen und dialektischem Widerspruch () und haben eine Reihe von Bestimmungen Unterschieds gegeben. Wir können jetzt noch eine weitere Bestimmung hinzufügen; aussagenlogischer Widerspruch ist eine extensionale Aussagenverbindung, der begriffliche dialektische Widerspruch () ergibt, in Aussagen formuliert, eine intensionale Aussagenverbindung. Wir werden auf das Thema der dialektitschen Logik () anläßlich der Behandlung der Logik der Begriffe nochmals zurückkommen.
      KmL126-34 G. W. F. Hegel, Wissenschaft der Logik, Bd. I, Leipzig 1961, S. 10."


    S. 193-200
    "
     



    Dialektische Logik bei Fogarasi in Dialektische Logik [s]   >  Inhaltsverzeichnis.
    Fogarasi, Bela (1953) Dialektische Logik. - mit einer Darstellung erkenntnistheoretischer Begriffe. Berlin: Aufbau. (auch Rotdruck 1971, mein Exemplar mit Fehlbindung 385-400)

    "Unsererseits möchten wir noch die Berechtigung und Notwendigkeit einer besonderen Ausarbeitung der dialektischen Logik durch folgende Erwägung unterstreichen. Die Wissenschaft der Dialektik (DialDefiniendum) - im weiteren Sinne des Begriffs - ist die Wissenschaft von den universellen Zusammenhängen, den gemeinsamen Gesetzen der Natur, der Gesellschaft und des Denkens (DialDefiniens). Es kann nicht bezweifelt werden, daß die Dialektik (DialDMat) in diesem weiten Sinne auch die Grundlage der dialektischen Logik (DialLog) ist. Nun aber hat, außer den gemeinsamen Gesetzen der Natur und Gesellschaft, sowohl die Natur als auch die Gesellschaft besondere Gesetzmäßigkeiten. Ebenso hat auch das Denken außer den gemeinsamen allgemeinen Gesetzmäßigkeiten, die für die Natur, [>25] die Gesellschaft und das Denken gültig sind, seine besonderen Gesetzmäßigkeiten. Das Denken ist nämlich nach dem Marxismus eine qualitativ höhere Bewegungsform als die übrigen bekannten Bewegungsformen; demzufolge müssen seine spezifischen Bewegungsformen und Bewegungsgesetze in einer besonderen dialektischen Disziplin (DialLog) untersucht werden. Diese besondere Disziplin ist die dialektische Logik (DialLog). In gewissem Sinne bildet sie einen Teil der Wissenschaft der Dialektik, als der Wissenschaft von den Gesetzen aller Bewegungsformen, in gewissem Sinne aber auch nicht. Die dialektische oder marxistische Logik muß auf der Grundlage der allgemeinen marxistischen, materialistischen Dialektik als eine besondere Disziplin ausgearbeitet werden. Ebenso, wie Marx die allgemeine Methode der Dialektik auf eine Einzelwissenschaft, die politische Ökonomie anwendet, ebenso, wie die sowjetische Wissenschaft die Dialektik bewußt in den verschiedenen Naturwissenschaften anwendet, müssen wir die Grundgesetze, die Prinzipien, die Methode der Dialektik (DialMeth) auch in der dialektischen Darstellung der Logik anwenden. Das aber macht besondere Forschungen und Untersuchungen sowie eine besondere Darstellung nötig, die aus den Eigentümlichkeiten des Denkens folgen.
        Im Interesse der Genauigkeit der Terminologie wird es zweckmäßig sein, das oben Gesagte in folgenden Begriffsbestimmungen zusammenzufassen :
    Objektive Dialektik: (DialDefiniendum) Dialektik der Naturvorgänge und der gesellschaftlichen Vorgänge. (DialDefiniens)
    Subjektive Dialektik: (DialDefiniendum) Widerspiegelung der objektiven Dialektik im Denken, dialektisches Denken. (DialDefiniens)
    Dialektik als Wissenschaft: (DialDefiniendum), (DialWis) die Wissenschaft von den universellen Zusammenhängen, von den Gesetzen aller Bewegungsformen. (DialDefiniens)
    Dialektische Logik: (DialDefiniendum), (DialLog) die mittels der dialektischen Methode ausgearbeitete Wissenschaft von den Gesetzen der Denkformen und des Denkens. (DialDefiniens)
        Wesentlich in diesem Sinne gebrauchen wir im vorliegenden Werk die hier besprochenen Ausdrücke. Es kommt aber vor, daß wir einfach von „Logik“ sprechen und darunter die traditionelle formale Logik verstehen oder auch das Wort Logik in einem ganz allgemeinen Sinne gebrauchen, der sowohl die formale als auch die dialektische Logik (DialLog) in sich faßt. Oft wäre es schwierig gewesen, mit dem längst eingewurzelten Wortgebrauch völlig zu brechen. Diesen Wortgebrauch haben wir uns jedoch nur in Fällen gestattet, bei denen die Möglichkeit eines Mißverständnisses ausgeschlossen war.
        Noch eine terminologische und nicht nur terminologische Bemerkung! Die Gegenüberstellung von formaler und dialektischer Logik ist geschichtlichen Ursprungs. Sie entstand in einer Zeit, in der die Klassiker des Marxismus um die Anerkennung der Dialektik, der dialektischen Methode (DialMeth) und dialektischen Logik (DialLog), einen Kampf führten. In unserer Zeit, in der der Kampf zwischen Materialismus und Idealismus auch in der Logik in verschärften Formen geführt wird, ist es nötig, zu unterstreichen, daß die von uns anerkannte dialektische Logik die materialistisch-dialektische Logik (DialMatLog) ist.1 Wenn wir also in dieser Arbeit ohne besonderes Beiwort von dialektischer Logik sprechen, so verstehen wir darunter ausgesprochenermaßen die materialistisch-dialektische Logik (DialMatLog).
        Wir gehen nun zur Frage der Vortragsweise, der Darstellung der Logik über. Die radikale prinzipielle Verschiedenheit der Methode (DialLog) der formalen und der dialektischen Logik (DialLog) darf nicht so aufgefaßt werden, als ob beide voneinander ständig durch eine chinesische Mauer völlig getrennt wären oder getrennt werden könnten. Das würde eine völlig pedantische und in der Praxis unfruchtbare Auffassung der Frage bedeuten. In der Darstellung der Logik müssen wir an den sehr zutreffenden Vergleich von Engels zwischen dem Verhältnis der niederen und höheren Mathematik einerseits und dem Verhältnis der formalen Logik und der dialektischen Logik (DialLog) andererseits erinnern. Ohne Kenntnis der niederen, elementaren Mathematik kann man sich nicht mit höherer Mathematik befassen. Wer so etwas versuchen wollte, würde sich nur der Lächerlichkeit preisgeben. Ebenso verhält es sich mit der Logik. Zum Studium und zur Ausarbeitung der dialektischen Logik (DialLog) ist die gründliche Kenntnis der formalen Logik nötig. Man muß alles, was in ihr brauchbar und von bleibendem Werte ist, kennen, und zwar gründlich kennen. Die formale Logik kann (wenn auch nicht vollkommen) ohne die Kenntnis der dialektischen Logik (DialLog) dargestellt werden, nicht aber umgekehrt. Was folgt hieraus für ein Werk wie das vorliegende, dessen Hauptziel die Darstellung und Weiterentwicklung der dialektischen Logik (DialLog) ist? Wenn uns einst gute Lehrbücher der formalen Logik zu Gebote stehen werden, wenn die formale Logik in unseren Mittel- und Hochschulen systematisch unterrichtet werden wird, so wird es genügen, sich auf diese Lehrbücher zu berufen und die Darstellung auf die dialektische Logik (DialLog) zu konzentrieren, so wie die bekannten Darstellungen der höheren Mathematik die Kenntnis der elementaren Mathematik voraussetzen. Heute aber sind wir bekanntlich auf dem Gebiete der Logik noch nicht so weit. Die alten, in den Schulen verwandten Lehrbücher der Logik waren wertloses Flickwerk. Das zeitgemäße Lehrbuch der formalen Logik ist selbst in der Sowjetunion vorläufig noch eine Forderung, die durch die bisher erschienenen Darstellungen nicht befriedigt wird.
        In dieser Lage gab es für die Darstellung der Logik praktisch nur eine reale Möglichkeit: in einer Arbeit „die niedere und die höhere Mathematik“ der Logik zu exponieren. Zuerst stellen wir bei den einzelnen Fragen die Sätze der formalen Logik dar. Die Verbesserung der Darstellung besteht darin, daß wir möglichst zeitgemäßes Beispielmaterial verwenden und den ungeheuren scholastisch-formalistischen Wust über Bord werfen. Hierauf gehen wir zur Darstellung der „höheren Mathematik“ der Logik über.
        Auf beiden Linien aber beschränken wir uns nicht auf Darlegung und Zusammenfassung: wir tragen neue Gesichtspunkte in die Darstellung hinein. Das ist auch die Antwort auf die Frage, die in der Diskussion der ersten Auflage dieser Arbeit aufgeworfen wurde: ob meine Darstellung der Logik dialektische (DialLog) oder formale Logik (DialFlog) oder keines von beiden, sondern irgendeine dritte Art von Logik sei. Die Antwort ist klar und eindeutig: diese Arbeit ist hinsichtlich ihrer Methode dialektische Logik (DialLog), aber die Darstellung mußte auch die formale Logik umfassen.
        Indessen war nicht nur die praktische Brauchbarkeit, nicht nur der pädagogische Gesichtspunkt für uns maßgebend, als wir die vorliegende Form der Darstellung wählten und in der zweiten Auflage beibehielten. Der tiefere Grund dafür ist folgender: die dialektische Logik (DialLog) kann auch, rein theoretisch betrachtet, von der formalen Logik nicht gänzlich getrennt behandelt werden. Die formale, richtiger gesagt, die elementare Logik ist der Ausgangspunkt; die dort behandelten ständigen, oberflächlichen, formalen Zusammenhänge in Bewegung zu bringen, zu vertiefen, in erkenntnistheoretischem Zusammenhang zu behandeln, bildet die Aufgabe der dialektischen Logik (DialLog). Wir wollen also die formale Logik nicht „dialektisieren“,"
     

      Kommentar zu Fogarasi: Die Arbeit definiert erfreulicherweise einige Begriffe: objektive D., subjektive D., Dialektik als Wissenschaft und Dialektische Logik. Ansonsten wird der Anspruch erhoben, dass die dialektische Logik umfassender und tiefer als die formale Logik sei und diese einschließe bzw. umfasse.
    _


    Dialektik und formale Logik bei Kopnin  [ts]
    Kopnin, P.V. (russ. 1969, dt. 1970) Dialektik - Logik - Erkenntnistheorie. Lenins philosophisches Denken - Erbe und Aktualität. Berlin: Akademie-Verlag.
        Das dritte Kapitel trägt den Titel "Dialektik und formale Logik". Man sollte erwarten, dass hier das logische Regelwerk der dialektischen Logik dargestellt wird. Zu Beginn wird S. 135 ausgeführt:

    "III. KAPITEL
    Dialektik und formale Logik

    § 1 Der Gegenstand der formalen Logik und seine Veränderung
    im Laufe der Wissenschaftsentwicklung

    Da das Denken sowohl von der formalen Logik als auch von der Dialektik (DialonS) untersucht wird, entsteht der Fragenkomplex, in welchem Verhältnis beide zueinander stehen, was von der formalen Logik, was von der Dialektik (DialonS) untersucht wird, welcher Unterschied zwischen den Methoden, mit denen Dialektik (DialonS) bzw. formale Logik das Denken untersuchen, existiert.
        Will man das Wesen der Dialektik (DialWesen) und ihre Bedeutung für die Entwicklung des modernen wissenschaftlichen Denkens verstehen, so muß man diese Fragen lösen. Das Denken wird außerdem auch von anderen Wissenschaften erforscht, zum Beispiel von der Psychologie. Die Psychologie untersucht die Denktätigkeit des Individuums in Abhängigkeit von den Bedingungen, unter denen sie sich vollzieht; sie hat die Aufgabe, die Gesetzmäßigkeiten aufzudecken, nach denen das Denken verläuft, welches zu bestimmten Erkenntnisresultaten führt. Die Logik hat die Untersuchung dieser Erkenntnisresultate zum Gegenstand; sie untersucht nicht die Gesetze, nach denen das Denken des Individuums verläuft, sondern die Gesetze, nach denen das Denken zur Wahrheit gelangt. Lenin schrieb: „Nicht Psychologie, nicht Phänomenologie des Geistes, sondern Logik = Frage nach der Wahrheit.“1 Das bedeutet natürlich nicht, daß es die Psychologie überhaupt nicht interessiert, zu welchen Erkenntnisresultaten der Denkprozeß führt — zu wahren oder zu falschen —, sondern, daß das Problem der Wahrheit des Denkens kein spezieller Gegenstand der Psychologie ist.
        Dialektik (DialonS) und formale Logik entstanden und entwickelten sich beide im Schoße der Philosophie. Wie verhalten sie sich jetzt zueinander, welchen Einfluß üben sie auf die Wissenschaftsentwicklung aus ? Zur Beantwortung dieser Frage genügt es nicht, nur die Bedeutung dieser Termini zu klären; man muß auch den realen Inhalt der in ihnen enthaltenen Begriffe aufdecken.
        1 W. I. Lenin, Werke, Bd. 38, S. 164."

    Es folgen Ausführungen zur Geschichte. § 3 Kommt dann zur Kern der Sache, S. 164f wie folgt (RS 14pt fett-kursiv hervorgehoben):

    "Wie die Geschichte der Logik zeigt, kann die Analyse des Erkenntnisprozesses und seiner verschiedenen Seiten als objektive Grundlage dienen, um den Gegenstand der formalen Logik von dem der dialektischen Logik abzugrenzen. Jede Logik schafft einen Apparat für das Funktionieren des Denkens. Wenn es keinen solchen Apparat gibt, gibt es keine Logik. Deshalb ist es nur berechtigt, von der materialistischen Dialektik (Dialmat) als von einer Logik zu sprechen, sofern sie einen solchen Apparat schafft — genauer, einen Organismus des Denkens, [>165[ den  es in keinem anderen logischen System gibt. Was ist das für ein Apparat?
        Auf diese Frage gibt es in der marxistischen Literatur keine eindeutige Antwort. Von einigen Wissenschaftlern wird angenommen, daß die Dialektik (DialElog) ihre eigene Logik der Ableitung von Folgerungen aus Prämissen schafft, d. h. ihren eigenen logischen Kalkül, der nicht auf den formallogischen Gesetzen (Identität, ausgeschlossener Widerspruch), sondern auf den Gesetzen der Dialektik (DialGes) aufbaut.
        Wir können hier die Formen solcher Kalküle nicht analysieren, weil es noch niemandem gelang, sie aufzubauen. Das, was vorgeschlagen wurde, verdient keine ernsthafte Beachtung. Aber selbst diese negative Erfahrung ist überaus lehrreich und zweifellos bedeutungsvoll für die Entwicklung des logischen Denkens. Sie beweist nochmals, daß man keinen logischen Kalkül aufbauen kann, wenn man gleichzeitig das formallogische Gesetz vom ausgeschlossenen Widerspruch verwirft.
        Der logische Kalkül ist ein Apparat, um nach angegebenen Regeln mit Zeichen zu operieren. Einige dieser Regeln sind für einen jeden Kalkül unerläßlich, die anderen nur für bestimmte Formen. Von den ersteren ist das Gesetz vom ausgeschlossenen Widerspruch das formallogische Minimum; wenn man es verletzt, kann man keinen einzigen logischen Kalkül aufbauen.
        Aber das bedeutet nicht, daß es prinzipiell unmöglich ist, die Gesetze der Dialektik () zu Regeln des logischen Kalküls zu machen. Beim Operieren mit Zeichen können wir jede inhaltliche Behauptung als Regel einschließen, auch ein dialektisches Gesetz (),  aber dabei muß das Minimum für das Funktionieren eines logischen Kalküls, das formallogische Gesetz vom ausgeschlossenen Widerspruch in dieser oder jener Formulierung, erhalten bleiben. Hier ist die Erfahrung des russischen Logikers N. A. Vasil’ev lehrreich, der versuchte, ein System aufzubauen, das er nichtaristotelische, phantasiegeborene Logik nannte, in der er von der Anerkennung der Existenz von Widersprüchen in der realen Welt ausgeht. Dabei nimmt er als absolut für jedes logische System das Gesetz des absoluten Unterschieds von Wahrheit und Falschheit an („ein Urteil kann nicht gleichzitig wahr und falsch sein“), das seinem Inhalt nach mit dem formallogischen Gesetz vom ausgeschlossenen Widerspruch identisch ist. Als Resultat erhielt Vasil’ev ein neues formallogisches System nicht mit zwei (behauptenden und verneinenden), wie bei Aristoteles, sondern mit drei Arten von Urteilen (als drittes — Urteil des Widerspruchs), mit einigen ergänzenden Modi des Syllogismus. [>]
        Das war jedoch im Prinzip keine neue dialektische Logik (), sondern einfach eine Bereicherung des formallogischen Apparates um neue Ergänzungen. Vasil’ev schloß in sein logisches System Aussagen ein, die die Einheit widersprüchlicher Eigenschaften und Beziehungen in einem Gegenstand fixieren. Die moderne modale Logik ging in dieser Hinsicht noch weiter und baute einen Kalkül mit möglichen, unmöglichen, notwendigen, zufälligen Aussagen auf. Die sogenannte deontische Logik unterscheidet unabdingbare, erlaubte, gleichgültige, verbotene Aussagen. Aber niemand nennt die moderne modale Logik mit allen ihren Bereichen „dialektische Logik“ (), denn sie funktioniert als Apparat eines logischen Kalküls, der nach der Methode der formalen Logik aufgebaut ist.
        Die materialistische Dialektik ist in anderem Sinne Logik als die formale, und folglich schafft sie einen logischen Apparat von anderem Charakter, der nicht als logischer Kalkül funktioniert. Sie nimmt das Denken nicht als Operieren mit Zeichen nach bestimmten Regeln (das ist die Aufgabe der formalen Logik), sondern als Prozeß der Herausbildung von Begriffen, in denen die Natur, in einer den menschlichen Bedürfnissen gemäß umgebildeten Form, gegeben ist. Deshalb ist hier ein Apparat nicht erforderlich, um nach bestimmten Regeln von einem Zeichen zu einem anderen überzugehen, sondern um von einem Begriff zu einem anderen fortzuschreiten, wobei diese strengen Regeln fehlen."
     

      Kommentar zu Kopnin : Das Eingeständnis S. 165: "Wir können hier die Formen solcher Kalküle nicht analysieren, weil es noch niemandem gelang, sie aufzubauen." ist beachtlich. Weniger S. 166: "Die materialistische Dialektik ist in anderem Sinne Logik als die formale, und folglich schafft sie einen logischen Apparat von anderem Charakter, der nicht als logischer Kalkül funktioniert." Ein solcher Apparat lag bis 1969 nicht vor, was nicht gerade für Kompetenz und Niveau der dialektischen Wissenschaft spricht.




    Diskussion in der Sowjetunion der 1950er Jahre [i]
     
      Inhaltsverzeichnis
      "Vorbemerkung der Herausgeber 5
      K. S. Bakradse  Über das Verhältnis von Logik und Dialektik 7
      W. I. Tscherkessow Über Logik und marxistische Dialektik 27
      M. S. Stroowitsch  Über den Gegenstand der formalen Logik 47
      S. B. Morotschnik   Der Grundwiderspruch zwischen Dialektik und Sophistik 60
      1.1. Osmakow  Über die Logik des Denkens und die Wissenschaft der Logik 77
      W. P. Tugarinow und   L. J. Maistrow  Gegen den Idealismus in der mathematischen Logik
      S. A. Janowskaja Brief an die Redaktion 113
      P. S. Popow Der Gegenstand der formalen Logik und der Dialektik 118
      N.W. Sawadskaja Zur Diskussion über Fragen der Logik 131
      A. O. Makoweiski Was muß die Logik als Wissenschaft sein? 138
      Dobrin Spassow  Die dialektische Logik darf man nicht ablehnen, sondern muß sie ausarbeiten 143
      M. N. Alexejew  Die Diskussion über Fragen der Logik an der Moskauer Staatlichen Universität 147
      A. D. Alexandrow  Über die Logik 159
      F. J. Ostrouch  Gegen die Entstellung des Marxismus in Fragen der Logik 177
      B. M. Kedrow  Uber das Verhältnis der Logik zum Marxismus 193
      M. Alexejew und  W. Tscherkessow Über die Logik und das Logikstudium 217
      Zu den Ergebnissen der Logikdiskussion 233"



    Erdei, Laszlo (1972) Gegensatz und Widerspruch in der Logik. Budapest: Akademiai Kiado. [m]

    "Der grundlegende Unterschied in der Natur der formalen und der dialektischen Logik () zeigt sich am meisten in der abweichenden oder scheinbar abweichenden Einstellung zum Satz vom Widerspruch. Die formale Logik erfordert nämlich eine Widerspruchsfreiheit, während die dialektische Logik ()  bekanntlich eine Logik ist, die auf dem Widerspruch basiert. Die einschlägigen Diskussionen haben meines Erachtens bis heute eine falsche Richtung genommen und zumeist nur zu Missverständnissen geführt. Zur Beseitigung dieser Missverständnisse versuche ich nachstehend das wahre Problem zu präzisieren und zu lösen.

    I.
        0 In der Literatur der formalen, wie der dialektischen Logik ()  wird der Satz vom Widerspruch im allgemeinen im Zusammenhang mit dem "Urteil" (mit der "Aussage" usw.) behandelt. Seine Geltung wird jedoch in keiner Logik nur auf die Urteile beschränkt; eine derartige Beschränkung ist besonders in der dialektischen Logik ()  unvorstellbar. Trotzdem scheint es einfacher zu sein, wenn wir den Satz vom Widerspruch im weiteren der allgemeinen Gepflogenheit entsprechend nur im Zusammenhang mit den Urteilen behandeln. Hierdurch wird zwar das Beispielmaterial eingeschränkt, doch die Darstellung und die Lösung des Problems werden hoffentlich übersichtlicher. So haben wir nämlich die Möglichkeit, die grundlegendsten Typen der möglichen Verhältnisse der widersprüchlichen Urteile in der Form von logischen Folgerungen zu formulieren, das über den Satz vom Widerspruch Gesagte zumindest in bezug auf das Urteil in der Praxis anzuwenden und die Lehren daraus bei der Formulierung der Ergebnisse sogleich zu berücksichtigen.
        1 Der Satz vom Widerspruch (principium contradictionis) in der formalen Logik besagt lediglich "kontradiktorische Aussagen sind nicht gleichzeitig wahr".1
     
      E1 Aristoteles (1) Buch IV, Kapitel 6, 1011b"




    Max Benses Theorie dialektischer Satzsysteme.
    Bense, Max (1949/50)  - Eine Untersuchung über die sogenannte dialektische Methode. In: Philosophische Studien, Bd. 1, 1949, S. 202 ff., Bd. 2, 1950, S. 153 ff.

        Im Teil I, 1949, S. 205 gibt Bense seine vier Ziele mit dieser Untersuchung an:

      "Unsere Untersuchung hat vier Ziele: erstens die Klärung der Frage nach der formalen Dialektik, d. h. die Klärung der Frage nach der exakten Methodologie des dialektischen Verfahrens; zweitens die Klärung der Frage nach der Erweiterung unseres Rationalitätsbereiches durch die sogenannte dialektische Methode; drittens die systemtheoretische Stellung der dialektischen Methode bis zur Darstellung eines „Systems dialektischer Sätze", insbesondere eines „Systems des dialektischen Materialismus" und viertens — im Anschluß an Günthers Problem — die Frage einer Reduzierung der Transzendentallogik."


    Gliederung der Arbeit (von mir nach der Darstellung Benses)
        1. Vorbemerkung. 202-205
        2. Historischer Rückblick. 205-209
        3. Formulierung des Problems. 209-215
        4. Interpretation zu Hegels „Wissenschaft von der Logik" von 1812.  215
            Historische Vorbemerkung. 215-
                1. Das Jahr 1781 ... 215.
                2. Drei Punkte Kants ... 215f
                3. Zum 3. Punkt Kants. 216ff
                4. Zur Vorgeschichte der transzendentalen Logik Kants ... 218f
                5. In die nachkantische Geschichte der kritizistischen Kritik ... Hegel große Logik 1812 und 1815. 219
                6. Herauspräparation der Hauptsätze die Hegelschen Logik
            Interpretation
                Erste Vorrede. 8 Punkte. 219-222
                Zweite Vorrede. 5 Punkte. 222-224
                Einleitung
                    Allgemeiner Begriff der Logik. Punkt 15-24. 224-232
                    Allgemeine Einteilung der Logik Punkt 25-28. 232-233 (Ende Erster Teil)
                Zweiter Teil und Schluss (1950/51)
                Hegels Logik als komplementäre aristotelische Logik. 153-
                    1. Der Anti-Aristotelismus muß abgeschwächt werden. 153-154.
                    2. Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch darf nicht festzuhalten werden, da er hervorgerufen werden muss.
                    3. Prüfung der Frage an das aristotelische Axiomensystem (AS.) 155
                    [Ziffer 4. fehlt, 4 und 4a ist im ersten Teil]
                    [Ziffer 5. fehlt]
                    6. Definition dialektische Methode. 157
                    6a, 6b [die Numerierung ist verwirrend]
                    6. Kontradiktorische Axiomsysteme 158f
                    7. Die Hegelsche Synthese 159ff
                    8. Unverträglichkeits-Systeme 161
                    9. Klassifikation der Hegel-Systeme 164ff
                        Hier gibt Beisse 9 Definitionen (7, 7a, 8, 8a, 9, 9a, 9b, 10, 11)
                        und formuliert sodann drei Hauptsätze.

    S. 166: Fazit
    "Die Tatsache, daß neben der euklidischen Geometrie auch die nichteuklidischen Geometrie axiomatisch-deduktiv entwickelt werden können, und die Tatsache, daß es effektiv Realitätsbereiche gibt, die sich mit Hilfe und zwar nur mit Hilfe euklidischer Geometrie, und andere, die sich mit Hilfe, und zwar mit Hilfe einer nichteuklidischen Geometrie beherrschen lassen, legt, zwingend den Gedanken nahe, daß die reale Welt nicht in einem einheitlichen axiomatisch-deduktiven System von Aussagen beschrieben werden kann, sondern daß dazu ein komplementäres Aussagensystem notwendig ist, das von zwei kontradiktorischen Axiomsystemen aus zu entwickeln ist. Wir würden
    das folgendermaßen ausdrücken können: Versteht man unter M die Menge von Aussagen, die auf ein AS reduziert werden können, und [>167] unter M' die Menge aller Aussagen, die zur gegebenen Menge M nicht gehören, kann man sagen, daß M und M' im Sinne der in der Mengenlehre üblichen Komplementbildung komplementär sind. Auch zwei
    auf kontradiktorische Axiomsysteme AS und AS' reduzierbare Satzsysteme können in diesem Sinne als komplementäre Systeme bezeichnet werden.
        Ein besonderes Beispiel für eine solche Lage bietet der bekannte Welle-Partikel-Dualismus in der neueren Quanten-(Wellen)-Mechanik. Selbst wenn man den verwendeten beiden Bildern, dem anschaulichen Wellenbild einerseits und dem anschaulichen Partikelbild andererseits durchaus keinen anschaulichen Gehalt zuschreibt, sondern darin nur unverträgliche Beobachtungsdaten oder eine formale Redeweise sieht, die bestimmte Eigenschaften ein- und desselben Realitätsbereiches — eben dem der Wellen und Partikel des mikrophysikalischen Gebietes —
    beschreibt, ist es doch so, daß zumindestens Heidelbergs Quantenmechanik und Schrödingers Wellenmechanik von — semitisch gesprochen — jeweils völlig verschiedenen formel-sprachlichen Ausdrucksmitteln, bzw. linearen Zeichenreihen ausgehen und ihre Theorien jeweils Systeme von Aussagen darstellen, die auf Aussagen über strukturell
    verschiedene Aussagen, bzw. formal verschiedene Zeichenreihen reduziert werden können und somit zumindestens als dialektische Hegelsysteme zweiter Ordnung interpretiert zu werden vermögen. Der von Bohr entwickelte Begriff der Komplementarität besagt vom Standpunkt der Aussagetechnik, bzw. der Theorie der Aussagensystem nichts anderes, als daß perfekte Realitätsbereiche nur durch komplementäre Satzsysteme, zumindestens durch Hegelsysteme zweiter Ordnung, einigermaßen vollständig dargestellt werden können."

    S. 154f: 2. Das neue Verfahren
    "5a. Wir verstehen unter einer dialektischen Methode eine satzerzeugende Deduktion, deren Regeln (der Umformung, Substitution, bzw. Abtrennung) die systematische Bildung von Widersprüchen im Sinne eines Hegelschen Produktes (Synthese) gestatten.
    5b. Wir verstehen unter einem dialektischen System ein System des eingeschlossenen Widerspruchs.
        Das hat natürlich seine Schwierigkeiten. Nach einem bekannten logischen Theorem folgt aus einem auftretenden Widerspruch p • -p jede nur mögliche Formel bzw. jeder nur mögliche Satz. Offenbar enthält aber auch ein dialektisches System nicht jeden möglichen Satz. Es muß also für die dialektische Methode des dialektischen Systems des eingeschlossenen p • -p ein Auswahlaxiom, ein kontrollierbares Bildungsverfahren angegeben werden."

    S. 157, Definition dialektische Methode
    6. Wir verstehen unter der dialektischen Methode eine Methode der Erzeugung kontradiktorischer Satzpaare.
    6a. Wir verstehen unter einem dialektischen Satzsystem ein System kontradiktorischer Satzpaare.
    6b. Der formale Sinn einer hegelschen Synthese ist das kontradiktorisch gebaute Satzpaar, ein Satz, der nicht chrysippisch wahr oder falsch ist, sondern Efalsch wahr oder falsch ist.

    S. 230, Erster Teil
        "Man kann auch das Negat eines Satzes p als Komplement zu p bestimmen und sagen: die Hegelsche Negation des Satzes p, also T, bildet das logische Komplement zu p, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß das Komplement jeweils ein konjunktives oder ein disjunktives sein kann und daß das, was wir speziell als Hegelsche Negation oder als Hegelsches Komplement zu p ansprechen, das disjunktive Komplement darstellt. Wir sagen dann:
    4a. Unter einem Hegelschen Satz 1' (Thesis) verstehen wir den Sachverhalt (Inhalt) einer Aussageform.
    4.b. Unter einer Hegelschen Negation (Antithesis) verstehen wir das disjunktive Komplement zu einem Hegelschen Satz p.
    4c. Unter einem Hegelschen Produkt (Synthesis) verstehen wir die logische Summe (Vereinigungsklasse) aus einem Hegelschen Satz und seinem disjunktiven Komplement.
    Das richtig verstandene Hegelsche dialektische Verfahren arbeitet also z. B. wie folgt:
    _
        Literatur

    • Bense, Max (1960) GRUNDLAGENFORSCHUNG UND EXISTENZBESTIMMUNG.
    • In: Merkur 14 (II), 1960, 687-690. [i] Im wesentlichen positive Ausführungen zu Gotthard Günther.
    • Bense, Max (1980)  NACHWORT zu: "Beiträge zur Grundlegung einer operationsfähigen Dialektik"
    • Galland, Georg (1980)  SEMIOTISCHE ANMERKUNG ZUR "THEORIE DIALEKTISCHER SATZSYSTEME". semiosis 17/18, Jg 5, Heft 1/2, 62-64.
    _


    Der Ansatz von Gotthard Günther - die morphogrammatische Logik [i]
    Günther, Gotthard (1962) Das metaphysische Problem einer Formalisierung der transzendental dialektischen Logik In: Heidelberger Hegeltage 1962, Hegel Studien Beiheft 1, p. 65-123. Auch published in vordenker.de: Oct 10, 2004 (PDF)

    I. S. 9

     

      Kommentar-GG: Dass die Formel O zumindest in der traditionellen Aussagenlogik nicht gelten kann, ist klar. Hierzu gibt es zweierlei zu sagen: Erstens erscheint mir fraglich, ob die Formel O den dialektischen Grundgedanken richtig interpretiert, denn auch dialektisch sollte klar sein, dass der Sachverhalt und sein Gegenteil nicht gleich sind, sondern "nur" gleichzeitig gelten. Liebe ist nicht gleich Hass, aber Liebe und Hass können gleichzeitig bestehen. Zweitens ist ja klar, dass eine dialektische Logik nicht direkt mit der aussagepsychologischen Konzeption verträglich ist. Will man eine dialektische Logik in ein zweiwertiges Logikkonzept zwingen, dürfte das in aller Regel scheitern.
      III. (S. 19ff). Günther geht von der zweiwertigen Logiktabelle der 16 Funktionen (IIa) und des Widerspruchs (Ia) aus. Als erstes setzt er Platzhalter S (Stern) und V(Viereck) in das Schema ein, wobei S und V jeweils den Wahrheitswert W oder F einnehmen können. Er nennt die nun entstehenden Tabellen "Morphogramme". Werden in ein Morphogramm Werte ("ontologische Wertdesignationen") eingetragen, nennt er die Tabelle "Reflexionsmuster". Es ist mir nicht klar geworden, was das Platzhaltersystem für einen Sinn und Nutzen haben soll. Günther gibt  Beispielanwendungen, wie mit seinem Morphogrammansatz praktisch dialektisch logisch gearbeitet und geschlussfolgert werden kann.
    _


    Lorenzen Das Problem einer Formalisierung der Hegelschen Logik [i]
    Lorenzen, Paul (1962): Das Problem einer Formalisierung der Hegelschen Logik. Koreferat zu einem Vortrag von G. Günther, in: Hegel-Studien Beiheft 1. (PDF bei Vordenker)

    "Definiert man die logische Wahrheit durch die Existenz einer Gewinnstrategie auf Grund der Form allein, so sind die Aussagen "p oder nicht p" nicht logisch wahr." (S.5, PDF Version Vordenker)


    Dialektisches Logik-Modell von Popper [i]  > Ausführliche Kritik Poppers.
    Popper, Karl (1970) Was ist Dialektik. In (261-290) Topitsch, Ernst (1970, Hrsg.) Logik der Sozialwissenschaften. Köln: Kiepenheuer & Witsch.

    "Nun kann man die Frage aufwerfen, ob diese Lage der Dinge in jedem logischen System gegeben ist oder ob wir ein System konstruieren können, in dem sich aus kontradiktorischen Aussagen nicht jede beliebige Aussage ergibt. Mit dieser Frage habe ich mich beschäftigt, und meine Antwort geht dahin, daß ein derartiges System konstruiert werden kann. Es erweist sich allerdings als ein außerordentlich schwaches System. Von den üblichen Schlußregeln bleiben nur sehr wenige übrig, nicht einmal der Modus ponens, der besagt, daß wir aus einer Aussage der Form »Wenn p, dann q« in Verbindung mit p zu dem Schluß q gelangen können. Meiner Meinung nach ist ein solches System8 für das Ziehen von Schlüssen nutzlos, obwohl es vielleicht von [>272] Interesse für Forscher sein kann, die an der Konstruktion formaler Systeme per se ein besonderes Interesse haben."
     

      Endnote/Anmerkung 8: "8. Das angedeutete System ist der »dual-intuitionistische Kalkül«; vgl. meinen Aufsatz »On the Theory of Deduction I and II«, Proc, of the Royal Dutch Academy, 51, Nr. 2 und 3, 1948, 3.82 auf S. 182 und 4.2 auf S. 322 sowie 5.32, 5.42 und auch Fußnote 15. Joseph Kalman Cohen hat das System eingehender entwickelt. Ich kann eine einfache Interpretation dieses Kalküls geben: Alle Aussagen können als modale Aussagen aufgefaßt werden, die Möglichkeiten behaupten. Aus »p ist möglich« und »>wenn p, dann q< ist möglich« können wir »q ist möglich« tatsächlich nicht ableiten (denn falls p falsch ist, kann q eine unmögliche Aussage sein). Und in gleicher Weise können wir aus »p ist [>290] möglich« und »non-p ist möglich« offensichtlich nicht die Möglichkeit aller Aussagen ableiten."



    Essler Die sogenannte dialektische Logik  [m]
    Essler, Wilhelm K. (1971)  Die sogenannte dialektische Logik. In () Wissenschaftstheorie II. Theorie und Erfahrung. Freiburg: Alber.

    "16. Die sogenannte dialektische Logik ()
    So wichtig es für bestimmte Untersuchungen ist, alle Äußerungen der verschiedensten Philosophen, die Verwendungsweisen des Ausdrucks „deduktive Logik“ (oder kurz: „Logik“) betreffend, kommentierend zusammenzustellen, so wenig tragen diese rein begriffsgeschichtlichen Untersuchungen etwas zur Frage bei, nach welchen Regeln man ihn zweckmäßigerweise verwendet, wie man seine Verwendung also am besten normiert; Untersuchungen über Fakten liefern auch hier keine Ergebnisse über Normen.
        Auch bezüglich des Ausdrucks „dialektische Logik ()“ (oder kurz: „Dialektik“) kann man begriffsgeschichtlich nach seinen faktischen Verwendungen in der Geschichte oder systematisch nach seiner zweckmäßigsten (und auf diese Weise zu normierenden) Verwendung fragen. Das „oder“ ist hier nicht im ausschließenden Sinn zu verstehen, d. h. man sollte im idealen Fall begriffsgeschichtliche und systematische Untersuchungen miteinander verbinden. Eine historisch-systematische Behand-[>97]lung des Begriffs „Dialektik“ würde jedoch den Rahmen dieser Untersuchung sprengen, weshalb hier das Gewicht auf den systematischen Teil gelegt wird. Eine solche historische Untersuchung müßte nämlich nicht nur die Verwendung des Ausdrucks „Dialektik“ bei Kant, sondern auch dessen Verwendung bei Aristoteles, Platon und den Logikern des Mittelalters berücksichtigen und dürfte sich nicht auf solche Verwendungsweisen beschränken, die gegenwärtig modern sind. Von einer systematischen Entwicklung dieses Begriffs hingegen darf man mit Recht erwarten, daß sie zumindest beiläufig kritisch auf Zeitströmungen eingeht und ein begründetes Urteil über den Wert der Dialektik für die menschliche Erkenntnis und ihre Anwendung zur Lösung der menschlichen Probleme gibt.
        Es ist von Verfechtern der dialektischen Logik () bisher nirgendwo klar gesagt worden, was sie mit der Entwicklung ihrer Theorie anzugeben gedenken: eine Gesamtheit von Naturgesetzen, eine Gesamtheit von Methoden zur Gewinnung von Erfahrungserkenntnissen oder eine Gesamtheit von Verfahren zur Beurteilung soldier Methoden.
    Als Gesamtheit von Naturgesetzen wird die Dialektik von jenen Philosophen und Ideologen verstanden, die der Ansicht sind, daß die Vorgänge in der Natur (oder, eingeschränkt: in den sozialen Bereichen) dialektisch ablaufen, womit sie folgendes meinen: Die Verwirklidiung eines Zustands trägt bereits Widersprüche - besser: Konflikte - in sich, die zu seiner Aufhebung führen; die Aufhebung besteht dann in der Verwirklichung eines neuen Zustands, der seinerseits Widersprüche enthält, die schließlich zu dessen Aufhebung führen usw. - ad infinitum oder bis zur Erreichung eines Endzustands nach einer begrenzten Zeitspanne.
        Diese Vorstellungen sind außerordentlich vage, so daß sie nur teilweise rational diskutierbar und kritisierbar sind. Es ist nicht auszuschließen, daß mit ihnen eine Tautologie ausgesprochen werden soll, daß also die Behauptung, die Abläufe in der Welt seien dialektisch, folgendes aussagt: Zustände entwickeln sich solange weiter, bis sie aufhören, sich weiter zu entwickeln, und sie werden somit von anderen [>98] Zuständen abgelöst, es sei denn, sie sind Endzustände. Auf solche Äußerungen, die logisch wahr sind, kann man aber verzichten, da sie nichts über die Welt und über die Form der Gesetze aussagen. Wenn mit der Behauptung, die Abläufe in der Welt seien dialektisch, etwas anderes gemeint ist, so hat man empirisch nachzuweisen, daß sie zutrifft, d. h. man hat jene Behauptung mit ihrer Negation im Hinblick auf Erfahrungsdaten zu vergleichen; dies wird im allgemeinen so geschehen, daß man aus jeder der beiden Thesen singuläre Voraussagen erschließt und diese auf ihren Wahrheitswert hin überprüft.22"
     



    Perelman, Chaïm  (1979) Dialectic and Dialogue. In:  The New Rhetoric and the Humanities pp 73-81 [SL] [i]
    Since Plato, the word ‘dialectic’ has been used in so many different meanings that some have said that it is advisable to make no further use of it. If the confusion of concepts constituted a strong argument invalidating their usage, then each philosopher would be forced to renew almost the whole philosophical vocabulary. Nevertheless the handling of these different meanings requires particular precaution, awareness of the previous uses and some idea of their historical evolution. If the Begriffsgeschichte is valuable for all philosophical notions then it is certainly so when we want to deal with the term ‘dialectic’.
    GÜ: Seit Platon wurde das Wort „dialektisch“ in so vielen verschiedenen Bedeutungen verwendet, dass einige sagen, dass es ratsam ist, es nicht weiter zu verwenden. Wenn die Verwirrung der Begriffe ein starkes Argument wäre, das ihre Verwendung ungültig macht, dann wäre jeder Philosoph gezwungen, fast das gesamte philosophische Vokabular zu erneuern. Der Umgang mit diesen unterschiedlichen Bedeutungen erfordert jedoch besondere Vorsicht, die Kenntnis der bisherigen Verwendungen und eine gewisse Vorstellung von ihrer historischen Entwicklung. Wenn die Begriffsgeschichte für alle philosophischen Begriffe wertvoll ist, dann ist es sicherlich der Fall, wenn wir uns mit dem Begriff „Dialektik“ befassen wollen.



    Zitierung mit Signierung erwogen:  Esser, Garcia, Hage, Holz, Kesselring, Müller.

    Esser, Helmut ; Klenovits, Klaus  & Zehnpfennig, Helmut  (1977) Wissenschaftstheorie 2 Funktionalanalyse und hermeneutisch-dialektische Ansätze. Teubner.



    García, Adolfo  De La Sienra (1992) The Dialectical Method. In (91-128)  García, Adolfo  De La Sienra (1992)  The Logical Foundations of the Marxian Theory of Value. Dordrecht: Springer.


    Hage, Jaap  (2005) Dialectical Models in Artificial Intelligence and Law. In (227-264) Hage, Jaap  (2005)  Studies in Legal Logic.


    Holz, Hans Heinz  (1997) Einheit und Widerspruch. Problemgeschichte der Dialektik in der Neuzeit. 3 Bde. Bd.3: Die Ausarbeitung der Dialektik. Stuttgart: Metzler.


    Kesselring, Thomas  (2013)  Formallogischer Widerspruch, dialektischer Widerspruch, Antinomie. Reflexionen über den Widerspruch. In (15-38) Müller, Stefan (2013, Hrsg.) [PDF vorh]
        Diese Arbeit enthält keine Formalisiering einer dialektischen Logik im engeren, logischen Sinne, also keinen Kalkül.


    Müller, Stefan (2013, Hrsg.) Jenseits der Dichotomie Elemente einer sozialwissenschaftlichen Theorie des Widerspruchs. Wiesbaden: Springer.



     





    Wissenschaftlicher Apparat

    Literatur (Auswahl)

    • Adorno, Theordor W. (1966) Negative Dialektik. Suhrkamp, Frankfurt aM: Suhrkamp.
    • Adorno, Theordor W. (1970)   Gesammelte Schriften, Band 6: Negative Dialektik. Jargon der Eigentlichkeit. Suhrkamp. Frankfurt aM: Suhrkamp.
    • Adorno, Theordor W. (2007) Vorlesung über Negative Dialektik. Fragmente zur Vorlesung 1965/66. Frankfurt aM: Suhrkamp.
    • Arruda, Ayda I. () On the Imaginary Logic of N. A. Vasil'év
    •  Bense, Max (1949/50) Theorie dialektischer Satzsysteme - Eine Untersuchung über die sogenannte dialektische Methode. In: Philosophische Studien, Bd. 1, 1949, S. 202 ff., Bd. 2, 1950, S. 153 ff.
    • Bense, Max (1949) Moderne Dialektik - Neue Forschungen. In: Universitas, Stuttgart, Jg. 1, H. 4, April 1949, S. 493-495.
    • Bochenski, J.M. () Der sowjetrussische dialektische Materialismus (DIAMAT).
    • Bochenski, J.M. (1973) Marxismus Leninismus. Wissenschaft oder Glaube. München; Bayerische Landeszentrale für Bildungsarbeit.
    • Brieskorn E. (1974) Über die Dialektik in der Mathematik. In: Otte M. (1974, Hrsg.) Mathematiker über die Mathematik. Wissenschaft und Öffentlichkeit. Springer, Berlin, Heidelberg
    • Eisler, Rudolf (1904) Dialektik.
    • Engels, Friedrich  (1925) Dialektik der Natur. [Online] Zeno.org: Karl Marx, Friedrich Engels: Werke. Berlin 1962, Band 20, S. 307. Fragment. Entstanden 1873-1883, ergänzt 1885/86. Teildrucke: Der Abschnitt »Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen« erschien 1896 in der Zeitschrift »Die neue Zeit«, der Abschnitt »Die Naturforschung in der Geisterwelt« im »Illustrierten Neuen Welt-Kalender für das Jahr 1898«. Erstdruck des Manuskripts in: Marx-Engels-Archiv, Bd. 2, Moskau, Leningrad 1925.
    • Erdeis, Laszlo (1972) Gegensatz und Widerspruch in der Logik. Budapest: Akademiai Kiado.
    • Esser, Helmut ; Klenovits, Klaus  & Zehnpfennig, Helmut  (1977) Wissenschaftstheorie 2 Funktionalanalyse und hermeneutisch-dialektische Ansätze. Teubner.
    • Essler, Wilhelm K. (1971)  Die sogenannte dialektische Logik. In () Wissenschaftstheorie II. Theorie und Erfahrung. Freiburg: Alber.
    • Flammer, August (2008). Entwicklung als dialektischer Prozess. In (127-243) Entwicklungstheorien. Psychologische Theorien der menschlichen Entwicklung. Bern: Huber.
    • Fogarasi, Bela (1953) Dialektische Logik. - mit einer Darstellung erkenntnistheoretischer Begriffe. Berlin: Aufbau. (auch Rotdruck 1971)
    • García, Adolfo  De La Sienra (1992) The Dialectical Method. In (91-128)  García, Adolfo  De La Sienra (1992)  The Logical Foundations of the Marxian Theory of Value. Dordrecht: Springer.
    • Gottschlich, Max &  Wladika, Michael  (2005, Hrsg.) Dialektische Logik: Hegels Wissenschaft der Logik und ihre realphilosophischen Wirklichkeitsweisen. Königshausen und Neumann.
    • Günther, Gotthard (1962) Das metaphysische Problem einer Formalisierung der transzendental dialektischen Logik In: Heidelberger Hegeltage 1962, Hegel Studien Beiheft 1, p. 65-123. Auch published in vordenker.de: Oct 10, 2004 (PDF)
    • Hage, Jaap  (2005) Dialectical Models in Artificial Intelligence and Law. In (227-264) Hage, Jaap  (2005)  Studies in Legal Logic.
    • Hoffmann, Dieter (1990, Hrsg.) Robert Havemann, Dialektik ohne Dogma. Aufsätze, Dokumente und die vollständige Vorlesungsreihe zu naturwissenschaftlichen Aspekten philosophischer Probleme. Berlin: DVdWis.
    • Hegselmann, Rainer (1965) Formale Dialektik. Ein Beitrag zu einer Theorie des rationalen Argumentierens. Hamburg: Meiner.
    • Heise, Steffen  () Analyse der Morphogrammatik von Gotthard Günther. Klagenfurter Beiträge zur Technikdiskussion Heft 50
    • Hörz, H. (1968). Der dialektische Determinismus in Natur und Gesellschaft. Berlin: VEB Verl. D. Wissenschaften.
    • Holz, Hans Heinz & Losurdo, Domenico (1996, Hrsg.) Dialektik-Konzepte. Topos, Heft 7. Bonn. Pahl-Rugenstein Nachfolger.
    • Holz, Hans Heinz  (1997) Einheit und Widerspruch. Problemgeschichte der Dialektik in der Neuzeit. 3 Bde. Bd.3: Die Ausarbeitung der Dialektik. Stuttgart: Metzler.
    • Hubig, Christoph (1978) Dialektik und Wissenschaftslogik: Eine sprachphilosophisch- handlungstheoretische Analyse. Berlin: de Gruyter
    • Kesslering, Thomas (1981) Entwicklung und Widerspruch. Ein Vergleich zwischenm Piagets genetischer Erkenntnistheorie und Hegels Dialektik.Frankfurt aM: Suhrkamp.
    • Kesslering, Thomas (1984) Die Produktivität der Antinomoe. Hegels Dialektik im Lichte der genetischen Erkenntnistheorie und der formalen Logik. Frankfurt aM: Suhrkamp.
    • Kesselring, Thomas  (2013)  Formallogischer Widerspruch, dialektischer Widerspruch, Antinomie. Reflexionen über den Widerspruch. In (15-38) Müller, Stefan (2013, Hrsg.)
    • Klaus, Georg (1966) Moderne Logik. Berlin: VEB Wiss.
    • Klaus, Georg & Buhr, Manfred (1969, Hrsg.) Philosophisches Wörterbuch. 2 Bde. Leipzig: Beb Bibliographisches Institut.
    • Kondakow, N. I. (dt. 1978 russ. 1975). Wörterbuch der Logik. Berlin: Das europäische Buch..
    • Kopnin, P.V. (russ. 1969, dt. 1970) Dialektik - Logik - Erkenntnistheorie. Lenins philosophisches Denken - Erbe und Aktualität. Berlin: Akademie-Verlag.
    • Kuczynski, Jürgen & Steinitz, Wolfgang (1952, Herausgeber) Über formale Logik und Dialektik. Diskusionsbeiträge. (Redakteure: Kosing, Eva ; Kosing, Alfred). Verlag Kultur und Fortschritt.
    • Lorenzen, Paul (1962): Das Problem einer Formalisierung der Hegelschen Logik. Koreferat zu einem Vortrag von G. Günther, in: Hegel-Studien Beiheft 1.
    • Markin, Vladimir  & Zaitsev, Dmitry  (2017,ed.)  The Logical Legacy of Nikolai Vasiliev and Modern Logic
    • Mikirtumov, Ivan B. () The laws of reason and logic in Nikolai Vasiliev’s system

    • https://iphras.ru/uplfile/logic/log19/LI19_Mikirtumov.pdf
    • Maximov, Dmitry (2017) N. A. Vasil’ev’s Logic and the Problem of Future Random Events. Axiomathes April 2018, Volume 28, Issue 2, pp 201–217
    • Markin, Vladimir  & Zaitsev, Dmitry  (2017,ed.)  The Logical Legacy of Nikolai Vasiliev and Modern Logic
    • Mikirtumov, Ivan B. (o.J.) The laws of reason and logic in Nikolai Vasiliev’s system

    • https://iphras.ru/uplfile/logic/log19/LI19_Mikirtumov.pdf
    • Mittelstraß, Jürgen (1980-1996, Hrsg.). Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. 4 Bde. Die ersten beiden Bände erschienen bei BI, Mannheim. Die letzten beiden Bände bei Metzler, Stuttgart. 2. Auflage 2005ff.
    • Müller, Stefan  (2011) Logik, Widerspruch und Vermittlung. Aspekte der Dialektik in den Sozialwissenschaften. Wiesbaden: Springer.
    • Müller, Stefan (2013, Hrsg.) Jenseits der Dichotomie Elemente einer sozialwissenschaftlichen Theorie des Widerspruchs. Wiesbaden: Springer.
    • Perelman, Chaïm  (1979) Dialectic and Dialogue. In:  The New Rhetoric and the Humanities pp 73-81 [SL]
    • Popper, Karl (1970) Was ist Dialektik. In (261-290) Topitsch, Ernst (1970, Hrsh.) Logik der Sozialwissenschaften. Köln: Kiepenheuer & Witsch.
    • Popper, Karl (1963) Conjectures and Refutations: The Growth of Scientific Knowledge. Routledge  & Kegan Paul. [GB]
    • Reich, W. (1934). Dialektischer Materialismus und Psychoanalyse. [PDF im Netz]
    • Schwemmer, Oswald (2005) Dialektik, In Mittelstraß (2005, Hsrg,).
    • Sinowjew, A.A. (dt. 1970, russ.1967). Komplexe Logik. Grundlagen einer logischen Theorie des Wissens. Berlin: VEB d.Wiss.
    • Sinowjew, A.A. (dt. 1968, russ.1968). Über mehrwertige Logik. Ein Abriß. Braunschweig: Vieweg.
    • Sinowjew, A.A. (dt. 1968, russ.1968). Über mehrwertige Logik. Ein Abriß. Braunschweig: Vieweg.
    • Sinowjew, A. & Wessel, H. (1975). Logische Sprachregeln. München: Fink.  [Biographie]
    • Topitsch, Ernst (1970, Hrsg.) Logik der Sozialwissenschaften. Köln: Kiepenheuer & Witsch.
    • Vasil'év, Nicolas A. (1993) Logic and metalogic Axiomathes December 1993, Volume 4, Issue 3, pp 329–351
    • Wetter, Gustav A. (1963) Dialektischer und historischer Materialismus. Frankfurt aM: Fischer
       


    Links (Auswahl: beachte)
     



    Glossar, Anmerkungen und Fußnoten  > Eigener wissenschaftlicher Standort. > Eigener weltanschaulicher Standort.
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    __
    Fogarasi "INHALT
      Vorwort zur deutschen Ausgabe  5
      Erstes Kapitel. Gegenstand und Methode der Logik 11
      § 1. Der Gegenstand der Logik 11
      § 2. Die Methode der Logik 15
      § 3. Dialektik, .dialektische Logik, Erkenntnistheorie 22
      § 4. Einteilung der Logik 28

      Zweites Kapitel. Die Grundgesetze des Denkens. Logische Grundsätze . . 33
      § 1. Das Gesetz der Identität 34
      § 2. Das Prinzip des Nicht-Widerspruchs 52
      § 3. Das Prinzip des ausgeschlossenen Dritten 75
      § 4. Das Prinzip (Gesetz) des zureichenden Grundes 84

      Drittes Kapitel. Arbeit, Sprache und Denken 88
      § 1. Sprache und Denken 88
      § 2. Kritisches über Logistik 98
      § 3. Arbeit und Denken 107

      Viertes Kapitel. Der Begriff 112
      § 1. Der Begriff des Begriffs 113
      § 2. Empfindung, Vorstellung, Begriff 117
      § 3. Die Merkmale der Gegenstände und die Kennzeichen des Begriffs 122
      § 4. Inhalt und Umfang des Begriffs 126
      § 5. Verhältnis von Inhalt und Umfang des Begriffs 129
      § 6. Die Klassifizierung der Begriffe 131
      § 7. Die Verhältnisse der Begriffe 142
      § 8. Begriff und Wirklichkeit 150
      § 9. Das geschichtliche Moment in der Dialektik der Begriffe  157
      §10. Die Kategorien 160
      § 11. Die Definition 165
      § 12. Die Regeln der Definition 169
      § 13. Die verschiedenen Arten der Definition 171
      § 14. Die Bedeutung der Definition 172
      § 15. Die fehlerhafte Definition 175
      § 16. Der veränderliche, historische Charakter der Definition 178

      Fünftes Kapitel. Das Urteil 181
      § 1. Vom Urteil im Allgemeinen 181
      § 2. Begriff und Urteil. Wort und Satz   184
      § 3. Wahres und falsches Urteil  188
      § 4. Die Einteilung der Urteile 190
      § 5. Die Urteile ihrem Umfange nach 190
      § 6, Die Urteile ihrer Qualität nach 195
      § 7. Die Urteile ihrer Relation nach 204
      § 8. Die Modalität des Urteils 207
      § 9. Die Verhältnisse zwischen den Urteilen 208
      § 10. Engels über die Lehre vom Urteil 209

      Sechstes Kapitel. Der Schluß 212
      § 1. Übergang vom Urteil zum Schluß. Vom Schluß im Allgemeinen . 212
      § 2. Der Begriff des Syllogismus 217
      § 3. Die Struktur des Syllogismus  220
      § 4. Das Axiom des Syllogismus 223
      § 5. Die Regeln des Syllogismus 224
      § 6. Die Figuren des Syllogismus 228
      § 7. Die Modi des Syllogismus   231
      § 8. Die wissenschaftliche Bedeutung der Figuren und Modi des Syllogismus   233
      § 9. Der hypothetische Syllogismus 236
      § 10. Der disjunktive Syllogismus 240
      § 11. Der verkürzte Syllogismus („Enthymem“ und „Epicherem“) . . . 244
      § 12. Der zusammengesetzte Syllogismus (Polysyllogismus) 246
      § 13. Der Marxismus-Leninismus über den Schluß 250
      § 14. Von den Induktionsschlüssen im Allgemeinen 258
      § 15. Die sogenannte vollständige Induktion   261
      § 16. Die unvollständige Induktion   263
      § 17. Der Induktionsschluß durch einfache Aufzählung 265
      § 18. Die wissenschaftliche Anwendung der Induktion 267
      § 19. Induktion und Kausalität 268
      § 20. Fehlerhafte Induktionsschlüsse 272
      § 21. Die Verknüpfung der Deduktion und der Induktion 275

      Siebentes Kapitel. Der Analogieschluß 288
      § 1. Vom Analogieschluß im Allgemeinen 288
      § 2. Die Rolle des Analogieschlusses in der Wissenschaft 291
      § 3. Die falsche Analogie   301

      Achtes Kapitel. Die Hypothese 305
      § 1. Der Begriff der Hypothese 305
      § 2. Die Hypothese in der Geschichte der Wissenschaft und die Logik der Hypothese   307
      § 3. Hypothese und Wahrheit in der Naturwissenschaft 311
      § 4. Hypothese und Gesellschaftswissenschaft 316
      § 5. Die Regeln der Hypothese 319

      Neuntes Kapitel. Der Beweis 322
      § 1. Der Begriff des Beweises 322
      § 2. Zur Geschichte der Theorie des Beweises  324
      § 3. Die Struktur des Beweises 326
      § 4. Deduktions- und Induktionsbeweis 328
      § 5. Der direkte und der indirekte Beweis 332
      § 6. Beweis und Axiome 334
      § 7. Die Rolle des Beweises in den verschiedenen Wissenschaften . . . 338
      § 8. Der Beweis und die Praxis 340
      § 9. Die Regeln des Beweises — Der falsche Beweis 342
      § 10. Die Widerlegung 352
      § 11. Zusammenfassung 356

      Zehntes Kapitel. Erkenntnistheoretische Grundbegriffe 360
      § 1. Was ist Erkenntnistheorie?  360
      § 2. Kurze Geschichte der materialistischen Erkenntnistheorie .... 366
      § 3. Der erkenntnistheoretische Grundsatz des Materialismus 369
      § 4. Weiterentwicklung der materialistischen Erkenntnistheorie durch den dialektischen Materialismus 373
      § 5. Lenin über die Praxis 379
      § 6. Widerspiegelungstheorie und Dialektik 380
      § 7. Die Widerspiegelung in der gesellschaftlichen Erkenntnis .... 381
      § 8. Der philosophische Begriff der Materie 384
      § 9. Ursache und Wirkung 387
      § 10. Der Marxismus-Leninismus über die Gesetze der Wissenschaft . . 389

      Elftes Kapitel. Fragen der Methode 398
      § 1. Methode und Theorie 398
      § 2. Kritik des methodologischen Dualismus 404
      § 3. Schlußfolgerungen 408

      Literaturverzeichnis 411
      Namenregister   415

    __
    stipulieren
    Ausdruck bei Gotthard Günther. Duden: "1. vertraglich vereinbaren, übereinkommen 2.festlegen, festsetzen
    Synonyme zu stipulieren abmachen, abschließen, aushandeln, ausmachen, sich einigen, festmachen, schließen, übereinkommen, vereinbaren, sich verständigen"
    __


    Querverweise
    Standort: Dialektische Logik im engeren, logischen Sinne.
    *
    Zur Einführungs, Haupt- und Verteilerseite Dialektik.
    Haupt- und Verteilerseite Begriffsanalysen und Untersuchungen zur Dialektik.
    Haupt- und Verteilerseite Begriffsanalysen.
    Überblick Arbeiten zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik, Statistik und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.
    *
    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
    z.B. Wissenschaft site:www.sgipt.org. 
    *
    Dienstleistungs-Info.
    *

    Zitierung
    Sponsel, R.  (DAS). Materialien zur Dialektischen Logik im engeren, logischen Sinne. Materialien zur Begriffsanalyse und Untersuchungen zur Dialektik  Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen:  https://www.sgipt.org/wisms/sprache/BegrAna/Dialektik/BA_DialLog.htm
    Copyright & Nutzungsrechte
    Diese Seite darf von jeder/m in nicht-kommerziellen Verwertungen frei aber nur original bearbeitet und nicht  inhaltlich verändert und nur bei vollständiger Angabe der Zitierungs-Quelle benutzt werden. Das direkte, zugriffsaneignende Einbinden in fremde Seiten oder Rahmen ist nicht gestattet, Links und Zitate sind natürlich willkommen. Sofern die Rechte anderer berührt sind, sind diese dort zu erkunden. Sollten wir die Rechte anderer unberechtigt genutzt haben, bitten wir um Mitteilung. Soweit es um (längere) Zitate aus  ...  geht, sind die Rechte bei/m ... zu erkunden oder eine Erlaubnis einzuholen.


    Ende_ Begriffsanalyse Dialektik im engeren logische Sinne_Datenschutz_Rel. Aktuelles _Überblick_Überblick Wissenschaft _Rel. Beständiges_ Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ Region_ Service iec-verlag__Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen_ Mail: sekretariat@sgipt.org_

    noch nicht end-korrigiert



    Aenderungen Kleinere Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet und ergänzt.    « »   » «
    _Aufgrund gelegentlicher Ergänzungen und Korrekturen mit F5-Taste updaten empfohlen
    25.11.19    Essler Die sogenannte dialektische Logik. [m]
    20.11.19    Grundversion erstmals ins Netz gestellt.
    22.10.19    Vorläufig abgeschlossen, aber noch nicht endkorrigiert.
    03.12.18    Unterbrochen bis 5.1.19
    10.11.18    Zerlegt, weil zu groß.
    07.11.18    Vorläufiger organisatorischer Abschluss
    01.11.18    angelegt
     
     
     



    Interne Notizen
      « »   » «

    Arruda, Ayda I. () On the Imaginary Logic of N. A. Vasil'év
    Nicolas A. Vasil'év Logic and metalogic Axiomathes December 1993, Volume 4, Issue 3, pp 329–351

    Imaginary (non-aristotelian) logic
    NA Vasil'ev, R Vergauwen, EA Zaytsev - Logique et Analyse, 2003 - JSTOR
    [53] The aim of this paper** is to show the possibility of a logic and of logical operations
    different from those we use and to show how our Aristotelian [54] logic is only one of the
    many possible logical systems. This new logic will not be a novel account of the old one. It
    differs from it not as an account, but in the very train of its logical operations; this is a" new
    logic" and not a new treatise on logic. Different treatises on logic differ in their contents, but
    all have the same subject matter: our logical world, our logical operations. Imaginary (non …