Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=01.11.2018 Internet Erstausgabe, letzte Änderung: 22.09.22
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel   Stubenlohstr. 20   D-91052 Erlangen
    Mail:_sekretariat@sgipt.org_ Zitierung  &  Copyright

    Anfang_ Begriffsanalyse Gegensatz_Datenschutz_Rel. Aktuelles _Überblick_Überblick Wissenschaft _Rel. Beständiges_ Titelblatt_Konzept_Archiv_Region_Service iec-verlag___Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT1, Abteilung Wissenschaft, Bereich Sprache und Begriffsanalysen und hier speziell zum Thema:

    Begriffsanalyse Gegensatz
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    Zur Einführungs, Haupt- und Verteilerseite Dialektik.
         Information zu den Signierungen.

    Zum Geleit-1
    "Die Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung des Verstandes durch die Mittel unserer Sprache." Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen, 109]

    Originalarbeit von  Rudolf Sponsel, Erlangen
    _Aufgrund gelegentlicher Ergänzungen und Korrekturen mit F5-Taste updaten empfohlen

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    Inhaltsverzeichnis

    Zusammenfassung - Abstract - Summary.
    __Gegensatzbeispiele in der Wahrnehmung, im Denken und in der Sprache.
    __Gegensatzbeispiele in der objektiven Wirklichkeit.
        Signierungen(Querverweise Hauptseite):
           Dialektik, dialektisch.
           Widerspruch, widersprüchlich.
           Gegensatz, gegensätzlich.
    Sprache:
    __Duden Gegensatz, der. 
    __Zum Vergleich Gegenteil beim Duden.
    __Sprachbrockhaus (1956).
    __Gegensatz durch Negation.
    __Sprachgebrauch zu Gegensätzen / Gegenteilen - Kandidaten oder Beispiele.
    __Brainstorming Hilfsbegriffe zur Erfassung von Gegensätzen.
    __Metakriterien
    __Sprachliche Methoden zur Beurteilung des richtigen Gebrauchs von Unterschied, Gegensatz, Negation/ ____Verneinung und Widerspruch.
    ____Gegensatzpaarsammlung.
    Untersuchungs-Tabelle zur Analyse gegensätzlicher Beziehungen.
        Ontologische Bereiche Referenzwelt-Kürzel.
        Dialektische Bezugssysteme.
        Beispiel-Analysen dialektischer Kategorien.
        "Gegensatz" Schwarz-Weiss S-W.
        Schwarz-Weiß objektive Realität.
        Tabellarische Kontrolle Möglichkeit.
    Gegensatz gleichnamige und ungleichnamige Ladungen in der Natur
    Gegensatz bei menschlichen Motiven, Bedürfnissen und Zielen.
    Interessen-Gegensaetze in der Gesellschaft und zwischen den Völkern.
    Gegensatz in Fachwörterbüchern und Facharbeiten.
       Gegensatz in Eislers philosophischem Wörterbuch.
       Gegensatz in Klaus & Buhr marxistisch orientiertem Philosophischem Wörterbuch.
       Zwei Verneinungen: kontradiktorisch und konträr.
           Kontraer.
              Aus dem Wörterbuch der Logik (Kondakow).
              Konträr in der Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie.
              kontradiktorisch/Kontradiktion in der Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie.
       Gegensatz im DiaMat orientierten Woerterbuch der Logik.
       Hegels Gegensaetze.
       Der Gegensatz bei Guardini.
       Enantiologie.
    Falscher Gebrauch von Gegensatz.
    Richtiger Gebrauch von Gegensatz.
    Unklarer oder fraglicher  Gebrauch von Gegensatz.

    Wissenschaftlicher Apparat
       Literatur, Links, 
       Glossar, Endnoten, Anmerkungen: 
       Zitierung, Copyright und Nutzungsrechte, Änderungen.
       [Interne Notizen]

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    "Denn jeder, der Wert auf Reinheit im Denken legt, wird von jedem sprachlichen Ausdruck, der mit dem Anspruch auftrift, Allgemeingültiges zu verkünden, als Mindestes verlangen dürfen, daß sich derselbe den elementarsten Gesetzen des Verstehens fügt."
    Gotthard Günther 1940/41 Logistik und Transzendallogik, S. 135


    Zusammenfassung - Abstract - Summary Begriffsanalyse Gegensatz
    Die Lehre von den Gegensätzen hat wie der  Dialektikbegriff  einige Hauptschwächen: (1) Es gibt keine klaren Definitionen, die manche für unnötig bzw. für nicht erbringbar halten. (2) Man unterscheidet die wichtigen ontologischen Bereiche und Ebenen nicht oder nicht sorgfältig genug. (3) Es fehlt an klaren Referenzierungen, detaillierten Beispielen und Operationalisierungen. (4) es wird viel behauptet, gemeint, statt wirklich zu zeigen, wie es sich wissenschaftlich gehört. (5) Bei den verschiedenen Theorien ist meist unklar, was Postulate (Axiome), (prüfbare) Aussagen oder Hypothesen sind. Das gilt von den Anfängen im Altertum bis heute. Und deshalb kann man auch von einer wissenschaftlichen Gegensatzlehre bis heute kaum sprechen. Die meisten GegensatztheoretikerInnen verstehen nichts vom  wissenschaftlichen Arbeiten  (Zum Geleit Aristoteles), wie z.B. auch die falsche Klassifizierung bei  objektiv-subjektiv  zeigt.
     
    Definition: Zwei Sachverhalte heißen gegensätzlich, wenn sie sich wechselseitig aufheben (Inverse) oder verneinen (Widerspruch). Mathematisch entspricht ersteres der Idee des Inversen. Die Inverse von 1 ist -1, denn 1-1 = 0. Eine Aussage und ihre Negation bilden den bekanntesten und akzeptiertesten Gegensatz. "Es regnet" und "es regnet nicht" sind Gegensätze (sophistische Sonder- und Problemfälle wie tröpfeln, nieseln außer Acht gelassen). 
    Begriffsbasis: Sachverhalt, wechselseitig, aufheben, Inverse, verneinen, Negation.  

    Abgestufte, quantitative Gegensätze: Man kann Gegensatz auch quantitativ definieren, so dass man von einem mehr oder weniger Gegensatz sprechen kann. Als Modell kann ein Kreis dienen. Vollständiger (frontaler, totaler) Gegensatz wäre dann, wenn zwei Radien mit 180° direkt aufeinander stoßen. 90° entspräche dann einem "halben" Gegensatz, wenn z.B. an einem Bahnübereingang ein Auto in einen Zug fährt. Ein anderes Modell böten negative  Korrelationskoeffizienten 0 > r < -1). 

    Je mehr ich mich mit dem Gegensatz-Sachverhalt und dem Gegensatz-Begriff beschäftigt habe, desto schwieriger wurde mir die Klärung. Aber die Unterscheidung der ontologischen Bereiche sollte hilfreich sein wie auch die Angabe des (dialektischen) Bezugssystems. Fragen wir, ob es Gegensätze in der objektiven Wirklichkeit, in der Natur gibt, so hängt die Antwort natürlich davon ab, wie Gegensatz für die objektive Wirklichkeit, für die Natur definiert oder zumindest charakterisiert ist. Um der allgemein-abstrakten Falle zu entgehen, empfiehlt es sich von konkreten Beispielen auszugehen. Verallgemeinern können wir später immer noch. Mein theoretisches Bezugssystem ist hier formuliert:  > wissenschaftlicher Standort, ergänzt durch meinen > weltanschaulichen Standort. Zwar brauchen wir zur Kommunikation über die objektive Wirklichkeit die Sprache, aber es ist wichtig, deutlich zu machen, dass es um die objektive Wirklichkeit geht, die es auch ohne die Menschen und ihre Sprache gibt. Für zwischenmenschliche Gegensätze brauchen wir natürlich Menschen, menschliche Gesellschaften, Gemeinschaften und Völker.

    Gegensatzbeispiele in der Wahrnehmung, im Denken und in der Sprache
    Für die menschliche Wahrnehmung, das Denken und die Sprache sind schwarz und weiss Gegensätze, aber nicht in der objektiven Wirklichkeit. Dort ist schwarz ein Körper, der kein Licht reflektiert und weiss eine Mischung der Komplementarfarben, die es als "Komplementärfarben" so in der Natur nicht gibt, aber die zugrundeliegenden entsprechenden Wellenlängen. Das Beispiel schwarz und weiss lehrt uns, dass wir vorsichtig sein müssen mit dem, was wir als Gegensatz bezeichnen. Gegensätze in unserer Wahrnehmung, in unserem Denken oder in unserem Sprachgebrauch sind oft kognitive Gewohnheiten und müssen in der objektiven Wirklichkeit keine Entsprechung haben. In der Sprache gibt es die Wendung "im Gegensatz zu ...", wobei sachlich betrachtet, das Wort "Unterschied" meist angebrachter wäre. In der Sprache werden Unterschied und Gegensatz oft synonym gebraucht. Man ist immer gut beraten an die Wittgenstein'sche Warnung zu denken: "Die Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung des Verstandes durch die Mittel unserer Sprache."

    Gegensatzbeispiele in der objektiven Wirklichkeit
    Wir können aber als eine Gegensatzrealisation (Operationalisierung) in der objektiven Wirklichkeit einführen, dass es Körper gibt, die sich abstoßen. Das lässt sich herstellen und zeigen; es muss nicht geglaubt werden.
    Eine andere Gegensatzrealisation (Operationalisierung) ist, dass man einen Körper gegen einen anderen bewegt, so dass er mit ihm zusammenstößt, das muss nicht 180° entgegensetzt erfolgen, es könnte auch 90° sein, wenn etwa ein Auto am Übergang in einen Zug fährt.

    Signierungen.
       Dialektik, dialektisch.
       Widerspruch, widersprüchlich.
       Gegensatz, gegensätzlich.

    Ende der Zusammenfassung


    Sprache

    Duden Gegensatz, der (Abruf 6.1.19)
    Bedeutungsübersicht?

    1. Verhältnis äußerster Verschiedenheit
    2. etwas (z. B. ein Begriff, eine Eigenschaft) oder jemand, das bzw. der etwas, jemand anderem völlig entgegengesetzt ist
    3. Widerspruch
    4. Meinungsverschiedenheiten, Differenzen
    5. (Musik) erster Kontrapunkt zum Thema einer Fuge
    Synonyme zu Gegensatz?
    • Andersartigkeit, Gegeneinander, Gegensätzlichkeit, Kluft, Kontrast, Unterschied, Unterschiedlichkeit, Verschiedenartigkeit, Verschiedenheit, Widerstreit; (bildungssprachlich) Antagonismus, Divergenz, Heterogenität, Inhomogenität, Polarität; (Jargon) Schere; (veraltet) Kontrarietät; (Philosophie) Widerspruch; (Völkerkunde, Soziologie, Philosophie) Alienität
    • Gegenbegriff, Gegenbehauptung, Gegensatzwort, Gegenstück, Gegenteil[wort], Gegenthese, Gegenwort; (bildungssprachlich) Antithese; (Sprachwissenschaft) Antonym, Oppositionswort
    • Widerspruch, Widersprüchlichkeit, Zwiespalt; (bildungssprachlich) Diskrepanz; (Jargon) Schere; (Philosophie) Kontradiktion, Repugnanz
    _
    Zum Vergleich Gegenteil beim Duden  (Abruf 3.11.19)
    Bedeutung
    etwas (z. B. eine Eigenschaft, Aussage) oder jemand, das bzw. der etwas, jemand anderem völlig entgegengesetzt ist
    Beispiele
            er ist ganz das Gegenteil von ihr
            sie hat genau, gerade das Gegenteil behauptet, erreicht
            etwas wendet sich in sein Gegenteil
            die Stimmung schlug ins Gegenteil um
            ich bin nicht nervös, [ganz] im Gegenteil (ganz und gar nicht)
    Synonyme zu Gegenteil
        Gegensatz, Gegenstück; (veraltet) Gegenspiel, Widerspiel
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    Sprachbrockhaus (1956)
    der Gegensatz, 1) Unterschied eines Begriffes von anderen, z. B. der Gegensatz von Gut und Böfe. 2) Widerlpruch, Feindseligkeit. 3) erster Kontrapunkt zum Thema der Fuge. EIGW.: gegensätzlich. HPTW.: die Gegensätzlichkeit.

    Gegensatz durch Negation
    "Beispiel: direkter Gegensatz:
    Aussage 1 – Aussage 2
    „Prüfung bestanden“ – „Prüfung nicht bestanden“
    Quelle: https://deutschegrammatik20.de/komplexer-satz/satzverbindung-adversativwaehrend-aber-demgegenueber/


    Sprachgebrauch zu Gegensätzen / Gegenteilen - Kandidaten oder Beispiele

    Auch wenn unser Denken und Sprachgebrauch von Gegensätzen spricht, muss das nicht bedeuten, dass es sich auch "tatsächlich" um Gegensätze und nicht um bloße Unterschiede oder Andersheiten handelt. Hier ist also Vorsicht geboten.
    Anmerkung: Die Beziehung zwischen zwischen Gegensatz und Gegenteil ist bislang noch nicht geklärt. Sie werden einstweilen im wesentlichen als gleichbedeutend (synonym) verwendet. Die Richtigkeit der Verwendung des Gebrauchs hängt natürlich von der Definition oder Charakterisierung ab, was Gegensatz bedeuten soll.

    Brainstorming Hilfsbegriffe zur Erfassung von Gegensätzen
    Sind klare Abgrenzungen zu Verneinung (Negation), Gegenteil, Polarität, und Widerspruch möglich?

    • Ein Objekt, das auf ein anderes Objekt trifft (aufprallt, zusammenstösst), kann u.U. als Modell für einen Gegensatz dienen.
    • Richtung, entgegengesetzt
    • Aufeinander zustreben, von einander wegstreben.
    • Vektoren (gerichtete Größen oder Kräfte), die sich überschneiden oder aufeinander treffen.
    • Kontakt (Begegnung, Berührung, z.B. zusammenstossen)
    • Unterschied
    • Äußerste maximale Verschiedenheit (Duden), +unendlich  -unendlich (hier nicht in der Sache, nur in der Richtung, ausgedrückt durch das Vorzeichen.
    • Inverse (Umkehrfunktion, +1 und -1, Matrix und ihre Inverse, Behandlung und Krankheit)
    • Neutralisieren (Inverse in der Mathematik, Lauge und Säure in der Chemie, Gewinn und Verlust ind Wirtschaft und Spiel, )
    • Man braucht immer zwei Objekte, Kräfte, ... und ihre Beziehung zueinander. Kein Objekt oder Sachverhalt steht zu sich selbst im Gegensatz, wenn auch das gerade die klassische dialektische Lehre auszudrücken scheint. Ausnahme vielleicht die Mengenlehre. Hier enthält jede Menge immer auch die leere Menge.
    • Etwas rückgängig machen, z.B. schließen nach öffnen.
    • Verneinung. A und Nicht-A. Kontradiktorischer Gegensatz. A und konträr-A konträrer Widerspruch (konträr als Gegenteil). Das Gegenteil von A ist nicht Nicht-A, sondern Konträr-A.
    • Wenn die beiden Sachverhalte keine Dynamik zeigen, nicht aufeinander wirken, liegt kein Gegensatz vor, eher Zustände, die ein Gegenteil ausdrücken.
    • Wenn etwas Konträres ausgedrückt wird, kann man von Gegensatz sprechen, aber auch von Gegenteil. Wo liegt der Unterschied?
    • Wenn A auf B stösst, liegt kein Gegenteil vor, eher ein Gegensatz.
    • Lässt sich Gegensatz oder gegensätzlich quantifizieren? Gibt es es mehr oder weniger an Gegensatz?
    • Inverse.


    Metakriterien zur Diagnose von Gegensätzen
    Wenn eine Definition (noch) nicht möglich sein sollte, so kann man doch immer die Methode Beispiele und Gegenbeispiele für die Prädikationen anwenden, um näherungsweise Klarheit zu schaffen.

    GSKDud     Gegensatzkriterium des Dudens "Verhältnis äußerster Verschiedenheit." Bei Eigenschaftspaaren prüfen, ob eine Steigerung darüber oder darunter formulierbar ist. Äußerste Verschiedemheit kann es nur zwischen den höchsten Steigerungsgraden geben.
    GSKNkd     Negatives Gegensatzkriterium nicht kontradiktorisch. Beim Paar gut und böse ergibt die Verneinung von gut (böse) nicht böse (gut), sondern nicht gut (nicht böse).
    GSKanab     Gegensatzkriterium in der näheren Umgebung wirken bei beiden Objekten Anziehungs- oder Abstossungskräfte
    GSKkrw     Gegensatzkriterium es wirkt eine Kraft eines Objektes auf ein anderes.
    GSKverb     Gegensatzkriterium verbunden sein, damit eine Kraft wirken kann. Aber was heißt verbunden?
    GSKebp    Gegensatzkriterium eindimensionale oder bipolare Dimension oder Skala. Farben sind in einem Spektrum angeordnet.
    GSKbf     Gegensatzkriterium Konträre Urteile können beide falsch sein.
    GSKsprg  Im Sprachgebrauch ist Gegensatz dokumentiert.
    GSKww   Wechselwirkung
    GSKsilb    Die Vorsilben "a", "dis", "im", "in", "mis", "un" oder "a" stehen für eine Negation und drücken das Gegenteil und keinen Gegensatz aus.

      in
      Transitiv-intransitiv
      Diskutabelä-indiskutabel
      transparent-intransparent

      mis
      Vertrauen-Misstrauen
      Verstehen-misversten
      beliebt-missliebig

      a
      tonal-atonal
      typisch-atypisch
      musisch-amusisch


    GSKerg   Ersetzbarkeit durch Gegenteil. Wenn bei einem Gegensatzpaar das Wort "Gegensatz" ohne Sinneinbuße durch "Gegenteil" ersetzt werden kann, dann spricht das gegen den Gebrauch von Gegensatz. Z.B. a) Kalt und warm als Gegensätze ersetzt durch b) kalt und warm sind das Gegenteil. b) hört sich holpriger, nicht so gut wie a) an.

    GSKNeg   Ersetzbarkeit durch Negation. Wenn bei einem Gegensatzpaar der Gegensatzpaarling durch Negation hergestellt werden kann, dann spricht das gegen einen echten Gegensatz.
    Der Gegenteilbegriff kann durch Negation entstehen: logisch-unlogisch, klar-unklar.
    Gegensatzzuschreibung wichtig, relevant?

    Sprachliche Methoden zur Beurteilung des richtigen Gebrauchs von Unterschied, Gegensatz, Negation/ Verneinung und Widerspruch.
    Ersetzungsmethode
    Kann man A, G, N, U, W wechselseitig ersetzen, ohne dass Verständniseinbußen auftreten, sind A, G, N, U, W nicht spezifisch.
    A Im Gegensatz zu vorher, ist es nun anders.
    G Im Gegensatz zu vorher, ist es nun leichter.
    U Im Unterschied zu vorher, ist es nun leichter.
    W Im Widerspruch zu vorher, ist es nun leichter.
    N In Negation zu vorher, ist es nun leichter.

    Gegensatzpaarsammlung
    teilweise noch nicht signiert.
    GSac-re     Gegensatz actio und reactio, Kraft und Gegenkraft
    GSa-u     Gegensatz angenehm-unangenehm
    GSA-E     Gegensatz anfangen - aufhören
    GSauf-zu     Gegensatz auf - zu. Sprachlich passt nach meinem Gefühl besser Gegenteil. Gegensatz im menschlichen Denken und in der Sprache, aber nicht in der Natur. Beim Schalter gibt es mehrer Möglichkeiten: Auf, Stufe (Dimmer bei Beleuchtung), Zu. Zwischen den Zuständen auf und zu wirken keine Kräfte.
    GSan-aus     Gegensatz
    GSans-abs     Gegensatz Anziehung-Abstoßung
    GSanz-ausz     Gegensatz anziehen - ausziehen
    GSatm     Gegensatz atmen nicht atmen, aus- und einatmen.
    GSA-I     Gegensatz Äußeres und Inneres
    GSvvg-vk     Gegensatz augmentativ (vergrößerend)-diminutiv (verkleinernd)
    GSb-u     Gegensatz begrenzt-unbegrenzt > endlich-unendlich.
    GSb-r     Gegensatz bewegt (dynamisch)-unbewegt (statisch)
    GSb-nb     Gegensatz bewusst-nicht bewusst
    GSE-N     Gegensatz Etwas-Nichts > Sein-Nichts
    GSe-u     Gegensatz endlich-unendlich. > begrenzt-unbegrenzt.
    Gneu     Neutralisieren als Gegensatz: Kraft und Gegenkraft
    GSfr-un     Gegensatz freundlich-unfreundlich.
    GSFeuWas    Gegensatz Feuer und Wasser.
    GSG-M     Gegensatz Geist-Materie, nicht bei Guardini S.25 (der auch zwischen Gegensatz und Widerspruch unterscheidet).
    GSgeb-un     Gegensatz gebildet-ungebildet
    GSged-un     Gegensatz Geduld-Ungeduld
    GSgrz-kl     Gegensatz großzügig-kleinlich.

    • Das Gegenteil von größzügig ist kleinlich.
    • Großzügig und kleinlich sind Gegensätze.
    • Großzügig und kleinlich sind ein Widerspruch.
    GSgr-kl     Gegensatz groß-klein.
    • Im Gegensatz zum großen Tisch ist der Aschenbecher klein. Verglichen werden Größen. Die Vergleichsobjekte sind austauschbar.
    • Groß ist das Gegenteil von klein.
    • Groß und klein sind ein Widerspruch.
    • Die Negation von groß ist klein (und umgekehrt)
    • Die Negation von groß ist nicht groß. Nicht groß sein muss nicht klein sein.
    • Ein kleiner Liliputaner kann in seiner Bezugsgruppe groß sein.
    • Bei groß und klein kommt es ganz auf den Massstab an.
    • Bei groß und klein kommt es ganz auf die Entfernung an.
    GSh-d     Gegensatz hell-dunkel
    GSh-h     Gegensatz herlaufen - weglaufen
    GSk-w     Gegensatz kalt-warm
    GSk-u     Gegensatz klar-unklar. Hier liegt kein Gegensatz vor, weil durch Negation von klar nicht klar = unklar hervorgeht.
    GSk-d     Gegensatz klug-dumm
    GSK-S     Gegensatz Körper-Seele
    GSK-W     Gegensatz Korpuskel-Welle
    GSa-r     Gegensatz Kraft und Gegenkraft, actio et reactio
    GSL-T     Gegensatz Leben-Tod
    GSg-k     Gegensatz leichtgläubig-kritisch, skeptisch
    GSL-S     Gegensatz Licht-Schatten
    GSl-u      Gegensatz logisch-unlogisch. Hier liegt kein Gegensatz vor, weil durch Negation von logisch nicht logisch = unlogisch hervorgeht.
    GSm-d     Gegensatz manisch-depressiv
    GSM-F     Gegensatz Mann-Frau. Falsche Gegensatzbildung. rtl (Abruf 17.11.18): "Tag und Nacht, Schwarz und Weiß, Mann und Frau – unser Leben ist voller Gegensätze.". Uni Zürich (Abruf 17.11.18): "Der Gegensatz zwischen Mann und Frau"
    GSna-fe     Gegensatz nahe-fern
    GSof-ge     Gegensatz offen - geschlossen
    GSpe-no     Gegensatz periodisch-nicht periodisch. Das ist kein Gegensatz, sondern eine Verneiung, Kontradiktion oder Widerspruch.
    GSre-ar     Gegensatz reich-arm.
    GSRi-Ge     Gegensatz Richtung - Gegenrichtung
    GSs-l     Gegensatz schnell-langsam
    GSs-h     Gegensatz schön-hässlich
    GSs-u     Gegensatz schuldig-unschuldig
    GSs-n     Gegensatz sorgfältig-nachlässig
    GSS-N     Gegensatz Sein-Nichts >Etwas-Nichts.
      • Sein ist sehr allgemein irgendetwas identifizierbares.
      • Das Gegenteil von Sein ist Nicht-Sein.
      • Sein und Nichts wird aber auch als Gegensatz gebraucht.
    GSNp-Sp     Gegensatz.  Nordpol-Südpol
    GST-N     Gegensatz Tag-Nacht
    GST-A     Gegensatz These-Antithese
    GSun-ob     Gegensatz unten - oben.
    GSvo-hi     Gegensatz vorne - hinten
    GSw-f     Gegensatz wahr-falsch, richtig-falsch
    GSw-e     Gegensatz weit-eng
    GSw-u     Gegensatz wesentlich-unwesentlich
    GSY-Y     Gegensatz Yin-Yang
     


    _
    Untersuchungs-Tabelle zur Analyse gegensätzlicher Beziehungen
    Die Idee ist, dass man zwei Objekte oder Sachverhalte daraufhin analsiert, ob, welche und evtl, wie sehr Metakriterien der Diagnose für Gegensätze erfüllt sind. Ganz allgemein kann es Merkmale geben, die für einen Gegensatz sprechen oder gerade auch nicht. Hierbei ist es sinnvoll, die ontologischen Bereiche und das dialektische Bezugssystem DBS anzugeben von dem aus die Beurteilung erfolgt.

    Ontologische Bereiche Referenzwelt-Kürzel
    O, M, ME, MW, MD, MP, MN, MB, MS, m, onS.
    Dialektische Bezugssysteme
    (DialonS), (DialBild), (DialEntwT), (DialHeg), (DialDMat), (DialEWET), (DialMeth), (DialArgL), (DialAnd)

    Die Beurteilungen in der Tabelle erfolgen auf dem  weltanschaulichen, wissenschaftlichen  Hintergrund und dem dialektischen Bezugssystem (DialMeth).
     
    Beschreibung des Analyse Paares mit Index betrachteter on- tologischer Bereich GSKDud
    Verhältnis äus- serster Verschie- denheit.
    GSKNkd
    Keine Kontra- 
    diktion
    _
    GSKanab
    Anziehungs- 
    oder Abstos- sungskräfte 
    wirken
    GSKverb 
    Verbunden sein, damit
    Kraft wirken
    kann
    GSKkrw
    Krafteinwir- kung
    _
    _
    GSKebp
    eindimensio- nale oder bipolare Dimension
    GSKbf
    Konträre Ur-
    teile können beide falsch 
    sein
    GSKsprg
    Sprachge-
    brauch Ge- gensatz
    _
    GSKww
    Wechselwir-
    kung
    GSKsilb
    Die Silben un-, a-, an-, non-, miss-, ab-, de-,  in-, im- drücken eine Negation und das Ge- genteil aus.
    schwarz-weissO
    _
    _
    _
    Nein. Physiker sprechen nicht 
    so.
    _
    _
    Ja. Auch Physiker würden sagen, dass hier keine Kontradiktion vorliegt. Nein. Physiker 
    erkennen hier 
    keine Anzie- hungs- oder Abstossungs- kräfte.
    Nein. Physiker sehen hier kei- nen Gegensatz.
    _
    _
    schwarz-weissMS Ja Ja Nein Ja
    Proton-ElektronO Nein Ja Ja Nein
    Proton-ElektronMS Nein Ja Ja Ja
    gut-schlechtO Nein Nein Nein Nein Nein Nein Nein
    gut-schlechtMS Ja Ja Möglich Nein Ja Ja Ja
    actio-reactioO
    actio-reactioO

     



    Beispiel-Analysen dialektischer Kategorien
    • "Gegensatz" schwarz und weiss in den verschiedenen ontologischen Bereichen.
    • Gegensatz gleichnamige und ungleichnamige Ladungen.
    • Gegensatz bei menschlichen Motiven, Bedürfnissen und Zielen.
    • Interessen-Gegensätze in der Gesellschaft und zwischen den Völkern.
    _
    "Gegensatz" Schwarz-Weiss S-W
    Ergebnis: Schwarz und Weiss sind keine objektiven Gegensätze, sondern Ergebnis eines kognitven Sozialisationsprozesses. Schwarz und weiss werden als Gegensatz soziokulturell gelernt. Schwarz und weiss sind Gegensatz in unserem Denken und in der Sprache. Es sind Konstruktionen aus dem ontologischen Bereich Mensch.
     
      SW-Objektive-Realität (O)
      In der objektiven Realität, in der Welt der Physik, die es auch gibt, wenn man sich die Menschen hinwegdenkt, gibt es kein Schwarz und Weiss.

      Moeglichkeit (RWm)
      Die Möglichkeit einer S-W-Wahrnehmung setzt Körper, Licht und Lichtreflexion und ein entsprechend ausgebildetes wahrnehmendes System voraus.

      SW-Erleben (ME) - Zum Erlebensbegriff in dieser Arbeit > ME Erleben.
      Schwarz und weiss kann im Erleben in mehreren Funktionsbereichen wie z.B, Wahrnehmen, Empfinden, Vorstellen, Phantasieren, Denken oder Bewerten auftreten.

      SW-Wahrnehmung (MW).
      Schwarz erscheinen in der menschlichen Wahrnehmung Körper, die kein Licht reflektieren. Die Wahrnehmung weiss entsteht durch eine Mischung von Farben. Schwarz und weiss können aus Mischungen von Komplementärfarben (Gegenfarben) entstehen. Das Erleben und Beurteilen als "Gegensatz" wird in Sprach- und Sozialgemeinschaften gelernt ("man spricht so", "man nennt es so") wie z.B. oben-unten, groß-klein, gut-schlecht. Rein physikalisch stehen sich gegenüber: keine Lichtreflexion - spezifisch gemischte Lichtreflexion. Logisch schließen sich schwarz und weiss nicht mehr aus als schwarz und grün, blau oder rot. Wenn etwas schwarz oder weiss ist, dann ist es nicht grün, blau oder rot.
       

      SW-Denken (MD)
      S-W sind feste und weit verbreitete Begriffe im Denken sehr vieler Menschen. Man spricht sogar von einem S-W-Denken, wie es für Menschen mit einer Borderlinestörung typisch sein soll. Es ist eine Metapher für eine polare Sicht der Dinge ohne Zwischenstufen. Linehan sieht es als ein Scheitern der Dialektik an.

      SW-Phantasie (MP)
      Schwarz und weiss kann in Phantasien eine vielfältige Rolle spielen, besonders auch in der Anwendung Kunst (Malerei, Graphik, Zeichnung), Werbung und Design.

      SW-Wuensche & Beduerfnisse (MB)
      Mode, Kleidung, Design.

      SN-Normen (MN)

      SW-Sprache (MS)
      Schwarz und weiss sind gängige Worte der Alltags- und Bildungssprache.

      Exkurs: Metaphern mit Schwarz und weiss.
      Schwarz Metaphern: Depression, Trauer, Tod, Umnachtung, anschwärzen, Dunkelheit, Nacht, schwarz sehen, schwarze Zahlen,
      Weiss Metaphern: rein, sauber, unschuldig, Licht, hell, Wand- und Deckenfarbe,
      Schwarz und weiss Metaphern: Schwarz auf Weiss (sicher, verbindlich, Beweis).
       




    Gegensatz gleichnamige und ungleichnamige Ladungen in der Natur
    Noch nicht ausgearbeitet.
     



    Gegensatz bei menschlichen Motiven, Bedürfnissen und Zielen.
    Noch nicht ausgearbeitet.
     



    Interessen-Gegensaetze in der Gesellschaft und zwischen den Völkern.
    Noch nicht ausgearbeitet.
     
       

    Tabellarische Kontrolle Möglichkeit
    Wenn man sicher gehen will, dass man keinen Aspekt vergisst, kann man mit folgendem Tabellensystem (ohne dialektische Logik im engeren Sinne) arbeiten und sich damit zwingen, jede Zelle zu berücksichtigen..
     
    Gegensatz zwischen 
    schwarz und weiß. 
    Zeile OB, Spalte DBS.
    (DialonS),
    ohne nähere Spezifikation, ohne dialekti-
    sches Bezugs-
    System.
    (DialBild),
    > Duden, 
    Sprachbrock- haus oder ähn- liche Lexika / Wörterbücher.
    (DialEntwT)
    Dialektische Ent- wicklungstheorie 
    These, Anti- these, Synthese
    _
    (DialHeg)
    idealistische
    Systematik nach Hegel.
    _
    _
    (DialDMat)
    diaelektischer Materialismus (Mark, Engels, Lenin)
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    (DialEWET)
    Empirisch-wis- senschaftliche Entwicklungs- theorien..
    _
    (DialMeth),
    (DialArgL)
    Ganzheitliche, sowohl-als-auch
    für und wider, Betrachtung. 
    (DialAnd)
    Anderes, son- stiges dialekti- sches System.
    _
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    O Objektive Realität In der Natur
    gibt es keinen Gegensatz zw. schwarz/weiß
    In der Bildungs- sprache fehlt gewöhnlich der ontologische Bezug. Bislang keine Ausführung hierzu gefun- den. Sein und Geist 
    ist bei Hegel eins.
    Bislang keine Ausführung hierzu gefun- den. Eher nicht
    RWm Möglichkeit
    ME Erleben Im Erleben der meisten Men- schen werden  schwarz und weiß als Gegen- sätze wahrgen. differenziert die verschiedenen ontologischen Bereiche, hier das Erleben,  nicht. differenziert die verschiedenen ontologischen Bereiche, hier das Erleben,  nicht. differenziert die verschiedenen ontologischen Bereiche, hier das Erleben,  nicht. differenziert die verschiedenen ontologischen Bereiche, hier das Erleben,  nicht. differenziert die verschiedenen ontologischen Bereiche, hier das Erleben,  nicht.
    MW Wahrnehmung Die meisten Menschen nehmen schwarz und weiß als Gegensätze wahr.
    MD Denken Hauptgrund für das schwarz- weiß Gegensatz- urteil Entwicklung 
    des kognitiven Denkens
    MP Phantasie
    MB Wünsche
    Bedürfnisse
    MN Normen S-W-Werten  als kognitiv-affektive Funktion sollte im Gehirn grund- sätzlich nach- weisbar sein (natcode).
    MS Sprache In der Sprache werden schwarz und weiß als Gegensätze bezeichnet. In der Bildungs- sprache werden schwarz und weiß als Gegen- sätze bezeichnet. In der dialekti- schen Entwick- lungstheorie können schwarz und weiß als Ge- gensätze ezeich- net werden. Unklar Aktiver und re- zeptiver Gebrauch der Worte in kom- munikativen 
    Situationen.

    Taxonomie von Vorgängen
    Vorbereitung - Anfang - Verlauf - Ende - Nachgeschehen
    Noch nicht ausgearbeitet.
     



    Gegensatz in Fachwörterbüchern und Monographien

    Gegensatz in Eislers philosophischem Wörterbuch
    Gegensatz: 1) logischer (Opposition) das Verhältnis, in welchem zwei Begriffe oder zwei Urteile zueinander stehen, die einander ausschließen. Es gibt einen kontradiktorischen (s. d.) und einen conträren (subconträren) Gegensatz. ARISTOTELES erklärt: antikeimena legetai antiphasis kai tanantia kai ta pros ti kai sterêsis kai hexis kai ex hôn kai eis ha eschata ai geneseis kai phthorai (Met. V 10, 1018a 20). Er unterscheidet: antiphatikôs (kontradiktorisch), enantiôs (conträr), kata têê lexin monon antikeimena (De interpret. 6, 17a 26; 7, 17b 16; Categ. 10, 13b 27. Anal. prior. II 15, 63b 23). So auch CICERO (Top. 11). Die Scholastiker unterscheiden »oppositio terminorum« und »oppos. enunciationum«. Nach ÜBERWEG ist Opposition »der Gegensatz, der zwischen zwei Urteilen von verschiedener Qualität und verschiedenem Sinne bei gleichem Inhalt besteht« (Log. § 97). Schema der Opposition:
        »Gegensatz« ist 2) ontologischer (realer) Gegensatz (»Repugnanz«), Widerstreit zweier Dinge, zweier Qualitäten, zweier Tätigkeiten, dynamische Entgegensetzung, Willens-Gegensatz, Gegensatz der Gefühle (physischer-psychischer Gegensatz, ethischer, sozialer Gegensatz).
        Die Pythagoreer stellen eine Tafel von zehn Gegensatz-Paaren als Prinzipien der Dinge auf (peras kai apeiron, peritton kai artion, hen kai plêthos, dexion kai aristeron, arrhen kai thêly, êremoun kai kinoumenon, euthy kai kampylon, phôs kai skotos, agathon kai kakon, tetragônon kai eteromêkes, ARISTOTELES, Met. I 5, 986a 22 squ.). HERAKLIT macht den Gegensatz zum Prinzip der Entwicklung. Im »Gegenlauf« (enantiodromia, Stob. Ecl. I, 60) des Geschehens ist in allem das Entgegengesetzte vereinigt, schlägt eines in das Gegenteil um (taut' einai zôn kai tethnêkos, kai to egrêgoros kai to katheudon, kai neon kai gêraion (Fragm. 78). Alles erfolgt kat' enantiotêta nach der enantia rhoê, palintropia (Plat., Cratyl. 413 E, 420 A; panta te ginesthai kath' eimarmenên kai dia tês enantiotropês hêrmosthai ta onta, Diog. L. IX 1, 7; ginesthai te panta kat' enantiotêta, l.c. 8; panta ... metaballei eis enantion oion ek thermou eis phychron Arist. Phys. III 5, 205a 6; vgl. Sext. Empir. Pyrrh. hypot. III, 230). Die Gegensätze gehen in einer Einheit zusammen wie Bogen und Leier (palintropos harmoniê kosmou hokôster lyrês kai toxou, Plut., Is. et Osir. 5). Nach PLOTIN sind Gegensätze Dinge, die nichts Identisches an sich haben (Enn. VI, 3, 20). - CHR. WOLF definiert: »Opposita sunt, quorum unum involvit negationem alterius« (Ontol. § 272). KANT betont den Unterschied zwischen logischer und realer Opposition. »Einander entgegengesetzt ist, wovon eines dasjenige aufhebt, was durch das andere gesetzt ist. Diese Entgegensetzung ist zweifach; entweder logisch durch den Widerspruch, oder real d. i. ohne Widerspruch« (WW. II, 75 ff.). Die »dialektische« Opposition ist von der auf dem Satze des Widerspruches fußenden »analytischen« zu unterscheiden (Krit. d. r. Vern. S. 410). Nach J. G. FICHTE, besonders aber nach HEGEL schlägt jeder Begriff (im logischen Denken) in seinen Gegensatz um, um sich mit ihm in einem höheren Begriffe zu vereinigen (Dialektik, s. d. u. Widerspruch). Nach HILLEBRAND kann es keinen metaphysischen, realen Gegensatz geben, d.h. einen solchen, welcher im Sein unausgleichbar wäre (Phil. d. Geist. I, 23). Nach HERBART ist der »Gegensatz zweier Vorstellungen« ein voller, »wenn eine von beiden ganz gehemmt werden muß, damit die andere ungehemmt bleibe« (Psychol. als Wiss. I, § 41). Vorstellungen, die einander entgegengesetzt sind und zusammentreffen, werden zu Kräften, die einander widerstehen, hemmen (Lehrb. zur Psychol.3, S. 15). Der Grund des Widerstehens ist die Einheit der Seele (l.c. S. 21). Entgegengesetzte Vorstellungen verschmelzen (s. d.) miteinander, soweit sie nicht gehemmt werden (l.c. S. 21 f.). Nach MÜNSTERBERG ist entgegengesetzt in der Vorstellungswelt das, »was antagonistische Handlungen anregt« (Grdz. d. Psychol. I, 550). WUNDT sieht in dem psychologischen »Gesetz der Entwicklung in Gegensätzen« eine Anwendung des Gesetzes der Kontrastverstärkung (s. d.) auf umfassendere Zusammenhänge. »Diese besitzen nämlich... die Eigenschaft, daß Gefühle und Triebe, die zunächst von geringer Intensität sind, durch den Kontrast zu den während einer gewissen überwiegenden Gefühlen von entgegengesetzter Qualität allmählich stärker werden, um endlich die bisher vorherrschenden Motive zu überwältigen und nun selbst während einer kürzeren oder längeren Zeit die Herrschaft zu gewinnen.« Mehr als im individuellen tritt das Gesetz im geschichtlichen Leben, im Wechsel geistiger Strömungen hervor (Gr. d. Psychol.5, S. 401 f.; Syst. d. Phil.2, S. 598; Log. II2, 2, S. 282 ff.; Phil. Stud.X, 75 ff.). Vgl. Widerstreit, Widerspruch, Element."
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    Gegensatz in Klaus & Buhr marxistisch orientiertem Philosophischem Wörterbuch 1969

    "Gegensatz - eigtl-, das Entgegengesetzte oder auch Satz, der einem anderen entgegengesetzt ist und diesen ausschließt. Im allgemeineren philosophischen Sinne bedeutet der Begriff «Gegensatz» einen der beiden Pole eines (dialektischen oder logischen) Widerspruchs, d. h. einen objektiven Sachverhalt, der zu einem anderen Sachverhalt im Verhältnis des dialektischen Widerspruchs steht (realer Gegensatz), oder einen Begriff bzw. eine Aussage, der bzw. die zu einem anderen Begriff bzw. einer anderen Aussage im Verhältnis des logischen Widerspruchs steht (logischer Gegensatz).
    Logische Gegensätze sind Begriffe oder Aussagen, die einander ausschlicßen. Dabei ist zwischen kontradiktorischem und konträrem Gegensatz zu unterscheiden. Begriffe stehen formallogisch im Verhältnis der Kontradiktion, wenn der eine die logische Negation des anderen darstellt, z. B. «Sein» - «Nichtsein», «weiß» - «nichtweiß», «Möglichkeit» - «Unmöglichkeit» usw. Konträre Gegensätze liegen dann vor, wenn beide positive Gegebenheiten widerspiegeln, die sich innerhalb eines bestimmten Bezugssystems ausschließen, z. B. «Sein» - «Anders-Sein», «weiß» - «schwarz», «Kreis» - «Quadrat», «Maximum» - «Minimum» usw. Analoges gilt für Aussagen, die sich im Verhältnis der Kontradiktion (z. B. «Jeder Baum hat Wurzeln» - «Nicht jeder Baum hat Wurzeln») oder der Kontrarietät (z. B. «Jeder Baum hat Wurzeln» - «Kein Baum hat Wurzeln») befinden. Kontradiktorische und konträre Begriffe bzw. Aussagen unterliegen dem - Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch, dem zufolge zwei derartige Begriffe Eigenschaften widerspiegeln, die einem Objekt unmöglich zugleich und in derselben Hinsicht zukommen bz.w. dem zufolge zwei derartige Aussagen nicht zusammen wahr sein können. Während jedoch von zwei kontradiktorischen Sätzen immer der eine wahr und der andere falsch sein muß, wobei der eine aus dem anderen durch logische Negation formal ableitbar ist, können zwei konträre Sätze auch zusammen falsch sein; der eine ist aus dem anderen formallogisch nicht ableitbar.
    Reale Gegensätze sind objektive Sachverhalte, zwischen denen ein Polaritätsverhältnis besteht,, d. h. Sachverhalte, die als Glieder einer, disjunktiven Reihe sich polar gegenüberstchen (> Polarität), einander ausschließen und sich zugleich gegenseitig bedingen. Reale Gegensätze bilden inner-, halb eines gemeinsamen Wesens Extreme, z. B. Proletariat - Bourgeoisie, Notwendigkeit - Zufall, Kontinuität - Diskontinuität usw. Reale Gegensätze sind nichts Starres, Unbewegliches, sondern unterliegen wie alle Erscheinungen der objektiven Realität dem Werden und Vergehen: Sie entwickeln sich aus Unterschieden, sind der Unterschied auf der höchsten Stufe seiner Ent-' wicklung. Andererseits können reale Gegensätze sich auch über wesentliche Unterschiede in unwesentliche Unterschiede verwandeln und unter Umständen ganz zu existieren aufhören. So wird z. B. der in der antagonistischen Klassengesellschaft bestehende Gegensatz zwischen Stadt und Land oder zwischen körperlicher und geistiger Arbeit im Laufe der Entwicklung des sozialistischen Gesellschaftssystems zu einem wesentlichen Unterschied, der sich seinerseits immer mehr auf einen unwesentlichen Unterschied reduziert. Die Dynamik realer Gegensätze findet ihren Ausdruck auch darin, daß beide Gegensätze aufeinander einwirken, miteinander in Wechselwirkung stehen. In dieser aktiven Wechselwirkung durchdringen die Gegenstände sich gegenseitig, können ineinander übergehen und in bestimmter Hinsicht identisch werden.
    Das Prinzip von der Identität und der gegenseitigen Durchdringung der Gegensätze ist eines der wichtigsten Prinzipien der Dialektik. LENIN (38, 99) bestimmt die Dialektik geradezu als «die Lehre, wie die Gegensätze identisch sein können und es sind (wie sie es werden) - unter welchen Bedingungen sie identisch sind, indem sie sich ineinander verwandeln».
    Der reale dialektische Gegensatz unterscheidet sich sowohl vom kontradiktorischen als auch vom konträren. Während diese in der Realität nicht [>] existieren, sondern nur den Widerspiegelungen objektiver Gegebenheiten zukommen, bestehen dialektische Gegensätze objektiv real. Sätze, die einen kontradiktorischen oder konträren Gegensatz zum Ausdruck bringen, können nicht zusammen wahr sein, während zwei Sätze, die einen realen, dialektischen Gegensatz widerspiegeln, beide wahr sein müssen, z. B, «Ein Elementarteilchen hat Wellencharakter» - «Ein Elementarteilchen hat Korpuskelcharakter».
    > Identität  > Unterschied Einheit und «Kampf» der Gegensätze  >Widerspruch, dialektischer"
     

    Zwei Verneinungen: kontradiktorisch und konträr.
    Die übliche und wichtigste Verneinung geschieht gewöhnlich mit der einfachen Negation, dem nicht., was man in der Logik meist mit A und -A (Nicht-A) zum Ausdruck bringt, z.B. das Blatt ist gelb mit der Verneinung das Blatt ist nicht gelb. Diese Verneinung wird gewöhnlich als kontradiktorische bezeichnet. Die spezielle Verneinung durch einen direkten Gegensatz, bezeichnet man, wenn es ihn gibt, als konträr, z.B. schwarz und weiß, groß und klein, dick und dünn.
    Eine Bewegung gehe in Richtung R. Eine genau dazu entgegengesetzte Bewegung wäre dazu konträr. Eine Bewegung, die nicht in Richtung R geht wäre hingegen kontradiktorisch. Sitzen hat so wenig einen Gegensatz wie Sauerteig, Aschenbecher, die Zahl 2 oder ein Ausrufezeichen.
    Doe logische Beziehung zwischen beiden Vernenungen ist: kontradiktorisch umfasst konträr bei weitem, das Konträre ist aus den potentiell unendlichen Möglichkeiten nur eine sehr spezielle Kontradiktion.

    Kontraer

    Aus dem Wörterbuch der Logik (Kondakow)

    Begriffe, kontradiktorische [contradictoriae lat.]: unvereinbare Begriffe, die einander ausschließen, zwischen denen es keinen mittleren, dritten Zwischenbegriff gibt.
    Die Begriffe weiß und nicht weiß negieren einander z. B. völlig. Man kann sie nicht gleichzeitig in ein und derselben Beziehung auf ein und denselben Gegenstand anwenden, auch die konträren Begriffe weiß und schwarz kann man nicht auf ein und denselben Gegenstand gleichzeitig und in ein und derselben Beziehung anwenden (> Begriffe, konträre). Aber von konträren Begriffen unterscheiden sich k. B. dadurch, daß zwischen konträren Begriffen ein Mittelbegriff, ein dritter, möglich ist, während es zwischen kontradiktorische Begriffe keinen Mittelbegriff, keinen dritten gibt. Welche Farbe wir auch in der Tat wählen z. B. Blau oder Gelb, keine kann zum Mittelbegriff werden, weil sie in den Umfang des Begriffes nichtweiß eingeht (Abb.).
     

        Mit kontradiktorischen Begriffen hat man es in jeder Wissenschafl zu tun: in der Mathematik z. B. sind solche Begriffspaare: gleich - nicht gleich, kommensurabel - nicht kommensurabel, spitz - nicht spitz, gerade - nicht gerade, entsprechende Paare in der Chemie sind z. B. organisch - anorganisch, wäßrige Lösung - nicht wäßrige Lösung, gesättigte Lösung - ungesättigte Lösung.

    Begriffe, konträre [contrariae lat.]: unvereinbare Begriffe, zwischen denen ein Drittes, ein Mittleres möglich ist, und die sich nicht nur gegenseitig negieren, sondern auch etwa Positives für das im diskordanten [uneinigen] Begriff verneinte enthalten, z. B. die Paare tapfer - feige, schwer - leicht, warm kalt.
        Jeder Begriff des Paares weiß - schwarz geht in den Umfang des subordinierenden [=  unterordnenden; RS] Begriffs Farbe ein, füllt ihn aber nicht voll aus (Abb.).
        Operationen mit k. B. werden in Übereinstimmung mit den Forderungen des Satzes vom Widerspruch vorgenommen, aus dem sich folgende Regeln ableiten lassen:
        I. Nicht beide konträren Begriffe können, über ein und dieselbe Klasse von Gegenständen genommen, in ein und derselben Zeit und in ein und derselben Beziehung gleichzeitig wahr sein. Wurde z.B. festgestellt, daß das eine Metall leicht ist, muß der konträre Begriff schwer in bezug auf dieses Metall falsch sein.
        II. Beide konträren Begriffe können sich, über ein und dieselbe Klasse von Gegenstanden genommen, zu ein und derselben Zeit und in ein und derselben Beziehung als falsch erweisen. Dies erklärt daß zwischen konträren Begriffen ein Drittes, Mittleres möglich ist. Die  Begriffe heller Stern und schwacher Stern sind z.B. konträre Begriffe. Daraus folgt, daß zwischen ihnen ein Drittes möglich ist, z. B. die Sonne, die die Astronomen als einen der Leuchtkraft nach mittleren Stern klassifizieren, der nicht sehr hell, aber auch nicht sehr schwach ist.
        III. Aus der Wahrheit einer Aussage für den einen von zwei konträren Begriffen folgt mit Notwendigkeit die Falschheit der entsprechenden Aussage für den anderen. Wenn wahr ist, daß durch eine Leitung Schwachstrom fließt, dann muß die konträre Behauptung, daß durch sie Starkstrom fließt, falsch sein.
        IV. Aus der Falschheit einer Aussage über den einen von zwei konträren Begriffen folgt logisch weder die Wahrheit noch die Falschheit der entsprechenden Aussage für den anderen. Ist z. B. die Behauptung »dieses Dreieck ist spitzwinklig« falsch, so kann man über die konträre Behauptung »dieses Dreieck ist stumpfwinklig« nichts Bestimmtes sagen, weil es zwei Möglichkeiten gibt: das Dreieck kann stumpfwinklig sein, es kann aber auch rechtwinklig sein. Die angeführten Regeln gelten für beliebige k. B., konträre Begriffe unabhängig von ihrem konkreten Inhalt. Aus der Physik genommene konträre Begriff, z. B. kalt - warm, weiß - schwarz, aus der Mathematik gewählte wie groß - klein, gekrümmt - gerade oder aus jedem beliebigen Wissensbereich herangezogene konträre Begriff sind in gleichem Maße dem Satz vom Widerspruch untergeordnet."

    Gegensatz in Klaus & Buhr marxistisch orientiertem Philosophischem Wörterbuch.

    Konträr in der Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie
    Kuno Lorenz in Mittelstraß, Jürgen (2010, Hrsg.), 2.A.  Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. 2. A., Bd. 4. Stuttgart: Metzler.

    konträr/Kontrarität (von lat. contrarius, über franz. contraire, entgegengesetzt, griech. ivavrlov), Bezeichnung für einen speziellen >Gegensatz: Zwei >Aussagen heißen k. zueinander, wenn jede die >Negation der anderen, ihr Gegenteil, gegebenenfalls unter Heranziehung bereits anerkannter >Prämissen, impliziert, beide Aussagen also miteinander unverträglich oder inkompatibel (>inkompatibel/Inkompatibilität) sind, mit anderen Worten, einander ausschließen. Z. B. sind > Bonn ist ein Dorf< und >Bonn ist eine Stadt< k.e Aussagen, wenn die [334] Prämisse >Dörfer sind keine Städte, anerkannt und herangezogen wird. Entsprechend heißen zwei Prädikatoren >P< und >Q< und ebenso die zugehörigen >Begriffe IPJ und JQJ bzw. die beiden Eigenschaften, die ein Gegenstand n haben würde, wenn er unter diese Begriffe fiele, ,zueinander k., oder >einander ausschließend<, wenn die >Elementaraussagen >n c P< und >n c Q< schematisch allgemein, also unabhängig vom Gegenstand n, zueinander k. sind. Zu den k.en Aussagen gehören insbes. die kontradiktorischen (>kontradiktorisch/Kontradiktion) Aussagen, bei denen jede mit der Negation der anderen sogar äquivalent (>Äquivalenz) ist; z.B. in der >Syllogistik die Aussagen der Form >SiP< (einige S sind P) und ,SeP< (kein S ist P) im Unterschied zu den - bei einer extensionalen (>extensional/Extension) Deutung der syllogistischen >Aussageschemata allerdings nur unter der Voraussetzung, daß der Begriff JSJ nicht leer ist (Existenzpräsupposition, >Kennzeichnung) - zueinander bloß k.en Aussagen der Form >SaP< (alle S sind P) und >SeP< (kein S ist P) (>Quadrat, logisches).
    Unter den k.en Prädikatoren spielen die >polar-konträren eine besondere Rolle, weil sie die (relativen) Enden einer linear geordneten Reihe von Prädikatoren bilden, die grundsätzlich einer Vergleichsskala, also einem zweistelligen Prädikator und seinem Konversen (ikonvers/ Konversion), entstammen; z.B. >groß< und >klein< als relative Enden auf der Skala >größer (als)< bzw. >kleiner (als)< oder >weiß, und >schwarz< als Enden auf der Grauskala. Auch die Paare jeweils antonymer (iantonym/ Antonymie) oder als antonym verstandener Prädikatoren, die auf keine Vergleichsskala zurückgehen, wie > lieben< und >hassen<, oder die zu einer mehr als zweigliedrigen Einteilung gehören, wie >Maskulinum< und Femininum< in der lateinischen oder deutschen Grammatik, gehören zu den k.en Prädikatoren. K. L.
        Kommentar: unverständlich.

    kontradiktorisch/Kontradiktionin der Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie
    kontradiktorisch/Kontradiktion (von lat. contradicere/contradictio, widersprechen/Widerspruch), Terminus der Logik. Zwei Aussagen heißen >zueinander k.<, wenn eine mit der >Negation der anderen logisch äquivalent ist (z.B. A und -,A). Sie sind dann stets auch zueinander konträr (tkonträr/Kontrarität), aber nicht generell umgekehrt. Insbes. sind in der >Syllogistik >Aussagen der Form SaP bzw. SiP (alle S sind P bzw. einige S sind P) zu Aussagen der Form SoP bzw. SeP (einige S sind nicht-P bzw. kein S ist P) k., auch wenn dieser k.e >Gegensatz selbst nicht mehr syllogistisch ausgedrückt werden kann (>Quadrat, logisches). Entsprechend heißen zwei >Termini P und Q, für die sowohl die terminologische Regel x E: P => x E:1 Q (in Worten: was P ist, ist nicht Q) als auch die terminologische Regel x E:' P gilt, ,zueinander k.<. Denn wegen x t:1 X >-< -, x E: X und x E: X >-< -, x E:1 X, d. h., wenn für jeden Gegenstand des betrachteten Bereichs und für jeden >Prädikator eines Bereichs von zum Gegenstandsbereich gehörigen Prädikatoren gilt, daß er entweder einem Gegenstand zukommt oder ihm nicht zukommt, ist jede der beiden Aussageformen xt:P und xt:Q mit der Negation der jeweils anderen äquivalent, also /\x(x E: P <-+ -, x E: Q) wahr.
    Im verallgemeinerten Sprachgebrauch nennt man auch die Konjunktion zweier k.er Aussagen >k.< oder ,in sich widersprüchlich< bzw. eine >K.<, weil aus ihr als einer logisch falschen Aussage jede beliebige Aussage bereits logisch gefolgert werden kann (iex falso quodlibet), also auch Aussagen, die ein allgemeinungültiges (tallgemeinungültig/
    Allgemeinungültigkeit) iAussageschema erfüllen und daher bereits ilogisch falsch sind. Eine falsche Aussage ist mit einer logisch falschen Aussage logisch äquivalent; sie kann deshalb als das Falsche oder ifalsum (Zeichen: J.), gleichgültig ob als Aussage oder als Aussageschema genommen, ausgezeichnet werden. Dies ist der Grund für den verbreiteten Sprachgebrauch, >k.< und ,logisch falsch< als synonym (tsynonym/Synonymität) zu behandeln. Man nennt auch ein ganzes Aussagesystem, z.B. ein Axiomensystem (iSystem, axiomatisches), >k.< (auch: ,inkonsistent< oder ,widerspruchsvoll<, iwiderspruchsfrei/ Widerspruchsfreiheit), wenn eine K. bzw. falsum daraus logisch geschlossen werden kann.
        Literatur: J. Barnes, The Law ofContradiction, Philos. Quart. 19(1969), 302-309; E. Chavarri, La contradiction chez Aristote et chez Marx, Estudios Filosoficos 33 (1984), 111-142; P. T. Geach, Logic Matters, Oxford 1972, 1981; L. Horn, A Natural History of Negation, Chicago ID./London 1989, Stanford Calif. 2001; ders., tradiction, SEP 2006; A. Kulenkampff, Antinomie und Dialektik. Zur Funktion des Widerspruchs in der Philosophie, Stuttgart 1970; J. Lukasiewicz, 0 zasadzie sprzecznosci u Arystotelesa, Krakau 1910, Warschau 1987 (dt. über den Satz des Widerspruchs bei Aristoteles, Hildesheim etc. 1993; franz. Du principe de contradiction chez Aristote, Paris 2000); ders., über den Satz des Widerspruchs bei Aristoteles, Bull. Int. de l' Acad. des Sei. de Cracovie, Classe de Philos. (1910), 15-38, Nachdr. in: D. Pearce/J. Wolenski (eds.), Logischer Rationalismus. Philosophische Schriften der Lemberg-Warschauer Schule, Frankfurt 1988, 59-75 [dt. Kurzfassung der poln. Fassung] (engl. On the Principle of Contradiction in Aristotle, Rev. Metaphysics 24 [1971], 485-509); T. Parsons, True Contradictions, Can. J. Philos. 20 (1990), 335-353; G. Patzig, Widerspruch, in: Hb. ph. Grundbegriffe III, München 1974, 1694-1702; G. Priest, In Contradiction. A Study of the Transconsistent, Dordrecht 1987, erw. Oxford 2006; ders., To Be and Not to Be - That Is the Answer. On Aristotle on the Law ofNon-Contradiction, Philos. gesch. u. logische Analyse l (1998), 91-130; ders./J. C. Beall/B. Armour-Garb (eds.), The Law ofNon-Contradiction. New Philosophical Essays, Oxford 2004, 2006; F. A. Seddon, The Principle of Contradiction in »Metaphysics« Gamma, New Scholasticism 55 (1981), 191-207; ders., The Principle of Contradiction in »Metaphysics« Gamma, Diss. Pittsburgh Pa. 1988; L. Vax, Logique, Paris 1982. K. L



    Gegensatz im DiaMat orientierten Woerterbuch der Logik
    "Gegensatz: Kategorie, die eine der Seiten des dialektischen Widerspruchs ausdrückt und als philosophische Kategorie Kontraposition genannt wird. Die Einheit der Gegensätze bildet den dialektischen Widersprach, der die Quelle für die Entwicklung aller Gegenstände, Erscheinungen und Prozesse in der Natur, der Gesellschaft und im Denken ist. - S. a. Dialektik.

    Gegensatz, konträrer: Form des Gegensatzes, in dem ein allgemein-bejahendes und ein allgemein-verneinendes Urteil konfrontiert werden, die in bezug auf alle Gegenstände ein und derselben Klasse ausgesagt werden, z. B. die beiden Urteile »alle Studenten unseres Studienjahres spielen Eishockey« und »kein Student unseres Studienjahres spielt Eishockey«. Diese beiden Urteile können nicht zusammen wahr sein. Wenn es wahr ist, daß alle Studenten unseres Studienjahres Eishockey spielen, ist die Aussage, daß kein Student unseres Studienjahres Eishockey spielt, falsch, und umgekehrt: wenn es wahr ist, daß kein Student unseres Studienjahres Eishok- key spielt, ist die Behauptung falsch, daß alle Studenten unseres Studienjahres Eishockey spielen. Konträre Urteile können aber beide falsch sein, und wahr wird dann in bezug auf die Studenten unseres Studienjahres und ihre Beschäftigung mit dem Eishockey das Urteil: »einige Studenten unseres Studienjahres spielen Eishockey«. Folglich gibt es im Fall konträrer Urteile eine dritte Möglichkeit, die als partikuläres oder als individuelles Urteil ausgedrückt wird. Beim Operieren mit konträren Urteilen muß man sich von zwei Regeln lenken lassen: einmal folgt aus der Wahrheit des einen der konträren Urteile die Falschheit des anderen; zum anderen ist aus der Falschheit des einen der konträren Urteile die Wahrheit des anderen nicht ersichtlich; es kann wahr sein und es kann auch falsch sein; z. B. folgt aus der Falschheit des Urteils »an allen Tagen des vergangenen Monats hat es geregnet« nicht die Wahrheit des Urteils: »an keinem Tag des vergangenen Monats hat es geregnet«. - S. a. konträre Begriffe; Satz vom Widerspruch.

    Gegensätze, ihre Einheit und ihr Kampf: eines der Grundgesetze der materialistischen Dialektik, das die Quelle jeder Entwicklung in der Natur, der Gesellschaft und im Denken enthüllt.
        Die Ursache der Selbstbewegung und Selbstentwicklung der Gegenstände, der Prozesse sind die inneren dialektischen Widersprüche. LENIN schreibt: „Spaltung des Einheitlichen und Erkenntnis seiner widersprechenden Bestandteile ... ist das Wesen (eine der „Wesenheiten“, eine der grundlegenden, wenn nicht die grundlegende Besonderheit oder Seite) der Dialektik“ (L. 38. S. 338). Deshalb definierte LENIN die Dialektik kurz als „Lehre von der  Einheit der Gegensätze“. Damit, so sagte er, „wird der Kem der Dialektik erfaßt sein...“ (L. 38. S. 214). Das Gesetz von der Einheit und dem Kampf der Gegensätze ist für das Verständnis der Gesetze der Logik und der Denkformen, der Wege der Aufdeckung und der Ermittlung der Wahrheit von großer Bedeutung. Dieses Gesetz steht nicht im Gegensatz  zum formal-logischen Satz, vom Widerspruch. Der dialektische Widerspruch ist der Widerspruch des lebendigen Lebens. Er bedeutet das Vorhandensein von zwei entgegengesetzten Seiten, bzw. Tendenzen im Gegenstand, in der Erscheinung, die sich in ständig wechselndem Kampf befinden, aber im Gegenstand gleichzeitig existieren, bis eine der gegensätzlichen Tendenzen, die progressive Tendenz die zweite, die konservative Tendenz besiegt und den Anfang für das Erscheinen eines neuen Gegenstands gelegt hat, in dem ein neuer Widerspruch entsteht. Der logische Widerspruch dagegen wird vom formal-logischen Satz vom Widerspruch verboten. Ein  logischer Widerspruch taucht dann auf, wenn einem  einzigen Gegenstand gedanklich zu ein und derselben Zeit, in ein und demselben Sinne und in ein und derselben Beziehung zwei entgegengesetzte Eigenschäften zugeschrieben werden, die einander gänzlich negieren und nicht gleichzeitig in diesem Gegenstand existieren können. Als das klassische Beispiel eines logischen Widerspruchs kann man die Überlegungen von MILL über die Profitraten, die Produktionskosten und den Lohn, ansehen, die, nach den Worten von MARX auf folgenden unlogischen Satz hinausgehen: „Obgleich es falsch ist, ist es doch wahr“ (?/?. 26,3. S. 195). Ein derartiger Widersprach stört die Überlegung, da er sie unklar macht: was ist denn wirklich richtig oder falsch? Einen solchen Widerspruch im Denken bezeichnet LENIN als einen verbalen, erdachten Widerspruch. „Logische Antinomien“ dürfen - richtiges logisches Denken natürlich vorausgesetzt - weder in einer ökonomischen noch in einer politischen Analyse vorkommen“ 1 (L. 23. S. 32). "

    *
    Der Gegensatz bei Guardini
    Quelle: Guardini, Romano (1998) Der Gegensatz. Versuch einer Philosophie des Lebendig-Konkreten. 1. A. 1925. Mainz/Paderborn: Grünewald/Schöningh.
        Guardini unterscheidet Gegensatz und Widerspruch, S. 28: "Und doch keine Aufhebung der Art, wie sie etwa in der Aussage liegt: »Es ist hell« gegenüber der anderen; »Es ist dunkel«; oder in der Aussage: »Das ist gut« gegenüber der zweiten: »Das ist böse«. Hier handelt es sich um Widersprüche, die einander verneinen, daher in keiner Weise zusammen sein können. Aussagen hingegen, wie sie in den Begriffen des Aktseins und Bauseins liegen, der Kontinuität und Gliederung, stehen anders. Auch hier heben die beiden Aussagen einander zunächst auf. Sobald sie in ihrem besonderen Sinne genommen werden, duldet eine die andere nicht. Sofern etwas Akt ist, kann es kein Bau sein. Diese Ausschließung geht aber nicht bis auf die Wurzel. Sie ist nicht absolut, sondern relativ. Und zwar dann, wenn wir sie wesensgemäß nehmen, das heißt, sie nicht abstrakt, sondern am konkreten Ding vollzogen denken. Denn »das Ding« ist offenbar eins und das andere zugleich, Akt und Bau. Nicht durch Vermischung der beiden spezifischen Bedeutungen; nicht durch deren Ausgleich oder Synthese in einem höheren Dritten. Hier liegt Einheit vor, aber offenbar besonderer Art.
    [Def Geg Guardini] Dieses eigentümliche Verhältnis, in dem jeweils zwei Momente einander ausschließen, und doch wieder verbunden sind, ja, wie wir später sehen werden, einander geradezu voraussetzen; dieses Verhältnis, das innerhalb der jeweiligen quantitativen, qualitativen und gestaltmäßigen Bestimmtheiten auftritt, nenne ich Gegensatz.

    3. Umriß eines Systems der Gegensätze

    Der ganze Bereich des menschlichen Lebens scheint von der Tatsache des Gegensatzes beherrscht zu werden. In all seinen Inhalten scheint sie aufgezeigt werden zu können. Wahrscheinlich nicht nur hier; wahrscheinlich liegt sie allem Lebendigem, vielleicht dem Konkreten überhaupt zu Grunde. Ich beschränke mich aber ausdrücklich auf den Bereich des Menschlichen, auf das, was sich mir darbeitet, wenn ich auf mich selbst blicke.
        Darin finden sich unzählige Vorgänge, Tatbestände, Akte und [>29] Beziehungen, die gegensätzlich gebaut sind. Die Wissenschaften vom Psychischen, die vom Gesellschaftlichen, vom Sittlichen und andere bringen dafür stets neue Beweise. Wir stellen nun die Frage: Lassen sich diese vielen gegensätzlich gestellten Erscheinungen auf angebbare Grundformen der Gegensätzlichkeit überhaupt zurückführen?
        Im Laufe langer Jahre haben sich mir aus Einzelbeobachtung und Überlegung eine Anzahl letzter Gegensätze ergeben. Ich glaube, daß sie die gesuchten sind. Viele Rückproben aus verschiedenen Gebieten menschlicher Selbsterfahrung scheinen zu bestätigen, daß es sich hier wirklich um die Grundgegensätze des Menschlich-Lebendigen handelt. Diese Reihe von Gegensätzen tritt sogar mit dem Anspruch auf, außer ihr gebe es keine derartigen letzten Gegensatzformen mehr. Vielmehr müssen diesem Anspruch nach alle Gegensätze, die sich noch aufzeigen lassen, besondere sein, und in jene, als den allgemeinen, aufgelöst werden können. Ob es freilich gelungen sei, hier auch wirklich die letzten Gegensatzformen zu erfassen, bleibt eine Frage. Immerhin hat mir vielfache Beobachtung und Überlegung so zahlreiche Bestätigungen gebracht, daß jener Anspruch nicht unberechtigt scheint.
        Diese Gegensätze nun bilden keinen losen Haufen, sondern bestimmte Ordnungen und Gruppen, die ihrerseits zueinander in einem angebbaren Verhältnis stehen. So daß es erlaubt ist, in einem noch näher zu bestimmenden Sinne von einem System der Gegensätze zu reden.
        Darin unterscheide ich eine erste Gruppe, und nenne sie die intraempirischen. Sie wirken sich innerhalb des Bereiches des Menschlichen aus, soweit es erfahren wird, oder erfahren werden kann. Dazu gehört das Körperliche wie das Psychische, jenes äußerer, dieses innerer Wahrnehmung zugänglich. Ich ]>30] ..."
     

          Wikipedia führt aus (Abruf 17.11.2018): "Guardini (Dialogik) Romano Guardini hat in seiner Gegensatzlehre (1925) polare Gegensätze grundsätzlich von Widersprüchen unterschieden und als sich ständig neu konkretisierende, also lebendig-konkrete Spannungseinheit beschrieben, ohne dass dabei die jeweiligen Pole zu existieren aufhören. Dies führt zu einer dialogischen statt dialektischen Struktur der Gegensätze im Sinne von Polarität."

      Enantiologie (gr.) Gegenrede, Widerspruch. Begriff Guardinis (1998), S. 163.
      _
      Wikipedia: "Guardini (Dialogik)
      Romano Guardini hat in seiner Gegensatzlehre (1925) polare Gegensätze grundsätzlich von Widersprüchen unterschieden und als sich ständig neu konkretisierende, also lebendig-konkrete Spannungseinheit beschrieben, ohne dass dabei die jeweiligen Pole zu existieren aufhören. Dies führt zu einer dialogischen statt dialektischen Struktur der Gegensätze im Sinne von Polarität."
       


    Falscher Gebrauch von Gegensatz

    Hegels Gegensaetze
    Das Beispiel  Raum von Hegel  überzeugt nun gar nicht. Die beste Abbildung, was wir unter Raum verstehen ist sicher nicht "auseinandersein", was Hegel einfällt, sondern schlicht und einfach Raum. Und das Gegenteil von Raum ist -Raum (Nicht-Raum).

    Objektiv-Subjektiv
    Objektiv und subjektiv sind keine Gegensaätze, sondern Unterschiede und außerdem verschiedene Kategorien. Ausführliche Auseinandersetzung unter Objektiv in Eislers Wörterbuch der philosophischen Begriffe.

    Objektiv in Klaus & Buhr 1969 Philosophisches Wörterbuch (marxistisch orientiert)

      "objektiv [lat] - unabhängig vom einzelnen Subjekt und seinem Bewußtsein. Ggs: subjektiv. ..."
      Kommentar: Ich sehe in dieser allgemeinen Behauptung zunächst nur einen Unterschied, keinen Gegensatz. Wieso zwischen objektiv und subjektiv ein Gegensatz bestehen soll, wird nicht erklärt und begründet. Ausführliche Analyse des falschen Gebrauchs zu Eisler.


    Objektiv in Eislers Wörterbuch der Philosophie
    Quelle: Aus "objektiv" in Eislers Wörterbuch der philosophischen Begriffe [Online]
    "Der Gegensatz von objektiv-subjektiv wird von den Stoikern durch kath' hypostasin - kat' epinoian ausgedrückt (Sext. Empir. adv. Math. VII, 426)."

      Kommentar: Ich sehe in dieser allgemeinen Behauptung zunächst nur einen Unterschied, keinen Gegensatz. Es wird auch gar nicht näher begründet worin genau der Gegensatz und zwischen wem er bestehen soll. Um da vernünftig weiter zu kommen, muss man von konkreten Beispielen ausgehen. Nehmen wir an, es gehe bei objektiv-subjektiv um Urteile. Dann wäre die erste Unterscheidung:

      1. Urteil, z.B. Da steht ein Baum
      Dieses Urteil kann richtig, falsch oder nicht entscheidbar sein.
      1.1  Richtig
      1.2  Falsch
      1.3  Unklar, ob richtig oder faslsch, nicht entscheidbar
      Es ist klar, dass zwischen 1.1 und 1.2 ein Gegensatz vorliegt, aber nicht zwischen 1.1 und 1.3 oder zwischen 1.2 und 1.3. Ob ein Urteil zutrifft hängt natürlich zunächst davon ab, was die Tatsache ist:

      2. Tatsache, wobei hier offen bleibt, wie die Tatsache festgestellt werden kann.
      2.1 da steht ein Baum
      2.2 da steht kein Baum
      2.3 Es ist unklar, ob da ein Baum steht
      Der Vergleich 2.1 mit 2.2 kann als Gegensatz bezeichnet werden. Aber nicht die Vergleiche 2.1 mit 2.3 oder 2.2 mit 1.3.

      3. Sodann könnte man fragen: wer urteilt, von wem stammt das Urteil?
      Von einem erkennenden Subjekt, von mehreren, von vielen, von allen oder gar von einem objektiv erkennenden System, wobei sich natürlich die Frage stellt, was das sein soll, ein objektiv erkennendes System?
      3.1 ein subjektiv erkennendes System (z.B. ein Mensch, der den Ort, wo der Baum sein soll, betrachtet.)
      3.2 Mehrere subjektiv erkennende Systeme (z.B. mehrere Menschen, die den Ort, wo der Baum sein soll, betrachten.)
      3.3 Viele subjektiv erkennende Systeme (z.B. viele Menschen, die den Ort, wo der Baum sein soll, betrachten.)
      3.4 Alle subjektiv erkennenden Systeme (z.B. alle Menschen, der den Ort, wo der Baum sein soll, betrachten)
      3.5 Ein objektiv erkennendes System, z.B. Meßgerät (etwa ein Fotapparat der den Ort, wo der Baum sein soll, fotografiert)
      Anmerkung: man beachte dass 3.5 (objektiv) nicht einfach eine Fortsetzung der Folge 3.1-3.4 (subjektiv, gruppen-subjektiv, intersubjektiv) ist, sondern eine andere Kategorie.

      4. Objektiv
      Objektiv kann sich auf die Tatsache, das Urteil, die Urteilsquelle oder auf die Gültigkeit beziehen.
      4.1 Objektiv hinsichtlich der Tatsache: Dass da ein Baum steht, ist eine objektive Tatsache.
      4.2 Objektiv hinsichtlich des Urteils: Das Urteil, dass da ein Baum steht, ist objektiv
      4.3 Objektiv hinsichtlich der Urteilsquelle: die Urteilsquelle viele Menschen, ist objektiv
      4.4 Objektiv hinsichtlich der Gültigkeit des Urteils: Das Urteil, dass da ein Baum steht, ist objektiv richtig

      5. Subjektiv
      Das kann sich auf die Tatsache, das Urteil, die Urteilsquelle oder auf die Gültigkeit beziehen.
      5.1 Subjektiv hinsichtlich der Tatsache: Dass da ein Baum steht, ist eine subjektive Tatsache.
      5.2 Subjektiv hinsichtlich des Urteils: Das Urteil, dass da ein Baum steht, ist subjektiv
      5.3 Subjektiv hinsichtlich der Urteilsquelle: die Urteilsquelle viele Menschen, ist (gruppen-) subjektiv
      5.4 Subjektiv hinsichtlich der Gültigkeit des Urteils: Das Urteil, dass da ein Baum steht, ist subjektiv richtig

      Damit gibt es viele Möglichkeiten der Kombination, die jeweils eine eigene Untersuchung erfordern, wo und zwischen welchen Vergleichen eine Gegensatz oder einfach nur ein Unterschied besteht. Das eröffnet viele erkenntnistheoretisch interessante Fragestellungen.

      Objektiv erkennendes System
      Ein besonderes Problem ist die Kreation und Konstruktion "objektiv erkennendes System". Eine erste Idee ist, dass ein objektiv erkennendes System unabhängig von subjektiv erkennenden Systemen sein sollte, womit sich als erstes die Frage stellt, was unter unabhängig zu verstehen ist.
       
      Definition: Eine Tatsache T2 heißt von einer Tatsache T1 unabhängig, wenn eine Veränderung von T1 keine Veränderung von T2 bewirkt. 
      Voraussetzungen: Zwei Tatsachen, die voneinander unabhängig sein sollen, müssen erstens existieren und zweitens muss man sie feststellen können.
      Begriffsbasis: Tatsache, Veränderung, bewirken, existieren, feststellen. 
      Aber: Man beachte auch, dass es auch Scheinveränderungen gibt wie bei den Storchennestern, Geburtenraten und ihren  Scheinkorrelationen. 

      Tatsache 2: Ein vom Menschen unabhängiges erkennendes System.
      Tatsache 1: Das erkennende System der Menschen.
      Kommt es zu Veränderungen bei Tatsache 2, wenn Tatsache 1 verändert wird? Oder ausführlich:
      Wird ein unabhängiges (objektives) erkennendes System verändert, wenn sich das erkennende System der Menschen verändert?
      Konkretes Beispiel: Tatsache 2: Fotoapparat. Tatsache 1: Mensch. Wenn sich das erkennende System des Menschen verändert, ändert sich dann auch das erkennende System Fotoapparat? Sicher nicht. Also ist das erkennende System des Fotoapparates vom erkennenden System des Menschen unabhängig. Aber liefert der Fotoapparat auch objektive Ergebnisse? Sicher nicht, denn die Natur kennt keine Farben, nur unterschiedliche Wellenlängen, die, wenn sie auf ein geeignetes erkennendes System treffen, ein Bild erzeugen, das nur teilweise  veridikal  ist.

    _
    "Allianz (franz. Alliance, spr. -...), Bündnis, völkerrechtlicher Vertrag, zwischen zwei oder mehreren Mächten zu einem bestimmten Zweck abgeschlossen. Im Gegensatz () zu einer organisierten und auf die Dauer berechneten Staatenverbindung, wie sie uns in einer Union oder Konföderation, im Staatenbund und im Bundesstaat entgegentritt, hat die Allianz einen vorübergehenden Charakter. Die verbündeten Mächte, welche zu gunsten des Bündnisses von ihrer politischen Selbständigkeit nichts aufgeben, werden Alliierte genannt."
        Quelle: https://peter-hug.ch/01_0379?q=Gegensatz#I0376.
      Kommentar: Falsche Verwendung, hier wäre "Unterschied" treffender.
    Anwalt (Prokurator, Sachwalter, als Beauftragter einer Person, die selbst fremdes Interesse vertritt, auch Aktor und als Beauftragter einer öffentlich anerkannten Gemeinheit Syndikus genannt), eigentlich der Stellvertreter eines streitenden Teils bei gerichtlichen Verhandlungen oder überhaupt vor einer Behörde. Den Gegensatz () dazu bildet eigentlich der Advokat, d. h. derjenige, welcher nicht anstatt, sondern neben einer Partei auftritt.
        Quelle: https://peter-hug.ch/01_0664?q=Gegensatz#I0222
      Kommentar: Falsche Verwendung, hier wäre "Unterschied" treffender.


    "Faulheit wird gerne als Gegensatz zur Arbeit angesehen"
    Wissen57 (Abruf 18.11.18): https://www.wissen57.de/konrad-paul-liessmann_mut-zur-faulheit.html

      Kommentar: Falsche Verwendung auf der Kategorien- und der Bedeutungsebene.


    Richtiger Gebrauch von Gegensatz
    Noch nicht ausgearbeitet.

    Unklarer oder fraglicher  Gebrauch von Gegensatz
    Noch nicht ausgearbeitet.
     
     





    Wissenschaftlicher Apparat

    Literatur (Auswahl)

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    • Adorno, Theodor W. (2007) Vorlesung über Negative Dialektik. Fragmente zur Vorlesung 1965/66. Frankfurt aM: Suhrkamp.
    • Albert, Hans (1987) Kritik der reinen Erkenntnislehre.Tübingen: Mohr.
    • Angehrn, E.; Fink-Eitel, H.; Iber, Chr. & Lohmann, G. (1991, Hrsg.): Dialektischer Negativismus. M. Theunissen zum 60. Geburtstag. Frankfurt: Suhrkamp.
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    • Wetter, Gustav A. (1963) Dialektischer und historischer Materialismus. Frankfurt aM: Fischer.
    • Winter, Reiner (o.J.) Was ist Dialektik? PDFOnline.
    • Wundt, Max (1949) Hegels Logik und die moderne Physik. Köln: Weststeutscher Verlag.




    Links (Auswahl: beachte)
    • Nicht und nicht nicht. Sprachkritische und logische Studie zu Negation,Verneinung, doppelter Verneinung und zum Prinzip Tertium non datur.
    • Negation - die Verneinung im Deutschen: https://www.lernort-mint.de/sprache/deutsch/negation_deutsch.html
    • Gegenteile.net: http://gegenteile.net/
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    Glossar, Anmerkungen und Fußnoten  > Eigener wissenschaftlicher Standort.
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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    Coincidentia Oppositorum Aufhebung der irdischen Widersprüche im Unendlichen, im göttlichen All (bei Nikolaus von Kues und Giordano Bruno) [Quelle Duden]
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    dialektischer Materialismus nach Wirtschaftslexikon24 (Ausgabe 2018)
    http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/dialektischer-materialismus/dialektischer-materialismus.htm

    "Lehre von den allgemeinen Bewegungs- und Entwicklungsgesetzen der Natur, der Gesellschaft und des Denkens auf der Basis des Primats des Seins (Materie) gegenüber dem Bewusstsein (Geist, Denken). Sie gilt zusammen mit dem historischen Materialismus als philosophische Grundlage des Marxismus-Leninismus. Ausgangspunkt war die von Karl Marx vollzogene Umkehrung der Hegelschen Dialektik: Nicht der Geist, sondern die Materie und die in ihr enthaltenen Widersprüche sind die treibende Kraft der Weltgeschichte. Die hiernach von Marx vor allem für den gesellschaftlichen Bereich aufgestellten dialektischen Entwicklungsgesetze übertrug Friedrich Engels auch auf den Bereich der Natur, die ebenfalls den Gesetzen der Dialektik unterliege. Als die drei grundlegenden Gesetze der materialistischen Dialektik entwickelte Engels (1)  das "Gesetz des Umschlagens von der Quantität in die Qualität", nach dem die Entwicklung nicht nur auf quantitativen Veränderungen (Evolution), sondern zugleich auch auf qualitativen (Revolution) beruht; (2)  das "Gesetz von der Durchdringung der Gegensätze", dem Wladimir I. Lenin eine zentrale Stelle einräumte, indem er die Fortbewegung zu Neuem und Höherem aus den inneren, dialektischen Widersprüchen der Erscheinungen (Einheit und "Kampf" der Gegensätze) erklärte; (3)  das "Gesetz der Negation der Negation" (z.B. Gemeinbesitz als Negation des Privateigentums und dieses als Negation des Stammeseigentums), nach dem frühere Stadien nicht einfach überwunden werden, sondern ihre positiven Seiten erhalten bleiben und zu einer Höherentwicklung führen. Die berühmte Triade "These - Antithese - Synthese" ist nach Lenin eher ein Formalprinzip, das nicht das Wesen des dialektischen Materialismus ausmache. Er sah im dialektischen Materialismus nicht nur eine theoretische Begründung des Weltgeschehens, sondern (unter Berufung auf Engels) auch eine methodische "Anleitung zum Handeln" (Prinzip der Einheit von Theorie und Praxis), d.h. zur revolutionären Umgestaltung der (kapitalistischen) Produktionsverhältnisse im Interesse der Arbeiterklasse. Der Erkenntniswert dieser Entwicklungstheorie ist dadurch eingeschränkt, dass sich mit ihr jede nur denkbare Entwicklung nachträglich rechtfertigen lässt.

    bildet zusammen mit dem historischen Materialismus nach verbreiteter Auffassung die Philosophie des Marxismus-Leninismus. Unter Einschluss von dessen ökonomischen und politischen Lehren und Auffassungen stellt der dialektische Materialismus jene einheitliche Weltanschauung dar, die beim Aufbau der sozialistischen und kommunistischen Gesellschaft ebenso wie bei der Entwicklung der Wissenschaft Anwendung findet. Die Bezeichnung »dialektischer Materialismus« stammt von dem russisischen Marxisten Georgij Walentinowitsch PLECHANOW (1891). Dabei schreibt er das Verdienst, nicht nur die Geschichte, sondern auch die Natur dialektisch-materialistisch begriffen zu haben, fälschlich Karl MARX zu. Die Lehre von MARX enthält dagegen alle Elemente einer Kritik zu den später unter dem Signum »dialektischer Materialismus« hergestellten Philosophen, denn einmal verwirft MARX sowohl den mechanischen Materialismus, dem es um »die Materie« i.S. der zeitgenössischen Naturwissenschaft ging, zum anderen zeigt er, dass es keine wesensmäßige Identität von Natur und Geschichte und damit auch keine beide umgreifende Ontologie geben kann. Vielmehr führt er die materielle Realität als immer schon gesellschaftlich vermittelte Größe ein: Mensch (Geschichte, Ökonomie und Gesellschaft), Denken und Natur bilden nur da eine dialektische Einheit, wo die Arbeit von Menschen im Verein mit den Naturkräften und den von Menschen erkannten Naturgesetzen Dinge und soziale Sachverhalte produziert. Eine »Dialektik der Natur« war für MARX undenkbar, fehlte hier doch die Grundvoraussetzung jeder Dialektik, die Subjekt-Objekt-Beziehung. Ganz anders ist Friedrich ENGELS in die Entwicklungsgeschichte des dialektischen Materialismus involviert. Er glaubte, »die ideologische Verkehrung« in HEGELS Prinzip der Identität von Denken und Sein sei so zu beseitigen, dass man die Begriffe »unseres Kopfes wieder materialistisch als sich so in Stand gesetzt sieht, die Dialektik als Wissenschaft von den allgemeinen Gesetzen der Bewegung sowohl der äußeren Welt wie des menschlichen Denkens neu zu formulieren. Dann nämlich erhalte man »zwei Reihen von Gesetzen, die der Sache nach identisch, dem Ausdruck nach aber insofern verschieden sind, als der menschliche Kopf sie mit Bewußtsein anwenden kann, während sie sich in der Natur und bis jetzt auch großenteils in der Menschengeschichte in unbewußter Weise, in Form der äußeren Notwendigkeit, inmitten einer endlosen Reihe scheinbarer Zufälligkeiten durchsetzen«. Der Gegensatz ist offensichtlich: MARX erfaßte Natur und Mensch als die durch Praxis, durch Arbeit vermittelte dialektische Einheit; ENGELS will dagegen eine dialektische Entwicklung der Natur auch unabhängig vom Menschen und vom Denken ausmachen. In ENGELS/' Kampfschrift gegen Eugen DUHRINGs »Wirklichkeitsphilosophie« finden sich die für den späteren STALINschen »Diamat« maßgeblichen Grundsätze und Gesetze. Grundsätze: · Die Einheit der Welt besteht in ihrer stofflichen Materialität. · Die Grundformen allen Seins sind Raum und Zeit. · Die Bewegung ist die Daseinsweise der Materie (die mechanische, die chemische und psychische Materie sind jeweils höhere Bewegungsformen). Gesetze: · Gesetz des Umschlagens von Quantität in Qualität; · Gesetz der Durchdringung der Gegensätze; · Gesetz der Negation der Negation. Während MARX\' Naturbegriff durchaus geeignet ist, die hemmungslose Ausbeutung der Natur durch die Menschen kritisch zu fassen und damit zur wirklichkeitsimmanenten Kritik seiner Warenanalyse hinführt, reformuliert ENGELS in seiner Naturdialektik das abgehobene traditionelle Programm einer Philosophie der Natur. Wladimir Iljitsch LENINS Beitrag zum wesentlichen darin, den philosophischen Materie-Begriff so allgemein zu formulieren, dass ihm die Ergebnisse der neueren physikalischen Forschung nichts anhaben konnten. Nicht die Zusammensetzung der Materie aus Molekülen, Atomen, Elektronen usw. sei entscheidend, sondern ihre Eigenschaft, objektive Realität zu sein und außerhalb des Bewußtseins zu existieren. Es blieb Josef STALIN (1938) vorbehalten, ENGELS und LENIN zu vulgarisieren und den dialektischen Materialismus als »Verallgemeinerung all dessen« auszugeben, »was die Wissenschaft an Wichtigem und Wesentlichem errungen hat«. Alle Erscheinungen seien materiell; ihr Zusammenhang bilde die eine und mannigfaltige Welt; alle Erscheinungen unterlägen dem Gesetz der Veränderung (die ein Kampf der Gegensätze sei). Es handelt sich um eine Sammlung von Gemeinplätzen ohne jede operative Bedeutung, die aber vermöge ihrer politischen Verwertung im Herrschaftsbereich des Sowjetmarxismus als normative Instanz dortiger Wissenschaft und als »eine politische Polizei in Wahrheitsfragen« fungierten. Wie das Zerfallsprodukt des dialektischen Materialismus, die Rechtfertigungsphilosophie der Staatspartei, dazu benutzt wurde, alle Wendungen der politischen Linie als Anwendung der dialektischen Gesetze zu verbrämen, ist noch weitgehend unthematisiert. Die von kritischen Marxisten vor knapp einem Jahrzehnt gestellte Frage, was wohl von diesem pervertierten Marxismus in zukünftigen theoretischen Debatten übrigbleibe, ist bereits heute zu beantworten: Nichts. Literatur: Havemann, R. (1990). Schmidt, A. (1971a). Marcuse, H. (1964)"
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    Elenktik Kunst des Beweisens, Widerlegens, Überführens. Methodol von Sokrates, wie Metzelers Lexikon der Philosophie darlegt. https://www.spektrum.de/lexikon/philosophie/elenktik/537
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    Engels' Hegel-Kritik
    "Es ist also die Geschichte der Natur wie der menschlichen Gesellschaft, aus der die Gesetze der Dialektik abstrahiert werden. Sie sind eben nichts andres als die allgemeinsten Gesetze dieser beiden Phasen der geschichtlichen Entwicklung sowie des Denkens selbst. Und zwar reduzieren sie sich der Hauptsache nach auf drei:

    • das Gesetz des Umschlagens von Quantität in Qualität und umgekehrt;
    • das Gesetz von der Durchdringung der Gegensätze;
    • das Gesetz von der Negation der Negation.
    Alle drei sind von Hegel in seiner idealistischen Weise als bloße Denkgesetze entwickelt: das erste im ersten Teil der »Logik«, in der Lehre vom Sein; das zweite füllt den ganzen zweiten und weitaus bedeutendsten Teil seiner »Logik« aus, die Lehre vom Wesen; das dritte endlich figuriert als Grundgesetz für den Aufbau des ganzen Systems. Der Fehler liegt darin, daß diese Gesetze als Denkgesetze der Natur und Geschichte aufoktroyiert, nicht aus ihnen abgeleitet werden. Daraus entsteht dann die ganze gezwungene und oft haarsträubende Konstruktion: Die Welt, sie mag wollen oder nicht, soll sich nach einem Gedankensystem einrichten, das selbst wieder nur das Produkt einer bestimmten Entwicklungsstufe des menschlichen Denkens ist. Kehren wir die Sache um, so wird alles einfach und die in der idealistischen Philosophie äußerst geheimnisvoll aussehenden dialektischen Gesetze werden sofort einfach und sonnenklar." Dialektik der Natur, S. 348.
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    Flammer unterscheidet 7 Faktoren
    Flammer, August (2009).  Entwicklungstheorien. Psychologische Theorien der menschlichen Entwicklung. 4. A.  Bern: Huber, S. 18:
      "1.2 Entwicklung  18
      1.2.1 Entwicklung = Abfolge alterstypischer Zustandsbilder?  18
      1.2.2 Entwicklung = Veränderung?  18
      1.2.3 Entwicklung = reifungsbedingte Veränderungen?  19
      1.2.4 Entwicklung = Veränderungen zum Besseren oder Höheren?  19
      1.2.5 Entwicklung = qualitative resp. strukturelle Veränderungen?  20
      1.2.6 Entwicklung = universelle Veränderungen?  21
      1.2.7 Entwicklung = Sozialisation?  22"
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    Fogarasi "INHALT
      Vorwort zur deutschen Ausgabe  5
      Erstes Kapitel. Gegenstand und Methode der Logik 11
      § 1. Der Gegenstand der Logik 11
      § 2. Die Methode der Logik 15
      § 3. Dialektik, dialektische Logik, Erkenntnistheorie 22
      § 4. Einteilung der Logik 28

      Zweites Kapitel. Die Grundgesetze des Denkens. Logische Grundsätze  33
      § 1. Das Gesetz der Identität 34
      § 2. Das Prinzip des Nicht-Widerspruchs 52
      § 3. Das Prinzip des ausgeschlossenen Dritten 75
      § 4. Das Prinzip (Gesetz) des zureichenden Grundes 84

      Drittes Kapitel. Arbeit, Sprache und Denken 88
      § 1. Sprache und Denken 88
      § 2. Kritisches über Logistik 98
      § 3. Arbeit und Denken 107

      Viertes Kapitel. Der Begriff 112
      § 1. Der Begriff des Begriffs 113
      § 2. Empfindung, Vorstellung, Begriff 117
      § 3. Die Merkmale der Gegenstände und die Kennzeichen des Begriffs 122
      § 4. Inhalt und Umfang des Begriffs 126
      § 5. Verhältnis von Inhalt und Umfang des Begriffs 129
      § 6. Die Klassifizierung der Begriffe 131
      § 7. Die Verhältnisse der Begriffe 142
      § 8. Begriff und Wirklichkeit 150
      § 9. Das geschichtliche Moment in der Dialektik der Begriffe  157
      §10. Die Kategorien 160
      § 11. Die Definition 165
      § 12. Die Regeln der Definition 169
      § 13. Die verschiedenen Arten der Definition 171
      § 14. Die Bedeutung der Definition 172
      § 15. Die fehlerhafte Definition 175
      § 16. Der veränderliche, historische Charakter der Definition 178

      Fünftes Kapitel. Das Urteil 181
      § 1. Vom Urteil im Allgemeinen 181
      § 2. Begriff und Urteil. Wort und Satz   184
      § 3. Wahres und falsches Urteil  188
      § 4. Die Einteilung der Urteile 190
      § 5. Die Urteile ihrem Umfange nach 190
      § 6, Die Urteile ihrer Qualität nach 195
      § 7. Die Urteile ihrer Relation nach 204
      § 8. Die Modalität des Urteils 207
      § 9. Die Verhältnisse zwischen den Urteilen 208
      § 10. Engels über die Lehre vom Urteil 209

      Sechstes Kapitel. Der Schluß 212
      § 1. Übergang vom Urteil zum Schluß. Vom Schluß im Allgemeinen   212
      § 2. Der Begriff des Syllogismus 217
      § 3. Die Struktur des Syllogismus  220
      § 4. Das Axiom des Syllogismus 223
      § 5. Die Regeln des Syllogismus 224
      § 6. Die Figuren des Syllogismus 228
      § 7. Die Modi des Syllogismus   231
      § 8. Die wissenschaftliche Bedeutung der Figuren und Modi des Syllogismus   233
      § 9. Der hypothetische Syllogismus 236
      § 10. Der disjunktive Syllogismus 240
      § 11. Der verkürzte Syllogismus („Enthymem“ und „Epicherem“)   244
      § 12. Der zusammengesetzte Syllogismus (Polysyllogismus) 246
      § 13. Der Marxismus-Leninismus über den Schluß 250
      § 14. Von” den Induktionsschlüssen im Allgemeinen 258
      § 15. Die sogenannte vollständige Induktion   261
      § 16. Die unvollständige Induktion   263
      § 17. Der Induktionsschluß durch einfache Aufzählung 265
      § 18. Die wissenschaftliche Anwendung der Induktion 267
      § 19. Induktion und Kausalität 268
      § 20. Fehlerhafte Induktionsschlüsse 272
      § 21. Die Verknüpfung der Deduktion und der Induktion 275

      Siebentes Kapitel. Der Analogieschluß 288
      § 1. Vom Analogieschluß im Allgemeinen 288
      § 2. Die Rolle des Analogieschlusses in der Wissenschaft 291
      § 3. Die falsche Analogie   301

      Achtes Kapitel. Die Hypothese 305
      § 1. Der'Begriff der Hypothese 305
      § 2. Die Hypothese in der Geschichte der Wissenschaft und die Logik der Hypothese   307
      § 3. Hypothese und Wahrheit in der Naturwissenschaft 311
      § 4. Hypothese und Gesellschaftswissenschaft 316
      § 5. Die Regeln der Hypothese 319

      Neuntes Kapitel. Der Beweis 322
      § 1. Der Begriff des Beweises 322
      § 2. Zur Geschichte der Theorie des Beweises  324
      § 3. Die Struktur des Beweises 326
      § 4. Deduktions- und Induktionsbeweis 328
      § 5. Der direkte und der indirekte Beweis 332
      § 6. Beweis und Axiome 334
      § 7. Die Rolle des Beweises in den verschiedenen Wissenschaften  338
      § 8. Der Beweis und die Praxis 340
      § 9. Die Regeln des Beweises — Der falsche Beweis 342
      § 10. Die Widerlegung 352
      § 11. Zusammenfassung 356

      Zehntes Kapitel. Erkenntnistheoretische Grundbegriffe 360
      § 1. Was ist Erkenntnistheorie?  360
      § 2. Kurze Geschichte der materialistischen Erkenntnistheorie 366
      § 3. Der erkenntnistheoretische Grundsatz des Materialismus 369
      § 4. Weiterentwicklung der materialistischen Erkenntnistheorie durch den dialektischen Materialismus 373
      § 5. Lenin über die Praxis 379
      § 6. Widerspiegelungstheorie und Dialektik 380
      § 7. Die Widerspiegelung in der gesellschaftlichen Erkenntnis  381
      § 8. Der philosophische Begriff der Materie 384
      § 9. Ursache und Wirkung 387
      § 10. Der Marxismus-Leninismus über die Gesetze der Wissenschaft  389

      Elftes Kapitel. Fragen der Methode 398
      § 1. Methode und Theorie 398
      § 2. Kritik des methodologischen Dualismus 404
      § 3. Schlußfolgerungen 408

      Literaturverzeichnis 411
      Namenregister   415

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    Internetseite
    Um die häufige und lästige Fehlermeldung 404 zu minimieren, geben wir nur noch Links von Quellen an, die in den letzten Jahrzehnten eine hohe Stabilität ihrer URL-Adressen gezeigt haben (z.B. Wikipedia, DER SPIEGEL)
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    stipulieren
    Ausdruck bei Gotthard Günther. Duden: "1. vertraglich vereinbaren, übereinkommen 2.festlegen, festsetzen
    Synonyme zu stipulieren abmachen, abschließen, aushandeln, ausmachen, sich einigen, festmachen, schließen, übereinkommen, vereinbaren, sich verständigen"
    __
    Zellsterben
    • "Wie viele Zellen sterben jeden Tag in deinem Körper? Weit mehr als wir Haare auf dem Kopf haben! Und mit Sicherheit mehr als es Autos auf unseren Straßen gibt! Täglich sterben nämlich zwischen 50.000.000.000 und 70.000.000.000 Zellen in unserem Körper..." [science.lu 21.11.2013, Abruf 29.10.19]
    • "Bei einem erwachsenen Menschen sterben in jeder Sekunde rund 50 Millionen Zellen ab – das hört sich viel an, entspricht aber aneinandergelegt allenfalls einer ein Kilometer langen Zellenkette. Zudem werden in jeder Sekunde auch beinahe genauso viele Zellen neu gebildet, so dass die Bilanz unterm Strich fast ausgeglichen ist. Aber eben nur fast, denn der erwachsene Mensch baut nach und nach ab." [Spektrum.de 27.07.2003 Abruf 29.10.19]. Das ergibt auf einen Tag hochgerechnet: 4.32*10^12, also rund 4 Billionen.
    • RP online (ohne Datum; Abruf 29.10.19): "
      1. Augenzellen Diese Zellen halten ein Leben lang. Dies ist jedoch problematisch: Durch die Abnutzung der äußeren Netzhaut-Zellen kommt es im Alter zu Sehmängeln.
      2. Blutzellen Blutzellen legen eine Strecke von 1600 Kilometern zurück, bevor sie nach ungefähr 120 Tagen sterben. Ihr "Friedhof" befindet sich in der Milz.
      3. Darmzellen 1,4 Tage lang ist das Leben von Dünndarmzellen im Schnitt, im Dickdarm ist ihre Lebenserwartung etwas höher: zehn Tage.
      4. Schweißdrüsenzellen Diese halten ein Leben lang, werden also auch nicht erneuert.
      5. Nervenzellen Auch die Nervenzellen erneuern sich zeitlebens nicht.
      6. Hautepidermis Die Zellen der Oberhaut haben sich nach durchschnittlich 19,2 Tagen neu gebildet.
      7. Knochenzellen Sie haben eine "Haltbarkeitsdauer" von ca. 25-30 Jahren.
      8. Hirnzellen Die weitverbreitete Ansicht, dass sich Hirnzellen nicht mehr regenerieren würden, ist falsch. Auch wenn für 100 abgestorbene Zellen nur ein bis zwei Stück "nachwachsen".
      9. Lymphozyten (Zellen des Immunsystems) Die Lebenserwartung dieser Zellen ist unterschiedlich. So können sie 5 Tage oder sogar Jahre alt werden.
      10. Magenzellen Sie leben nicht lange. Nach 1,8 Tagen werden sie von Nachfolgezellen ersetzt.
      11. Zellen der Harnblase Sie existieren durchschnittlich 66 Tage.
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    Querverweise
    Standort: Begriffsanalyse Gegensatz.
    *
    Zur Einführungs, Haupt- und Verteilerseite Dialektik.
         Information zu den Signierungen.
    Haupt- und Verteilerseite Begriffsanalysen.
    Überblick Arbeiten zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik, Statistik und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.
    *
    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
    z.B. Wissenschaft site:www.sgipt.org. 
    *
    Dienstleistungs-Info.
    *

    Zitierung
    Sponsel, R.  (DAS). Begriffsanalyse Gegensatz. Hilfsseite zu den Untersuchungen zur Dialektik. Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen:  https://www.sgipt.org/wisms/sprache/BegrAna/Dialektik/BA_Gegensatz.htm
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    korrigiert: irs 18.11.2018



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    22.09.22    Überarbeitung Zusammenfassung.
    18.09.22    Layout, Inhaltsverzeichnis, Organisation.
    00.00.19    Grundversion erstmals ins Netz gestellt.
    22-23.10    Weitere Differenzierungen und Präzisierungen der Referenzwelten.
    21.10.19    Stand vergegenwärtigt.
    02.-10.19   Bis 21. Oktober unterbrochen für die Auswertung der ersten 10 rechtswissenschaftlichen Werke.
    00.02.19    Analysen und Ausarbeitungen bis 21.2.2019 fortgesetzt.
    03.12.18    Unterbrochen bis 5.1.19
    10.11.18    Weil zu groß geworden, zerlegt und einige Bereiche ausgelagert.
    07.11.18    Vorläufiger organisatorischer Abschluss
    01.11.18    angelegt
     
     
     



    Interne Notizen
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    Südpol-

    Imaginary (non-aristotelian) logic
    NA Vasil'ev, R Vergauwen, EA Zaytsev - Logique et Analyse, 2003 - JSTOR
    [53] The aim of this paper** is to show the possibility of a logic and of logical operations
    different from those we use and to show how our Aristotelian [54] logic is only one of the
    many possible logical systems. This new logic will not be a novel account of the old one. It
    differs from it not as an account, but in the very train of its logical operations; this is a" new
    logic" and not a new treatise on logic. Different treatises on logic differ in their contents, but
    all have the same subject matter: our logical world, our logical operations. Imaginary (non …

    Aus meiner Sicht auch für Dialektik noch wichtige Grundbegriffe
    Ähnlichkleit Sachverhalte können sich mehr oder mindern ähneln, in letzter Instanz darin, dass sie Sachverhalte sind.
    Anders Vielfach sind Sachverhalte nur anders, sie unterscheiden sich, bilden aber keinen Gegensatz oder bedeuten einen Widerspruch)
    Identität Ob es Identität streng betrachtet im Realen gibt, ist fraglich, da sich alles fortwährend ändert. Ideale Gegenstände hingegen können als echt identisch angesehen werden 1 = 1, Dreieck = Dreieck. Alles Identische ist gleich und ähnlich.
    Gleichheit In Bezug auf die und die Merkmale. Alles Gleiche ist auch ähnlich.
    Sachverhalt
    Unterschied
    Welten.

    Grundfragen an Nutzer Dialektischer Konzepte
    Wird der ontologische Bereich, in dem Dialektik genutzt wird, genau angegeben?
    Werden die dialektische Begriffe (> Vokabular der Dialektik), die benutzt werden, genau erklärt und referenziert?
    Werden die dialektischen Momente (> Vokabular der Dialektik) des betrachteten dialektischen Sachverhalts genau erklärt und referenziert?

    Das Vokabular der Dialektik (DialonS) - einige wichtige dialektische Kategorien
    Je nach theoretischem Bezugssystem DBS. Die Auffassung des dialektischen Materialismus finden Sie hier.

    1. Antithese
    2. Bewegung
    3. Einheit und Kampf der Gegensätze
    4. Entwicklung
    5. Gegensatz
    6. Identität
    7. Komplementarität
    8. Materie
    9. Mat.Einh.d.Welt
    10. Negation, dialektische
    11. Negation der Negation
    12. Polarität
    13. Qualität
    14. Qualität und Quantität
    15. Raum und Zeit
    16. Ruhe
    17. Sachverhalt
    18. Sprung, dialektischer
    19. Synthese
    20. These
    21. Umschlagen
    22. Unterschied
    23. Veränderung
    24. Wesen
    25. Widerspiegelung
    26. Widerspruch
    _
    Verkehrsunfallrekonstruktion: [GB]