Internet
Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPT DAS=14.10.2016
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung:
29.09.18
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel
Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
Mail:_sekretariat@sgipt.org__
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Buch-Vorstellungen 02
präsentiert von Rudolf Sponsel, Erlangen
Organisations-, Übersichts- und Verteilerseite.
* Buch-Vorstellungen 01 *
Zum Partnerprogramm zeitkritische Bücher.
Bibliographie: Deininger,
Roman & Ritzer, Uwe (2018) Markus Söder - Politik
und Provokation. Die Biographie. München: Droemer. Hardcover, Droemer
HC 10.04.2018, 384 S. ISBN: 978-3-426-27726-3.
Verlags-Info: "„Markus Söder – Politik
und Provokation“: Diese gründlich recherchierte und vorzüglich
geschriebene Biographie zweier preisgekrönter Journalisten der Süddeutschen
Zeitung leuchtet Charakter, Aufstieg und Politikstil des neuen starken
Mannes der CSU aus.
Als Nachfolger Horst Seehofers im Amt des bayerischen Ministerpräsidenten
und Spitzenkandidat der CSU für die Landtagswahl steht Söder
im Jahr 2018 im Mittelpunkt des politischen Geschehens. Der Mann, der als
Vorsitzender der Jungen Union in Bayern, als Generalsekretär der CSU
und als Minister durch provokative, laute Wortmeldungen bundesweit für
Aufmerksamkeit und Aufregung gesorgt hat, wird beweisen müssen, was
er wirklich kann. Söder polarisiert, innerhalb wie außerhalb
der CSU. Warum und wie er während seiner gesamten politischen Laufbahn
immer wieder Konflikte gesucht und für sich entschieden hat – zuletzt
das jahrelange Duell mit Horst Seehofer – beantworten die Autoren Roman
Deininger und Uwe Ritzer ebenso, wie die Frage nach Söders politischer
Arbeit jenseits des gleißenden Scheinwerferlichts.
Söder, der aus kleinen Verhältnissen stammt und in Nürnberg
großgeworden ist, hatte außer Edmund Stoiber kaum einen Förderer
– aber zahlreiche erbitterte Gegner. Mit unbedingtem Machtwillen, strategischem
Blick und fleißigem Netzwerken hat Söder seinen Aufstieg in
der Politik gestaltet und alle Konkurrenten geschlagen. Deininger und Ritzer
erklären, was diesen Mann antreibt, abgesehen vom ehrgeizigen Ziel,
den Gipfel der Macht zu erklimmen, was ihn geprägt hat und was nun
von ihm zu erwarten ist. Die beiden Autoren haben lange und intensiv im
politischen und privaten Umfeld Söders recherchiert, mit Feinden und
Freunden des Politikers, sowie den relevanten Protagonisten der bayerischen
Politik und der CSU gesprochen. Sie zeichnen in dieser ersten Biographie
Söders das differenzierte Bild eines modernen Politikertypus: ehrgeizig,
ich-fixiert, lösungsorientiert, der das traditionelle politische Handwerk
ebenso beherrscht wie die digitale Kommunikation mit den Wählern.
Wer wissen will, wie Politik heute gemacht wird, der findet hier Antworten,
die nicht immer beruhigend wirken."
Inhaltsverzeichnis:
Prolog
In der Leberkäs-Etage 7
Einleitung
Schamlos und clever 13
I. Teil
Lehrjahre eines politisch Halbstarken 21
1. Der Cowboy aus dem braven Westen
Eine Aufstiegserzählung 23
2. Strauß überm Bett
Ein Teenager wird aufgesaugt von der Politik 36
3. Der Unverhinderbare
Wie Söder sich der CSU aufzwingt 54
4. Ein Kopf größer
Der erste Wahlkampf des Markus Söder 65
5. Sturm und Drang
Landtagsabgeordneter und Chef der Jungen Union 85
IL Teil
Häutungen auf dem Weg zur Macht 115
1. Der Mann fürs Grobe
Stoibers General 117
2. Rcsozialisicrung
Der bayerische Außenminister 164
3. Markenbildung
Imagewandel als Umweltminister 184
4. Beinahe ein Staatsmann
Wie Söder als Finanzminister zu reifen versucht 210
III. Teil
Die letzten Meter und das Projekt Königsmord
243
1. Die Schmutzelei als Kunstform
Das Alphatier-Duell mit Horst Seehofer 245
2. Unterwegs mit einem politischen Tier
Wie das Prinzip Söder funktioniert 278
3. Erster unter den Kronprinzen
Wie Söder seine CSU-Konkurrenten hinter sich lässt
289
4. Das Endspiel
Der Machtkampf in der CSU nach der Bundestagswahl 2017
306
Schluss
Was ein Vormittag in Passau über den Ministerpräsidenten
Söder verrät 343
Dank 355
Bildnachweis 357
Register 359
Kritisch analysierte Leseproben aus dem Kapitel Schmutzelei:
S. 245-277: Die Schmutzelei als Kunstform.
Der erste Abschnitt, 245-247 "Das Alphatier-Duell mit Horst Seehofer"
enthält nur allgemeine Antipathiebehauptungen und keine Angaben zu
"Schmutzeleien Söders"
Im Abschnitt Ferndiagnosen, 248-252, geht
es um die "kleinbürgerliche" Herkunft Seehofers und Söders. Was
das heißen soll wird weder erklärt noch belegt. Dann werden
Ähnliichkeiten und Unterschiede der Persönlichkeiten erörtert.
Es folgen Konfliktmeilensteine (2004, 2007), u.a. der Verdacht Söder
habe Seehofers Nebengeliebte mit Kind an die Bild "durchgestochen". Nichts
außer Verdächtigungen, "Schmutzleien" der betroffenen Fraktionen.
Der Abschnitt Mysterienspiel, 252-253, um
die Finanzministerernennung Ende 2011. Auch keine "Schmutzeleien".
Im Abschnitt Stille Nacht (Weihnachten 2012),
253-255, Seehofers Rundumschlag und Entgleisung, also eine massive, wenn
auch öffentliche "Schmutzelei" von Seehofer, nicht von Söder,
der es Söder aber vorwarf, S. 254 (Hervorhebung "Schmutzeleien" RS):
"Karl-Theodor zu Guttenberg? »Glühwürmchen.«
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer? »Zar Peter.« Und all
das vor Journalisten, denen er ausdrücklich gesagt hat, seine Äußerungen
an diesem Abend seien »frei« verwendbar. Üblicherweise
finden Tischgespräche bei solchen Feiern im geschützten Raum
statt.
Richtig ernst wird es, als Seehofer auf Söder
zu sprechen kommt. Dieser sei ein Mann mit »charakterlichen Schwächen«,
er sei »vom Ehrgeiz zerfressen« und leiste sich zu viele »Schmutzeleien«,
ein neuer Fachausdruck, um den der Wortschöpfer Seehofer die Welt
an jenem Abend bereichert. Söder ist nicht dabei im Cafe »Reitschule«,
er kriegt von alldem zunächst nichts mit. ...
Viele Abgeordnete sind höchst irritiert vom
Rundumschlag des Ministerpräsidenten. »Das fiel komplett auf
den Angreifer zurück«, erinnert sich heute ein Söder-Mann.
»Außer Narzissmus hatte niemand eine Erklärung für
Seehofers Ausfälle«. So einen Affront hätte es vorher noch
nie gegeben, noch dazu so anlasslos. In Seehofer-Zirkeln ist man sich nicht
so sicher, was das Fehlen eines Anlasses betrifft. Man munkelt, Seehofer
sei kurz zuvor zugetragen worden, dass Söder im kleinen Kreis Andeutungen
über angebliche Affären seiner unverheirateten Rivalin Aigner
gemacht haben soll."
Der Abschnitt Eruptionen, 256-258, S.: 256:
"Er stichelt ständig gegen Seehofer, oder er
lässt sticheln. Manches findet hinter den Kulissen statt: Söders
Leute sollen etwa die schlimmsten Details zu Haderthauers Modellbauaffäre
an Journalisten durchgestochen haben, stets verbunden mit der besorgten
Frage, ob Seehofer das alles noch länger ignoriere» könne.
Anderes spielt sich auf offener Bühne ab: Söder verlangt, dass
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt die Maut-Verwaltung nach Bayern
holt, wohl wissend, dass er da einen praktisch unerfüllbaren Auftrag
formuliert. Söder zielt auf Haderthauer, er zielt auf Dobrindt. Und
er zielt damit immer auf Seehofer. So wird das bis 2017 gehen."
Die Behauptungen werden in "Eruptionen" nicht belegt,
nicht ein einziger "Schmutzelei"-Tatbestand..
Exkurs Maibock, Der Minister als Kabarettist,
259-262
In Staatsschauspieler, 262-264, wurde keine Schmutzelei Söders
berichtet.
Auch in Ich bin kein Berliner, 264-267, konnte ich keine "Schmutzelei"
Söders entdecken.
Kommen wir zu König Horst, 268-272,
der allerdings auch keine "Schmutzelei" Söders berichtet.
Verlängerung, 272-277, bietet gleich zu Beginn eine Schmutzelei
Seehofers, S. 272f:
"... Zunächst sind die Darlegungen des Ministerpräsidenten
noch unverdächtig, er dankt Söder »von Herzen« für
seine Leistungen für Bayern und die CSU. Dann wird es brenzlig. Noch
mehr als Söder selbst, sagt Seehofer, danke er dessen Frau. Er wendet
sich direkt an Karin Baumüller-Söder: »Ich bilde mir ein,
dass [>273] ich den Markus besonders gut kenne, und deshalb haben Sie heute
eine besondere Anerkennung verdient.« Er wisse, dass sie einiges
aushalte. Vielleicht meint Seehofer das wirklich witzig, doch das Lachen
im Raum hält sich in Grenzen. Aus Söders Umfeld verlautet hinterher,
Söder sei schwer getroffen von der deplatzierten Bemerkung Seehofers.
Und noch ein weiterer Vorwurf taucht auf: Seehofer habe Platzkärtchen
umgestellt, um nicht beim Ehepaar Söder sitzen zu müssen."
Ansonsten enthält auch dieser letzte Abschnitt des Schmutzelei-Kapitels
keine Schmutzelei Söders.
Autoren: "Roman Deininger, Jahrgang 1978, ist
politischer Reporter bei der Süddeutschen Zeitung (SZ). Die CSU begleitet
er seit vielen Jahren, sein großes Söder... * Uwe Ritzer, Jahrgang
1965, hat sich vor allem mit vielen investigativen Recherchen einen Namen
gemacht. Dazu gehörten krumme Geschäfte in der ...
Bewertung: Das
ist keine Biographie, die man von Qualitäts- und Wahrheitsjournalisten
aus Heribert Prantls-Süddeutscher Zeitung erwartet: voller Verdächtigungen
und diskreditierenden Andeutungen mit Hilfe montierter Bruchstücke
(pars pro toto Taktik), Beispiel: das Schmutzelei Kapitel. Z.B. aber auch
gleich zu Beginn, S.7f :
"Söder, beiger Trachtenjanker, blaue Krawatte, geht vor seiner
Rede noch auf die Toilette, das ist relevant. Vor dem Toilettenwagen kramt
er so lange in seiner Hosentasche, bis auch der [>8] letzte Beobachter
mitbekommt, dass der Minister der Klofrau Trinkgeld gibt. Schon hat man
einiges über das Prinzip Söder gelernt: Er tut viel Gutes, wirklich.
Er will aber auch gesehen werden dabei."
Belege für viel Gutes tun werden nicht angegeben. Bewertungbasis eine
Beobachtung (N=1). "Gutes" kommt auch im Sachregister nicht vor.
Man kann sagen: die Autoren haben das hervorragend
geschafft, was sie Söder unterstellen: Schmutzelei als Kunstform.
Überall fehlen Fakten und Belege, es ist eine einzigartige Meinungsorgie.
Jetzt fehlt nur noch ein Preis für diese journalistische Schmutzelei.
Anmerkung: Von 36 Bildern, vielleicht, neben den
reinen Fakten, noch das objektivste an dem ganzen Buch, sind 9, also 25%
Faschings- und Verwandlungsbilder.
Bibliographie: Schultz, Tanjev (2018) NSU.
"Der Terror von rechts und das Versagen des Staates. München: Droemer-Knaur.
Hardcover, Droemer HC 20.08.2018, 576 S. ISBN: 978-3-426-27628-0.
Verlags-Info: "Jahrelang lebten Uwe Böhnhardt,
Uwe Mundlos und Beate Zschäpe im Untergrund. Jahrelang raubten und
mordeten die Terroristen, ohne gestoppt zu werden. Jahrelang hatten die
Behörden keine Ahnung von dieser beispiellosen Mordserie einer nationalsozialistischen
Terrorzelle. Wie war das möglich?
Diese Frage bleibt brisant, auch und gerade nach dem Urteil im NSU-Prozess.
Tanjev Schultz, der jahrelang für die Süddeutsche Zeitung
über Innere Sicherheit und auch den NSU-Prozess berichtet hat und
nun Professor an der Universität Mainz ist, erzählt die Geschichte
des »Nationalsozialistischen Untergrunds« (NSU) als erschütternde
Kriminalgeschichte eines staatlichen Organversagens. Sein dramatischer
Blick in die Abgründe der rechten Szene – und der deutschen Behörden
– stützt sich auf die Auswertung von Tausenden Aktenseiten, Hunderten
Zeugenaussagen und auf jahrelange eigene Recherchen.
»Die NSU-Morde sind unser 11. September.« Harald Range,
Ex-Generalbundesanwalt
»Tanjev Schultz zeigt messerscharf: Die Behörden haben fragwürdig
gearbeitet – und der rechte Terror ist bis heute keineswegs gebannt.«
Prof. Dr. Sybille Steinbacher, Direktorin des Fritz Bauer Instituts""
Inhaltsverzeichnis:
Einleitung: Die Erschütterung 9
1
Verpatzte Razzia:
Das Trio aus Jena und seine Flucht 21
Die Garage eines Polizisten - Observation der Bombenbauer ?- Verpatzte
Razzia - TNT, ein Gedicht und eine Liste - Auf der Flucht - Zschäpe
und die Generation Terror - Böhnhardt war »wie eine Bombe«
- Mundlos, der Ideologe und Computer-Nerd - In einer Parallelgesellschaft
2
Dicht dran:
Fahndung und Leben im Untergrund 61
... und doch daneben -- »Am Nordstrand«: Wohnung in Chemnitz
- Spuren ins Ausland und Femsehfahndung - Zielfahnder ohne Kompass - Treffen
mit den Eltern und ein Deal, der platzt - Verdächtiger Verfassungsschutz
- Verdächtige Polizei - Noch ein Versuch - »Wir brauchen viel
Geld«: Jobs im Untergrund - Terroristen-Alltag - »Taten statt
Worte«: Der rosarote Panther - Auf der Hut
3
Doppeltes Spiel:
Spitzel rund um den NSU 131
V-Mann-Alarm: »Gehen die Schlapphüte euch auf den Sack?«
- Eine explosive Affäre: »VP 562« - »Hallo, was
ist mit den Bums?«: Der Spion aus dem Gefängnis - »Steuerbar
war ich nie«: Spitzenquelle Tino Brandt - Freundin und Mittlerin:
Fall »Jule« - Operation »Rennsteig« - Tod eines
V-Manns: »Corelli« - Der Mann in Zwickau: »Primus«
- »Keiner weiß was, keiner sagt was!«
4
Neben der Spur:
Die Ermittlungen zur Mordserie 183
Halbmond und Bosporus - Dönerbuden der Polizei - »Nicht
so tun, als gäbe es keine türkische Drogenmafia« - Mein
Fall, dein Fall: Behörden-Wirrwarr - Hellsichtige Momente und ein
Geisterbeschwörer - Blick nach rechts: Nürnberg, der »Ankerpunkt«
- Radelnde Mörder: Immer wieder Fahrräder
5
Bombenterror in Köln und Nürnberg:
Der Staat schläft 226
Sprengstoff auf dem Fahrrad - Nichts Politisches? - »Ohne weitere
Relevanz« - Bombe in einer Christstollen-Dose - Explosion einer Taschenlampe
- Viel Wissen, wenig Durchblick
6
Verfassungsschützer am Tatort:
Das Internetcafe in Kassel 264
Der leidende Vater und ein fehlender Zeuge - Wilder Mann im Flirtforum
- Waffen, Nazi-Schriften und Alibis - Blutspritzer und 50 Cent: Was hat
er gesehen? - Schutz für einen V-Mann - Der Minister greift ein -
Schwache Erinnerungen und ein langes Telefonat - Windige Zeugen, seltsame
Spuren - Verdacht und Vorurteil
7
Polizisten und Rassisten:
Der Mord in Heilbronn 307
Tod auf der Festwiese - Radfahrer, blutige Fußgänger und
ein Wohnmobil - Jagd nach einem Phantom: Das Wattestäbchen-Desaster
- Sinti und Roma unter falschem Verdacht - Pink Panther - Liebe zu Waffen,
Hass auf Ausländer und auf die Polizei - Der NSU und sein Heilbronner
Opfer: Seltsame Verbindungen - Die Rätsel von Heilbronn - Kapuzenmänner:
Polizisten und Spitzel im Ku-Klux-Klan
8
Operation Konfetti:
Die Schredder-Affäre im Verfassungsschutz 353
Schreddern zum Karneval - Die skeptische Frau N. - »Und da habe
ich mir gedacht..Erklärungsversuche - Ein ganz besonderer »Tarif«
- Tusche, Tinte & Co. und ein »komischer Kauz« - Der Schredder
läuft weiter - Aktenchaos in den Ländern
9
Der NSU-Prozess:
Test für den Rechtsstaat 3S6
Das große Schweigen - Zschäpes Version und der Streit um
ihre Verteidiger - Kleine Zelle oder großes Netzwerk? - Die Mühsal
des Prozesses und die Grenzen des Rechts - Das Urteil
10
Die Rätsel des NSU und die Rolle der Behörden 423
Tod im Wohnmobil - Zschäpes Irrfahrt und der »dritte Mann«
- Versagen oder Verschwörung - Rassismus in der Polizei und beim Verfassungsschutz
- Kollaps der Sicherheit
Dank 447
Abkürzungen 448
Anmerkungen 449
Quellen/Literaturverzeichnis 538
Bildnachweis 543
Allgemeines Register 545
Personenregister 545
Leseprobe: Aus Kollaps
der Sicherheit, S. 441ff
"Das Scheitern des Staates im Fall des NSU ist eine Zäsur in der
Geschichte der Bundesrepublik. Der Fall hat Konsequenzen für die Wahrnehmung
der Polizei und des Verfassungsschutzes. Es hat mehr als nur einen Kratzer
am Image gegeben. Was viele Bürger und erst recht die Angehörigen
der NSU-Opfer verstört, ist die Penetranz, mit der sich das Versagen
fortsetzte, nachdem man die Terroristen entdeckt hatte. Da war nicht nur
das Schreddern von Akten, sondern auch eine oft zu beobachtende Behäbigkeit
und Renitenz, wenn es darum ging, bei der Aufklärung mitzuwirken.
Viele Beamte wirkten unheimlich ahnungslos.
Man nehme nur den Fall des überraschend verstorbenen
V-Manns Corelli. Nicht nur, dass bei den Ermittlungen zu seinem Tod erneut
eine Vielzahl von Behörden agierten, ohne dass die eine zu wissen
schien, was die andere tat. Es ist nicht zu begreifen, dass im Bundesamt
für Verfassungsschutz erst drei Jahre nach Bekanntwerden des NSU aufflel,
dass das Amt bereits 2005 von Corelli einen Datenträger erhalten hatte,
in dem von einem »NSU« die Rede war. Selbst wenn damit nicht
derselbe NSU gemeint gewesen sein sollte - es lässt tief blicken,
dass die Beamten diesen Fund so lange ignoriert haben.
Wie viel Dreistigkeit oder Dilettantismus will man
dem Geheimdienst durchgehen lassen? Natürlich gibt es im Bundesamt
auch gute und eifrige Beamte - aber insgesamt hat sich der Verfassungsschutz
zum wiederholten Male in einem so erbärmlichen Zustand präsentiert,
dass die polemische Frage berechtigt ist: Wer schützt uns vor dem
Verfassungsschutz?47
Doch statt dieses Amt mit seinem fragwürdigen
Eigenleben aufzulösen oder von Grund auf neu aufzubauen, hat der Verfassungsschutz
im Laufe der vergangenen Jahre mehr Macht und Mittel bekommen. Nicht zuletzt
die Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus hat den Geheimdiensten
und dem BKA einen weiteren Ausbau und Stellenzuwachs beschert. Statt einer
grundlegenden Reform gab es nach dem NSU-Desaster nur ein paar Reförmchen.
Die dauerhafte Bedrohung durch islamistische Terroristen verleitet Politiker
zu der Haltung, man könne es sich nicht erlauben, an den bestehenden
Strukturen des Sicherheitsapparats zu sehr zu rütteln.
Kann man darauf vertrauen, dass die Behörden
in Zukunft effektiver sein werden und es etwas Vergleichbares wie den NSU
nicht mehr geben kann? Leider ist das keineswegs sicher. Immer wieder verschwinden
Neonazis und entziehen sich einer Festnahme, ohne dass man sie sogleich
aufspürt, und immer wieder finden die Behörden bei militanten
Mitgliedern der rechten Szene Waffen und Sprengstoff. Immerhin gehen die
Ermittler in jüngster Zeit erkennbar entschlossener und früher
gegen rechtsextreme Umtriebe vor. Hoffentlich bleibt es so.
Am Problem des Ämterwirrwarrs hat sich wenig
geändert. Es sind weitere übergreifende Gremien hinzugekommen,
von denen man sich mehr Austausch und Koordination verspricht. Und es gibt
ein paar neue Richtlinien, die dafür sorgen sollen, dass die Ämter
sich vernünftig austauschen. Ob und wie sie sich in der Praxis bewähren,
wird sich zeigen.
Für den Einsatz von V-Leuten gelten nun angeblich
strengere Regeln. Wäre es nicht aber an der Zeit, als Rechtsstaat
ehrlich zu sein und das V-Mann-Wesen zu beenden? Und wenn man doch daran
festhält: Müsste man dann nicht wenigstens Wege finden, wie man
nicht nur die Risiken minimiert, sondern auch den Erfolg oder Misserfolg
der Einsätze nachvollziehbar dokumentiert und bewertet?
Man darf dabei nicht nur auf den Verfassungsschutz
schauen. Das Versagen im NSU-Fall war keineswegs auf ihn beschränkt.
Auch die Polizei, die ebenfalls geheime Informanten fuhrt, und die Justiz
zeigten sich in schlechter Verfassung. Die Rolle der Staatsanwaltschaft
wird gern übersehen. Dabei soll sie die »Herrin« eines
Ermittlungsverfahrens sein. Im Idealfall kommen von ihr wichtige Ideen
und Anstöße für die Polizeiarbeit. Die Realität sieht
häufig anders aus: Staatsanwälte bleiben auf Distanz, segnen
ab, was die Kommissare tun und lassen, und beide Seiten sind froh, wenn
sie voreinander Ruhe haben. Im NSU-Fall haben mehrere Staatsanwaltschaften
genauso wenig Durchblick gehabt wie die Fahnder und die Kripo.48
Es war ein multiples Versagen, das in fragwürdigen
Mentalitäten, Methoden und Strukturen des Sicherheitsapparats wurzelte:
dem Chaos von Ämtern, die sich gegenseitig nicht vertrauen; dem V-Mann-
Unwesen, das zu der falschen Vorstellung führte, man habe die rechte
Szene unter Kontrolle; den Vorurteilen von Ermittlern gegenüber Einwanderern;
dem Herunterspielen der Bedrohung durch Neonazis. Und leider bildeten die
Zivilgesellschaft, bildeten Bürgerinitiativen oder die Medien in diesem
Fall kein Gegengewicht. Alle waren neben der Spur.49
Nach dem Ende des NSU gingen die Blicke als Erstes
zu den Be¬hörden in Thüringen und Sachsen. Aus Jena waren
die Terroristen gekommen, in Chemnitz und Zwickau waren sie untergetaucht.
Das Besondere am NSU-Komplex ist jedoch, dass nahezu alle deutschen Sicherheitsbehörden
irgendwann etwas mit der Fahndung oder mit der Suche nach den Hintergründen
der Verbrechen zu tun hatten. Die Bundesbehörden waren von Anfang
an eingebunden. Richtig verantwortlich fühlten sie sich nicht. Und
auch nach dem Entdecken des NSU liefen die Ermittlungen keineswegs ohne
Reibungsverluste.50
Bewertung: Ein umfassendes,
differenziertes, gut dokumentierte (>Inhaltsverzeichnis)
und kritisches (>Leseprobe) Werk zum NSU-Terror,
seinen Hintergründen und seiner Aufarbeitung.
Bibliographie: Luckwaldt, Frauke (2018) Ich willselbstbestimmt
sterben! Die mutige Entscheidung meines Vaters zum Sterbefasten
Mit einem Vorwort von Michael de Ridder. 2018. München: Reinhardt.
137 Seiten. (ISBN 978-3-497-02750-7) kt € [D] 14,90 / € [A] 15,40
Verlags-Info: "Alles ist geregelt - Pflege,
Sitzyoga, Bewohnerchor. Aber für Claus ist das Leben ohne seine geliebte
Frau nach 60 gemeinsamen Jahren sinnlos geworden. Sein tägliches Umfeld
im Pflegeheim und sein unbändiger Wille lassen in ihm einen Plan reifen:
Er möchte in Würde gehen, solange er noch entscheiden kann. Dabei
muss er erfahren, dass es wohl nicht das Natürlichste der Welt ist,
selbstbestimmt sterben zu dürfen.
Wenn der eigene Vater sich für den Tod durch Sterbefasten entscheidet,
bewegen sich die Nahestehenden auf einem schmalen Grat zwischen Verständnis
und Ablehnung: Diese widersprüchlichen Empfindungen beschreibt die
Autorin eindrücklich. Tagebucheinträge des Vaters lassen einen
Blick in die Gefühlswelt des Betroffenen selbst zu. Ein mutiges Buch,
das dazu anregt, die Diskussion zum TabuThema „Sterbefasten“ weiter
voranzutreiben."
Inhaltsverzeichnis: Als PDF auf der Verlagsseite:
Vorwort: Sterbefasten – ein friedliches Ende 8
Ein Erklärungsversuch 15
Die Entscheidung 15
Planänderung 16
Füreinander bestimmt 20
Warum sich noch quälen? 24
Reiseplanung 26
Die Freiheit der Entscheidung 29
Tag 1, Donnerstag – Kein Frühstück 29
Tag 2, Freitag – Eine unmögliche Situation 32
Tag 3, Samstag – Aufmerksamkeit 39
Bestimmter Abschied 43
Tag 4, Sonntag – Sterben ist ein Tabuthema 43
Tag 5, Montag – Der Leitgedanke 46
Auf dem Weg 56
Tag 7, Mittwoch – Fragen ohne Antworten 56
Tag 8, Donnerstag – Kein Notfall 59
Tag 9, Freitag – Ein erfolgloser Versuch 62
Tag 10, Samstag – Alles gesetzlich geregelt!? 65
Tag 12, Montag – Wirtschaftsfaktor Altenpflege 69
Doch nur ein Hilferuf? 73
Tag 13, Dienstag – Pastoraler „Beistand“ 73
Tag 14, Mittwoch – Skrupel 75
Tag 15, Donnerstag – Liebevolle Begleitung 76
Tag 18, Sonntag – Eine Inszenierung? 81
Tag 19, Montag – Quälender Durst 85
Tag 20, Dienstag – Christliche Fürsorge? 90
Tag 21, Mittwoch – Was muss der „Pflegefall“ erdulden? 93
Kein Weg zurück 96
Tag 22, Donnerstag – Schmerzen der Seele 96
Tag 25, Sonntag – Keine Zeit 99
Tag 27, Dienstag – Wie Folter 103
Sterben nach Plan? 109
Tag 28, Mittwoch – Tabletten 109
Tag 29, Donnerstag – Todsünde? 112
Tag 30, Freitag – Morphium 116
Tag 31, Samstag – Was bleibt übrig? 120
Hilflos dem Tod entgegen 122
Tag 32, Sonntag – Einsamkeit 122
Tag 33, Montag – Unruhe 124
Tag 35, Mittwoch – Alles vorbereitet 126
Tag 40, Montag – Endlich geschafft! 129
Epilog 136
Leseprobe: Als PDF auf der Verlagsseite.
Autorin: "Frauke Luckwaldt, Sievershütten
bei Hamburg, Verlagskauffrau, Germanistin, begleitete ihren Vater auf seinem
Sterbeweg, wodurch dieses Buch entstand."
Bewertung: Wichtig,
mutig, authentisch-informativ.
Querverweis: Sterbefasten.
Bibliographie: Kasten, Hartmut (2018) Geschwister
Vorbilder - Rivalen - Vertraute. München: Reinhardt.
6. Auflage 2018. 192 Seiten. 15 Abb. 5 Tab. (ISBN 978-3-497-02795-8) kt
€ [D] 17,90 / € [A] 18,40
Verlags-Info: "Fast jeder kennt sie: Geschwister
als innige Vertraute und Geschwister als lebenslange Rivalen. Ob erfolgreicher
oder entthronter Erstgeborener, ob vernachlässigter Zweitgeborener
oder bevorzugtes Nesthäkchen - die Beziehung zwischen den Geschwistern
beeinflusst zwangsläufig Lebensweg und Persönlichkeitsfindung.
Die Geschwisterforschung hat interessante Sachverhalte herausgefunden.
Der Platz in der Geschwisterreihenfolge, das Geschlecht und der Altersabstand
sind wichtige Faktoren für die Entwicklung sozialer Fähigkeiten
und der Intelligenz.
Der Entwicklungspsychologe und Pädagoge Hartmut Kasten beleuchtet
dieses Thema in seiner ganzen Vielfalt und den Veränderungen, von
der frühen Kindheit angefangen bis ins Alter. Das Buch ist allen zu
empfehlen, die selbst Geschwister haben bzw. mit der Erziehung von Kindern
betraut sind und Geschwisterkonstellationen besser verstehen möchten."
Inhaltsverzeichnis: Als PDF auf der Homepage
des Verlages:
1 Was ist das Interessante an Geschwistern? 011
Geschwister in alten Schriften und Überlieferungen 011
Geschwister in der zeitgenössischen Presse 011
Die Bedeutung von Geschwistern für den Einzelnen 012
2 Familie im Wandel: Auswirkungen auf die Geschwister 015
Die Folgen der Industriealisierung 015
Auswirkungen auf die Kinder 016
Geschwistererziehung früher und heute 017
Auswirkungen auf die Geschwisterbeziehungen 018
Die Familiensituation von Geschwistern früher und heute . .020
Die Geschwisterbeziehung als Primärbeziehung 021
3 Geschwister bei uns und in anderen Gesellschaften 022
Bezeichnungen bestimmen das Verhalten 022
Fanti-Frauen dürfen sich nur manchmal “Schwester” nennen . . .023
Universalien der Geschwisterforschung? 023
Geschwisterkonflikte in Einwandererfamilien 026
Aktivitätsfelder von Geschwistern im Kulturvergleich . . . .027
Drohungen und Versprechungen:
Geschwistererziehung bei den Mandinka 027
Friedliche Südseeinsulaner: Geschwistererziehung bei den Kwara'ae
029
Geschwistersolidarität auf Hawaii: Lernen für die Schule
und das Leben 030
Zentralmexiko: Ältere Geschwister sind bessere Lehrer als Eltern
.031
Geschwister vermitteln Wissen und Werte 033
6mInhaltsverzeichnis
4 Unterschiede zwischen Geschwistern - wie sind sie zu erklären?
034
Die Verteilung der Gene 034
Zwei Fragen und die überraschenden Antworten 034
De-Identifikation oder Sichabgrenzen 035
Warum rivalisieren Geschwister miteinander? 036
Identität und Abgrenzung bei eineiigen Zwillingen 038
5 Welchen Einfluß haben Geburtsrangplatz und Struktur der Familie?
041
Die traditionelle Geschwisterkonstellationsforschung . . . .041 Abschied
von einem Vorurteil:
Das verwöhnte, egozentrische Einzelkind 044
Geburtsrangplatz und Persönlichkeit 046
Erstgeborene und ihr Entthronungstrauma 047
Verdoppelung der Geschwisterkonstellation:
Ein Patentrezept für harmonische Ehen und glückliche Familien?
047
Die verblüffende Beziehung zwischen Intelligenz und Geburtsposition
049
Sind spätergeborene Geschwister geselliger, einfühlsamer
und beliebter als Frühergeborene? 050
Günstige und ungünstige Geschwisterpositionen 051
Viele Geschwister: Glückliche Kinderschar? 055
Ereignisse, welche die Familie strukturell verändern 056
Trennung und Scheidung der Eltern 057
Tod eines Familienmitglieds 058
6 Welche Rolle spielt das Geschlecht der Geschwister? .062
Mütter behandeln ihre Töchter anders als ihre Söhne
062
Was bewirkt die Geschlechtsrollenerziehung? 063
Besonders männliche Jungen und besonders weibliche Mädchen
064
Abweichung vom Geschlechtsrollenverhalten nützt der Kreativität
066
Ältere Schwestern fördern die Intelligenz 067
Lernleistungen in und außerhalb der Schule 067
Amerikanische Präsidenten stammen von vorwiegend aus großen,
männlichen Geschwisterreihen 069
Einflüsse des Geschwistergeschlechts auf die Berufsinteressen
071
Einflüsse des Geschwistergeschlechts auf die Leistungsmotivation
072
7 Welche Rolle spielt der Altersabstand? 075
Chance und Risiko kleiner Altersabstände 075
Grundlagen geschwisterlicher Bindung 078
Geschwister können Übergangsobjekte füreinander sein
. 078
Verschmelzen: Ein extremes Beispiel für intensive Geschwisterbindung
079
Identifikation zwischen Geschwistern 080
Arten und Muster von Identifikationen 082
Weitere Einflüsse des Altersabstandes 085
Die Ergebnisse auf den Punkt gebracht 087
8 Welchen Einfluß hat die Geschwisterzahl?
088
9 Wie verändern sich die Geschwisterbeziehungen im Laufe des
Lebens? 090
Die Geburt des zweiten Kindes und die frühe Kindheit 090
Die Verantwortung der Eltern ist gefordert 091
Ein Drei-Phasen-Modell 092
Ein Blick auf einzelne Verhaltensbereiche 095
Wie sieht die Psychoanalyse diese Phase? 098
Die weitere Entwicklung der Geschwisterbeziehung min der frühen
Kindheit 100
Das Sozialverhalten zwischen Geschwistern 101
Die Geschwister in der mittleren und späten Kindheit . . . . 103
Ältere Geschwister als Lehrer und Vorbild 104
Vier Dimensionen der Geschwisterbeziehung 105
Dauern die Geschwisterkonflikte während dieser Zeit an?
106
Übernahme von Versorgungs- und Betreuungsaufgaben
durch Geschwister 107
Aggressionskontrolle innerhalb der Geschwisterbeziehung . . . . 108
Geschwister im Jugendalter 108
Entwicklungsaufgaben im Jugendalter 109
Sozialverhalten zwischen den Geschwistern . . . . 110
Geschwister und Sexualität 111
Sexueller Mißbrauch 113
Entwicklung des Geschlechtsrollenverhaltens 114
Drogen, Banden, Magersucht: Geschwistereinflüsse
mauf abweichendes Verhalten 116
Weitere Bereiche des Sozialverhaltens 118
Hochbegabte Jugendliche und ihre Geschwister 121
Längere Abwesenheit vom Elternhaus 121
Geschwister während der frühen und mittleren Erwachsenenjahre
122
Erlebte Nähe zu den Geschwistern 123
Aufrechterhaltung und Beendigung von Rivalität 124
Veränderungen auf Grund kritischer Lebensereignisse
128
Stabile und weniger belastbare Geschwisterbeziehungen 135
Geschwister im späteren Erwachsenenalter 136
Betreuung und Versorgung der alten Eltern 137
Geschwister im höheren Alter 140
Zunahme von Nähe im Alter 141
Ein Leben lang Veränderung! 143
Für das persönliche Wohlbefinden sind Schwestern wichtiger
als Brüder 144
Zusammenleben im Alter? Lieber nicht! 144
Tod eines Geschwisters im Alter 145
Geschwisterbeziehung über die Lebensspanne betrachtet . . . 148
Geschwisterliche Nähe und Verbundenheit 149
Geschwisterbezogene Rivalität 150
Die Allgegenwärtigkeit und Vielschichtigkeit
mvon Geschwistereinflüssen 151
Auf der Suche nach einer die Lebensspanne umfassenden Theorie . 152
10 Geschwister besonderer Art 154
Stief- und Halbgeschwister 154
Die Stieffamilie als eine Phase im Familienzyklus 155
Geschwister in jungen Stieffamilien 156
Geschwister in Stieffamilien, die bereits etwas länger bestehen
. . .158
Geburt eines Halbgeschwisters 160
Geschwister in älteren Stieffamilien 161
Auswirkungen größerer Altersunterschiede 162
Weitere Forschungsergebnisse 165
Besonderheiten von Stiefgeschwister-Beziehungen 166
Sexualität zwischen Stiefgeschwistern 167
Vernachlässigung positiver Gesichtspunkte 168
Geschwister in Adoptiv- und Pflegefamilien 168
Psychologische Theorien zu Adoption und Vollzeitpflege 169
Was ist bei der Neuplazierung von Kindern in Adoptiv- bzw. Pflegefamilien
zu berücksichtigen? 170
Adoptierte und ihre Geschwister 172
Identitätskrise: Die Suche nach leiblichen Geschwistern
173
Pflegekinder und ihre Geschwister 174
Behinderte und ihre Geschwister 177
Von welchen speziellen Theorien läßt sich die Wissenschaft
leiten? 178
Die nichtbehinderten Geschwister 178
Das behinderte Geschwister 181
Wie wirkt sich die Art und das Ausmaß der Behinderung auf die
Beziehung zwischen den Geschwistern aus? 183
Wie wirkt sich die Haltung der Eltern aus? 184
Die Familie als Ganzes und ihr Umfeld beeinflussen die Geschwister
185
Literaturverzeichnis 186
Autorenregister 189
Sachregister 189
Leseprobe: Als PDF auf der Homepage des
Verlages.
Autor: "Prof. Dr. Hartmut Kasten, Dipl.-Psychologe, Pädagoge
M. A., Staatsinstitut für Frühpädagogik, Ludwig-Maximilians-Univ.
München, Fak. für Psychologie und Pädagogik"
Bewertung: Umfassend-informative,
zugleich sehr kompakte und damit sehr wertvolle Monographie zum -
auch interkulturell gesehenen - Geschwisterthema.
Bibliographie: Stöppler, Reinhilde (2017) Einführung
in die Pädagogik bei geistiger
Behinderung mit Übungsaufgaben und Online-Ergänzungen. München:
Reinhardt.
2., aktualisierte Auflage 2017. 218 Seiten. 19 Abb. 21 Tab. UTB-M (978-3-8252-4800-0)
kt € [D] 24,99 / € [A] 25,70 Preis E-Book: € [D] 19,99
Verlags-Info: "Basiswissen geistige Behinderung
Studierenden der Geistigbehindertenpädagogik vermittelt dieses
Buch solides Basiswissen und einen erfolgreichen Einstieg in das Fach.
Wie gelingen Erziehung und Bildung im Lebenslauf und wie wird Inklusion
in den Bereichen Bildung, Wohnen, Freizeit, Sexualität etc. umgesetzt?
Ein kompakter Überblick zu Ätiologie, Bildungskonzepten und Teilhabebereichen.
StiftZusatzmaterial können Sie sich hier herunterladen:
Lösungen zu den Übungsaufgaben (PDF)
Studiengänge im Bereich Pädagogik bei geistiger Behinderung
(PDF)"
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort 11
Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuches 14
1 Personenkreis der Menschen mit geistiger Behinderung
16
1.1 Begriff „geistige Behinderung“ 16
1.2 Klassifikationssysteme 19
1.2.1 AAMR 20
1.2.2 ICF 20
1.3 Wissenschaftliche Perspektiven 23
1.3.1 Medizinische Perspektive 23
1.3.2 Psychologische Perspektive 23
1.3.3 Soziologische Perspektive 25
1.3.4 Pädagogische Perspektive 27
2 Ätiologie der geistigen Behinderung 29
2.1 Chromosomal verursachte geistige Behinderung 30
2.2 Metabolisch verursachte geistige Behinderung 33
2.2.1 Störungen im Aminosäurestoffwechsel 34
2.2.2 Störungen im Kohlenhydratstoffwechsel 34
2.2.3 Störungen im Fettstoffwechsel 35
2.3 Exogene Faktoren 35
2.3.1 Pränatale Ursachen 36
2.3.2 Perinatale Ursachen 38
2.3.3 Postnatale Ursachen 39
2.4 Pränataldiagnostik 39
3 Erscheinungsformen geistiger Behinderung 44
3.1 Häufige Syndrome 44
3.2 Schwerste Behinderung 56
3.2.1 Begriffsbestimmung 57
3.2.2 Aktuelle Förderkonzepte 60
4 Wandel der Leitideen in Bildung und Erziehung von Menschen mit
geistiger Behinderung 69
4.1 Exklusion 70
4.2 Segregation 70
4.3 Vernichtung 71
4.4 Normalisierung 74
4.5 Integration 75
4.6 Selbstbestimmung und Empowerment 76
4.7 Teilhabe und Inklusion 78
4.7.1 Teilhabe und Partizipation 78
4.7.2 Inklusion 79
5 Frühe Bildung und Förderung 81
5.1 Bedeutung der Frühen Bildung 82
5.2 Ziele und Bereiche der Frühförderung 83
5.2.1 Ziele 84
5.2.2 Bereiche 84
5.3 Prinzipien und Organisationsformen 87
5.3.1 Prinzipien 87
5.3.2 Organisationsformen 88
5.4 Programme 88
5.5 Elementarpädagogik 91
6 Schulische Bildung 94
6.1 Förderschule 94
6.2 Gemeinsamer Unterricht 100
6.3 Ausblick 104
7 Berufliche Bildung 105
7.1 Bedeutung von Arbeit und Beruf 105
7.2 Vorbereitung auf das Arbeitsleben 107
7.2.1 Arbeitslehre und Berufsvorbereitung in der Schule
107
7.2.2 Berufliche Ausbildung 109
7.3 Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) 110
7.4 Teilhabe an Arbeit und Beschäftigung 112
7.4.1 Unterstützungsmöglichkeiten 112
7.4.2 Barrieren 113
7.4.3 Teilhabechancen 114
8 Menschen mit geistiger Behinderung im Alter 116
8.1 Zum Begriff Alter 117
8.2 Demografischer Wandel 117
8.3 Teilhabebereiche im Alter 119
8.3.1 Gesundheit 119
8.3.2 Übergang in die Nacherwerbsphase 121
8.3.3 Bildung im Alter 122
8.3.4 Freizeitgestaltung und Tagesstrukturierung 123
8.3.5 Wohnen 123
8.3.6 Soziale Kontakte 124
8.3.7 Mobilität 124
8.3.8 Umgang mit Sterben und Tod 125
9 Teilhabebereiche 127
9.1 Gesundheit 127
9.1.1 Zentrale Aspekte 128
9.1.2 Aktuelle Situation 129
9.1.3 Teilhaberisiken 130
9.1.4 Teilhabechancen 132
9.2 Mobilität 134
9.2.1 Zentrale Aspekte 134
9.2.2 Aktuelle Situation 134
9.2.3 Teilhaberisiken 135
9.2.4 Teilhabechancen 136
9.2.5 Reisen 141
9.3 Wohnen 142
9.3.1 Zentrale Aspekte 143
9.3.2 Aktuelle Situation 145
9.3.3 Teilhaberisiken 149
9.3.4 Teilhabechancen 150
9.4 Freizeit 154
9.4.1 Zentrale Aspekte 155
9.4.2 Aktuelle Situation 157
9.4.3 Teilhaberisiken 159
9.4.4 Teilhabechancen 161
9.5 Erwachsenenbildung 165
9.5.1 Zentrale Aspekte 165
9.5.2 Aktuelle Situation 169
9.5.3 Teilhaberisiken 170
9.5.4 Teilhabechancen 170
9.6 Sexualität 171
9.6.1 Zentrale Aspekte 171
9.6.2 Aktuelle Situation 173
9.6.3 Teilhaberisiken 173
9.6.4 Teilhabechancen 175
9.6.5 Sexualbegleitung 177
9.6.6 Frauen mit geistiger Behinderung 177
9.7 Politische Teilhabe 180
9.7.1 Zentrale Aspekte 180
9.7.2 Aktuelle Situation 181
9.7.3 Teilhaberisiken 181
9.7.4 Teilhabechancen 182
9.8 Ausblick 188
Glossar 192
Literatur 194
Sachregister 214
Leseprobe: 3 Erscheinungsformen geistiger Behinderung
3.1 Häufige Syndrome. Als PDF auf der Homepage des Verlages.
Autorin: "Prof. Dr. Reinhilde Stöppler lehrt Geistigbehindertenpädagogik
an der Justus-Liebig-Universität Gießen."
Bewertung: Sehr informativer und wichtiger
Basistext zu allen Aspekten geisitger Behinderung.
Querverweise:
Bibliographie: Grampp, Gerd (2018) Die
ICF verstehen und nutzen. Köln: Balance.
Verlags-Info: "Die internationale Klassifikation
der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) erregt zurzeit
viel Aufmerksamkeit. Sie ist die Grundlage, auf der Instrumente zur Beschreibung
der Teilhabebedarfe wie der -leistungen beruhen werden. Ein Experte stellt
die ICF sowie die ICF-basierten Hilfeplanverfahren vor und skizziert die
grundlegenden und aktuellen Herausforderungen für die Praxis.
Die ICF ist als zentrales Instrument zur Beschreibung
von Hilfebedarfen im Bundesteilhabegesetz vom Januar 2017 festgeschrieben.
Teilhabemanagement, auf das Menschen mit Behinderungen seit dem 1.1.2017
Anspruch haben, ist ohne Kenntnis der ICF nicht möglich.
Das Buch beschreibt die Elemente des Klassifikationssystems
und erläutert die Nutzung der ICF in der Praxis von Einrichtungen
und Diensten. Vorhandene Instrumente der Eingliederungshilfe wie der beruflichen
Rehabilitation werden mit den neuen rechtlichen Vorgaben abgeglichen und
Verbesserungsbedarfe skizziert. Ein Kompass zur Umsetzung der neuen rechtlichen
Vorgaben!"
Inhaltsverzeichnis:
Einführung: Was Sie von diesem Buch erwarten dürfen - und
was nicht 8
Die ICF und ihre Bedeutung für die Sozialgesetzgebung 11
Die ICF im BTHG 11
Gab die Richtung vor die BAGüS-Orienticiungthilte 12
Hin wichtiger Vorhäufer: die ICIDH 13
Die ICF verstehen: Hinweise und Erläuterungen 15
Hintergrund der ICF 15
Ziele der ICF 17
Eigenschaftender ICF 18
Die Sprache der ICF 19
Struktur und Begriffe der ICF 22
Die Sturktur der ICF 22
Die Begriffe da bio-psyxho-sozialen Modells 24
Weitere wichtige Begriffe der ICF 25
Die Komponenten der ICF und das bio-psycho soziale Modell 27
Die fünf Komponenten der ICF 27
Die einzelnen Kapitel 28
Klassifizierungsversuche der personbezogenen Faktoren 30
Die Stufung der Merkmale der ICF Komponenten 34
Das bio-psycho-soziale Modell der Funktionsfähigkeit und Behinderung
35
Das Aktivitäts Partizipationtmodell der Komponenten der ICF 37
Konzepte zur Umsetzung des biopsythotozialen Modells 38
Das ICF nutzen: Leitlinicn und Anleitungen 40
Direkte und indirekte Nutzung der ICF40
Kodieren mit der ICF 43
Lebensbereiche, Aktivitäten und Teilhabe 47
Menschen mit Behinderungen und die ICF 49
Ethische Leitlinien zur Verwendung der ICF 50
Beziehungen zwischen den Akteuren und den gesetzlichen Vorgaben 51
Die ICF nutzen: ICf-basierte Instrumente und Verfahren vor dem BTHG
53
Die ICF im Teilhabeprozess 53
Die ICF und dar Instrumente zur Bedarfsermittlung 57
ICF basierte Instrumente in der heruflkhen Rehabilitation 59
b3 - Basiskonzept für die Bedarfsermittlung 59
Instrumente zur Bedarfsermittlung in der Eingliederungshilfe 61
HMB-W (Wohnen / Freizeit) und HMB-T (Gestaltung des Tages) 62
Teilhabe 2015 66
Integrierter Teilhabeplan (ITP) 68
Individuelle Hilfeplanung (IHP 3.1) 71
Die KF nutzen: Umsetzung der Anforderungen des BTHG an die Instrumente
75
Das BTHG, die ICF und die Anforderungen an die Bedarfsermittlung 76
Die ICF in der Bedarfsermittlung der Eingliederungshilfe 78
ICF und BTHG aus Sicht der CBP 78
ICF und BTHG aus Sicht der DVfR 81
BTHG konforme Bcdarfsermittlungsinstrumente in der Eingliederungshilfe
82l
Bedarfsermittlungsinstrument Nordrhein-Westfalen (BEI_NRW) 83
Bedarfsermittlungsinstrument Niedersachsen (B.E.Ni) 87
Übereinstimmungen und Unterschiede 89
Die KF nutzen: Ziele, Maßnahmen und Leistungen 92
Teilhabelcistungen in Instrumenten zur Ermittlung des Hilfebedarfs
92
Leistungen und Maßnahmen in der Eingliederungshilfe 98
Leistungen, Maßnahmen und die ICF 100
Zusammenfassung und Ausblick 101
Die ICF verstehen 102
Die ICF nutzen 104
ICF-basierte Maßnahmen für die Feststellung und Erbringung
von Leistungen 106
Literatur 109
Leseprobe: auf der Verlagsseite.
Von mir ausgewählt: Anforderungen und Hilfebedarfskategorien nach HMB-T:
Autor: "Gerd Grampp war Professor für
Theorie und Praxis der Rehabilitation in Jena und begleitete Projekte zur
Umsetzung der ICF in der Praxis der Rehabilitation. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte
besteht in der Konzeptentwicklung zu Inklusion und Partizipation zur Umsetzung
des UN-Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderung."
Bewertung: Informativ,
Nützlich, hilfreich, kompakt. Ausführlich wird der Zusammenhang
zum BTHG und Teilhabebereichen dargestellt, z.B. differenziert S. 63f (HMB,
HMW) im Vergleich zu ICF-Kategorien. Zahlreiche Tabellen und Übersichten
geben hier Orientierung, z.B. S. 21 (Alltagssprache und ICF), S. 28ff (die
einzelnen ICF-Kapitel), S. 42 Abbildung 6 (Koderungsbeispiele), S.
54 (Aktivierungs- Partizipationsmodell), S. 63 (Teilhabebereiche HMB),
S. 82ff (Bedarfsermittlungsinstrumente), S. 96 (Bedarf mit Zuordnung von
Leistungskategorien), S. 97 (Anforderungen und Hilfebedarfskategorien):
Einige wichtige Grundprobleme werden nicht angesprochen:
1) die fehlende Schnittstelle
oder Synopsis zwischen ICD und ICF, 2) die fehlende Schnittstelle
zum Gard der Behinderung (GdB), das hätte im Kapitel "Kodieren mit
der ICF" bei den Ausprägungsunterscheidungen z.B. S. 45 oder auch
z.B. S. 67 gut hingepasst. Ein Glossar oder/ und Sachverzeichnis
wäre künftig wünschenswert.
Querverweise:
Bibliographie: Rosemann, Matthias (2018) BTHG:
Die wichtigsten Neuerungen für die psychiatrische Arbeit. Fachwissen
kompakt. Psychiatrie-Verlag.
Verlags-Info: "Das Bundesteilhabegesetz soll aus dem bisherigen
»Fürsorgesystem« herausführen und die Eingliederungshilfe
zu einem modernen Teilhaberecht für Menschen mit Behinderungen weiterentwickeln.
Das Buch ist kein sozialrechtlicher Kommentar, sondern bietet eine kompakte
Einführung in Grundsätze, Neuregelungen und Gestaltungsmöglichkeiten
des neuen Gesetzes.
Sich alle gesetzlichen Neuregelungen des neuen Bundesteilhabegesetzes
anzueignen ist gar nicht so einfach, denn die verschiedenen Vorschriften
sind verstreut in verschiedenen Sozialgesetzbüchern zu finden. Sie
treten überdies noch zu unterschiedlichen Zeitpunkten in Kraft. Das
kann sich kaum jemand alleine erarbeiten. Zum Glück muss das auch
niemand: Der Autor erklärt die Ziele des BTHG und füllt zentrale
Begriffe wie Assistenz, Selbstbestimmung und Teilhabe mit Leben. So werden
aus Rechtsvorschriften Praxisempfehlungen.
-
Orientierung im unübersichtlichen Terrain
-
gesetzliche Neuerungen strukturiert und aktuell
-
Grundsätze und grundlegende Verfahren
-
Gestaltungsmöglichkeiten und Begrenzungen"
Inhaltsverzeichnis: > Verlagsseite.
Leseprobe: > Verlagsseite.
(2) "Begriffsbestimmungen
§2 SGB IX (seit 2018)
(1) Menschen mit Behinderungen sind Menschen, die körperliche,
seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, die sie in
Wechselwirkung mit einstellungs- und umweltbedingten Barrieren an der gleichberechtigten
Teilhabe an der Gesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als
sechs Monate hindern können. Eine Beeinträchtigung nach Satz
1 liegt vor, wenn der Körper- und Gesundheitszustand von dem für
das Lebensalter typischen Zustand abweicht. Menschen sind von Behinderung
bedroht, wenn eine Beeinträchtigung nach Satz 1 zu erwarten ist."
AutorInnen: > Verlagsseite.
Bewertung: Der
Namen der Reihe bringt es auf den Punkt: "Fachwissen kompakt". Ein sehr
nützlicher und hilfreicher Ratgeber zum neuen Bundesteilhabegesetzes.
Bibliographie: Kuhlenkamp,
Stefanie (2017) Lehrbuch Psychomotorik. München: Reinhardt.
2017. 237 Seiten. 52 Abb. 10 Tab.
UTB-L (978-3-8252-8717-7) kt € [D] 29,99 / € [A] 30,90
Verlags-Info: "Das Lehrbuch vermittelt
die Grundlagen der Psychomotorik und bietet eine Orientierung über
Bezugstheorien und aktuelle Forschungserkenntnisse, die auf psychomotorische
Theorie und Praxis wirken. Die psychomotorische Praxis über die Lebensspanne
wird vorgestellt und Planung, Diagnostik und Kooperation mittels Fallbeispielen
und Abbildungen anschaulich erklärt. Ein umfangreicher Serviceteil
mit Institutionen der Psychomotorik rundet das Werk ab."
Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Homepage.
Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuchs 9
Vorwort . 10
Teil I: Grundlagen psychomotorischen Handelns 13
1 Entwicklung, Definition und zentrale Begriffe der Psychomotorik
14
1.1 Begriffsklärung Psychomotorik 20
1.2 Entwicklungslinien und psychomotorische Perspektiven . 24
1.2.1 Funktional-physiologische Perspektive . 26
1.2.2 Kompetenztheoretische, erkenntnisstrukturierende, selbstkonzeptorientierte
Perspektive 27
1.2.3 Sinnverstehende Perspektive 28
1.2.4 Ökologisch-systemische und systemisch-konstruktivistische
Perspektive . 30
1.3 Paradigmen der Psychomotorik 35
1.3.1 Therapie 36
1.3.2 Pädagogik / Erziehung / Bildung . 36
1.3.3 Entwicklungsförderung 38
1.3.4 Gesundheitsförderung 38
1.4 Ziele und Inhalte der Psychomotorik . 41
1.5 Psychomotorische Bezugsdisziplinen 46
1.6 Zentrale Begriffe und Konzepte der Psychomotorik . 49
1.6.1 Humanistisches Menschenbild . 49
1.6.2 Körper – Leib, Bewegung – Motorik . 51
1.6.3 Ganzheitlichkeit 54
1.6.4 Bewegungshandlung 57
1.6.5 (Persönlichkeits-)Entwicklung . 58
2 Bedeutung von Bewegung . 69
2.1 Funktionen der Bewegung 69
2.2 Bedeutungsdimensionen von Bewegung . 71
2.2.1 Bewegung als Lerngegenstand . 72
2.2.2 Bewegung als Medium . 73
3 Begründungszusammenhänge für die Wirkung von Psychomotorik
77
3.1 Wie wirkt Psychomotorik? 77
3.2 Selbstbildung 81
3.3 Kommunikation und Sprache 83
3.4 Exekutive Funktionen 92
3.5 Risikokompetenz . 99
3.6 Resilienz 102
Zwischenfazit: Grundlagen psychomotorischen Handelns . 111
Teil II: Praxis psychomotorischen Handelns 113
4 Grundlagen psychomotorischer Praxis . 114
4.1 Professionelle Haltung als Basis der psychomotorischen Praxis .
115
4.2 AdressatInnen, Setting, Auftragsklärung 117
4.3 Handlungsprinzipien psychomotorischer Praxis 121
4.3.1 Beziehungs- und Dialogorientierung . 124
4.3.2 Spielorientierung . 131
4.3.3 Gruppenorientierung . 137
4.3.4 Ressourcenorientierung und Resilienzförderung . 143
4.3.5 Entwicklungsorientierung 147
4.4 Material, Raum, Zeit 149
4.4.1 Dimension Raum 149
4.4.2 Dimension Zeit und Struktur 150
4.4.3 Dimension Material . 153
4.5 Inklusion 155
5 Diagnostik und Dokumentation in der Psychomotorik . 159
5.1 Bedeutung diagnostischen Handelns in der Psychomotorik . 160
5.2 Handlungsprinzipien einer psychomotorischen Diagnostik . 162
5.3 Diagnostische Methoden . 164
5.3.1 Quantitative Verfahren 165
5.3.2 Qualitative Verfahren 170
5.4 Dokumentation und Berichte . 175
5.5 Anforderungen an diagnostisches Arbeiten . 177
6 Kooperationen mit Fachkräften /Institutionen und Eltern gestalten
178
6.1 Allgemeine Ziele von Kooperationen 179
6.2 Kooperation mit Fachkräften / Institutionen 180
6.2.1 Ziele der Kooperation mit Fachkräften /Institutionen 180
6.2.2 Formen der Kooperation mit Fachkräften /Institutionen .
182
6.3 Kooperation mit Eltern 185
6.3.1 Ziele der Kooperation mit Eltern . 185
6.3.2 Formen der Elternkooperation . 186
6.4 Rahmenbedingungen für Kooperationen 191
6.5 Gespräche mit Eltern und Fachkräften . 193
6.6 Schriftliche Berichte für Fachkräfte und Eltern . 196
6.7 Netzwerke 196
7 Beispiele psychomotorischer Praxis über die Lebensspanne
. 199
7.1 Psychomotorik in der frühen Kindheit 199
7.2 Psychomotorik in Kindheit und Jugend 204
7.3 Psychomotorik im mittleren Erwachsenenalter . 208
7.4 Psychomotorik im hohen Alter 212
Anhang 219
Serviceteil . 219
Serviceteil Deutschland 219
Serviceteil Österreich 223
Serviceteil Schweiz . 224
Literatur . 225
Sachregister . 235
Leseprobe: als PDF auf der Homepage (aus: Entwicklungslinien
und psychomotorische Perspektiven).
"...
Die psychiatrische Entwicklungslinie befasste
sich zunächst mit dem Zusammenhang von gezeigtem Bewegungsverhalten
und dem psychischen Zustand der klinischen PatientInnen. Neuere Forschungen
beschäftigen sich, die Perspektive umkehrend, mit dem möglichen
Bedingungsgefüge psychomotorischer Störungen und psychischen
Erkrankungen.
Die bewegungsanalytische Entwicklungslinie
interessiert sich hingegen weniger für Bewegungsverhalten als Ausdruck
psychischer Prozesse, als vielmehr für Bewegung als Steuerungsvorgang
(beispielsweise in der Biomechanik) oder aber als Ausdruck menschlicher
Intelligenz.
Die praxeologische Entwicklungslinie versteht
sich als eine anwendungsorientierte Richtung der Psychomotorik, wie sie
in diesem Lehrbuch vermittelt wird. Innerhalb der deutschen Psychomotorik
haben sich ausgehend von der Psychomotorischen Übungsbehandlung unterschiedliche
Richtungen und psychomotorische Ansätze entwickelt, die sich in erster
Linie in ihren Grundannahmen über Entwicklungsprozesse, ihrem Störungsverständnis
und dem davon abzuleitendem Förderprozess unterscheiden (Fischer 2009,
29; Krus 2015a, 19ff.).
Jürgen Seewald (1993; 2009) stellt mit seinem
Modell der „Theoriebrillen“ einen Systematisierungsversuch der Perspektiven
der praxeologischen Entwicklungslinie der Psychomotorik vor.
Dabei können zunächst zwei grundlegende
Kategorien gebildet werden (Abb. 1):
Erklärende Ansätze (mit einer funktional-physiologischen
oder erkenntnisstrukturierenden Perspektive) sowie verstehende Ansätze
(mit identitätsbildender / sinnverstehender oder ökologisch-systemischer
Perspektive; Abb. 1). Dabei gehören die erklärenden Ansätze
chronologisch betrachtet zur älteren Generation der Psychomotorik
und die Verstehenden zur jüngeren.
[>26]
1.2.1 Funktional-physiologische Perspektive
Grundgedanke bildet bei diesem Ansatz ein medizinisches / biologistisches
Menschenbild, welches das Bewegungsgeschehen als ein Produkt neuraler Prozesse
versteht und somit Bewegung als neurophysiologisches Steuerungsgeschehen
betrachtet. Störungen werden, in der Tradition eines linear
medizinisch orientierten Denkmodells, auf Defizite in der Wahrnehmung und
Bewegung beziehungsweise auf sogenannte cerebrale Dysfunktionen, zurückgeführt.
Ansatzpunkt sind damit diagnostizierte Defizite
im motorischen und / oder sensorischen Bereich, die durch ein gezieltes
Trainieren aufgehoben werden sollen (Seewald 1993, 189; Fischer 2009, 30).
Das Therapieverständnis beschreibt Seewald (1993, 18) wie folgt:
„Besteht ein Rückstand in der Körperkoordination, muß diese
geübt werden, ist der Rückstand größer, muß
entsprechend mehr oder öfter geübt werden.“ Den KlientInnen kommt
dabei eine eher passive Rolle zu, denn nach einer Diagnostik werden das
Förderziel, die Auswahl und die Durchführung geeigneter Übungen
allein durch die psychomotorische Fachkraft bestimmt.
Neben einigen Vorteilen, die vor allem in der Handlungssicherheit
der psychomotorischen Fachkraft, in klaren Rollenzuweisungen und in der
Verhinderung
von Überinterpretationen motorischer Abläufe liegen, bestehen
auch Nachteile. Zunächst ist der diesem Konzept immanente Subjekt-
und Normalitätsbegriff kritisch zu betrachten, denn es wird davon
ausgegangen, dass sich Menschen mit einer „gesunden“ cerebralen Ausstattung
adäquat an die Gegebenheiten (Stimuli) der Realität anpassen
können. Von den Normalitätsvorstellungen abweichendes Verhalten
wird im Umkehrschluss monokausal auf pathologische Veränderungen im
menschlichen Gehirn zurückgeführt.
Da das primäre Anliegen eine Verbesserung der
Motorik und / oder der Wahrnehmungsleistung ist, erfolgt die Therapie auf
der Basis eines reinen „Beübens“ des menschlichen Bewegungsapparates.
Ziel des „Beübens“ ist das Erfüllen einer definierten Normalitätserwartung.
Dabei wird der Gesamtproblematik ein monokausaler Erklärungsansatz
zugrunde gelegt und mögliche psychosoziale Verursachungsfaktoren ausgeblendet.
Durch dieses Vorgehen wird Störungsbildern als Symptomen keinerlei
subjektiver Sinn zuerkannt, sodass die Biografie und die Lebenswelt der
KlientInnen keine Berücksichtigung finden (Seewald 1993, 6f.).
In der aktuellen Psychomotorik wirkt diese Perspektive
vielleicht befremdlich, aber die PMÜ wird dieser Perspektive zugeordnet.
Die Anfänge der Psychomotorik liegen im Setting der Kinder- und Jugendpsychiatrie
der 1950er Jahre. Daher verwundert es nicht, dass in Kiphards PMÜ
funktionelle und medizinische Aspekte zu überwiegen scheinen. Das
erste Kapitel von „Bewegung heilt“ trägt auch die Überschrift:
„Medizinische Grundlagen“. Hier werden Kinder mit „frühkindlichem
Hirnschaden“ und „neurotische Kinder“ als Zielgruppe der PMÜ beschrieben
(Hünnekens / Kiphard 1971, 9). ..."
AutorInnen: "Prof. Dr. Stefanie Kuhlenkamp lehrt
Inklusion und Soziale Teilhabe an der Fachhochschule Dortmund. Sie unterrichtete
an einer Fachschule für Motopädie sowie im Lehrgebiet Bewegungserziehung
und -therapie der TU Dortmund. Sie leitet den Förderverein Bewegungsambulatorium
an der Universität Dortmund e. V., in dem sie auch Kinder und Jugendliche
psychomotorisch fördert."
Bewertung:
Guter didaktischer Aufbau: Lernziele, Randmarker, Beispiele, Informationsquellen,
Definitionen, Lernfragen, Zusammenfassung, mit vielen Visualisierungen
(Bildern, Fotos, Tabellen, Übersichten) unterstützen die Aneignung
des Stoffes sehr. Das Buch trägt sicher dazu bei, die im Kap. 1.1
beklagte babylonische Sprachverwirrung (Seewald) zu überwinden. Klar,
praktisch, nützlich, hilfreich, z.B. für mich als psychomotorischen
Laien.
Anmerkung: Sehr erfreulich ist auch der Fundstellengenaue
Zitierstil - im Gegensatz zum in der Psychologie allgemein verordneten
"Hochstaplerzitierstil".
Bibliographie: Plattner,
Anita (2017, Hrsg.) Erziehungsfähigkeit psychisch kranker Eltern richtig
einschätzen und fördern Mit Beiträgen von Joachim Heilmann,
Christiane Hertkorn, Beatrice Kraemer, Elisabeth Mach-Hour, Anita Plattner,
Frank W. Paulus. München: Reinhardt.
2017. 176 Seiten. 1 Abb. 1 Tab. (ISBN 978-3-497-02713-2) kt € [D]
26,90 / € [A] 27,70
Verlags-Info: "Die Einschätzung der
Erziehungsfähigkeit von Eltern ist in der Jugendhilfe und in familienpsychologischen
Fragen oft der Schlüssel für hilfreiche Begleitung und Entscheidungen
– besonders, wenn ein Elternteil an einer psychischen Erkrankung leidet.
Die AutorInnen geben einen kompakten Überblick über die Auswirkungen
der häufigsten psychischen Erkrankungen auf die Erziehungsfähigkeit
und über Kriterien für deren Einschätzung. Eine Auswahl
geeigneter Techniken für Gespräche mit Eltern und Kindern ergeben
zusammen mit spezifischen Unterstützungsangeboten einen anwendungsorientierten
Leitfaden für die Praxis. PraktikerInnen können damit ihr Expertenwissen
ausbauen und die Zusammenarbeit mit psychisch kranken Eltern erfolgreich
gestalten."
Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Homepage.
Vorwort. 10
Teil I: Grundlagen der Erziehungsfähigkeit.
12
1 Allgemeine Kriterien der Erziehungsfähigkeit. 13
1.1 Juristischer Hintergrund. 13
1.2 Körperliches Kindeswohl. . 14
1.3 Vernachlässigung. . 17
1.4 Seelische Kindeswohlgefährdung. 18
Literatur. . 20
2 Erziehungsfähigkeit aus psychologischer Sicht. 21
2.1 Beurteilung der Eltern-Kind-Beziehung 21
2.2 Interaktionsbeobachtungen. 22
2.3 Testpsychologische Methoden . 25
2.3.1 Testpsychologische Methoden zur Einschätzung der elterlichen
psychischen Stabilität. . . 26
2.3.2 Testpsychologische Methoden zur Einschätzung der Eltern-Kind-Beziehung.
. 27
2.4 Kindeswille. . 28
2.5 Informationen von Dritten. . . 28
Literatur. . 29
3 Beurteilung der Erziehungsfähigkeit bei psychisch kranken
Eltern. 30
Literatur. . 32
Teil II: Die wichtigsten psychischen Erkrankungen und
mögliche Auswirkungen auf die Erziehungsfähigkeit.
33
1 Affektive Erkrankungen und Angststörungen. 34
1.1 Ursachen und Häufigkeit. . 34
1.2 Symptomatik, Verlauf und Prognose. . 36
1.3 Subgruppen. . . 39
1.3.1 Subgruppen der affektiven Störungen. . . 39
1.3.2 Subgruppen der Angststörungen. . 40
1.4 Behandlung und Therapie. . 41
1.5 Spezifische Auswirkungen auf die Kinder. . 42
1.6 Auswirkungen auf die Erziehungsfähigkeit. . 43
Vertiefung: Postpartale Depression und Bindungsentwicklung. . 46
Exkurs: Kindstötung und erweiterter Suizid. . 57
Literatur. . 58
2 Psychotische Erkrankungen. 62
2.1 Ursachen und Häufigkeit. 62
2.2 Symptomatik, Verlauf und Prognose. . 63
2.3 Subgruppen. 65
2.4 Behandlung und Therapie. 65
2.5 Spezifische Auswirkungen auf die Kinder. 67
2.6 Auswirkungen auf die Erziehungsfähigkeit. 69
Literatur. 73
3 Suchterkrankungen. 74
3.1 Ursachen und Häufigkeit . 74
3.2 Symptomatik, Verlauf und Prognose. . 75
3.3 Behandlung und Therapie. . 77
3.4 Spezifische Auswirkungen auf die Kinder . 78
3.5 Auswirkungen auf die Erziehungsfähigkeit. . 81
Literatur. . 83
4 Persönlichkeitsstörungen und -akzentuierungen. 85
4.1 Ursachen und Häufigkeit. . 85
4.2 Symptomatik, Verlauf und Prognose. . 86
4.3 Subgruppen. . . 88
4.4 Behandlung und Therapie . 89
4.5 Auswirkungen auf die Erziehungsfähigkeit. . 89
4.5.1 Persönlichkeitsstörungen aus dem Cluster A.
90
4.5.2 Persönlichkeitsstörungen aus dem Cluster B.
90
4.5.3 Persönlichkeitsstörungen aus dem Cluster C.
98
Literatur. . 101
Inhalt 7
5 Krankheitsunspezifische Auswirkungen psychischer Erkrankungen der
Eltern auf die Kinder. 104
5.1 Häufigkeit und Prognose der Auswirkungen psychischer Erkrankungen
auf die Kinder. 104
5.2 Kinder psychisch kranker Eltern im Säuglingsalter. 104
5.3 Abhängigkeit der Belastung der Kinder von der Erkrankung ihrer
Eltern. 106
5.4 Krankheitsunspezifische psychische Folgen der psychischen Erkrankung
eines Elternteils für die Kinder. 107
5.5 Parentifizierung. 109
5.6 Protektive Faktoren. 111
Literatur. . 112
Teil III: Arbeit mit psychisch kranken Eltern und deren
Kindern. 114
1 Gesprächsführung mit Kindern – vom Vorschulalter bis
zur Präadoleszenz. 115
1.1 Sind Kinder einfach nur „kleine Erwachsene“? 115
1.2 Der Rahmen der Gesprächsführung. 116
1.3 Förderliche Haltungen im Gespräch mit Kindern. .117
1.4 Sprachliche Kommunikation. . 118
1.5 Nonverbale Methoden – Hilfsmittel für die verbale Gesprächsführung.
121
1.6 Zusammenfassung. . 123
Vertiefung: Gesprächsführung mit Kindern psychisch kranker
Eltern. 124
Weiterführende Informationen. . 127
Literatur. 128
2 Gesprächsführung mit psychisch kranken Eltern. 130
2.1 Besonderheiten beim Gespräch mit psychisch kranken Eltern.
131
2.2 Ressourcenorientierter Umgang mit verschiedenen Krankheitsbildern
und Persönlichkeiten. 133
2.2.1 Depressive oder passive Eltern. 133
2.2.2 Eltern mit Angststörungen, Panikattacken oder posttraumatischen
Störungen. 133
2.2.3 Paranoide und misstrauische Eltern. . 133
2.2.4 Eltern mit Rededrang. 134
2.2.5 Zwanghafte und „verkopfte“ Eltern 134
2.3 Umgang mit Manipulationsversuchen. 134
Literatur. 136
3 Psychotherapeutische Arbeit mit Eltern und Kindern. 137
3.1 Psychotherapie bei Kindern von psychisch kranken Eltern.
139
3.2 Spielen oder Sprechen? 140
3.3 Aspekte der Gesprächsführung mit Kindern psychisch kranker
Eltern. 143
3.4 Inhalte und Ziele der Therapie. 144
3.5 Elternarbeit. 145
3.5.1 Ein Beispiel für niederfrequente Elternarbeit. . 149
3.5.2 Ein Beispiel für hochfrequente Elternarbeit. . 149
3.6 Zusammenfassung. . 153
Literatur. . 154
4 Spezifische Unterstützungsangebote für betroffene Eltern
und Kinder. 156
4.1 Präventionsangebote für Kinder. . . 156
4.1.1 Gruppenprogramme. . . 156
4.1.2 Psychoedukation der Kinder. . 156
4.1.3 Psychotherapie. . 157
4.2 Unterstützungsangebote für Eltern und Kinder . 158
4.3 Patenschaftsprojekte. . . 158
4.4 Angebote der Jugendhilfe. . . 159
4.5 Zusammenfassung. . 160
Weiterführende Informationen. . 161
Literatur. . 161
5 Rechtliche Grundlagen. 163
5.1 Elterliche Sorge. . 163
5.1.1 Elterliche Sorge verheirateter Eltern. . 163
5.1.2 Elterliche Sorge bei nicht verheirateten Eltern. . 164
5.1.3 Elterliche Sorge bei psychischer Erkrankung eines sorgeberechtigten
Elternteils . . 164
5.1.4 Sorgeverfahren vor dem Familiengericht. . 166
5.2 Umgang. . . 168
5.2.1 Grundsätzliches. . 168
5.2.2 Einschränkungen und Ausschluss des Umgangs gem. § 1684
Abs. 4. . . 169
5.3 Anwendungen in Österreich und der Schweiz. . 172
5.4 Zusammenfassung. . 173
Literatur. 173
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren. 174
Sachverzeichnis. 176
Leseprobe: als PDF auf der Homepage (Erziehungsfähigkeit
aus psychologischer Sicht).
"2 Erziehungsfähigkeit aus psychologischer Sicht
von Anita Plattner
Kurz ausgeführt gehören zu den Kernmethoden anamnestische
Gespräche mit den Eltern zur eigenen Vorgeschichte und zu den Kindern,
testpsychologische Verfahren mit den Kindern und – bei Bedarf – Fragebögen
zur Einschätzung der elterlichen psychischen Stabilität bzw.
Gesundheit. Neben dem Aktenstudium gehören auch Gespräche mit
Dritten, wie Kindergarten, Schule, Jugendhilfe und behandelnden Ärzten
und Therapeuten zum Repertoire einer Begutachtung.
Die Qualität der alltäglichen Eltern-Kind-Beziehung und der
frühkindlichen Bindung spielt eine zentrale Rolle bei der Beurteilung
der elterlichen Erziehungsfähigkeit. Die zugrundeliegende Kompetenz
der Eltern ist die Einfühlsamkeit in die Bedürfnisse der Kinder
und die Fähigkeit, diese Bedürfnisse zu befriedigen (Überblick
bei Castellanos/Hertkorn 2014).
2.1 Beurteilung der Eltern-Kind-Beziehung
– – – – – – – – – –– – – – – – –– – – – – – – – – – – – – – – – DEFINITION
–
Je jünger das Kind, desto wichtiger ist die Einfühlsamkeit
des Elternteils in dessen Bedürfnisse. Diese Fähigkeit wird auch
Feinfühligkeit genannt. |
Bei Säuglingen geht es darum, Ursachen körperlichen Unwohlseins
zu erkennen, z. B. Müdigkeit, Hunger, Unruhe, nasse Windel, Reizüberflutung
oder Bauchschmerzen, und entsprechend zu handeln – d. h., das Kind zu beruhigen,
zum Schlafen zu bringen, zu stillen oder zu füttern oder den Bauch
zu massieren. In den ersten Lebensmonaten entsteht, insbesondere bei Hunger
oder Schmerzen, beim Säugling Todesangst. Er kann noch nicht vorhersehen,
dass sein Bedürfnis bald gestillt wird, weil es zum Beispiel in vorherigen
Situationen auch so gewesen ist.
Im ersten Lebensjahr beginnt die Entwicklung der Bindung des Kindes
an eine oder einen begrenzten Kreis vertrauter Personen. Unter dem Begriff
der Bin [>22]dung wird der Vertrauensaspekt der Eltern-Kind-Beziehung aus
der Sicht des Kindes verstanden. Eine sichere Eltern-Kind-Bindung gilt
als wichtiger Schutzfaktor für die weitere emotionale und psychosoziale
Entwicklung des Kindes.
Im Gegensatz zum Begriff der Bindung bezeichnet
„Beziehung“ den Alltagsaspekt der jeweiligen Eltern-Kind-Beziehung. Der
Aufbau neuer Beziehungen des heranwachsenden Kindes ist im Wesentlichen
durch die ersten Bindungserfahrungen geprägt (Spangler / Zimmermann
2015). Bei der Untersuchung einer Bindung ist zu berücksichtigen,
dass diese sich kulturabhängig verschieden äußert und in
Zeiten von hohem familiären oder kindlichen Stress, z. B. in den ersten
Jahren nach einer elterlichen Trennung, ebenfalls in ihrem Ausdruck verändert
sein kann (Borchert 2011).
Zentral bei der Bindung von Kindern psychisch kranker
Eltern ist es, dass entscheidend für das Kindeswohl nicht die Stärke
einer Bindung ist. Im Gegenteil sind Kinder psychisch kranker Eltern oft
besonders stark an ihre Eltern gebunden, verlassen aus Sorge um Eltern
und Geschwister selten das Haus. Sie geben ihren Eltern besonders viel
emotionale Unterstützung, was von den Eltern manchmal auch auffallend
innig erwidert wird. Betrachtet man aber die Bindungsqualität, so
ist es für das Kindeswohl entscheidend, wieviel Vertrauen das Kind
in seinen Elternteil hat, d. h. ob der Elternteil dem Kind bei eigenen
Sorgen, Problemen und Stress jeglicher Art Sicherheit geben kann (Kap.
II.1 Vertiefung).
2.2 Interaktionsbeobachtungen
Kern der familienpsychologischen Untersuchungsmethoden ist die Interaktionsbeobachtung
zwischen Mutter und Kind, zwischen Vater und Kind oder auch zusätzlich
zwischen dem Kind und weiteren an der physischen und emotionalen Versorgung
des Kindes beteiligten Personen. Es gibt verschiedene Methoden der Interaktionsbeobachtung
(Überblick bei Jacob 2014); im Folgenden werden die gängigsten
kurz skizziert.
Interaktionsbeobachtungen erfolgen möglichst
immer in Form von Hausbesuchen und in Form von Beobachtungen in einem neutralen
Umfeld. Die Interaktion zwischen Mutter und Kind wird also immer mindestens
zweimal beobachtet, bei widersprüchlichen Ergebnissen mehrmals. Beim
Hausbesuch können neben der Interaktion zwischen Mutter und Kind Hygienekriterien
und andere Merkmale einer kindgerechten Umgebung beobachtet werden.
Eine ausgesprochen ausführliche und empfehlenswerte Liste mit
Beobachtungskriterien für Eltern-Kind-Interaktionen im Säuglingsalter
wurde aus der Arbeit mit Schreibabys und ihren Müttern entwickelt
(Dräger / Werner 2008). Die Interaktionsstörungen im Säuglingsalter
kann man grob in Unter- und [>23[ Überstimulation einteilen. Die intuitiven
elterlichen Kompetenzen sind hierbei nicht im Gleichgewicht. Außerdem
ist die feinfühlige Wahrnehmung der kindlichen Bedürfnisse herabgesetzt.
Hiermit hängt auch die intuitive Fähigkeit des Elternteils ab,
als „Zeitgeber“ für den Säugling zu funktionieren, also ihn bei
einer sinnvollen Rhythmik zwischen Aktivität und Ruhe zu unterstützen
(Papoušek 1996).
Bei Kleinkindern im Alter zwischen dem 12. und
18. Lebensmonat kann der sogenannte Fremde-Situations-Test angewendet
werden, der eine recht exakte Bestimmung der Bindungsqualität ermöglicht.
Dieser Test wird im Kapitel über postpartale Depression in diesem
Buch vorgestellt (Kap. II.1 Vertiefung).
Als eine strukturierte, nicht-teilnehmende Beobachtung
kann für Kinder ab dem Vorschulalter bis etwa zum 13.Lebensjahr im
Rahmen einer familienpsychologischen Begutachtung die Heidelberger Marschak-Interaktions-Methode
(H-MIM; Ritterfeld / Franke 1994) durchgeführt werden. Idealerweise
wird die Beobachtung in Abwesenheit der Sachverständigen durchgeführt
und videografiert. Dabei erhalten die Eltern beispielsweise drei bis fünf
Aufgaben, die innerhalb einer Stunde erledigt werden sollen. Die Aufgaben
lassen sich folgenden Kriterien zuordnen und werden auch nach diesen beurteilt:
-
Emotionalität in der Interaktion (Emotionalitätsaufgaben)
-
Führung des Kindes durch die Bezugsperson (Führungsaufgaben)
-
Stress und der Umgang mit dem provozierten Stress (Stressaufgaben)
Derzeit erscheint eine Neuauflage des Marschak-Verfahrens, das neben
den bisherigen Ausarbeitungen auch konkrete Aufgabenempfehlungen für
alle Altersgruppen, auch für Säuglinge und Jugendliche, enthält.
Spezifiziert wurden in der Neuauflage ferner differenzierte Beobachtungskriterien
für die Protokollierung (Franke / Schulte-Hötzel im Druck).
Ein besonders kritisches Merkmal der Eltern-Kind-Interaktion
ist Feindseligkeit, wie sie bei Psychosen und soziopathischen Persönlichkeitsstörungen
auftreten kann (Kap. II.1 Exkurs)."
AutorInnen: "Dr. Anita Plattner, Dipl.-Psych.,
München, ist freiberuflich als familienpsychologische Sachverständige
tätig und leitet Fortbildungen zum Thema Erziehungsfähigkeit
psychisch kranker Eltern."
Bewertung: Ein
wichtiges Buch zu einem praktisch außerordentlich bedeutsamen Thema,
das gut strukturiert, komprimiert und klar die Problematik und wie wie
man sie handhaben kann, darstellt.
Bibliographie: Stadler,
Christian (2017) Ich bin viele. Psychotherapie mit Ich-Anteilen. München:
Reinhardt.
178 Seiten. 36 Abb. 11 Tab.
(ISBN 978-3-497-02666-1) kt € [D] 24,90 / € [A] 25,60
Verlags-Info: "Innere Zerrissenheit, sich
widersprechende innere Stimmen werden von vielen Menschen oft als quälend
erlebt. In Psychotherapie und Beratung jedoch lassen sich solche inneren
Ich-Anteile fruchtbar machen, wenn man sie bewusst wahrnimmt und zu integrieren
versucht. In diesem Buch wird die Arbeit mit Ich-Anteilen methodenübergreifend
vorgestellt. Ausgehend von Konzepten zu Rollen, Anteilen, Zuständen
(States) und Typen wird praxisnah in die Anwendung im Berufsalltag eingeführt.
Fall- und Dialogbeispiele, konkrete Übungseinheiten im Einzel- und
Gruppensetting sowie exemplarische Instruktionen erleichtern den Lesern
die Umsetzung zum Thema Ich-Anteile. Das Buch eignet sich sowohl für
Neulinge in Therapie und Beratung als auch für Erfahrene, die ihr
Repertoire um die Arbeit mit inneren Anteilen erweitern möchten."
Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Homepage.
1 Anstelle eines Vorworts. 7
2 Einführung. 9
3 Rollen. 11
3.1 Grundverständnis. 11
3.2 Meine Innenwelt: Rollen des kulturellen Atoms. 14
3.2.1 Erste Schritte in der Innenwelt. 15
3.2.2 Gefühle, Körper und Ressourcen 22
3.2.3 Verschiedene Zugangswege zur Ressourcenexploration. 30
3.2.4 Identitätskrisen und -konflikte. 33
3.3 Repräsentanzen der Außenwelt. 41
3.3.1 Die Anderen. 42
3.3.2 Beziehungen. 45
3.3.3 Aufstellungen. 49
3.4 Innenwelt und Außenwelt: das soziokulturelle Atom
63
3.4.1 Sucht und Abhängigkeit. 64
3.4.2 Traumafolgestörungen und die Introjekte 71
3.4.3 Borderline-Persönlichkeitsstörung (BLPS) 75
4 Innere Anteile: Inneres Kind, Innerer Helfer, Inneres Team.
91
4.1 Grundverständnis. 91
4.2 Störungsorientiertes Arbeiten mit dem Inneren Kind. 96
4.3 Störungsorientiertes Arbeiten bei PTBS mit dem Inneren Helfer.
104
4.4 Das Innere Team. 107
4.4.1 Beobachter. 109
4.4.2 Regiestuhl. 110
4.4.3 Spezielle Teammitglieder und besondere Konstellationen.
111
4.4.4 Die Modes der Schematherapie 113
4.4.5 Besondere Teamkonstellationen. 115
4.5 Der Innere Dialog. 115
5 Ego-States. 123
5.1 Grundverständnis. 123
5.2 Therapie und Beratung mit dem Ego-State-Ansatz 128
5.3 Störungsorientiertes Arbeiten mit Ego-States bei Suchtverhalten
131
5.4 Dissoziation und dissoziierte States. 133
5.5 Dissoziative Identitätsstörung (DIS) 134
6 Persönlichkeitseigenschaften und Typen 137
6.1 Grundverständnis. 137
6.2 States und Traits: Cattells 16 Persönlichkeitsfaktoren.
138
6.3 Big Five – Fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit.
141
6.4 Das Wertesystem von Schwartz 145
6.5 Teamrollen nach Belbin. 146
6.6 Grundformen der Angst: Riemanns Persönlichkeitstypologie
150
6.7 Die Grundkonflikte der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik
(OPD). 155
7 Die Dimension Zeit bei der Arbeit mit Rollen, Anteilen, States
und Typen. 160
7.1 Zeitverläufe, Entwicklung und Veränderung. 161
7.2 Zeiterleben. 163
7.2.1 Momentaufnahme. 163
7.2.2 Blick in die Vergangenheit. 165
7.2.3 Wunsch und Zukunft. 167
7.2.4 Begegnung mit meinem zukünftigen Ich 167
8 Literatur. 170
Sachregister. 176
Leseprobe: als PDF auf der Homepage:
"„In Wirklichkeit sieht alles anders aus, als es wirklich ist“ (Stanislaw
Jerzy Lec).
In diesem Buch geht es um unterschiedliche Zugänge zur Wirklichkeit.
Oder besser noch, es geht um den Zugang zu unseren inneren Wirklichkeiten,
denn wir haben mehrere. Dies ist die gemeinsame Aussage all derer, die
hier in diesem Buch eine Stimme finden. Wir sind viele, das wissen wir
seit dem Bestseller „Wer bin ich, und wenn ja wie viele?“ (Precht, 2007),
auch ohne ein Studium der Psychologie oder Philosophie.
Konzepte zu den multiplen inneren Wirklichkeiten
von Menschen entwickeln sich nicht im stillen, abgeschiedenen Kämmerlein,
denn niemand denkt alleine. Wir sind eingewoben in Denktraditionen, geistige
Netzwerke und einen gedanklich-verbalen Austausch mit anderen. So ist es
auch nicht weiter verwunderlich, dass sich bestimmte Ansätze und Konzepte
berühren oder in
Teilen überschneiden. Ideen, die ursprünglich aus verschiedenen
Denktraditionen und Richtungen kamen, werden mit unterschiedlichen Namen
plötzlich in dem gemeinsamen Feld Psychotherapie und Beratung sichtbar.
So verhält es sich auch mit den Konzepten von Rolle, Anteil, (Ego-)States
und Typ; anhand dieser Kategorien wird ein methodenübergreifender
Zugang für Psychotherapie und Beratung vorgestellt. Nach einer kurzen
Darstellung des jeweiligen Grundverständnisses werden praxisnah konkrete
Vorgehensweisen für den beruflichen Alltag beschrieben. Beispiele
aus der Praxis, konkrete Beschreibungen von Übungseinheiten im Einzel-
und Gruppensetting und exemplarische Instruktionen machen es den Lesern
leicht, das Gelesene im beruflichen Kontext selbst anzuwenden. Die Kapitel
zu den strukturellen Störungsbildern sowie zur Traumafolgestörung
und zu Sucht und Abhängigkeit sind etwas ausführlicher ausgefallen.
Dies hat damit zu tun, dass im klinischen Bereich die Arbeit mit Rollen,
Anteilen und Ego-States hier am effektivsten ist.
Im Text wurde in der Regel die männliche Schreibform
gewählt, soweit nicht in Beispielen von konkreten Menschen die Rede
ist. Die männliche Form steht als Chiffre für Männer und
Frauen und soll nicht den Eindruck erwecken, dass Frauen nicht gemeint
sind.
Noch ein Wort zur Verwendung der Sprache: Die Konzepte
der Rolle, der Persönlichkeits- oder Selbstanteile sowie der (Ego-)States
haben gemeinsame [>] Wurzeln, aber unterschiedliche Entwicklungen genommen.
Ich verwende die Begriffe, wo es mir logisch erscheint synonym, wo nicht,
werden die Unterschiede erläutert. Aufgrund der verschiedenen therapeutischen
Ausbildungen, die ich im Laufe meines Berufslebens genossen habe, fließen
Begriffe aus verschiedenen Denktraditionen in diesem Text zusammen. Manchmal
spreche ich von Selbst- und Objektrepräsentanzen, was aus der psychodynamischen
Objektbeziehungstheorie kommt, manchmal von soziokulturellen Rollen, wie
sie das Psychodrama nennt. Ich hoffe, es bleibt immer verständlich;
die Grundidee war die Integration der Ideen, nicht die Ausgrenzung einer
Denkrichtung.
Und noch ein letzter Punkt zur sprachlichen Vereinfachung:
Psychotherapie und Beratung wird weitgehend synonym verwendet. Unter Beratung
wird die Beratung in psychosozialen Anwendungsfeldern verstanden wie z.
B. in Ehe-, Familien- und Lebensberatung, aber auch Suchtberatung oder
Beratung zu psychischer Gesundheit, und auch das Coaching und die Supervision.
Das Schreiben eines Buches erfordert Zeit, Ideenaustausch
und Anregungen. Danken möchte ich an dieser Stelle den zahlreichen
Kolleginnen und Kollegen, die durch ihre Ideen das Buch angereichert haben,
den Patientinnen und Patienten für ihre Bereitschaft und ihr Vertrauen,
Ausschnitte ihrer Lebensgeschichten für eine Veröffentlichung
zur Verfügung zu stellen, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern meiner
Seminare für anregende Erlebnisse und Diskussionen, Andrea Meents
für die kritische Durchsicht des Manuskripts, Ulrike Landersdorfer
und ihren Kolleginnen vom Ernst Reinhardt Verlag für die hilfreiche
und unkomplizierte Begleitung des Projekts, Claudia für all die Unterstützung
in großen und kleinen Dingen und Paula für die Begleitung zu
meinen Schreibklausuren in die inspirierende Bergwelt Südtirols."
AutorInnen: "Dipl.-Psych. Christian Stadler,
Psychologischer Psychotherapeut (TFP), Psychodrama-Therapeut (DFP, IAGP),
Supervisor, ist in München in eigener Praxis und in der Fort- und
Weiterbildung tätig."
Bewertung: Ein
ziemliches Konglomerat vieler Therapieansätze und so gesehen für
PsychotherapeutInnen eine anregende Ideensammlung. Die Titelverheißung
"Psychotherapie mit Ich-Anteilen" erfährt im Buch selbst weder eine
Kapitel- noch eine Abschnittsüberschrift; "Ich-Anteile" oder
"Arbeit mit Ich-Anteilen" haben auch keinen Eintrag im Sachregister. Positiv
interpretiert heißt das, das ganze Buch handelt davon - und so ist
es auch. Das bestätigt ein Blick in das erste inhaltliche Kapitel
3, wie die Arbeit mit dem Ich-Anteil Rollen
praktisch gemacht werden kann. ICH bin sozusagen auch
meine Rollen, meine Rollen können als Ich-Anteile
interpretiert werden. Die Übertragung des Rollenkonzepte auf Gefühle,
Symptome und den Körper (3.2.2) ist zwar gewöhnungsbedürftig,
kann aber über das praktische Beispiel Emma S. 25f nachvollzogen
werden. Die metaphorische Operationalisierung mit den Stühlen zeigt
jedenfalls, wie diese Arbeit praktisch aussehen kann und wie sie auch wirkt.
Das zeigt auch das 4. Kapitel "Innere Anteile: Inneres Kind, Innerer Helfer,
Inneres Team". Dunkler (Federn) geht es dann für mich mit dem 5. Kapitel
"Ego-States" (Ich-Zustände) weiter. S. 124 erläuert, dass "Ego-States
keine eigenen Entitäten, sondern Cluster von Bewusstseinszuständen"
(Hume) sind, vergleichbar mit einem Schiff und dessen zahlreiche Funktionsbereiche.
Das Beispiel von Frau Sommer, S. 126, mit dem "exekutiven Ich-Zustand"
beschreibt erneut eine Rolle. Hier wäre mehr einfache Klarheit wünschenswert.
Kapitel 6 enthält ein Potpurri von mehr oder weniger bekannten Persönlichkeitskonzepten
und Typologien. Das letzt Kapitel beschäftigt sich mit dem Zeit- und
Veränderungsaspekt; es endet mit einer Anregung "Begegnung mit meinem
zukünftigen Ich".
Die Zitierung folgt dem in der Psychologie üblichen
"Hochstaplerzitierstil"
ohne genaue Fundstellenangaben.
Bibliographie: Ziegler,
Albert (2017) Hochbegabung. 2. Auflage. München: Reinhardt.
102 Seiten. Innenteil zweifarbig UTB-Profile (978-3-8252-4703-4) kt €
[D] 19,99 / € [A] 20,60
Verlags-Info: "Das Buch bietet Studierenden
einen umfassenden und praxisrelevanten Forschungsüberblick über
das Phänomen der Hochbegabung: von der Begriffserklärung über
Merkmale von Hochbegabung bis hin zu Diagnose- und Fördermöglichkeiten."
Hinweis: Die 3. Auflage ist für März
2018 angekündigt.
Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Homepage.
Einführung 7
Hauptteil
1 Begriffsentwicklung und Begriffsklärung 9
2 Hochbegabung, Intelligenz und Hochleistende 20
3 Leistungsexzellenz 34
4 Hochbegabungsmodelle 45
5 Hochbegabungsdiagnostik 59
6 Förderung 77
Anhang
Glossar 93
Literatur 94
Sachregister 101
Leseprobe: als PDF auf der Homepage (Begriffsentwicklung
und Begriffsklärung, Auszug):
"...
Der Begabungsbegriff heute
Von einem Begriff wie dem der Begabung, dessen Bedeutungsentwicklung
eine lange Geschichte hat und der sich aus vielen Wurzeln speist, ist kaum
zu erwarten, dass er einheitlich verwendet wird. In der Tat ist seine Semantik
im deutschsprachigen Raum zwar nicht ohne erkennbare Konturen, doch recht
diffus. Dies liegt zum einen darin begründet, dass die oben dargestellten
historisch gewachsenen Bedeutungsfacetten verschiedene semantische Verschiebungen
erfuhren. [>13]
Erstens ist der Begabungsbegriff seit mehreren Jahrzehnten
weitgehend säkularisiert: An die Stelle des im Hochmittelalter vorherrschenden
Erklärungsmusters göttlicher Gnade sind moderne Konzepte wie
Gene und insbesondere eine hohe Intelligenz getreten. Zweitens wurde die
im Protestantismus entwickelte Idee der Beobachtbarkeit von Begabungen
transformiert in den modernen Leistungsbegriff und an verschiedene gesellschaftliche
Entwicklungen angepasst. So führten Hochleistungen in neuen Domänen
wie Fußball oder der Informatik zur Postulierung weiterer Talente
und Einführung neuer Begriffe (z. B. „Fußballtalent“ und „Computergenie“).
Drittens hat sich die in der Renaissance entstandene Idee unterschiedlicher
Nutzungen eigener Begabungen weiterentwickelt zu Konzepten, die unter anderem
persönliche Talent- oder Begabungsprofi
le umfassen. Diese werden überdies in der Alltagsvorstellung häufig
mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen verbunden, wie etwa das Begabungsprofil
des Künstlers mit einem Drang nach Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung.
Viertens wurde der konstruktivistische Grundgedanke der Aufklärung
im 20. Jahrhundert durch moderne Konzepte wie das der Kreativität
ergänzt. Und fünftens trugen Entwicklungen in der Wirtschaft
und im Arbeitswesen dazu bei, dass die Semantik des Begabungsbegriffs weiter
aufgeladen wurde. Es entstanden neue Stereotypen wie der findige Unternehmer
oder der smarte Topmanager.
In der Berufswelt etablierte sich die Eignungsdiagnostik.
Heute ist der Begabungsbegriff eindeutig mit einer hohen gesellschaftlichen
Wertschätzung verbunden. Diese Sichtweise scheint hierzulande noch
ausgeprägter zu sein als in anderen Ländern. Beispielsweise fand
Dahme (1996), dass deutsche Sekundarstufenlehrer den Anteil der Begabten
unter ihren Schülern auf durchschnittlich 3,5 % schätzen; dieser
Wert liegt deutlich unter den entsprechenden Schätzungen ihrer amerikanischen
(6,4 %) und indonesischen (17,4 %) Kollegen. In einer ähnlichen Studie
(Ziegler / Stoeger 2003) fielen die Ergebnisse noch dramatischer aus: Von
den 42 als hochbegabt identifizierten Kindern einer breit angelegten Hochbegabtenstudie
war keines den eigenen Eltern oder den Lehrkräften besonders aufgefallen
gewesen; offensichtlich waren deren (zu) hohen Ansprüche an eine Hochbegabung
nicht erfüllt worden. In der Hochbegabungsforschung wurden verschiedene
empirische Versuche unternommen, das prototypische Bild des Begabten im
öffentlichen Bewusstsein zu identifi zieren. Allerdings sind die Ergebnisse
widersprüchlich. Am meisten Konsens dürften noch folgende
in Anlehnung an Sternberg (1995) dargestellte fünf Kriterien finden,
die ein Hochbegabter erfüllen muss: [>14]
-
Das Exzellenzkriterium, d. h., eine Person ist leistungsmäßig
den anderen mindestens auf einem Gebiet deutlich voraus.
-
Das Seltenheitskriterium, d. h., die Person hat eine hohe Ausprägung
einer Eigenschaft, die bei anderen nur selten so hoch ausgeprägt ist
(z. B. Intelligenz).
-
Das Produktivitätskriterium, d. h., die Begabung befähigt die
Person zur Herstellung besonderer Produkte oder zu besonderen Handlungen.
-
Das Beweisbarkeitskriterium, d. h., die Hochbegabung kann von der Person
willentlich unter Beweis gestellt werden, sodass sie beispielsweise durch
Tests gemessen werden kann.
-
Das Wertkriterium, d. h., die Hochbegabung einer Person zeigt sich in Bereichen,
die von der Gesellschaft für wichtig erachtet und geschätzt werden.
Ein noch genaueres Bild des Hochbegabten in der Öffentlichkeit
nachzuzeichnen wird erstens dadurch erschwert, dass viele unbewusste Vorurteile
in es einfl ießen. Wer hätte beispielsweise geahnt, dass größeren
Schülern oder solchen mit angenehmerer Stimme, einem schmaleren oder
symmetrischeren Gesicht unwillkürlich eine größere Begabung
zugeschrieben
wird (Borkenau / Liebler 1995)? Viele geschlechtsbezogene Vorurteile
sind uns ebenfalls nicht bewusst. Fordert man beispielsweise Kinder auf,
eine intelligente Person zu zeichnen, stellen sie fast immer einen Mann
dar. Zweitens bestehen Unterschiede hinsichtlich der Differenziertheit
und Elaboriertheit des Bildes eines Hochbegabten. Vor allem pädagogische
Fachkräfte haben vielfach explizite Erwartungen, die zwar Berührungspunkte
mit wissenschaftlichen Konzepten aufweisen, jedoch nur teilweise mit Forschungsbefunden
in Einklang stehen. Hany (1995) fand beispielsweise, dass Lehrkräfte
typischerweise glauben, Begabte seien im Vergleich zu durchschnittlich
Begabten deutlich besser im logischen
Denken, hätten eine schnellere Auffassungsgabe, seien wissbegieriger
und erzielten gute Noten. Dies trifft jedoch nur für eine Teilgruppe
zu.
Der Gebrauch des Begabungsbegriff s in der Wissenschaft
Unglücklicherweise herrscht in der Wissenschaft, wenn über
Begabungen und Hochbegabungen gesprochen wird, ein nahezu babylonisches
Sprachgewirr. Schon 1987 hatte der Erfurter Professor Ernst [>15]
Hany über 100 verschiedene Hochbegabungsdefi nitionen zusammengetragen.
Feldhusens und Jarwans (1993) Sichtung der wissenschaftlichen
Literatur offenbarte dabei extrem unterschiedliche Sichtweisen. Unter
anderem fanden sich folgende vier Standpunkte:
-
Psychometrische Defi nition: Eine Hochbegabung liegt vor, wenn jemand außergewöhnlich
gut in einem psychologischen Test, vorzugsweise einem Intelligenz- oder
Kreativitätstest, abschneidet.
-
Performanzdefi nition: Eine Hochbegabung zeigt sich in hohen Leistungen,
beispielsweise sollten die Hochbegabten unter den Klassenbesten sein.
-
Etikettierungsdefi nition: Hochbegabungen sind soziale Zuschreibungen.
Die Zuschreibungsmacht muss dabei nicht notwendigerweise bei der Mehrheit
liegen. Sie kann beispielsweise auch von Fachexperten oder Kunstkritikern
ausgeübt werden.
-
Spezifi sche Talentdefi nition: Eine spezifi sche Stärke ist schon
ausreichend, damit eine Hochbegabung vorliegt. Sie kann in Gebieten wie
der Musik, der Mathematik oder dem Sport liegen.
Im Einzelfall können diese Defi nitionen zu völlig unterschiedlichen
Urteilen führen. Beispielsweise gelingt es fast der Hälfte der
hochintelligenten Schüler nicht, ihrer Intelligenz entsprechende hohe
Leistungen zu zeigen; umgekehrt erreichen typischerweise nur etwa 15 %
der Hochleistenden die üblichen für eine Hochbegabung festgesetzten
psychometrischen Grenzwerte.
Neben der grundsätzlichen defi nitorischen Uneinigkeit bestehen
weitere gravierende Unstimmigkeiten, die eine Kommunikation innerhalb der
Hochbegabungsforschung extrem erschweren. Die bedeutendsten beziehen sich
auf die semantischen Relationen der zentralen Begriffe, die im Folgenden
erläutert werden. ....
AutorInnen: "Prof. Dr. Albert Ziegler, Lehrstuhl
für Pädagogische Psychologie und Exzellenzforschung an der Universität
Erlangen-Nürnberg, Standort Nürnberg"
Bewertung: Kurz,
aber prägnant und informativ führt das Büchlein in das Hochbegabungsthema
ein und beleuchtet die wichtigsten Aspekte.
Bibliographie: Walter,
Uta M. (2017) Grundkurs methodisches Handeln in der sozialen Arbeit.
Mit Online-Zusatzmaterial. München: Reinhardt.
238 Seiten. 11 Abb. 2 Tab. UTB-S (978-3-8252-4846-8) kt € [D] 19,99
/ € [A] 20,60
Verlags-Info: "Soziale Arbeit ist in der
Praxis oft komplex und unberechenbar. Sie braucht kritisch-reflexive PraktikerInnen
mit einem umfassenden Repertoire an methodischen Handlungsmöglichkeiten.
Neben wichtigen Grundbegriffen und allgemeinen Komponenten methodischen
Handelns geht die Autorin in diesem Lehrbuch auf spezifische Konzepte ein
und gibt Studierenden zahlreiche praktische Übungen und Anregungen
zur kritischen Reflexion an die Hand, um den Praxisalltag Sozialer Arbeit
durch methodisches Handeln versteh- und gestaltbar zu machen."
Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Homepage.
1 (K)eine Gebrauchsanleitung . 9
2 Reflexive Praxis: (Nach-)Machen und (Nach-)Denken . 12
2.1 Soziale Arbeit als reflexive Wissenschaft und Profession . 13
2.1.1 Das doppelte Mandat . 14
2.1.2 Reflexive Professionalität . 15
2.2 Reflexion als Tätigkeit 16
2.2.1 Mimetische und analytische Formen der Erkenntnis 17
2.2.2 Reflexive PraktikerInnen . 19
2.3 „Kritisch“ reflektieren . 21
2.3.1 Traditionen „kritischen“ Denkens . 21
2.3.2 Kritische Reflexion in der Sozialen Arbeit . 25
2.4 Reflexion kritisch reflektiert 34
2.5 Exemplarische Vertiefung: „Fördern und Fordern“ . 35
3 Methoden und methodisches Handeln 38
3.1 Definitionsversuche 39
3.2 Methoden und methodische Konzepte einordnen . 45
3.2.1 Sozialformen mit Geschichte: Einzelfall-, Gruppen- und Gemeinwesenarbeit
. 46
3.2.2 Fokusebenen 51
3.2.3 Funktionsverhältnis zur Lebenswelt . 52
3.3 Funktionen und Diskussionen der Methodenentwicklung 54
3.3.1 Diagnose und / oder Dialog . 55
3.3.2 Individuell und / oder kollektiv . 57
3.3.3 Wirtschafts-, Wirkungs- und / oder Lebensweltorientierung . 59
3.4 Theorie und Ethik in methodischem Handeln . 62
3.4.1 Die Rolle von Theorien 63
3.4.2 Die Rolle der Ethik . 65
3.5 Situation und Struktur in methodischem Handeln 69
3.5.1 Merkmale situativen Handelns 69
3.5.2 Strukturelle Merkmale und Faktoren . 70
3.6 Charakteristika und Prinzipien des Handelns in der Sozialen Arbeit
74
3.6.1 Charakteristika 74
3.6.2 Prinzipien . 76
3.7 Komponenten und Kompetenzen methodischen Handelns 80
3.8 Exemplarische Vertiefung: Empowerment . 81
4 Die Herstellung und Deutung sozialer Probleme 88
4.1 Wie wird ein Problem zum Problem? 89
4.2 Sozialkonstruktivistische Grundannahmen 90
4.2.1 Sprache ist Handeln 91
4.2.2 Kommunikation . 92
4.2.3 Diskurse 94
4.3 Die Konstruktion von Sinn-Geschichte(n) . 96
4.3.1 Lebensgeschichten 99
4.3.2 Fallgeschichten . 107
4.3.3 Problem-/Lösungsgeschichten . 111
4.4 Kritische Reflexion 118
4.5 Exemplarische Vertiefung: Perspektivenwechsel . 119
5 Analyse und Planung 122
5.1 Kontext- und Situationsanalyse . 124
5.1.1 Arbeitsfeld . 124
5.1.2 Organisation . 125
5.1.3 Gruppen . 128
5.1.4 Situation . 131
5.1.5 Zeit und Raum . 135
5.2 Auftrags- und Zielklärung 138
5.2.1 Aufträge 138
5.2.2 Ziele 140
5.3 Schritte, Folgen und Hindernisse klären . 147
5.3.1 Konkretisieren . 147
5.3.2 Folgen und Hindernisse abschätzen . 148
5.4 Kritische Reflexion 149
5.5 Exemplarische Vertiefung: Case Management 151
6 Umsetzung – planvolles Handeln und Improvisation . 158
6.1 Planvolles Handeln und seine Grenzen 158
6.2 Improvisation als Komponente methodischen Handelns . 160
6.2.1 Theoretische Dimensionen der Improvisation . 161
6.2.2 Grundprinzipien und -techniken der Theaterimprovisation 164
6.2.3 Improvisieren in der Sozialen Arbeit 170
6.3 Kritische Reflexion 172
6.4 Exemplarische Vertiefung: Krisenintervention 173
7 Dokumentieren und Evaluieren . 179
7.1 Dokumentation . 179
7.1.1 Funktionen der Dokumentation 180
7.1.2 Varianten der Dokumentation . 182
7.1.3 Grundelemente und Herausforderungen der Dokumentation . 183
7.2 Evaluation 188
7.2.1 Gegenstände und Merkmale der Evaluation . 188
7.2.2 Arten der Evaluation 190
7.2.3 Methodische Elemente und Prozesse in Evaluationen . 192
7.2.4 Evaluativ-reflexive methodische Konzepte 194
7.3 Kritische Reflexion 199
7.4 Exemplarische Vertiefung: Kollegiale Beratung 201
8 Aufgaben und Übungsvorschläge . 209
8.1 Eigenes methodisches Handeln üben 209
8.1.1 Ressourcengespräch und -analyse . 209
8.1.2 Fallanalyse und -reflexion . 211
8.1.3 Übungen aus dem Improvisationstheater . 214
8.1.4 Zeitungstheater – Mediengeschichten analysieren und reflektieren
. 219
8.1.5 Stadtteil-/Sozialraumanalyse 222
8.2 Methodisches Handeln analysieren und reflektieren 223
8.2.1 Methoden literaturbasiert analysieren und reflektieren . 223
8.2.2 Methodisches Handeln im Kontext einer Praxisstelle analysieren
und reflektieren . 224
8.2.3 Das Wissen von PraktikerInnen analysieren und reflektieren 228
8.3 Weblinks 229
Literatur 232
Sachregister 238
Leseprobe: komplett als PDF auf der Homepage.
"5 Analyse und Planung
Planungen sind Prozesse, die nächste Handlungsschritte entwerfen,
auswählen und konkretisieren. Dazu sind Planungsprozesse verschränkt
mit der Analyse des gegebenen Kontexts und der Situation, innerhalb derer
gehandelt wird, und beinhalten ferner die Klärung von Aufträgen
und Zielen. Analyse und Planung sind angewiesen auf dialogische Überlegungs-
und Aushandlungsprozesse gemeinsam mit AdressatInnen und anderen Beteiligten.
Neben der Orientierung für die konkrete Praxis bilden Planungen und
die daraus resultierenden Pläne die Grundlage für rückblickende
Einschätzungen.
Wer etwas plant, imaginiert, was in der Zukunft geschehen könnte
bzw. sollte und entwirft mental, wie weiter vorgegangen werden soll, mit
der Absicht, von einem Ist-Zustand zu einem Soll-Zustand zu kommen.
Planung ist ein interaktives Handlungsgeschehen und umfasst als Prozess
die Strukturierung des gesamten Arbeitsablaufs sowie die Auswahl und räumlich-zeitliche
Rahmung von Hilfsangeboten. Dazu werden die größeren Absichten
in konkrete Ziele übersetzt und mit materiellen, zeitlichen und anderen
Ressourcen in Einklang gebracht. Planung dient der Orientierung der Beteiligten,
stellt Transparenz über Ablauf und Absichten her, definiert Ziele
bzw. Teilziele und soll so konkretes Handeln und dessen Überprüfung
ermöglichen.
Planung findet in der Sozialen Arbeit auf Mikro-, Meso- und Makro-Ebenen
statt:
-
Auf der Mikro-Ebene dienen Handlungsplanungen dazu, Vorgehen und Arbeitsweise
einzelfallspezifisch festzulegen, und werden mitunter formal in sogenannten
„Hilfeplänen“ konkretisiert, wie sie z. B. im Feld der Jugendhilfe
vorgeschrieben sind.
-
Auf der Meso-Ebene werden einzelfallunspezifische Pläne für Konzepte,
Projekte oder Programme innerhalb oder auch zwi[>]schen Organisationen
erstellt, die festhalten, was nach welcher Logik bearbeitet werden soll
und in welchen Formen Angebote erfolgen sollen.
-
Auf regionalen oder höheren Makro-Ebenen betreffen Planungsprozesse
vor allem Fragen der Infrastruktur, über die die Versorgung von Bevölkerungsgruppen
mit sozialen Dienstleistungen gesichert oder optimiert werden soll, wie
etwa bei der Kinder- und Jugendhilfeplanung.
Planung ist grundsätzlich ein hypothesenbasierter Prozess,
d. h. er beruht auf Vermutungen und Einschätzungen über die weiteren
Verläufe. Um möglichst informierte Vermutungen anzustellen, bedarf
Planung der Sammlung und Analyse relevanter Informationen. Die Sammlung
und Analyse von Informationen ist der Planung teils zeitlich vorgelagert,
läuft aber auch zeitgleich und mit Planungsprozessen verschränkt
ab. Aufgrund der Charakteristika der Sozialen Arbeit bleiben Vorhersagen
auch bei gründlicher Sammlung und Analyse von Daten tendenziell unsicher.
„Soziale Arbeit kann sich nicht auf gesicherte Aussagen über Kausalitäten
verlassen und die Wirklichkeitskonstruktion der jeweils Handelnden spielt
eine entscheidende Rolle in jeder Phase der Fallarbeit. Wäre dies
nicht so, dann könnte eine auf Expertenurteilen beruhende Planung
der Hilfe ausreichen. [...] Sowohl die Entscheidung, Hilfe als notwendig
anzusehen, wie die darauf folgenden Schritte des Prozesses sind begründungsbedürftig
und behalten immer den Charakter von Experimenten“ (Freigang 2009, 106).
Vorläufig und kontextsensibel: Aufgrund ihres experimentellen
Charakters sind Pläne in der Sozialen Arbeit stets vorläufig.
Planungsprozesse verlaufen nicht linear, sondern notwendigerweise iterativ,
das heißt sie verlaufen in Schlaufen, in denen Teilstrecken, Wiederholungen
und Revisionen vorhersehbar vorkommen. Ferner müssen Planungsprozesse
kontextsensibel sein, um bei aller Strukturierung gleichzeitig flexibel
für nötige Anpassungen zu bleiben. Sowohl die Prozesse wie auch
die Inhalte von Planungen sind vor dem Hintergrund theoretischer Überlegungen
und ethischer Prinzipien (Kap. 3) zu reflektieren. ... "
AutorInnen: "Prof. Dr. Uta Maria Walter lehrt
Theorie und Methoden der Sozialen Arbeit an der Alice Salomon Hochschule
Berlin."
Bewertung: Ein
mutiges und sehr wichtiges Thema: Methodik in der Praxis zur Verbesserung
eben dieser. Die differenzierte Strukturierung des komplexen Stoffes hilft
bei der Aneignung und Information wie die prägnanten Icons (Zusammenfassung,
Definition, Übungsaufgabe, Beispiele, Literatur- und Webseitenempfehlungen),
wobei die Spezifika der sozialen Arbeit auch deutlich formuliert werden
(S. 74: "Handeln in der Sozialen Arbeit ist geprägt von paradoxen,
also in sich widersprüchlichen, sowie ambivalenten und oftmals nie
ganz eindeutigen Elementen und Strukturen. Diese Uneindeutigkeiten nennt
man auch „Ambiguität". So kann man z.B. nicht davon ausgehen, dass
die als „Hilfe" gedachte Intervention Sozialer Arbeit von Adressatinnen
eindeutig auch als hilfreich erlebt wird. "; oder S. 75: "Handeln
in der sozialen Arbeit ist immer kontingent" und erklärt wird: "Kontingenz
bezeichnet die vielen Möglichkeiten von Entwickle lungen, die
abhängig sind von auch zufälligen und unvorhersehbaren Faktoren,
die jeweils eintreten könnten, aber nicht eintreten müssen.").
Sicher ein serh hilfreiches und nützliches Buch für die soziale
Arbeit, auch für Psycholog- und PsychotherapeutInnen sehr spannend.
Wohltuend unterscheidet sich der Zitierstil mit
Fundstellenangabe an einigen Stellen (z.B. S. 44: Kühling; S. 100:
Völter; S. 162: Schön; ) vom "Hochstaplerzitierstil",
wie er in der Psychologie seit Jahrzehnten gepflegt wird.
Bibliographie: Gnisa, Jens (2017) Das Ende
der Gerechtigkeit (Gebundene Ausgabe).
Ein Richter schlägt Alarm. Freiburg: Herder.
Verlags-Info: "Recht und Gesetz am Ende?
Wir leben in einem Rechtsstaat. Doch tun wir das wirklich? Eklatante Schwächen
des Ausländerrechts; nicht vollstreckte Haftbefehle; nicht geahndeter
Steuerbetrug: Immer häufiger verstehen die Bürger das Recht nicht
mehr – in Deutschland, Österreich und der Schweiz, überall in
Europa. Sie fragen: Gibt es noch Gerechtigkeit? Das fragen sich andererseits
auch Richter, Staats- und Rechtsanwälte oder Justizangestellte. Sie
bekommen nicht selten Hassmails und Todesdrohungen, weil sie tun, was zu
ihren Aufgaben gehört: Urteile sprechen, Ansprüche vertreten,
Recht und Gesetz Geltung verschaffen. Können sie es bald schon niemandem
mehr recht machen? Und was bedeutet das dann? Faktenreich und anhand anschaulicher,
oft kaum zu glaubender Geschichten aus dem Justizalltag beschreibt Jens
Gnisa eine schleichende Erosion des Justizsystems. Er geht den vielschichtigen
Ursachen einer Entwicklung auf den Grund, die nur allzu oft verdrängt
wird. Und weil sonst eine der zentralen Säulen unserer Demokratie
noch weiter einknickt, macht er konkrete Vorschläge, wie die gefährliche
Aushöhlung des Rechts gestoppt werden kann. Ein aufrüttelndes
Debattenbuch in unruhigen Zeiten, in denen es Recht und Demokratie überall
auf der Welt immer schwerer haben: analytisch, leicht geschrieben, kämpferisch."
Inhaltsverzeichnis: [Auf der Verlagshomepage
in der Leseprobe]
Leseproben
Aus der Verlagsleseprobe, S. 21: "Rechtsfreie Räume: Der Staat
weicht zurück
Unser Staat hat aufgehört, sich durchsetzen zu wallen. Das ist
eine fatale Entwicklung. Denn Recht, das nicht durchgesetzt wird, rindet
keine Beachtung. Die Menschen respektieren es nicht mehr.
Das widerspricht nicht nur dein Rechtsstaat an sich, sondern auch der
Demokratie. Denn unser Recht leitet sich über das Grundgesetz vom
gewählten Parlament ab. Da kann es nicht dem Einzelnen überlassen
bleiben, ob er es nun anwenden will oder nicht. Das wäre Willkür,
Demokratie aber verlangt Rechtstreue.
Trotzdem werden zunehmend juristische Entscheidungen nicht mehr ernst
genommen, kritisiert und in Frage gestellt - aus vielerlei Gründen
und mit unterschiedlichsten Motiven. Der Staat weicht zurück, zum
Beispiel wenn seine Institutionen mit moralischen Argumenten unter Druck
gesetzt werden: Die Arbeit von Behörden wird als unmenschlich oder
diskriminierend bezeichnet, die Urteile der Gerichte als ungerecht oder
zu lasch. Natürlich müssen diese Institutionen sich Kritik gefallen
lassen, das ist Teil des demokratischen Prozesses. Doch wenn rechtliche
Entscheidungen nicht mehr befolgt werden, überschreitet das eine Grenze."
Aus Was ist Gerechtigkeit, S. 93f, Abschnitt "Gleiches
Recht für alle oder Willkür in der Rechtssprechung? Deckt
sich die Selbsteinschätzung der Juristen mit dem Gerechtigkeitsgefühl
der Bürger? Das Grundgesetz verlangt Chancengleichheit. Jeder soll
die gleiche Chance auf Glück, Freiheit und Wohlstand haben. Dies heißt
für den Staat und sein Rechtssystem: Er muss Benachteiligungen ausgleichen
und faire Chancen für alle ermöglichen. Dazu muss er den Stärkeren
in der Gesellschaft mehr aufbürden als den Schwachen.
Dem Grundgesetz ist also eine Ausgleichspflicht
zwischen Stark und Schwach zu entnehmen. Jede Gesellschaft hält nur
ein bestimmtes Maß des Abstandes zwischen Arm und Reich aus. Wird
die Differenz überspannt, reißt das Band der Solidarität.
Maßloser Egoismus wird von der anderen Seite mit der Kündigung
der Rechtstreue beantwortet. Soziale Gerechtigkeit herzustellen ist also
eine der vornehmsten Aufgaben des Rechtswesens und damit auch der Justiz.
Nur, wie ist es darum bestellt?
Umfragen ergeben, dass die Bürger nicht davon
überzeugt sind, dass das Recht Gerechtigkeit herstellen kann. Skandale
und offensichtliche Schwachstellen im Recht haben das Ihre dazu beigetragen:
Bonuszahlungen an Manager, obwohl sie ihre Unternehmen beinahe oder tatsächlich
in die Insolvenz gefuhrt haben, oder auch Steuerfreiheit für internationale
Großunternehmen. Viele Bürger haben den Eindruck, Haft gebe
es zwar für die »Kleinen«, die ihren Bußgeldbescheid
nicht zahlen, [>94] nicht aber für die »Großen«,
die Steuerhinterzieher und Finanzjongleure.
Zwei Drittel der Bevölkerung sind der Ansicht,
dass derjenige bessere Chancen auf ein günstiges Urteil habe, der
sich einen bekannten Anwalt leisten könne. 60 Prozent beklagen, dass
es in Deutschland eine sehr uneinheitliche Rechtsprechung gebe. Strafmaß
und Urteil hingen stark vom zuständigen Gericht ab. Damit wird indirekt
der Vorwurf der Willkür erhoben. Schauen wir uns drei Bereiche an,
in denen das besonders thematisiert wird."
Rezensionen: Überkritisch bis
vernichtend, wie der Tenor von Anfang deutlich macht, Thomas Fischer
in ZEIT-ONLINE: "Herr Gnisa und das Ende des Rechtsstaats". Kostprobe:
"Ein bisschen Gerechtigkeits-Definition kommt dann aber doch noch: "Jeder
soll die gleiche Chance auf Glück, Freiheit und Wohlstand haben" (S.
94). Mit dieser etwas überamerikanisierten Glücksverheißung
war’s das dann leider schon. Das weitere Kapitel "Was ist Gerechtigkeit?"
befasst sich mit "ungerechten" Entscheidungen (Ecclestone, "Kölner
Raser-Fall", amerikanischen Schadenersatz-Prozessen). Am Ende weiß
der Leser so viel über Gerechtigkeit wie auf Seite 1. Denn für
den Autor Gnisa ist dieser Begriff kein Gegenstand von Zweifeln oder Erklärungen:
Er weiß einfach intuitiv, was gerecht ist, und prüft an diesem
zuverlässigen Maßstab in bunter Folge die Dummheiten der anderen,
die ihrerseits auch schon alles zu wissen meinen, aber natürlich falschliegen,
da sie ja nicht Gnisa heißen, der Immergerechte." Diese Kritik ist
überzogen und gerecht.
Autor: "Gnisa, Jens, Jahrgang 1963, ist seit
2016 Vorsitzender des Deutschen Richterbundes, des größten Berufsverbands
von Richtern und Staatsanwälten. Der Direktor des Amtsgerichts Bielefeld
setzt sich in der Öffentlichkeit seit langem für die Unabhängigkeit
der Justiz und eine Stärkung des Rechtsstaates ein. "
Bewertung: Ein
wichtiges Buch, das die vielen Missstände in Gesellschaft, Politik
und Justiz aufzeigt und Abhilfe verlangt.
Bibliographie: Landerl, Karin; Vogel, Stephan
& Kaufmann, Liane (2017) Dyskalkulie.
Modelle, Diagnostik, Intervention. Mit 33 Übungsfragen. 3., überarbeitete
und erweiterte Auflage.München: Reinhardt-Verlag.
256 Seiten. 25 Abb. 7 Tab. UTB-M (978-3-8252-4809-3) kt € [D] 24,99
/ € [A] 25,70
Verlags-Info: "Zahlen verstehen Dyskalkulie
bezeichnet ein mangelhaftes oder falsches Verständnis von Mengen,
Zahlen und mathematischen Operationen. Zahlreiche SchülerInnen, Kinder
wie Jugendliche, sind davon betroffen. Oft leiden diese Kinder unter Angst
vor Misserfolg und Schulversagen. Die Autorinnen erklären neurokognitive
Modelle des Zahlenverständnisses und des Rechnens und erläutern
Methoden der Dyskalkuliediagnostik. Interventionsstrategien und Trainingsprogramme
werden kritisch beleuchtet und auf ihre Wirksamkeit hinterfragt. In der
3. Auflage erweitert um aktuelle Befunde zur Zahlenverarbeitung, neue Diagnostikinstrumente,
computerbasierte Trainingsprogramme und neuronale Stimulation."
Inhaltsverzeichnis (als PDF auf der Homepage):
Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuches
8
Vorwort zur 3. Auflage 9
Vorwort zur 1. Auflage 11
1 Zahlenverarbeitung und Rechnen bei Erwachsenen 16
1.1 Einleitung 16
1.2 Erste Fallberichte von Patienten mit erworbenen
Rechenstörungen 18
1.3 Akalkulie aus der Sicht der klinischen Neuropsychologie
und der kognitiven (Neuro-)Psychologie 20
1.4 Neurokognitive Modelle der numerischen Kognition bei
Erwachsenen 25
1.5 Zentrale Komponenten der arithmetischen Verarbeitung
28
1.5.1 Basisnumerische Verarbeitung
28
1.5.2 Rechenfertigkeiten 40
1.6 Neuronale Grundlagen der Zahlenverarbeitung und des Rechnens
46
2 Allgemeine Entwicklung der Zahlenverarbeitung und der Rechenleistungen
54
2.1 Zahlenverständnis bei Tieren 54
2.2 Präverbales Verständnis von Numerositäten
bei Babys 58
2.3 Theoretische Modelle der präverbalen Verarbeitung
von Numerositäten 61
2.3.1 Object Files 62
2.3.2 Vom Akkumulator-Modell zum Approximativen Zahlensystem
63
2.4 Die Entwicklung des Zählens 67
2.5 Symbolische Repräsentation von Numerositäten:
Zahlwörter, arabische Zahlen und Transkodieren 70
2.6 Erwerb der arithmetischen Kompetenzen
77
2.7 Fingerrechnen 81
2.8 Der Übergang vom zählenden Rechnen zum Abruf von
arithmetischen Fakten 82
2.9 Auswahl der besten Rechenstrategie
84
2.10 Intuitive und kulturelle Mathematik 86
2.11 Geschlechtsunterschiede 88
2.12 Leistungsmotivation, Selbstbild, Emotion und Rechenleistung
90
2.13 Modelle der Entwicklung der Rechenleistung
92
2.13.1 Ein Vier-Stufen-Entwicklungsmodell der Zahlenverarbeitung
nach von Aster 93
2.13.2 Entwicklungsmodell der Zahl – Größenverknüpfung
nach Krajewski 95
2.13.3 Modell der mathematischen Kompetenzentwicklung nach
Fritz und Ricken 98
3 Dyskalkulie 101
3.1 Definition 101
3.2 Epidemiologie
104
3.3 Prognose 105
3.4 Neurobiologische Befunde 107
3.5 Typische Symptomatik 108
3.6 Kognitive Defizite bei Dyskalkulie 114
3.6.1 Defizite in der kognitiven Repräsentation von
Numerositäten 115
3.6.2 Defizite im Langzeitgedächtnis 124
3.6.3 Defizite im verbalen Arbeitsgedächtnis
126
3.6.4 Defizite in den exekutiven Funktionen 128
3.6.5 Defizite in der visuell-räumlichen Verarbeitung
132
3.6.6 Defizite in der motorischen Verarbeitung
133
3.7 Komorbiditäten mit anderen Störungen 136
3.8 Die Frage der Subtypen 142
3.9 Dyskalkulie – ein Kausalmodell 149
4 Diagnostik 154
4.1 Schulleistungstests 157
4.2 Tests, die auf neurokognitiven Theorien der Zahlenverarbeitung
und des Rechnens basieren 169
4.3 Synopsis der vorgestellten Verfahren 177
5 Instruktion, Förderung und Intervention 180
5.1 Überlegungen zur Mathematikdidaktik 180
5.1.1 Instruktionsmethoden 182
5.1.2 Optimierung des Lernprozesses – Scaffolding 184
5.1.3 Anschauungshilfen 185
5.1.4 Pragmatische Aspekte der Mathematikdidaktik
189
5.2 Frühförderprogramme 195
5.3 Förderung und Intervention bei Dyskalkulie
202
5.3.1 Allgemeine Überlegungen zur Interventionsplanung
202
5.3.2 Differenzielle Interventionseffekte 203
5.3.3 Dyskalkulie-Interventionsprogramme 207
5.3.4 Besser rechnen durch neuronale Stimulation – derzeit
noch Zukunftsmusik 219
5.4 Synopsis Intervention 220
Glossar 222
Literatur 230
Sachregister 25
Leseprobe: Kapitel 5.1, PDF auf der Homepage. Ich möchte
hier aufgrund der Bedeutung noch eine Leseprobe zu den Diagnoseproblemen
wiedergeben (S. 102f):
"Diagnoseprobleme Für die Diagnose einer Dyskalkulie ist es erforderlich,
dass ein Kind bei einem standardisierten Test zur Erhebung der Rechenleistung
auffällig schwache Leistungen zeigt. Hier erweist sich die Tatsache,
dass die mathematischen Leistungen ein komplexes Konstrukt sind, das sich
aus sehr unterschiedlichen Komponenten zusammensetzt, als Problem: Diagnostische
Verfahren erheben zum Teil sehr unterschiedliche Komponenten (s. Kap. 4).
Das bedeutet, dass auch bei Setzen eines eindeutigen Cut-off-Wertes (z.B.
Prozentrang 15) ein Kind mit einem speziellen Verfahren möglicherweise
eine Dyskalkulie-Diagnose erhält, mit einem anderen aber nicht. Dazu
kommt, dass die Leistungsprofile betroffener Kinder sehr heterogen sind
(Dowker 2005). Ein Auftrag an die Forschung ist es, Kernsymptome der Störung
genauer zu erforschen und darauf zu achten, dass diese Kernsymptome in
den zur Diagnose eingesetzten Verfahren auch mit entsprechender Priorität
erhoben werden.
Ein weiteres Problem, das allerdings nicht nur auf den Bereich der
Dyskalkulie zutrifft, sondern auf alle Lernstörungen, ist die Frage,
ab welchem Testwert die Störung signiert werden soll. Die Forschungskriterien
des ICD-11 legen hier fest, dass die Rechenleistungen zwei Standardabweichungen
unter dem altersgemäßen Wert liegen sollten. Das bedeutet, dass
maximal 3 % der Gesamtpopulation (ohne Berücksichtigung des Entwicklungsalters)
die Diagnose einer Rechenstörung erhalten. Für Forschungszwecke
ist ein derart strenges Kriterium zu befürworten, weil so einigermaßen
gewährleistet werden kann, dass tatsächlich eine wesentliche
Lernstörung der Gegenstand der Untersuchung ist. Allerdings ist festzustellen,
dass sich viele Autoren nicht daran halten. Etliche Forschungsbefunde basieren
auf Gruppen von Kindern, die unter Prozentrang 25 oder 30 bei einem standardisierten
Test abgeschnitten haben. Es macht wenig Sinn, davon auszugehen, dass 25
bis 30 % der Bevölkerung von einer umschriebenen Lernstörung
betroffen sind, vielmehr sollte hier von unterdurchschnittlichen Rechenleistungen
gesprochen werden. Problematisch sind derartig locker gesetzte Selektionskriterien
vor allem, weil nicht klar ist, ob die erzielten Befunde tatsächlich
für die Rechenstörung ernsthafteren Ausmaßes zutreffen."
AutorInnen: "
-
Prof. Dr. Karin Landerl lehrt Entwicklungspsychologie an der Universität
Graz.
-
Ass.-Prof. Dr. Stephan Vogel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich
Begabungsforschung an der Universität Graz.
-
Prof. Dr. Liane Kaufmann ist Neuropsychologin am Landeskrankenhaus Hall
in Tirol."
Bewertung: Ein kompakt-informatives, didaktisch
sehr hilfreich aufbereitetes und gründliches Werk zum Thema Dyskalkulie
mit Selbtskontrollfragenm Literaturverzeichnis, Glossar, Sachregister in
dem auch die Schwierigkeiten und Probleme dargestellt werden. Die bereits
dritte Auflage spricht für sich.
Bibliographie: Beushausen, Ulla (2017) Sicher
und frei reden. Sprechängste erfolgreich abbauen - Trainingsprogramm
mit 6 Bausteinen. Mit zahlreichen Übungen. 4., aktualisierte Auflage.
München: Reinhardt-Verlag.
140 Seiten. 16 Abb. (ISBN 978-3-497-02729-3) kt € [D] 19,90
/ € [A] 20,50.
Verlags-Info: "Sie sollen einen Vortrag halten, eine Diskussionsrunde
leiten, auf einem Elternabend ein Schulprojekt vorstellen oder Ihre Firma
präsentieren. Sie möchten Ihre Zuhörer überzeugen,
und Sie sind aufgeregt. Diese Situation kennt jeder! Was aber, wenn die
Nervosität nicht nachlässt, die Stimme zittert, die Hände
schwitzen und Sie sich häufig versprechen? Die Autorin erklärt,
was Sprechangst ist, wie sie sich zeigt und wie sie überwunden werden
kann. Sie hat ein Trainingsprogramm entwickelt, das jeder leicht lernen
kann und die Gelegenheit bietet, die eigenen Sprechgewohnheiten zu verbessern,
Stress im Alltag wirksam zu bewältigen und Sprechsituationen sicher
zu meistern."
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort 9
1 Was ist Sprechangst? 12
Angst ist nicht gleich Angst 15
Der Blick des Publikums 17
Änderungsmotivation 19
Kosten und Nutzen von Sprechangst 20
Zirkuläres Fragen 21
Wie äußert sich Sprechangst?
22
Welche Ursachen hat Sprechangst? 26
Erworbenes Verhalten 27
Angeborenes Verhalten 32
Ihre persönliche Sprechangst 33
Wie entsteht Sprechangst? 36
Der innere Bewertungsprozess 36
Die Person des Sprechers 37
Die Sprechsituation 39
So entsteht Sprechangst – ein Modell
41
2 Angst vor der Angst 44
Der Teufelskreis der Angst 44
Individuelle Angstkreisläufe
46
Den Teufelskreis durchbrechen 48
Vermeidungsverhalten 48
Test: Wie stark ist Ihre Sprechangst? 49
Erstellen Sie eine Angsthierarchie 55
Von Mythen und Etiketten 58
Beushausen komplett.indd 5
3 Erste-Hilfe-Kasten bei Sprechangst 60
Zehn Tipps für Eilige 60
Risiken und Nebenwirkungen von Tipps 63
Gegenanzeigen 64
4 Sicher reden – was ist das? 66
Unsicheres, selbstsicheres und aggressives Verhalten 66
Klischees der Geschlechter 69
Der Umgang mit Aggressionen 71
5 So können Sie Ihre Sprechängste überwinden
73
Trainingsbaustein 1: Atemtechnik 74
Atemübungen 75
Sprechatmung 77
Probleme mit Atemübungen 79
Trainingsbaustein 2: Entspannung 80
Ein Entspannungsverfahren zum sicheren Reden 81
Tipps für das Training 81
Probleme mit Entspannungstechniken 87
Trainingsbaustein 3: Der innere Film 88
Gute und schlechte Filme 89
Trainingsbaustein 4: Veränderung der Gedanken 92
Innere Befehle 95
Kognitive Irrtümer 98
Was tun Sie mit diesen Gedanken? 104
Trainingsbaustein 5: Sprechfertigkeit trainieren 110
Besser kommunizieren: verbale Ebene 110
Besser kommunizieren: nonverbale Ebene 122
Besser kommunizieren: vokale Ebene 123
Beushausen komplett.indd 6
Trainingsbaustein 6: Systematisches Training 125
Just do it! 125
Anleitung für selbstbewusstes Auftreten 126
6 Stolpersteine auf dem Weg 134
Aber bitte mit Humor! 136
Schlusswort 138
Literatur 139
Leseprobe:
"Vorwort
Wer kennt es nicht, das Herzklopfen
vor dem ersten Satz? Der eine wird
erst bei 100 Zuhörern nervös, beim
anderen genügt es schon, wenn der Chef ihn sprechen
möchte. Die meisten Menschen haben Probleme,
in der Öffentlichkeit angstfrei zu reden. Diese Aufregung führt
zu den bekannten körperlichen Reaktionen: Die Stimme wird
hoch und zittrig, die Atmung schneller und flacher, manch einer beginnt
zu schwitzen oder zu zittern, verliert den Faden
oder verspricht sich häufig. Dauert dieser unangenehme
Zustand an, beginnen die Gedanken um die Angst zu kreisen anstatt sich
auf den Inhalt zu konzentrieren. Vermeidungsverhalten setzt ein und schließlich
nimmt die Fähigkeit, sich gut auszudrücken durch fehlende Routine
mit der Zeit ab. Sprechen, das heißt: sich zu informieren, miteinander
zu reden und sich mitzuteilen. Dies sind wesentliche Vorgänge
im zwischenmenschlichen Kontakt. Wer Kritik, seine Einstellungen
und Gedanken nicht äußert, Gespräche vermeidet,
in den alltäglichen Sprechsituationen nicht mithält,
wird von seiner Umwelt nicht verstanden, setzt sich nicht durch und
wird schließlich falsch beurteilt. In Beruf
und Bildung werden die persönlichen Fähigkeiten auch
an der sprachlichen Mitteilung gemessen. Eine Rede oder
ein Referat, die bzw. das trotz guter Vorbereitung nicht den
eigenen Fähigkeiten entsprechend präsentiert
wird, wirken wenig überzeugend.Denn: Richtiges
setzt sich in der Welt nicht allein deshalb durch,
weil es richtig ist, es muss unseren Mitmenschen
auch richtig erklärt werden. Als sehr wirksam gegen Sprechängste
hat sich das Training Sicher Reden erwiesen. Es ist in
langjähriger Erfahrung im Umgang mit Sprechangst
entstanden und in einer Studie wissenschaftlich überprüft
worden (Beushausen 1996). Ein solches Training bietet die
Gelegenheit, die eigenen Sprechgewohnheiten zu verbessern,
eine effektive Stressbewältigung für den Alltag zu entwickeln
und wichtige Sprechsituationen sicher zu meistern. Dass
es sich dabei nicht um kurzfristige Erfolge handelt, zeigten Untersuchungen
nach sechs Wochen und einem Jahr: Sprechangst scheint verlernbar zu sein.
Häufige Problembeschreibungen, die bei meinen Teilnehmern zum Besuch
eines Seminars führen, sind das Unvermögen,
-
im Schul-, Uni- oder Arbeitsbereich Fragen zu stellen oder zu beantworten,
-
Smalltalk zu machen oder soziale Konversationen zu führen,
-
an Gruppenaktivitäten teilzunehmen,
-
sich mit Autoritätspersonen zu unterhalten,
-
einen zusammenhängenden Vortrag in der Öffentlichkeit zu halten,
-
sich seinen Fähigkeiten entsprechend zu präsentieren.
Durch Training zum Erfolg:
Bevor Sie weiterlesen, sollten Sie wissen, dass Sie mit dem Problem
Sprechangst nicht allein dastehen. Die Zahl der Anmeldungen zu den Seminaren
übersteigt bei weitem das Angebot an freien Plätzen.
Das Phänomen betrifft Frauen und Männer
gleichermaßen und zieht sich durch alle Berufsgruppen: von Auszubildenden
und Studierenden über Führungskräfte
des oberen Managements bis hin zu Berufssprechern aus Funk
und Fernsehen.
Für alle diejenigen, die eine Anleitung zur Selbsthilfe suchen,
sich auf ein Gruppenseminar vorbereiten oder danach aktiv weiterarbeiten
wollen, ist dieses Buch gedacht. Was
Sie zum Training mitbringen müssen? Dasselbe, was
sie zum Erlernen jeder neuen Sportart benötigen:
-
Veränderungswillen und
-
Ausdauer, regelmäßig zu trainieren.
Aber im Unterschied zu manchen Sportarten,
für die ein gewisses Talent erforderlich ist, kann
jeder lernen, sicherer zu reden. Das Buch vermittelt Ihnen in den
ersten Kapiteln psychologisches Wissen über Sprechangst
allgemein. Eingestreut sind immer wieder Übungen
und Fragebögen, die Ihnen Erkenntnisse ermöglichen über
Ihre ganz persönliche Angstsituation, über
Ihre speziellen Auslöser und Ursachen. Nehmen Sie sich
Zeit für diese Übungen. Je größer Ihr Wissen
über Ihre Sprechangst ist, desto verständlicher
und kontrollierbarer wird das zunächst diffuse und überwältigende
Angstgeschehen. Oft vermindert sich die Angst
allein dadurch beträchtlich! Ab Kapitel fünf
lernen Sie in sechs Trainingsbausteinen wirkungsvolle
Strategien gegen Sprechängste kennen. Das letzte Kapitel ist schließlich
eine Anleitung zum Training im Alltag.
Denn das Umsetzen in die Praxis ist
das Entscheidende. „Nicht nur lesen, sondern
leben“,lautet die Devise. Zu guter Letzt sei noch gesagt, dass es sich
um ein Training handelt, nicht um eine Therapieform.
Das heißt, dass Sie schwerpunktmäßig an der
Änderung ihres derzeitigen sprechängstlichen Verhaltens
arbeiten werden, unter dem Sie gerade im Alltag leiden. Denn Sie können
sich hier und heute für eine Veränderung Ihrer bisherigen
Gewohnheiten entscheiden.
Und nun geht’s los!
Jetzt!
Nürnberg, Oktober 2013
Ulla Beushausen
Rezensionen:
Autorin: Prof. Dr. Ulla Beushausen, Psycholinguistin, Logopädin;
Verhaltens- und Kommunikationstrainerin; lehrt Logopädie an der HAWK-Hochschule
Hildesheim / Holzminden / Göttingen, eigene Praxis in Nürnberg.
Bewertung: Der Reinhardt-Verlag hat
ein ganzes Programm zum Thema Kommunikation, Rethorik, Sprechen und Vorträge
und da passt dieses Werk, das sich speziell mit der Sprechangst beschäftigt
sehr gut hinein. Die Autorin ist seit über 20 Jahren ind Theorie und
Praxis mit der Sprechangst befasst und weiß im wahrsten Sinne des
Wortes wovon sie spricht.
Querverweis: Das
Heilmittel Kognitive Differenzierung gegen Beweis-, Behauptungsangst und
Lampenfieber.
Bibliographie: Chabot, Boudewijn &
Walther, Christian (2017) Ausweg am Lebensende. Sterbefasten
- Selbstbestimmtes Sterben durch Verzicht auf Essen und Trinken Mit einem
Geleitwort von Dieter Birnbacher 5., aktualisierte und erweiterte Auflage.
München: Reinhardt-Verlag.
200 Seiten. 2 Tab. (ISBN 978-3-497-02706-4) kt € [D] 19,90 / €
[A] 20,50.
Verlags-Info: "Bereits in 5. Auflage!
Wenn für todkranke Menschen der Segen der Apparatemedizin zum
leidensverlängernden Fluch wird und sie sich wünschen zu sterben,
gibt es einen Ausweg: das Sterbefasten, den freiwilligen Verzicht auf Nahrung
und Flüssigkeit. Die Autoren klären umfassend über medizinische
Aspekte des Sterbefastens auf und informieren, was man rechtlich für
diese Entscheidung beachten muss. Im Mittelpunkt steht der Patient, der
würdig aus dem Leben scheiden möchte, und die Angehörigen,
Pflegenden und Ärzte, die ihn auf dem schwierigen Weg des Sterbefastens
begleiten."
Inhaltsverzeichnis:
Geleitwort 9
Vorwort zur 5. Auflage 12
1 Vier Personen, die durch Sterbefasten den Tod vorzeitig herbeiführten
18
Boudewijn Chabot
1.1 Vorbemerkungen 18
1.2 Frau B., 86 Jahre: „Sterben ist ein mühsames Geschäft“
21
1.3 Frau G., 83 Jahre: „Ich habe genug Willenskraft, um das durchzuhalten“
25
1.4 Herr R., 84 Jahre: „Seit dem Tode meiner Frau will ich nicht
mehr leben“ 31
1.5 Herr E., 86 Jahre: „Wenn der Arzt mich begleitet, gehe ich
lieber den legalen Weg“ 34
1.6 Positionen zum bewussten, vorzeitigen Sterben
39
2 Informationen zum freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit:
Was man darüber wissen sollte 42
Boudewijn Chabot
2.1 Vier Möglichkeiten eines humanen Ausweges aus einer unerträglichen
Leidenssituation am Ende des Lebens 42
2.2 Überblick über den Verlauf von FVNF
47
2.3 Der Umgang mit Fasten und Flüssigkeitsverzicht in unterschiedlichen
Situationen 49
2.4 Berichte über Patienten, die in den Niederlanden durch FVNF
verstarben 53
2.5 Wie lange dauert es, bis man stirbt? 56
3 Informationen zum freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit:
Was zu tun ist 59
Boudewijn Chabot
3.1 Die Rolle der Angehörigen und Freunde 60
3.2 Mundpflege und weitere wichtige Maßnahmen
65
3.3 Ärztliche und palliativpflegerische Versorgung bei FVNF
und Einnahme von Medikamenten 72
3.4 Zusammenfassung der Maßnahmen, die den Verlauf von FVNF erleichtern
77
3.5 Hinweise für die Durchführung von FVNF zuhause
80
4 Änderungen im Stoffwechsel und subjektive Erfahrungen beim Einstellen
der Nahrungsund Flüssigkeitsaufnahme; Vertretbarkeit bei
nicht mehr einwilligungsfähigen Patienten 81
Boudewijn Chabot
4.1 Änderungen im Stoffwechsel bei striktem Fasten
81
4.2 Erfahrungen mit stark reduzierter Flüssigkeitsaufnahme
bei korrekter Mundpflege 84
4.3 Patienten, die spontan die Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit
verringerten 87
4.4 Beenden der Flüssigkeitsversorgung bei nicht mehr einwilligungsfähigen
Patienten: Forschungsergebnisse 90
4.5 Beenden der Flüssigkeitsversorgung bei nicht mehr einwilligungsfähigen
Patienten: drei Fallbeispiele 97
5 Rechtliche Fragen zum beabsichtigten, vorzeitigen Versterben durch
Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit 101
Christian Walther
5.1 Rechtliche Ausgangsbasis 102
5.2 Unterstützungshandlungen Dritter beim Suizid 103
5.3 Garantenpflicht 105
5.4 Freiverantwortlichkeit und Patientenverfügung
106
5.5 Die Verlautbarung der BÄK zur Sterbebegleitung
110
5.6 Ärztliches Ethos und Standesrecht 113
5.7 Die Situation gegenüber der Krankenkasse
117
5.8 Ausstellen des Totenscheins 118
5.9 Empfehlungen für die Praxis 119
6 Ethische Aspekte des freiwilligen Verzichts auf Nahrung und Flüssigkeit
124
Christian Walther
6.1 Autonomie 125
6.2 Vorzeitig Sterben – ein vernünftiger Wunsch? 126
6.3 Menschenwürde 129
6.4 Gesellschaftliche Aspekte des Sterbewunsches 130
6.5 Ist Sterbefasten Selbsttötung oder ein natürlicher Tod?
132
6.6 Wer soll wann sterben dürfen? 134
6.7 Moralische Fragen an die bei FVNF beteiligten Personen 135
6.8 Abschluss: Ein hypothetischer Fall 139
7 Sterbefasten und Hospizbewegung 143
Christian Walther
7.1 Ein Beispiel 144
7.2 Zur geschichtlichen Entwicklung der Hospizidee 147
7.3 Die Hürde der SuizidProblematik 149
7.4 Grenzen wahren – Grenzen ziehen 151
7.5 Sieben Punkte zum Weiterdenken 154
7.6 Ausblick 155
Anmerkungen 157
Literatur 179
Anhang 192
Verfügung 192
Sachregister 195
Personenregister 199
Leseprobe: (auf der Hompage als PDF):
"Geleitwort
Seit längerem sind Sterben und Tod
keine Tabuthemen mehr. Mehr und mehr Menschen machen sich nicht
mehr nur im geheimen Gedanken darüber, wie
sie sterben wollen, sondern
tauschen sich auch darüber aus und formulieren ihre Wünsche
an die letzte Lebensphase in Gesprächen mit Menschen, die für
den Fall, dass sie sich nicht mehr äußern können, für
ihre Wünsche eintreten. Die Bereitschaft nimmt zu, das Lebensende
nicht mehr abzuwehren und zu verdrängen, sondern als integralen Teil
des Lebens zu sehen und wenn möglich bewusst zu durchleben. Gleichzeitig
wächst das Verlangen nach einem „guten“
Tod – einem möglichst sanften und schmerzfreien, gut begleiteten und
die Würde und den Willen des Sterbenden so weit wie möglich respektierenden
Tod. Nicht nur die Ansprüche an die Qualität des Lebens,
auch die Ansprüche an die Qualität
des Sterbens wachsen und stellen die Gesellschaft
vor neue und schwierige Herausforderungen.
Diese Herausforderungen werden zunehmend als solche
erkannt. Nach einer langen Zeit des
Zögerns und Verschleppens ist in Deutschland die palliativmedizinische
Versorgung in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt
und sukzessiv verbessert worden. Dennoch bleibt die Versorgung bisher hinter
dem internationalen Stand zurück. Schwerer sind die soziale Isolation
und der Mangel an Zuwendung zu überwinden, unter der viele Ältere
bis in den Tod hinein leiden. Die Mehrzahl der Menschen hat den Wunsch,
zu Hause und im Kreis Ihrer Nächsten zu sterben, aber oft ist dieser
Wunsch nicht erfüllbar, weil sich eine professionelle medizinische
und pflegerische Versorgung im häuslichen Rahmen nicht sicherstellen
lässt, es an Familienangehörigen und anderen
Bezugspersonen
fehlt oder die Pflege am Lebensende die Familien
mit untragbaren Belastungen konfrontiert. Allerdings zeigt das Beispiel
der Niederlande, wo mehr als die Hälfte der Sterbenden zu Hause sterben,
dass auch in dieser Hinsicht Alternativen möglich sind.
Auch der Wunsch nach Selbstbestimmung
am Lebensende stößt oft auf unüberwindliche Hindernisse,
insbesondere dann, wenn ein Mensch den Zeitpunkt seines Sterbens, so weit
es die Umstände zulassen, selbst bestimmen
möchte und dafür auf fremde Hilfe angewiesen
ist. Da in Deutschland die Tötung auf Verlangen strafrechtlich verboten
ist und eine ärztliche Beihilfe zur Selbsttötung seit 2011 –
im Zuständigkeitsbereich von zehn Landesärztekammern –
berufsrechtlich verboten und seit 2015 zusätzlich
bundesweit strafrechtlich erschwert ist, bleiben
zur Verwirklichung dieses Wunsches nur begrenzte
Möglichkeiten. Dazu gehören die Hoffnung,
dass ein Verzicht auf weitere Behandlungen
und eine gute palliative Begleitung in einen
sanften Tod einmünden; die Option einer einsamen und vielfach gewaltsamen
Selbsttötung; und der belastende und oft würdelose Weg des „Sterbetourismus“.
Der Bedarf an einer neuen und nicht mehr nur religiös verstandenen
Ars moriendi , einer „Kunst des Sterbens“, die medizinische, soziale und
existenzielle Aspekte gleichermaßen einbezieht, ist unübersehbar.
In den Bemühungen, diesem Bedarf gerecht zu werden, steht unsere Gesellschaft
noch ganz am Anfang.
In dieser Situation gewinnen Formen des Sterbens
an Bedeutung, die einerseits dem Bedürfnis nach einem selbstbestimmten
Lebensende entgegenkommen, aber andererseits die Bereitschaftprofessioneller
Helfer, die Wünsche des Schwerkranken
zu unterstützen, nicht überfordern. Eine solche Form ist
der in diesem Buch beschriebene Weg des selbstbestimmten Verzichts auf
Nahrung und Flüssigkeit, des „Sterbefastens“.
Dieser Weg ist kein leichter und equemer
Weg. Er wird nur teilweise den Erwartungen
gerecht, die viele mit der Wunschvorstellung eines sanften und würdigen
Todes verbinden. Aber dieser – in der Diskussion um die Sterbehilfe bisher
vernachlässigte – Weg scheint wie kein anderer geeignet,
das bei vielen älteren Menschen vorhandene
Autonomiebedürfnis mit den Vorbehalten der Ärzte und der Gesellschaft
gegen eine aktive Mitwirkung am Tod eines Menschen zu versöhnen. Auf
der einen Seite eröffnet es dem Einzelnen die Möglichkeit,
sich ein Stück weit der Naturverfallenheit
seiner körperlichen Existenz zu entziehen und sein Lebensende – in
den Grenzen des nach den Umständen Möglichen – in die eigene
Hand zu nehmen. Auf der anderen Seite erspart es ihm selbst und anderen
eine gewaltsame oder in anderer Weise ausgeprägt aktive Mitwirkung
an dem zum Tode führenden Geschehen. Es überbrückt in
gewisser Weise die Kluft, die in unserem
Kulturbereich seit alters zwischen der spätantiken und der christlichen
Auffassung vom guten Sterben bestand: zwischen
dem Idealeiner rational-selbstbewussten Gestaltung des Lebens
und Sterbens, die so wenig wie möglich dem Schicksal überlässt,
und dem Ideal einer demütig hinnehmenden Haltung
dem Leben und Sterben gegenüber, die das Lebensende
vertrauensvoll in Gottes Hände legt.
In der Tradition der philosophischen Auseinandersetzung
mit Sterben und Tod ist das Sterben durch einen bewussten Verzicht auf
Nahrung und Flüssigkeit nur selten zum Gegenstand gemacht worden.
Erwähnt wird es in Thomas Morus’ Utopia als eine der in seiner
Idealgesellschaft verbreiteten Formen eines frei
gewählten Lebensendes. Ausführlicher ist es von Schopenhauer
behandelt worden. Schopenhauer kritisiert an den gewöhnlichen Formen
der Lebensbeendigung aus eigenem Willen, dass sie angesichts der mit ihnen
verbundenen Gewaltsamkeit in keiner Weise
mit dem von ihm vertretenen Ideal einer „Selbstverneinung des
Willens“ vereinbar sind. Nur den „aus dem höchsten Grade der Askese
freiwillig gewählten Hungertod“ nimmt er von diesem Urteil aus – obwohl
dieser, wie das vorliegende Buch zeigt, nicht nur sorgfältige Planung
und Unterstützung, sondern auch einen starken Willen verlangt.
Es ist zutiefst bedauerlich, dass mit dem Ende 2015
in Deutschland eingeführten neuen Strafrechtsparagraphen 217 auch
dieser Weg eines selbstbestimmten Sterbens rechtlichen Unsicherheiten ausgesetzt
worden ist. Während manche Befürworter
des strafrechtlichen Verbots beteuert haben, dass die palliativmedizinische
Betreuung des Sterbefastens von dem Verbot der „geschäftsmäßigen“,
d.h. auf Wiederholung angelegten Beihilfe zur Selbsttötung ausgenommen
bleiben sollte, gehört es zu den vielen Unbestimmtheiten des
neuen Paragraphen, dass er darüber keine
Klarheit schafft. Eine Klärung ist dringend erforderlich, wenn verhindert
werden soll, dass auch dieser „Ausweg“ verschlossen wird.
Dieter Birnbacher
Professor für Praktische Philosophie,
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, im Februar 2017
Grundlage dieses Buches sind mehr als einhundert Berichte über
Menschen, die verstarben, nachdem sie mehr als sechs Tage lang nichts mehr
getrunken hatten (Chabot 2007; Chabot /Goedhart 2009). Etwa
vierzig Prozent der Verstorbenen hatten Krebs,
weitere dreißig Prozent litten an neurologischen, kardiovaskulären
oder anderen schweren Krankheiten im fortgeschrittenen Stadium. Die übrigen
dreißig Prozent waren sehr alt und litten unter Behinderungen wie
Erblindung oder starker Reduzierung der Beweglichkeit durch schwere Arthrose.
Alle hatten sich nach gründlichen Diskussionen mit einer Person ihres
Vertrauens und manchmal auch mit ihrem Arzt
dafür entschieden, ihren Tod vorzeitig herbeizuführen,
statt noch Monate oder Jahre weiterzuleben.
In Deutschland wie in anderen Ländern ist es
noch immer nahezu unbekannt, dass ein freiwilliger Verzicht auf Nahrung
und Flüssigkeit (im Folgenden mit „FVNF“ abgekürzt1) jedem Menschen
bei fortgeschrittenem Alter und erheblichem Leiden unter Krankheiten und
Gebrechen oder bedrohlicher Perspektiven die Möglichkeit bietet,
das Leben vorzeitig in Würde zu
beenden. Hauptziel dieses Buches ist es, das Thema allgemein bekannt zu
machen. Die Meinungen darüber sind auch
heute noch geteilt, aber für eine aufgeklärte Gesellschaft
ist es angemessen, dass das Thema nicht unter den Teppich gekehrt wird,
sondern jeder, der will, sich darüber informieren kann. Unsere Informationen
sollen Patienten, die (noch) freiverantwortlich für sich entscheiden
können und auf diese Weise vorzeitig aus dem Leben gehen wollen, eine
gute Kommunikation ermöglichen mit den Ärzten, dem Pflegepersonal
und den Angehörigen, die hieran gegebenenfalls beteiligt sein
werden. Es wendet sich ganz besonders
auch an alle, die im Hospizwesen tätig sind.
Aufgrund der Tatsache, dass FVNF in unserer Gesellschaft
so wenig bekannt ist, könnte man vermuten, dass dies eine ausgefallene,
neue Idee ist, der man mit großer Skepsis begegnen sollte. Hinzu
kommt die reflexhafte Vorstellung, dass konsequenter
Flüssigkeitsverzicht auf ein grauenhaftes
Verdursten hinauslaufe. Daher machen wir
darauf aufmerksam, dass jährlich in den Niederlanden
zwischen 600 und 2.000 Menschen ihr Leben durch FVNF beenden (Chabot /Goedhart
2009; Heide, 2012).
FVNF kann man auch vereinfachend und unakademisch
als „Sterbefasten“ bezeichnen2. Schon in der Antike war die Möglichkeit
bekannt, im hohen Alter mit dem Essen
und Trinken aufzuhören, um zu sterben (auf Griechisch: „apokarterein“;
Lateinisch: „inedia“3). So weist z.B. Seneca darauf hin, dass Sokrates
durchaus die Möglichkeit gehabt hätte, auf diese Weise sein Leben
vorzeitig zu beenden, statt 30 Tage im Gefängnis darauf zu warten,
bis man ihm den Giftbecher reiche4.
Der Begriff „Sterbefasten“ stammt aus religionswissenschaftlichen
Abhandlungen über Hinduismus und Jainismus5 . Hier die Worte eines
Jaina, der sich zum Sterbefasten entschlossen hat und sich dazu in
die Obhut eines erfahrenen religiösen
Meisters begibt (aus Banks 1992, modifiziert):
„Bitte unterrichten Sie mich, mein Herr! Ich bin gekommen, um sallekhana
[Sterbefasten] zu suchen. Dieses Gelübde werde ich von nun an bis
zum Ende meines Leben einhalten. Ich fühle mich [...] frei von allen
Zweifeln und Ängsten. Ich verzichte von jetzt an bis zum Augenblick
meines letzten Atemzuges auf Nahrungsmittel und Getränke jeglicher
Art.“
Auch heutzutage ist Sterbefasten in manchen Teilen von Indien nichts Ungewöhnliches
(Bilimoria 1992; Madan 1992), obwohl in diesem Land bereits über ein
Verbot dieser (vor allem von Mönchen vollzogenen) vorzeitigen
Lebensbeendigung nachgedacht wurde (Young 1989).
Wenn in Deutschland eine Patientenverfügung,
die das Legen einer Magensonde oder einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie
(PEG) verbietet, konsequent umgesetzt wird, dann verstirbt der betreffende
Patient letztendlich aufgrund des Flüssigkeitsverzichts (sofern es
nicht die vorliegende Krankheit ist, die dann zum Tode führt). Somit
sollte dieser Tod im klinischen Alltag nichts Ungewöhnliches oder
Abwegiges sein. Er kann ganz friedlich sein, sofern ihn die Ärzte
und das Pflegepersonal professionell begleiten. Doch die Entscheidung,
bei solchen Patienten – nicht zuletzt bei Dementen in der Spätphase
– die Flüssigkeitsversorgung zu beenden, ruft noch oft erhebliche
Ängste hervor, dass dies einen schrecklichen Tod bedeutet. Gerade
die Beispiele derer, die im Sterbefasten diesen Weg bewusst und freiwillig
gehen, zeigen, dass solche Sorgen übertrieben
sind6. Andererseits muss betont werden, dass für jüngere,
weitgehend gesunde Menschen ein radikaler Flüssigkeitsverzicht nicht
auszuhalten ist, so dass für sie FVNF kein gangbarer Weg aus dem Leben
ist.Die meisten Leserinnen und Leser, die von Sterbefasten zum ersten
Mal hören, werden drei Fragen stellen,
auf die wir hier bereits kurz antworten wollen:
1. Ist dies ein natürlicher Weg aus dem Leben?
Der Weg ist insofern natürlich, als keine lebensverkürzenden,
medizinisch-technischen Maßnahmen ergriffen werden.
2. Kann man diesen Weg ohne zu leiden und ganz ohne fremde
Hilfe bewältigen? Er ist nicht frei von Beschwerden. Das Durstgefühl
lässt sich durch gute Mundpflege in Grenzen
halten. Doch um diese Beeinträchtigung besser bewältigen
zu können, werden sich viele, die so ihr Leben beenden wollen, an
manchen Tagen ein Medikament zur Dämpfung des Bewusstseins wünschen.
3. Warum sollte man ausgerechnet einen längeren, für
manche doch schwierigen Weg wählen, wo es andere Möglichkeiten
gibt, auf humane Weise vorzeitig aus dem Leben zu scheiden? Die Antwort
ist dreifach:
a) Tötung auf Verlangen wird zwar
von manchen Ärzten gewährt, ist in Deutschland, der
Schweiz und Österreich
aber verboten.
b) Beihilfe zu einer wohlüberlegten
Selbsttötung ist in Deutschland zwar nicht
verboten, doch ist die Beschaffung eines hierzu
benötigten Mittels weder einfach noch in jedem Falle legal, und nur
ein Teil der Ärzte wird hierbei den Patienten voll unterstützen.
c) Das Sterben durch solche Methoden bedeutet einen abrupten Tod, während
beim Sterbefasten ein allmählicher, weitgehend harmonischer Abschied
vom Leben möglich ist.
Der Titel „Ausweg am Lebensende“ bezieht sich auf die Möglichkeit,
eine Leidenssituation durch beabsichtigtes, vorzeitiges Sterben in Würde
zu beenden. Hiermit verbinden wir, dass die Entscheidung wohlüberlegt
getroffen wurde und der Tod, möglichst in Anwesenheit von Angehörigen
oder Freunden, sanft (im Schlaf) eintritt, anstatt dass sich jemand – wie
es so oft bei alten
Menschen vorkommt – einsam und vielleicht
als Folge einer überstürzten Entscheidung auf
schreckliche Weise umbringt. Oft stellen sich einer humanen
Verwirklichung des Sterbewunsches erhebliche Hindernisse entgegen. Hier
kommen nicht allein „technische“, sondern auch manche rechtliche, ethische
und, für Ärzte, standesrechtliche Schwierigkeiten
ins Spiel. Auch in dieser Hinsicht stellt
das Sterbefasten einen Ausweg dar, denn man
kann manche Einwände, die in Deutschland
noch immer gegen Beihilfe zur Selbsttötung erhoben werden, auf
sich beruhen lassen.
Dass man das Leben nach
einer autonomen Entscheidung eines Tages durch Sterbefasten
beenden kann und hierfür keine schwierigen, z.T. rechtlich
bedenklichen Vorbereitungen nötig sind, wird für
manche etwas Befreiendes und Beruhigendes darstellen. Es gehört übrigens
zu den Vorteilen des Sterbefastens, dass man zu einem frühen Zeitpunkt
wieder anfangen kann mit Essen und Trinken, wenn
einem das Durchhalten zu schwer fällt oder
wenn man sich aus anderen Gründen dazu entschließt, doch noch
einige Zeit weiterzuleben.
Für Patienten, die Sterbefasten
in Erwägung ziehen, sowie deren Angehörige
und Freunde könnten zwei Dokumentarfilme von Interesse sein, die 2013
erschienen sind (Chabot 2013; Medienprojekt Wuppertal 2013)7
Wo es sich anbot, wurden
Aktualisierungen oder Verbesserungen (wir danken allen, die
uns dazu Vorschläge gemacht haben) vorgenommen. Das
Ende 2015 vom Bundestag beschlossene Gesetz, welches
nunmehr die sog. geschäftsmäßige Förderung der
Selbsttötung unter Strafe stellt (§ 217
StGB) und gegen das beim Bundesverfassungsgericht
zahlreiche Beschwerden eingegangen sind, hat vorläufig kaum
Auswirkungen auf unser Buch. Es bestehen gegenwärtig zu viele Unklarheiten,
inwiefern sich diese Strafrechtsänderung – so sie denn Bestand
hat – auf das Fördern und Helfen
beim Sterbefasten auswirken könnte.
Neu hinzugekommen ist das Kapitel
7 „Sterbefasten und Hospizbewegung“. Es trägt
der Tatsache Rechnung, dass sich vor allem
in den vergangenen zwei Jahren in der
deutschen Hospizbewegung samt der ihr zugehörigen
Palliativmedizin zunehmend Interesse am Thema gezeigt
hat, wie sich u. a. an Fortbildungen und Publikationen
(z.B. Alt-Epping et al. 2016, Krüskemper et al.
2016) erkennen lässt. Das Sterbefasten
wirft für die Hospizbewegung eine Reihe
von nicht ganz einfachen Fragen auf, deren
Beantwortung je nach Standpunkt unterschiedlich
ausfallen dürfte. Es ist aber durchaus vorstellbar, dass mittelfristig
das Thema Sterbefasten gerade von der Hospizbewegung in die Gesellschaft
weiter hineingetragen werden wird.
Die öffentliche Wahrnehmung des Themas hat
in letzter Zeit, insbesondere dank mehrerer Presse-
und Fach-Artikel (z. B.Fringer 2015)8, deutlich zugenommen
und die Forschung widmet sich diesen Fragen weiterhin
(z.B. Ivanovic ? et al. 2014, Bolt et al. 2015).
Das Echo auf unser Buch9 ist weiterhin positiv und auch das 2016
erschienene Buch „Sterbefasten“ von Christiane zur Nieden
wurde mit großem Wohlwollen aufgenommen.
Noch immer hüllen sich aber beispielsweise
die Kirchen und deren Unterorganisationen Caritas und Diakonie zum
Thema Sterbefasten in Schweigen. Dies gilt auch für die organisierte
Ärzteschaft, sieht man einmal ab von
der Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin
(Nauck et al. 2014), in der FVNF als eine
mögliche Entlastung für den Sterbenden
aufgeführt wird. Von größter Bedeutung
bleibt weiterhin die
alle Aspekte berücksichtigende Richtlinie
der Königlichen Niederländischen Medizinischen Gesellschaft
(KNMG) von 2015.
Zwecks leichterer Lesbarkeit verwenden wir
in unserem Buch nur die männliche Form als Oberbegriff. Wir
haben ausgiebig von der Möglichkeit Gebrauch
gemacht, Belege sowie ergänzende Informationen, die nicht
jeden Leser gleichermaßen interessieren dürften, in Anmerkungen
am Ende des Buches aufzuführen. Diese nehmen auch öfters Bezug
auf die „Sterbehilfe-
Debatte“ der letzten Jahre. Schließlich sei noch auf das Sach-
und das Personenregister am Ende des Buches verwiesen.
Wir möchten hier ganz herzlich Herrn Dr. med.
Roland Hanke danken, der durch so manche nützliche Information, aber
auch zuweilen kritische Anmerkungen im kontinuierlichen
Diskurs mit einem von uns (C.W.) immer wieder zur Verbesserung des Buches
beigetragen hat.
Haarlem, Niederlande, und Marburg, Februar 2017,
Boudewijn Chabot, Christian Walther"
Autoren: Dr. med. Boudewijn Chabot, PhD, Haarlem,
Niederlande, Psychiater und Sozialwissenschaftler.
Dr. rer. nat. Christian Walther, Neurobiologe i. R., arbeitete am Physiologischen
Institut, Universität Marburg.
Interview mit Dr. Christian Walther zum Thema Sterbehilfe und Sterbefasten
Bewertung: Ein
außerordentlich wichtiges und auch mutiges Buch, das alle wichtigen
Aspekte dieses schwieriges Thema gründlich und kompetent erfasst.
Querverweis: Ich
will selbstbestimmt sterben!
Bibliographie: Eichenberg, Christiane &/ Zimmermann, Peter
(2017) Einführung Psychotraumatologie.
München: Reinhardt-Verlag.
177 Seiten. 6 Abb. 5 Tab. UTB-M (978-3-8252-4762-1) kt € [D] 29,99
/ € [A] 30,90 / SFr 37,50 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
Verlags-Info: "Die Psychotraumatologie verzeichnet
einen rasanten Zuwachs in Klinik, Forschung und Lehre. Psychische Traumata
zu erkennen und zu behandeln wird in psychosozialen Berufen immer wichtiger.
Dieses Buch gibt einen kompakten Einblick in Ätiologie, Diagnostik
und Behandlung psychischer Traumata. Fallbeispiele und Interventionsstrategien
bereiten auf den Umgang mit traumatisierten Menschen vor. Berücksichtigt
wird dabei insbesondere die Rolle von Ressourcen und Resilienz sowie digitaler
Medien. Ein Überblick über Fragen der Begutachtung und Maßnahmen
der Psychoedukation sowie Internetlinks zu weiterführenden Hilfen,
Organisationen etc. runden das Lehrbuch zur Psychotraumatologie ab."
Inhaltsverzeichnis: PDF auf der Verlags-Homepage:
Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuches 10
1 Einführung - Epidemiologie, Prävention und Pathogenese
11
1.1 Allgemeines zur Psychotraumatologie 11
1. 2 Definitionen und Begriffsbestimmungen 12
1. 3 Wissenschaftsgeschichte und Konzepte der Psychotraumatologie
14
Der traumazentrierte Ansatz Janets 15
Psychoanalyse 15
Stressforschung 17
1. 4 Epidemiologische Daten 18
1. 5 Prävention psychischer Erkrankungen nach Traumatisierungen
20
Allgemeine Grundsätze der Primärprävention von Traumafolgestörungen
21
Spezielle Inhalte und Bewertung präventiver Ansätze
21
1. 6 Pathogenese und Verlauf trauma-induzierter Störungsbilder
25
1. 7 Psychobiologie trauma-induzierter Störungsbilder
30
(Neuro-)hormonale Veränderungen 31
Veränderungen im fMRT und PET 32
(Epi-)genetische Dispositionen und Veränderungen
32
1. 8 Fragen zu Kapitel 1 33
2 Diagnostik im Spektrum der Traumafolgestörungen . . .
. 34
2 .1 Diagnostik und Differenzialdiagnostik 34
2 . 2 Testdiagnostische Verfahren 36
Allgemeine Trauma-Skalen 37
Skalen für spezielle psychotraumatische Syndrome 40
Skalen zur Erfassung von allgemeiner psychischer Symptombelastung und
Komorbidität 41
2 . 3 Traumatisierung im spezifischen Kontext: Situationstypologie
. . 42
Holocaust 42
Folter und Exil 44
Flüchtlinge 45
Traumatisierungen im militärischen Kontext und bei Einsatzkräften
47
Traumatisierung in der Kindheit 50
Traumatisierung im höheren Lebensalter 54
Vergewaltigung 56
Lebensbedrohliche Erkrankung als Faktor psychischer Traumatisierung
58
Mobbing 60
2.4 Spektrum der Traumafolgestörungen 62
2.5 Diagnostische Konzepte im Rahmen der Frühintervention
und zielgruppe4.1 nspezifische Intervention (ZGI) 66
2.6 Fragen zu Kapitel 2. 70
3 Ressourcen und Stabilisierung in der Psychotraumatologie 71
3.1 Was sind Ressourcen? 71
3.2 Ressourcen in der Stabilisierung traumatisierter Patienten
72
Ziele von Stabilisierung 73
Therapeutische Grenzen 84
3.3 Fragen zu Kapitel 3 85
4 Behandlung: Allgemeine Grundsätze 86
4.1 Was wirkt in der Traumatherapie? 87
4.2 Hinweise zur Gesprächsführung mit traumatisierten
Menschen 88
Allgemeine Grundsätze 88
Therapeutische Grundhaltung in der Psychotraumatologie - Parteiliche
Abstinenz 90
Umgang mit Grenzen in der Psychotraumatologie 91
4.3 Regeln für die Traumatherapie
Aufbau eines hilfreichen Arbeitsbündnisses und Umgang mit typischen
Übertragungs- und Gegenübertragungsreaktionen in der Traumatherapie
97
4.4 Psychohygiene der Traumahelfer 98
4.5 Fragen zu Kapitel 4 101
5 Behandlung: Spezifische Konzepte 102
5.1 Akutinterventionen nach Traumatisierung 102
5.2 Psychodynamische Verfahren 105
Psychodynamische Kurztherapie nach Horowitz 106
Mehrdimensionale Psychodynamische Traumatherapie (MPTT). . 108
Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie (PITT) nach Reddemann
110
5.3 Verfahren der Verhaltenstherapie 113
PTBS-Therapie nach Scrignar 113
Kognitive Verhaltenstherapie 114
5.4 Eye Movement Desensitizatlon and Reprocessing (EMDR) 116
5.5 Narrative Expositionstherapie (NET) 118
5.6 Trauma und Spiritualität 119
Umgang mit Wertorientierungen, Schuld und Scham in der Traumatherapie
122
Therapeutische Ansätze 124
5.7 Komplementäre Verfahren 126
Kreativ-künstlerische Verfahren 126
Körperorientierte und alternativ-therapeutische Verfahren
128
5.8 Medikamentöse Unterstützung des therapeutischen
Prozesses 128
5.9 Weitere Traumafolgestörungen, komorbide Erkrankungen
und ihre Behandlung 130
5.10 Interventionen mit modernen Medien 137
Internet 138
Virtuelle Realitäten 140
Serious Games und Apps 141
5.11 Risiken und Nebenwirkungen von Traumatherapie 143
5.12 Zusammenfassendes Fallbeispiel 145
5 .13 Fragen zu Kapitel 5 148
6 Begutachtung von Traumafolgestörungen 150
6.1 Allgemeine Grundsätze der Begutachtung von Traumafolgestörungen
150
6.2 Spezielle gutachterliche Fragestellungen 151
Entschädigungsrecht 152
Strafrecht 154
Dienst- und Erwerbsfähigkeit 155
Ausländerrecht 155
6.3 Fragen zu Kapitel 6 156
Anhang 157
Weiterführende Internetadressen 157
Literatur 160
Sachregister 175
Leseprobe: 5 Behandlung: Spezifische Konzepte
(S. 102-105) [PDF auf der Verlags-Homepage]
Anhang: Weiterführende Internetadressen
157, Literatur 160, Sachregister 175.
Besonderes:
AutorInnen: "Univ.-Prof. Dr. phil. habil.
Christiane Eichenberg, Dipl.-Psych., Psychotherapeutin (Psychoanalyse),
Leiterin des Instituts für Psychosomatik an der Fakultät für
Medizin der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien, lehrt und forscht
zu Psychotraumatologie, E-Mental Health und Psychotherapie.
PD Dr. med. Peter Zimmermann, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie,
leitet das Psychotraumazentrum der Bundeswehr im Bundeswehrkrankenhaus
Berlin."
Bewertung: Kompaktes,
übersichtlich gegliedertes Praxiskompendium zur Psychotraumatologie
orientiert an Fischer-Riedesser (Tiefenpsychologie, Psychoanalyse).
In der Liste der Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft
der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachverbände (Flatten at al.
2011) zu den traumatische Ereignisse (S. 13) fehlen emotionale Vernachlässigung
und Deprivation, die für das S. 14 dargelegte Modell der kumulativen
Traumatisierung oft sehr wesentlich sind.
Der Forderung, S. 150: "Der Begutachtungsprozess
sollte grundsätzlich von einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie,
ggfs. mit psychologischer Unterstützung, durchgeführt werden."
ist grundsätzlich zu widersprechen, wie auch die vielen skandalösen
Fehlleistungen
der forensischen Psychiatrie der letzten Jahre überdeutlich gemacht
haben. Im allgemeinen fehlen ÄrztInnnen und PsychiaterInnen im erheblichen
Maße die psychologischen Grundlagen (> Psychologie,
Psychopathologie und Psychiatrie) insbesondere in Entwicklungspsychologie,
differentieller und Persönlichkeitspsychologie und besonders auch
der Sozialpsychologie, aber auch Aussagepsychologie im forensischen Bereich
(> Aussagepsychologie, Aussagepsychologie
bei Traumata).
Schreiber, Constantin (2017) Inside
Islam Was in Deutschlands Moscheen gepredigt wird. Düsseldorf:
Econ.
Verlagsinfo: "Millionen Muslime leben unter uns, doch wir wissen fast
nichts über sie. Wie viele Muslime gibt es eigentlich in Deutschland
und wie und wo gehen sie ihrem Glauben nach? Constantin Schreiber hat sich
dafür auf die Suche gemacht und liefert den ersten deutschen Moschee-Report:
Wo gibt es überall Moscheen und was predigen Imame beim Freitagsgebet?
Wie wird über Deutschland gesprochen, wenn keine Kamera dabei ist
und man sich unbeobachtet fühlt? Schreiber recherchiert in einer für
viele unverständlichen Realität, die unsere Gesellschaft prägt
wie nie zuvor."
Birkenfeld, Bradley C. (2017) Des Teufels
Banker. Wie ich das Schweizer Bankgeheimnis zu Fall brachte. München:
FBV.
Verlagsinfo: "Schweizer Nummernkonten und Offshore-Vehikel – Bradley
Birkenfeld war Meister im Spiel um Millionen, die er für vermögende
Kunden in den Untiefen des Schweizer Bankensystems versteckte. Für
die Schweizer Großbank UBS jettete er um die Welt, traf sich mit
den Schönen und Reichen und half, deren Vermögen vor den Steuerbehörden
oder den Ehe- und Geschäftspartnern zu verbergen. Ein Leben wie in
einem James-Bond-Film, mit schnellen Autos, attraktiven Frauen und mehr
Geld, als man in einem Leben ausgeben kann.
Als er Wind davon bekam, dass ihn die UBS für
genau jene so lukrativen Tätigkeiten als Sündenbock opfern wollte,
brach er sein Schweigen und wandte sich als Whistleblower an die US-Regierung.
Aber anstatt auf offene Ohren zu stoßen, wurde er als Verschwörungstheoretiker
abgestempelt – das Justizministerium versuchte, ihn mundtot zu machen.
Doch Birkenfeld ließ sich nicht einschüchtern und gab seine
Informationen an den US-Senat sowie die Aufsichts- und Steuerbehörden
weiter. Das hochbrisante Material führte zu Steuernachzahlungen von
bisher 15 Milliarden Dollar und letzten Endes zum Fall des Schweizer Bankgeheimnisses.
Dafür nahm er sogar 30 Monate Gefängnis in Kauf.
2012, wieder in Freiheit, gewährte ihm die
Bundessteuerbehörde eine Belohnung von 104 Millionen Dollar, die größte
jemals an einen Whistleblower ausbezahlte Belohnung. In »Des Teufels
Banker« erzählt Bradley Birkenfeld erstmals die wahre Geschichte
und gibt einen einmaligen und gleichsam schockierenden Einblick in eine
Welt, in der Diskretion alles bedeutet."
Ziegler, Jean (2016) Der schmale Grat der Hoffnung.
Meine gewonnenen und verlorenen Kämpfe und die, die wir gemeinsam
gewinnen werden. München: Randomhouse.
Verlagsinfo: "Seit vielen Jahren setzt sich Jean Ziegler im Auftrag
der Vereinten Nationen mit all seinen Kräften für die Menschen
ein, die Frantz Fanon die Verdammten der Erde genannt hat. Zunächst
als UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, dann als
Vize-Präsident des Beratenden Ausschusses des Menschenrechtsrats kämpft
er gegen Hunger und Unterernährung, für Menschenrechte, für
Frieden.
Von diesen Kämpfen, seinen Erfolgen – aber
auch den Niederlagen – berichtet Jean Ziegler aus unmittelbarer Erfahrung,
beleuchtet die imperialen Machenschaften hinter den demokratischen Kulissen,
analysiert die Strategien der Beutejäger des globalisierten Finanzkapitals.
In Sieg und Niederlage fragt sich der unversöhnliche Zeitzeuge angesichts
der mörderischen Spiele der Mächtigen dieser Welt: Was können
wir tun, damit die von Roosevelt und Churchill inspirierte Vision einer
Weltorganisation politische Praxis wird und die Vereinten Nationen instand
gesetzt werden, den Frieden, die Menschenrechte und den Völkern der
Welt ein Existenzminimum zu sichern?
Nicht zuletzt übermittelt uns der unbeirrbare
Streiter für Recht und Gerechtigkeit mit diesem lebendigen, leidenschaftlichen
und sehr persönlichen Buch eine Botschaft der Hoffnung."
Rezension: Auf Rubikon von Hans See.
Bibliographie: Welzer,
Harald (2017) Wir sind die Mehrheit. Für
eine offene Gesellschaft. Frankfurt: Fischer.
Verlags-Info: "Schlagende Argumente gegen
Rechtspopulisten und andere Menschenfeinde Das Buch für Offenheit
und demokratische Werte Populisten dominieren immer stärker den öffentlichen
Diskurs, Politik und Medien reagieren aufgeschreckt. Es scheint fast vergessen,
dass es immer noch eine demokratische und freiheitliche Mehrheit gibt.
Zeit sich zu Wort zu melden! Der Bestsellerautor und Sozialpsychologe Harald
Welzer liefert die Argumente, die man allen rechtspopulistischen Dummheiten
erfolgreich entgegenhalten kann."
Inhaltsverzeichnis: [PDF auf der Verlagsseite]
Leseprobe: [PDF auf der Verlagsseite] Hieraus
S. : ...
"Der moderne demokratische Verfassungsstaat
setzt bei seinen Bürgern eine Übereinstimmung
auch darüber voraus, was nicht abstimmbar ist – Vertrauen, Verantwortung,
Gemeinwohl. Das sind moralische Grundvoraussetzungen, die das
soziale Leben grundieren, ohne dass es dafür Gesetze
gibt. Im Moment erleben wir eine chronische Verletzung solcher Grundvoraussetzungen,
und man muss sich davor hüten, sich an so etwas zu gewöhnen.
Dann nämlich verliert man den moralischen Kompass, der gerade in krisenhaften
Zeiten nötiger ist als in ruhigeren.
Damit ist schon umrissen, was ich in diesem kleinen
Buch erzählen möchte – dass wir
in einer Gesellschaftleben, die uns allen die Freiheit eröffnet, sie
nach unseren Bedürfnissen und Wünschen mitzugestalten,
die uns aber auch die persönliche Verantwortung aufer[>11] legt,
aktiv für diese Gesellschaft einzutreten und sie zu schützen,
wenn sie angegriffen wird. Und im Augenblick wird sie so massiv angegriffen
wie noch nie in der Nachkriegsgeschichte.
Da sind zum einen die islamistischen Terroristen,
die alles andere wollen als eine offene Gesellschaft und dafür
Menschen ermorden, scheinbar wahl- und ziellos,
wie auf dem Berliner Weihnachtsmarkt. Aber Terror ist, auch wenn es sich
merkwürdig anhören mag, vor allem Kommunikation: Gerade
mit der Beliebigkeit der Orte und der Opfer, mit der Unberechenbarkeit
des nächsten Anschlags und in der Verachtung ihres eigenen Lebens
erzeugen Terroristen Ängste, die Vertrauen
zersetzen. Ihre Gewalttaten sind kalkulierte Inszenierungen,
die die politische Aufmerksamkeit auf Fragen der Sicherheit
zentrieren und zugleich attraktiv auf Verführbare
wirken: Wie muss man sich als kleiner Dschihadist wohl fühlen, wenn
– wie nach den Anschlägen von Paris und Brüssel –
Flughäfen geschlossen und Innenstädte
von Metropolen leergefegt werden? Grandios – wenn man es als spätpubertärer
junger Gewalttäter hinkriegen kann, eine komplette Gesellschaft, die
man hasst, in Angst und Schrecken zu versetzen.
Daraus kann man zwei Lehren
ziehen: Die erste ist frustrierend und lautet,
dass es gegen Terror keinen absoluten Schutz gibt. Punkt. Die zweite ist
schon erfreulicher: Man kann Terrorismus am
besten bekämpfen, indem man aufhört,
den Mördern öff entliche Bühnen zu bauen. Man
muss schlicht damit aufhören, endlos die Gesichter und Namen durch
die Medien zu jagen, die [>12] Überwachungsvideos
zu zeigen, die Taten wieder und wieder zu dokumentieren. Denn genau
das macht die Mörder unter ihresgleichen zu Helden, und
an nichts könnten wir weniger interessiert sein als daran.
....
Die Offene Gesellschaft gibt es: Sie ist der demokratische
Verfassungsstaat, ihre modernste Verfassung bis heute ist das Grundgesetz
von 1949. Das Grundgesetz regelt das Zusam
menleben aller Deutschen, egal welcher Herkunft sie sind, es
schützt die Einzelnen vor Willkür, Not und Unrecht, es
erlaubt ihnen unabhängig von ihrem Vermögen oder ihrer Gesundheit
Teilhabe, und es sieht vor, dass der Staat als Sozialstaat Daseinsvorsorge
betreibt. [>S.18] |
Literaturangaben Welzers
-
S. 15: Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.): Gespaltene Mitte -Feindselige Zustände.
München 2016; https://www.fes-gegen-rechtsextremismus.de/pdf_16/ Gespaltene%20Mitte_Feindselige%20Zustände.pdf
-
S. 25 ff.: Karl Popper: Die Paradoxien der Souveränität (1945).
S. 309-315, in: David Miller (Hg.): Karl Popper Lesebuch. Tübingen
2015.
-
S. 55ff.: Harald Welzer: Täter. Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder
werden. Frankfurt am Main 2005.
-
'S. 57: Eric Johnson & Karl-Heinz Reuband: What we knew. Terror, Mass
Murder and Everyday Life in Nazi Germany. London 2005, S. 349-357.
-
S. 58: Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden. Die Jahre
der Verfolgung. München 1998, S. 49 ff.
-
S. 59: Alex Bruns-Wüstefeld: Lohnende Geschäfte. Die »Entju-dung«
am Beispiel Göttingens. Hannover 1997, S. 69.
-
S. 82: Ralf Dahrendorf in: Die Zeit, www.zeit.de/1997/47/ thema.txt. 19971114.xml.
-
S. 102: Zum Beispiel: https://www.uni-bielefeld.de/ikg/ Handout_Fassung_Montag_
1212.pd.
-
S. 112: Klaus Wiegandt (Hg.): Mut zur Nachhaltigkeit. 12 Wege in die Zukunft.
Frankfurt am Main 2016.
Quellenhinweise
Einige der hier formulierten Gedanken habe ich auch schon an anderer
Stelle geäußert, in der Reihenfolge der Argumente hier finden
sich gleiche oder ähnliche Überlegungen auch in:
www.zeit.de/2016/50/donald-trumps-erfolg-gruende-waehler-analyse- soziale-
Ungerechtigkeit
NIDO, »Wenn es einfach war, könnten es ja auch die Anderen
machen! Brief an die Kinder« https://www.stern.de/nido/-wenn-es—einfach-waere-—
koennten—es-ja-auch-die-andern— machen-7252852.html
Philosophie Magazin 2/2017, »Identitätspolitik - Krankheit
oder Kur?«
Spiegel online: https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/debatte-um-rechtsruckwir-sind-s-die-mehrheit-harald-welzer-a-1112961.html
Handelsblatt, 8.9.2016. »Wenn es brennt, Ruhe bewahren!«
_
Autor: "Harald Welzer, geboren 1958, ist
Direktor von Futurzwei – Stiftung Zukunftsfähigkeit, Professor für
Transformationsdesign an der Universität Flensburg. Daneben lehrt
er an der Universität St. Gallen. In den Fischer Verlagen sind von
ihm erschienen: ›»Opa war kein Nazi«. Nationalsozialismus und
Holocaust im Familiengedächtnis‹ (zus. mit S. Moller und K. Tschuggnall,
2002), ›Täter. Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden‹
(2005), ›Soldaten. Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben‹
(zus. mit Sönke Neitzel, 2011), Der FUTURZWEI-Zukunftsalmanach 2015/16
(2014), ›Selbst denken‹ (2013), ›Autonomie. Eine Verteidigung‹ (zus. mit
Michael Pauen, 2015) und zuletzt ›Die smarte Dikatur. Der Angriff auf unsere
Freiheit‹. Seine Bücher sind in 21 Ländern erschienen."
Bewertung: Ein
aufrüttelndes Buch besonders an die schweigende oder passive demokratische
Mehrheit, für Recht, Sozialstaat und Demokratie offen, klar, deutlich
und nachhaltig einzutreten. In diesen Zeiten ist sich sein Teil denken,
zu wenig, selbst wenn es noch so kritisch oder fortschrittlich ist. Auch
wenn ich einiges an dieser "Demokratie" und z.B. an der Flüchtlingspolitik
kritisch sehe, teile ich die Grundhaltung dieses Weckrufes. Wir dürfen
uns grundlegende demokratische Errungenschaften nicht von den rechten oder
gar Neonazis kaputt machen lassen. Echte Demokraten sind einem schwierigen
Spagat in der Abgrenzung zwischen den Scheindemokraten, Vorteilsdemokraten,
Oligarchen und den Antidemokraten ausgesetzt. Ich vermisse bei Harald Welzer
in der Demokratiedebatte eine Rezeption der wichtigen demokratiekritischen
Werke Herbert von Arnims,
z.B. "Vom schönen Schein der Demokratie".
Bibliographie: Pospeschill, Markus (2010) Testtheorie,
Testkonstruktion, Testevaluation. Mit 77 Fragen zur Wiederholung. München:Reinhardt-Verlag..
246 Seiten. 71 Abb. UTB-M (978-3-8252-3431-7) kt € [D] 25,99 / €
[A] 26,80 / SFr 35,80 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
Verlags-Info: "Die Theorie, Planung und Überprüfung
von Tests ist ein wichtiger, prüfungsrelevanter Bereich im Psychologiestudium.
Auch in der späteren Praxis ist es unverzichtbar, Tests richtig anwenden
und in ihrem Ergebnis beurteilen zu können. Dieses Buch gibt Studierenden
eine verständliche und fundierte Einführung in Kriterien wissenschaftlicher
Testgüte, Testentwicklung und Itemkonstruktion, klassische und probabilistische
Testtheorie, Testevaluation und Interpretation von Testresultaten. Vertiefende
Kapitel beschreiben u. a. den Einsatz von Statistik-Software und die Durchführung
von Faktorenanalysen. Mit Schlüsselbegriffen in der Marginalienspalte,
Definitionen, Zusammenfassungen und Kontrollfragen bestens zur Prüfungsvorbereitung
geeignet!"
Inhaltsverzeichnis: Auf der Vlagsseite auch
als PDF.
Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuchs 9
Vorwort 10
Road (Concept) Map 12
I Testtheoretische Grundlagen
1 Kriterien wissenschaftlicher Testgüte 16
1 .1 Objektivität 18
1 .2 Reliabilität 21
1 .3 Validität 24
1 .4 Normierung / Testeichung 28
1 .5 Skalierung 29
1 .6 Ökonomie / Wirtschaftlichkeit 30
1 .7 Nützlichkeit / Utilität 30
1 .8 Zumutbarkeit 30
1 .9 Unverfälschbarkeit 31
1 .10 Testfairness 31
1 .11 Vergleichbarkeit 32
1 .12 Transparenz 32
2 Testentwicklung 35
2 .1 Testplanung 35
2 .1 .1 Festlegung der Erhebungsmerkmale 36
2 .1 .2 Festlegung der Testart 37
2 .1 .3 Festlegung des Geltungsbereichs 38
2 .2 Strategien zur Testentwicklung 40
2 .2 .1 Rationale Konstruktionsstrategie 40
2 .2 .2 Externale Konstruktionsstrategie 41
2 .2 .3 Induktive Konstruktionsstrategie 42
2 .2 .4 Prototypenansatz 43
2 .2 .5 Intuitive Konstruktionsstrategie 43
2 .3 Itemkonstruktion 44
2 .3 .1 Items mit offenem Antwortformat 45
2 .3 .2 Items mit gebundenem Antwortformat 47
2 .4 Fehlerquellen bei der Beantwortung von Items 58
2 .4 .1 Soziale Erwünschtheit 58
2 .4 .2 Antworttendenzen 61
2 .5 Prinzipien der Itemformulierung 63
2 .5 .1 Itemarten 63
2 .5 .2 Itemverständlichkeit 64
2 .5 .3 Itemvariabilität 66
2 .6 Erstellung einer Test-Betaversion 67
2 .6 .1 Testanweisung 67
2 .6 .2 Anordnung des Itempools 68
2 .6 .3 Erprobung der Test-Betaversion 69
3 Testevaluation 72
3 .1 Datenstruktur der Messungen 72
3 .2 Itemschwierigkeit 73
3 .2 .1 Itemschwierigkeit bei Leistungstests 74
3 .2 .2 Itemschwierigkeit bei Persönlichkeitstests 76
3 .3 Itemvarianz 77
3 .4 Itemtrennschärfe 80
3 .4 .1 Berechnungen der Trennschärfe 80
3 .4 .2 Interpretation der Trennschärfe 82
3 .4 .3 Part-Whole-Korrektur 83
3 .4 .4 Selektionskennwert 83
3 .5 Kriterien der Itemselektion 85
3 .6 Testwertermittlung 86
3 .6 .1 Testwertermittlung bei Leistungstests 86
3 .6 .2 Testwertermittlung bei Persönlichkeitstests 87
3 .6 .3 Statistische Maße 88
3 .6 .4 Normalisierung schiefer Testwertverteilungen 93
4 Klassische Testtheorie 97
4 .1 Axiome der Klassischen Testtheorie 97
4 .1 .1 Existenzaxiom 97
4 .1 .2 Verknüpfungsaxiom 98
4 .1 .3 Unabhängigkeitsaxiom 98
4 .1 .4 Zusatzannahmen 98
4 .1 .5 Erläuterungen zum Konzept des Messfehlers 99
4 .2 Bestimmung des wahren Testwertes 101
4 .3 Bestimmung der wahren Varianz und Fehlervarianz
102
4 .4 Bestimmung der Reliabilität 103
4 .5 Reliabilität und Testlänge 104
4 .6 Standardmessfehler 105
4 .7 Konfidenzintervall des wahren Testwertes 107
4 .8 Minderungskorrekturen 107
4 .9 Kritik an der Klassischen Testtheorie 109
5 Probabilistische Testtheorie 114
5 .1 Manifeste und latente Variablen 114
5 .2 Lokale stochastische Unabhängigkeit 116
5 .3 Latent-Trait-Modelle (LTM) 119
5 .3 .1 Einparameter-Logistisches Modell (1PL) 122
5 .3 .2 Zweiparameter-Logistisches Modell (2PL) 132
5 .3 .3 Dreiparameter-Logistisches Modell (3PL) 133
5 .4 Latent-Class-Modelle (LCA) 135
5 .4 .1 Allgemeine Modellgleichung der LCA 136
5 .4 .2 Parameterschätzung und Modelltests in der LCA 140
5 .5 Modellerweiterungen 148
5 .5 .1 Mixed-Rasch-Modelle 148
5 .5 .2 Ordinales Rasch-Modell 150
5 .6 Adaptives Testen 153
5 .6 .1 Strategien der Itemauswahl 154
5 .6 .2 Vor- und Nachteile adaptiven Testens 156
II Methodische Überprüfung
6 Testgütebestimmung und Interpretation von Testresultaten
160
6 .1 Reliabilität 160
6 .1 .1 Test-Retest-Reliabilität 161
6 .1 .2 Paralleltest-Reliabilität 163
6 .1 .3 Splithalf-Reliabilität 165
6 .1 .4 Interne Konsistenz 167
6 .1 .5 Zusammenfassende Würdigung 170
6 .2 Validität 176
6 .2 .1 Inhaltsvalidität 178
6 .2 .2 Kriteriumsvalidität 180
6 .2 .3 Konstruktvalidität 182
6 .2 .4 Zusammenfassende Würdigung 185
6 .3 Norm- vs . Kriteriumsorientierung 187
6 .3 .1 Normorientierte Testwertinterpretation 188
6 .3 .2 Kriteriumsorientierte Testwertinterpretation 192
7 Faktorenanalyse 198
7 .1Exploratorische Faktorenanalyse 198
7 .1 .1 Extraktionsmethode 199
7 .1 .2 Fundmentaltheorem 200
7 .1 .3 Abbruchkriterien 203
7 .1 .4 Rotationsmethoden 205
7 .1 .5 Voraussetzungen zur Durchführung 207
7 .2 Konfirmatorische Faktorenanalyse 210
7 .2 .1 Modellspezifikation 212
7 .2 .2 Modellidentifikation 214
7 .2 .3 Modellevaluation 217
7 .2 .4 Voraussetzungen zur Durchführung 223
7 .2 .5 Konfirmatorische MTMM-Analyse 228
Anhang 234
Notationstabelle lateinischer Buchstaben 234
Notationstabelle griechischer Buchstaben 238
Literatur 239
Sachregister 244
Leseprobe: Testgütekriterien PDF
von der Verlagsseite.
Autor: "PD Dr. Markus Pospeschill lehrt und
forscht als Akademischer Oberrat im Fach Psychologie an der Universität
des Saarlandes u. a. in den Bereichen Methodenlehre, Forschungsmethoden
und Psychodiagnostik. Weitere Informationen zum Autor erhalten Sie unter
www.uni-saarland.de"
Bewertung: Ein
didaktisch sehr gut aufgemachtes, praktisch nützliches Buch zur Einführung
und Orientierung psychologischer Testtheorie, das im Traditionellen verhaftet
ist und grundlegende Probleme - wie die meisten Testtheoriebücher
- ausklammert (z.B. "messen" per fiat). Die kriteriumsorientierte Testtheorie
(Klauer) wird nicht erwähnt.
Bibliographie: Schubert, Stefan (2014) Gangland
Deutschland Wie kriminelle Banden unser Land bedrohen. Mümnchen:
riva.
Verlags-Info: "Bandenkriege um Territorien
und kriminelle Geschäftsfelder kannte man bisher fast nur aus amerikanischen
Metropolen wie Los Angeles. Doch es gibt sie längst auch in Deutschland,
die Gangs und Banden, die tödliche Revierkämpfe austragen, mit
Drogen handeln, Schutzgeld erpressen und Zuhälterei betreiben: die
Black Jackets, die United Tribuns, die Satudarah und die Red Legion zum
Beispiel. Einen zusätzlichen
Brennpunkt bilden Mitglieder türkisch-libanesisch-arabischer Großfamilien
wie des sogenannten Miri-Clans, die sich einen blutigen Kampf mit der gewaltbereiten
Rockerszene um die Vormachtstellung im Milieu liefern.
Der ehemalige Polizist, angesehene Rockerexperte
und Bestsellerautor Stefan Schubert stellt erstmals diese neu gebildeten
kriminellen Gruppierungen in den Fokus der Öffentlichkeit und enthüllt
brisante Insiderinformationen. Gangland Deutschland schildert die Entstehungsgeschichte
der bedeutenden Gangs in Deutschland, beschreibt ihre Besonderheiten und
rekonstruiert die begangenen Straftaten und Territorialkriege. Zudem wird
aufgezeigt, wie Innenminister und Justiz angesichts dieser neuen Kriminalitätswelle
versagt haben und welch verheerende Auswirkungen das auf den sozialen Frieden
in unserer Gesellschaft hat."
Inhaltsverzeichnis:
"Vorwort. 9
1. Kapitel
Black Jackets – »Wir sind eine Streetgang«.
13
Ganggründung mithilfe von Steuergeldern. 14
Die YouTube- und Facebook-Propaganda 22
South Central in Stuttgart 27
Black Jackets vs. La Fraternidad. 30
Out in bad standing – Angst als Geschäftsmodell. 36
Raub, Drogen & Anabolika. 41
210, 25, CAVE CANEM. 45
Die Expansion der Bulldogge 47
2. Kapitel
Black Jackets vs. United Tribuns 51
Krieg im Rotlicht. 51
Molotowcocktails. 53
Türsteherkrieg 61
3. Kapitel
Die Gesellschaft und die Straßenbanden 67
Die Gangs in den Medien 67
Das Verschweigen der Täternationalitäten –
die Alibirichtlinie der Journalisten 68
Willkürliche Gewalt nach innen und außen. 70
Sozialarbeiter beziehen Stellung. 74
Praktiker gegen die Kuscheljustiz. 76
4. Kapitel
Risiken und Nebenwirkungen 79
Black Jackets Ludwigsburg – der »Abzockerclub«. 79
Die Zukunft gehört den Gangs 84
Kokain. 86
Polizei vs. Black Jackets. 90
Sufinal (Euer Ende) 93
210 – die Expansion. 97
Brandstiftung will gelernt sein 102
Bonn-Bad Godesberg – vom glamourösen Diplomatenviertel zur No-go-Area.
104
5. Kapitel
Outlaw Motorcycle Gangs vs. Streetgangs 113
Von den Black Jackets zum Black Warriors MC. 113
Rockergangs vs. Black Jackets, Tribuns & Co. 117
Black Jackets vs. Hells Angels – Stellvertreterkrieg der Kulturen?
121
6. Kapitel
Red Legion 129
Die Rache der PKK. 130
Black Jackets vs. Red Legion – Justitia im Dealexzess. 135
Blutrache – tödliche Weihnachten. 139
Rotlichtkrieg – mit Pistolen und Dönermessern in den Kampf.
148
Der Facebook-Krieg. 151
Der Innenminister entdeckt eine »kriminelle
rockerähnliche Gruppierung«. 156
»Trotz Verbot nicht tot« – Angriff auf die Hells Angels.
158
7. Kapitel
Gangland Deutschland. 165
Gangs im Schatten der großen zwei. 165
La Fraternidad. 166
Big Brothers. 167
Rockerbande statt Straßengang. 170
Rock Machine Germany. 171
Mongols. 175
Median Empire 178
Satudarah . 179
8. Kapitel
United Tribuns – Rotlicht im Schwarzwald 187
Polizei vs. United Tribuns. 189
Ferrari Spider 360. 190
Zuhältergang im Schwarzwald. 191
Großrazzia im Sommer. 192
Die Ware Frau. 194
Der Zuhälterprozess von Konstanz. 198
Leben wie Gott in Bosnien. 202
Die »Muppet Show« vor Gericht 204
Jeder gegen jeden in Pforzheim 205
Ein höllisches Mordkomplott. 211
GSG 9 vs. Tribuns. 214
Sieg für die Streetgang 215
Schutzgelderpressung. 217
Die Integrationsindustrie – Steuergelder zur
Ganggründung, Rekrutierung und Ausbildung 218
Drive-by-Shooting. 220
Go West. 221
Soziale Unruhen durch Gangs – die Rache der Drogenbanden. 226
Fazit 231"
Leseprobe 1: Aus dem Vorwort:
"Hells Angels, Bandidos und andere Motorradgangs sind in den deutschen
Medien allgegenwärtig. Sie sind das Thema ganzseitiger Reportagen
in den meinungsbildenden Tageszeitungen, sie beherrschen die Fernsehberichterstattung
und lösen eine nicht enden wollende Flut von Buchveröffentlichungen
aus, die sich unermüdlich mit der Rockerkriminalität auseinandersetzt.
Auch mein drittes Buch »Wie die Hells Angels Deutschlands Unterwelt
eroberten« (riva Verlag, 2012) handelt von den Ursprüngen und
Strukturen dieser Clubs und analysiert das Vorgehen der Hells Angels im
gewaltsamen Kampf um das deutsche Rotlichtmilieu.
Nach dem Erscheinen meines Buches wurde von Mitgliedern
und Sympathisanten der Szene diese Fokussierung auf die Rockerkriminalität
in Onlinekommentaren, in sozialen Netzwerken und auch beim persönlichen
Gespräch kritisiert. Dabei stritten die meisten Gesprächsteilnehmer
weder eine tiefe Verstrickung einzelner Charter und Chapter mit der organisierten
Kriminalität ab noch versuchten sie schwere Gewaltverbrechen zu bagatellisierten.
Sie ärgerten sich viel mehr über die Häufung der negativen
Berichterstattung im Verhältnis zur tatsächlichen Beteiligung
an der viel zitierten organisierten Kriminalität. Der größte
Akteur dieses Verbrechenszweiges seien doch Familienclans und ethnisch
gruppierte Gangs, kriminelle Ausländer eben, aber das dürfe man
in Deutschland eben nicht sagen – so die Argumentationsführung dieser
Kritiker. Doch wie sehen die Zustände auf Deutschlands Straßen
nun tatsächlich aus? Wer sind diese Gangs und Clans, von denen die
Rede ist?
Geprägt wurde das Gangphänomen vor allem
in Amerika und durch die entsprechenden Hollywoodfilme. Nachdem US-Polizeiexperten
zuvor die Rockergangs bereits als »einzigen 100-prozentig amerikanischen
Import der organisierten Kriminalität« bezeichnet hatten, hat
sich besonders in den letzten vier Jahren auch der nächste amerika[>10]nische
Gewalt- und Kriminalitätsimport explosionsartig in Deutschland
verbreitet: die Straßengangs.
Viele Erkennungsmerkmale einer solchen Gang wurden
in der Bundesrepublik von den amerikanischen Gangs übernommen: die
Strukturen, das Territorialverhalten, die Tätowierungen, Zahlencodes
und Akronyme. Spricht man mit einem Angehörigen der Gangszene in Deutschland,
so wird selbst bei konkurrierenden Streetgangs immer wieder ein Hollywoodfilm
als die Inspiration genannt: Blood in, Blood out – Verschworen auf Leben
und Tod. Viele Gangmitglieder in Deutschland greifen zur Beschreibung ihres
Lebensgefühls auf Zitate und Bilder aus diesem Film zurück."
Leseprobe 2: Aus dem Fazit:
"Vermummte und bewaffnete Rollkommandos, die in Horden über verfeindete
Gangs herfallen und erst von ihren Opfern ablassen, wenn deren Schädel
infolge der Schläge aufgeplatzt sind und die Gehirnmasse austritt.
Drive-by-Shootings mit Maschinenpistolen, Handfeuerwaffen, selbst mit Handgranaten.
Messerangriffe auf konkurrierende Türsteher. Schutzgelderpressungen
und Folterungen der ausstiegswilligen Gangmitglieder. Gewalt, die auch
vor gezielten Attacken auf Staatsorgane und Polizisten nicht haltmacht.
Drogendeals, die längst gewerbs- und bandenmäßige Ausmaße
erreicht und eine wahre Gewaltwelle und Verbrechensflut gegen Unbeteiligte
ausgelöst haben. Dazu Blutrache und Selbstjustiz, Brandanschläge,
Machetenhiebe, Schießereien, Mord, Totschlag, ausbeuterische Zuhälterei,
Zwangsprostitution, Vergewaltigungen und Menschenhandel.
Die Gangs schrecken vor keiner Straftat mehr zurück.
Dies alles sind keine Vorkommnisse aus East L. A.,
sondern Dinge, die auf Deutschlands Straßen geschehen.
Eine Integrationsindustrie, die verharmlost und
scheitert und scheinbar ihre eigenen finanziellen Vorteile über alles
andere stellt. Hauptsache, die Steuermillionen fließen weiter und
neue Budgets werden erschlossen. Der Staat versagt in seiner Schutzfunktion
gegenüber der Bevölkerung. Dabei handelt es sich um ein systemisches
Versagen, zu dem alle Organe ihren eigenen Anteil beitragen. Zu allem Überfluss
alimentiert das Justizwesen das kriminelle Treiben der Gangs, bürdet
dem Steuerzahler millionenschwere Gerichts- und 232 Gangland Deutschland
Anwaltskosten auf und belohnt Kriminelle in einem wahren Exzess von Urteilsabsprachen,
die oft mit einer abermaligen Bewährungsstrafe für bereits mehrfach
vorbestrafte Gangster ausgehen. Wenn überhaupt, so wird diese Nachsichtigkeit
allgemein mit der erhofften Resozialisierung der Straftäter begründet.
Die realen Zustände haben dieses utopische Wunschdenken jedoch längst
Lügen gestraft."
Autor: "Stefan Schubert, geb. 1970, war Polizist
bei der Bundespolizei und der Landespolizei NRW. In seinem ersten Buch
Gewalt ist eine Lösung (riva, 2010) schrieb er über sein achtjähriges
Doppelleben als Fußballhooligan und Polizist. Es wurde zu einem Bestseller.
In Inside Polizei berichtet er über Vorfälle aus seinem eigenen
Berufsleben als Polizist sowie aus dem aktuellen Alltag zahlreicher Polizisten."
Bewertung: Ein
herber Kontrast zu den beschwichtigenden und bagatellisierenden Einlassungen
der Politik, aber auch Polizeit und Justiz. Mag es auch gelegentlich ein
wenig einseitig sein, so eröffent und zeigt es doch eine Perspektive,
die zur ganzen Wahrheit dazu gehört. Die systemische Kritik ist gut
begründet.
Bibliographie: Schubert, Stefan (2012) Inside
Polizei Die unbekannte Seite des Polizeialltags. Mümnchen:
riva.
Verlags-Info: "Krimis, Polizeiserien, Reality
-Dokus – kaum schalten wir den Fernseher ein, begegnen wir Polizisten bei
der Arbeit. Wir glauben zu wissen, wie der Polizeialltag aussieht. Aber
auch Polizisten sind Menschen mit Ängsten und Abgründen. Für
dieses Buch vertrauten sich deutsche Polizisten erstmals einem ehemaligen
Kollegen an, um Außenstehenden authentische und schonungslose Einblicke
in die abgeschottete Polizeiwelt zu gewähren: Unbemerkt geschieht
ein Auftragsmord, obwohl ein Observationsteam der Polizei nur wenige Meter
entfernt ist. In einem Einsatz eines Spezialeinsatzkommandos verletzt ein
SEKler einen Kollegen schwer. Erstmals berichten auch zwei Polizisten über
die Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg und über ihre schwere
Traumatisierung. Diese und fünf weitere wahre Geschichten zeichnen
ein Bild der Polizei, wie man es garantiert noch nicht kennt."
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort 6
1. Spezialeinsatzkommando – Warum Sascha K. getötet wurde 9
2. Loveparade Duisburg – Der Tunnel des Grauens 33
3. Polizistin – Deine Freundin und Helferin 66
4. Hells Angels – Die Jagd auf Frank H. 89
5. Castor-Transport – Ist Claudia Roth farbenblind? 129
6. Nicht pressefrei – Der Zensur zum Opfer gefallen 168
7. Elitepolizisten – Die geheime Bruderschaft Gaddafis 178
8. Tödliche Routine – Die Observation von russischen
Menschenhändlern 204
Glossar 224
Der Autor 234
Leseprobe: Aus dem Vorwort:
"Polizeiführer und Behördenleitungen verheimlichen Vorgänge
und leiten, seitdem sie bestehen, Medien und die Öffentlichkeit bewusst
in die Irre. Geschehnisse und Tatsachen, die nach Meinung der Verantwortlichen
in den Führungsetagen dem Image der Behörde schaden, politisch
nicht opportun sind oder die bestmögliche Selbstdarstellung gefährden,
werden als »vertraulich«, »geheim« oder unmissverständlich
als »nicht pressefrei« deklariert.
Diese Akten und Berichte verschwinden dann in den
endlosen Archiven der Ämter. Sollten diese selbst errichteten Bollwerke
in den Maschinerien von Behörden und Ministerien aber nicht ausreichen,
um unangenehme Wahrheiten zu verschleiern, findet häufig die über
Jahrzehnte bewährte Salamitaktik Anwendung: nur zugeben, was nicht
länger zu leugnen ist. Die vorher abgestrittenen Realitäten präsentiert
der geschulte Pressesprecher dann nicht in einem Rutsch, sondern stückchenweise
mit einem gewissen zeitlichen Verzug, um die Wut und das Interesse der
Bevölkerung und der Kontrollorgane der Presse abklingen zu lassen.
Mit diesem Buch werden Sie Einblicke in eine fremde
Welt und ihre verborgenen Mechanismen erhalten und dadurch womöglich
Ihre Vorstellungen bezüglich Polizisten und deren Beruf revidieren.
Wahrscheinlich sehen Sie nach dieser Lektüre den uniformierten Beamten
nicht mehr ausschließlich als verlängerten Arm der Obrigkeit,
sondern menschlicher mit all seinen Ängsten, Fehlern und Abgründen.
Und doch verlangt eine Polizeibehörde
und gleichermaßen die Öffentlichkeit, dass der anonyme Uniformträger
stets zu funktionieren hat: korrekt, emotionslos und verhältnismäßig.
Doch der Polizeialltag wird nicht von Happy-End-Geschichten
dominiert und deckt sich nur begrenzt mit den Imagebroschüren und
Hochglanzpros[>7]pekten der polizeilichen Anwerbungsbüros. Die Wahrheit
dürfte eine qualifizierte Nachwuchsgewinnung wohl deutlich erschweren.
Inside Polizei lässt Sie teilhaben an vertuschten
Skandalen, persönlichen Gedanken der eingesetzten Polizisten und deren
unverfälschten Dialogen miteinander, die den politisch korrekten Worthülsen
der Führungsbeamten oftmals fundamental widersprechen."
Autor: "Stefan Schubert, geb. 1970, war Polizist
bei der Bundespolizei und der Landespolizei Nordrhein-Westfalen. In seinem
ersten Buch Gewalt ist eine Lösung (riva, 2010) schrieb er über
sein achtjähriges Doppelleben als Fußballhooligan und Polizist.
Es löste ein großes Medienecho aus und wurde zu einem Bestseller."
Bewertung: Fast
jeder Krimi zeigt, wie tief verwurzelt, kriminelle Handlungen bei der Polizei
sind. Was man offiziell nicht sagen kann, ohne mit Verleumdungsklagen überzogen
zu werden, das kann die Kunst, Flim, Theater und Literatur. Doch Schubert
bringt eine neue und wichtige Dimension ins Spiel: dokumentarische Insiderinformationen.
Sie stützen, was uns die Krimins schon immer übermitteln.
Bibliographie: Schubert, Stefan & Gröver,
Fabian (2010) Gewalt ist eine Lösung
Morgens
Polizist, abends Hooligan - mein geheimes Doppelleben. Mümnchen: riva.
Verlags-Info: "Polizist als Hooligan entlarvt
– diese Schockmeldung erschütterte 1996 die ganze Nation. Nach einem
Fußballspiel hatten Hooligans in der Bielefelder Innenstadt eine
Straßenschlacht mit 55 Verletzten angezettelt – an vorderster Front
dabei: Stefan S., Polizist. Acht Jahre lang hatte der Polizeiobermeister
in zwei Welten gelebt: Während er unter der Woche in Uniform auf Streife
ging, zog er am Wochenende deutschland- und europaweit durch die Stadien.
Hart und ehrlich berichtet Stefan Schubert von dem süchtig machenden
Rausch der Gewalt und deckt zugleich das Versagen der Polizei auf, die
ihn unbehelligt ließ, obwohl sie von seinem blutigen Hobby wusste.
Nach einem geheimen Deal zwischen Staatsanwaltschaft, Gericht und Polizeiführung
schied er aus dem Polizeidienst aus – jetzt packt er im Buch Gewalt ist
eine Lösung aus."
Inhaltsverzeichnis: 5
1. Spielbericht - Die verhängnisvolle Schlagzeile
7
2. Aufwärmprogramm - Das erste Mal Gewalt
12
3. Mannschaftsaufstellung - Blue Army Bielefeld
20
4. Anpfiff - Als Hooligan zur Polizei
32
5. Probetraining - Ein klassischer Knock-out
39
6. Freistofl - Die Mauer in Berlin fällt
48
7. Angriff - Das Ende einer Rocker-Gang
57
8. Abwehrschlacht - Der Polizeikessel von Edenkoben
67
9. Kantersieg - Eine verhängnisvolle Begegnung
96
10. Zeugwart - Zwei Koffer zu viel 115
11. L‰nderspiel - England verliert im Elfmeterschieflen
126
12. Spieltaktik - Über Jäger und Gejagte
161
13. Halbzeitpause - Rinnesaufen auf der Reeperbahn
173
14. Der Unparteiische - Der Türsteher im Trenchcoat
182
15. Auswärtsbegegnung - Bürgerkrieg in Bremen
187
16. Foul - Wenn Autonome in der Küche sitzen
202
17. Seitenwechsel - Ein Dealer muss büßen
225
18. Blutgrätsche - Showdown auf Mallorca
236
19. Ergänzungsspieler - Ein Gewalttäter Sport
249
20. Videobeweis - Aufstiegsfeier mit Nebenkriegsschauplätzen
255
21. Gelbe Karte - Ein Polizist vor dem Platzverweis
269
22. Rote Karte - Im Namen des Volkes 301
23. Nachspielzeit Das zerstörerische Grinsen
308
24. Schlusspfiff - Gebrandmarkt für immer 320
25. Spielanalyse - Das Leben danach 325
26. Ich danke 332
Leseprobe: Wie es aufkam:
" .... Ralf sah mich mit einem durchdringendem
Blick an: ªWie alt bist du jetzt?", fragte
er. Ich? Wie alt? Was soll die Frage um diese Uhrzeit, dachte ich,
ohne etwas zu ahnen. ªBist du nicht 26?!", bohrte er weiter. ªWenn
du es sowieso weißt, was fragst du dann?"
ªLies das hier!", flüsterte er mir zu und zeigte mit seinem
Finger auf die aufgeschlagene Zeitungsseite. ªPolizeibeamter
ist Fuflball-Hooligan", stand da. In großen Buchstaben. Die
Schlagzeile. Polizist - Hooligan - Bielefeld - 26 Jahre. Die
meinten mich. Das war meine Geschichte. Um Gottes Willen.
Mir wurde auf der Stelle übel. Es war
wie ein Schlag in die Magengrube. In derselben Sekunde verschwamm alles
um mich herum.
Das Gemurmel meiner Kollegen beim Kartenspiel,
die verbrauchte Luft, die Töne aus dem Funkgerät - alles
wurde blass und verzerrt.
Mein Herz raste wie verrückt. Cool bleiben.
Lies den Artikel, Schubert, und tu so, als wüsstest du von nichts,
versuchte ich mir einzureden. Diese Schmierfinken von der Zeitung! Diese
Scheifl-Bürokraten im Polizeipräsidium! Die wollten
es mir also tatsächlich besorgen. ]>11]
Acht Jahre lang hatten die mich nicht erwischt und
sie würden es auch jetzt nicht schaffen. Oder doch? Meine Gedanken
überschlugen sich im Sekundentakt.
Mit mir hatte keiner gesprochen.
Kein Vorgesetzter hatte mich zur Rede gestellt. Was sollte
das also? Woher wusste dieser Journalist von der Sache? Wie
kam der zu seinen Informationen? Wollten die mich rausekeln? Hintenherum?
Nicht von Mann zu Mann, sondern ganz perfide über die Medien?
Was in diesem Text stand, stimmte sogar. Irgendwie. Aber ich würde
kämpfen. So schnell würde ich mich nicht kleinkriegen lassen.
Ich nicht!
Ich versuchte, ruhiger zu werden. ªDas ist
ja ein Ding ", sagte ich - wie in Trance, als zöge mir jemand den
Boden unter den Füßen weg. Rolf schaute mich nur an. Wortlos
fragend und enttäuscht zog er die Zeitung wieder vor sich auf den
Tisch und starrte ins Leere. Acht Jahre lang konnte mir niemand etwas anhaben.
Acht Jahre lang hatte ich im Polizeidienst für Recht und Ordnung gesorgt
und in meiner Freizeit als Fuflball-Hooligan Nasenbeine und Kieferknochen
unzähliger Menschen gebrochen, aber ich wurde bis dahin nie
erwischt. Kein Eintrag in der Personalakte, keine Strafanzeige, keine Verurteilung.
Gut, es kamen im Laufe der Zeit sechs Ermittlungsverfahren zusammen
und das war schon eine ordentliche Anzahl. Aber alle blieben ohne Erfolg.
Bewiesen konnte nie etwas werden. Dazu gab es bestimmt noch ein gutes
Dutzend Verfahren, bei denen ich als Täter nicht ermittelt werden
konnte, aber darüber wusste nur ich Bescheid. Und ein paar meiner
Jungs. Die konnten schweigen. Warum also sollte mich mein Glück plötzlich
verlassen?"
AutorInnen: "Stefan Schubert, geb. 1970, war
Polizist bei der Bundespolizei und der Landespolizei NRW. In seinem ersten
Buch Gewalt ist eine Lösung (riva, 2010) schrieb er über sein
achtjähriges Doppelleben als Fußballhooligan und Polizist. Es
wurde zu einem Bestseller. In Inside Polizei berichtet er über Vorfälle
aus seinem eigenen Berufsleben als Polizist sowie aus dem aktuellen Alltag
zahlreicher Polizisten. "
Bewertung: Ein
mehrfach interessantes Buch: als Individualstudie zur Faszination der Gewalt
und als Dokument eines Doppellebens bei der Polizei.
Allespach, Martin & Held, Josef (2015, Hrsg.) Handbuch
Subjektwissenschaft Ein emanzipatorischer Ansatz in Forschung und Praxis;
EAdA Schriftenreihe. Frankfurt aM: Bund-Verlag.
434 Seiten, kartoniert, 1. Aufl. ISBN: 978-3-7663-6414-2, Ladenpreis: €
49,90.
Verlagsinfo: "Bei der Frage nach "dem Subjekt" handelt es sich nicht
nur um eine akademisch- wissenschaftliche Frage, sondern auch um eine politische
und um eine sehr praxisrelevante. Dahinter steht die grundlegende Frage,
ob widerständiges Handeln (noch) möglich ist. Verzichtet man
auf den Subjektbegriff vollständig, wird es schwierig, Widerstand,
Protest, Verteidigung der eigenen Würde, Eigensinn, Mitbestimmung,
Selbstbestimmung, Verantwortung und Solidarität überhaupt zu
thematisieren. Daran wird deutlich, dass der subjektwissenschaftliche Ansatz,
um den es in diesem Handbuch geht, einen emanzipatorischen Anspruch und
damit auch einen politischen Anspruch hat.
Das zentrale Ziel des Handbuches ist es, den subjektwissenschaftlichen
Ansatz so darzustellen, wie er von der Kritischen Psychologie in Berlin
entwickelt wurde, und konkret aufzuzeigen, wie er sich in Forschung und
Praxis umsetzen lässt.
Die HerausgeberInnen und AutorInnen:
Prof. Dr. Martin Allespach, Dr. Kristine Baldauf-Bergmann, Lucie Billmann,
Johanne Bröse, Prof. Dr. Ulrike Eichinger, Grete Erckmann, Prof. Dr.
Peter Faulstich, Heiner Gutbrod, Prof. Dr. Josef Held, Samuel Huber, Leonie
Knebel, Prof. Dr. Ines Langemeyer, Prof. Joachim Ludwig, Prof. Dr. Morus
Markard, Dr. Thomas Rihm, Prof. Dr. Gerhard Zimmer."
Auf der Verlagsseite kann das Vorwort und das Inhaltsverzeichnis
eingesehen werden.
Bibliographie: Schymanski, Ingo
(2015) Im Teufelskreis der Lust Raus aus der Belohnungsfalle! Reihe Wissen
& Leben Herausgegeben von Wulf Bertram. Mit einem Geleitwort von Hans
Hopf, 285 Seiten, 10 Abb., kart. Stuttgart: Schattauer.
Verlags-Info: "Wenn zu viel nicht genug ist ... Wir besitzen
so viel, sind so satt und leben so lange wie keine Generation zuvor. Trotzdem
fühlen sich immer mehr Menschen unglücklich, unzufrieden und
krank. Warum das so ist, erklärt der Autor anhand der Ergebnisse der
modernen Hirnforschung: Die Ursache liegt im Belohnungssystem unseres Gehirns.
Schymanskis Modell erklärt äußerst plausibel und „wie nebenbei“
auch die häufigsten seelischen und körperlichen Zivilisationsfolgen
– angefangen bei ADHS über Depressionen bis hin zu Übergewicht
und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sein ebenso fundiertes wie unterhaltsames
Buch liest sich wie eine Entdeckungsreise. Seine Befunde allerdings stellen
die Angemessenheit der „zivilisierten“ Lebensweise genauso in Frage wie
einen Großteil der heute praktizierten, auf Symptomunterdrückung
ausgerichteten Medizin.
Am Ende bleibt das Fazit: Besserung ist möglich.
Sie beginnt bei jedem Einzelnen selbst. Dieses Buch liefert gute Gründe
dafür, warum freiwilliger Verzicht, Entschlackung und Entschleunigung
zu einem Gewinn an Zufriedenheit, Achtsamkeit und Lebensqualität führen,
zu wirklicher Gesundheit und sehr wahrscheinlich auch zu höherer Lebenserwartung.
Und das nicht nur bei Esoterikern und buddhistischen Bettelmönchen,
sondern auf ganz rationaler Basis bei jedem Einzelnen von uns.
Keywords: Belohnungssystem, Glück, Lustzentrum,
Habituation, Angststörung, Schlafstörung, ADHS, Depression, Sucht,
Stress, Lebenszufriedenheit, Entschleunigung, psychische Erkrankungen,
Habituationsmodell, Zivilisationskrankheiten, Zufriedenheit"
Inhaltsverzeichnis: [PDF]
auf der Verlagsseite.
Leseproben: auf der Verlagsseite:
-
Vorwort [PDF]
-
Musterseiten 010-014 [PDF]
-
Musterseiten 037-042 [PDF]
-
Musterseiten 055-063 [PDF]
-
Musterseiten 082-087 [PDF]
-
Musterseiten 133-139 [PDF]
-
Video:
Im Teufelskreis der Lust - Dr. Ingo Schymanski über das menschliche
Belohnungssystem
Rezensionen: Spektrum, habitgym, Amazon,
Autor: "Studium der Medizin in Marburg und
Freiburg. Danach in internistischen und chirurgischen Krankanhausabteilungen
in Berlin tätig. Seit 2001 als Facharzt für Allgemeinmedizin
in Ulm niedergelassen mit den Tätigkeitsschwerpunkten Suchtmedizin,
Psychosomatik und Psychotherapie."
Bewertung: Als
zentrale Grundiee des Buches habe ich verstanden, dass wir in einer Zeit
leben, die maßlose Ansprüche fördert, dass wir immer mehr
und immer schneller nach Befriedigung streben, so dass die Vorratsspeicher
für die Aktivierung des Belohnungsssystems immer schneller weniger
haben, was das Suchverhalten immer öfter und mehr anspornt. Nach Tomans
Motivationstheorie bedeutet dies, dass K-quer - der Mittelwert der
Motivintensitätsbefriedigung - nach oben ausgedehnt, also ständig
erhöht wird. Man könnte auch sagen: unsere Gier nach Befriedigung
hat zugenommen. Die andere Komponente ist die Habituation oder Gewöhnung,
die dazu führt, dass die Befriedigungen an Intensität verlieren.
Je mehr wir am Glücksrad drehen, desto weniger Befriedigung erhalten
wir auf lange Sicht. Der Kampf mit der Gier und der Gewöhnung verursache
viele Störungen mit Krankheitswert, insbesondere Süchte. Weil
die natürlichen Ressourcen und Methoden nicht mehr reichen, sei die
Gefahr besonders groß, mit künstlichen Mitteln (Alkohol, Drogen,
Medikamente) nachzuhelfen, was mittel- und langfristig in einen Teufelskreis
mündet: den Teufelskreis der Lust. Soweit die Theorie, sofern
ich sie denn richtig verstanden habe. Ich hege aber Zweifel, ob diese Theorie
alle Störungen von Krankheitswert abdeckt und ob es "nur" die Gier
und Gewöhnung sind. Viele Menschen vor allem in den prekären
Lebensbereichen wurden weder in ihrer Entwicklung (Elternhaus, Sozialisation)
der Ressourcennutzung und natürlicher Befriedigungs-Methoden angemessen
gefördert noch erlaubt ihre prekäre Lebenssituation eine entsprechende
Neuentwicklung ihres Lebensstils. So viel erst mal nach erstem Reinschnuppern.
Bibliographie: Springmann, J.
Michael (2016) Die CIA und der Terror. Rottenburg a. N: Kopp.
Verlags-Info: "Die Enthüllungen eines mutigen Whistleblowers,
der für das US-Außenministerium auf einer CIA-Basis in Saudi-Arabien
tätig war
Terrororganisationen wie al-Qaida oder ISIS prägen seit vielen
Jahren unsere Nachrichten und auch das weltpolitische Geschehen. Selbst
in Europa finden immer häufiger Anschläge statt, zu deren Ausführung
sich dschihadistische Terrororganisationen bekennen. Doch wo laufen eigentlich
die Fäden zusammen? Wie sind die »Terroristen« zu ihrer
professionellen Ausbildung und ihrer internationalen Vernetzung gekommen?
Woher haben sie ihre hochmoderne Ausrüstung und wer unterstützt
sie finanziell?
Was aufmerksame Beobachter schon lange vermuten
und was westliche Massenmedien mit ihrer Nähe zu transatlantischen
Netzwerken und Denkfabriken immer wieder als Verschwörungstheorie
abgetan haben, bestätigt und belegt nun ein mutiger Whistleblower:
J. Michael Springmann.
ISIS und al-Qaida: Werkzeuge der CIA
Als US-Diplomat eingesetzt in Deutschland, Indien und Saudi-Arabien,
wird Springmann Augenzeuge für die Rekrutierung tausender Kämpfer
für den Terrorkrieg. Von Geheimdienstmitarbeitern in die USA geschleust,
erhielten und erhalten Islamisten und Dschihadisten dort eine militärische
Ausbildung an modernsten Waffen und Sprengstoffen, um an zahlreichen Fronten,
sei es in Bosnien, im Kosovo, im Irak, in Libyen oder Syrien Stellvertreterkriege
im Interesse der USA zu führen. Diese Praxis geht auf den US-Sicherheitsberater
Zbigniew Brzezinski zurück.
J. Michael Springmann hat sich nicht einschüchtern oder kaufen
lassen. Mit viel Mut kämpft er unerschrocken für die Wahrheit.
Aus den Augenzeugenberichten, den Gesprächsprotokollen und brisanten
Dokumenten von NSA und CIA geht klar hervor, wie CIA-Strategen genau jene
Männer bewaffnet und angeleitet haben, aus denen die Führung
von al-Qaida und dem Islamischen Staat hervorgeht. Es werden aber auch
direkt Terroranschläge von westlichen Geheimdiensten unter falscher
Flagge durchgeführt. Welche Rolle dabei MI6 und der Mossad spielen,
wird von Springmann ebenfalls aufgedeckt.
Lesen Sie den Enthüllungsreport eines US-Diplomaten,
der unversehens in ein Spinnennetz aus Intrigen und Landesverrat gerät
und einen hohen Preis dafür bezahlt, dass er die Wahrheit ans Licht
bringt.
»Es ist an der Zeit, Mord, Kriegsverbrechen
und Menschenrechtsverletzungen durch die Vereinigten Staaten von Amerika
und ihre Geheimdienste aufzudecken.« J. Michael Springmann"
Inhaltsverzeichnis: Online nicht gefunden.
Leseprobe: > Verlagsinfo.
AutorInnen: > Homepage.
Bewertung: Als
Insider scheint Springmann genau zu wissen, wovon er spricht. So gesehen
ein wichtiges whistleblower Dokument, das belegt, was alle halbwegs kritischen
Zeitgenossen ohnehin längst wissen: die Geheimdienste sind überwiegend
scheinlegale Verbrecherorganisationen, also Organisationen des Unrecht
im Namen des Rechts, allen voran die CIA.
Bibliographie: Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs)
(2016, Hrsg.) Richtlinien zur Manuskriptgestaltung.
4., überarbeitete und erweiterte Auflage 2016, 158 Seiten. Göttingen:
Hogrefe.
Verlags-Info: "Die Neubearbeitung der Richtlinien
zur Manuskriptgestaltung liefert aktualisierte, erweiterte und präzisierte
Hinweise für die Erstellung von Manuskripten im Bereich der psychologischen
Forschung. Die Richtlinien wurden grundlegend überarbeitet und an
neuere Entwicklungen, wie z.B. elektronische Einreichungssysteme, DOI-Angaben
im Literaturverzeichnis sowie Veränderungen im Herstellungsprozess
von psychologischen Zeitschriften und Büchern, angepasst. Zunächst
werden allgemeine Hinweise zur Struktur einer wissenschaftlichen Arbeit
und zur Gestaltung eines Manuskripts gegeben. Dabei wird auch die Frage
einer geschlechtergerechten Sprache diskutiert. Es folgen formale Hinweise,
insbesondere in Bezug auf statistische und mathematische Textteile, Tabellen,
Abbildungen, Quellenangaben im Text, wörtliche Zitate und die Erstellung
des Literaturverzeichnisses. Schließlich wird der Prozess der Manuskripteinreichung
behandelt. Zentrale Informationen werden in Form von Merke-Kästen
zusammengefasst, zahlreiche Beispiele veranschaulichen die Regeln. Ein
kommentiertes Manuskriptbeispiel verdeutlicht die Umsetzung der vorliegenden
Empfehlungen anhand eines konkreten Textes. Ziel der Neubearbeitung ist
es, eine lesefreundliche und nützliche Hilfe für die Erstellung
von Manuskripten zur Verfügung zu stellen und auch der aktuellen Diskussion
um Transparenz und Offenheit in der psychologischen Forschung Rechnung
zu tragen."
Auf der Homepage des Verlages "Blick ins Buch" einsehbar:
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur ersten Auf lage 9
Vorwort zur zweiten Auflage 11
Vorwort zur dritten Auflage 12
Vorwort zur vierten Auflage 14
Änderungen gegenüber der dritten Auflage
16
1 Struktur der wissenschaftlichen Arbeit 19
1.1 Reihenfolge der Manuskriptseiten 19
1.2 Titelseite 20
1.3 Zusammenfassung, Abstract 24
1.4 Theorie: Einleitung und zu prüfende konzeptuelle Hypothese(n)
27
1.5 Methode: Empirische Prüfung der empirischen Hypothese(n)
29
1.6 Ergebnisse: Statistische Hypothesenprüfung 36
1.7 Diskussion: Interpretation der Ergebnisse und Reflexion der Arbeit
38
1.8 Anhänge 40
2 Allgemeines zur Manuskriptgestaltung 42
2.1 Äußere Form des Manuskripts 42
2.2 Fußnoten 43
2.3 Korrekturen 44
2.4 Geschlechtergerechte Sprache 45
2.4.1 Was ist geschlechtergerechte Sprache?
45
2.4.2 Was spricht für geschlechtergerechte
Sprache? 46
2.4.3 Welche Formen der geschlechtergerechten
Sprache sind möglich? 46
2.5 Integrität der Autorenschaft und Plagiat 49
3 Formale Hinweise und Regeln 52
3.1 Überschriften 52
3.2 Absätze und Einrückungen 53
3.3 Kursivschrift 54
3.4 Anführungszeichen 56
3.5 Klammern 56
3.6 Schrägstriche 58
3.7 Bindestrich, Gedankenstrich und Geviertstrich 59
3.8 Abkürzungen 60
3.9 Aufzählungen 61
3.10 Zahlen, Ziffern 62
3.11 Maßeinheiten 64
4 Statistische und mathematische Textteile 66
4.1 Formale Darstellung ausgewählter statistischer Kennwerte
66
4.2 Statistische Symbole 68
4.3 Gleichungen 71
4.4 Darstellung von Symbolen 72
5 Tabellen 74
5.1 Formale Gestaltung von Tabellen im Manuskript 74
5.2 Tabellennummerierung 75
5.3 Tabellenüberschriften 75
5.4 Tabellenbeschriftung 76
5.5 Tabellenrumpf 76
5.6 Anmerkungen zu einer Tabelle 77
5.7 Umfang von Tabellen 78
5.8 Tabellen aus anderen Quellen 78
5.9 Beispiele für spezielle Tabellen 80
5.9.1 Tabelle für Korrelationen
80
5.9.2 Regressionstabellen
81
5.9.3 Tabellen für Mittelwertsunterschiede
zwischen Gruppen 83
5.9.4 Tabellen für Strukturgleichungsmodelle
84
5.9.5 Worttabellen 85
5.9.6 Checkliste für die Erstellung
von Tabellen 87
6 Abbildungen 88
6.1 Arten von Abbildungen 88
6.2 Formale Gestaltung von Abbildungen im Manuskript 89
6.3 Abbildungsnummerierung 91
6.4 Titel und Legenden zur Abbildung 91
6.5 Herstellung der Abbildungen für das Druckverfahren
91
6.7 Beispiele für Abbildungen 93
6.8 Checkliste für die Erstellung von Abbildungen
100
7 Quellenangaben im Text 101
7.1 Werk einer Person 101
7.2 Werk von zwei oder mehr Personen 102
7.3 Körperschaftsautoren 103
7.4 Werke ohne Autorinnen und Autoren oder anonyme Autorenschaft
103
7.5 Autorinnen und Autoren mit gleichen Familiennamen 103
7.6 Mehrere Angaben in einem Klammerausdruck 104
7.7 Zitate aus klassischen Werken 104
7.8 Angaben definierter Teile einer Quelle 105
7.9 Persönliche Mitteilungen 106
7.10 Quellenangaben in Klammerausdrücken 106
7.11 Sekundärzitate 106
8 Wörtliche Zitate 107
8.1 Blockzitate 107
8.2 Anführungszeichen 107
8.3 Genauigkeit 108
8.4 Änderungen gegenüber dem Original 108
8.5 Position der Quellenangabe 109
8.6 Satzzeichen nach einem wörtlichen Zitat 109
8.7 Quellenangaben innerhalb von Zitaten 110
8.8 Zitate fremdsprachigen Materials 110
8.9 Zitiererlaubnis für längere Textstellen 110
Literaturverzeichnis 111
9.1 Reihenfolge der Werke im Literaturverzeichnis 112
9.2 Literaturhinweise bei einer Metaanalyse 113
9.3 Allgemeine Formen 114
9.4 Autorinnen und Autoren 114
9.5 Datum des Erscheinens 115
9.6 Titel des Zeitschriftenartikels oder Buchkapitels 115
9.7 Name der Zeitschrift, Band, Seitenangaben, Digital Object Identifier
116
9.8 Buchtitel und andere, nichtperiodische Quellen 117
9.9 Titel eines Buchbeitrags (Beiträge in Herausgeberwerken)
117
9.10 Buchverlag 118
9.11 Zugriffsinformationen bei elektronischen Quellen 118
9.12 Fremdsprachige Publikationen 119
9.13 Formale Gestaltung im Manuskript 119
10 Literaturverzeichnis: Konkrete Beispiele 121
10.1 Zeitschriften 121
10.2 Bücher, Broschüren und Buchkapitel 122
10.3 Forschungsberichte 123
10.4 Beiträge auf Tagungen 124
10.5 Dissertationen und Diplomarbeiten 124
10.6 Unveröffentlichte Arbeiten 125
10.7 Besprechungen von Büchern oder Filmen 125
10.8 Audiovisuelle Medien 126
10.9 Elektronische Medien 126
11 Einreichen des Manuskripts 131
12 Manuskriptbeispiel 134
Literatur 152
Anhang: Korrekturvorschriften 156
Leseprobe: Der "Blick ins Buch" auf der
Verlagsseite stellt das Inhaltsverzeichnis dar und geht bis zum 2. Vorwort.
Als Leseprobe möchte ich aus dem Vorwort, S. 14f zur aktuellen
Auflage zitieren:
"Fast dreißig Jahre nach Erscheinen der ersten Auflage und neun
Jahre nach Erscheinen der dritten Auflage ist die Zeit nun einmal mehr
reif für eine Überarbeitung der Richtlinien zur Manuskriptgestaltung.
Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Psychologie hat sich bei
dieser Überarbeitung zu einigen „radikalen" Maßnahmen entschlossen.
So wurden Hinweise, die im Zeitalter der Schreibmaschine und der postalischen
Einreichung abgetippter Manuskripte bei den jeweiligen Zeitschriftenverlagen
noch durchaus nützlich und sinnvoll waren, in der vorliegenden Neuauflage
gelöscht: Bei den meisten Zeitschriften erfolgt die Einreichung von
Manuskripten nunmehr elektronisch. Auch die Übertragung des Manuskripts
in die gesetzte Form ist heutzutage weitgehend automatisiert und erfordert
daher weniger restriktive formale Vorgaben (etwa was die Platzierung von
Fußnoten oder Abbildungen in der Manuskriptdatei angeht). Außerdem
haben wir darauf geachtet, die Konsistenz mit der derzeit aktuellen (6.)
Auflage des „Publication Manual of the American Psychological Association"
(APA) aus dem Jahre 2010 herzustellen.
Wir haben uns ferner für eine Restrukturierung der Manuskriptrichtlinien
entschieden, um die Lektüre und das Nachschlagen zu erleichtern: Wir
beginnen nun - anders als in den früheren Auflagen - mit allgemeinen
Hinweisen zur Struktur einer wissenschaftlichen Arbeit und zur Gestaltung
eines Manuskripts (Kapitel 1 und 2). Anschließend folgen formale
Hinweise (Kapitel 3), insbesondere in Bezug auf statistische und mathematische
Textteile (Kapitel 4), Tabellen (Kapitel 5), Abbildungen (Kapitel 6) sowie
Quellenangaben, wörtliche Zitate bzw. das Literaturverzeichnis inklusive
Beispielen (Kapitel 7 bis 10).
Wir haben versucht, die Richtlinien auch in didaktischer Hinsicht zu
optimieren: So haben wir kurze Zusammenfassungen zentraler Informationen
sowie viele neue Beispiele (bspw. für Abbildungen) eingefügt,
an denen sich Leserinnen und Leser orientieren können. Außerdem
haben wir die Abschnitte, die sich auf den Methodenteil einer wissenschaftlichen
Arbeit beziehen, aktualisiert, um der aktuellen Diskussion um Transparenz
und Offenheit in der psychologischen Forschung (und damit indirekt auch
der Replizierbarkeit psychologischer Effekte) Rechnung zu tragen. Insgesamt
reflektiert die aktuelle Auflage der Richtlinien zur Manuskriptgestaltung
damit den modernen Produktionsprozess psychologischer Zeitschriften und
Bücher, positioniert sich hinsichtlich der Empfehlungen für Transparenz
und Offenheit psychologischer Forschung und stellt eine lesefreundliche
und nützliche Hilfe bei der Erstellung von Manuskripten über
psychologische Forschung dar. ... " [>15: es folgen Danksagungen > siehe
bitte AutorInnen]
AutorInnen: Aus der Danksagung: "Die Überarbeitung
der Manuskriptrichtlinien wäre auch diesmal ohne die tatkräftige
und zuverlässige Unterstützung einiger Personen nicht möglich
gewesen. Wir danken an allererster Stelle Herrn Dr. Jan Pfetsch, der den
Überarbeitungsprozess maßgeblich koordiniert und umgesetzt hat
und der mit der ihm eigenen Gründlichkeit, Sorgfalt, Zuverlässigkeit
und nicht zuletzt mit seinem hervorragenden Sprachgefühl und seiner
didaktischen Kompetenz notwendige und hilfreiche Überarbeitungen an
der Struktur und am Text vorgenommen hat. Wir danken außerdem Frau
Dr. Bianca Vaterrodt, wissenschaftliche Referentin der DGPs, Frau Katharina
Müller, studentische Hilfskraft in der Geschäftsstelle der DGPs,
sowie Alina Gentil für die akribische Durchsicht und Korrektur des
Manuskripts. Nicht zuletzt danken wir Frau Dipl.-Psych. Susanne Weidinger
vom Hogrefe Verlag, die die Neuauflage begleitet hat und für Fragen
und hilfreiche Hinweise stets zur Verfügung stand. Und schließlich
danken wir den Mitgliedern der DGPs für ihre hilfreichen Überarbeitungsvorschläge."
Bewertung: Ein
ebenso wichtiges, ja notwendiges wie hilfreiches Buch für alle, die
im psychologischen Establishment veröffentlichen wollen und damit
auf die Einhaltung der Regeln angewiesen sind. Die Regeln "7.7 Zitate aus
klassischen Werken", S. 104f, erscheinen mir immer noch problematisch.
Auch wer aus einem klassischen Werk zitiert, sollte neben dem Sinn des
Zitates die genaue Fundstelle angeben. Da hat sich gegenüber der dritten
Auflage, Abschnitt 12.7., S. 78, leider nichts verändert. Überhaupt
fehlt ein elaboriertes Regulatorium für das Zitieren, insbesondere
auch die Nennung der Ziele
und Zwecke für das Zitat. Hier orientiert man sich leider
viel zu sehr an der APA (American Psychological Association), die wesentlich
zu verantworten hat, dass es nach meinen bisherigen Recherchen zwischen
1941-1950 in der amerikanischen Psychologie zu dem wissenschaftlich unerträglichen
Zitierstil "Name, Jahr" ohne genaue Fundstelle kam, obwohl ja 1929 die
ersten Regeln
zur Manuskriptgestaltung im Psychological Bulletin veröffentlicht
wurden, an die sich z.B. Guildford
1936 oder Holzinger 1941 noch hielten.
Querverweis: Zitieren
in der Wissenschaft. Mit einem Formatvorschlag für wissenschaftliches
Zitieren.
Bibliographie: le Coutre, Christine (2016) Focusing
zum Ausprobieren. Eine Einführung für psychosoziale Berufe. Mit
Demo-Videos, Audioanleitungen und Arbeitsblättern als Online-Zusatzmaterial.
(Personzentrierte Beratung & Therapie; 13) München: Reinhardt-Verlag.
156 Seiten. 17 Abb. 5 Tab. (ISBN 978-3-497-02627-2) kt € [D] 24,90
/ € [A] 25,60 / SFr 32,50
Verlags-Info: "Manchmal leitet uns in schwierigen
Situationen ein vages Körpergefühl, ohne dass wir uns dessen
bewusst sind. Diese Lücke zwischen Fühlen und Denken wird im
Focusing geschlossen. Über das Spüren des Körpergefühls
wird versucht, dieses möglichst genau in Worte zu fassen. Machen wir
uns so zugänglich, was der Körper schon weiß, können
wir leichter bewusste Entscheidungen im Einklang mit uns selbst treffen.
Damit bahnt Focusing den Weg zu persönlicher und professioneller Entwicklung.
Mit vielen Übungen und Anleitungen zum Focusing lädt dieses Buch
Fachleute zum Ausprobieren ein - mit einem Partner oder im Selbstfocusing.
Es vermittelt aber auch spannendes Hintergrundwissen zu Theorie, empirischen
Forschungsergebnissen und den Bezug zu Achtsamkeit und neurowissenschaftlichen
Konzepten."
Inhaltsverzeichnis: Auf der Verlagsseite
als PDF.
Leseprobe: Auf der Verlagsseite als PDF.
Hieraus die DEFINITION: "Focusing ist ein Prozess, in dem das Denken mit
dem körperlichen Erleben in Interaktion ist – dadurch werden auch
das implizite Wissen und die Intuition zugänglich. So findet man mit
Focusing eine Sprache für das, was zwar schon gewusst, aber noch nicht
sagbar war und es ergeben sich neue stimmige Handlungsoptionen."
Autorin: "Dipl.-Psych. Christine le Coutre,
Markt Schwaben, Gesprächspsychotherapeutin (GwG), Supervisorin (DGSv,
GwG), Focusing-Trainerin (DFG), Erlebnisbezogener Concept Coach und Mediatorin,
ist in einem Beratungszentrum in München und in freier Praxis tätig"
Bewertung:
Eine ziemlich perfekte, praktische, kompakte und multimedial unterstützte
Einführung in das Focusing, die Brücke zwischen Denken einerseits,
Körper, spüren, empfinden und fühlen andererseits, streng
orientiert an seinem Schöpfer Gendlin. Mit unterstützenden und
weiterführenden Adressenhinweisen, Literaturliste, Sachregister und
als extrafeiner psychotherapiedidaktischer Leckerbissen den Zusatzmaterialien:
3 Kurzvideos, 9 Audios und 13 Arbeitsblätter. Eine wirklich wohlfeile
Fort- und Weiterbildung.
Anmerkung: Eine genaue Heilmittelanalyse des Focusings
habe ich in meinem Handbuch
zur Allgemeinen und Integrativen Psychologischen Psychotherapie (IPPT/GIPT)
vorgenommen (S. 416ff) und hier für
das Internet eingestellt.
Korrigiert
irs 15.10.2016, 15.50
Bibliographie: Depenheuer, Otto & Grabenwarter, Christoph
(2016, Hrsg.) Der Staat in der Flüchtlingskrise.
Zwischen gutem Willen und geltendem Recht. Paderborn: Schöningh. 1.
Aufl. 2016, 272 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag. ISBN: 978-3-506-78536-7.
EUR 26.90 / CHF 33.80.
Verlags-Info: "Deutschland erlebt eine säkulare Flüchtlingswelle.
Grundfragen des Staatsrechts werden in seltener Prägnanz aktuell:
Die Staatsgrenzen stehen offen und werden von zehntausenden Menschen Woche
für Woche weithin unkontrolliert passiert. Die Staatsgewalt erscheint
ratlos, der Rechtsstaat verzichtet auf die Durchsetzung des geltenden Rechts,
Regierung und Exekutive treffen ihre Entscheidungen am demokratisch legitimierten
Gesetzgeber vorbei, staatsfinanzierte Medien üben sich in Hofberichtserstattung,
das Volk wird stummer Zeuge der Erosion seiner kollektiven Identität.
Was folgt, ist Verunsicherung; was droht, ist wachsende Radikalisierung;
was Not tut, ist das Aufzeigen Orientierung stiftender Perspektiven. Politik
und Staatsrechtslehre sind aufgefordert, verfassungsrechtliche Leitlinien,
Maßstäbe und Grenzen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise
zu formulieren und umzusetzen."
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort 7
A. Flüchtiges Verfassungsrecht 9
I. Das Romantische und die Notwendigkeit eines normativen Realismus
(Frank Schorkopf) 11
II. Flüchtlingskrise als Ernstfall des menschenrechtlichen Universalismus
(Otto Depenheuer) 18
III. Der Rechtsstaat unter Druck (Peter M. Huber) 40
B. Staatsverantwortung und Staatsrecht 53
I. Staatsverantwortung durch Verfassungsrecht am Beispiel von Migration
(Martin Nettesheim) 55
II. Gefährdung der Souveränität? Das Verfassungsrecht
und der Vorbehalt des Möglichen unter dem Eindruck der »Flüchtlingskrise«
(Kyrill-A. Schwarz) 71
III. Der entgrenzte Staat und die Menschenrechte (Christoph Grabenwarter)
88
C. Staat und Grenze 103
I. Die Ordnungsfunktion der Staatsgrenze: Demokratizität, Liberalität
und Territorialität im Kontext (Klaus F. Gärditz)
105
II. Nationalstaatlichkeit, Staatsvolk und Einwanderung (Dietrich Murswiek)
123
III. Grenzschute im Migrationsrecht. Es geht nicht nur um innere Sicherheit
(Hans-Detlef Horn) 140
D. Migration und Menschenrechte 155
I. Rechtliche Klarstellungen zur Flüchtlingskrise (Eckart Klein)
157
II. Das Konzept der sicheren Dritt- und Herkunftsstaaten (Helge Sodan)
172
III. Flüchtlingsschute oder Arbeitsmigration.
Über die Notwendigkeit und die Konsequenzen einer Unterscheidung
(Christian Hillgruber) 185
IV. Flüchtlingsschute und europäische Menschen-
rechtskonvention (Katharina Pabel) 197
V. Abschiebung (Bernhard Kempen) 216
E. Verfassung und Integration 229
I. Menschenwürde: Rettungsinsel in der Flüchtlingsflut? (Josef
Isensee) 231
II. Integration als Staatsaufgabe. Die verfassungsrechtlichen Grundlagen
(Arnd Uhle) 250
Autoren 269
Leseprobe: Auf der Verlagsseite.
Rezensionen: "Wenn guter Wille und geltendes Recht kollidieren
Renommierte deutsche Staatsrechtler stellen der Merkel'schen
Willkommenspolitik ein durch und durch vernichtendes Zeugnis aus. Leicht
entnervt entfuhr es der deutschen Bundeskanzlerin vor nicht ganz einem
Jahr im Rahmen einer Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zur Flüchtlingskrise:
„Ist mir egal, ob ich schuld am Zustrom der Flüchtlinge
bin, nun sind sie halt da.“ Nun mag es Frau Merkel egal sein, wer schuld
an diesem historischen Debakel ist, vielen Wählern dürfte das
weniger gleichgültig sein. Vor allem stellt sich seither die Frage,
ob dieses „Nun sind sie halt da“ Folge rechtsstaatlichen Handelns ist –
oder doch eher einem Rechtsbruch, ja einer ganzen Kaskade von Rechtsbrüchen
geschuldet ist." diepresse 19.08.2016
AutorInnen:
Bewertung: Ein sehr wichtiges Buch,
das aufzeigt wie wenig Recht und Gesetz in der Politik und namentlich bei
Angela Merkel gelten. Sie unterscheidet sich nicht von Machiavellis
Politikercharakterisierung.
Bibliographie: Lamprecht, Katharina; Hammel, Stefan; Hürzeler,
Adrian & Niedermann, Martin (2016) Wie das Krokodil zum Fliegen kam. 21
Therapiekarten: Beruf und Work-Life-Balance. Kurzgeschichten mit Farbfotos
und einer Anleitung. München: Reinhardt-Verlag.
25 Seiten. Therapiekarten farbig. DIN A6. (ISBN 978-3-497-02626-5) lsb
€ [D] 24,90 / € [A] 25,60 / SFr 31,60.
Verlags-Info: "Das Set mit den Psychotherapiekarten vereinigt
Kurzgeschichten aus dem Topseller „Wie das Krokodil zum Fliegen kam“ mit
anregenden Fotomotiven. Die Psychotherapiekarten sind dem Themenschwerpunkt
Beruf und Work-Life-Balance gewidmet. Fotos und Geschichten laden ein,
sich auf die Reise zu machen - und schwierige Situationen mal aus einer
anderen Perspektive zu betrachten. Die Fotomotive geben dem freien Spiel
der Assoziationen zusätzlich Raum und können so die Geschichten
illustrieren, bereichern und zuspitzen. Die Psychotherapiekarten lassen
sich vielfältig in Therapie, Coaching, Beratung und zu Hause einsetzen:
als Musterunterbrechung, wenn es mal stockt; als Inspirationsquelle, um
ins Gespräch zu kommen; als Gruppenspiel und für die Paarinteraktion."
Inhaltsverzeichnis:
-
Jede der 21 Karte enthält auf der Rückseite eine Geschichte.
-
Anleitungskarte "Zu Hause" mit vier Vorschlägen
-
Anleitungskarte 10 "Vorschläge und Ideen, wie Sie die Karten einsetzen
können"
Generell können Sie nur mit den Bildern, nur mit den Geschichten
oder mit beiden zusammen arbeiten.
Therapie, Coaching und Beratung:
1. Anhand der Stichwortliste vom Klienten die für ihn zur Zeit
bedeutsamsten heraussuchen lassen; evtl. Rangfolge erstellen; Geschichte(n)
lesen.
2. Der Therapeut sucht eine Geschichte aus; entweder erst über
das Bild reden oder gleich vorlesen.
3. Eine gegebene Geschichte gemeinsam gedanklich umschreiben. Was würde
zum eigenen Erleben hier noch besser passen, könnte ergänzt werden?
4. Den Klienten eine Karte ziehen lassen, Bild betrachten, überlegen,
was das mit dem Thema zu tun haben könnte, dann Geschichte lesen.
5. Den Klienten ein Bild aussuchen lassen und gemeinsam überlegen,
wie es mit dem Thema zusammenhängen könnte. Was würde eine
nahestehende Bezugsperson dazu sagen?
6. Als Einstieg ins Thema, oder wenn man in einer Sackgasse steckt,
Zufallskarte ziehen lassen - das kann das Thema überraschend auf den
Punkt bringen.
7. Ein Bild aussuchen und gemeinsam mit dem Klienten eine Geschichte
dazu spinnen.
8. Der Therapeut kann seinem Klienten (oder einem Paar) 2-3 Geschichten
so vorlesen, dass er nach jedem Satz die Geschichte wechselt und so eine
konfuse Erzählung entsteht. Anschließend kann der Klient dazu
eingeladen werden, die Geschichten zu rekonstruieren und etwas zu ihrer
möglichen Bedeutung zu sagen. Nach Wunsch können die ursprünglichen
Geschichten dann noch gelesen werden.
9. Paartherapie: Beide suchen ihre Lieblingskarte und beschreiben dem
anderen dann, was Bild/Geschichte mit ihnen machen.
10. Schlusskarte am Ende der Stunde aussuchen lassen. Bis zum nächsten
Termin als Anregung mitgeben."
-
Anleitungskarte Ca. 50 "Stichwöter und pasende Geschichten" Hinweise
-
Anleitungskarte "Gruppensetting, Seminare"
Leseprobe: keine.
AutorInnen: "
-
Katharina Lamprecht, Bruchköbel bei Frankfurt a. M., ist Heilpraktikerin
für Psychotherapie, Coach und Erzählerin mit eigener Praxis.
-
Stefan Hammel arbeitet als Klinik- und Psychiatriepfarrer, Kinder-, Familien-
und Hypnotherapeut sowie als Ausbilder für Psychotherapie und leitet
das Institut für Hypnosystemische Beratung in Kaiserslautern.
-
Adrian Hürzeler, Reinach?/?Schweiz, ist Coach und Achtsamkeitstrainer
mit eigener Praxis für Persönlichkeits- und Führungsentwicklung.
-
Martin Niedermann, Bern?/?Schweiz, ist Geschichtenerzähler, Coach,
Heilpädagoge. Auftritte in Formationen mit Musik, Liedern, Geschichten."
Bewertung: Grundsätzlich ist es eine
gute Idee, Bilder und Geschichten in Beratung, Coaching oder Therapie einzubringen,
weil es lockert, vielfältig anregt und damit Prozesse in Gang setzen
kann, die auf der bloß kognitiv-verbalen Ebene so nicht oder viel
schwerer zustande kommen. Im übrigen ist es alte psychologisch-psychopathologische
Tradition. Bildvorlagen als Testitems zu nutzen (TAT, Rosenzweig, Rorschach,
Familien-Beziehungstest u.a.m.) Ich habe selbst vor Jahrzehnten damit begonnen,
Bilder für solche Zwecke zu sammeln und werde mal sehen, welche Erfahrungen
ich mit dieser Sammlung mache.
Bibliographie: Lamprecht, Katharina; Hammel, Stefan; Hürzeler,
Adrian & Niedermann, Martin (2016) Wie das Krokodil zum Fliegen kam
120 Geschichten, die das Leben verändern.
2. durchgesehene Auflage München: Reinhardt-Verlag.
188 Seiten. (ISBN 978-3-497-02506-0) kt € [D] 16,90 / € [A] 17,40
/ SFr 21,90.
Verlags-Info: "Geschichten für alle Lebenslagen. Streitende
Elfen, unzufriedene Kakteen, eine traurige Nixe, ein zu zähmender
Drache, das Loch im Schweizer Käse, ein Krokodil, das fliegen lernt:
120 therapeutisch bewährte Geschichten aus der Welt der Fantasie und
des Alltags laden ein, sich auf die Reise zu machen – und das Leben mal
aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Menschen auf der Suche nach
neuen Wegen finden in den humorvollen und optimistischen Geschichten Anregungen,
schwierige Situationen anders anzugehen.
Unerwartete Pointen lenken den Blick auf unbeachtete Lösungswege
und helfen, Sorgen und Belastungen von einem neuen Blickwinkel aus zu betrachten
und anders zu bewerten. Dabei knüpfen die Geschichten an verschiedene
Lebensbereiche wie Beruf, Freizeit, Jugend und Alter, Gesundheit, Sinnerleben,
Partnerschaft und Alleinsein an."
Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Verlagsseite. 120 Geschichten
in acht Hauptkapiteln, die alle speifischen Themen zugeordnet sind, z.B.
Geschichte "Nur einschlafen können" Zuordnung: "Erschöpfung,
Loslassen, Regeneration, Schlafstörung, Stress, Überforderung."
Hauptkapitel "2 Gesundheit entdecken".
Leseprobe: Vorwort als PDF auf der Verlagsseite.
AutorInnen: "
-
Katharina Lamprecht, Bruchköbel bei Frankfurt a. M., ist Heilpraktikerin
für Psychotherapie, Coach und Erzählerin mit eigener Praxis.
Weitere Informationen zur Autorin finden Sie unter www.mentalpotential.de.
-
Stefan Hammel arbeitet als Klinik- und Psychiatriepfarrer, Kinder-, Familien-
und Hypnotherapeut sowie als Ausbilder für Psychotherapie und leitet
das Institut für Hypnosystemische Beratung in Kaiserslautern. Weitere
Informationen zum Autor finden Sie unter www.stefanhammel.de und www.hsb-westpfalz.de.
-
Adrian Hürzeler, Reinach / Schweiz, ist selbstständiger Coach
und Achtsamkeitstrainer mit eigener Praxis für Persönlichkeits-
und Führungsentwicklung. Weitere Informationen zum Autor finden Sie
unter www.solutionsteps.ch.
-
Martin Niedermann, Bern / Schweiz, ist Geschichtenerzähler, Coach
und Dozent. Auftritte in verschiedenen Formationen mit Musik, Liedern und
Geschichten. Weitere Informationen zum Autor finden Sie unter www.redensart.ch."
Bewertung: Verändern ist das Grundthema
jeder Psychotherapie. Hierbei spielten besonders in der modernen
Hypnotherapie (um Milton Erickson) Geschichten eine große Rolle.
Neuerdings wurde Geschichten erzählen sogar zu einem großen
Thema in der alternativen Politikbewegung durch Harald Welzers
Geschichten
vom guten Gelingen. So gesehen ist das ein hilfreicher und praktischer
nützlicher Ansatz, um die ganze Bandbreite menschlicher Ressourcen
besser zu nutzen. Auf eine Evaluation darf man gespannt sein.
Bibliographie: Lamprecht, Katharina; Hammel, Stefan; Hürzeler,
Adrian & Niedermann, Martin (2016) Wie das Krokodil zum Fliegen kam
21 Therapiekarten:
Identität und Persönlichkeit Kurzgeschichten mit Farbfotos und
einer Anleitung. München: Reinhardt-Verlag.
25 Seiten. Therapiekarten farbig. IN A6 (ISBN 978-3-497-02644-9)
lsb € [D] 24,90 / € [A] 25,60 / SFr 31,60.
Verlags-Info: "Das Set mit den Psychotherapiekarten vereinigt
Kurzgeschichten aus dem Topseller „Wie das Krokodil zum Fliegen kam“ mit
anregenden Fotomotiven. Die Psychotherapiekarten sind dem Themenschwerpunkt
Identität und Persönlichkeit gewidmet. Fotos und Geschichten
laden ein, sich auf die Reise zu machen - und schwierige Situationen mal
aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Die Fotomotive geben dem freien
Spiel der Assoziationen zusätzlich Raum und können so die Geschichten
illustrieren, bereichern und zuspitzen. Die Psychotherapiekarten lassen
sich vielfältig in Therapie, Coaching, Beratung und zu Hause einsetzen:
als Musterunterbrechung, wenn es mal stockt; als Inspirationsquelle, um
ins Gespräch zu kommen; als Gruppenspiel und für die Paarinteraktion."
Inhaltsverzeichnis:
-
Jede der 21 Karte enthält auf der Rückseite eine Geschichte.
-
Anleitungskarte "Zu Hause" mit vier Vorschlägen
-
Anleitungskarte 10 "Vorschläge und Ideen, wie Sie die Karten einsetzen
können"
Generell können Sie nur mit den Bildern, nur mit den Geschichten
oder mit beiden zusammen arbeiten.
Therapie, Coaching und Beratung:
1. Anhand der Stichwortliste vom Klienten die für ihn zur Zeit
bedeutsamsten heraussuchen lassen; evtl. Rangfolge erstellen; Geschichte(n)
lesen.
2. Der Therapeut sucht eine Geschichte aus; entweder erst über
das Bild reden oder gleich vorlesen.
3. Eine gegebene Geschichte gemeinsam gedanklich umschreiben. Was würde
zum eigenen Erleben hier noch besser passen, könnte ergänzt werden?
4. Den Klienten eine Karte ziehen lassen, Bild betrachten, überlegen,
was das mit dem Thema zu tun haben könnte, dann Geschichte lesen.
5. Den Klienten ein Bild aussuchen lassen und gemeinsam überlegen,
wie es mit dem Thema zusammenhängen könnte. Was würde eine
nahestehende Bezugsperson dazu sagen?
6. Als Einstieg ins Thema, oder wenn man in einer Sackgasse steckt,
Zufallskarte ziehen lassen - das kann das Thema überraschend auf den
Punkt bringen.
7. Ein Bild aussuchen und gemeinsam mit dem Klienten eine Geschichte
dazu spinnen.
8. Der Therapeut kann seinem Klienten (oder einem Paar) 2-3 Geschichten
so vorlesen, dass er nach jedem Satz die Geschichte wechselt und so eine
konfuse Erzählung entsteht. Anschließend kann der Klient dazu
eingeladen werden, die Geschichten zu rekonstruieren und etwas zu ihrer
möglichen Bedeutung zu sagen. Nach Wunsch können die ursprünglichen
Geschichten dann noch gelesen werden.
9. Paartherapie: Beide suchen ihre Lieblingskarte und beschreiben dem
anderen dann, was Bild/Geschichte mit ihnen machen.
10. Schlusskarte am Ende der Stunde aussuchen lassen. Bis zum nächsten
Termin als Anregung mitgeben."
-
Anleitungskarte Ca. 50 "Stichwöter und pasende Geschichten" Hinweise
Anleitungskarte "Gruppensetting, Seminare"
Leseprobe: keine.
AutorInnen:"
-
Katharina Lamprecht, Bruchköbel bei Frankfurt a. M., ist Heilpraktikerin
für Psychotherapie, Coach und Erzählerin mit eigener Praxis.
-
Stefan Hammel arbeitet als Klinik- und Psychiatriepfarrer, Kinder-, Familien-
und Hypnotherapeut sowie als Ausbilder für Psychotherapie und leitet
das Institut für Hypnosystemische Beratung in Kaiserslautern.
-
Adrian Hürzeler, Reinach?/?Schweiz, ist Coach und Achtsamkeitstrainer
mit eigener Praxis für Persönlichkeits- und Führungsentwicklung.
-
Martin Niedermann, Bern?/?Schweiz, ist Geschichtenerzähler, Coach,
Heilpädagoge. Auftritte in Formationen mit Musik, Liedern, Geschichten.
Bewertung: Grundsätzlich ist es eine
gute Idee, Bilder und Geschichten in Beratung, Coaching oder Therapie einzubringen,
weil es lockert, vielfältig anregt und damit Prozesse in Gang setzen
kann, die auf der bloß kognitiv-verbalen Ebene so nicht oder viel
schwerer zustande kommen. Im übrigen ist es alte psychologisch-psychopathologische
Tradition. Bildvorlagen als Testitems zu nutzen (TAT, Rosenzweig, Rorschach,
Familien-Beziehungstest u.a.m.) Ich habe selbst vor Jahrzehnten damit begonnen,
Bilder für solche Zwecke zu sammeln und werde mal sehen, welche Erfahrungen
ich mit dieser Sammlung mache.
Bibliographie: Hammel, Stefan (2016) Alles
neu gerahmt! Psychische Symptome in ungewöhnlicher Perspektive München:
Reinhardt-Verlag.
143 Seiten. 1 Abb. (ISBN 978-3-497-02625-8) kt € [D] 24,90 / €
[A] 25,60 / SFr 31,60.
Verlags-Info: "Welcher Lösungsversuch steckt in einer Depression?
Wie funktioniert eine Panikstörung? Was ist die gute Absicht einer
traumatischen Reaktion? Das Buch führt die Leser durch die Galerie
der Krankheitsbilder und stellt psychische Symptome in einen neuen Rahmen.
Mit diesem „Reframing“ werden sie auf eine Weise erklärt, die neue
Lösungswege eröffnen kann. Das Buch bietet verständliche
Modelle, mit denen Therapeuten ihren Klienten Orientierung geben. Im Mittelpunkt
des Reframing steht der wertschätzende Umgang mit psychischen Symptomen.
Für das Gespräch mit den Betroffenen kann aus einer Fülle
von Geschichten gewählt werden, die auch bei schwierigen Diagnosen
zu einer guten Entwicklung führen können."
Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Verlagsseite.
Leseprobe: als PDF auf der Verlagsseite ("Foyer: Die Galerie
der Krankheitsbilder")
Rezensionen: "
-
„Ein großartiges Buch mit viel Zuversicht und Lebensmut für
die Betroffenen und jeder Menge hochkarätiger Anstöße für
uns Fachleute, um den Patienten nachhaltig zu helfen! Die Sprache: glasklar
und voller Humor. Es gehört in jede Psychotherapie-Praxis!“ Walter
Hofmann (Chefarzt Valere Psychosomatische Privatklinik)
-
„Eine sehr anregende, auch amüsante Lektüre mit tollen Impulsen
in einem frischen Gewand! Auch wenn es mehr auf praktizierende Psychotherapeuten
ausgerichtet zu sein scheint, finde ich das Buch ebenso für andere
soziale Berufsgruppen, die sich mit seelisch belasteten Menschen beschäftigen,
sehr lesenswert: Immer wieder neue ‚Aha‘-Erlebnisse, neue Perspektiven
und das Gefühl, sich etwas besser in die Welt der Betroffenen einfühlen
zu können. Meiner Ansicht nach sind neue Blickwinkel auf die Thematik
unbedingt erforderlich, und daher ist ein solches Buch absolut zu begrüßen!“
Claudia Frey (Dozentin für Heilerziehungspflege und Soziale Arbeit)
-
„Stefan Hammel ist mit dieser ‚Galerie der Krankheitsbilder‘ etwas Wunderbares
gelungen: Der Besucher und die Besucherin erfahren ebenso gehaltreich wie
unterhaltsam etwas über komplexe Inhalte, in einer verblüffend
einfacher Form. Sie werden unaufgeregt angeregt, Vertrautes neu einzureihen
und sich mit Leidvollem und Beschämendem verständnisfördernd
zu beschäftigen. Und wie nebenbei erhält sich im Rundgang stets
Wertschätzung und Respekt für die Menschen, die in der Galerie
eine ungewohnt liebevolle Zuwendung erhalten. Dem Autor ist zu wünschen,
dass seine Galerie zu einer Wanderausstellung wird!“ Reinhold Bartl (Psychotherapeut,
Coach, Leiter des Milton-Erickson-Instituts Innsbruck)
AutorInnen: "Stefan Hammel arbeitet als Klinik- und Psychiatriepfarrer,
Kinder-, Familien- und Hypnotherapeut sowie als Ausbilder für Psychotherapie
und leitet das Institut für Hypnosystemische Beratung in Kaiserslautern."
Bewertung: Das ist ein wichtiger Aspekt
in der Psychotherapie, Beratung und Coaching: Symptome und Störungen
nicht von ihrer störenden, negativen Seite her bewerten, sondern auch
den möglichen Sinn und Nutzen zu bedenken und neu zu denken.
Bibliographie: Student, Johann-Christoph; Mühlum,
Albert & Student, Ute (2016) Soziale Arbeit in Hospiz
und Palliative Care
Unter Mitarbeit von Swantje Goebel. (Soziale Arbeit im Gesundheitswesen;
4) 3., vollständig überarbeitete Auflage München: Reinhardt-Verlag.
176 Seiten. 6 Abb. 3 Tab. UTB-S (978-3-8252-4715-7) kt € [D] 24,99
/ € [A] 25,70 / SFr 31,60 Preis E-Book: € [D] 19,99.
Verlags-Info: "Diese systematische Einführung in die Soziale
Arbeit in Hospizeinrichtungen und auf Palliativstationen informiert über
die Angebote für sterbende und trauernde Menschen. Dazu gehören
die Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit, die gesellschaftspolitische
Herausforderung sowie rechtliche und ethische Fragen. Im Zentrum steht
die Unsicherheit des Menschen gegenüber Sterben, Tod und Trauer. Hospizbewegung
und Palliative Care wollen das Sterben für alle Beteiligten erträglicher
machen durch: ganzheitliche Begleitung, Ermutigung und Versorgung in verschiedenen
Settings, Hilfe für Helfende und nicht zuletzt Aufklärung der
Öffentlichkeit. Eine besondere Aufgabe ist die Implementierung hospizlicher
Prinzipien in bestehende Einrichtungen des Gesundheitswesens. Die 3. Auflage
wurde komplett überarbeitet und auf den aktuellen Stand gebracht."
Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Verlagsseite.
Leseprobe: als PDF auf der Verlagsseite. (Selbstverständnis
und professions-bezogene Verortung Sozialer Arbeit)
AutorInnen: "
-
Prof. Dr. med. Dr. h. c. Johann-Christoph Student, Deutsches Institut für
Palliative Care, Bad Krozingen
-
Prof. Dr. phil. Albert Mühlum, Hospiz-Verein Bergstraße, Bensheim
-
Prof. Dr. med. Ute Student, Deutsches Institut für Palliative Care,
Bad Krozingen"
Bewertung: Ein wichtiges, praktisch-nützliches
Buch mit Literaturliste und Sachregister für ein wichtiges praktisches
Thema, mit wir alle eines Tages konfrontiert sein werden.
Bibliographie: Sauer, Jürgen; Wabnitz, Reinhard
Joachim & Fischer, Markus (2016) Grundkurs Existenzsicherungsrecht
für die Soziale Arbeit Mit 49 Übersichten, 14 Fällen und
Musterlösungen. München: Reinhardt-Verlag.
181 Seiten. 9 Tab. UTB-S (978-3-8252-4673-0) kt € [D] 19,99 / €
[A] 20,60 / SFr 25,30 Preis E-Book: € [D] 15,99.
Verlags-Info: "Die Begleitung und Unterstützung von Menschen,
die von Armut betroffen sind, ist eine der zentralen Aufgaben in der Sozialen
Arbeit. Das Existenzsicherungsrecht sichert dabei jedem Hilfebedürftigen
die materiellen Voraussetzungen, die für seine physische Existenz
und ein Mindestmaß an Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen
und politischen Leben unerlässlich sind. Systematisch und leicht verständlich
werden in diesem Buch die wichtigsten und für die Soziale Arbeit relevanten
Regelungen des Existenzsicherungsrechts dargestellt. Studierende erhalten
so ein Grundlagenwissen über das Existenzsicherungsrecht und die einschlägigen
Sozialleistungen. Fälle und Musterlösungen bereiten auf Modulprüfungen
vor."
Inhaltsverzeichnis: Als PDF auf der Verlagsseite.
Leseprobe: Als PDF auf der Verlagsseite. (2.3 Sozialverwaltungsverfahren
nach dem SGB II; S. 32-35)
AutorInnen: "Prof. Dr. jur. Jürgen Sauer, Prof. Dr. jur.
Dr. phil. Reinhard Joachim Wabnitz und Prof. Dr. Markus Fischer lehren
Recht im Fachbereich Sozialwesen an der Hochschule RheinMain, Wiesbaden."
Bewertung: Aufgrund der zunehmenden
Armut ein wichtiger rechtlicher Ratgeber für die soziale Arbeit. Mit
umfangreichem Anhang (Musterlösungen), Literaturliste und Sachregister.
Bibliographie: Berberich, Hermann J. & Siedentopf,
Friederike (2016, Hrsg.) Psychosomatische
Urologie und Gynäkologie München: Reinhardt-Verlag.
249 Seiten. 18 Abb. 15 Tab. UTB-L (978-3-8252-8678-1) kt € [D]
39,99 / € [A] 41,20 / SFr 48,70 Preis E-Book: € [D] 31,99
Verlags-Info: "Frauenheilkunde und Urologie befassen sich mit
Erkrankungen im Bereich des Urogenitalsystems – mit jener Körperregion,
die der Produktion, der Reproduktion und der Lust dient. Psychische Vorgänge
haben einen erheblichen Einfluss auf ihre Funktionsweise und sollten in
der Praxis berücksichtigt werden. Das Lehrbuch zur Psycho-Urologie
und Psycho-Gynäkologie vermittelt verständlich und anschaulich
psychosomatisches Fachwissen aus Urologie und Gynäkologie. Neben verschiedenen
urogynäkologischen Erkrankungen beleuchten die Autoren psychische
Aspekte von Sexualität, Schwangerschaft, unerfülltem Kinderwunsch
und Geburt und zeigen, wie auch schwierige Gespräche zu Themen der
Psycho-Urologie und Psycho-Gynäkologie mit Patienten gelingen können."
Inhaltsverzeichnis: Als PDF auf der Verlagsseite.
Leseprobe: Als PDF auf der Verlagsseite. (12 Psychosoziale
Belastung bei urologischen Tumorerkrankungen)
AutorInnen: "
-
Dr. med. Hermann J. Berberich, Frankfurt a. M., Facharzt für Urologie,
Andrologie und Psychotherapie, ist als Psycho- und Sexualtherapeut und
Lehrdozent an mehreren Akademien tätig.
-
PD Dr. med. Friederike Siedentopf, Berlin, ist Fachärztin für
Gynäkologie, Geburtshilfe und Psychotherapie, leitet das Brustzentrum
im Martin-Luther-Krankenhaus Berlin und ist Lehrdozentin an mehreren Weiter-
und Fortbildungsinstituten mit den Schwerpunkten Gynäkologische Psychosomatik
und Psychoonkologie."
Bewertung: Ein sehr interessantes und
wichtiges Buch auch oder gerade für PsychotherapeutInnen, weil es
die biopsychosozialen Grundlagen der Störungen im Genitalbereich von
Mann und Frau ganzheitlich und umfassend aufbereitet und vermittelt.
Bibliographie: Gravelmann, Reinhold (2016) Unbegleitete
minderjährige Flüchtlinge in der Kinder- und Jugendhilfe. Orientierung
für die praktische Arbeit. München: Reinhardt.183
Seiten. 5 Abb. (ISBN 978-3-497-02637-1) kt € [D] 21,90 / €
[A] 22,60 / SFr 27,80 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
Verlags-Info: "Unbegleitete minderjährige
Flüchtlinge (UMFs) erleben auf der Flucht oft monatelange Strapazen,
im Aufnahmeland sind sie fremd und von ihren Familien getrennt. Wie können
unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMFs) von Fachkräften
der Jugendhilfe begleitet werden? Welche rechtlichen und sozialen Rahmenbedingungen
gibt es, mit welchen Fragen und Problemen ist zu rechnen?
Der Autor beschreibt die pädagogische Arbeit mit unbegleiteten
minderjährigen Flüchtlingen (UMFs), die neben aller Besonderheit
ganz „normale“ Jugendliche sind. Kulturelle Unterschiede und traumatische
Erfahrungen werden ebenso thematisiert wie Sprache und schulische oder
berufliche Integration. Für SozialarbeiterInnen und ErzieherInnen
sind die Praxistipps wertvoll, zur Kommunikation, Hilfeplanung, gesellschaftlichen
Integration etc."
Inhaltsverzeichnis: PDF auf der Verlagsseite.
Leseprobe: PDF auf der Verlagsseite.
Autor: "Reinhold Gravelmann, Hannover, ist
Sozialpädagoge und arbeitet seit über 30 Jahren in der Kinder-
und Jugendhilfe, v.?a. im Bereich Integration migrierter Jugendlicher.
Als Referent beim AFET-Bundesverband für Erziehungshilfe e.?V. ist
er seit 2010 u.?a. mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen
befasst."
Bewertung: Win
außerordentlich wichtiges Thema, das sicher bei der Betreuung und
Integration hilft. Praktisch, kompakt mit ausführlichem Literatur-
und Sachverzeichnis.
Anmerkung: Es wird auf zwei andere zu dem Thema
passende Werke aus dem Verlag hingewiesen:
-
"Soziale und pädagogische Arbeit bei Traumatisierung"
-
"Kinder mit Migrations- und Flüchtlingserfahrung in der Kita".
Bibliographie: Bämayr Argeo (2016) Das
psychiatrische Gutachten Eine subjektive unwissenschaftliche Werteinschätzung
auf dem Prüfstand der Menschenrechte. Bochum: Westdeutscher Universitätsverlag.
Verlags-Info: "Millionenfach entscheiden
psychiatrische und psychologische Gutachten über die medizinische
und wirtschaftliche Versorgung bei Arbeitsunfähigkeit, Frührente,
Rehabilitation, Behinderung, Pflege, Arbeitslosigkeit, Betreuung, Sorgerecht,
gerichtliche Unterbringung usw. Die Vorgehensweise dieser zunehmenden und
ausufernden Begutachtungen weden umfassend aufgedeckt und kritisch beleuchtet.
Da die Psychiatrie keine exakte Wissenschaft ist, können Gutachter
nur ihre subjektive Werteinschätzung für anstehende Entscheidungen
beisteuern. Als pseudowissenschaftliche Beweise sind folglich ale psychiatrischen
Gutachten weder objektivierbar noch wissenschaftlich überprüfbar.
Über eine grundsätzlich zulässige Ablehnung psychiatrischer
Begutachtungen erfolgt keine Aufklärung. Statt dessen wird auf dubiose
Mitwirkungspflichten verwiesen und mit nachteiligen Folgen gedroht. Ein
hierdurch erzwungener Seelenstriptease endet leicht in einer Traumatisierung.
In diesem Buch werden vielfache Verletzungen der menschenrechte mit ihren
demütigenden auswirkungen analysiert und praktikable alternativen
vorgestellt. Gleichzeitig beinhaltet es einen Ratgeber für Betroffene
zur Abwehr dieser entwürdigenden Verfahren, die seit 1992 in Deutschland
über 50-millionenfach angewandt wurden. "
Inhaltsverzeichnis: Auf der Verlagsseite
nicht angeboten.
Leseprobe: Auf der Verlagsseite nicht angeboten.
Autor: "Dr. Argeo Bamayr, 1988-2006 niedergelassener
Nervenarzt und Psychotherapeut In Coburg mit der Schwerpunktbehandlung
von Mobbing-Opfem.
1974- 1981 Studium und Approbation an der Ludwig-Maximilian-Universität
(LMU) München, Promotion 1983 am Max Planck-Institut für Psychiatrie
In München (Professor Feuerlein) an der LMU München. 1982 - 1988
Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, sowie
Neurologie am Bezirkskrankenhaus Gabersee bei Wasserburg am Inn (jetzt
Inn-Salzach Klinikum)." (Quelle Flyer)
Bewertung: Mir
liegt seit heute (18.7.16) nur ein Flyer
zum Buch vor, der sich sehr interessant anhört.
Bibliographie: Pauen. Michael (2016). Die
Natur des Geistes. Frankfurt: S. Fischer.
Verlags-Info: "Ist eine wissenschaftliche Erklärung unseres
Geistes möglich? Diese Frage beantwortet das neue Buch ›Die Natur
des Geistes‹ des renommierten Philosophen Michael Pauen.
Das »Jahrzehnt des Gehirns« ist lange
vorbei, doch eine Erklärung des Geistes scheint ferner denn je. Müssen
wir uns also damit abfinden, dass Bewusstsein niemals erklärt werden
kann? Michael Pauen legt in seinem neuen Buch dar, dass das Problem lösbar
ist.
Die Forschungsgeschichte zeigt nämlich, dass
sich unsere Vorstellungen von Geist und Gehirn immer wieder tiefgreifend
verändert haben. Selbst wenn das Problem in seiner heutigen Gestalt
unlösbar wäre – für die Zukunft können wir das noch
lange nicht behaupten. Das gilt insbesondere für den scheinbar unüberwindlichen
Gegensatz zwischen subjektiver Erfahrung und objektiver wissenschaftlicher
Erkenntnis. Damit wird ein umfassendes naturalistisches Verständnis
des Geistes möglich – und eine überraschende Lösung zeichnet
sich ab."
Inhaltsverzeichnis: Auf der Verlagshomepage in der Leseprobe.
Leseprobe: Auf der Verlagshomepage.
Rezensionen: In Spektrum.de gibt es am 21.06.2016
eine informative Rezension von Eckart Löhr - "Erlebtes und das
Wissen darüber" - durch die ich auch auf das Buch aufmerksam wurde.
Er fasst kritisch zusammen: "Was man in diesem wie auch in vielen anderen
vergleichbaren Büchern vermisst: Der Autor legt seine ontologischen
Voraussetzungen in keiner Weise dar. Wer materialistisch argumentiert wie
er, sollte erst einmal Rechenschaft über seinen Materiebegriff geben.
Ist Materie für Pauen eine inerte, tote und ungeistige Substanz? Oder
verfügt sie ihrerseits bereits über mentale oder vielmehr protomentale
Eigenschaften? Was versteht der Autor unter neuronalen Prozessen, und wie
hängen sie seiner Ansicht nach mit Bewusstseinsinhalten zusammen?
Von diesen fundamentalen Fragen ist im vorliegenden Buch an keiner Stelle
die Rede. So bewegt sich die Diskussion sozusagen im ontologisch luftleeren
Raum, und man fragt sich, welchen Beitrag das Werk eigentlich zum Verständnis
der Thematik liefert. Es ist eben nicht ganz einfach, sich am eigenen Schopf
aus dem (philosophischen) Sumpf zu ziehen."
Autor: "Michael Pauen, geboren 1956, studierte
Philosophie in Marburg, Frankfurt am Main und Hamburg. Nach der Habilitation
1995 war er Professor für Philosophie an der Universität Magdeburg
und lehrt nun am Institut für Philosophie der Humboldt-Universität
zu Berlin, wo er auch Sprecher der Berlin School of Mind and Brain ist.
Im S. Fischer Verlag hat er veröffentlicht ›Illusion Freiheit? Mögliche
und unmögliche Konsequenzen der Hirnforschung‹ (2004), ›Grundprobleme
der Philosophie des Geistes. Eine Einführung‹ (2005) sowie zuletzt
gemeinsam mit Harald Welzer ›Autonomie. Eine Verteidigung‹ (2015)."
Bewertung: Interessantes
Buch zur Urfrage der Philosophie, wie sie im Titel formuliert isr.
Bibliographie: Schüller, Katharina (2015) Statistik
und Intuition. Alltagsbeispiele kritisch hinterfragt. Heidelberg: Springer
Spektrum.
Verlags-Info: "Dieses Sachbuch zeigt, wie statistisches Denken
gelingen und zu mehr Kompetenz im Umgang mit Unsicherheit führen kann.
Tief verankerte Denkgewohnheiten lassen uns im Alltag intuitiv nach Wahrheiten
und Mustern suchen – nicht nach Wahrscheinlichkeiten, wie die Statistik
sie liefert. Das Buch klärt auf, wie sich Denkmuster von Statistikern
und Nicht-Statistikern unterscheiden, welche Missverständnisse daraus
entstehen und was Statistik mit Wahrheit zu tun hat. Es fördert somit
– anhand praktischer Beispiele aus dem Alltag – den aktiven und mündigen
Umgang mit Statistiken und zeigt, wie man statistische Aussagen richtig
interpretiert und kommuniziert. Ein aktueller Fokus liegt dabei auf Big
Data und dem damit verbundenen Datenjournalismus."
Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Verlagshomepage: "
Statistik: selbstverständlich 1
1.1 Einleitung 1
1.2 Über Denkmuster 7
1.3 Heuristik und Statistik 13
1.4 Wie Statistiker arbeiten 25
2 Politik und Weltgeschehen 31
2.1 Warum Steuerschätzungen danebenliegen 31
2.2 Wann man arbeitslos ist 36
2.3 Wie 17-Jährige wählen . 42
2.4 Wie man Wahlen fälscht 47
2.5 Wie man Korruption misst . 53
2.6 Wie man ein gutes Land wird 59
2.7 Warum Sparsamkeit nicht tötet 64
3 Wirtschaft und Unternehmen 71
3.1 Wer wirklich arm ist 71
3.2 Wie sich Ungleichheit entwickelt 76
3.3 Wie die Mittelschicht schrumpft 82
3.4 Was ein Mensch zum Leben braucht 88
3.5 Warum Schwermetall nicht reich macht 94
3.6 Was Absolventen wollen 98
3.7 Warum Frauen Vorstände verlassen 103
4 Wissen und Technik 109
4.1 Wie man Forschung fälscht 109
4.2 Wann Waschmaschinen kaputt gehen 115
4.3 Was Pünktlichkeit bedeutet 122
4.4 Wo Kinder verunglücken . 128
4.5 Wie gefährlich Windräder sind 134
4.6 Was weibliche Wirbelstürme anrichten 139
4.7 Was der Klimaschutz kostet 144
5 Gesundheit und Ernährung 149
5.1 Was uns umbringt 149
5.2 Wie Essen unsere Gesundheit bedroht 155
5.3 Wer etwas zu lachen hat 161
5.4 Wer welches Fleisch isst 166
5.5 Warum Alkohol nicht gesund ist 172
5.6 Wie häufig psychische Erkrankungen sind 176
5.7 Warum Dummheit nicht krank macht 180
6 Gesellschaft und Leben 189
6.1 Wie der Fußball statistisch wurde 189
6.2 Was Namen und Daten aussagen 194
6.3 Wer attraktiv und glücklich ist 202
6.4 Warum Monogamie im Trend liegt 205
6.5 Wie oft Partner einander schlagen 211
6.6 Wie man Schuld nicht herleitet 217
6.7 Wer liest, schreibt und kriminell wird 227
7 Das Handwerkszeug 235
7.1 Daten und Skalen 235
7.2 Mittelwerte und Streuung 236
7.3 Prozente und Risiken 242
7.4 Der Zentrale Grenzwertsatz 247
7.5 Testen und Schätzen 251
7.6 Konfidenzintervalle 262
7.7 Zusammenhangsanalysen 264
7.8 Regressionen und komplexere Modelle 268
7.9 Zeitreihen und Prognosen 272
Statistik und Intuition
Statistisch denken: Elf Regeln für den Alltag 281
Sachverzeichnis 285
Leseprobe: als PDF auf der Verlagshomepage, hieraus: "2.2 Wann
man arbeitslos ist
Regelmäßig werden von verschiedenen Institutionen Arbeitslosenquoten
veröffentlicht. Oft sind die Quoten recht unterschiedlich und gar
nicht so einfach zu vergleichen. Arbeitslosigkeit ist keine naturwissenschaftliche
Größe, sondern eine Definitionssache. Sie hat aber als Indikator
für Konjunktur, für soziale Gerechtigkeit usw. enorme politische
Bedeutung, und die gefühlte Betroffenheit des Einzelnen ist groß.
Auch deswegen werden selbst sinnvolle Anpassungen, die größerer
Realitätsnähe dienen, schnell als „Statistik-Tricks“ abgetan.
Seit einer Änderung im Mai 2009 werden Arbeitslose,
die von externen Trägern wie etwa privaten Vermittlern betreut [37]
werden, nicht mehr gezählt, denn sie sind laut Definition in einer
arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. Die Arbeitslosenzahl verringerte
sich nach der Einführung im Vergleich zum Vormonat prompt um 127.000.
Das Statistische Bundesamt kündigte dabei eine Reduzierung um 189.000
allein durch diese Neudefinition an. Das klingt nach Zahlenkosmetik. Dabei
ist Deutschland in der Europäischen Union eher eine Ausnahme, weil
die Arbeitslosigkeit nach nationaler Definition größer ist als
nach internationaler. In vielen Ländern mit scheinbar sehr niedriger
Arbeitslosenquote ist es umgekehrt.
Das Problem liegt in der Vielfalt möglicher
Definitionen des Begriffs „arbeitslos“ und darin, dass eigentlich nur Experten
wissen, was sich jeweils genau dahinter verbirgt und wie abhängig
das Ergebnis von der Berechnungsmethode ist. So erfasst in Deutschland
das Statistische Bundesamt die Zahl der „Erwerbslosen“ nach dem Standard
der International Labour Organisation auf der Basis des Mikrozensus.
Nach diesen Richtlinien gilt man als erwerbslos, wenn folgende Punkte
zutreffen: Die Person • ist mindestens 15 Jahre alt und noch nicht im Rentenalter,
-
ist ohne Arbeit, nicht einmal eine Stunde pro Woche,
-
ist innerhalb von maximal zwei Wochen für den Arbeitsmarkt verfügbar
und
-
hat in den vergangenen vier Wochen Arbeit gesucht.
Die Bundesagentur für Arbeit hingegen ermittelt die Zahl „registrierter
Arbeitsloser“ gemäß § 16 SGB III nach nationalem Standard
auf Basis von Verwaltungsdaten: Die Person ist [38]
-
ohne Beschäftigung oder höchstens 15 Stunden pro Woche beschäftigt,
-
bei der Bundesagentur für Arbeit oder einem Träger der Grundsicherung
arbeitslos gemeldet,
-
der Arbeitsvermittlung unmittelbar zur Verfügung stehend,
-
aktiv auf der Suche nach einer versicherungspflichtigen Beschäftigung
von mindestens 15 Stunden pro Woche
und
-
nicht in einer Maßnahme der aktiven Arbeitsmarktpolitik.
Nur eine Teilmenge dieser Personen ist sowohl arbeits- als auch erwerbslos.
Für Juli 2003 bis Juni 2004 ergab eine
Berechnung, dass von 4,4 Mio. Arbeitslosen 2,5 Mio. erwerbs- und arbeitslos
waren, 1,9 Mio. „nur“ arbeitslos und weitere 1,3 Mio. „nur“ erwerbslos.
Neben diesen Abweichungen im Zähler der Quote
gibt es auch Differenzen im Nenner, d. h. in der Bezugsmenge. Das Statistische
Bundesamt bezieht die Arbeitslosen auf die Zahl aller Erwerbspersonen,
wie sie die International Labour Organisation definiert, während für
die Bundesagentur für Arbeit nur zivile Erwerbspersonen, keine Soldaten,
relevant sind. Vor 2009 gab es sogar zwei Arbeitslosenquoten mit unterschiedlichen
Nennern. Eine enthielt Selbstständige und mithelfende Familienangehörige,
die zusammen immerhin ein Neuntel aller Erwerbstätigen ausmachten,
die andere nicht.
Die Definitionen und Methoden sind keineswegs konstant.
So arbeitete das Statistische Bundesamt vor 2005 mit
Korrekturen an der Arbeitslosenstatistik, und erst seit Mitte [39]
2007 werden monatliche Werte auf der Basis von Teilstichproben erhoben.
Bei der Bundesagentur für Arbeit sind seit Hartz III im Jahr 2004
die Teilnehmer an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik nicht
mehr arbeitslos, wobei kaum zu überblicken ist, wer genau wann als
arbeitslos gezählt wurde und wer nicht.
Der Grund für die unterschiedlichen Berechnungen
der Behörden liegt in ihren unterschiedlichen Zielen. Das Statistische
Bundesamt versucht, international vergleichbare Zahlen zu ermitteln. Man
interessiert sich für die Anzahl der Personen, die nicht zur volkswirtschaftlichen
Wertschöpfung beitragen und kein Einkommen erzielen, obwohl sie das
könnten. Die Bundesagentur für Arbeit hingegen zählt Personen,
die die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Anspruch auf Sozialleistungen
erfüllen und die aktiv Hilfe bei der Suche nach Arbeit benötigen.
Diese Personen müssen aber erst gefunden werden.
Zum Beispiel ergab eine telefonische Befragung im Auftrag der Bundesagentur
für Arbeit im Jahr 2000, dass rund 40 Prozent der befragten Arbeitslosen
gar nicht auf Arbeitssuche waren. Eine Einschätzung des Statistischen
Bundesamts im Jahr 2002 ging von rund 20 Prozent zu hohen Werten für
die Arbeitslosigkeit aus.
Viele Korrekturen an der Arbeitslosendefinition
sind deshalb nicht vom Wunsch getrieben, die Statistik zu schönen
(obwohl ein solcher Nebeneffekt vielleicht hilft, die Änderung politisch
durchzusetzen), sondern aktiv Arbeitssuchende besser zu erfassen. So senken
beileibe nicht alle Änderungen die Zahlen.
Seit Anfang 2008 werden Personen über 58 Jahre,
die arbeitslos werden, wieder als Arbeitslose gezählt. Zuvor be[40]stand
die Möglichkeit, Leistungen zu beziehen und dennoch nicht offiziell
als arbeitslos zu gelten. Dies betraf laut der Antwort auf eine Kleine
Anfrage der FDP im Bundestag rund 225.000 Personen. Mit Hartz IV fallen
Sozialhilfeempfänger aus der sogenannten „Stillen Reserve“ heraus
und müssen sich arbeitslos melden; dies betraf bei Einführung
geschätzt 480.000 Personen. Solche Änderungen bewirken eine Umschichtung
von verdeckter in offene Arbeitslosigkeit.
Verdeckte Arbeitslosigkeit meint solche Formen,
die durch obige Definitionen nicht erfasst werden, z. B. subventioniert
Beschäftigte, krankgeschriebene Arbeitslose oder Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen
Maßnahmen. Daneben gibt es noch die „stille Reserve“ der potenziell
zusätzlichen Erwerbstätigen: Jugendliche ohne Ausbildungsplatz,
Frauen, die nach der Babypause wieder arbeiten wollen, ohne sich arbeitslos
gemeldet zu haben, sowie Arbeitslose in Weiterbildung. Diese wurden für
2008 auf ca. 1,15 Mio. geschätzt.
Andererseits findet eine Auswertung des großangelegten
Sozio-oekonomischen Panels, dass immer noch 37 Prozent der Arbeitslosen
in den letzten vier Wochen nicht aktiv gesucht hatten und zehn Prozent
dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung standen. Dieses Panel ist
die größte Längsschnittstudie in Deutschland. Es wird seit
1984 jährlich erhoben und erfragt objektive Lebensbedingungen wie
das monatliche Haushaltsnettoeinkommen sowie die subjektiv wahrgenommene
Lebensqualität. In Befragungen meist verschwiegen wird die Schwarzarbeit,
die durch die Rockwool-Stiftung in Kopenhagen auf immerhin ca. vier Prozent
des Bruttoinlandsprodukts geschätzt wird."
Rezensionen: In Spektrum.de von Heinz Klaus Strick (8.6.16): "Die
Autorin des Werks ist Diplom-Statistikerin und hat sich in den zurückliegenden
Jahren mit regelmäßigen Radiobeiträgen einen Namen gemacht,
ebenso als Leiterin eines international aktiven Data-Science-Unternehmens.
Auch beteiligt sie sich mit Kommentaren an der renommierten "Unstatistik
des Monats" des Ökonomen Thomas Bauer, des Statistikers Walter Krämer
und des Risikoforschers Gerd Gigerenzer. Dass der Umgang mit statistischen
Daten schwierig ist und oft danebengeht – Wirtschaftsnobelpreisträger
Daniel Kahnemann bezeichnet unser Gehirn in dieser Hinsicht als miserabel
–, verdeutlicht die Autorin in fünf Kapiteln mit jeweils sieben gut
ausgewählten Beispielen. ... "Statistik und Intuition" weist die eine
oder andere strukturelle Schwäche auf. Nichtsdestoweniger zeigt das
Buch, welche statistischen Aussagen angemessen aus Datenmengen abgeleitet
können, welche (Denk-)Fehler oft hinter statistischen Veröffentlichungen
stecken und wie diese sich vermeiden lassen."
AutorInnen: "Katharina Schüller ist Diplom-Statistikerin,
Statistik-Expertin bei DRadio Wissen, Lehrbeauftragte an verschiedenen
Hochschulen und ausgezeichnet als „Statistikerin
der Woche“ durch die American Statistical Association. In zahlreichen
Vorträgen und Publikationen klärt sie auf über den richtigen
(und falschen) Gebrauch von Statistik."
Bewertung: Praktisch, nützlich,
wichtig, kritisch, hilfreich.
Bibliographie: Menzen, Karl-Heinz (2016) Grundlagen
der Kunsttherapie 4. aktualisierte Auflage 2016. 347 Seiten. 123
Abb. 8 Tab. München: Reinhardt.
UTB-M (978-3-8252-4610-5) kt € [D] 29,99 / € [A] 30,90 / SFr
36,80 Preis E-Book: € [D] 23,99 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
Verlags-Info: "Medizin, Heilpädagogik
und Psychotherapie haben entdeckt, dass Kunsttherapie die Lebensqualität
kranker oder behinderter Menschen erheblich steigern kann. Sie hilft den
Menschen, ihre Ängste und Hoffnungen auszudrücken, sich und ihre
Umgebung neu zu erfahren. Heute wird Kunsttherapie häufig im rehabilitativen
Bereich angewandt: nach Unfällen, Traumata, Krebserkrankungen, bei
Behinderung und Demenz. Auch bei kindlichen Entwicklungsstörungen
lässt sie sich erfolgreich einsetzen.
Das Buch stellt die verschiedenen kunsttherapeutischen Verfahren und
ihre Verankerung in ästhetischen, pädagogischen und psychologischen
Theorien systematisch vor. Es führt in die kunsttherapeutische Praxis
ein und veranschaulicht sie mit zahlreichen Bildern und Fallbeispielen.
Es zeigt, wie und wo man KunsttherapeutIn werden kann, und welche Berufsfelder
sich damit eröffnen."
Inhaltsverzeichnis: PDF auf der Homepage
des Verlages.
Leseprobe: PDF auf der Homepage des Verlages.
Autor: "Prof. Dr. Karl-Heinz Menzen, Professor
für Pädagogik mit Schwerpunkt Altern und Behinderung unter Einbeziehung
von Aspekten ästhetischer Bildung, Katholische Fachhochschule Freiburg
i. Br. ... Vom Autor außerdem lieferbar Kunsttherapie mit altersverwirrten
Menschen" Hinweis auf die Homepage des Autors.
Bewertung: Ein
umfassenden Werk zu dem methodisch schwierigen Thema Kunsttherapie, deren
Bedeutung immer noch von vielen verkannt wird, obwohl doch buchstäblich
auf der Hand liegt, dass mit Sprache, Kognition und Rationalität oft
therapeutische Zugänge versperrt sind, die erst, u.a. mit Kunsttherapoie,
zugänglich gemacht werden müssen. Mit weiterführendem wissenschaftlichen
Apparat: Ausbildung, Literatur-, Sach- und Personenverzeichnis.
Querverweis: Kunst
in der IP-GIPT.
Bibliographie: Gawrilow, Caterina (2016) Lehrbuch
ADHS Modelle, Ursachen, Diagnose, Therapie. München: Reinhardt.
2. aktualisierte Auflage 2016. 191 Seiten. 16 Abb. 10 Tab. Mit 47 Vertiefungsfragen.
UTB-M (978-3-8252-4614-3) kt. [D] 24,99 / € [A] 25,70 / SFr
31,60. Preis E-Book: € [D] 19,99 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
Verlags-Info: "Grundwissen ADHS für's
Studium. Fragen zum Thema ADHS betreffen viele Studiengänge: Welche
Symptome sind typisch? Wie diagnostiziert man ADHS? Welche Ursachen wurden
erforscht – genetisch, neuropsychologisch, umweltbedingt? Wie entwickelt
sich ADHS über die Lebensspanne? Neben diesen Themen werden insbesondere
psychologische und medizinische Therapiemaßnahmen kritisch beleuchtet.
Dabei richtet sich der Fokus auf Interventionsmöglichkeiten in der
Schule und auf die Unterstützung der Betroffenen im Alltag. Die ideale
Seminarlektüre, mit der sich Studierende in Psychologie, Pädagogik
und Lehramt effizient auf ihre Prüfung vorbereiten können."
Inhaltsverzeichnis: PDF auf der Homepage
des Verlages.
Leseprobe: PDF auf der Homepage des Verlages.
Autorin: "Prof. Dr. Caterina Gawrilow ist
Professorin für Schulpsychologie am Fachbereich Psychologie der Eberhard
Karls Universität Tübingen." Hinweis auf Homepage Uni Tübingen.
Bewertung: Hilfreich-kompaktes
Lehrbuch zur schwierigen ADHS-Diagnostik und Behandlung. Klar strukturierte
Darstellung. Obwohl drei Subtypen nach der DSM-IV Einteilung unterschieden
werden, wird dies nicht im Kürzel zum Ausdruck gebracht, sondern allgemein
immer von ADHS gesprochen. Die praktischen Haupttypen sind meiner Kenntnis
und Erfahrung der ADD (stille, introvertierte Träumer) und ADHS (hyperaktiv-impulsive).
Querverweis: ADHD-Informationen:
Überblick.
Bibliographie: Meibert, Petra (2016)Achtsamkeitsbasierte
Therapie und Stressreduktion MBCT/MBSR. Unter Mitarbeit von Jörg Meibert
(Wege der Psychotherapie). München: Reinhardt.
2016. 145 Seiten. 3 Abb. 2 Tab. (ISBN 978-3-497-02590-9) kt € [D]
24,90 / € [A] 25,60 / SFr 31,60 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
Verlags-Info: "Achtsamkeitsbasierte Verfahren
Forschungsergebnisse legen nahe, dass achtsamkeitsbasierte kognitive Therapien
(MBSR, MBCT) zur Rückfallprophylaxe bei Depressionen ebenso wirksam
sind wie die Einnahme von Antidepressiva. Achtsamkeitspraxis kann sowohl
im Umgang mit psychischen und physischen chronischen Erkrankungen sowie
schwierigen Lebenssituationen als auch für die Stressprävention
sehr hilfreich sein. Denn Achtsamkeit kann Menschen dabei helfen, negativen
Gedanken und Gefühlen die Macht über sie zu nehmen und eine mitfühlende,
freundliche Haltung sich selbst gegenüber zu entwickeln. Die beiden
am besten wissenschaftlich untersuchten achtsamkeitsbasierten Verfahren
– MBSR (Mindfulness-Based-Stress-Reduction) und MBCT (Mindfulness-Based-Cognitive-Therapy)
– werden in diesem Buch vorgestellt."
Inhaltsverzeichnis: PDF auf der Homepage
des Verlages.
Leseprobe: PDF auf der Homepage des Verlages.
Autorin: "Petra Meibert, Essen, Dipl.-Psychologin,
deutschlandweit aktiv in Ausbildung und Verbreitung von MBCT (Mindfulness-Based-Cognitive
Therapy), hat an verschiedenen Forschungsprojekten zur MBCT mitgearbeitet.
Sie ist seit 2005 als Ausbilderin für MBSR sowie MBCT tätig und
ist spezialisiert in Methoden der humanistischen Psychotherapie."
Bewertung: Hilfreich
und kompakte Unterstützung, wie das Konzept der Achtsamkeit psychotherapeutisch
eingesetzt und genutzt werden kann. In der Zusammenfassung, S. 122, wird
ausgeführt: "Die Stärke achtsamkeitsbasierter Methoden liegt
in ihrer störungsüber-greifenden Wirkung. Die Ergebnisse, insbesondere
aus der Forschung zu den Wirkfaktoren, lässt darauf schließen,
dass durch die regelmäßige Praxis der Achtsamkeit, dysfunktionale
Prozesse beeinflusst werden, die für die Entstehung bzw. Aufrechterhaltung
unterschiedlicher Störungen von Bedeutung sind (Hofmann et al. 2010).
Die Beziehung zum eigenen Selbst und eine Uberidentifikation mit Gedanken
oder Gefühlen, die Ablenkungstendenz des Geistes, eine zu starke Abwehr
gegenüber Emotionen oder anderen aversiven Erfahrungen, sind vermutlich
auch allgemeine Vul-nerabilitätsfaktoren, die bei allen Menschen zur
Ausbildung von Leidenszuständen führen."
Querverweis: Heilmittel-Monographie
Meditation * Psychologie
des Bewussstseins und der Aufmerksamkeit *
Bibliographie: Klug, Wolfgang & Zobrist, Patrick (2016) Motivierte
Klienten trotz Zwangskontext Tools für die Soziale Arbeit. 2.
aktualisierte Auflage 2016. 168 Seiten. 4 Abb. 5 Tab. Mit 20 Arbeitsblättern
als Online-Zusatzmaterial. München: Reinhardt.
(ISBN 978-3-497-02593-0) kt € [D] 26,90 / € [A] 27,70 / SFr 33,80
(alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
Verlags-Info: "Hilfe, mir wird geholfen!
"Sie können mir doch eh nicht helfen!" Solchen Aussagen und Haltungen
begegnen SozialarbeiterInnen, wenn sie mit unfreiwilligen und unmotivierten
KlientInnen arbeiten. In Zwangskontexten kann Motivation nicht vorausgesetzt
werden, aber SozialarbeiterInnen können sie fördern! Wie entsteht
Motivation und wie kann sie verändert werden? Wie kann die Fachkraft-Klient-Beziehung
motivationsfördernd gestaltet werden? Und wie geht man mit Widerstand
professionell um? Auf die Grundlagen folgt ein umfangreiches Manual mit
15 Interventionsanleitungen für die konkrete motivationsfördernde
Arbeit mit den KlientInnen. Arbeitsblätter können Sie sich hier
herunterladen und mit dem Passwort aus dem Buch (S. 8) öffnen:"
Ergänzend: Das Thema ist des Buches wird S.
16 wie folgt eingeleitet: "1 Motivation im Zwangskontext -was
ist das? Motivation als Schlüsselfaktor Überall, wo Klienten
gezwungen werden, sich der Sozialen Arbeit auszusetzen, ist „Motivationsarbeit"
ein Kerngeschäft sozialarbeiterischer Tätigkeit. So heißt
es beispielsweise in den Standards der Bayerischen Bewährungshilfe:
„Die Betreuung durch den Bewährungshelfer ist in erster Linie als
Hilfe zur Selbsthilfe zu verstehen. Sie beinhaltet Motivation und Anleitung
zu notwendigen Verhaltensänderungen." (Zentrale Koordinierungsstelle
Bewährungshilfe 2012, 8) Motivationsförderung ist wohl die „Kernaufgabe
der Arbeit im Zwangskontext" (Mayer 2010, 156), denn sind die Klienten
motiviert, an ihren Risikopotentialen zu arbeiten, senkt dies ihre Gefährdung
und die der möglichen Opfer. Die Motivation, nicht mehr straffällig
zu werden, ist nach Farrall (2009) einer der Schlüsselfaktoren für
den Ausstieg aus der Kriminalität. Auch andere Arbeitsfelder der Sozialen
Arbeit, wie z.B. Kinder- und Erwachsenenschutz, gesetzliche Betreuung etc.
können, wie wir noch zeigen werden, als Zwangskontexte verstanden
werden. Deshalb kommt der Motivationsarbeit eine besondere Bedeutung zu.
Fast zwangsläufig ergibt sich daraus die Frage: Was heißt das
methodisch? Was wissen wir über Methoden der Motivationsförderung
unter den besonderen Bedingungen der Zwangskontexte?"
Inhaltsverzeichnis: PDF auf der Homepage
des Verlages.
Leseprobe: PDF auf der Homepage des Verlages.
Autoren: "Prof. Dr. Wolfgang Klug, Dipl.
Soz.-Päd., lehrt Soziale Arbeit an der Katholischen Universität
Eichstätt / Ingolstadt.
Patrick Zobrist, Dipl. Sozialarbeiter, ist Dozent und Projektleiter
im Bereich Soziale Arbeit an der Hochschule Luzern."
Bewertung: Ein
außerordentlich wichtiges Thema, kompakt aufbereitet mit unterstützenden
Arbeitsblättern für die praktische Arbeit.
Querverweise: Gewissenstypologie
und Straftäterbehandlung * Heilmittelmonographie
Lenken & Lassen * Wünschen
& Wollen.
Bibliographie: Preuss, Wilhelm F. (2016) Geschlechtsdysphorie,
Transidentität und Transsexualität im Kindes- und Jugendalter.
Diagnostik, Psychotherapie und Indikationsstellungen für die hormonelle
Behandlung. Mit einem Vorwort von Franz Resch und Michael Schulte-Markwort
(Bausteine der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie; 5). München:
Reinhardt.
288 Seiten. 4 Tab. (ISBN 978-3-497-02554-1) kt € [D] 39,90 / €
[A] 41,10 / SFr 48,70 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
Verlags-Info: "Im „falschen“ Körper
gefangen? Es gibt Kinder und Jugendliche mit dem Körper eines Jungen,
die sich als Mädchen fühlen – und umgekehrt. Sie leiden oft stark
unter ihren nicht stimmigen Geschlechtsmerkmalen, selbst wenn sie von anderen
in ihrer Besonderheit akzeptiert werden. In der Pubertät werden sie
massiv damit konfrontiert, dass ihre körperliche Entwicklung nicht
zu ihrem Empfinden passt. Man spricht dann von „geschlechtlichem Unbehagen“
oder „Geschlechtsdysphorie“. Bei einigen Jugendlichen ist der Leidensdruck
nur mit einer pubertätsaufhaltenden Behandlung und einer darauf folgenden
gegengeschlechtlichen Hormontherapie zu lindern. Das Buch zeigt, wie Fachleute
erkennen können, was Heranwachsende, die unter einer Geschlechtsdysphorie
leiden, für ihre Persönlichkeitsentwicklung brauchen.Es beschreibt,
wie man sie bei ihrer Identitätsfindung therapeutisch begleiten und
ihre Rat suchenden Angehörigen unterstützen kann."
Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Verlagshomepage.
Leseprobe: als PDF auf der Verlagshomepage
(Einführung in die Klinik), hieraus: "Unter dem Begriff der Geschlechtsdysphorie
versteht
man das Leiden, das entsteht, wenn das zugewiesene Geschlecht
mit dem empfundenen und oder zum Ausdruck gebrachten
Geschlecht nicht übereinstimmt (Steensma et al. 2013).
Bei anhaltender Geschlechtsdysphorie kann sich ein Geschlechtsidentitätsempfinden
entwickeln, das nicht mit den körperlichen
Geschlechtsmerkmalen übereinstimmt.
Geschlechtsidentitätsempfinden
Die Qualität des Geschlechtsidentitätsempfindens
oder auch des Geschlechtsidentitätsgefühls
oder auch des Geschlechtszugehörigkeitsempfindens
oder auch des geschlechtlichen Zugehörigkeitsempfindens
oder auch des geschlechtlichen Zugehörigkeitsgefühls
kann nur annähernd umschrieben werden.
Es handelt sich um
das Empfinden,
das Grundgefühl,
die innere Überzeugung,
das Wissen,
die Gewissheit,
dem weiblichen oder dem männlichen Geschlecht
oder einer anderen Geschlechtsidentität aus dem Gender-
Spektrum
anzugehören.
Den Begriff Geschlechtsidentitätsempfinden könnte man auch durch
Begriffe wie „Geschlechtszugehörigkeitsempfinden“ oder
„Geschlechtsidentitätsgefühl“ oder „Geschlechtszugehörigkeitsgefühl“
austauschen.
Die Begriffe „Geschlechtsidentitätsempfinden“
oder „Geschlechtszugehörigkeitsempfinden“ haben
den Vorteil, dass sie rein phänomenologisch,
subjekt-nah und konstrukt-fern, und damit alltagssprachlich, verwendet
werden können. „Subjektnah“ heißt: es wird nach dem subjektiven
Erleben des Patienten gefragt, eben nach seinem
„Empfinden“. „Konstrukt-fern“ will sagen, dass sich die Frage
nach dem Empfinden von Konstrukten wie „Kerngeschlechtsidentität“
oder „Geschlechtsidentität“ fernhalten will.
Empfinden beschreibt, was ein Mensch in sich als gegeben
vor findet.
Was ein Mensch in sich vorfindet, kann er sich nicht aussuchen.
...
Leidensdruck
Wie groß der Leidensdruck unter einer unbehandelten Geschlechtsdysphorie
werden kann, zeigen die Befunde aus Studien über Inanspruchnahme-Populationen
von Spezialambulanzen. In 20 % – 50
% der Fälle ist es zu Selbstverletzungen
gekommen. Bei 10
% der Patienten fanden sich Suizidversuche in der Vorgeschichte. Der
Prozentsatz derjenigen, die unter Suizidgedanken leiden ist um ein Vielfaches
höher. Circa 40 % – 60 % der Patienten hatten
zusätzliche psychiatrische Diagnosen. Am häufigsten
waren affektive Störungen (F30–F39), neurotische Störungen,
Belastungsstörungen und somatoforme Störungen
(F40–48) (Becker I. et al. 2014). Dazu
muss gesagt werden, dass sich die subjektiven Erlebensweisen
und die sichtbaren Verhaltensweisen unter dem Leidensdruck einer tiefgrei-
fenden und anhaltenden Geschlechtsdysphorie nur schwer von reaktiven
Symptombildungen mit entsprechend diagnostizierbaren psychischen Begleiterkrankungen
(z. B. Flucht in süchtiges Verhalten) unterscheiden lassen. Kompliziert
wird es, wenn komorbide psychische Störungen indirekt mit der Geschlechtsidentitätsproblematik
in Verbindung stehen (z. B. Traumatisierung
in Folge von Misshandlungen durch einen
Elternteil, das versucht hat, dem Kind
das Cross-Dressing auszutreiben). Darüber hinaus
können – statistisch zufällig –
körperliche
und psychische Komorbiditäten auftreten,
die nichts mit der Geschlechtsidentitätsstörung
zu tun haben."
AutorInnen: "Dr. med. Wilhelm F. Preuss, Facharzt
für Psychiatrie und Psychotherapie und Facharzt für Psychotherapeutische
Medizin, ist am „Institut für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie“
des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf tätig. Er hat dort
2006 die „Interdisziplinäre Sprechstunde für Kinder und Jugendliche
mit Problemen der Geschlechtsidentität“ mitbegründet und ist
Mitglied der bundesweiten Arbeitsgruppe zur Erarbeitung von „Leitlinien
zur Behandlung der Geschlechtsdysphorie“."
Bewertung: Ein
sehr wichtiges Buch zu einem selten so gründlich behandelten und praktischb
aufbereiteten Thema, das vielen helfen kann, mit Transsexualität im
Kindes- und Jugendalter besser fertig zu werden. Umfassende Aufbereitung
mit einem unterstützenden Anhang, z.B. regionale Selbsthilfeangebote
für Trans-Jugendliche und ihre Familien - und Register. Eine
weitere Pinoniertat des Verlages. > Wenn
Kinder anders fühlen.
> Querverweis: Grundwissen Geschlechtsidentität
und sexuelle Abweichungen.
Bibliographie: Godde, Ben; Voelcker-Rehage,
Claudia & Olk, Bettina (2016) Einführung
Gerontopsychologie Didaktisiert mit Marginalienspalte, Definitionen, Kästen,
Glossar (PsychoMed compact; 9). München: Reinhardt.
270 Seiten. 26 Abb. 2 Tab. UTB-M (978-3-8252-4567-2) kt € [D] 34,99
/ € [A] 36,00 / SFr 42,70 Preis E-Book: € [D] 27,99 (alle Preise
inkl. gesetzlicher MwSt.)
Verlags-Info: "Altern: ein lebenslanger Entwicklungsprozess
Das Lehrbuch zur Gerontopsychologie gibt einen verständlichen Überblick
über die Grundlagen und Mechanismen des Alterns und zeigt Ansatzpunkte
für erfolgreiches und gesundes Altern im Sinne der Lebensspannenpsychologie
auf. Theorien zur Gerontopsychologie, empirische Befunde und Anwendungsbeispiele
aus verschiedenen Disziplinen (Psychologie, Neurowissenschaften, Bewegungswissenschaften,
Biologie u. a.) beleuchten den Alternsprozess in all seinen Facetten. Dabei
werden pathologische Alterungsprozesse und altersbedingte Krankheiten ebenso
beschrieben wie Strategien der Prävention und Intervention. Berücksichtigt
wird immer auch der soziale Kontext (Arbeit, Familie, Gesellschaft) der
Altersentwicklung."
Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Verlagshomepage.
Leseprobe: als PDF auf der Verlagshomepage
(Definition von Alter und Altern), hieraus: "Das Alter und Altern sind
nicht ein- sondern mehrdimensional. So lässt sich beispielsweise das
kalendarische (oder chronologische) Alter vom biologischen, psychologischen,
sozialen und subjektiven Alter unterscheiden. Während das biologische
(oder auch funktionale) Alter(n) vor allem die biologischen und physiologischen
Funktionen
und Prozesse im Körper betrifft, umfasst das psychologische Altern
Facetten wie etwa die Entwicklung und Alterung des Geistes, der Persönlichkeit
oder auch der sozialen Bezogenheit (Kessler et al., 2010). Das soziale
Alter hingegen bezeichnet die Zugehörigkeit
zu einer Alterskategorie und drückt
die damit einhergehende Übernahme oder den
Verlust von altersgebundenen Rollen und Positionen aus (Settersten &
Mayer, 1997)."
AutorInnen: "Prof. Dr. Ben Godde lehrt Neurowissenschaften
und kognitive Psychologie an der Jacobs-Universität Bremen. Prof.
Dr. Claudia Voelcker-Rehage lehrt Sportpsychologie (Prävention und
Rehabilitation) und Neurokognition der Bewegung an der TU Chemnitz. Prof.
Dr. Bettina Olk lehrt Kognitive Psychologie und Neuropsychologie an der
HSD Hochschule Döpfer in Köln und ist in der Gerontopsychiatrie
am St. Alexius-/St. Josef-Krankenhaus in Neuss tätig."
Bewertung: Ein
interessantes, aktuelles und wichtiges Buch zu einem der großen biopsychosozialen
Themen unser Zeit. Kompakt und praktisch hilfreich mit Glossar, Linksammlung,
Literatur und Sachregister. > Schnittpunkte
des Lebens - Lebenszyklus und Entwicklungspsychologie.
Bibliographie: Brill, Stephanie &
Pepper, Rachel (2016) Wenn Kinder
anders fühlen – Identität im anderen Geschlecht. Ein Ratgeber
für Eltern. München: Reinhardt.
Mit einem Vorwort von Norman P. Spack. Aus dem Englischen übersetzt
von Friedrich W. Kron und Raimund J. Fender. 2., aktualisierte Auflage
2016. 248 Seiten. (ISBN 978-3-497-02604-3) kt € [D] 26,90 / €
[A] 27,70 / SFr 33,80 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
Verlags-Info: "Ihr sechsjähriger Sohn
will im Kleid zur Schule gehen? Ihre kleine Tochter behauptet: „Ich bin
nicht 'sie', ich bin 'er'!“ Handelt es sich um eine Entwicklungsphase oder
könnte Ihr Kind „transident“ sein, d.?h. sich nicht seinem biologischen
Geschlecht zugehörig fühlen, sondern dem anderen? Dieses Buch
ist ein Ratgeber für Eltern und alle, die transidente Kinder und Heranwachsende
betreuen und begleiten."
Inhaltsverzeichnis: PDF auf der Verlagshomepage
und hier.
Leseprobe: PDF auf der Verlagshomepage
und hier.
AutorInnen: "Stephanie Brill, Hebamme, Gründerin
der Organisation „Gender Spectrum Education and Training", Oakland (Kalifornien),
begleitet Familien mit „nicht geschlechtskonformen“ Kindern, bildet Fachleute
auf diesem Gebiet weiter. Rachel Pepper, Oakland (Kalifornien), koordiniert
die „Lesbian, Gay, Bisexual, and Transgender Studies (LGBTS)" an der Yale
University."
Bewertung: Schön,
dass nun auch eine Arbeit zu diesem schwierigen Thema für Kinder vorliegt,
noch dazu in dem so wichtigen und hilfreichen Ratgeberformat für Eltern
mit vielen, ja umfassend anmutenden Themenangeboten (> Inhaltsverzeichnis).
Eine Pinoniertat des Verlages. > Geschlechtsdysphorie
...
> Querverweis: Grundwissen
Geschlechtsidentität und sexuelle Abweichungen.
Bibliographie: Speck,
Otto (2016) Menschen mit geistiger
Behinderung. Ein Lehrbuch zur Erziehung und Bildung. 12., überarbeitete
Auflage 2016. München: Reinhardt.
413 Seiten. 17 Abb. 4 Tab. (ISBN 978-3-497-02606-7) kt € [D] 39,90
/ € [A] 41,10 / SFr 48,70 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
Verlags-Info: "Das Standardwerk der Geistigbehindertenpädagogik
bezieht sich nicht nur auf unmittelbar Pädagogisches,sondern auch
auf psychologische, medizinische, anthropologische und ethische Fragestellungen,
die für die pädagogische Praxis mit Menschen mit geistiger Behinderung
relevant sind. Otto Speck stellt in der Neuauflage die Diskussion um die
UN-Behindertenrechtskonvention dar und entwirft ein differenziertes Modell
schulischer Inklusion. Dieses Lehrbuch zum Thema der Geistigbehindertenpädagogik,
mit einer Gesamtauflage von über 35.000 Exemplaren, ist ein richtungsweisendes
Grundlagenwerk für alle Berufsgruppen, die in den verschiedensten
pädagogischen und sozialen Einrichtungen für Menschen mit geistiger
Behinderung arbeiten. Für die 12. Auflage wurde das Buch zur Geistigbehindertenpädagogik
durchgängig überarbeitet und um das Thema Präimplantationsdiagnostik
ergänzt."
Inhaltsverzeichnis: PDF auf der Verlagshomepage
und hier.
Leseprobe: PDF auf der Verlagshomepage und
hier:
"3.4 Epidemiologische Befunde – Mehrfachbehinderungen"
Autor: "Prof. Dr. Otto Speck ist emeritierter
Ordinarius für Sonderpädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität
München."
Bewertung: Die
12. Auflage spricht für sich und zu Recht ein Standardwerk genannt.
Anmerkungen
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Inhaltsverzeichnisse Wenn
Verlage auf ihren Seiten keine Inhaltsverzeichnisse mitteilen, kann man
solche aber inzwischen öfter bei Universitätsbibliotheken finden
(Beispiel). Da die die URL Adressen sich
mit Neuauflagen oder aus anderen Gründen des öfteren ändern,
werden hier keine direkte Links mitgeteilt, um die Fehlermeldungen 404
auf unseren Seiten zu reduzieren.
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Bewertung. Bewertungen
sind immer subjektiv, daher sind wir in unseren Buchpräsentationen
bemüht, möglichst viel durch die AutorInnen selbst sagen zu lassen.
Die Kombination Inhaltsverzeichnis und Zusammenfassungen sollte jede kundige
oder auch interessierte LeserIn in die Lage versetzen selbst festzustellen,
ob sie dieses oder jenes genauer wissen will. Prinzipiell ist die IP-GIPT
nicht kommerziell ausgerichtet, verlangt und erhält für Buchpräsentationen
auch kein Honorar. Meist dürften aber die BuchpräsentatorInnen
ein kostenfreies sog. Rezensionsexemplar erhalten. Die BuchpräsentatorIn
steht gewöhnlich in keiner Geschäftsbeziehung zu Verlag oder
den AutorInnen; falls doch. so wird dies ausdrücklich vermerkt: Geschäftsbeziehungen.
Die IP-GIPT gewinnt durch gute Buchpräsentationen an inhaltlicher
Bedeutung und Aufmerksamkeit und für die PräsentatorInnen sind
solche Darstellungen auch eine Art Fortbildung - so gesehen haben natürlich
alle etwas davon, am meisten, wie wir hoffen InteressentInnen und LeserInnen.
___
Querverweise
Standort: Buch-Vorstellungen 02.
*
Buch-Vorstellungen 01 *
Buch-Präsentationen, Literaturhinweise
und Literaturlisten in der IP-GIPT. Überblick und Dokumentation.
*
*
Information für Dienstleistungs-Interessierte.
*
Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS). Buch-Vorstellungen
02. Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
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