Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=14.10.2016 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung:  29.09.18
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20  D-91052 Erlangen
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    Buch-Vorstellungen 02

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    Bibliographie: Deininger, Roman  & Ritzer, Uwe  (2018) Markus Söder - Politik und Provokation. Die Biographie. München: Droemer. Hardcover, Droemer HC 10.04.2018, 384 S. ISBN: 978-3-426-27726-3.
        Verlags-Info: "„Markus Söder – Politik und Provokation“: Diese gründlich recherchierte und vorzüglich geschriebene Biographie zweier preisgekrönter Journalisten der Süddeutschen Zeitung leuchtet Charakter, Aufstieg und Politikstil des neuen starken Mannes der CSU aus.
    Als Nachfolger Horst Seehofers im Amt des bayerischen Ministerpräsidenten und Spitzenkandidat der CSU für die Landtagswahl steht Söder im Jahr 2018 im Mittelpunkt des politischen Geschehens. Der Mann, der als Vorsitzender der Jungen Union in Bayern, als Generalsekretär der CSU und als Minister durch provokative, laute Wortmeldungen bundesweit für Aufmerksamkeit und Aufregung gesorgt hat, wird beweisen müssen, was er wirklich kann. Söder polarisiert, innerhalb wie außerhalb der CSU. Warum und wie er während seiner gesamten politischen Laufbahn immer wieder Konflikte gesucht und für sich entschieden hat – zuletzt das jahrelange Duell mit Horst Seehofer – beantworten die Autoren Roman Deininger und Uwe Ritzer ebenso, wie die Frage nach Söders politischer Arbeit jenseits des gleißenden Scheinwerferlichts.
    Söder, der aus kleinen Verhältnissen stammt und in Nürnberg großgeworden ist, hatte außer Edmund Stoiber kaum einen Förderer – aber zahlreiche erbitterte Gegner. Mit unbedingtem Machtwillen, strategischem Blick und fleißigem Netzwerken hat Söder seinen Aufstieg in der Politik gestaltet und alle Konkurrenten geschlagen. Deininger und Ritzer erklären, was diesen Mann antreibt, abgesehen vom ehrgeizigen Ziel, den Gipfel der Macht zu erklimmen, was ihn geprägt hat und was nun von ihm zu erwarten ist. Die beiden Autoren haben lange und intensiv im politischen und privaten Umfeld Söders recherchiert, mit Feinden und Freunden des Politikers, sowie den relevanten Protagonisten der bayerischen Politik und der CSU gesprochen. Sie zeichnen in dieser ersten Biographie Söders das differenzierte Bild eines modernen Politikertypus: ehrgeizig, ich-fixiert, lösungsorientiert, der das traditionelle politische Handwerk ebenso beherrscht wie die digitale Kommunikation mit den Wählern. Wer wissen will, wie Politik heute gemacht wird, der findet hier Antworten, die nicht immer beruhigend wirken."
        Inhaltsverzeichnis:

      Prolog
      In der Leberkäs-Etage   7
      Einleitung
      Schamlos und clever   13

      I. Teil
      Lehrjahre eines politisch Halbstarken   21
      1. Der Cowboy aus dem braven Westen
      Eine Aufstiegserzählung   23
      2. Strauß überm Bett
      Ein Teenager wird aufgesaugt von der Politik   36
      3. Der Unverhinderbare
      Wie Söder sich der CSU aufzwingt   54
      4. Ein Kopf größer
      Der erste Wahlkampf des Markus Söder   65
      5. Sturm und Drang
      Landtagsabgeordneter und Chef der Jungen Union   85

      IL Teil
      Häutungen auf dem Weg zur Macht   115
      1. Der Mann fürs Grobe
      Stoibers General   117
      2. Rcsozialisicrung
      Der bayerische Außenminister   164
      3. Markenbildung
      Imagewandel als Umweltminister   184
      4. Beinahe ein Staatsmann
      Wie Söder als Finanzminister zu reifen versucht   210

      III. Teil
      Die letzten Meter und das Projekt Königsmord   243
      1. Die Schmutzelei als Kunstform
      Das Alphatier-Duell mit Horst Seehofer   245
      2. Unterwegs mit einem politischen Tier
      Wie das Prinzip Söder funktioniert   278
      3. Erster unter den Kronprinzen
      Wie Söder seine CSU-Konkurrenten hinter sich lässt   289
      4. Das Endspiel
      Der Machtkampf in der CSU nach der Bundestagswahl 2017   306

      Schluss
      Was ein Vormittag in Passau über den Ministerpräsidenten Söder verrät   343

      Dank   355
      Bildnachweis   357
      Register   359

    Kritisch analysierte Leseproben aus dem Kapitel Schmutzelei:
          S. 245-277: Die Schmutzelei als Kunstform.
      Der erste Abschnitt, 245-247 "Das Alphatier-Duell mit Horst Seehofer" enthält nur allgemeine Antipathiebehauptungen und keine Angaben zu "Schmutzeleien Söders"
          Im Abschnitt Ferndiagnosen, 248-252, geht es um die "kleinbürgerliche" Herkunft Seehofers und Söders. Was das heißen soll wird weder erklärt noch belegt. Dann werden Ähnliichkeiten und Unterschiede der Persönlichkeiten erörtert. Es folgen Konfliktmeilensteine (2004, 2007), u.a. der Verdacht Söder habe Seehofers Nebengeliebte mit Kind an die Bild "durchgestochen". Nichts außer Verdächtigungen, "Schmutzleien" der betroffenen Fraktionen.
          Der Abschnitt Mysterienspiel, 252-253, um die Finanzministerernennung Ende 2011. Auch keine "Schmutzeleien".
          Im Abschnitt Stille Nacht (Weihnachten 2012), 253-255, Seehofers Rundumschlag und Entgleisung, also eine massive, wenn auch öffentliche "Schmutzelei" von Seehofer, nicht von Söder, der es Söder aber vorwarf, S. 254 (Hervorhebung "Schmutzeleien" RS):
        "Karl-Theodor zu Guttenberg? »Glühwürmchen.« Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer? »Zar Peter.« Und all das vor Journalisten, denen er ausdrücklich gesagt hat, seine Äußerungen an diesem Abend seien »frei« verwendbar. Üblicherweise finden Tischgespräche bei solchen Feiern im geschützten Raum statt.
            Richtig ernst wird es, als Seehofer auf Söder zu sprechen kommt. Dieser sei ein Mann mit »charakterlichen Schwächen«, er sei »vom Ehrgeiz zerfressen« und leiste sich zu viele »Schmutzeleien«, ein neuer Fachausdruck, um den der Wortschöpfer Seehofer die Welt an jenem Abend bereichert. Söder ist nicht dabei im Cafe »Reitschule«, er kriegt von alldem zunächst nichts mit. ...
            Viele Abgeordnete sind höchst irritiert vom Rundumschlag des Ministerpräsidenten. »Das fiel komplett auf den Angreifer zurück«, erinnert sich heute ein Söder-Mann. »Außer Narzissmus hatte niemand eine Erklärung für Seehofers Ausfälle«. So einen Affront hätte es vorher noch nie gegeben, noch dazu so anlasslos. In Seehofer-Zirkeln ist man sich nicht so sicher, was das Fehlen eines Anlasses betrifft. Man munkelt, Seehofer sei kurz zuvor zugetragen worden, dass Söder im kleinen Kreis Andeutungen über angebliche Affären seiner unverheirateten Rivalin Aigner gemacht haben soll."
          Der Abschnitt Eruptionen, 256-258, S.: 256:
            "Er stichelt ständig gegen Seehofer, oder er lässt sticheln. Manches findet hinter den Kulissen statt: Söders Leute sollen etwa die schlimmsten Details zu Haderthauers Modellbauaffäre an Journalisten durchgestochen haben, stets verbunden mit der besorgten Frage, ob Seehofer das alles noch länger ignoriere» könne. Anderes spielt sich auf offener Bühne ab: Söder verlangt, dass Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt die Maut-Verwaltung nach Bayern holt, wohl wissend, dass er da einen praktisch unerfüllbaren Auftrag formuliert. Söder zielt auf Haderthauer, er zielt auf Dobrindt. Und er zielt damit immer auf Seehofer. So wird das bis 2017 gehen."
          Die Behauptungen werden in "Eruptionen" nicht belegt, nicht ein einziger "Schmutzelei"-Tatbestand..
          Exkurs Maibock, Der Minister als Kabarettist, 259-262
      In Staatsschauspieler, 262-264, wurde keine Schmutzelei Söders berichtet.
      Auch in Ich bin kein Berliner, 264-267, konnte ich keine "Schmutzelei" Söders entdecken.
          Kommen wir zu König Horst, 268-272, der allerdings auch keine "Schmutzelei" Söders berichtet.
      Verlängerung, 272-277, bietet gleich zu Beginn eine Schmutzelei Seehofers, S. 272f:
        "... Zunächst sind die Darlegungen des Ministerpräsidenten noch unverdächtig, er dankt Söder »von Herzen« für seine Leistungen für Bayern und die CSU. Dann wird es brenzlig. Noch mehr als Söder selbst, sagt Seehofer, danke er dessen Frau. Er wendet sich direkt an Karin Baumüller-Söder: »Ich bilde mir ein, dass [>273] ich den Markus besonders gut kenne, und deshalb haben Sie heute eine besondere Anerkennung verdient.« Er wisse, dass sie einiges aushalte. Vielleicht meint Seehofer das wirklich witzig, doch das Lachen im Raum hält sich in Grenzen. Aus Söders Umfeld verlautet hinterher, Söder sei schwer getroffen von der deplatzierten Bemerkung Seehofers. Und noch ein weiterer Vorwurf taucht auf: Seehofer habe Platzkärtchen umgestellt, um nicht beim Ehepaar Söder sitzen zu müssen."
      Ansonsten enthält auch dieser letzte Abschnitt des Schmutzelei-Kapitels keine Schmutzelei Söders.
        Autoren: "Roman Deininger, Jahrgang 1978, ist politischer Reporter bei der Süddeutschen Zeitung (SZ). Die CSU begleitet er seit vielen Jahren, sein großes Söder... * Uwe Ritzer, Jahrgang 1965, hat sich vor allem mit vielen investigativen Recherchen einen Namen gemacht. Dazu gehörten krumme Geschäfte in der ...
        Bewertung: Das ist keine Biographie, die man von Qualitäts- und Wahrheitsjournalisten aus Heribert Prantls-Süddeutscher Zeitung erwartet: voller Verdächtigungen und diskreditierenden Andeutungen mit Hilfe montierter Bruchstücke (pars pro toto Taktik), Beispiel: das Schmutzelei Kapitel. Z.B. aber auch gleich zu Beginn,  S.7f :
      "Söder, beiger Trachtenjanker, blaue Krawatte, geht vor seiner Rede noch auf die Toilette, das ist relevant. Vor dem Toilettenwagen kramt er so lange in seiner Hosentasche, bis auch der [>8] letzte Beobachter mitbekommt, dass der Minister der Klofrau Trinkgeld gibt. Schon hat man einiges über das Prinzip Söder gelernt: Er tut viel Gutes, wirklich. Er will aber auch gesehen werden dabei."
    Belege für viel Gutes tun werden nicht angegeben. Bewertungbasis eine Beobachtung (N=1). "Gutes" kommt auch im Sachregister nicht vor.
        Man kann sagen: die Autoren haben das hervorragend geschafft, was sie Söder unterstellen: Schmutzelei als Kunstform. Überall fehlen Fakten und Belege, es ist eine einzigartige Meinungsorgie. Jetzt fehlt nur noch ein Preis für diese journalistische Schmutzelei.
        Anmerkung: Von 36 Bildern, vielleicht, neben den reinen Fakten, noch das objektivste an dem ganzen Buch, sind 9, also 25% Faschings- und Verwandlungsbilder.
     



    Bibliographie: Schultz, Tanjev  (2018) NSU. "Der Terror von rechts und das Versagen des Staates. München: Droemer-Knaur. Hardcover, Droemer HC 20.08.2018, 576 S. ISBN: 978-3-426-27628-0.
        Verlags-Info: "Jahrelang lebten Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe im Untergrund. Jahrelang raubten und mordeten die Terroristen, ohne gestoppt zu werden. Jahrelang hatten die Behörden keine Ahnung von dieser beispiellosen Mordserie einer nationalsozialistischen Terrorzelle. Wie war das möglich?
    Diese Frage bleibt brisant, auch und gerade nach dem Urteil im NSU-Prozess.
    Tanjev Schultz, der jahrelang für die Süddeutsche Zeitung über Innere Sicherheit und auch den NSU-Prozess berichtet hat und nun Professor an der Universität Mainz ist, erzählt die Geschichte des »Nationalsozialistischen Untergrunds« (NSU) als erschütternde Kriminalgeschichte eines staatlichen Organversagens. Sein dramatischer Blick in die Abgründe der rechten Szene – und der deutschen Behörden – stützt sich auf die Auswertung von Tausenden Aktenseiten, Hunderten Zeugenaussagen und auf jahrelange eigene Recherchen.
    »Die NSU-Morde sind unser 11. September.« Harald Range, Ex-Generalbundesanwalt
    »Tanjev Schultz zeigt messerscharf: Die Behörden haben fragwürdig gearbeitet – und der rechte Terror ist bis heute keineswegs gebannt.« Prof. Dr. Sybille Steinbacher, Direktorin des Fritz Bauer Instituts""
    Inhaltsverzeichnis:
       
      Einleitung: Die Erschütterung 9

      1
      Verpatzte Razzia:
      Das Trio aus Jena und seine Flucht 21
      Die Garage eines Polizisten - Observation der Bombenbauer ?- Verpatzte Razzia - TNT, ein Gedicht und eine Liste - Auf der Flucht - Zschäpe und die Generation Terror - Böhnhardt war »wie eine Bombe« - Mundlos, der Ideologe und Computer-Nerd - In einer Parallelgesellschaft

      2
      Dicht dran:
      Fahndung und Leben im Untergrund 61
      ... und doch daneben -- »Am Nordstrand«: Wohnung in Chemnitz - Spuren ins Ausland und Femsehfahndung - Zielfahnder ohne Kompass - Treffen mit den Eltern und ein Deal, der platzt - Verdächtiger Verfassungsschutz - Verdächtige Polizei - Noch ein Versuch - »Wir brauchen viel Geld«: Jobs im Untergrund - Terroristen-Alltag - »Taten statt Worte«: Der rosarote Panther - Auf der Hut

      3
      Doppeltes Spiel:
      Spitzel rund um den NSU 131
      V-Mann-Alarm: »Gehen die Schlapphüte euch auf den Sack?« - Eine explosive Affäre: »VP 562« - »Hallo, was ist mit den Bums?«: Der Spion aus dem Gefängnis - »Steuerbar war ich nie«: Spitzenquelle Tino Brandt - Freundin und Mittlerin: Fall »Jule« - Operation »Rennsteig« - Tod eines V-Manns: »Corelli« - Der Mann in Zwickau: »Primus« - »Keiner weiß was, keiner sagt was!«

      4
      Neben der Spur:
      Die Ermittlungen zur Mordserie 183
      Halbmond und Bosporus - Dönerbuden der Polizei - »Nicht so tun, als gäbe es keine türkische Drogenmafia« - Mein Fall, dein Fall: Behörden-Wirrwarr - Hellsichtige Momente und ein Geisterbeschwörer - Blick nach rechts: Nürnberg, der »Ankerpunkt« - Radelnde Mörder: Immer wieder Fahrräder

      5
      Bombenterror in Köln und Nürnberg:
      Der Staat schläft 226
      Sprengstoff auf dem Fahrrad - Nichts Politisches? - »Ohne weitere Relevanz« - Bombe in einer Christstollen-Dose - Explosion einer Taschenlampe - Viel Wissen, wenig Durchblick

      6
      Verfassungsschützer am Tatort:
      Das Internetcafe in Kassel 264
      Der leidende Vater und ein fehlender Zeuge - Wilder Mann im Flirtforum - Waffen, Nazi-Schriften und Alibis - Blutspritzer und 50 Cent: Was hat er gesehen? - Schutz für einen V-Mann - Der Minister greift ein - Schwache Erinnerungen und ein langes Telefonat - Windige Zeugen, seltsame Spuren - Verdacht und Vorurteil

      7
      Polizisten und Rassisten:
      Der Mord in Heilbronn 307
      Tod auf der Festwiese - Radfahrer, blutige Fußgänger und ein Wohnmobil - Jagd nach einem Phantom: Das Wattestäbchen-Desaster - Sinti und Roma unter falschem Verdacht - Pink Panther - Liebe zu Waffen, Hass auf Ausländer und auf die Polizei - Der NSU und sein Heilbronner Opfer: Seltsame Verbindungen - Die Rätsel von Heilbronn - Kapuzenmänner: Polizisten und Spitzel im Ku-Klux-Klan

      8
      Operation Konfetti:
      Die Schredder-Affäre im Verfassungsschutz 353
      Schreddern zum Karneval - Die skeptische Frau N. - »Und da habe ich mir gedacht..Erklärungsversuche - Ein ganz besonderer »Tarif« - Tusche, Tinte & Co. und ein »komischer Kauz« - Der Schredder läuft weiter - Aktenchaos in den Ländern

      9
      Der NSU-Prozess:
      Test für den Rechtsstaat 3S6
      Das große Schweigen - Zschäpes Version und der Streit um ihre Verteidiger - Kleine Zelle oder großes Netzwerk? - Die Mühsal des Prozesses und die Grenzen des Rechts - Das Urteil

      10
      Die Rätsel des NSU und die Rolle der Behörden 423
      Tod im Wohnmobil - Zschäpes Irrfahrt und der »dritte Mann« - Versagen oder Verschwörung - Rassismus in der Polizei und beim Verfassungsschutz - Kollaps der Sicherheit

      Dank 447
      Abkürzungen 448
      Anmerkungen 449
      Quellen/Literaturverzeichnis 538
      Bildnachweis 543
      Allgemeines Register 545
      Personenregister 545
       

        Leseprobe: Aus Kollaps der Sicherheit, S. 441ff
    "Das Scheitern des Staates im Fall des NSU ist eine Zäsur in der Geschichte der Bundesrepublik. Der Fall hat Konsequenzen für die Wahrnehmung der Polizei und des Verfassungsschutzes. Es hat mehr als nur einen Kratzer am Image gegeben. Was viele Bürger und erst recht die Angehörigen der NSU-Opfer verstört, ist die Penetranz, mit der sich das Versagen fortsetzte, nachdem man die Terroristen entdeckt hatte. Da war nicht nur das Schreddern von Akten, sondern auch eine oft zu beobachtende Behäbigkeit und Renitenz, wenn es darum ging, bei der Aufklärung mitzuwirken. Viele Beamte wirkten unheimlich ahnungslos.
        Man nehme nur den Fall des überraschend verstorbenen V-Manns Corelli. Nicht nur, dass bei den Ermittlungen zu seinem Tod erneut eine Vielzahl von Behörden agierten, ohne dass die eine zu wissen schien, was die andere tat. Es ist nicht zu begreifen, dass im Bundesamt für Verfassungsschutz erst drei Jahre nach Bekanntwerden des NSU aufflel, dass das Amt bereits 2005 von Corelli einen Datenträger erhalten hatte, in dem von einem »NSU« die Rede war. Selbst wenn damit nicht derselbe NSU gemeint gewesen sein sollte - es lässt tief blicken, dass die Beamten diesen Fund so lange ignoriert haben.
        Wie viel Dreistigkeit oder Dilettantismus will man dem Geheimdienst durchgehen lassen? Natürlich gibt es im Bundesamt auch gute und eifrige Beamte - aber insgesamt hat sich der Verfassungsschutz zum wiederholten Male in einem so erbärmlichen Zustand präsentiert, dass die polemische Frage berechtigt ist: Wer schützt uns vor dem Verfassungsschutz?47
        Doch statt dieses Amt mit seinem fragwürdigen Eigenleben aufzulösen oder von Grund auf neu aufzubauen, hat der Verfassungsschutz im Laufe der vergangenen Jahre mehr Macht und Mittel bekommen. Nicht zuletzt die Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus hat den Geheimdiensten und dem BKA einen weiteren Ausbau und Stellenzuwachs beschert. Statt einer grundlegenden Reform gab es nach dem NSU-Desaster nur ein paar Reförmchen. Die dauerhafte Bedrohung durch islamistische Terroristen verleitet Politiker zu der Haltung, man könne es sich nicht erlauben, an den bestehenden Strukturen des Sicherheitsapparats zu sehr zu rütteln.
        Kann man darauf vertrauen, dass die Behörden in Zukunft effektiver sein werden und es etwas Vergleichbares wie den NSU nicht mehr geben kann? Leider ist das keineswegs sicher. Immer wieder verschwinden Neonazis und entziehen sich einer Festnahme, ohne dass man sie sogleich aufspürt, und immer wieder finden die Behörden bei militanten Mitgliedern der rechten Szene Waffen und Sprengstoff. Immerhin gehen die Ermittler in jüngster Zeit erkennbar entschlossener und früher gegen rechtsextreme Umtriebe vor. Hoffentlich bleibt es so.
        Am Problem des Ämterwirrwarrs hat sich wenig geändert. Es sind weitere übergreifende Gremien hinzugekommen, von denen man sich mehr Austausch und Koordination verspricht. Und es gibt ein paar neue Richtlinien, die dafür sorgen sollen, dass die Ämter sich vernünftig austauschen. Ob und wie sie sich in der Praxis bewähren, wird sich zeigen.
        Für den Einsatz von V-Leuten gelten nun angeblich strengere Regeln. Wäre es nicht aber an der Zeit, als Rechtsstaat ehrlich zu sein und das V-Mann-Wesen zu beenden? Und wenn man doch daran festhält: Müsste man dann nicht wenigstens Wege finden, wie man nicht nur die Risiken minimiert, sondern auch den Erfolg oder Misserfolg der Einsätze nachvollziehbar dokumentiert und bewertet?
        Man darf dabei nicht nur auf den Verfassungsschutz schauen. Das Versagen im NSU-Fall war keineswegs auf ihn beschränkt. Auch die Polizei, die ebenfalls geheime Informanten fuhrt, und die Justiz zeigten sich in schlechter Verfassung. Die Rolle der Staatsanwaltschaft wird gern übersehen. Dabei soll sie die »Herrin« eines Ermittlungsverfahrens sein. Im Idealfall kommen von ihr wichtige Ideen und Anstöße für die Polizeiarbeit. Die Realität sieht häufig anders aus: Staatsanwälte bleiben auf Distanz, segnen ab, was die Kommissare tun und lassen, und beide Seiten sind froh, wenn sie voreinander Ruhe haben. Im NSU-Fall haben mehrere Staatsanwaltschaften genauso wenig Durchblick gehabt wie die Fahnder und die Kripo.48
        Es war ein multiples Versagen, das in fragwürdigen Mentalitäten, Methoden und Strukturen des Sicherheitsapparats wurzelte: dem Chaos von Ämtern, die sich gegenseitig nicht vertrauen; dem V-Mann- Unwesen, das zu der falschen Vorstellung führte, man habe die rechte Szene unter Kontrolle; den Vorurteilen von Ermittlern gegenüber Einwanderern; dem Herunterspielen der Bedrohung durch Neonazis. Und leider bildeten die Zivilgesellschaft, bildeten Bürgerinitiativen oder die Medien in diesem Fall kein Gegengewicht. Alle waren neben der Spur.49
        Nach dem Ende des NSU gingen die Blicke als Erstes zu den Be¬hörden in Thüringen und Sachsen. Aus Jena waren die Terroristen gekommen, in Chemnitz und Zwickau waren sie untergetaucht. Das Besondere am NSU-Komplex ist jedoch, dass nahezu alle deutschen Sicherheitsbehörden irgendwann etwas mit der Fahndung oder mit der Suche nach den Hintergründen der Verbrechen zu tun hatten. Die Bundesbehörden waren von Anfang an eingebunden. Richtig verantwortlich fühlten sie sich nicht. Und auch nach dem Entdecken des NSU liefen die Ermittlungen keineswegs ohne Reibungsverluste.50

        Bewertung: Ein umfassendes, differenziertes, gut dokumentierte (>Inhaltsverzeichnis) und kritisches (>Leseprobe) Werk zum NSU-Terror, seinen Hintergründen und seiner Aufarbeitung.
     



    Bibliographie:  Luckwaldt, Frauke (2018) Ich willselbstbestimmt sterben! Die mutige Entscheidung meines Vaters zum Sterbefasten
    Mit einem Vorwort von Michael de Ridder. 2018. München: Reinhardt. 137 Seiten. (ISBN 978-3-497-02750-7) kt € [D] 14,90 / € [A] 15,40
        Verlags-Info: "Alles ist geregelt - Pflege, Sitzyoga, Bewohnerchor. Aber für Claus ist das Leben ohne seine geliebte Frau nach 60 gemeinsamen Jahren sinnlos geworden. Sein tägliches Umfeld im Pflegeheim und sein unbändiger Wille lassen in ihm einen Plan reifen: Er möchte in Würde gehen, solange er noch entscheiden kann. Dabei muss er erfahren, dass es wohl nicht das Natürlichste der Welt ist, selbstbestimmt sterben zu dürfen.
    Wenn der eigene Vater sich für den Tod durch Sterbefasten entscheidet, bewegen sich die Nahestehenden auf einem schmalen Grat zwischen Verständnis und Ablehnung: Diese widersprüchlichen Empfindungen beschreibt die Autorin eindrücklich. Tagebucheinträge des Vaters lassen einen Blick in die Gefühlswelt des Betroffenen selbst zu. Ein mutiges Buch, das dazu anregt, die Diskussion zum Tabu­Thema „Sterbefasten“ weiter voranzutreiben."
        Inhaltsverzeichnis: Als PDF auf der Verlagsseite:
      Vorwort: Sterbefasten – ein friedliches Ende  8

      Ein Erklärungsversuch  15
      Die Entscheidung  15
      Planänderung  16
      Füreinander bestimmt  20
      Warum sich noch quälen?  24
      Reiseplanung  26

      Die Freiheit der Entscheidung  29
      Tag 1, Donnerstag – Kein Frühstück  29
      Tag 2, Freitag – Eine unmögliche Situation  32
      Tag 3, Samstag – Aufmerksamkeit  39

      Bestimmter Abschied  43
      Tag 4, Sonntag – Sterben ist ein Tabuthema  43
      Tag 5, Montag – Der Leitgedanke   46

      Auf dem Weg  56
      Tag 7, Mittwoch – Fragen ohne Antworten  56
      Tag 8, Donnerstag – Kein Notfall  59
      Tag 9, Freitag – Ein erfolgloser  Versuch  62
      Tag 10, Samstag – Alles gesetzlich geregelt!?  65
      Tag 12, Montag – Wirtschaftsfaktor Altenpflege  69

      Doch nur ein Hilferuf?  73
      Tag 13, Dienstag – Pastoraler „Beistand“  73
      Tag 14, Mittwoch – Skrupel  75
      Tag 15, Donnerstag – Liebevolle Begleitung  76
      Tag 18, Sonntag – Eine Inszenierung?  81
      Tag 19, Montag – Quälender Durst  85
      Tag 20, Dienstag – Christliche Fürsorge?  90
      Tag 21, Mittwoch – Was muss der „Pflegefall“ erdulden?  93

      Kein Weg zurück  96
      Tag 22, Donnerstag – Schmerzen der Seele   96
      Tag 25, Sonntag – Keine Zeit  99
      Tag 27, Dienstag – Wie Folter  103

      Sterben nach Plan?  109
      Tag 28, Mittwoch – Tabletten  109
      Tag 29, Donnerstag – Todsünde?  112
      Tag 30, Freitag – Morphium  116
      Tag 31, Samstag – Was bleibt übrig?  120

      Hilflos dem Tod entgegen  122
      Tag 32, Sonntag – Einsamkeit  122
      Tag 33, Montag – Unruhe  124
      Tag 35, Mittwoch – Alles vorbereitet  126
      Tag 40, Montag – Endlich geschafft!  129
      Epilog  136
       

    Leseprobe: Als PDF auf der Verlagsseite.
        Autorin: "Frauke Luckwaldt, Sievershütten bei Hamburg, Verlagskauffrau, Germanistin, begleitete ihren Vater auf seinem Sterbeweg, wodurch dieses Buch entstand."
        Bewertung: Wichtig, mutig, authentisch-informativ.
        Querverweis: Sterbefasten.
     



    Bibliographie:  Kasten, Hartmut (2018) Geschwister Vorbilder - Rivalen - Vertraute. München: Reinhardt. 6. Auflage 2018. 192 Seiten. 15 Abb. 5 Tab. (ISBN 978-3-497-02795-8) kt € [D] 17,90 / € [A] 18,40
        Verlags-Info: "Fast jeder kennt sie: Geschwister als innige Vertraute und Geschwister als lebenslange Rivalen. Ob erfolgreicher oder entthronter Erstgeborener, ob vernachlässigter Zweitgeborener oder bevorzugtes Nesthäkchen - die Beziehung zwischen den Geschwistern beeinflusst zwangsläufig Lebensweg und Persönlichkeitsfindung.
    Die Geschwisterforschung hat interessante Sachverhalte herausgefunden. Der Platz in der Geschwisterreihenfolge, das Geschlecht und der Altersabstand sind wichtige Faktoren für die Entwicklung sozialer Fähigkeiten und der Intelligenz.
    Der Entwicklungspsychologe und Pädagoge Hartmut Kasten beleuchtet dieses Thema in seiner ganzen Vielfalt und den Veränderungen, von der frühen Kindheit angefangen bis ins Alter. Das Buch ist allen zu empfehlen, die selbst Geschwister haben bzw. mit der Erziehung von Kindern betraut sind und Geschwisterkonstellationen besser verstehen möchten."
        Inhaltsverzeichnis: Als PDF auf der Homepage des Verlages:
     
      1 Was ist das Interessante an Geschwistern?  011
      Geschwister in alten Schriften und Überlieferungen  011
      Geschwister in der zeitgenössischen Presse  011
      Die Bedeutung von Geschwistern für den Einzelnen  012

      2 Familie im Wandel: Auswirkungen auf die Geschwister 015
      Die Folgen der Industriealisierung  015
      Auswirkungen auf die Kinder  016
      Geschwistererziehung früher und heute  017
      Auswirkungen auf die Geschwisterbeziehungen  018
      Die Familiensituation von Geschwistern früher und heute . .020 Die Geschwisterbeziehung als Primärbeziehung  021

      3 Geschwister bei uns und in anderen Gesellschaften  022
      Bezeichnungen bestimmen das Verhalten  022
      Fanti-Frauen dürfen sich nur manchmal “Schwester” nennen . . .023
      Universalien der Geschwisterforschung?  023
      Geschwisterkonflikte in Einwandererfamilien  026
      Aktivitätsfelder von Geschwistern im Kulturvergleich . . . .027

        Drohungen und Versprechungen:
        Geschwistererziehung bei den Mandinka  027
        Friedliche Südseeinsulaner: Geschwistererziehung bei den Kwara'ae 029
        Geschwistersolidarität auf Hawaii: Lernen für die Schule und das Leben  030
        Zentralmexiko: Ältere Geschwister sind bessere Lehrer als Eltern .031
      Geschwister vermitteln Wissen und Werte  033
      6mInhaltsverzeichnis

      4 Unterschiede zwischen Geschwistern - wie sind sie zu erklären?  034
      Die Verteilung der Gene  034
      Zwei Fragen und die überraschenden Antworten  034
      De-Identifikation oder Sichabgrenzen  035
      Warum rivalisieren Geschwister miteinander?  036
      Identität und Abgrenzung bei eineiigen Zwillingen  038

      5 Welchen Einfluß haben Geburtsrangplatz und Struktur der Familie?  041
      Die traditionelle Geschwisterkonstellationsforschung . . . .041 Abschied von einem Vorurteil:
      Das verwöhnte, egozentrische Einzelkind  044
      Geburtsrangplatz und Persönlichkeit  046

        Erstgeborene und ihr Entthronungstrauma  047
        Verdoppelung der Geschwisterkonstellation:
        Ein Patentrezept für harmonische Ehen und glückliche Familien? 047
        Die verblüffende Beziehung zwischen Intelligenz und Geburtsposition  049
        Sind spätergeborene Geschwister geselliger, einfühlsamer und beliebter als Frühergeborene?  050
        Günstige und ungünstige Geschwisterpositionen  051
      Viele Geschwister: Glückliche Kinderschar?  055
        Ereignisse, welche die Familie strukturell verändern  056
        Trennung und Scheidung der Eltern  057
        Tod eines Familienmitglieds  058


      6 Welche Rolle spielt das Geschlecht der Geschwister? .062
      Mütter behandeln ihre Töchter anders als ihre Söhne  062
      Was bewirkt die Geschlechtsrollenerziehung?  063
      Besonders männliche Jungen und besonders weibliche Mädchen  064
      Abweichung vom Geschlechtsrollenverhalten nützt der Kreativität  066
      Ältere Schwestern fördern die Intelligenz  067
      Lernleistungen in und außerhalb der Schule   067
      Amerikanische Präsidenten stammen von vorwiegend aus großen, männlichen Geschwisterreihen   069
      Einflüsse des Geschwistergeschlechts auf die Berufsinteressen   071
      Einflüsse des Geschwistergeschlechts auf die Leistungsmotivation   072

      7 Welche Rolle spielt der Altersabstand?   075
      Chance und Risiko kleiner Altersabstände   075
      Grundlagen geschwisterlicher Bindung   078
      Geschwister können Übergangsobjekte füreinander sein . 078
      Verschmelzen: Ein extremes Beispiel für intensive Geschwisterbindung   079
      Identifikation zwischen Geschwistern   080
      Arten und Muster von Identifikationen   082
      Weitere Einflüsse des Altersabstandes   085
      Die Ergebnisse auf den Punkt gebracht   087

      8 Welchen Einfluß hat die Geschwisterzahl?   088

      9 Wie verändern sich die Geschwisterbeziehungen im Laufe des Lebens?   090
      Die Geburt des zweiten Kindes und die frühe Kindheit  090

        Die Verantwortung der Eltern ist gefordert   091
        Ein Drei-Phasen-Modell   092
        Ein Blick auf einzelne Verhaltensbereiche   095
        Wie sieht die Psychoanalyse diese Phase?   098
        Die weitere Entwicklung der Geschwisterbeziehung min der frühen Kindheit   100
        Das Sozialverhalten zwischen Geschwistern  101
      Die Geschwister in der mittleren und späten Kindheit . . . . 103
        Ältere Geschwister als Lehrer und Vorbild   104
        Vier Dimensionen der Geschwisterbeziehung   105
        Dauern die Geschwisterkonflikte während dieser Zeit an?   106
        Übernahme von Versorgungs- und Betreuungsaufgaben
        durch Geschwister   107
        Aggressionskontrolle innerhalb der Geschwisterbeziehung . . . . 108
      Geschwister im Jugendalter   108
        Entwicklungsaufgaben im Jugendalter   109
        Sozialverhalten zwischen den Geschwistern . . . .   110
        Geschwister und Sexualität     111
        Sexueller Mißbrauch   113
        Entwicklung des Geschlechtsrollenverhaltens   114
        Drogen, Banden, Magersucht: Geschwistereinflüsse
        mauf abweichendes Verhalten   116
        Weitere Bereiche des Sozialverhaltens   118
        Hochbegabte Jugendliche und ihre Geschwister   121
        Längere Abwesenheit vom Elternhaus   121
      Geschwister während der frühen und mittleren Erwachsenenjahre   122
        Erlebte Nähe zu den Geschwistern   123
        Aufrechterhaltung und Beendigung von Rivalität   124
        Veränderungen auf Grund kritischer Lebensereignisse   128
        Stabile und weniger belastbare Geschwisterbeziehungen   135
      Geschwister im späteren Erwachsenenalter   136
        Betreuung und Versorgung der alten Eltern   137
      Geschwister im höheren Alter   140
        Zunahme von Nähe im Alter     141
        Ein Leben lang Veränderung!   143
        Für das persönliche Wohlbefinden sind Schwestern wichtiger als Brüder   144
        Zusammenleben im Alter? Lieber nicht!  144
        Tod eines Geschwisters im Alter   145
      Geschwisterbeziehung über die Lebensspanne betrachtet . . . 148
        Geschwisterliche Nähe und Verbundenheit   149
        Geschwisterbezogene Rivalität   150
        Die Allgegenwärtigkeit und Vielschichtigkeit
        mvon Geschwistereinflüssen     151
        Auf der Suche nach einer die Lebensspanne umfassenden Theorie . 152


      10 Geschwister besonderer Art  154
      Stief- und Halbgeschwister  154

        Die Stieffamilie als eine Phase im Familienzyklus  155
        Geschwister in jungen Stieffamilien  156
        Geschwister in Stieffamilien, die bereits etwas länger bestehen . . .158
        Geburt eines Halbgeschwisters  160
        Geschwister in älteren Stieffamilien  161
        Auswirkungen größerer Altersunterschiede  162
        Weitere Forschungsergebnisse  165
        Besonderheiten von Stiefgeschwister-Beziehungen  166
        Sexualität zwischen Stiefgeschwistern  167
        Vernachlässigung positiver Gesichtspunkte  168
      Geschwister in Adoptiv- und Pflegefamilien  168
        Psychologische Theorien zu Adoption und Vollzeitpflege  169
        Was ist bei der Neuplazierung von Kindern in Adoptiv- bzw. Pflegefamilien zu berücksichtigen?  170
        Adoptierte und ihre Geschwister  172
        Identitätskrise: Die Suche nach leiblichen Geschwistern  173
        Pflegekinder und ihre Geschwister  174
      Behinderte und ihre Geschwister  177
        Von welchen speziellen Theorien läßt sich die Wissenschaft leiten? 178
        Die nichtbehinderten Geschwister  178
        Das behinderte Geschwister  181
        Wie wirkt sich die Art und das Ausmaß der Behinderung auf die Beziehung zwischen den Geschwistern aus?  183
        Wie wirkt sich die Haltung der Eltern aus?  184
        Die Familie als Ganzes und ihr Umfeld beeinflussen die Geschwister  185
      Literaturverzeichnis  186
      Autorenregister  189
      Sachregister  189


        Leseprobe: Als PDF auf der Homepage des Verlages.
    Autor: "Prof. Dr. Hartmut Kasten, Dipl.-Psychologe, Pädagoge M. A., Staatsinstitut für Frühpädagogik, Ludwig-Maximilians-Univ. München, Fak. für Psychologie und Pädagogik"
        Bewertung: Umfassend-informative, zugleich sehr kompakte und damit sehr wertvolle Monographie zum  - auch interkulturell gesehenen - Geschwisterthema.



    Bibliographie:  Stöppler, Reinhilde (2017) Einführung in die Pädagogik bei geistiger Behinderung mit Übungsaufgaben und Online-Ergänzungen. München: Reinhardt. 2., aktualisierte Auflage 2017. 218 Seiten. 19 Abb. 21 Tab. UTB-M (978-3-8252-4800-0) kt € [D] 24,99 / € [A] 25,70 Preis E-Book: € [D] 19,99
        Verlags-Info: "Basiswissen geistige Behinderung
    Studierenden der Geistigbehindertenpädagogik vermittelt dieses Buch solides Basiswissen und einen erfolgreichen Einstieg in das Fach. Wie gelingen Erziehung und Bildung im Lebenslauf und wie wird Inklusion in den Bereichen Bildung, Wohnen, Freizeit, Sexualität etc. umgesetzt? Ein kompakter Überblick zu Ätiologie, Bildungskonzepten und Teilhabebereichen.
        StiftZusatzmaterial können Sie sich hier herunterladen:
    Lösungen zu den Übungsaufgaben (PDF)
    Studiengänge im Bereich Pädagogik bei geistiger Behinderung (PDF)"
        Inhaltsverzeichnis:
      Vorwort   11
      Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuches  14

      1 Personenkreis der Menschen mit geistiger Behinderung   16
      1.1 Begriff „geistige Behinderung“   16
      1.2 Klassifikationssysteme   19
      1.2.1 AAMR  20
      1.2.2 ICF   20
      1.3 Wissenschaftliche Perspektiven   23
      1.3.1 Medizinische Perspektive   23
      1.3.2 Psychologische Perspektive   23
      1.3.3 Soziologische Perspektive  25
      1.3.4 Pädagogische Perspektive   27

      2 Ätiologie der geistigen Behinderung   29
      2.1 Chromosomal verursachte geistige Behinderung   30
      2.2 Metabolisch verursachte geistige Behinderung  33
      2.2.1 Störungen im Aminosäurestoffwechsel   34
      2.2.2 Störungen im Kohlenhydratstoffwechsel   34
      2.2.3 Störungen im Fettstoffwechsel  35
      2.3 Exogene Faktoren   35
      2.3.1 Pränatale Ursachen   36
      2.3.2 Perinatale Ursachen  38
      2.3.3 Postnatale Ursachen   39
      2.4 Pränataldiagnostik  39

      3 Erscheinungsformen geistiger Behinderung   44
      3.1 Häufige Syndrome  44
      3.2 Schwerste Behinderung   56
      3.2.1 Begriffsbestimmung   57
      3.2.2 Aktuelle Förderkonzepte   60

      4 Wandel der Leitideen in Bildung und Erziehung von Menschen mit geistiger Behinderung   69
      4.1 Exklusion   70
      4.2 Segregation   70
      4.3 Vernichtung  71
      4.4 Normalisierung   74
      4.5 Integration   75
      4.6 Selbstbestimmung und Empowerment  76
      4.7 Teilhabe und Inklusion   78
      4.7.1 Teilhabe und Partizipation   78
      4.7.2 Inklusion   79

      5 Frühe Bildung und Förderung   81
      5.1 Bedeutung der Frühen Bildung   82
      5.2 Ziele und Bereiche der Frühförderung  83
      5.2.1 Ziele   84
      5.2.2 Bereiche   84
      5.3 Prinzipien und Organisationsformen   87
      5.3.1 Prinzipien   87
      5.3.2 Organisationsformen   88
      5.4 Programme   88
      5.5 Elementarpädagogik   91

      6 Schulische Bildung   94
      6.1 Förderschule   94
      6.2 Gemeinsamer Unterricht   100
      6.3 Ausblick   104

      7 Berufliche Bildung   105
      7.1 Bedeutung von Arbeit und Beruf   105
      7.2 Vorbereitung auf das Arbeitsleben   107
      7.2.1 Arbeitslehre und Berufsvorbereitung in der Schule   107
      7.2.2 Berufliche Ausbildung   109
      7.3 Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM)   110
      7.4 Teilhabe an Arbeit und Beschäftigung   112
      7.4.1 Unterstützungsmöglichkeiten   112
      7.4.2 Barrieren   113
      7.4.3 Teilhabechancen   114

      8 Menschen mit geistiger Behinderung im Alter   116
      8.1 Zum Begriff Alter   117
      8.2 Demografischer Wandel  117
      8.3 Teilhabebereiche im Alter   119
      8.3.1 Gesundheit   119
      8.3.2 Übergang in die Nacherwerbsphase   121
      8.3.3 Bildung im Alter  122
      8.3.4 Freizeitgestaltung und Tagesstrukturierung   123
      8.3.5 Wohnen   123
      8.3.6 Soziale Kontakte   124
      8.3.7 Mobilität   124
      8.3.8 Umgang mit Sterben und Tod   125

      9 Teilhabebereiche   127
      9.1 Gesundheit   127
      9.1.1 Zentrale Aspekte   128
      9.1.2 Aktuelle Situation   129
      9.1.3 Teilhaberisiken   130
      9.1.4 Teilhabechancen   132
      9.2 Mobilität   134
      9.2.1 Zentrale Aspekte   134
      9.2.2 Aktuelle Situation   134
      9.2.3 Teilhaberisiken   135
      9.2.4 Teilhabechancen   136
      9.2.5 Reisen   141
      9.3 Wohnen   142
      9.3.1 Zentrale Aspekte   143
      9.3.2 Aktuelle Situation   145
      9.3.3 Teilhaberisiken   149
      9.3.4 Teilhabechancen   150
      9.4 Freizeit   154
      9.4.1 Zentrale Aspekte   155
      9.4.2 Aktuelle Situation   157
      9.4.3 Teilhaberisiken   159
      9.4.4 Teilhabechancen   161
      9.5 Erwachsenenbildung   165
      9.5.1 Zentrale Aspekte   165
      9.5.2 Aktuelle Situation   169
      9.5.3 Teilhaberisiken   170
      9.5.4 Teilhabechancen   170
      9.6 Sexualität   171
      9.6.1 Zentrale Aspekte   171
      9.6.2 Aktuelle Situation   173
      9.6.3 Teilhaberisiken   173
      9.6.4 Teilhabechancen   175
      9.6.5 Sexualbegleitung   177
      9.6.6 Frauen mit geistiger Behinderung  177
      9.7 Politische Teilhabe   180
      9.7.1 Zentrale Aspekte   180
      9.7.2 Aktuelle Situation   181
      9.7.3 Teilhaberisiken   181
      9.7.4 Teilhabechancen   182
      9.8 Ausblick   188

      Glossar   192
      Literatur   194
      Sachregister   214
       

    Leseprobe: 3 Erscheinungsformen geistiger  Behinderung  3.1 Häufige Syndrome. Als PDF auf der Homepage des Verlages.
    Autorin: "Prof. Dr. Reinhilde Stöppler lehrt Geistigbehindertenpädagogik an der Justus-Liebig-Universität Gießen."
    Bewertung: Sehr informativer und wichtiger Basistext zu allen Aspekten geisitger Behinderung.
        Querverweise:
    • Vorstellung: Speck, Otto (2016) Menschen mit geistiger Behinderung. Ein Lehrbuch zur Erziehung und Bildung. 12., überarbeitete Auflage 2016. München: Reinhardt.
    • Vorstellung: Bundschuh, Konrad  & Winkler, Christoph (2014) Einführung in die sonderpädagogische Diagnostik. München: Reinhardt
    • Geschichte der Richtlinien und Verordnungen zum Grad der Behinderung (GdB).
    • Zur Skalierung des Grades der Behinderung (GdB) psychischer Störungen aus forensisch-psychologischer Sicht.
    • Literatur- und Medienliste zum Grad der Behinderung (GdB) psychischer Störungen aus forensisch- psychologischer Sicht.




    Bibliographie: Grampp, Gerd (2018) Die ICF verstehen und nutzen. Köln: Balance.
        Verlags-Info: "Die internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) erregt zurzeit viel Aufmerksamkeit. Sie ist die Grundlage, auf der Instrumente zur Beschreibung der Teilhabebedarfe wie der -leistungen beruhen werden. Ein Experte stellt die ICF sowie die ICF-basierten Hilfeplanverfahren vor und skizziert die grundlegenden und aktuellen Herausforderungen für die Praxis.
        Die ICF ist als zentrales Instrument zur Beschreibung von Hilfebedarfen im Bundesteilhabegesetz vom Januar 2017 festgeschrieben. Teilhabemanagement, auf das Menschen mit Behinderungen seit dem 1.1.2017 Anspruch haben, ist ohne Kenntnis der ICF nicht möglich.
        Das Buch beschreibt die Elemente des Klassifikationssystems und erläutert die Nutzung der ICF in der Praxis von Einrichtungen und Diensten. Vorhandene Instrumente der Eingliederungshilfe wie der beruflichen Rehabilitation werden mit den neuen rechtlichen Vorgaben abgeglichen und Verbesserungsbedarfe skizziert. Ein Kompass zur Umsetzung der neuen rechtlichen Vorgaben!"
        Inhaltsverzeichnis:
      Einführung: Was Sie von diesem Buch erwarten dürfen - und was nicht 8

      Die ICF und ihre Bedeutung für die Sozialgesetzgebung 11
      Die ICF im BTHG 11
      Gab die Richtung vor die BAGüS-Orienticiungthilte 12
      Hin wichtiger Vorhäufer: die ICIDH 13

      Die ICF verstehen: Hinweise und Erläuterungen 15
      Hintergrund der ICF 15
      Ziele der ICF 17
      Eigenschaftender ICF 18
      Die Sprache der ICF 19
      Struktur und Begriffe der ICF 22
      Die Sturktur der ICF  22
      Die Begriffe da bio-psyxho-sozialen Modells 24
      Weitere wichtige Begriffe der ICF 25
      Die Komponenten der ICF und das bio-psycho soziale Modell 27
      Die fünf Komponenten der ICF 27
      Die einzelnen Kapitel 28
      Klassifizierungsversuche der personbezogenen Faktoren 30
      Die Stufung der Merkmale der ICF Komponenten 34
      Das bio-psycho-soziale Modell der Funktionsfähigkeit und Behinderung 35
      Das Aktivitäts Partizipationtmodell der Komponenten der ICF 37
      Konzepte zur Umsetzung des biopsythotozialen Modells 38

      Das ICF nutzen: Leitlinicn und Anleitungen 40
      Direkte und indirekte Nutzung der ICF40
      Kodieren mit der ICF 43
      Lebensbereiche, Aktivitäten und Teilhabe 47
      Menschen mit Behinderungen und die ICF 49
      Ethische Leitlinien zur Verwendung der ICF 50
      Beziehungen zwischen den Akteuren und den gesetzlichen Vorgaben 51

      Die ICF nutzen: ICf-basierte Instrumente und Verfahren vor dem BTHG 53
      Die ICF im Teilhabeprozess 53
      Die ICF und dar Instrumente zur Bedarfsermittlung 57
      ICF basierte Instrumente in der heruflkhen Rehabilitation 59
      b3 - Basiskonzept für die Bedarfsermittlung 59
      Instrumente zur Bedarfsermittlung in der Eingliederungshilfe 61
      HMB-W (Wohnen / Freizeit) und HMB-T (Gestaltung des Tages) 62
      Teilhabe 2015   66
      Integrierter Teilhabeplan (ITP) 68
      Individuelle Hilfeplanung (IHP 3.1)  71

      Die KF nutzen: Umsetzung der Anforderungen des BTHG an die Instrumente  75
      Das BTHG, die ICF und die Anforderungen an die Bedarfsermittlung 76
      Die ICF in der Bedarfsermittlung der Eingliederungshilfe 78
      ICF und BTHG aus Sicht der CBP  78
      ICF und BTHG aus Sicht der DVfR  81
      BTHG konforme Bcdarfsermittlungsinstrumente in der Eingliederungshilfe 82l
      Bedarfsermittlungsinstrument Nordrhein-Westfalen (BEI_NRW)  83
      Bedarfsermittlungsinstrument Niedersachsen (B.E.Ni)  87
      Übereinstimmungen und Unterschiede 89

      Die KF nutzen: Ziele, Maßnahmen und Leistungen 92
      Teilhabelcistungen in Instrumenten zur Ermittlung des Hilfebedarfs 92
      Leistungen und Maßnahmen in der Eingliederungshilfe 98
      Leistungen, Maßnahmen und die ICF 100

      Zusammenfassung und Ausblick 101
      Die ICF verstehen 102
      Die ICF nutzen 104
      ICF-basierte Maßnahmen für die Feststellung und Erbringung von Leistungen 106

      Literatur 109


    Leseprobe: auf der Verlagsseite.
    Von mir ausgewählt: Anforderungen und Hilfebedarfskategorien nach HMB-T:

        Autor: "Gerd Grampp war Professor für Theorie und Praxis der Rehabilitation in Jena und begleitete Projekte zur Umsetzung der ICF in der Praxis der Rehabilitation. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte besteht in der Konzeptentwicklung zu Inklusion und Partizipation zur Umsetzung des UN-Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderung."
        Bewertung: Informativ, Nützlich, hilfreich, kompakt. Ausführlich wird der Zusammenhang zum BTHG und Teilhabebereichen dargestellt, z.B. differenziert S. 63f (HMB, HMW) im Vergleich zu ICF-Kategorien. Zahlreiche Tabellen und Übersichten geben hier Orientierung, z.B. S. 21 (Alltagssprache und ICF), S. 28ff (die einzelnen ICF-Kapitel),  S. 42 Abbildung 6 (Koderungsbeispiele), S. 54 (Aktivierungs- Partizipationsmodell), S. 63 (Teilhabebereiche HMB),  S. 82ff (Bedarfsermittlungsinstrumente), S. 96 (Bedarf mit Zuordnung von Leistungskategorien), S. 97 (Anforderungen und Hilfebedarfskategorien):
        Einige wichtige Grundprobleme werden nicht angesprochen: 1) die fehlende Schnittstelle  oder Synopsis  zwischen ICD und ICF, 2) die fehlende Schnittstelle zum Gard der Behinderung (GdB), das hätte im Kapitel "Kodieren mit der ICF" bei den Ausprägungsunterscheidungen z.B. S. 45 oder auch z.B. S. 67 gut hingepasst.  Ein Glossar oder/ und Sachverzeichnis wäre künftig wünschenswert.
    Querverweise:

    • BTHG: Die wichtigsten Neuerungen für die psychiatrische Arbeit.
    • Zur Skalierung des Grades der Behinderung (GdB) psychischer Störungen aus forensisch-psychologischer Sicht.
    • Geschichte der Richtlinien und Verordnungen zum GdB.
    • Literatur- und Medienliste zum Grad der Behinderung (GdB) psychischer Störungen aus forensisch-psychologischer Sicht.




    Bibliographie: Rosemann, Matthias  (2018) BTHG: Die wichtigsten Neuerungen für die psychiatrische Arbeit. Fachwissen kompakt. Psychiatrie-Verlag.
    Verlags-Info: "Das Bundesteilhabegesetz soll aus dem bisherigen »Fürsorgesystem« herausführen und die Eingliederungshilfe zu einem modernen Teilhaberecht für Menschen mit Behinderungen weiterentwickeln. Das Buch ist kein sozialrechtlicher Kommentar, sondern bietet eine kompakte Einführung in Grundsätze, Neuregelungen und Gestaltungsmöglichkeiten des neuen Gesetzes.
    Sich alle gesetzlichen Neuregelungen des neuen Bundesteil­habegesetzes anzueignen ist gar nicht so einfach, denn die verschiedenen Vorschriften sind verstreut in verschiedenen Sozialgesetzbüchern zu finden. Sie treten überdies noch zu unterschiedlichen Zeitpunkten in Kraft. Das kann sich kaum jemand alleine erarbeiten. Zum Glück muss das auch niemand: Der Autor erklärt die Ziele des BTHG und füllt zentrale Begriffe wie Assistenz, Selbstbestimmung und Teilhabe mit Leben. So werden aus Rechtsvorschriften Praxisempfehlungen.
    • Orientierung im unübersichtlichen Terrain
    • gesetzliche Neuerungen strukturiert und aktuell
    • Grundsätze und grundlegende Verfahren
    • Gestaltungsmöglichkeiten und Begrenzungen"
    Inhaltsverzeichnis: > Verlagsseite.
    Leseprobe: > Verlagsseite.
        (2) "Begriffsbestimmungen §2 SGB IX (seit 2018)
    (1) Menschen mit Behinderungen sind Menschen, die körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, die sie in Wechselwirkung mit einstellungs- und umweltbedingten Barrieren an der gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate hindern können. Eine Beeinträchtigung nach Satz 1 liegt vor, wenn der Körper- und Gesundheitszustand von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweicht. Menschen sind von Behinderung bedroht, wenn eine Beeinträchtigung nach Satz 1 zu erwarten ist."
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        Bewertung: Der Namen der Reihe bringt es auf den Punkt: "Fachwissen kompakt". Ein sehr nützlicher und hilfreicher Ratgeber zum neuen Bundesteilhabegesetzes.



        Bibliographie: Kuhlenkamp, Stefanie (2017) Lehrbuch Psychomotorik. München: Reinhardt.  2017. 237 Seiten. 52 Abb. 10 Tab.
    UTB-L (978-3-8252-8717-7) kt  € [D] 29,99 / € [A] 30,90
        Verlags-Info:  "Das Lehrbuch vermittelt die Grundlagen der Psychomotorik und bietet eine Orientierung über Bezugstheorien und aktuelle Forschungserkenntnisse, die auf psychomotorische Theorie und Praxis wirken. Die psychomotorische Praxis über die Lebensspanne wird vorgestellt und Planung, Diagnostik und Kooperation mittels Fallbeispielen und Abbildungen anschaulich erklärt. Ein umfangreicher Serviceteil mit Institutionen der Psychomotorik rundet das Werk ab."
        Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Homepage.
     
      Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuchs 9
      Vorwort . 10

      Teil I: Grundlagen psychomotorischen Handelns 13

      1 Entwicklung, Definition und zentrale Begriffe der Psychomotorik 14
      1.1 Begriffsklärung Psychomotorik 20
      1.2 Entwicklungslinien und psychomotorische Perspektiven . 24
      1.2.1 Funktional-physiologische Perspektive . 26
      1.2.2 Kompetenztheoretische, erkenntnisstrukturierende, selbstkonzeptorientierte Perspektive 27
      1.2.3 Sinnverstehende Perspektive 28
      1.2.4 Ökologisch-systemische und systemisch-konstruktivistische Perspektive . 30
      1.3 Paradigmen der Psychomotorik 35
      1.3.1 Therapie  36
      1.3.2 Pädagogik / Erziehung / Bildung . 36
      1.3.3 Entwicklungsförderung 38
      1.3.4 Gesundheitsförderung 38
      1.4 Ziele und Inhalte der Psychomotorik . 41
      1.5 Psychomotorische Bezugsdisziplinen 46
      1.6 Zentrale Begriffe und Konzepte der Psychomotorik . 49
      1.6.1 Humanistisches Menschenbild . 49
      1.6.2 Körper – Leib, Bewegung – Motorik . 51
      1.6.3 Ganzheitlichkeit 54
      1.6.4 Bewegungshandlung 57
      1.6.5 (Persönlichkeits-)Entwicklung . 58

      2 Bedeutung von Bewegung . 69
      2.1 Funktionen der Bewegung 69
      2.2 Bedeutungsdimensionen von Bewegung . 71
      2.2.1 Bewegung als Lerngegenstand . 72
      2.2.2 Bewegung als Medium . 73

      3 Begründungszusammenhänge für die Wirkung von Psychomotorik 77
      3.1 Wie wirkt Psychomotorik? 77
      3.2 Selbstbildung 81
      3.3 Kommunikation und Sprache 83
      3.4 Exekutive Funktionen  92
      3.5 Risikokompetenz . 99
      3.6 Resilienz 102

      Zwischenfazit: Grundlagen psychomotorischen Handelns . 111

      Teil II: Praxis psychomotorischen Handelns 113

      4 Grundlagen psychomotorischer Praxis . 114
      4.1 Professionelle Haltung als Basis der psychomotorischen Praxis . 115
      4.2 AdressatInnen, Setting, Auftragsklärung 117
      4.3 Handlungsprinzipien psychomotorischer Praxis 121
      4.3.1 Beziehungs- und Dialogorientierung . 124
      4.3.2 Spielorientierung . 131
      4.3.3 Gruppenorientierung . 137
      4.3.4 Ressourcenorientierung und Resilienzförderung . 143
      4.3.5 Entwicklungsorientierung 147
      4.4 Material, Raum, Zeit 149
      4.4.1 Dimension Raum 149
      4.4.2 Dimension Zeit und Struktur 150
      4.4.3 Dimension Material . 153
      4.5 Inklusion 155

      5 Diagnostik und Dokumentation in der Psychomotorik . 159
      5.1 Bedeutung diagnostischen Handelns in der Psychomotorik . 160
      5.2 Handlungsprinzipien einer psychomotorischen Diagnostik . 162
      5.3 Diagnostische Methoden . 164
      5.3.1 Quantitative Verfahren 165
      5.3.2 Qualitative Verfahren 170
      5.4 Dokumentation und Berichte . 175
      5.5 Anforderungen an diagnostisches Arbeiten . 177

      6 Kooperationen mit Fachkräften /Institutionen und Eltern gestalten 178
      6.1 Allgemeine Ziele von Kooperationen 179
      6.2 Kooperation mit Fachkräften / Institutionen 180
      6.2.1 Ziele der Kooperation mit Fachkräften /Institutionen 180
      6.2.2 Formen der Kooperation mit Fachkräften /Institutionen . 182
      6.3 Kooperation mit Eltern 185
      6.3.1 Ziele der Kooperation mit Eltern . 185
      6.3.2 Formen der Elternkooperation . 186
      6.4 Rahmenbedingungen für Kooperationen 191
      6.5 Gespräche mit Eltern und Fachkräften . 193
      6.6 Schriftliche Berichte für Fachkräfte und Eltern . 196
      6.7 Netzwerke 196

      7 Beispiele psychomotorischer Praxis über die Lebensspanne . 199
      7.1 Psychomotorik in der frühen Kindheit 199
      7.2 Psychomotorik in Kindheit und Jugend  204
      7.3 Psychomotorik im mittleren Erwachsenenalter . 208
      7.4 Psychomotorik im hohen Alter 212

      Anhang 219
      Serviceteil . 219
      Serviceteil Deutschland 219
      Serviceteil Österreich 223
      Serviceteil Schweiz . 224
      Literatur . 225
      Sachregister . 235
       

        Leseprobe: als PDF auf der Homepage (aus: Entwicklungslinien und psychomotorische Perspektiven).
      "...
          Die psychiatrische Entwicklungslinie befasste sich zunächst mit dem Zusammenhang von gezeigtem Bewegungsverhalten und dem psychischen Zustand der klinischen PatientInnen. Neuere Forschungen beschäftigen sich, die Perspektive umkehrend, mit dem möglichen Bedingungsgefüge psychomotorischer Störungen und psychischen Erkrankungen.
          Die bewegungsanalytische Entwicklungslinie interessiert sich hingegen weniger für Bewegungsverhalten als Ausdruck psychischer Prozesse, als vielmehr für Bewegung als Steuerungsvorgang (beispielsweise in der Biomechanik) oder aber als Ausdruck menschlicher Intelligenz.
          Die praxeologische Entwicklungslinie versteht sich als eine anwendungsorientierte Richtung der Psychomotorik, wie sie in diesem Lehrbuch vermittelt wird. Innerhalb der deutschen Psychomotorik haben sich ausgehend von der Psychomotorischen Übungsbehandlung unterschiedliche Richtungen und psychomotorische Ansätze entwickelt, die sich in erster Linie in ihren Grundannahmen über Entwicklungsprozesse, ihrem Störungsverständnis und dem davon abzuleitendem Förderprozess unterscheiden (Fischer 2009, 29; Krus 2015a, 19ff.).
          Jürgen Seewald (1993; 2009) stellt mit seinem Modell der „Theoriebrillen“ einen Systematisierungsversuch der Perspektiven der praxeologischen Entwicklungslinie der Psychomotorik vor.
          Dabei können zunächst zwei grundlegende Kategorien gebildet werden (Abb. 1):
      Erklärende Ansätze (mit einer funktional-physiologischen oder erkenntnisstrukturierenden Perspektive) sowie verstehende Ansätze (mit identitätsbildender / sinnverstehender oder ökologisch-systemischer Perspektive; Abb. 1). Dabei gehören die erklärenden Ansätze chronologisch betrachtet zur älteren Generation der Psychomotorik und die Verstehenden zur jüngeren.

      [>26]

      1.2.1 Funktional-physiologische Perspektive
      Grundgedanke bildet bei diesem Ansatz ein medizinisches / biologistisches Menschenbild, welches das Bewegungsgeschehen als ein Produkt neuraler Prozesse versteht und somit Bewegung als neurophysiologisches Steuerungsgeschehen betrachtet. Störungen werden, in der Tradition eines linear medizinisch orientierten Denkmodells, auf Defizite in der Wahrnehmung und Bewegung beziehungsweise auf sogenannte cerebrale Dysfunktionen, zurückgeführt.
          Ansatzpunkt sind damit diagnostizierte Defizite im motorischen und / oder sensorischen Bereich, die durch ein gezieltes Trainieren aufgehoben werden sollen (Seewald 1993, 189; Fischer 2009, 30). Das Therapieverständnis beschreibt Seewald (1993, 18) wie folgt: „Besteht ein Rückstand in der Körperkoordination, muß diese geübt werden, ist der Rückstand größer, muß entsprechend mehr oder öfter geübt werden.“ Den KlientInnen kommt dabei eine eher passive Rolle zu, denn nach einer Diagnostik werden das Förderziel, die Auswahl und die Durchführung geeigneter Übungen allein durch die psychomotorische Fachkraft bestimmt.
          Neben einigen Vorteilen, die vor allem in der Handlungssicherheit der psychomotorischen Fachkraft, in klaren Rollenzuweisungen und in der Verhinderung
      von Überinterpretationen motorischer Abläufe liegen, bestehen auch Nachteile. Zunächst ist der diesem Konzept immanente Subjekt- und Normalitätsbegriff kritisch zu betrachten, denn es wird davon ausgegangen, dass sich Menschen mit einer „gesunden“ cerebralen Ausstattung adäquat an die Gegebenheiten (Stimuli) der Realität anpassen können. Von den Normalitätsvorstellungen abweichendes Verhalten wird im Umkehrschluss monokausal auf pathologische Veränderungen im menschlichen Gehirn zurückgeführt.
          Da das primäre Anliegen eine Verbesserung der Motorik und / oder der Wahrnehmungsleistung ist, erfolgt die Therapie auf der Basis eines reinen „Beübens“ des menschlichen Bewegungsapparates. Ziel des „Beübens“ ist das Erfüllen einer definierten Normalitätserwartung. Dabei wird der Gesamtproblematik ein monokausaler Erklärungsansatz zugrunde gelegt und mögliche psychosoziale Verursachungsfaktoren ausgeblendet. Durch dieses Vorgehen wird Störungsbildern als Symptomen keinerlei subjektiver Sinn zuerkannt, sodass die Biografie und die Lebenswelt der KlientInnen keine Berücksichtigung finden (Seewald 1993, 6f.).
          In der aktuellen Psychomotorik wirkt diese Perspektive vielleicht befremdlich, aber die PMÜ wird dieser Perspektive zugeordnet. Die Anfänge der Psychomotorik liegen im Setting der Kinder- und Jugendpsychiatrie der 1950er Jahre. Daher verwundert es nicht, dass in Kiphards PMÜ funktionelle und medizinische Aspekte zu überwiegen scheinen. Das erste Kapitel von „Bewegung heilt“ trägt auch die Überschrift: „Medizinische Grundlagen“. Hier werden Kinder mit „frühkindlichem Hirnschaden“ und „neurotische Kinder“ als Zielgruppe der PMÜ beschrieben (Hünnekens / Kiphard 1971, 9). ..."
       

        AutorInnen: "Prof. Dr. Stefanie Kuhlenkamp lehrt Inklusion und Soziale Teilhabe an der Fachhochschule Dortmund. Sie unterrichtete an einer Fachschule für Motopädie sowie im Lehrgebiet Bewegungserziehung und -therapie der TU Dortmund. Sie leitet den Förderverein Bewegungsambulatorium an der Universität Dortmund e. V., in dem sie auch Kinder und Jugendliche psychomotorisch fördert."
        Bewertung:  Guter didaktischer Aufbau: Lernziele, Randmarker, Beispiele, Informationsquellen, Definitionen, Lernfragen, Zusammenfassung, mit vielen Visualisierungen (Bildern, Fotos, Tabellen, Übersichten) unterstützen die Aneignung des Stoffes sehr. Das Buch trägt sicher dazu bei, die im Kap. 1.1 beklagte babylonische Sprachverwirrung (Seewald) zu überwinden. Klar, praktisch, nützlich, hilfreich, z.B. für mich als psychomotorischen Laien.
        Anmerkung: Sehr erfreulich ist auch der Fundstellengenaue Zitierstil - im Gegensatz zum in der Psychologie allgemein verordneten "Hochstaplerzitierstil".


        Bibliographie: Plattner, Anita (2017, Hrsg.) Erziehungsfähigkeit psychisch kranker Eltern richtig einschätzen und fördern Mit Beiträgen von Joachim Heilmann, Christiane Hertkorn, Beatrice Kraemer, Elisabeth Mach-Hour, Anita Plattner, Frank W. Paulus. München: Reinhardt.  2017. 176 Seiten. 1 Abb. 1 Tab. (ISBN 978-3-497-02713-2) kt € [D] 26,90 / € [A] 27,70
        Verlags-Info: "Die Einschätzung der Erziehungsfähigkeit von Eltern ist in der Jugendhilfe und in familienpsychologischen Fragen oft der Schlüssel für hilfreiche Begleitung und Entscheidungen – besonders, wenn ein Elternteil an einer psychischen Erkrankung leidet. Die AutorInnen geben einen kompakten Überblick über die Auswirkungen der häufigsten psychischen Erkrankungen auf die Erziehungsfähigkeit und über Kriterien für deren Einschätzung. Eine Auswahl geeigneter Techniken für Gespräche mit Eltern und Kindern ergeben zusammen mit spezifischen Unterstützungsangeboten einen anwendungsorientierten Leitfaden für die Praxis. PraktikerInnen können damit ihr Expertenwissen ausbauen und die Zusammenarbeit mit psychisch kranken Eltern erfolgreich gestalten."
        Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Homepage.
     

      Vorwort. 10

      Teil I: Grundlagen der Erziehungsfähigkeit. 12

      1 Allgemeine Kriterien der Erziehungsfähigkeit. 13
      1.1 Juristischer Hintergrund.  13
      1.2 Körperliches Kindeswohl. . 14
      1.3 Vernachlässigung. . 17
      1.4 Seelische Kindeswohlgefährdung. 18
      Literatur. . 20

      2 Erziehungsfähigkeit aus psychologischer Sicht. 21
      2.1 Beurteilung der Eltern-Kind-Beziehung  21
      2.2 Interaktionsbeobachtungen.  22
      2.3 Testpsychologische Methoden . 25
      2.3.1 Testpsychologische Methoden zur Einschätzung der elterlichen psychischen Stabilität. . . 26
      2.3.2 Testpsychologische Methoden zur Einschätzung der Eltern-Kind-Beziehung. . 27
      2.4 Kindeswille. . 28
      2.5 Informationen von Dritten. . . 28
      Literatur. . 29

      3 Beurteilung der Erziehungsfähigkeit bei psychisch kranken Eltern. 30
      Literatur. . 32

      Teil II: Die wichtigsten psychischen Erkrankungen und mögliche Auswirkungen auf die Erziehungsfähigkeit. 33

      1 Affektive Erkrankungen und Angststörungen. 34
      1.1 Ursachen und Häufigkeit. . 34
      1.2 Symptomatik, Verlauf und Prognose. . 36
      1.3 Subgruppen. . . 39
      1.3.1 Subgruppen der affektiven Störungen. . . 39
      1.3.2 Subgruppen der Angststörungen. . 40
      1.4 Behandlung und Therapie. . 41
      1.5 Spezifische Auswirkungen auf die Kinder. . 42
      1.6 Auswirkungen auf die Erziehungsfähigkeit. . 43
      Vertiefung: Postpartale Depression und Bindungsentwicklung. . 46
      Exkurs: Kindstötung und erweiterter Suizid. . 57
      Literatur. . 58

      2 Psychotische Erkrankungen. 62
      2.1 Ursachen und Häufigkeit.  62
      2.2 Symptomatik, Verlauf und Prognose. . 63
      2.3 Subgruppen.  65
      2.4 Behandlung und Therapie.  65
      2.5 Spezifische Auswirkungen auf die Kinder.  67
      2.6 Auswirkungen auf die Erziehungsfähigkeit.  69
      Literatur.  73

      3 Suchterkrankungen. 74
      3.1 Ursachen und Häufigkeit . 74
      3.2 Symptomatik, Verlauf und Prognose. . 75
      3.3 Behandlung und Therapie. . 77
      3.4 Spezifische Auswirkungen auf die Kinder . 78
      3.5 Auswirkungen auf die Erziehungsfähigkeit. . 81
      Literatur. . 83

      4 Persönlichkeitsstörungen und -akzentuierungen. 85
      4.1 Ursachen und Häufigkeit. . 85
      4.2 Symptomatik, Verlauf und Prognose. . 86
      4.3 Subgruppen. . . 88
      4.4 Behandlung und Therapie . 89
      4.5 Auswirkungen auf die Erziehungsfähigkeit. . 89
      4.5.1 Persönlichkeitsstörungen aus dem Cluster A.   90
      4.5.2 Persönlichkeitsstörungen aus dem Cluster B.   90
      4.5.3 Persönlichkeitsstörungen aus dem Cluster C.   98
      Literatur. . 101
      Inhalt 7

      5 Krankheitsunspezifische Auswirkungen psychischer Erkrankungen der Eltern auf die Kinder. 104
      5.1 Häufigkeit und Prognose der Auswirkungen psychischer Erkrankungen auf die Kinder.  104
      5.2 Kinder psychisch kranker Eltern im Säuglingsalter.  104
      5.3 Abhängigkeit der Belastung der Kinder von der Erkrankung ihrer Eltern.  106
      5.4 Krankheitsunspezifische psychische Folgen der psychischen Erkrankung eines Elternteils für die Kinder.  107
      5.5 Parentifizierung.  109
      5.6 Protektive Faktoren.  111
      Literatur. . 112

      Teil III: Arbeit mit psychisch kranken Eltern und deren Kindern. 114

      1 Gesprächsführung mit Kindern – vom Vorschulalter bis zur Präadoleszenz. 115
      1.1 Sind Kinder einfach nur „kleine Erwachsene“?  115
      1.2 Der Rahmen der Gesprächsführung.  116
      1.3 Förderliche Haltungen im Gespräch mit Kindern. .117
      1.4 Sprachliche Kommunikation. . 118
      1.5 Nonverbale Methoden – Hilfsmittel für die verbale Gesprächsführung.  121
      1.6 Zusammenfassung. . 123
      Vertiefung: Gesprächsführung mit Kindern psychisch kranker Eltern.  124
      Weiterführende Informationen. . 127
      Literatur.  128

      2 Gesprächsführung mit psychisch kranken Eltern. 130
      2.1 Besonderheiten beim Gespräch mit psychisch kranken Eltern.  131
      2.2 Ressourcenorientierter Umgang mit verschiedenen Krankheitsbildern und Persönlichkeiten.   133
      2.2.1 Depressive oder passive Eltern.  133
      2.2.2 Eltern mit Angststörungen, Panikattacken oder posttraumatischen Störungen.  133
      2.2.3 Paranoide und misstrauische Eltern. . 133
      2.2.4 Eltern mit Rededrang.  134
      2.2.5 Zwanghafte und „verkopfte“ Eltern  134
      2.3 Umgang mit Manipulationsversuchen.  134
      Literatur.  136

      3 Psychotherapeutische Arbeit mit Eltern und Kindern. 137
      3.1 Psychotherapie bei Kindern von psychisch kranken Eltern.  139
      3.2 Spielen oder Sprechen?  140
      3.3 Aspekte der Gesprächsführung mit Kindern psychisch kranker Eltern.   143
      3.4 Inhalte und Ziele der Therapie.   144
      3.5 Elternarbeit.  145
      3.5.1 Ein Beispiel für niederfrequente Elternarbeit. . 149
      3.5.2 Ein Beispiel für hochfrequente Elternarbeit. . 149
      3.6 Zusammenfassung. . 153
      Literatur. . 154

      4 Spezifische Unterstützungsangebote für betroffene Eltern und Kinder. 156
      4.1 Präventionsangebote für Kinder. . . 156
      4.1.1 Gruppenprogramme. . . 156
      4.1.2 Psychoedukation der Kinder. . 156
      4.1.3 Psychotherapie. . 157
      4.2 Unterstützungsangebote für Eltern und Kinder . 158
      4.3 Patenschaftsprojekte. . . 158
      4.4 Angebote der Jugendhilfe. . . 159
      4.5 Zusammenfassung. . 160
      Weiterführende Informationen. . 161
      Literatur. . 161

      5 Rechtliche Grundlagen. 163
      5.1 Elterliche Sorge. . 163
      5.1.1 Elterliche Sorge verheirateter Eltern. . 163
      5.1.2 Elterliche Sorge bei nicht verheirateten Eltern. . 164
      5.1.3 Elterliche Sorge bei psychischer Erkrankung eines sorgeberechtigten Elternteils . . 164
      5.1.4 Sorgeverfahren vor dem Familiengericht. . 166
      5.2 Umgang. . . 168
      5.2.1 Grundsätzliches. . 168
      5.2.2 Einschränkungen und Ausschluss des Umgangs gem. § 1684 Abs. 4. . . 169
      5.3 Anwendungen in Österreich und der Schweiz. . 172
      5.4 Zusammenfassung. . 173

      Literatur.  173
      Verzeichnis der Autorinnen und Autoren. 174
      Sachverzeichnis. 176


    Leseprobe: als PDF auf der Homepage (Erziehungsfähigkeit aus psychologischer Sicht).

      "2 Erziehungsfähigkeit aus psychologischer Sicht
      von Anita Plattner

      Kurz ausgeführt gehören zu den Kernmethoden anamnestische Gespräche mit den Eltern zur eigenen Vorgeschichte und zu den Kindern, testpsychologische Verfahren mit den Kindern und – bei Bedarf – Fragebögen zur Einschätzung der elterlichen psychischen Stabilität bzw. Gesundheit. Neben dem Aktenstudium gehören auch Gespräche mit Dritten, wie Kindergarten, Schule, Jugendhilfe und behandelnden Ärzten und Therapeuten zum Repertoire einer Begutachtung.
      Die Qualität der alltäglichen Eltern-Kind-Beziehung und der frühkindlichen Bindung spielt eine zentrale Rolle bei der Beurteilung der elterlichen Erziehungsfähigkeit. Die zugrundeliegende Kompetenz der Eltern ist die Einfühlsamkeit in die Bedürfnisse der Kinder und die Fähigkeit, diese Bedürfnisse zu befriedigen (Überblick bei Castellanos/Hertkorn 2014).

      2.1 Beurteilung der Eltern-Kind-Beziehung

      – – – – – – – – – –– – – – – – –– – – – – – – – – – – – – – – – DEFINITION –
       

      Je jünger das Kind, desto wichtiger ist die Einfühlsamkeit des Elternteils in dessen Bedürfnisse. Diese Fähigkeit wird auch Feinfühligkeit genannt.

      Bei Säuglingen geht es darum, Ursachen körperlichen Unwohlseins zu erkennen, z. B. Müdigkeit, Hunger, Unruhe, nasse Windel, Reizüberflutung oder Bauchschmerzen, und entsprechend zu handeln – d. h., das Kind zu beruhigen, zum Schlafen zu bringen, zu stillen oder zu füttern oder den Bauch zu massieren. In den ersten Lebensmonaten entsteht, insbesondere bei Hunger oder Schmerzen, beim Säugling Todesangst. Er kann noch nicht vorhersehen, dass sein Bedürfnis bald gestillt wird, weil es zum Beispiel in vorherigen Situationen auch so gewesen ist.
      Im ersten Lebensjahr beginnt die Entwicklung der Bindung des Kindes an eine oder einen begrenzten Kreis vertrauter Personen. Unter dem Begriff der Bin [>22]dung wird der Vertrauensaspekt der Eltern-Kind-Beziehung aus der Sicht des Kindes verstanden. Eine sichere Eltern-Kind-Bindung gilt als wichtiger Schutzfaktor für die weitere emotionale und psychosoziale Entwicklung des Kindes.
          Im Gegensatz zum Begriff der Bindung bezeichnet „Beziehung“ den Alltagsaspekt der jeweiligen Eltern-Kind-Beziehung. Der Aufbau neuer Beziehungen des heranwachsenden Kindes ist im Wesentlichen durch die ersten Bindungserfahrungen geprägt (Spangler / Zimmermann 2015). Bei der Untersuchung einer Bindung ist zu berücksichtigen, dass diese sich kulturabhängig verschieden äußert und in Zeiten von hohem familiären oder kindlichen Stress, z. B. in den ersten Jahren nach einer elterlichen Trennung, ebenfalls in ihrem Ausdruck verändert sein kann (Borchert 2011).
          Zentral bei der Bindung von Kindern psychisch kranker Eltern ist es, dass entscheidend für das Kindeswohl nicht die Stärke einer Bindung ist. Im Gegenteil sind Kinder psychisch kranker Eltern oft besonders stark an ihre Eltern gebunden, verlassen aus Sorge um Eltern und Geschwister selten das Haus. Sie geben ihren Eltern besonders viel emotionale Unterstützung, was von den Eltern manchmal auch auffallend innig erwidert wird. Betrachtet man aber die Bindungsqualität, so ist es für das Kindeswohl entscheidend, wieviel Vertrauen das Kind in seinen Elternteil hat, d. h. ob der Elternteil dem Kind bei eigenen Sorgen, Problemen und Stress jeglicher Art Sicherheit geben kann (Kap. II.1 Vertiefung).

      2.2 Interaktionsbeobachtungen

      Kern der familienpsychologischen Untersuchungsmethoden ist die Interaktionsbeobachtung zwischen Mutter und Kind, zwischen Vater und Kind oder auch zusätzlich zwischen dem Kind und weiteren an der physischen und emotionalen Versorgung des Kindes beteiligten Personen. Es gibt verschiedene Methoden der Interaktionsbeobachtung (Überblick bei Jacob 2014); im Folgenden werden die gängigsten kurz skizziert.
          Interaktionsbeobachtungen erfolgen möglichst immer in Form von Hausbesuchen und in Form von Beobachtungen in einem neutralen Umfeld. Die Interaktion zwischen Mutter und Kind wird also immer mindestens zweimal beobachtet, bei widersprüchlichen Ergebnissen mehrmals. Beim Hausbesuch können neben der Interaktion zwischen Mutter und Kind Hygienekriterien und andere Merkmale einer kindgerechten Umgebung beobachtet werden.
      Eine ausgesprochen ausführliche und empfehlenswerte Liste mit Beobachtungskriterien für Eltern-Kind-Interaktionen im Säuglingsalter wurde aus der Arbeit mit Schreibabys und ihren Müttern entwickelt (Dräger / Werner 2008). Die Interaktionsstörungen im Säuglingsalter kann man grob in Unter- und [>23[ Überstimulation einteilen. Die intuitiven elterlichen Kompetenzen sind hierbei nicht im Gleichgewicht. Außerdem ist die feinfühlige Wahrnehmung der kindlichen Bedürfnisse herabgesetzt. Hiermit hängt auch die intuitive Fähigkeit des Elternteils ab, als „Zeitgeber“ für den Säugling zu funktionieren, also ihn bei einer sinnvollen Rhythmik zwischen Aktivität und Ruhe zu unterstützen (Papoušek 1996).
          Bei Kleinkindern im Alter zwischen dem 12. und 18. Lebensmonat kann der sogenannte Fremde-Situations-Test angewendet werden, der eine recht exakte Bestimmung der Bindungsqualität ermöglicht. Dieser Test wird im Kapitel über postpartale Depression in diesem Buch vorgestellt (Kap. II.1 Vertiefung).
          Als eine strukturierte, nicht-teilnehmende Beobachtung kann für Kinder ab dem Vorschulalter bis etwa zum 13.Lebensjahr im Rahmen einer familienpsychologischen Begutachtung die Heidelberger Marschak-Interaktions-Methode (H-MIM; Ritterfeld / Franke 1994) durchgeführt werden. Idealerweise wird die Beobachtung in Abwesenheit der Sachverständigen durchgeführt und videografiert. Dabei erhalten die Eltern beispielsweise drei bis fünf Aufgaben, die innerhalb einer Stunde erledigt werden sollen. Die Aufgaben lassen sich folgenden Kriterien zuordnen und werden auch nach diesen beurteilt:
       

      • Emotionalität in der Interaktion (Emotionalitätsaufgaben)
      • Führung des Kindes durch die Bezugsperson (Führungsaufgaben)
      • Stress und der Umgang mit dem provozierten Stress (Stressaufgaben)


      Derzeit erscheint eine Neuauflage des Marschak-Verfahrens, das neben den bisherigen Ausarbeitungen auch konkrete Aufgabenempfehlungen für alle Altersgruppen, auch für Säuglinge und Jugendliche, enthält. Spezifiziert wurden in der Neuauflage ferner differenzierte Beobachtungskriterien für die Protokollierung (Franke / Schulte-Hötzel im Druck).
          Ein besonders kritisches Merkmal der Eltern-Kind-Interaktion ist Feindseligkeit, wie sie bei Psychosen und soziopathischen Persönlichkeitsstörungen auftreten kann (Kap. II.1 Exkurs)."
       

        AutorInnen: "Dr. Anita Plattner, Dipl.-Psych., München, ist freiberuflich als familienpsychologische Sachverständige tätig und leitet Fortbildungen zum Thema Erziehungsfähigkeit psychisch kranker Eltern."
        Bewertung: Ein wichtiges Buch zu einem praktisch außerordentlich bedeutsamen Thema, das gut strukturiert, komprimiert und klar die Problematik und wie wie man sie handhaben kann, darstellt.


        Bibliographie: Stadler, Christian (2017) Ich bin viele. Psychotherapie mit Ich-Anteilen. München: Reinhardt. 178 Seiten. 36 Abb. 11 Tab.
    (ISBN 978-3-497-02666-1) kt € [D] 24,90 / € [A] 25,60
        Verlags-Info: "Innere Zerrissenheit, sich widersprechende innere Stimmen werden von vielen Menschen oft als quälend erlebt. In Psychotherapie und Beratung jedoch lassen sich solche inneren Ich-Anteile fruchtbar machen, wenn man sie bewusst wahrnimmt und zu integrieren versucht. In diesem Buch wird die Arbeit mit Ich-Anteilen methodenübergreifend vorgestellt. Ausgehend von Konzepten zu Rollen, Anteilen, Zuständen (States) und Typen wird praxisnah in die Anwendung im Berufsalltag eingeführt. Fall- und Dialogbeispiele, konkrete Übungseinheiten im Einzel- und Gruppensetting sowie exemplarische Instruktionen erleichtern den Lesern die Umsetzung zum Thema Ich-Anteile. Das Buch eignet sich sowohl für Neulinge in Therapie und Beratung als auch für Erfahrene, die ihr Repertoire um die Arbeit mit inneren Anteilen erweitern möchten."
        Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Homepage.
     

      1 Anstelle eines Vorworts. 7

      2 Einführung.  9

      3 Rollen. 11
      3.1 Grundverständnis.  11
      3.2 Meine Innenwelt: Rollen des kulturellen Atoms. 14
      3.2.1 Erste Schritte in der Innenwelt.  15
      3.2.2 Gefühle, Körper und Ressourcen  22
      3.2.3 Verschiedene Zugangswege zur Ressourcenexploration. 30
      3.2.4 Identitätskrisen und -konflikte.   33
      3.3 Repräsentanzen der Außenwelt.  41
      3.3.1 Die Anderen.  42
      3.3.2 Beziehungen.  45
      3.3.3 Aufstellungen.  49
      3.4 Innenwelt und Außenwelt: das soziokulturelle Atom   63
      3.4.1 Sucht und Abhängigkeit.  64
      3.4.2 Traumafolgestörungen und die Introjekte  71
      3.4.3 Borderline-Persönlichkeitsstörung (BLPS)  75

      4 Innere Anteile: Inneres Kind, Innerer Helfer, Inneres Team.  91
      4.1 Grundverständnis.   91
      4.2 Störungsorientiertes Arbeiten mit dem Inneren Kind. 96
      4.3 Störungsorientiertes Arbeiten bei PTBS mit dem Inneren Helfer. 104
      4.4 Das Innere Team.  107
      4.4.1 Beobachter.  109
      4.4.2 Regiestuhl.  110
      4.4.3 Spezielle Teammitglieder und besondere Konstellationen.  111
      4.4.4 Die Modes der Schematherapie  113
      4.4.5 Besondere Teamkonstellationen.  115
      4.5 Der Innere Dialog. 115

      5 Ego-States. 123
      5.1 Grundverständnis.  123
      5.2 Therapie und Beratung mit dem Ego-State-Ansatz   128
      5.3 Störungsorientiertes Arbeiten mit Ego-States bei Suchtverhalten  131
      5.4 Dissoziation und dissoziierte States.  133
      5.5 Dissoziative Identitätsstörung (DIS)  134

      6 Persönlichkeitseigenschaften und Typen  137
      6.1 Grundverständnis. 137
      6.2 States und Traits: Cattells 16 Persönlichkeitsfaktoren.  138
      6.3 Big Five – Fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit.  141
      6.4 Das Wertesystem von Schwartz  145
      6.5 Teamrollen nach Belbin.  146
      6.6 Grundformen der Angst: Riemanns Persönlichkeitstypologie  150
      6.7 Die Grundkonflikte der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD).  155

      7 Die Dimension Zeit bei der Arbeit mit Rollen, Anteilen, States und Typen.  160
      7.1 Zeitverläufe, Entwicklung und Veränderung. 161
      7.2 Zeiterleben. 163
      7.2.1 Momentaufnahme.  163
      7.2.2 Blick in die Vergangenheit.  165
      7.2.3 Wunsch und Zukunft.  167
      7.2.4 Begegnung mit meinem zukünftigen Ich  167

      8 Literatur. 170
      Sachregister. 176
       

        Leseprobe: als PDF auf der Homepage:
     
      "„In Wirklichkeit sieht alles anders aus, als es wirklich ist“ (Stanislaw Jerzy Lec).

      In diesem Buch geht es um unterschiedliche Zugänge zur Wirklichkeit. Oder besser noch, es geht um den Zugang zu unseren inneren Wirklichkeiten, denn wir haben mehrere. Dies ist die gemeinsame Aussage all derer, die hier in diesem Buch eine Stimme finden. Wir sind viele, das wissen wir seit dem Bestseller „Wer bin ich, und wenn ja wie viele?“ (Precht, 2007), auch ohne ein Studium der Psychologie oder Philosophie.
          Konzepte zu den multiplen inneren Wirklichkeiten von Menschen entwickeln sich nicht im stillen, abgeschiedenen Kämmerlein, denn niemand denkt alleine. Wir sind eingewoben in Denktraditionen, geistige Netzwerke und einen gedanklich-verbalen Austausch mit anderen. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sich bestimmte Ansätze und Konzepte berühren oder in
      Teilen überschneiden. Ideen, die ursprünglich aus verschiedenen Denktraditionen und Richtungen kamen, werden mit unterschiedlichen Namen plötzlich in dem gemeinsamen Feld Psychotherapie und Beratung sichtbar. So verhält es sich auch mit den Konzepten von Rolle, Anteil, (Ego-)States und Typ; anhand dieser Kategorien wird ein methodenübergreifender Zugang für Psychotherapie und Beratung vorgestellt. Nach einer kurzen Darstellung des jeweiligen Grundverständnisses werden praxisnah konkrete Vorgehensweisen für den beruflichen Alltag beschrieben. Beispiele aus der Praxis, konkrete Beschreibungen von Übungseinheiten im Einzel- und Gruppensetting und exemplarische Instruktionen machen es den Lesern leicht, das Gelesene im beruflichen Kontext selbst anzuwenden. Die Kapitel zu den strukturellen Störungsbildern sowie zur Traumafolgestörung und zu Sucht und Abhängigkeit sind etwas ausführlicher ausgefallen. Dies hat damit zu tun, dass im klinischen Bereich die Arbeit mit Rollen, Anteilen und Ego-States hier am effektivsten ist.
          Im Text wurde in der Regel die männliche Schreibform gewählt, soweit nicht in Beispielen von konkreten Menschen die Rede ist. Die männliche Form steht als Chiffre für Männer und Frauen und soll nicht den Eindruck erwecken, dass Frauen nicht gemeint sind.
          Noch ein Wort zur Verwendung der Sprache: Die Konzepte der Rolle, der Persönlichkeits- oder Selbstanteile sowie der (Ego-)States haben gemeinsame [>] Wurzeln, aber unterschiedliche Entwicklungen genommen. Ich verwende die Begriffe, wo es mir logisch erscheint synonym, wo nicht, werden die Unterschiede erläutert. Aufgrund der verschiedenen therapeutischen Ausbildungen, die ich im Laufe meines Berufslebens genossen habe, fließen Begriffe aus verschiedenen Denktraditionen in diesem Text zusammen. Manchmal spreche ich von Selbst- und Objektrepräsentanzen, was aus der psychodynamischen Objektbeziehungstheorie kommt, manchmal von soziokulturellen Rollen, wie sie das Psychodrama nennt. Ich hoffe, es bleibt immer verständlich; die Grundidee war die Integration der Ideen, nicht die Ausgrenzung einer Denkrichtung.
          Und noch ein letzter Punkt zur sprachlichen Vereinfachung: Psychotherapie und Beratung wird weitgehend synonym verwendet. Unter Beratung wird die Beratung in psychosozialen Anwendungsfeldern verstanden wie z. B. in Ehe-, Familien- und Lebensberatung, aber auch Suchtberatung oder Beratung zu psychischer Gesundheit, und auch das Coaching und die Supervision.
          Das Schreiben eines Buches erfordert Zeit, Ideenaustausch und Anregungen. Danken möchte ich an dieser Stelle den zahlreichen Kolleginnen und Kollegen, die durch ihre Ideen das Buch angereichert haben, den Patientinnen und Patienten für ihre Bereitschaft und ihr Vertrauen, Ausschnitte ihrer Lebensgeschichten für eine Veröffentlichung zur Verfügung zu stellen, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern meiner Seminare für anregende Erlebnisse und Diskussionen, Andrea Meents für die kritische Durchsicht des Manuskripts, Ulrike Landersdorfer und ihren Kolleginnen vom Ernst Reinhardt Verlag für die hilfreiche und unkomplizierte Begleitung des Projekts, Claudia für all die Unterstützung in großen und kleinen Dingen und Paula für die Begleitung zu meinen Schreibklausuren in die inspirierende Bergwelt Südtirols."


        AutorInnen: "Dipl.-Psych. Christian Stadler, Psychologischer Psychotherapeut (TFP), Psychodrama-Therapeut (DFP, IAGP), Supervisor, ist in München in eigener Praxis und in der Fort- und Weiterbildung tätig."
        Bewertung: Ein ziemliches Konglomerat vieler Therapieansätze und so gesehen für PsychotherapeutInnen eine anregende Ideensammlung. Die Titelverheißung "Psychotherapie mit Ich-Anteilen" erfährt im Buch selbst weder eine Kapitel- noch eine Abschnittsüberschrift; "Ich-Anteile" oder  "Arbeit mit Ich-Anteilen" haben auch keinen Eintrag im Sachregister. Positiv interpretiert heißt das, das ganze Buch handelt davon - und so ist es auch. Das bestätigt ein Blick in das erste inhaltliche Kapitel 3, wie die Arbeit mit dem Ich-Anteil Rollen praktisch gemacht werden kann. ICH  bin sozusagen auch meine Rollen, meine Rollen können als  Ich-Anteile interpretiert werden. Die Übertragung des Rollenkonzepte auf Gefühle, Symptome und den Körper (3.2.2) ist zwar gewöhnungsbedürftig, kann aber über das praktische Beispiel Emma S. 25f nachvollzogen werden. Die metaphorische Operationalisierung mit den Stühlen zeigt jedenfalls, wie diese Arbeit praktisch aussehen kann und wie sie auch wirkt. Das zeigt auch das 4. Kapitel "Innere Anteile: Inneres Kind, Innerer Helfer, Inneres Team". Dunkler (Federn) geht es dann für mich mit dem 5. Kapitel "Ego-States" (Ich-Zustände) weiter. S. 124 erläuert, dass "Ego-States keine eigenen Entitäten, sondern Cluster von Bewusstseinszuständen" (Hume) sind, vergleichbar mit einem Schiff und dessen zahlreiche Funktionsbereiche. Das Beispiel von Frau Sommer, S. 126, mit dem "exekutiven Ich-Zustand" beschreibt erneut eine Rolle. Hier wäre mehr einfache Klarheit wünschenswert. Kapitel 6 enthält ein Potpurri von mehr oder weniger bekannten Persönlichkeitskonzepten und Typologien. Das letzt Kapitel beschäftigt sich mit dem Zeit- und Veränderungsaspekt; es endet mit einer Anregung "Begegnung mit meinem zukünftigen Ich".
        Die Zitierung folgt dem in der Psychologie üblichen "Hochstaplerzitierstil"  ohne genaue Fundstellenangaben.


        Bibliographie: Ziegler, Albert (2017) Hochbegabung. 2. Auflage. München: Reinhardt. 102 Seiten. Innenteil zweifarbig UTB-Profile (978-3-8252-4703-4) kt € [D] 19,99 / € [A] 20,60
        Verlags-Info: "Das Buch bietet Studierenden einen umfassenden und praxisrelevanten Forschungsüberblick über das Phänomen der Hochbegabung: von der Begriffserklärung über Merkmale von Hochbegabung bis hin zu Diagnose- und Fördermöglichkeiten."
        Hinweis: Die 3. Auflage ist für März 2018 angekündigt.
        Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Homepage.

      Einführung  7
      Hauptteil
      1 Begriffsentwicklung und Begriffsklärung  9
      2 Hochbegabung, Intelligenz und Hochleistende  20
      3 Leistungsexzellenz   34
      4 Hochbegabungsmodelle  45
      5 Hochbegabungsdiagnostik  59
      6 Förderung  77
      Anhang
      Glossar  93
      Literatur  94
      Sachregister 101
        Leseprobe: als PDF auf der Homepage (Begriffsentwicklung und Begriffsklärung, Auszug):
      "...
      Der Begabungsbegriff heute
      Von einem Begriff wie dem der Begabung, dessen Bedeutungsentwicklung eine lange Geschichte hat und der sich aus vielen Wurzeln speist, ist kaum zu erwarten, dass er einheitlich verwendet wird. In der Tat ist seine Semantik im deutschsprachigen Raum zwar nicht ohne erkennbare Konturen, doch recht diffus. Dies liegt zum einen darin begründet, dass die oben dargestellten historisch gewachsenen Bedeutungsfacetten verschiedene semantische Verschiebungen erfuhren. [>13]
          Erstens ist der Begabungsbegriff seit mehreren Jahrzehnten weitgehend säkularisiert: An die Stelle des im Hochmittelalter vorherrschenden Erklärungsmusters göttlicher Gnade sind moderne Konzepte wie Gene und insbesondere eine hohe Intelligenz getreten. Zweitens wurde die im Protestantismus entwickelte Idee der Beobachtbarkeit von Begabungen transformiert in den modernen Leistungsbegriff und an verschiedene gesellschaftliche Entwicklungen angepasst. So führten Hochleistungen in neuen Domänen wie Fußball oder der Informatik zur Postulierung weiterer Talente und Einführung neuer Begriffe (z. B. „Fußballtalent“ und „Computergenie“). Drittens hat sich die in der Renaissance entstandene Idee unterschiedlicher Nutzungen eigener Begabungen weiterentwickelt zu Konzepten, die unter anderem persönliche Talent- oder Begabungsprofi
      le umfassen. Diese werden überdies in der Alltagsvorstellung häufig mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen verbunden, wie etwa das Begabungsprofil des Künstlers mit einem Drang nach Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung. Viertens wurde der konstruktivistische Grundgedanke der Aufklärung im 20. Jahrhundert durch moderne Konzepte wie das der Kreativität ergänzt. Und fünftens trugen Entwicklungen in der Wirtschaft und im Arbeitswesen dazu bei, dass die Semantik des Begabungsbegriffs weiter aufgeladen wurde. Es entstanden neue Stereotypen wie der findige Unternehmer oder der smarte Topmanager.
          In der Berufswelt etablierte sich die Eignungsdiagnostik. Heute ist der Begabungsbegriff eindeutig mit einer hohen gesellschaftlichen Wertschätzung verbunden. Diese Sichtweise scheint hierzulande noch ausgeprägter zu sein als in anderen Ländern. Beispielsweise fand Dahme (1996), dass deutsche Sekundarstufenlehrer den Anteil der Begabten unter ihren Schülern auf durchschnittlich 3,5 % schätzen; dieser Wert liegt deutlich unter den entsprechenden Schätzungen ihrer amerikanischen (6,4 %) und indonesischen (17,4 %) Kollegen. In einer ähnlichen Studie (Ziegler / Stoeger 2003) fielen die Ergebnisse noch dramatischer aus: Von den 42 als hochbegabt identifizierten Kindern einer breit angelegten Hochbegabtenstudie war keines den eigenen Eltern oder den Lehrkräften besonders aufgefallen gewesen; offensichtlich waren deren (zu) hohen Ansprüche an eine Hochbegabung nicht erfüllt worden. In der Hochbegabungsforschung wurden verschiedene empirische Versuche unternommen, das prototypische Bild des Begabten im öffentlichen Bewusstsein zu identifi zieren. Allerdings sind die Ergebnisse
      widersprüchlich. Am meisten Konsens dürften noch folgende in Anlehnung an Sternberg (1995) dargestellte fünf Kriterien finden, die ein Hochbegabter erfüllen muss: [>14]
      • Das Exzellenzkriterium, d. h., eine Person ist leistungsmäßig den anderen mindestens auf einem Gebiet deutlich voraus.
      • Das Seltenheitskriterium, d. h., die Person hat eine hohe Ausprägung einer Eigenschaft, die bei anderen nur selten so hoch ausgeprägt ist (z. B. Intelligenz).
      • Das Produktivitätskriterium, d. h., die Begabung befähigt die Person zur Herstellung besonderer Produkte oder zu besonderen Handlungen.
      • Das Beweisbarkeitskriterium, d. h., die Hochbegabung kann von der Person willentlich unter Beweis gestellt werden, sodass sie beispielsweise durch Tests gemessen werden kann.
      • Das Wertkriterium, d. h., die Hochbegabung einer Person zeigt sich in Bereichen, die von der Gesellschaft für wichtig erachtet und geschätzt werden.
          Ein noch genaueres Bild des Hochbegabten in der Öffentlichkeit nachzuzeichnen wird erstens dadurch erschwert, dass viele unbewusste Vorurteile in es einfl ießen. Wer hätte beispielsweise geahnt, dass größeren Schülern oder solchen mit angenehmerer Stimme, einem schmaleren oder symmetrischeren Gesicht unwillkürlich eine größere Begabung zugeschrieben
      wird (Borkenau / Liebler 1995)? Viele geschlechtsbezogene Vorurteile sind uns ebenfalls nicht bewusst. Fordert man beispielsweise Kinder auf, eine intelligente Person zu zeichnen, stellen sie fast immer einen Mann dar. Zweitens bestehen Unterschiede hinsichtlich der Differenziertheit und Elaboriertheit des Bildes eines Hochbegabten. Vor allem pädagogische Fachkräfte haben vielfach explizite Erwartungen, die zwar Berührungspunkte mit wissenschaftlichen Konzepten aufweisen, jedoch nur teilweise mit Forschungsbefunden in Einklang stehen. Hany (1995) fand beispielsweise, dass Lehrkräfte typischerweise glauben, Begabte seien im Vergleich zu durchschnittlich Begabten deutlich besser im logischen
      Denken, hätten eine schnellere Auffassungsgabe, seien wissbegieriger und erzielten gute Noten. Dies trifft jedoch nur für eine Teilgruppe zu.
      Der Gebrauch des Begabungsbegriff s in der Wissenschaft
      Unglücklicherweise herrscht in der Wissenschaft, wenn über Begabungen und Hochbegabungen gesprochen wird, ein nahezu babylonisches Sprachgewirr. Schon 1987 hatte der Erfurter Professor Ernst  [>15] Hany über 100 verschiedene Hochbegabungsdefi nitionen zusammengetragen. Feldhusens und Jarwans (1993) Sichtung der wissenschaftlichen
      Literatur offenbarte dabei extrem unterschiedliche Sichtweisen. Unter anderem fanden sich folgende vier Standpunkte:
      • Psychometrische Defi nition: Eine Hochbegabung liegt vor, wenn jemand außergewöhnlich gut in einem psychologischen Test, vorzugsweise einem Intelligenz- oder Kreativitätstest, abschneidet.
      • Performanzdefi nition: Eine Hochbegabung zeigt sich in hohen Leistungen, beispielsweise sollten die Hochbegabten unter den Klassenbesten sein.
      • Etikettierungsdefi nition: Hochbegabungen sind soziale Zuschreibungen. Die Zuschreibungsmacht muss dabei nicht notwendigerweise bei der Mehrheit liegen. Sie kann beispielsweise auch von Fachexperten oder Kunstkritikern ausgeübt werden.
      • Spezifi sche Talentdefi nition: Eine spezifi sche Stärke ist schon ausreichend, damit eine Hochbegabung vorliegt. Sie kann in Gebieten wie der Musik, der Mathematik oder dem Sport liegen.
      Im Einzelfall können diese Defi nitionen zu völlig unterschiedlichen Urteilen führen. Beispielsweise gelingt es fast der Hälfte der hochintelligenten Schüler nicht, ihrer Intelligenz entsprechende hohe Leistungen zu zeigen; umgekehrt erreichen typischerweise nur etwa 15 % der Hochleistenden die üblichen für eine Hochbegabung festgesetzten psychometrischen Grenzwerte.
      Neben der grundsätzlichen defi nitorischen Uneinigkeit bestehen weitere gravierende Unstimmigkeiten, die eine Kommunikation innerhalb der Hochbegabungsforschung extrem erschweren. Die bedeutendsten beziehen sich auf die semantischen Relationen der zentralen Begriffe, die im Folgenden erläutert werden. ....
        AutorInnen: "Prof. Dr. Albert Ziegler, Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie und Exzellenzforschung an der Universität Erlangen-Nürnberg, Standort Nürnberg"
        Bewertung: Kurz, aber prägnant und informativ führt das Büchlein in das Hochbegabungsthema ein und beleuchtet die wichtigsten Aspekte.


        Bibliographie: Walter, Uta M.  (2017) Grundkurs methodisches Handeln in der sozialen Arbeit. Mit Online-Zusatzmaterial. München: Reinhardt. 238 Seiten. 11 Abb. 2 Tab. UTB-S (978-3-8252-4846-8) kt € [D] 19,99 / € [A] 20,60
        Verlags-Info: "Soziale Arbeit ist in der Praxis oft komplex und unberechenbar. Sie braucht kritisch-reflexive PraktikerInnen mit einem umfassenden Repertoire an methodischen Handlungsmöglichkeiten. Neben wichtigen Grundbegriffen und allgemeinen Komponenten methodischen Handelns geht die Autorin in diesem Lehrbuch auf spezifische Konzepte ein und gibt Studierenden zahlreiche praktische Übungen und Anregungen zur kritischen Reflexion an die Hand, um den Praxisalltag Sozialer Arbeit durch methodisches Handeln versteh- und gestaltbar zu machen."
        Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Homepage.

       
      1 (K)eine Gebrauchsanleitung . 9

      2 Reflexive Praxis: (Nach-)Machen und (Nach-)Denken . 12
      2.1 Soziale Arbeit als reflexive Wissenschaft und Profession . 13
      2.1.1 Das doppelte Mandat . 14
      2.1.2 Reflexive Professionalität . 15
      2.2 Reflexion als Tätigkeit 16
      2.2.1 Mimetische und analytische Formen der Erkenntnis 17
      2.2.2 Reflexive PraktikerInnen . 19
      2.3 „Kritisch“ reflektieren . 21
      2.3.1 Traditionen „kritischen“ Denkens . 21
      2.3.2 Kritische Reflexion in der Sozialen Arbeit . 25
      2.4 Reflexion kritisch reflektiert 34
      2.5 Exemplarische Vertiefung: „Fördern und Fordern“ . 35

      3 Methoden und methodisches Handeln 38
      3.1 Definitionsversuche 39
      3.2 Methoden und methodische Konzepte einordnen . 45
      3.2.1 Sozialformen mit Geschichte: Einzelfall-, Gruppen- und Gemeinwesenarbeit . 46
      3.2.2 Fokusebenen 51
      3.2.3 Funktionsverhältnis zur Lebenswelt . 52
      3.3 Funktionen und Diskussionen der Methodenentwicklung 54
      3.3.1 Diagnose und / oder Dialog . 55
      3.3.2 Individuell und / oder kollektiv . 57
      3.3.3 Wirtschafts-, Wirkungs- und / oder Lebensweltorientierung . 59
      3.4 Theorie und Ethik in methodischem Handeln . 62
      3.4.1 Die Rolle von Theorien 63
      3.4.2 Die Rolle der Ethik . 65
      3.5 Situation und Struktur in methodischem Handeln 69
      3.5.1 Merkmale situativen Handelns 69
      3.5.2 Strukturelle Merkmale und Faktoren . 70
      3.6 Charakteristika und Prinzipien des Handelns in der Sozialen Arbeit 74
      3.6.1 Charakteristika 74
      3.6.2 Prinzipien . 76
      3.7 Komponenten und Kompetenzen methodischen Handelns 80
      3.8 Exemplarische Vertiefung: Empowerment . 81

      4 Die Herstellung und Deutung sozialer Probleme  88
      4.1 Wie wird ein Problem zum Problem? 89
      4.2 Sozialkonstruktivistische Grundannahmen 90
      4.2.1 Sprache ist Handeln 91
      4.2.2 Kommunikation . 92
      4.2.3 Diskurse 94
      4.3 Die Konstruktion von Sinn-Geschichte(n) . 96
      4.3.1 Lebensgeschichten 99
      4.3.2 Fallgeschichten . 107
      4.3.3 Problem-/Lösungsgeschichten . 111
      4.4 Kritische Reflexion 118
      4.5 Exemplarische Vertiefung: Perspektivenwechsel . 119

      5 Analyse und Planung 122
      5.1 Kontext- und Situationsanalyse . 124
      5.1.1 Arbeitsfeld . 124
      5.1.2 Organisation . 125
      5.1.3 Gruppen . 128
      5.1.4 Situation . 131
      5.1.5 Zeit und Raum . 135
      5.2 Auftrags- und Zielklärung 138
      5.2.1 Aufträge 138
      5.2.2 Ziele 140
      5.3 Schritte, Folgen und Hindernisse klären . 147
      5.3.1 Konkretisieren . 147
      5.3.2 Folgen und Hindernisse abschätzen . 148
      5.4 Kritische Reflexion 149
      5.5 Exemplarische Vertiefung: Case Management 151

      6 Umsetzung – planvolles Handeln und Improvisation . 158
      6.1 Planvolles Handeln und seine Grenzen 158
      6.2 Improvisation als Komponente methodischen Handelns . 160
      6.2.1 Theoretische Dimensionen der Improvisation . 161
      6.2.2 Grundprinzipien und -techniken der Theaterimprovisation 164
      6.2.3 Improvisieren in der Sozialen Arbeit 170
      6.3 Kritische Reflexion 172
      6.4 Exemplarische Vertiefung: Krisenintervention 173

      7 Dokumentieren und Evaluieren . 179
      7.1 Dokumentation . 179
      7.1.1 Funktionen der Dokumentation 180
      7.1.2 Varianten der Dokumentation . 182
      7.1.3 Grundelemente und Herausforderungen der Dokumentation . 183
      7.2 Evaluation 188
      7.2.1 Gegenstände und Merkmale der Evaluation . 188
      7.2.2 Arten der Evaluation 190
      7.2.3 Methodische Elemente und Prozesse in Evaluationen . 192
      7.2.4 Evaluativ-reflexive methodische Konzepte 194
      7.3 Kritische Reflexion 199
      7.4 Exemplarische Vertiefung: Kollegiale Beratung 201

      8 Aufgaben und Übungsvorschläge . 209
      8.1 Eigenes methodisches Handeln üben 209
      8.1.1 Ressourcengespräch und -analyse . 209
      8.1.2 Fallanalyse und -reflexion . 211
      8.1.3 Übungen aus dem Improvisationstheater . 214
      8.1.4 Zeitungstheater – Mediengeschichten analysieren und reflektieren . 219
      8.1.5 Stadtteil-/Sozialraumanalyse 222
      8.2 Methodisches Handeln analysieren und reflektieren 223
      8.2.1 Methoden literaturbasiert analysieren und reflektieren . 223
      8.2.2 Methodisches Handeln im Kontext einer Praxisstelle analysieren und reflektieren . 224
      8.2.3 Das Wissen von PraktikerInnen analysieren und reflektieren 228
      8.3 Weblinks 229

      Literatur 232
      Sachregister 238


        Leseprobe: komplett als PDF auf der Homepage.

       
      "5 Analyse und Planung
      Planungen sind Prozesse, die nächste Handlungsschritte entwerfen, auswählen und konkretisieren. Dazu sind Planungsprozesse verschränkt mit der Analyse des gegebenen Kontexts und der Situation, innerhalb derer gehandelt wird, und beinhalten ferner die Klärung von Aufträgen und Zielen. Analyse und Planung sind angewiesen auf dialogische Überlegungs- und Aushandlungsprozesse gemeinsam mit AdressatInnen und anderen Beteiligten. Neben der Orientierung für die konkrete Praxis bilden Planungen und die daraus resultierenden Pläne die Grundlage für rückblickende Einschätzungen.

      Wer etwas plant, imaginiert, was in der Zukunft geschehen könnte bzw. sollte und entwirft mental, wie weiter vorgegangen werden soll, mit der Absicht, von einem Ist-Zustand zu einem Soll-Zustand zu kommen.

      Planung ist ein interaktives Handlungsgeschehen und umfasst als Prozess die Strukturierung des gesamten Arbeitsablaufs sowie die Auswahl und räumlich-zeitliche Rahmung von Hilfsangeboten. Dazu werden die größeren Absichten in konkrete Ziele übersetzt und mit materiellen, zeitlichen und anderen Ressourcen in Einklang gebracht. Planung dient der Orientierung der Beteiligten, stellt Transparenz über Ablauf und Absichten her, definiert Ziele bzw. Teilziele und soll so konkretes Handeln und dessen Überprüfung ermöglichen.

      Planung findet in der Sozialen Arbeit auf Mikro-, Meso- und Makro-Ebenen statt:

      1. Auf der Mikro-Ebene dienen Handlungsplanungen dazu, Vorgehen und Arbeitsweise einzelfallspezifisch festzulegen, und werden mitunter formal in sogenannten „Hilfeplänen“ konkretisiert, wie sie z. B. im Feld der Jugendhilfe vorgeschrieben sind.
      2. Auf der Meso-Ebene werden einzelfallunspezifische Pläne für Konzepte, Projekte oder Programme innerhalb oder auch zwi[>]schen Organisationen erstellt, die festhalten, was nach welcher Logik bearbeitet werden soll und in welchen Formen Angebote erfolgen sollen.
      3. Auf regionalen oder höheren Makro-Ebenen betreffen Planungsprozesse vor allem Fragen der Infrastruktur, über die die Versorgung von Bevölkerungsgruppen mit sozialen Dienstleistungen gesichert oder optimiert werden soll, wie etwa bei der Kinder- und Jugendhilfeplanung.


      Planung ist grundsätzlich ein hypothesenbasierter Prozess, d. h. er beruht auf Vermutungen und Einschätzungen über die weiteren Verläufe. Um möglichst informierte Vermutungen anzustellen, bedarf Planung der Sammlung und Analyse relevanter Informationen. Die Sammlung und Analyse von Informationen ist der Planung teils zeitlich vorgelagert, läuft aber auch zeitgleich und mit Planungsprozessen verschränkt ab. Aufgrund der Charakteristika der Sozialen Arbeit bleiben Vorhersagen auch bei gründlicher Sammlung und Analyse von Daten tendenziell unsicher.
       

        „Soziale Arbeit kann sich nicht auf gesicherte Aussagen über Kausalitäten verlassen und die Wirklichkeitskonstruktion der jeweils Handelnden spielt eine entscheidende Rolle in jeder Phase der Fallarbeit. Wäre dies nicht so, dann könnte eine auf Expertenurteilen beruhende Planung der Hilfe ausreichen. [...] Sowohl die Entscheidung, Hilfe als notwendig anzusehen, wie die darauf folgenden Schritte des Prozesses sind begründungsbedürftig und behalten immer den Charakter von Experimenten“ (Freigang 2009, 106).


      Vorläufig und kontextsensibel: Aufgrund ihres experimentellen Charakters sind Pläne in der Sozialen Arbeit stets vorläufig. Planungsprozesse verlaufen nicht linear, sondern notwendigerweise iterativ, das heißt sie verlaufen in Schlaufen, in denen Teilstrecken, Wiederholungen und Revisionen vorhersehbar vorkommen. Ferner müssen Planungsprozesse kontextsensibel sein, um bei aller Strukturierung gleichzeitig flexibel für nötige Anpassungen zu bleiben. Sowohl die Prozesse wie auch die Inhalte von Planungen sind vor dem Hintergrund theoretischer Überlegungen und ethischer Prinzipien (Kap. 3) zu reflektieren. ... "
       

        AutorInnen: "Prof. Dr. Uta Maria Walter lehrt Theorie und Methoden der Sozialen Arbeit an der Alice Salomon Hochschule Berlin."
        Bewertung: Ein mutiges und sehr wichtiges Thema: Methodik in der Praxis zur Verbesserung eben dieser. Die differenzierte Strukturierung des komplexen Stoffes hilft bei der Aneignung und Information wie die prägnanten Icons (Zusammenfassung, Definition, Übungsaufgabe, Beispiele, Literatur- und Webseitenempfehlungen), wobei die Spezifika der sozialen Arbeit auch deutlich formuliert werden (S. 74: "Handeln in der Sozialen Arbeit ist geprägt von paradoxen, also in sich widersprüchlichen, sowie ambivalenten und oftmals nie ganz eindeutigen Elementen und Strukturen. Diese Uneindeutigkeiten nennt man auch „Ambiguität". So kann man z.B. nicht davon ausgehen, dass die als „Hilfe" gedachte Intervention Sozialer Arbeit von Adressatinnen eindeutig auch als hilfreich erlebt wird. ";  oder S. 75: "Handeln in der sozialen Arbeit ist immer kontingent" und erklärt wird: "Kontingenz bezeichnet die vielen Möglichkeiten von Entwickle  lungen, die abhängig sind von auch zufälligen und unvorhersehbaren Faktoren, die jeweils eintreten könnten, aber nicht eintreten müssen."). Sicher ein serh hilfreiches und nützliches Buch für die soziale Arbeit, auch für Psycholog- und PsychotherapeutInnen sehr spannend.
        Wohltuend unterscheidet sich der Zitierstil mit Fundstellenangabe an einigen Stellen (z.B. S. 44: Kühling; S. 100: Völter; S. 162: Schön; ) vom "Hochstaplerzitierstil", wie er in der Psychologie seit Jahrzehnten gepflegt wird.



        Bibliographie: Gnisa, Jens (2017) Das Ende der Gerechtigkeit (Gebundene Ausgabe). Ein Richter schlägt Alarm. Freiburg: Herder.
        Verlags-Info: "Recht und Gesetz am Ende? Wir leben in einem Rechtsstaat. Doch tun wir das wirklich? Eklatante Schwächen des Ausländerrechts; nicht vollstreckte Haftbefehle; nicht geahndeter Steuerbetrug: Immer häufiger verstehen die Bürger das Recht nicht mehr – in Deutschland, Österreich und der Schweiz, überall in Europa. Sie fragen: Gibt es noch Gerechtigkeit? Das fragen sich andererseits auch Richter, Staats- und Rechtsanwälte oder Justizangestellte. Sie bekommen nicht selten Hassmails und Todesdrohungen, weil sie tun, was zu ihren Aufgaben gehört: Urteile sprechen, Ansprüche vertreten, Recht und Gesetz Geltung verschaffen. Können sie es bald schon niemandem mehr recht machen? Und was bedeutet das dann? Faktenreich und anhand anschaulicher, oft kaum zu glaubender Geschichten aus dem Justizalltag beschreibt Jens Gnisa eine schleichende Erosion des Justizsystems. Er geht den vielschichtigen Ursachen einer Entwicklung auf den Grund, die nur allzu oft verdrängt wird. Und weil sonst eine der zentralen Säulen unserer Demokratie noch weiter einknickt, macht er konkrete Vorschläge, wie die gefährliche Aushöhlung des Rechts gestoppt werden kann. Ein aufrüttelndes Debattenbuch in unruhigen Zeiten, in denen es Recht und Demokratie überall auf der Welt immer schwerer haben: analytisch, leicht geschrieben, kämpferisch."
        Inhaltsverzeichnis: [Auf der Verlagshomepage in der Leseprobe]

        Leseproben
    Aus der Verlagsleseprobe, S. 21: "Rechtsfreie Räume: Der Staat weicht zurück
    Unser Staat hat aufgehört, sich durchsetzen zu wallen. Das ist eine fatale Entwicklung. Denn Recht, das nicht durchgesetzt wird, rindet keine Beachtung. Die Menschen respektieren es nicht mehr.
    Das widerspricht nicht nur dein Rechtsstaat an sich, sondern auch der Demokratie. Denn unser Recht leitet sich über das Grundgesetz vom gewählten Parlament ab. Da kann es nicht dem Einzelnen überlassen bleiben, ob er es nun anwenden will oder nicht. Das wäre Willkür, Demokratie aber verlangt Rechtstreue.
    Trotzdem werden zunehmend juristische Entscheidungen nicht mehr ernst genommen, kritisiert und in Frage gestellt - aus vielerlei Gründen und mit unterschiedlichsten Motiven. Der Staat weicht zurück, zum Beispiel wenn seine Institutionen mit moralischen Argumenten unter Druck gesetzt werden: Die Arbeit von Behörden wird als unmenschlich oder diskriminierend bezeichnet, die Urteile der Gerichte als ungerecht oder zu lasch. Natürlich müssen diese Institutionen sich Kritik gefallen lassen, das ist Teil des demokratischen Prozesses. Doch wenn rechtliche Entscheidungen nicht mehr befolgt werden, überschreitet das eine Grenze."
        Aus Was ist Gerechtigkeit, S. 93f, Abschnitt "Gleiches Recht für alle oder Willkür in der Rechtssprechung? Deckt sich die Selbsteinschätzung der Juristen mit dem Gerechtigkeitsgefühl der Bürger? Das Grundgesetz verlangt Chancengleichheit. Jeder soll die gleiche Chance auf Glück, Freiheit und Wohlstand haben. Dies heißt für den Staat und sein Rechtssystem: Er muss Benachteiligungen ausgleichen und faire Chancen für alle ermöglichen. Dazu muss er den Stärkeren in der Gesellschaft mehr aufbürden als den Schwachen.
        Dem Grundgesetz ist also eine Ausgleichspflicht zwischen Stark und Schwach zu entnehmen. Jede Gesellschaft hält nur ein bestimmtes Maß des Abstandes zwischen Arm und Reich aus. Wird die Differenz überspannt, reißt das Band der Solidarität. Maßloser Egoismus wird von der anderen Seite mit der Kündigung der Rechtstreue beantwortet. Soziale Gerechtigkeit herzustellen ist also eine der vornehmsten Aufgaben des Rechtswesens und damit auch der Justiz. Nur, wie ist es darum bestellt?
        Umfragen ergeben, dass die Bürger nicht davon überzeugt sind, dass das Recht Gerechtigkeit herstellen kann. Skandale und offensichtliche Schwachstellen im Recht haben das Ihre dazu beigetragen: Bonuszahlungen an Manager, obwohl sie ihre Unternehmen beinahe oder tatsächlich in die Insolvenz gefuhrt haben, oder auch Steuerfreiheit für internationale Großunternehmen. Viele Bürger haben den Eindruck, Haft gebe es zwar für die »Kleinen«, die ihren Bußgeldbescheid nicht zahlen, [>94] nicht aber für die »Großen«, die Steuerhinterzieher und Finanzjongleure.
        Zwei Drittel der Bevölkerung sind der Ansicht, dass derjenige bessere Chancen auf ein günstiges Urteil habe, der sich einen bekannten Anwalt leisten könne. 60 Prozent beklagen, dass es in Deutschland eine sehr uneinheitliche Rechtsprechung gebe. Strafmaß und Urteil hingen stark vom zuständigen Gericht ab. Damit wird indirekt der Vorwurf der Willkür erhoben. Schauen wir uns drei Bereiche an, in denen das besonders thematisiert wird."
        Rezensionen:  Überkritisch bis vernichtend, wie der Tenor von Anfang deutlich macht,  Thomas Fischer in ZEIT-ONLINE: "Herr Gnisa und das Ende des Rechtsstaats". Kostprobe: "Ein bisschen Gerechtigkeits-Definition kommt dann aber doch noch: "Jeder soll die gleiche Chance auf Glück, Freiheit und Wohlstand haben" (S. 94). Mit dieser etwas überamerikanisierten Glücksverheißung war’s das dann leider schon. Das weitere Kapitel "Was ist Gerechtigkeit?" befasst sich mit "ungerechten" Entscheidungen (Ecclestone, "Kölner Raser-Fall", amerikanischen Schadenersatz-Prozessen). Am Ende weiß der Leser so viel über Gerechtigkeit wie auf Seite 1. Denn für den Autor Gnisa ist dieser Begriff kein Gegenstand von Zweifeln oder Erklärungen: Er weiß einfach intuitiv, was gerecht ist, und prüft an diesem zuverlässigen Maßstab in bunter Folge die Dummheiten der anderen, die ihrerseits auch schon alles zu wissen meinen, aber natürlich falschliegen, da sie ja nicht Gnisa heißen, der Immergerechte." Diese Kritik ist überzogen und gerecht.
        Autor: "Gnisa, Jens, Jahrgang 1963, ist seit 2016 Vorsitzender des Deutschen Richterbundes, des größten Berufsverbands von Richtern und Staatsanwälten. Der Direktor des Amtsgerichts Bielefeld setzt sich in der Öffentlichkeit seit langem für die Unabhängigkeit der Justiz und eine Stärkung des Rechtsstaates ein. "
        Bewertung: Ein wichtiges Buch, das die vielen Missstände in Gesellschaft, Politik und Justiz aufzeigt und Abhilfe verlangt.



        Bibliographie: Landerl, Karin; Vogel, Stephan & Kaufmann, Liane (2017) Dyskalkulie. Modelle, Diagnostik, Intervention. Mit 33 Übungsfragen. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage.München: Reinhardt-Verlag.  256 Seiten. 25 Abb. 7 Tab. UTB-M (978-3-8252-4809-3) kt € [D] 24,99 / € [A] 25,70
        Verlags-Info: "Zahlen verstehen Dyskalkulie bezeichnet ein mangelhaftes oder falsches Verständnis von Mengen, Zahlen und mathematischen Operationen. Zahlreiche SchülerInnen, Kinder wie Jugendliche, sind davon betroffen. Oft leiden diese Kinder unter Angst vor Misserfolg und Schulversagen. Die Autorinnen erklären neurokognitive Modelle des Zahlenverständnisses und des Rechnens und erläutern Methoden der Dyskalkuliediagnostik. Interventionsstrategien und Trainingsprogramme werden kritisch beleuchtet und auf ihre Wirksamkeit hinterfragt. In der 3. Auflage erweitert um aktuelle Befunde zur Zahlenverarbeitung, neue Diagnostikinstrumente, computerbasierte Trainingsprogramme und neuronale Stimulation."
        Inhaltsverzeichnis (als PDF auf der Homepage):
      Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuches       8
      Vorwort zur 3. Auflage        9
      Vorwort zur 1. Auflage     11

      1 Zahlenverarbeitung und Rechnen bei Erwachsenen   16
      1.1  Einleitung       16
      1.2  Erste Fallberichte von Patienten mit  erworbenen  Rechenstörungen    18
      1.3  Akalkulie aus der Sicht der klinischen  Neuropsychologie  und der kognitiven (Neuro-)Psychologie    20
      1.4  Neurokognitive Modelle der numerischen Kognition  bei Erwachsenen      25
      1.5  Zentrale Komponenten der arithmetischen  Verarbeitung     28
      1.5.1  Basisnumerische Verarbeitung      28
      1.5.2  Rechenfertigkeiten     40
      1.6 Neuronale Grundlagen der Zahlenverarbeitung und  des Rechnens    46

      2 Allgemeine Entwicklung der Zahlenverarbeitung  und der Rechenleistungen    54
      2.1  Zahlenverständnis bei Tieren    54
      2.2  Präverbales Verständnis von Numerositäten bei Babys       58
      2.3  Theoretische Modelle der präverbalen  Verarbeitung  von Numerositäten     61
      2.3.1  Object Files    62
      2.3.2  Vom Akkumulator-Modell zum Approximativen  Zahlensystem     63
      2.4  Die Entwicklung des Zählens    67
      2.5  Symbolische Repräsentation von  Numerositäten:  Zahlwörter, arabische Zahlen und Transkodieren    70
      2.6  Erwerb der arithmetischen Kompetenzen      77
      2.7  Fingerrechnen   81
      2.8  Der Übergang vom zählenden Rechnen zum Abruf von arithmetischen Fakten    82
      2.9  Auswahl der besten Rechenstrategie      84
      2.10  Intuitive und kulturelle Mathematik    86
      2.11  Geschlechtsunterschiede     88
      2.12  Leistungsmotivation, Selbstbild, Emotion und  Rechenleistung      90
      2.13  Modelle der Entwicklung der Rechenleistung      92
      2.13.1  Ein Vier-Stufen-Entwicklungsmodell der  Zahlenverarbeitung nach von Aster      93
      2.13.2  Entwicklungsmodell der Zahl –  Größenverknüpfung nach Krajewski    95
      2.13.3  Modell der mathematischen Kompetenzentwicklung  nach Fritz und Ricken    98

      3     Dyskalkulie  101
      3.1  Definition  101
      3.2  Epidemiologie         104
      3.3  Prognose    105
      3.4  Neurobiologische Befunde  107
      3.5  Typische Symptomatik  108
      3.6  Kognitive Defizite bei Dyskalkulie    114
      3.6.1  Defizite in der kognitiven Repräsentation von  Numerositäten  115
      3.6.2  Defizite im Langzeitgedächtnis   124
      3.6.3  Defizite im verbalen Arbeitsgedächtnis    126
      3.6.4  Defizite in den exekutiven Funktionen  128
      3.6.5  Defizite in der visuell-räumlichen Verarbeitung  132
      3.6.6  Defizite in der motorischen Verarbeitung    133
      3.7 Komorbiditäten mit anderen Störungen   136
      3.8 Die Frage der Subtypen  142
      3.9 Dyskalkulie – ein Kausalmodell    149

      4   Diagnostik  154
      4.1  Schulleistungstests  157
      4.2  Tests, die auf neurokognitiven Theorien der  Zahlenverarbeitung und des Rechnens basieren   169
      4.3  Synopsis der vorgestellten Verfahren  177

      5 Instruktion, Förderung und Intervention  180
      5.1 Überlegungen zur Mathematikdidaktik   180
      5.1.1  Instruktionsmethoden      182
      5.1.2  Optimierung des Lernprozesses – Scaffolding  184
      5.1.3  Anschauungshilfen    185
      5.1.4  Pragmatische Aspekte der Mathematikdidaktik    189
      5.2   Frühförderprogramme  195
      5.3   Förderung und Intervention bei Dyskalkulie  202
      5.3.1  Allgemeine Überlegungen zur Interventionsplanung  202
      5.3.2  Differenzielle Interventionseffekte   203
      5.3.3  Dyskalkulie-Interventionsprogramme    207
      5.3.4  Besser rechnen durch neuronale Stimulation –  derzeit noch Zukunftsmusik   219
      5.4 Synopsis Intervention    220

      Glossar    222
      Literatur    230
      Sachregister   25


    Leseprobe: Kapitel 5.1, PDF auf der Homepage. Ich möchte hier aufgrund der Bedeutung noch eine Leseprobe zu den Diagnoseproblemen wiedergeben (S. 102f):

      "Diagnoseprobleme Für die Diagnose einer Dyskalkulie ist es erforderlich, dass ein Kind bei einem standardisierten Test zur Erhebung der Rechenleistung auffällig schwache Leistungen zeigt. Hier erweist sich die Tatsache, dass die mathematischen Leistungen ein komplexes Konstrukt sind, das sich aus sehr unterschiedlichen Komponenten zusammensetzt, als Problem: Diagnostische Verfahren erheben zum Teil sehr unterschiedliche Komponenten (s. Kap. 4). Das bedeutet, dass auch bei Setzen eines eindeutigen Cut-off-Wertes (z.B. Prozentrang 15) ein Kind mit einem speziellen Verfahren möglicherweise eine Dyskalkulie-Diagnose erhält, mit einem anderen aber nicht. Dazu kommt, dass die Leistungsprofile betroffener Kinder sehr heterogen sind (Dowker 2005). Ein Auftrag an die Forschung ist es, Kernsymptome der Störung genauer zu erforschen und darauf zu achten, dass diese Kernsymptome in den zur Diagnose eingesetzten Verfahren auch mit entsprechender Priorität erhoben werden.
      Ein weiteres Problem, das allerdings nicht nur auf den Bereich der Dyskalkulie zutrifft, sondern auf alle Lernstörungen, ist die Frage, ab welchem Testwert die Störung signiert werden soll. Die Forschungskriterien des ICD-11 legen hier fest, dass die Rechenleistungen zwei Standardabweichungen unter dem altersgemäßen Wert liegen sollten. Das bedeutet, dass maximal 3 % der Gesamtpopulation (ohne Berücksichtigung des Entwicklungsalters) die Diagnose einer Rechenstörung erhalten. Für Forschungszwecke ist ein derart strenges Kriterium zu befürworten, weil so einigermaßen gewährleistet werden kann, dass tatsächlich eine wesentliche Lernstörung der Gegenstand der Untersuchung ist. Allerdings ist festzustellen, dass sich viele Autoren nicht daran halten. Etliche Forschungsbefunde basieren auf Gruppen von Kindern, die unter Prozentrang 25 oder 30 bei einem standardisierten Test abgeschnitten haben. Es macht wenig Sinn, davon auszugehen, dass 25 bis 30 % der Bevölkerung von einer umschriebenen Lernstörung betroffen sind, vielmehr sollte hier von unterdurchschnittlichen Rechenleistungen gesprochen werden. Problematisch sind derartig locker gesetzte Selektionskriterien vor allem, weil nicht klar ist, ob die erzielten Befunde tatsächlich für die Rechenstörung ernsthafteren Ausmaßes zutreffen."
    AutorInnen: "
    • Prof. Dr. Karin Landerl lehrt Entwicklungspsychologie an der Universität Graz.
    • Ass.-Prof. Dr. Stephan Vogel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Begabungsforschung an der Universität Graz.
    • Prof. Dr. Liane Kaufmann ist Neuropsychologin am Landeskrankenhaus Hall in Tirol."
    Bewertung: Ein kompakt-informatives, didaktisch  sehr hilfreich aufbereitetes und gründliches Werk zum Thema Dyskalkulie mit Selbtskontrollfragenm Literaturverzeichnis, Glossar, Sachregister in dem auch die Schwierigkeiten und Probleme dargestellt werden. Die bereits dritte Auflage spricht für sich.



    Bibliographie:  Beushausen, Ulla (2017) Sicher und frei reden. Sprechängste erfolgreich abbauen - Trainingsprogramm mit 6 Bausteinen. Mit zahlreichen Übungen. 4., aktualisierte Auflage. München: Reinhardt-Verlag. 140 Seiten. 16 Abb. (ISBN 978-3-497-02729-3) kt  € [D] 19,90 / € [A] 20,50.
    Verlags-Info: "Sie sollen einen Vortrag halten, eine Diskussionsrunde leiten, auf einem Elternabend ein Schulprojekt vorstellen oder Ihre Firma präsentieren. Sie möchten Ihre Zuhörer überzeugen, und Sie sind aufgeregt. Diese Situation kennt jeder! Was aber, wenn die Nervosität nicht nachlässt, die Stimme zittert, die Hände schwitzen und Sie sich häufig versprechen? Die Autorin erklärt, was Sprechangst ist, wie sie sich zeigt und wie sie überwunden werden kann. Sie hat ein Trainingsprogramm entwickelt, das jeder leicht lernen kann und die Gelegenheit bietet, die eigenen Sprechgewohnheiten zu verbessern, Stress im Alltag wirksam zu bewältigen und Sprechsituationen sicher zu meistern."
    Inhaltsverzeichnis:
      Vorwort       9

      1 Was ist Sprechangst?     12
      Angst ist nicht gleich Angst      15
      Der Blick des Publikums     17
      Änderungsmotivation     19
      Kosten und Nutzen von Sprechangst     20
      Zirkuläres Fragen     21
      Wie äußert sich Sprechangst?       22
      Welche Ursachen hat Sprechangst?     26
      Erworbenes Verhalten    27
      Angeborenes Verhalten     32
      Ihre persönliche Sprechangst     33
      Wie entsteht Sprechangst?     36
      Der innere Bewertungsprozess     36
       Die Person des Sprechers     37
      Die Sprechsituation     39
      So entsteht Sprechangst – ein Modell      41

      2 Angst vor der Angst     44
      Der Teufelskreis der Angst       44
      Individuelle Angstkreisläufe       46
      Den Teufelskreis durchbrechen     48
      Vermeidungsverhalten     48
      Test: Wie stark ist Ihre Sprechangst?     49
      Erstellen Sie eine Angsthierarchie     55
      Von Mythen und Etiketten       58
      Beushausen komplett.indd   5

      3 Erste-Hilfe-Kasten bei Sprechangst 60
      Zehn Tipps für Eilige 60
      Risiken und Nebenwirkungen von Tipps 63
      Gegenanzeigen 64

      4 Sicher reden – was ist das?   66
      Unsicheres, selbstsicheres und aggressives Verhalten   66
      Klischees der Geschlechter  69
      Der Umgang mit Aggressionen  71

      5  So können Sie Ihre Sprechängste überwinden 73
      Trainingsbaustein 1: Atemtechnik 74
      Atemübungen 75
      Sprechatmung 77
      Probleme mit Atemübungen 79
      Trainingsbaustein 2: Entspannung 80
      Ein Entspannungsverfahren zum sicheren Reden 81
      Tipps für das Training 81
      Probleme mit Entspannungstechniken 87
      Trainingsbaustein 3: Der innere Film 88
      Gute und schlechte Filme  89
      Trainingsbaustein 4: Veränderung der Gedanken 92
      Innere Befehle 95
      Kognitive Irrtümer 98
      Was tun Sie mit diesen Gedanken? 104
      Trainingsbaustein 5: Sprechfertigkeit trainieren 110
      Besser kommunizieren: verbale Ebene 110
      Besser kommunizieren: nonverbale Ebene 122
      Besser kommunizieren: vokale Ebene 123
      Beushausen komplett.indd   6
      Trainingsbaustein 6: Systematisches Training  125
      Just do it! 125
      Anleitung für selbstbewusstes Auftreten 126

      6  Stolpersteine auf dem Weg 134
      Aber bitte mit Humor!  136

      Schlusswort 138
      Literatur 139

    Leseprobe:
      "Vorwort
      Wer  kennt  es  nicht,  das  Herzklopfen  vor  dem  ersten  Satz?  Der  eine wird  erst  bei  100  Zuhörern  nervös,  beim  anderen  genügt  es  schon, wenn der Chef ihn sprechen möchte. Die  meisten Menschen  haben  Probleme,  in  der Öffentlichkeit angstfrei zu reden. Diese Aufregung führt zu den bekannten körperlichen  Reaktionen:  Die Stimme wird hoch und zittrig, die Atmung schneller und flacher, manch einer beginnt zu schwitzen oder zu zittern,  verliert  den  Faden  oder  verspricht  sich  häufig. Dauert dieser unangenehme Zustand an, beginnen die Gedanken um die Angst zu kreisen anstatt sich auf den Inhalt zu konzentrieren. Vermeidungsverhalten setzt ein und schließlich nimmt die Fähigkeit, sich gut auszudrücken durch fehlende Routine mit der Zeit ab. Sprechen, das heißt: sich zu informieren, miteinander zu reden und sich mitzuteilen. Dies sind   wesentliche Vorgänge  im  zwischenmenschlichen  Kontakt. Wer Kritik, seine  Einstellungen und Gedanken  nicht  äußert, Gespräche vermeidet, in den  alltäglichen  Sprechsituationen nicht mithält, wird von seiner Umwelt nicht verstanden, setzt sich  nicht durch und wird schließlich  falsch  beurteilt.  In  Beruf und Bildung werden die persönlichen Fähigkeiten  auch  an  der  sprachlichen Mitteilung gemessen. Eine Rede oder  ein  Referat,  die bzw. das trotz guter Vorbereitung nicht den eigenen  Fähigkeiten  entsprechend  präsentiert  wird,  wirken  wenig  überzeugend.Denn:  Richtiges  setzt  sich  in  der  Welt nicht allein deshalb durch, weil es richtig  ist,  es  muss  unseren  Mitmenschen auch richtig erklärt werden. Als sehr wirksam gegen Sprechängste hat sich das Training Sicher Reden erwiesen.  Es  ist  in  langjähriger  Erfahrung im  Umgang  mit  Sprechangst  entstanden und  in einer Studie wissenschaftlich  überprüft worden (Beushausen 1996). Ein solches Training  bietet  die  Gelegenheit,  die  eigenen Sprechgewohnheiten zu verbessern, eine effektive Stressbewältigung für den Alltag zu entwickeln und wichtige Sprechsituationen  sicher  zu  meistern. Dass es sich dabei nicht um kurzfristige Erfolge handelt, zeigten Untersuchungen nach sechs Wochen und einem Jahr: Sprechangst scheint verlernbar zu sein. Häufige Problembeschreibungen, die bei meinen Teilnehmern zum Besuch eines Seminars führen, sind das Unvermögen,
      • im Schul-, Uni- oder Arbeitsbereich Fragen zu stellen oder zu beantworten,
      • Smalltalk zu machen oder soziale Konversationen zu führen,
      • an Gruppenaktivitäten teilzunehmen,
      • sich mit Autoritätspersonen zu unterhalten,
      • einen zusammenhängenden Vortrag in der Öffentlichkeit zu halten,
      • sich seinen Fähigkeiten entsprechend zu präsentieren.


      Durch Training zum Erfolg:
      Bevor Sie weiterlesen, sollten Sie wissen, dass Sie mit dem Problem Sprechangst nicht allein dastehen. Die Zahl der Anmeldungen zu den Seminaren übersteigt bei weitem das Angebot  an  freien  Plätzen.  Das  Phänomen  betrifft  Frauen  und  Männer gleichermaßen und zieht sich durch alle Berufsgruppen: von Auszubildenden  und  Studierenden  über  Führungskräfte  des  oberen  Managements bis hin zu Berufssprechern aus Funk und Fernsehen.
      Für alle diejenigen, die eine Anleitung zur Selbsthilfe suchen, sich auf ein Gruppenseminar vorbereiten oder danach aktiv weiterarbeiten wollen,  ist  dieses  Buch  gedacht.  Was  Sie  zum  Training  mitbringen müssen? Dasselbe, was sie zum Erlernen jeder neuen Sportart benötigen:
       

      • Veränderungswillen und
      • Ausdauer, regelmäßig zu trainieren.


      Aber  im  Unterschied  zu  manchen  Sportarten,  für  die  ein  gewisses Talent erforderlich ist, kann jeder  lernen, sicherer zu reden. Das Buch vermittelt Ihnen in den ersten Kapiteln psychologisches Wissen  über  Sprechangst  allgemein.  Eingestreut  sind  immer  wieder Übungen und Fragebögen, die Ihnen Erkenntnisse ermöglichen über Ihre  ganz  persönliche  Angstsituation,  über  Ihre  speziellen  Auslöser und Ursachen. Nehmen Sie sich Zeit für diese Übungen. Je größer Ihr Wissen  über  Ihre  Sprechangst  ist,  desto  verständlicher  und  kontrollierbarer wird das zunächst diffuse und überwältigende Angstgeschehen.  Oft  vermindert  sich  die  Angst  allein  dadurch  beträchtlich!  Ab Kapitel  fünf  lernen  Sie  in  sechs  Trainingsbausteinen  wirkungsvolle Strategien gegen Sprechängste kennen. Das letzte Kapitel ist schließlich  eine  Anleitung  zum  Training  im  Alltag.  Denn  das  Umsetzen  in die  Praxis  ist  das  Entscheidende.  „Nicht  nur  lesen,  sondern  leben“,lautet die Devise. Zu guter Letzt sei noch gesagt, dass es sich um ein Training handelt, nicht  um  eine  Therapieform. Das heißt, dass Sie  schwerpunktmäßig an  der  Änderung  ihres derzeitigen sprechängstlichen Verhaltens arbeiten werden, unter dem Sie gerade im Alltag leiden. Denn Sie können sich hier und  heute für eine Veränderung  Ihrer bisherigen Gewohnheiten entscheiden.

      Und nun geht’s los!
      Jetzt!

      Nürnberg, Oktober 2013
      Ulla Beushausen

    Rezensionen:
    Autorin: Prof. Dr. Ulla Beushausen, Psycholinguistin, Logopädin; Verhaltens- und Kommunikationstrainerin; lehrt Logopädie an der HAWK-Hochschule Hildesheim / Holzminden / Göttingen, eigene Praxis in Nürnberg.
    Bewertung: Der Reinhardt-Verlag hat ein ganzes Programm zum Thema Kommunikation, Rethorik, Sprechen und Vorträge und da passt dieses Werk, das sich speziell mit der Sprechangst beschäftigt sehr gut hinein. Die Autorin ist seit über 20 Jahren ind Theorie und Praxis mit der Sprechangst befasst und weiß im wahrsten Sinne des Wortes wovon sie spricht.
        Querverweis: Das Heilmittel Kognitive Differenzierung gegen Beweis-, Behauptungsangst und Lampenfieber.



        Bibliographie:  Chabot, Boudewijn & Walther, Christian (2017) Ausweg am Lebensende. Sterbefasten - Selbstbestimmtes Sterben durch Verzicht auf Essen und Trinken Mit einem Geleitwort von Dieter Birnbacher 5., aktualisierte und erweiterte Auflage. München: Reinhardt-Verlag. 200 Seiten. 2 Tab. (ISBN 978-3-497-02706-4) kt € [D] 19,90 / € [A] 20,50.
        Verlags-Info: "Bereits in 5. Auflage!
    Wenn für todkranke Menschen der Segen der Apparatemedizin zum leidensverlängernden Fluch wird und sie sich wünschen zu sterben, gibt es einen Ausweg: das Sterbefasten, den freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit. Die Autoren klären umfassend über medizinische Aspekte des Sterbefastens auf und informieren, was man rechtlich für diese Entscheidung beachten muss. Im Mittelpunkt steht der Patient, der würdig aus dem Leben scheiden möchte, und die Angehörigen, Pflegenden und Ärzte, die ihn auf dem schwierigen Weg des Sterbefastens begleiten."
        Inhaltsverzeichnis:
      Geleitwort      9
      Vorwort zur 5. Auflage     12

      1 Vier Personen, die durch Sterbefasten den Tod vorzeitig herbeiführten     18
      Boudewijn Chabot

      1.1  Vorbemerkungen    18
      1.2  Frau B., 86 Jahre: „Sterben ist ein mühsames Geschäft“    21
      1.3  Frau G., 83 Jahre: „Ich habe genug Willenskraft, um das durchzuhalten“     25
      1.4  Herr R., 84 Jahre: „Seit dem Tode meiner Frau will ich nicht mehr leben“    31
      1.5  Herr E., 86 Jahre: „Wenn der Arzt mich begleitet, gehe ich lieber den legalen Weg“      34
      1.6  Positionen zum bewussten, vorzeitigen Sterben     39

      2 Informationen zum freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit: Was man darüber wissen sollte    42
      Boudewijn Chabot
      2.1 Vier Möglichkeiten eines humanen Ausweges aus einer unerträglichen Leidenssituation am Ende des Lebens   42
      2.2 Überblick über den Verlauf von FVNF    47
      2.3 Der Umgang mit Fasten und Flüssigkeitsverzicht in unterschiedlichen Situationen   49
      2.4 Berichte über Patienten, die in den Niederlanden durch FVNF verstarben     53
      2.5 Wie lange dauert es, bis man stirbt?     56

      3 Informationen zum freiwilligen Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit: Was zu tun ist     59
      Boudewijn Chabot
      3.1 Die Rolle der Angehörigen und Freunde    60
      3.2 Mundpflege und weitere wichtige Maßnahmen     65
      3.3 Ärztliche und palliativ­pflegerische Versorgung bei FVNF und Einnahme von Medikamenten     72
      3.4 Zusammenfassung der Maßnahmen, die den Verlauf von FVNF erleichtern     77
      3.5 Hinweise für die Durchführung von FVNF zuhause      80

      4 Änderungen im Stoffwechsel und subjektive Erfahrungen beim Einstellen der Nahrungsund Flüssigkeitsaufnahme; Vertretbarkeit bei
      nicht mehr einwilligungsfähigen Patienten    81
      Boudewijn Chabot
      4.1  Änderungen im Stoffwechsel bei striktem Fasten     81
      4.2  Erfahrungen mit stark reduzierter Flüssigkeitsaufnahme bei korrekter Mundpflege     84
      4.3  Patienten, die spontan die Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit verringerten      87
      4.4  Beenden der Flüssigkeitsversorgung bei nicht mehr einwilligungsfähigen Patienten: Forschungsergebnisse   90
      4.5  Beenden der Flüssigkeitsversorgung bei nicht mehr einwilligungsfähigen Patienten: drei Fallbeispiele     97

      5 Rechtliche Fragen zum beabsichtigten, vorzeitigen Versterben durch Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit   101
      Christian Walther
      5.1 Rechtliche Ausgangsbasis  102
      5.2 Unterstützungshandlungen Dritter beim Suizid   103
      5.3  Garantenpflicht   105
      5.4  Freiverantwortlichkeit und Patientenverfügung   106
      5.5  Die Verlautbarung der BÄK zur Sterbebegleitung   110
      5.6  Ärztliches Ethos und Standesrecht   113
      5.7  Die Situation gegenüber der Krankenkasse   117
      5.8  Ausstellen des Totenscheins   118
      5.9 Empfehlungen für die Praxis   119

      6 Ethische Aspekte des freiwilligen Verzichts auf Nahrung und Flüssigkeit   124
      Christian Walther
      6.1  Autonomie   125
      6.2 Vorzeitig Sterben – ein vernünftiger Wunsch?   126
      6.3 Menschenwürde   129
      6.4 Gesellschaftliche Aspekte des Sterbewunsches   130
      6.5 Ist Sterbefasten Selbsttötung oder ein natürlicher Tod?  132
      6.6 Wer soll wann sterben dürfen?   134
      6.7 Moralische Fragen an die bei FVNF beteiligten Personen  135
      6.8 Abschluss: Ein hypothetischer Fall   139

      7 Sterbefasten und Hospizbewegung   143
      Christian Walther
      7.1 Ein Beispiel    144
      7.2 Zur geschichtlichen Entwicklung der Hospizidee   147
      7.3 Die Hürde der Suizid­Problematik   149
      7.4 Grenzen wahren – Grenzen ziehen  151
      7.5 Sieben Punkte zum Weiterdenken   154
      7.6  Ausblick  155

      Anmerkungen  157
      Literatur   179
      Anhang   192
      Verfügung   192
      Sachregister   195
      Personenregister   199

        Leseprobe: (auf der Hompage als PDF):
      "Geleitwort
      Seit  längerem  sind  Sterben  und  Tod  keine  Tabuthemen  mehr. Mehr und mehr Menschen machen sich nicht mehr nur im geheimen  Gedanken  darüber,  wie  sie  sterben  wollen,  sondern
      tauschen sich auch darüber aus und formulieren ihre Wünsche an die letzte Lebensphase in Gesprächen mit Menschen, die für den Fall, dass sie sich nicht mehr äußern können, für ihre Wünsche eintreten. Die Bereitschaft nimmt zu, das Lebensende nicht mehr abzuwehren und zu verdrängen, sondern als integralen Teil des Lebens zu sehen und wenn möglich bewusst zu durchleben. Gleichzeitig  wächst  das  Verlangen  nach  einem  „guten“  Tod – einem möglichst sanften und schmerzfreien, gut begleiteten und die Würde und den Willen des Sterbenden so weit wie möglich respektierenden Tod. Nicht nur die Ansprüche an die Qualität des  Lebens,  auch  die  Ansprüche  an  die  Qualität  des  Sterbens wachsen  und  stellen  die  Gesellschaft  vor  neue  und  schwierige Herausforderungen.
          Diese Herausforderungen werden zunehmend als solche erkannt.  Nach  einer  langen  Zeit  des  Zögerns  und  Verschleppens ist in Deutschland die palliativmedizinische Versorgung in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt und sukzessiv verbessert worden. Dennoch bleibt die Versorgung bisher hinter dem internationalen Stand zurück. Schwerer sind die soziale Isolation und der Mangel an Zuwendung zu überwinden, unter der viele Ältere bis in den Tod hinein leiden. Die Mehrzahl der Menschen hat den Wunsch, zu Hause und im Kreis Ihrer Nächsten zu sterben, aber oft ist dieser Wunsch nicht erfüllbar, weil sich eine professionelle medizinische und pflegerische Versorgung im häuslichen Rahmen nicht sicherstellen lässt, es an Familienangehörigen  und  anderen Bezugspersonen  fehlt  oder  die  Pflege  am Lebensende die Familien mit untragbaren Belastungen konfrontiert. Allerdings zeigt das Beispiel der Niederlande, wo mehr als die Hälfte der Sterbenden zu Hause sterben, dass auch in dieser Hinsicht Alternativen möglich sind.
          Auch  der  Wunsch  nach  Selbstbestimmung  am  Lebensende stößt oft auf unüberwindliche Hindernisse, insbesondere dann, wenn ein Mensch den Zeitpunkt seines Sterbens, so weit es die Umstände  zulassen,  selbst  bestimmen  möchte  und  dafür  auf fremde Hilfe angewiesen ist. Da in Deutschland die Tötung auf Verlangen strafrechtlich verboten ist und eine ärztliche Beihilfe zur Selbsttötung seit 2011 – im Zuständigkeitsbereich von zehn Landesärztekammern  –  berufsrechtlich  verboten  und  seit  2015 zusätzlich  bundesweit  strafrechtlich  erschwert  ist,  bleiben  zur Verwirklichung  dieses  Wunsches  nur  begrenzte  Möglichkeiten. Dazu  gehören  die  Hoffnung,  dass  ein  Verzicht  auf  weitere  Behandlungen  und  eine  gute  palliative  Begleitung  in einen  sanften Tod einmünden; die Option einer einsamen und vielfach gewaltsamen Selbsttötung; und der belastende und oft würdelose Weg des „Sterbetourismus“. Der Bedarf an einer neuen und nicht mehr nur religiös verstandenen Ars moriendi , einer „Kunst des Sterbens“, die medizinische, soziale und existenzielle Aspekte gleichermaßen einbezieht, ist unübersehbar. In den Bemühungen, diesem Bedarf gerecht zu werden, steht unsere Gesellschaft noch ganz am Anfang.
          In dieser Situation gewinnen Formen des Sterbens an Bedeutung, die einerseits dem Bedürfnis nach einem selbstbestimmten Lebensende entgegenkommen, aber andererseits die Bereitschaftprofessioneller  Helfer,  die  Wünsche  des  Schwerkranken  zu  unterstützen, nicht überfordern. Eine solche Form ist der in diesem Buch beschriebene Weg des selbstbestimmten Verzichts auf Nahrung  und  Flüssigkeit,  des  „Sterbefastens“.  Dieser  Weg  ist  kein leichter  und   equemer  Weg.  Er  wird  nur  teilweise  den  Erwartungen gerecht, die viele mit der Wunschvorstellung eines sanften und würdigen Todes verbinden. Aber dieser – in der Diskussion um die Sterbehilfe bisher vernachlässigte – Weg scheint wie kein anderer  geeignet,  das  bei  vielen  älteren  Menschen  vorhandene Autonomiebedürfnis mit den Vorbehalten der Ärzte und der Gesellschaft gegen eine aktive Mitwirkung am Tod eines Menschen zu versöhnen. Auf der einen Seite eröffnet es dem Einzelnen die Möglichkeit,  sich  ein  Stück  weit  der  Naturverfallenheit  seiner körperlichen Existenz zu entziehen und sein Lebensende – in den Grenzen des nach den Umständen Möglichen – in die eigene Hand zu nehmen. Auf der anderen Seite erspart es ihm selbst und anderen eine gewaltsame oder in anderer Weise ausgeprägt aktive Mitwirkung an dem zum Tode führenden Geschehen. Es überbrückt in  gewisser  Weise  die  Kluft,  die  in  unserem  Kulturbereich  seit alters zwischen der spätantiken und der christlichen Auffassung vom  guten  Sterben  bestand:  zwischen  dem  Idealeiner  rational-selbstbewussten Gestaltung des Lebens und Sterbens, die so wenig wie möglich dem Schicksal überlässt, und dem Ideal einer demütig  hinnehmenden  Haltung  dem  Leben  und  Sterben  gegenüber, die das Lebensende vertrauensvoll in Gottes Hände legt.
          In der Tradition der philosophischen Auseinandersetzung mit Sterben und Tod ist das Sterben durch einen bewussten Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit nur selten zum Gegenstand gemacht worden. Erwähnt wird es in Thomas Morus’ Utopia  als eine der in seiner  Idealgesellschaft  verbreiteten  Formen  eines  frei  gewählten Lebensendes. Ausführlicher ist es von Schopenhauer behandelt worden. Schopenhauer kritisiert an den gewöhnlichen Formen der Lebensbeendigung aus eigenem Willen, dass sie angesichts der mit ihnen  verbundenen  Gewaltsamkeit  in  keiner  Weise  mit  dem  von ihm vertretenen Ideal einer „Selbstverneinung des Willens“ vereinbar sind. Nur den „aus dem höchsten Grade der Askese freiwillig gewählten Hungertod“ nimmt er von diesem Urteil aus – obwohl dieser, wie das vorliegende Buch zeigt, nicht nur sorgfältige Planung und Unterstützung, sondern auch einen starken Willen verlangt.
          Es ist zutiefst bedauerlich, dass mit dem Ende 2015 in Deutschland eingeführten neuen Strafrechtsparagraphen 217 auch dieser Weg eines selbstbestimmten Sterbens rechtlichen Unsicherheiten ausgesetzt  worden  ist.  Während  manche  Befürworter  des  strafrechtlichen Verbots beteuert haben, dass die palliativmedizinische Betreuung des Sterbefastens von dem Verbot der „geschäftsmäßigen“, d.h. auf Wiederholung angelegten Beihilfe zur Selbsttötung ausgenommen bleiben sollte, gehört es zu den vielen Unbestimmtheiten  des  neuen  Paragraphen,  dass  er  darüber  keine  Klarheit schafft. Eine Klärung ist dringend erforderlich, wenn verhindert werden soll, dass auch dieser „Ausweg“ verschlossen wird.

      Dieter Birnbacher
      Professor für Praktische Philosophie,
      Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, im Februar 2017

      Grundlage dieses Buches sind mehr als einhundert Berichte über Menschen, die verstarben, nachdem sie mehr als sechs Tage lang nichts mehr getrunken hatten (Chabot 2007; Chabot /Goedhart 2009).  Etwa  vierzig  Prozent  der  Verstorbenen  hatten  Krebs, weitere dreißig Prozent litten an neurologischen, kardiovaskulären oder anderen schweren Krankheiten im fortgeschrittenen Stadium. Die übrigen dreißig Prozent waren sehr alt und litten unter Behinderungen wie Erblindung oder starker Reduzierung der Beweglichkeit durch schwere Arthrose. Alle hatten sich nach gründlichen Diskussionen mit einer Person ihres Vertrauens und manchmal  auch  mit  ihrem  Arzt  dafür  entschieden,  ihren  Tod vorzeitig herbeizuführen, statt noch Monate oder Jahre weiterzuleben.
          In Deutschland wie in anderen Ländern ist es noch immer nahezu unbekannt, dass ein freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit (im Folgenden mit „FVNF“ abgekürzt1) jedem Menschen bei fortgeschrittenem Alter und erheblichem Leiden unter Krankheiten und Gebrechen oder bedrohlicher Perspektiven die Möglichkeit  bietet,  das  Leben  vorzeitig  in  Würde  zu  beenden. Hauptziel dieses Buches ist es, das Thema allgemein bekannt zu machen.  Die  Meinungen  darüber  sind  auch  heute  noch  geteilt, aber für eine aufgeklärte Gesellschaft ist es angemessen, dass das Thema nicht unter den Teppich gekehrt wird, sondern jeder, der will, sich darüber informieren kann. Unsere Informationen sollen Patienten, die (noch) freiverantwortlich für sich entscheiden können und auf diese Weise vorzeitig aus dem Leben gehen wollen, eine gute Kommunikation ermöglichen mit den Ärzten, dem Pflegepersonal und den Angehörigen, die hieran gegebenenfalls beteiligt  sein  werden.  Es  wendet  sich  ganz  besonders  auch  an alle, die im Hospizwesen tätig sind.
          Aufgrund der Tatsache, dass FVNF in unserer Gesellschaft so wenig bekannt ist, könnte man vermuten, dass dies eine ausgefallene, neue Idee ist, der man mit großer Skepsis begegnen sollte. Hinzu  kommt  die  reflexhafte  Vorstellung,  dass  konsequenter Flüssigkeitsverzicht  auf  ein  grauenhaftes  Verdursten  hinauslaufe.  Daher  machen  wir  darauf  aufmerksam,  dass  jährlich  in den Niederlanden zwischen 600 und 2.000 Menschen ihr Leben durch FVNF beenden (Chabot /Goedhart 2009; Heide, 2012).
          FVNF kann man auch vereinfachend und unakademisch als „Sterbefasten“ bezeichnen2. Schon in der Antike war die Möglichkeit  bekannt,  im  hohen  Alter  mit  dem  Essen  und  Trinken aufzuhören, um zu sterben (auf Griechisch: „apokarterein“; Lateinisch: „inedia“3). So weist z.B. Seneca darauf hin, dass Sokrates durchaus die Möglichkeit gehabt hätte, auf diese Weise sein Leben vorzeitig zu beenden, statt 30 Tage im Gefängnis darauf zu  warten,  bis  man  ihm  den  Giftbecher  reiche4.  Der  Begriff „Sterbefasten“ stammt aus religionswissenschaftlichen Abhandlungen über Hinduismus und Jainismus5 . Hier die Worte eines Jaina, der sich zum Sterbefasten entschlossen hat und sich dazu in  die  Obhut  eines  erfahrenen  religiösen  Meisters  begibt  (aus Banks 1992, modifiziert):
       

        „Bitte unterrichten Sie mich, mein Herr! Ich bin gekommen, um sallekhana [Sterbefasten] zu suchen. Dieses Gelübde werde ich von nun an bis zum Ende meines Leben einhalten. Ich fühle mich [...] frei von allen Zweifeln und Ängsten. Ich verzichte von jetzt an bis zum Augenblick meines letzten Atemzuges auf Nahrungsmittel und Getränke jeglicher Art.“
      Auch heutzutage ist Sterbefasten in manchen Teilen von Indien nichts Ungewöhnliches (Bilimoria 1992; Madan 1992), obwohl in diesem Land bereits über ein Verbot dieser (vor allem von Mönchen  vollzogenen)  vorzeitigen  Lebensbeendigung  nachgedacht wurde (Young 1989).
          Wenn in Deutschland eine Patientenverfügung, die das Legen einer Magensonde oder einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG) verbietet, konsequent umgesetzt wird, dann verstirbt der betreffende Patient letztendlich aufgrund des Flüssigkeitsverzichts (sofern es nicht die vorliegende Krankheit ist, die dann zum Tode führt). Somit sollte dieser Tod im klinischen Alltag nichts Ungewöhnliches oder Abwegiges sein. Er kann ganz friedlich sein, sofern ihn die Ärzte und das Pflegepersonal professionell begleiten. Doch die Entscheidung, bei solchen Patienten – nicht zuletzt bei Dementen in der Spätphase – die Flüssigkeitsversorgung zu beenden, ruft noch oft erhebliche Ängste hervor, dass dies einen schrecklichen Tod bedeutet. Gerade die Beispiele derer, die im Sterbefasten diesen Weg bewusst und freiwillig gehen,  zeigen,  dass  solche  Sorgen  übertrieben  sind6.  Andererseits muss betont werden, dass für jüngere, weitgehend gesunde Menschen ein radikaler Flüssigkeitsverzicht nicht auszuhalten ist, so dass für sie FVNF kein gangbarer Weg aus dem Leben ist.Die meisten Leserinnen und Leser, die von Sterbefasten zum ersten  Mal  hören,  werden  drei  Fragen  stellen,  auf  die  wir  hier bereits kurz antworten wollen:
      1.    Ist dies ein natürlicher Weg aus dem Leben? Der Weg ist insofern natürlich, als keine lebensverkürzenden,
      medizinisch-technischen Maßnahmen ergriffen werden.
      2.   Kann man diesen Weg ohne zu leiden und ganz ohne fremde Hilfe bewältigen? Er ist nicht frei von Beschwerden. Das Durstgefühl lässt sich durch  gute  Mundpflege  in  Grenzen  halten.  Doch  um  diese Beeinträchtigung besser bewältigen zu können, werden sich viele, die so ihr Leben beenden wollen, an manchen Tagen ein Medikament zur Dämpfung des Bewusstseins wünschen.
      3.   Warum sollte man ausgerechnet einen längeren, für manche doch schwierigen Weg wählen, wo es andere Möglichkeiten
      gibt, auf humane Weise vorzeitig aus dem Leben zu scheiden? Die Antwort ist dreifach:
        a) Tötung  auf  Verlangen  wird  zwar  von  manchen  Ärzten gewährt, ist in Deutschland, der Schweiz und Österreich
        aber verboten.
        b)    Beihilfe  zu  einer  wohlüberlegten  Selbsttötung  ist  in Deutschland  zwar  nicht  verboten,  doch  ist  die  Beschaffung eines hierzu benötigten Mittels weder einfach noch in jedem Falle legal, und nur ein Teil der Ärzte wird hierbei den Patienten voll unterstützen.
        c) Das Sterben durch solche Methoden bedeutet einen abrupten Tod, während beim Sterbefasten ein allmählicher, weitgehend harmonischer Abschied vom Leben möglich ist.


      Der Titel „Ausweg am Lebensende“ bezieht sich auf die Möglichkeit, eine Leidenssituation durch beabsichtigtes, vorzeitiges Sterben in Würde zu beenden. Hiermit verbinden wir, dass die Entscheidung wohlüberlegt getroffen wurde und der Tod, möglichst in Anwesenheit von Angehörigen oder Freunden, sanft (im Schlaf) eintritt, anstatt dass sich jemand – wie es so oft bei alten
      Menschen  vorkommt  –  einsam  und  vielleicht  als  Folge einer überstürzten  Entscheidung  auf  schreckliche  Weise  umbringt. Oft stellen sich einer humanen Verwirklichung des Sterbewunsches erhebliche Hindernisse entgegen. Hier kommen nicht allein „technische“, sondern auch manche rechtliche, ethische und, für  Ärzte,  standesrechtliche  Schwierigkeiten  ins  Spiel.  Auch  in dieser  Hinsicht  stellt  das  Sterbefasten  einen  Ausweg  dar,  denn man  kann  manche  Einwände,  die  in  Deutschland  noch  immer gegen Beihilfe zur Selbsttötung erhoben werden, auf sich beruhen lassen.
          Dass  man  das  Leben  nach  einer  autonomen  Entscheidung eines Tages durch Sterbefasten beenden kann und hierfür keine schwierigen,  z.T.  rechtlich  bedenklichen  Vorbereitungen  nötig sind, wird für manche etwas Befreiendes und Beruhigendes darstellen. Es gehört übrigens zu den Vorteilen des Sterbefastens, dass man zu einem frühen Zeitpunkt wieder anfangen kann mit Essen  und  Trinken,  wenn  einem  das  Durchhalten  zu  schwer fällt oder wenn man sich aus anderen Gründen dazu entschließt, doch noch einige Zeit weiterzuleben.
          Für  Patienten,  die  Sterbefasten  in  Erwägung  ziehen,  sowie deren Angehörige und Freunde könnten zwei Dokumentarfilme von Interesse sein, die 2013 erschienen sind (Chabot 2013; Medienprojekt Wuppertal 2013)7
          Wo  es  sich  anbot,  wurden  Aktualisierungen  oder  Verbesserungen (wir danken allen, die uns dazu Vorschläge gemacht haben)  vorgenommen.  Das  Ende  2015  vom  Bundestag  beschlossene Gesetz, welches nunmehr die sog. geschäftsmäßige Förderung  der  Selbsttötung  unter  Strafe  stellt  (§ 217  StGB) und  gegen  das  beim  Bundesverfassungsgericht  zahlreiche  Beschwerden eingegangen sind, hat vorläufig kaum Auswirkungen auf unser Buch. Es bestehen gegenwärtig zu viele Unklarheiten, inwiefern sich diese Strafrechtsänderung – so sie denn Bestand  hat  –  auf  das  Fördern  und  Helfen  beim  Sterbefasten auswirken könnte.
          Neu  hinzugekommen  ist  das Kapitel  7   „Sterbefasten  und Hospizbewegung“.  Es  trägt  der  Tatsache  Rechnung,  dass  sich vor  allem  in  den  vergangenen  zwei  Jahren  in  der  deutschen Hospizbewegung  samt  der  ihr  zugehörigen  Palliativmedizin zunehmend  Interesse  am  Thema  gezeigt  hat,  wie  sich  u. a.  an Fortbildungen und Publikationen (z.B. Alt-Epping et al. 2016, Krüskemper  et  al.  2016)  erkennen  lässt.  Das  Sterbefasten  wirft für  die  Hospizbewegung  eine  Reihe  von  nicht  ganz  einfachen Fragen  auf,  deren  Beantwortung  je  nach  Standpunkt  unterschiedlich ausfallen dürfte. Es ist aber durchaus vorstellbar, dass mittelfristig das Thema Sterbefasten gerade von der Hospizbewegung in die Gesellschaft weiter hineingetragen werden wird.
          Die öffentliche Wahrnehmung des Themas hat in letzter Zeit, insbesondere  dank  mehrerer  Presse-  und  Fach-Artikel  (z. B.Fringer 2015)8, deutlich zugenommen und die Forschung widmet  sich  diesen  Fragen  weiterhin  (z.B.  Ivanovic ?  et  al.  2014, Bolt et al. 2015). Das Echo auf unser Buch9  ist weiterhin positiv und auch das 2016 erschienene Buch „Sterbefasten“ von Christiane  zur  Nieden  wurde  mit  großem  Wohlwollen  aufgenommen.  Noch  immer  hüllen  sich  aber  beispielsweise  die  Kirchen und deren Unterorganisationen Caritas und Diakonie zum Thema Sterbefasten in Schweigen. Dies gilt auch für die organisierte Ärzteschaft,  sieht  man  einmal  ab  von  der  Stellungnahme  der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (Nauck et al. 2014), in  der  FVNF  als  eine  mögliche  Entlastung  für  den  Sterbenden aufgeführt  wird.  Von  größter  Bedeutung  bleibt  weiterhin  die
      alle  Aspekte  berücksichtigende  Richtlinie  der  Königlichen  Niederländischen Medizinischen Gesellschaft (KNMG) von 2015.
      Zwecks  leichterer  Lesbarkeit  verwenden  wir  in  unserem Buch nur die männliche Form als Oberbegriff. Wir haben ausgiebig  von  der  Möglichkeit  Gebrauch  gemacht,  Belege  sowie ergänzende Informationen, die nicht jeden Leser gleichermaßen interessieren dürften, in Anmerkungen  am Ende des Buches aufzuführen. Diese nehmen auch öfters Bezug auf die „Sterbehilfe-
      Debatte“ der letzten Jahre. Schließlich sei noch auf das Sach- und das Personenregister am Ende des Buches verwiesen.
          Wir möchten hier ganz herzlich Herrn Dr. med. Roland Hanke danken, der durch so manche nützliche Information, aber auch zuweilen  kritische  Anmerkungen  im  kontinuierlichen  Diskurs mit einem von uns (C.W.) immer wieder zur Verbesserung des Buches beigetragen hat.
      Haarlem, Niederlande, und Marburg, Februar 2017,
      Boudewijn Chabot, Christian Walther"

        Autoren: Dr. med. Boudewijn Chabot, PhD, Haarlem, Niederlande, Psychiater und Sozialwissenschaftler.
    Dr. rer. nat. Christian Walther, Neurobiologe i. R., arbeitete am Physiologischen Institut, Universität Marburg.
    Interview mit Dr. Christian Walther zum Thema Sterbehilfe und Sterbefasten
        Bewertung: Ein außerordentlich wichtiges und auch mutiges Buch, das alle wichtigen Aspekte dieses schwieriges Thema gründlich und kompetent erfasst.
        Querverweis: Ich will selbstbestimmt sterben!
     



    Bibliographie: Eichenberg, Christiane &/ Zimmermann, Peter (2017) Einführung Psychotraumatologie.  München: Reinhardt-Verlag. 177 Seiten. 6 Abb. 5 Tab. UTB-M (978-3-8252-4762-1) kt € [D] 29,99 / € [A] 30,90 / SFr 37,50 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
        Verlags-Info: "Die Psychotraumatologie verzeichnet einen rasanten Zuwachs in Klinik, Forschung und Lehre. Psychische Traumata zu erkennen und zu behandeln wird in psychosozialen Berufen immer wichtiger. Dieses Buch gibt einen kompakten Einblick in Ätiologie, Diagnostik und Behandlung psychischer Traumata. Fallbeispiele und Interventionsstrategien bereiten auf den Umgang mit traumatisierten Menschen vor. Berücksichtigt wird dabei insbesondere die Rolle von Ressourcen und Resilienz sowie digitaler Medien. Ein Überblick über Fragen der Begutachtung und Maßnahmen der Psychoedukation sowie Internetlinks zu weiterführenden Hilfen, Organisationen etc. runden das Lehrbuch zur Psychotraumatologie ab."
        Inhaltsverzeichnis: PDF auf der Verlags-Homepage:
       
      Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuches  10

      1 Einführung - Epidemiologie, Prävention und Pathogenese  11
      1.1   Allgemeines zur Psychotraumatologie  11
      1. 2   Definitionen und Begriffsbestimmungen  12
      1. 3   Wissenschaftsgeschichte und Konzepte der Psychotraumatologie  14

        Der traumazentrierte Ansatz Janets  15
        Psychoanalyse  15
        Stressforschung  17
      1. 4   Epidemiologische Daten  18
      1. 5   Prävention psychischer Erkrankungen nach Traumatisierungen  20
        Allgemeine Grundsätze der Primärprävention von Traumafolgestörungen  21
        Spezielle Inhalte und Bewertung präventiver Ansätze  21
      1. 6   Pathogenese und Verlauf trauma-induzierter Störungsbilder  25
      1. 7   Psychobiologie trauma-induzierter Störungsbilder  30
        (Neuro-)hormonale Veränderungen  31
        Veränderungen im fMRT und PET  32
        (Epi-)genetische Dispositionen und Veränderungen  32
      1. 8   Fragen zu Kapitel 1  33

      2 Diagnostik im Spektrum der Traumafolgestörungen . . . . 34
      2 .1   Diagnostik und Differenzialdiagnostik  34
      2 . 2   Testdiagnostische Verfahren  36

        Allgemeine Trauma-Skalen  37
        Skalen für spezielle psychotraumatische Syndrome 40
        Skalen zur Erfassung von allgemeiner psychischer Symptombelastung und Komorbidität  41
      2 . 3   Traumatisierung im spezifischen Kontext: Situationstypologie . . 42
        Holocaust  42
        Folter und Exil  44
        Flüchtlinge  45
        Traumatisierungen im militärischen Kontext und bei Einsatzkräften 47
        Traumatisierung in der Kindheit 50
        Traumatisierung im höheren Lebensalter 54
        Vergewaltigung 56
        Lebensbedrohliche Erkrankung als Faktor psychischer Traumatisierung 58
        Mobbing 60
      2.4  Spektrum der Traumafolgestörungen 62
      2.5  Diagnostische Konzepte im Rahmen der Frühintervention und zielgruppe4.1 nspezifische Intervention (ZGI) 66
      2.6   Fragen zu Kapitel 2.  70

      3 Ressourcen und Stabilisierung in der Psychotraumatologie 71
      3.1  Was sind Ressourcen? 71
      3.2  Ressourcen in der Stabilisierung traumatisierter Patienten 72
             Ziele von Stabilisierung 73
             Therapeutische Grenzen 84
      3.3  Fragen zu Kapitel 3 85

      4  Behandlung: Allgemeine Grundsätze 86
      4.1  Was wirkt in der Traumatherapie? 87
      4.2  Hinweise zur Gesprächsführung mit traumatisierten Menschen  88

        Allgemeine Grundsätze  88
        Therapeutische Grundhaltung in der Psychotraumatologie - Parteiliche Abstinenz  90
        Umgang mit Grenzen in der Psychotraumatologie  91
      4.3  Regeln für die Traumatherapie
        Aufbau eines hilfreichen Arbeitsbündnisses und Umgang mit typischen Übertragungs- und Gegenübertragungsreaktionen in der Traumatherapie 97
      4.4  Psychohygiene der Traumahelfer 98
      4.5  Fragen zu Kapitel 4  101

      5  Behandlung: Spezifische Konzepte 102
      5.1  Akutinterventionen nach Traumatisierung 102
      5.2  Psychodynamische Verfahren 105

        Psychodynamische Kurztherapie nach Horowitz 106
        Mehrdimensionale Psychodynamische Traumatherapie (MPTT). . 108
        Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie (PITT) nach Reddemann   110
       5.3   Verfahren der Verhaltenstherapie 113
        PTBS-Therapie nach Scrignar 113
        Kognitive Verhaltenstherapie 114
      5.4   Eye Movement Desensitizatlon and Reprocessing (EMDR) 116
      5.5   Narrative Expositionstherapie (NET) 118
      5.6   Trauma und Spiritualität 119
        Umgang mit Wertorientierungen, Schuld und Scham in der Traumatherapie  122
        Therapeutische Ansätze 124
      5.7    Komplementäre Verfahren  126
        Kreativ-künstlerische Verfahren  126
        Körperorientierte und alternativ-therapeutische Verfahren 128
      5.8   Medikamentöse Unterstützung des therapeutischen Prozesses  128
      5.9   Weitere Traumafolgestörungen, komorbide Erkrankungen und ihre Behandlung  130
      5.10  Interventionen mit modernen Medien  137
        Internet 138
        Virtuelle Realitäten  140
        Serious Games und Apps  141
      5.11 Risiken und Nebenwirkungen von Traumatherapie  143
      5.12 Zusammenfassendes Fallbeispiel  145
      5 .13 Fragen zu Kapitel 5  148

      6 Begutachtung von Traumafolgestörungen 150
      6.1   Allgemeine Grundsätze der Begutachtung von Traumafolgestörungen  150
      6.2   Spezielle gutachterliche Fragestellungen  151

        Entschädigungsrecht  152
        Strafrecht  154
        Dienst- und Erwerbsfähigkeit  155
        Ausländerrecht  155
      6.3   Fragen zu Kapitel 6  156

      Anhang 157
      Weiterführende Internetadressen 157
      Literatur 160
      Sachregister 175
       

        Leseprobe: 5 Behandlung: Spezifische Konzepte (S. 102-105) [PDF auf der Verlags-Homepage]
        Anhang: Weiterführende Internetadressen  157, Literatur 160, Sachregister 175.
    Besonderes:


        AutorInnen: "Univ.-Prof. Dr. phil. habil. Christiane Eichenberg, Dipl.-Psych., Psychotherapeutin (Psychoanalyse), Leiterin des Instituts für Psychosomatik an der Fakultät für Medizin der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien, lehrt und forscht zu Psychotraumatologie, E-Mental Health und Psychotherapie.
    PD Dr. med. Peter Zimmermann, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, leitet das Psychotraumazentrum der Bundeswehr im Bundeswehrkrankenhaus Berlin."
        Bewertung: Kompaktes, übersichtlich gegliedertes Praxiskompendium zur Psychotraumatologie orientiert an Fischer-Riedesser (Tiefenpsychologie, Psychoanalyse).
        In der Liste der Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachverbände (Flatten at al. 2011) zu den traumatische Ereignisse (S. 13) fehlen emotionale Vernachlässigung und Deprivation, die für das S. 14 dargelegte Modell der kumulativen Traumatisierung oft sehr wesentlich sind.
        Der Forderung, S. 150: "Der Begutachtungsprozess sollte grundsätzlich von einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, ggfs. mit psychologischer Unterstützung, durchgeführt werden." ist grundsätzlich zu widersprechen, wie auch die vielen skandalösen Fehlleistungen  der forensischen Psychiatrie der letzten Jahre überdeutlich gemacht haben. Im allgemeinen fehlen ÄrztInnnen und PsychiaterInnen im erheblichen Maße die psychologischen Grundlagen (> Psychologie, Psychopathologie und Psychiatrie) insbesondere in Entwicklungspsychologie, differentieller und Persönlichkeitspsychologie und besonders auch der Sozialpsychologie, aber auch Aussagepsychologie im forensischen Bereich (> Aussagepsychologie, Aussagepsychologie bei Traumata).
     



    Schreiber, Constantin (2017) Inside Islam Was in Deutschlands Moscheen gepredigt wird. Düsseldorf: Econ.
    Verlagsinfo: "Millionen Muslime leben unter uns, doch wir wissen fast nichts über sie. Wie viele Muslime gibt es eigentlich in Deutschland und wie und wo gehen sie ihrem Glauben nach? Constantin Schreiber hat sich dafür auf die Suche gemacht und liefert den ersten deutschen Moschee-Report: Wo gibt es überall Moscheen und was predigen Imame beim Freitagsgebet? Wie wird über Deutschland gesprochen, wenn keine Kamera dabei ist und man sich unbeobachtet fühlt? Schreiber recherchiert in einer für viele unverständlichen Realität, die unsere Gesellschaft prägt wie nie zuvor."



    Birkenfeld, Bradley C. (2017) Des Teufels Banker. Wie ich das Schweizer Bankgeheimnis zu Fall brachte. München: FBV.
    Verlagsinfo: "Schweizer Nummernkonten und Offshore-Vehikel – Bradley Birkenfeld war Meister im Spiel um Millionen, die er für vermögende Kunden in den Untiefen des Schweizer Bankensystems versteckte. Für die Schweizer Großbank UBS jettete er um die Welt, traf sich mit den Schönen und Reichen und half, deren Vermögen vor den Steuerbehörden oder den Ehe- und Geschäftspartnern zu verbergen. Ein Leben wie in einem James-Bond-Film, mit schnellen Autos, attraktiven Frauen und mehr Geld, als man in einem Leben ausgeben kann.
        Als er Wind davon bekam, dass ihn die UBS für genau jene so lukrativen Tätigkeiten als Sündenbock opfern wollte, brach er sein Schweigen und wandte sich als Whistleblower an die US-Regierung. Aber anstatt auf offene Ohren zu stoßen, wurde er als Verschwörungstheoretiker abgestempelt – das Justizministerium versuchte, ihn mundtot zu machen. Doch Birkenfeld ließ sich nicht einschüchtern und gab seine Informationen an den US-Senat sowie die Aufsichts- und Steuerbehörden weiter. Das hochbrisante Material führte zu Steuernachzahlungen von bisher 15 Milliarden Dollar und letzten Endes zum Fall des Schweizer Bankgeheimnisses. Dafür nahm er sogar 30 Monate Gefängnis in Kauf.
        2012, wieder in Freiheit, gewährte ihm die Bundessteuerbehörde eine Belohnung von 104 Millionen Dollar, die größte jemals an einen Whistleblower ausbezahlte Belohnung. In »Des Teufels Banker« erzählt Bradley Birkenfeld erstmals die wahre Geschichte und gibt einen einmaligen und gleichsam schockierenden Einblick in eine Welt, in der Diskretion alles bedeutet."



    Ziegler, Jean (2016) Der schmale Grat der Hoffnung. Meine gewonnenen und verlorenen Kämpfe und die, die wir gemeinsam gewinnen werden. München: Randomhouse.
    Verlagsinfo: "Seit vielen Jahren setzt sich Jean Ziegler im Auftrag der Vereinten Nationen mit all seinen Kräften für die Menschen ein, die Frantz Fanon die Verdammten der Erde genannt hat. Zunächst als UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, dann als Vize-Präsident des Beratenden Ausschusses des Menschenrechtsrats kämpft er gegen Hunger und Unterernährung, für Menschenrechte, für Frieden.
        Von diesen Kämpfen, seinen Erfolgen – aber auch den Niederlagen – berichtet Jean Ziegler aus unmittelbarer Erfahrung, beleuchtet die imperialen Machenschaften hinter den demokratischen Kulissen, analysiert die Strategien der Beutejäger des globalisierten Finanzkapitals. In Sieg und Niederlage fragt sich der unversöhnliche Zeitzeuge angesichts der mörderischen Spiele der Mächtigen dieser Welt: Was können wir tun, damit die von Roosevelt und Churchill inspirierte Vision einer Weltorganisation politische Praxis wird und die Vereinten Nationen instand gesetzt werden, den Frieden, die Menschenrechte und den Völkern der Welt ein Existenzminimum zu sichern?
        Nicht zuletzt übermittelt uns der unbeirrbare Streiter für Recht und Gerechtigkeit mit diesem lebendigen, leidenschaftlichen und sehr persönlichen Buch eine Botschaft der Hoffnung."
    Rezension: Auf Rubikon von Hans See.



        Bibliographie: Welzer, Harald (2017) Wir sind die Mehrheit. Für eine offene Gesellschaft. Frankfurt: Fischer.
        Verlags-Info: "Schlagende Argumente gegen Rechtspopulisten und andere Menschenfeinde Das Buch für Offenheit und demokratische Werte Populisten dominieren immer stärker den öffentlichen Diskurs, Politik und Medien reagieren aufgeschreckt. Es scheint fast vergessen, dass es immer noch eine demokratische und freiheitliche Mehrheit gibt. Zeit sich zu Wort zu melden! Der Bestsellerautor und Sozialpsychologe Harald Welzer liefert die Argumente, die man allen rechtspopulistischen Dummheiten erfolgreich entgegenhalten kann."
        Inhaltsverzeichnis: [PDF auf der Verlagsseite]
        Leseprobe: [PDF auf der Verlagsseite] Hieraus S. : ...
      "Der  moderne  demokratische  Verfassungsstaat  setzt  bei  seinen  Bürgern  eine  Übereinstimmung  auch  darüber voraus, was nicht abstimmbar ist – Vertrauen, Verantwortung, Gemeinwohl. Das sind moralische Grundvoraussetzungen,  die  das  soziale  Leben  grundieren,  ohne dass es dafür Gesetze gibt. Im Moment erleben wir eine chronische Verletzung solcher Grundvoraussetzungen, und man muss sich davor hüten, sich an so etwas zu gewöhnen. Dann nämlich verliert man den moralischen Kompass, der gerade in krisenhaften Zeiten nötiger ist als in ruhigeren.
          Damit ist schon umrissen, was ich in diesem kleinen Buch  erzählen  möchte  –  dass  wir in einer Gesellschaftleben, die uns allen die Freiheit eröffnet, sie nach unseren Bedürfnissen  und Wünschen  mitzugestalten, die uns aber auch die persönliche Verantwortung  aufer[>11] legt, aktiv für diese Gesellschaft einzutreten und sie zu schützen, wenn sie angegriffen wird. Und im Augenblick wird sie so massiv angegriffen wie noch nie in der Nachkriegsgeschichte.
          Da sind zum einen die islamistischen Terroristen, die alles andere wollen als eine offene Gesellschaft und dafür  Menschen  ermorden,  scheinbar  wahl-  und  ziellos,  wie auf dem Berliner Weihnachtsmarkt. Aber Terror ist, auch wenn es sich merkwürdig anhören mag, vor allem Kommunikation:  Gerade mit der Beliebigkeit der Orte und der Opfer, mit der Unberechenbarkeit des nächsten Anschlags und in der Verachtung ihres eigenen Lebens erzeugen  Terroristen  Ängste,  die  Vertrauen  zersetzen.  Ihre  Gewalttaten sind  kalkulierte Inszenierungen, die die politische Aufmerksamkeit auf Fragen  der  Sicherheit zentrieren und zugleich  attraktiv  auf  Verführbare  wirken: Wie muss man sich als kleiner Dschihadist wohl fühlen, wenn – wie nach den Anschlägen von Paris und Brüssel  –  Flughäfen  geschlossen  und  Innenstädte  von  Metropolen leergefegt werden? Grandios – wenn man es als spätpubertärer junger Gewalttäter hinkriegen kann, eine komplette Gesellschaft, die man hasst, in Angst und Schrecken zu versetzen.
          Daraus  kann  man  zwei  Lehren  ziehen:  Die  erste  ist  frustrierend und lautet, dass es gegen Terror keinen absoluten Schutz gibt. Punkt. Die zweite ist schon erfreulicher:  Man  kann  Terrorismus  am  besten  bekämpfen,  indem  man  aufhört,  den  Mördern  öff entliche Bühnen zu bauen. Man muss schlicht damit aufhören, endlos die Gesichter und Namen durch die Medien zu  jagen,  die  [>12] Überwachungsvideos zu zeigen, die Taten wieder und wieder zu dokumentieren.  Denn genau das macht die Mörder unter  ihresgleichen zu  Helden, und an nichts  könnten wir weniger interessiert sein als daran.
      ....
      Die  Offene Gesellschaft  gibt es: Sie ist der demokratische Verfassungsstaat, ihre modernste Verfassung bis heute ist das Grundgesetz  von  1949.  Das  Grundgesetz  regelt  das Zusam  menleben aller Deutschen, egal  welcher  Herkunft sie sind, es schützt die Einzelnen vor Willkür, Not und  Unrecht, es erlaubt ihnen unabhängig von ihrem Vermögen oder ihrer Gesundheit Teilhabe, und es sieht vor, dass der Staat als Sozialstaat Daseinsvorsorge  betreibt.  [>S.18]
    Literaturangaben Welzers
    • S. 15: Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.): Gespaltene Mitte -Feindselige Zustände. München 2016; https://www.fes-gegen-rechtsextremismus.de/pdf_16/ Gespaltene%20Mitte_Feindselige%20Zustände.pdf
    • S. 25 ff.: Karl Popper: Die Paradoxien der Souveränität (1945). S. 309-315, in: David Miller (Hg.): Karl Popper Lesebuch. Tübingen 2015.
    • S. 55ff.: Harald Welzer: Täter. Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden. Frankfurt am Main 2005.
    • 'S. 57: Eric Johnson & Karl-Heinz Reuband: What we knew. Terror, Mass Murder and Everyday Life in Nazi Germany. London 2005, S. 349-357.
    • S. 58: Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden. Die Jahre der Verfolgung. München 1998, S. 49 ff.
    • S. 59: Alex Bruns-Wüstefeld: Lohnende Geschäfte. Die »Entju-dung« am Beispiel Göttingens. Hannover 1997, S. 69.
    • S. 82: Ralf Dahrendorf in: Die Zeit, www.zeit.de/1997/47/ thema.txt. 19971114.xml.
    • S. 102: Zum Beispiel: https://www.uni-bielefeld.de/ikg/ Handout_Fassung_Montag_ 1212.pd.
    • S. 112: Klaus Wiegandt (Hg.): Mut zur Nachhaltigkeit. 12 Wege in die Zukunft. Frankfurt am Main 2016.


    Quellenhinweise

      Einige der hier formulierten Gedanken habe ich auch schon an anderer Stelle geäußert, in der Reihenfolge der Argumente hier finden sich gleiche oder ähnliche Überlegungen auch in:
      www.zeit.de/2016/50/donald-trumps-erfolg-gruende-waehler-analyse- soziale- Ungerechtigkeit

      NIDO, »Wenn es einfach war, könnten es ja auch die Anderen machen! Brief an die Kinder« https://www.stern.de/nido/-wenn-es—einfach-waere-— koennten—es-ja-auch-die-andern— machen-7252852.html

      Philosophie Magazin 2/2017, »Identitätspolitik - Krankheit oder Kur?«

      Spiegel online: https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/debatte-um-rechtsruckwir-sind-s-die-mehrheit-harald-welzer-a-1112961.html

      Handelsblatt, 8.9.2016. »Wenn es brennt, Ruhe bewahren!«

    _
        Autor: "Harald Welzer, geboren 1958, ist Direktor von Futurzwei – Stiftung Zukunftsfähigkeit, Professor für Transformationsdesign an der Universität Flensburg. Daneben lehrt er an der Universität St. Gallen. In den Fischer Verlagen sind von ihm erschienen: ›»Opa war kein Nazi«. Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis‹ (zus. mit S. Moller und K. Tschuggnall, 2002), ›Täter. Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden‹ (2005), ›Soldaten. Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben‹ (zus. mit Sönke Neitzel, 2011), Der FUTURZWEI-Zukunftsalmanach 2015/16 (2014), ›Selbst denken‹ (2013), ›Autonomie. Eine Verteidigung‹ (zus. mit Michael Pauen, 2015) und zuletzt ›Die smarte Dikatur. Der Angriff auf unsere Freiheit‹. Seine Bücher sind in 21 Ländern erschienen."
        Bewertung: Ein aufrüttelndes Buch besonders an die schweigende oder passive demokratische Mehrheit, für Recht, Sozialstaat und Demokratie offen, klar, deutlich und nachhaltig einzutreten. In diesen Zeiten ist sich sein Teil denken, zu wenig, selbst wenn es noch so kritisch oder fortschrittlich ist. Auch wenn ich einiges an dieser "Demokratie" und z.B. an der Flüchtlingspolitik kritisch sehe, teile ich die Grundhaltung dieses Weckrufes. Wir dürfen uns grundlegende demokratische Errungenschaften nicht von den rechten oder gar Neonazis kaputt machen lassen. Echte Demokraten sind einem schwierigen Spagat in der Abgrenzung zwischen den Scheindemokraten, Vorteilsdemokraten, Oligarchen und den Antidemokraten ausgesetzt. Ich vermisse bei Harald Welzer in der Demokratiedebatte eine Rezeption der wichtigen demokratiekritischen Werke Herbert von Arnims, z.B.  "Vom schönen Schein der Demokratie".



    Bibliographie:  Pospeschill, Markus (2010) Testtheorie, Testkonstruktion, Testevaluation. Mit 77 Fragen zur Wiederholung. München:Reinhardt-Verlag.. 246 Seiten. 71 Abb. UTB-M (978-3-8252-3431-7) kt € [D] 25,99 / € [A] 26,80 / SFr 35,80 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
        Verlags-Info: "Die Theorie, Planung und Überprüfung von Tests ist ein wichtiger, prüfungsrelevanter Bereich im Psychologiestudium. Auch in der späteren Praxis ist es unverzichtbar, Tests richtig anwenden und in ihrem Ergebnis beurteilen zu können. Dieses Buch gibt Studierenden eine verständliche und fundierte Einführung in Kriterien wissenschaftlicher Testgüte, Testentwicklung und Itemkonstruktion, klassische und probabilistische Testtheorie, Testevaluation und Interpretation von Testresultaten. Vertiefende Kapitel beschreiben u. a. den Einsatz von Statistik-Software und die Durchführung von Faktorenanalysen. Mit Schlüsselbegriffen in der Marginalienspalte, Definitionen, Zusammenfassungen und Kontrollfragen bestens zur Prüfungsvorbereitung geeignet!"
        Inhaltsverzeichnis: Auf der Vlagsseite auch als PDF.
      Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuchs  9
      Vorwort 10
      Road (Concept) Map 12

      I  Testtheoretische Grundlagen

      1 Kriterien wissenschaftlicher Testgüte 16
      1 .1 Objektivität 18
      1 .2 Reliabilität 21
      1 .3 Validität 24
      1 .4  Normierung /  Testeichung 28
      1 .5  Skalierung 29
      1 .6  Ökonomie /  Wirtschaftlichkeit 30
      1 .7  Nützlichkeit /  Utilität 30
      1 .8  Zumutbarkeit 30
      1 .9  Unverfälschbarkeit 31
      1 .10  Testfairness 31
      1 .11  Vergleichbarkeit 32
      1 .12  Transparenz 32

      2  Testentwicklung 35
      2 .1 Testplanung 35
      2 .1 .1 Festlegung der Erhebungsmerkmale 36
      2 .1 .2 Festlegung der Testart 37
      2 .1 .3 Festlegung des Geltungsbereichs 38
      2 .2 Strategien zur Testentwicklung 40
      2 .2 .1 Rationale Konstruktionsstrategie 40
      2 .2 .2 Externale Konstruktionsstrategie 41
      2 .2 .3 Induktive Konstruktionsstrategie 42
      2 .2 .4 Prototypenansatz 43
      2 .2 .5 Intuitive Konstruktionsstrategie 43
      2 .3 Itemkonstruktion 44
      2 .3 .1 Items mit offenem Antwortformat 45
      2 .3 .2 Items mit gebundenem Antwortformat 47
      2 .4 Fehlerquellen bei der Beantwortung von Items 58
      2 .4 .1 Soziale Erwünschtheit 58
      2 .4 .2 Antworttendenzen 61
      2 .5 Prinzipien der Itemformulierung 63
      2 .5 .1 Itemarten 63
      2 .5 .2 Itemverständlichkeit 64
      2 .5 .3 Itemvariabilität 66
      2 .6 Erstellung einer Test-Betaversion  67
      2 .6 .1 Testanweisung 67
      2 .6 .2 Anordnung des Itempools 68
      2 .6 .3 Erprobung der Test-Betaversion 69

      3 Testevaluation 72
      3 .1 Datenstruktur der Messungen 72
      3 .2 Itemschwierigkeit 73
      3 .2 .1 Itemschwierigkeit bei Leistungstests 74
      3 .2 .2 Itemschwierigkeit bei Persönlichkeitstests 76
      3 .3 Itemvarianz 77
      3 .4 Itemtrennschärfe 80
      3 .4 .1 Berechnungen der Trennschärfe 80
      3 .4 .2 Interpretation der Trennschärfe 82
      3 .4 .3 Part-Whole-Korrektur 83
      3 .4 .4 Selektionskennwert 83
      3 .5 Kriterien der Itemselektion 85
      3 .6 Testwertermittlung  86
      3 .6 .1 Testwertermittlung bei Leistungstests 86
      3 .6 .2 Testwertermittlung bei Persönlichkeitstests 87
      3 .6 .3 Statistische Maße 88
      3 .6 .4 Normalisierung schiefer Testwertverteilungen 93

      4 Klassische Testtheorie 97
      4 .1  Axiome der Klassischen Testtheorie 97
      4 .1 .1 Existenzaxiom 97
      4 .1 .2 Verknüpfungsaxiom 98
      4 .1 .3 Unabhängigkeitsaxiom 98
      4 .1 .4 Zusatzannahmen 98
      4 .1 .5 Erläuterungen zum Konzept des Messfehlers 99
      4 .2  Bestimmung des wahren Testwertes 101
      4 .3  Bestimmung der wahren Varianz und  Fehlervarianz  102
      4 .4  Bestimmung der Reliabilität 103
      4 .5  Reliabilität und Testlänge 104
      4 .6  Standardmessfehler 105
      4 .7  Konfidenzintervall des wahren Testwertes 107
      4 .8  Minderungskorrekturen 107
      4 .9  Kritik an der Klassischen Testtheorie 109

      5 Probabilistische Testtheorie 114
      5 .1 Manifeste und latente Variablen 114
      5 .2 Lokale stochastische Unabhängigkeit 116
      5 .3 Latent-Trait-Modelle (LTM) 119
      5 .3 .1 Einparameter-Logistisches Modell (1PL) 122
      5 .3 .2 Zweiparameter-Logistisches Modell (2PL) 132
      5 .3 .3 Dreiparameter-Logistisches Modell (3PL) 133
      5 .4 Latent-Class-Modelle (LCA) 135
      5 .4 .1 Allgemeine Modellgleichung der LCA 136
      5 .4 .2 Parameterschätzung und Modelltests in der LCA 140
      5 .5 Modellerweiterungen 148
      5 .5 .1 Mixed-Rasch-Modelle 148
      5 .5 .2 Ordinales Rasch-Modell 150
      5 .6 Adaptives Testen 153
      5 .6 .1 Strategien der Itemauswahl 154
      5 .6 .2 Vor- und Nachteile adaptiven Testens 156

      II Methodische Überprüfung

      6  Testgütebestimmung und Interpretation von Testresultaten 160
      6 .1 Reliabilität 160
      6 .1 .1 Test-Retest-Reliabilität  161
      6 .1 .2 Paralleltest-Reliabilität 163
      6 .1 .3 Splithalf-Reliabilität  165
      6 .1 .4 Interne Konsistenz 167
      6 .1 .5 Zusammenfassende Würdigung 170
      6 .2 Validität 176
      6 .2 .1 Inhaltsvalidität 178
      6 .2 .2 Kriteriumsvalidität  180
      6 .2 .3 Konstruktvalidität 182
      6 .2 .4 Zusammenfassende Würdigung 185
      6 .3 Norm- vs . Kriteriumsorientierung 187
      6 .3 .1 Normorientierte Testwertinterpretation 188
      6 .3 .2 Kriteriumsorientierte Testwertinterpretation 192

      7 Faktorenanalyse 198
      7 .1Exploratorische Faktorenanalyse 198
      7 .1 .1 Extraktionsmethode 199
      7 .1 .2 Fundmentaltheorem 200
      7 .1 .3 Abbruchkriterien 203
      7 .1 .4 Rotationsmethoden 205
      7 .1 .5 Voraussetzungen zur Durchführung 207
      7 .2 Konfirmatorische Faktorenanalyse 210
      7 .2 .1 Modellspezifikation 212
      7 .2 .2 Modellidentifikation 214
      7 .2 .3 Modellevaluation 217
      7 .2 .4 Voraussetzungen zur Durchführung 223
      7 .2 .5 Konfirmatorische MTMM-Analyse 228

      Anhang 234
      Notationstabelle lateinischer Buchstaben 234
      Notationstabelle griechischer Buchstaben 238
      Literatur 239
      Sachregister 244


    Leseprobe: Testgütekriterien PDF von der Verlagsseite.
        Autor: "PD Dr. Markus Pospeschill lehrt und forscht als Akademischer Oberrat im Fach Psychologie an der Universität des Saarlandes u. a. in den Bereichen Methodenlehre, Forschungsmethoden und Psychodiagnostik. Weitere Informationen zum Autor erhalten Sie unter www.uni-saarland.de"
        Bewertung: Ein didaktisch sehr gut aufgemachtes, praktisch nützliches Buch zur Einführung und Orientierung psychologischer Testtheorie, das im Traditionellen verhaftet ist und grundlegende Probleme - wie die meisten Testtheoriebücher - ausklammert (z.B. "messen" per fiat). Die kriteriumsorientierte Testtheorie (Klauer) wird nicht erwähnt.



    Bibliographie: Schubert, Stefan (2014) Gangland Deutschland Wie kriminelle Banden unser Land bedrohen. Mümnchen: riva.
        Verlags-Info: "Bandenkriege um Territorien und kriminelle Geschäftsfelder kannte man bisher fast nur aus amerikanischen Metropolen wie Los Angeles. Doch es gibt sie längst auch in Deutschland, die Gangs und Banden, die tödliche Revierkämpfe austragen, mit Drogen handeln, Schutzgeld erpressen und Zuhälterei betreiben: die Black Jackets, die United Tribuns, die Satudarah und die Red Legion zum Beispiel. Einen zusätzlichen
    Brennpunkt bilden Mitglieder türkisch-libanesisch-arabischer Großfamilien wie des sogenannten Miri-Clans, die sich einen blutigen Kampf mit der gewaltbereiten Rockerszene um die Vormachtstellung im Milieu liefern.
        Der ehemalige Polizist, angesehene Rockerexperte und Bestsellerautor Stefan Schubert stellt erstmals diese neu gebildeten kriminellen Gruppierungen in den Fokus der Öffentlichkeit und enthüllt brisante Insiderinformationen. Gangland Deutschland schildert die Entstehungsgeschichte der bedeutenden Gangs in Deutschland, beschreibt ihre Besonderheiten und rekonstruiert die begangenen Straftaten und Territorialkriege. Zudem wird aufgezeigt, wie Innenminister und Justiz angesichts dieser neuen Kriminalitätswelle versagt haben und welch verheerende Auswirkungen das auf den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft hat."
        Inhaltsverzeichnis:
      "Vorwort.  9
      1. Kapitel
      Black Jackets – »Wir sind eine Streetgang«.  13
        Ganggründung mithilfe von Steuergeldern.  14
        Die YouTube- und Facebook-Propaganda  22
        South Central in Stuttgart  27
        Black Jackets vs. La Fraternidad.  30
        Out in bad standing – Angst als Geschäftsmodell.  36
        Raub, Drogen & Anabolika.  41
        210, 25, CAVE CANEM.  45
        Die Expansion der Bulldogge  47
      2. Kapitel
      Black Jackets vs. United Tribuns  51
        Krieg im Rotlicht.  51
        Molotowcocktails.  53
        Türsteherkrieg  61
      3. Kapitel
      Die Gesellschaft und die Straßenbanden  67
        Die Gangs in den Medien  67
        Das Verschweigen der Täternationalitäten –
        die Alibirichtlinie der Journalisten  68
        Willkürliche Gewalt nach innen und außen. 70
        Sozialarbeiter beziehen Stellung.  74
        Praktiker gegen die Kuscheljustiz.  76
      4. Kapitel
      Risiken und Nebenwirkungen  79
        Black Jackets Ludwigsburg – der »Abzockerclub«.  79
        Die Zukunft gehört den Gangs  84
        Kokain.  86
        Polizei vs. Black Jackets.  90
        Sufinal (Euer Ende) 93
        210 – die Expansion.  97
        Brandstiftung will gelernt sein 102
        Bonn-Bad Godesberg – vom glamourösen Diplomatenviertel zur No-go-Area.  104
      5. Kapitel
      Outlaw Motorcycle Gangs vs. Streetgangs  113
        Von den Black Jackets zum Black Warriors MC.  113
        Rockergangs vs. Black Jackets, Tribuns & Co.  117
        Black Jackets vs. Hells Angels – Stellvertreterkrieg der Kulturen?  121
      6. Kapitel
      Red Legion 129
        Die Rache der PKK. 130
        Black Jackets vs. Red Legion – Justitia im Dealexzess.  135
        Blutrache – tödliche Weihnachten. 139
        Rotlichtkrieg – mit Pistolen und Dönermessern in den Kampf.  148
        Der Facebook-Krieg.  151
        Der Innenminister entdeckt eine »kriminelle
        rockerähnliche Gruppierung«.  156
        »Trotz Verbot nicht tot« – Angriff auf die Hells Angels. 158
      7. Kapitel
      Gangland Deutschland.  165
        Gangs im Schatten der großen zwei.  165
        La Fraternidad. 166
        Big Brothers.  167
        Rockerbande statt Straßengang.  170
        Rock Machine Germany. 171
        Mongols.  175
        Median Empire  178
        Satudarah . 179
      8. Kapitel
      United Tribuns – Rotlicht im Schwarzwald  187
        Polizei vs. United Tribuns.  189
        Ferrari Spider 360.  190
        Zuhältergang im Schwarzwald.  191
        Großrazzia im Sommer. 192
        Die Ware Frau.  194
        Der Zuhälterprozess von Konstanz. 198
        Leben wie Gott in Bosnien. 202
        Die »Muppet Show« vor Gericht  204
        Jeder gegen jeden in Pforzheim  205
        Ein höllisches Mordkomplott.  211
        GSG 9 vs. Tribuns.  214
        Sieg für die Streetgang  215
        Schutzgelderpressung.  217
        Die Integrationsindustrie – Steuergelder zur
        Ganggründung, Rekrutierung und Ausbildung  218
        Drive-by-Shooting.  220
        Go West.  221
        Soziale Unruhen durch Gangs – die Rache der Drogenbanden.  226
      Fazit  231"
        Leseprobe 1: Aus dem Vorwort:
      "Hells Angels, Bandidos und andere Motorradgangs sind in den deutschen Medien allgegenwärtig. Sie sind das Thema ganzseitiger Reportagen in den meinungsbildenden Tageszeitungen, sie beherrschen die Fernsehberichterstattung und lösen eine nicht enden wollende Flut von Buchveröffentlichungen aus, die sich unermüdlich mit der Rockerkriminalität auseinandersetzt. Auch mein drittes Buch »Wie die Hells Angels Deutschlands Unterwelt eroberten« (riva Verlag, 2012) handelt von den Ursprüngen und Strukturen dieser Clubs und analysiert das Vorgehen der Hells Angels im gewaltsamen Kampf um das deutsche Rotlichtmilieu.
          Nach dem Erscheinen meines Buches wurde von Mitgliedern und Sympathisanten der Szene diese Fokussierung auf die Rockerkriminalität in Onlinekommentaren, in sozialen Netzwerken und auch beim persönlichen Gespräch kritisiert. Dabei stritten die meisten Gesprächsteilnehmer weder eine tiefe Verstrickung einzelner Charter und Chapter mit der organisierten Kriminalität ab noch versuchten sie schwere Gewaltverbrechen zu bagatellisierten. Sie ärgerten sich viel mehr über die Häufung der negativen Berichterstattung im Verhältnis zur tatsächlichen Beteiligung an der viel zitierten organisierten Kriminalität. Der größte Akteur dieses Verbrechenszweiges seien doch Familienclans und ethnisch gruppierte Gangs, kriminelle Ausländer eben, aber das dürfe man in Deutschland eben nicht sagen – so die Argumentationsführung dieser Kritiker. Doch wie sehen die Zustände auf Deutschlands Straßen nun tatsächlich aus? Wer sind diese Gangs und Clans, von denen die Rede ist?
          Geprägt wurde das Gangphänomen vor allem in Amerika und durch die entsprechenden Hollywoodfilme. Nachdem US-Polizeiexperten zuvor die Rockergangs bereits als »einzigen 100-prozentig amerikanischen Import der organisierten Kriminalität« bezeichnet hatten, hat sich besonders in den letzten vier Jahren auch der nächste amerika[>10]nische Gewalt- und Kriminalitätsimport explosionsartig in Deutschland
      verbreitet: die Straßengangs.
          Viele Erkennungsmerkmale einer solchen Gang wurden in der Bundesrepublik von den amerikanischen Gangs übernommen: die Strukturen, das Territorialverhalten, die Tätowierungen, Zahlencodes und Akronyme. Spricht man mit einem Angehörigen der Gangszene in Deutschland, so wird selbst bei konkurrierenden Streetgangs immer wieder ein Hollywoodfilm als die Inspiration genannt: Blood in, Blood out – Verschworen auf Leben und Tod. Viele Gangmitglieder in Deutschland greifen zur Beschreibung ihres Lebensgefühls auf Zitate und Bilder aus diesem Film zurück."
        Leseprobe 2:  Aus dem Fazit:
      "Vermummte und bewaffnete Rollkommandos, die in Horden über verfeindete Gangs herfallen und erst von ihren Opfern ablassen, wenn deren Schädel infolge der Schläge aufgeplatzt sind und die Gehirnmasse austritt. Drive-by-Shootings mit Maschinenpistolen, Handfeuerwaffen, selbst mit Handgranaten. Messerangriffe auf konkurrierende Türsteher. Schutzgelderpressungen und Folterungen der ausstiegswilligen Gangmitglieder. Gewalt, die auch vor gezielten Attacken auf Staatsorgane und Polizisten nicht haltmacht. Drogendeals, die längst gewerbs- und bandenmäßige Ausmaße erreicht und eine wahre Gewaltwelle und Verbrechensflut gegen Unbeteiligte ausgelöst haben. Dazu Blutrache und Selbstjustiz, Brandanschläge, Machetenhiebe, Schießereien, Mord, Totschlag, ausbeuterische Zuhälterei, Zwangsprostitution, Vergewaltigungen und Menschenhandel.
      Die Gangs schrecken vor keiner Straftat mehr zurück.
          Dies alles sind keine Vorkommnisse aus East L. A., sondern Dinge, die auf Deutschlands Straßen geschehen.
          Eine Integrationsindustrie, die verharmlost und scheitert und scheinbar ihre eigenen finanziellen Vorteile über alles andere stellt. Hauptsache, die Steuermillionen fließen weiter und neue Budgets werden erschlossen. Der Staat versagt in seiner Schutzfunktion gegenüber der Bevölkerung. Dabei handelt es sich um ein systemisches Versagen, zu dem alle Organe ihren eigenen Anteil beitragen. Zu allem Überfluss alimentiert das Justizwesen das kriminelle Treiben der Gangs, bürdet dem Steuerzahler millionenschwere Gerichts- und 232 Gangland Deutschland Anwaltskosten auf und belohnt Kriminelle in einem wahren Exzess von Urteilsabsprachen, die oft mit einer abermaligen Bewährungsstrafe für bereits mehrfach vorbestrafte Gangster ausgehen. Wenn überhaupt, so wird diese Nachsichtigkeit allgemein mit der erhofften Resozialisierung der Straftäter begründet. Die realen Zustände haben dieses utopische Wunschdenken jedoch längst Lügen gestraft."
        Autor: "Stefan Schubert, geb. 1970, war Polizist bei der Bundespolizei und der Landespolizei NRW. In seinem ersten Buch Gewalt ist eine Lösung (riva, 2010) schrieb er über sein achtjähriges Doppelleben als Fußballhooligan und Polizist. Es wurde zu einem Bestseller. In Inside Polizei berichtet er über Vorfälle aus seinem eigenen Berufsleben als Polizist sowie aus dem aktuellen Alltag zahlreicher Polizisten."
        Bewertung: Ein herber Kontrast zu den beschwichtigenden und bagatellisierenden Einlassungen der Politik, aber auch Polizeit und Justiz. Mag es auch gelegentlich ein wenig einseitig sein, so eröffent und zeigt es doch eine Perspektive, die zur ganzen Wahrheit dazu gehört. Die systemische Kritik ist gut begründet.



    Bibliographie:  Schubert, Stefan (2012) Inside Polizei  Die unbekannte Seite des Polizeialltags. Mümnchen: riva.
        Verlags-Info: "Krimis, Polizeiserien, Reality -Dokus – kaum schalten wir den Fernseher ein, begegnen wir Polizisten bei der Arbeit. Wir glauben zu wissen, wie der Polizeialltag aussieht. Aber auch Polizisten sind Menschen mit Ängsten und Abgründen. Für dieses Buch vertrauten sich deutsche Polizisten erstmals einem ehemaligen Kollegen an, um Außenstehenden authentische und schonungslose Einblicke in die abgeschottete Polizeiwelt zu gewähren: Unbemerkt geschieht ein Auftragsmord, obwohl ein Observationsteam der Polizei nur wenige Meter entfernt ist. In einem Einsatz eines Spezialeinsatzkommandos verletzt ein SEKler einen Kollegen schwer. Erstmals berichten auch zwei Polizisten über die Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg und über ihre schwere Traumatisierung. Diese und fünf weitere wahre Geschichten zeichnen ein Bild der Polizei, wie man es garantiert noch nicht kennt."
        Inhaltsverzeichnis:
      Vorwort 6
      1. Spezialeinsatzkommando – Warum Sascha K. getötet wurde 9
      2. Loveparade Duisburg – Der Tunnel des Grauens 33
      3. Polizistin – Deine Freundin und Helferin 66
      4. Hells Angels – Die Jagd auf Frank H. 89
      5. Castor-Transport – Ist Claudia Roth farbenblind? 129
      6. Nicht pressefrei – Der Zensur zum Opfer gefallen 168
      7. Elitepolizisten – Die geheime Bruderschaft Gaddafis 178
      8. Tödliche Routine – Die Observation von russischen
      Menschenhändlern 204
      Glossar 224
      Der Autor 234
        Leseprobe: Aus dem Vorwort:
      "Polizeiführer und Behördenleitungen verheimlichen Vorgänge und leiten, seitdem sie bestehen, Medien und die Öffentlichkeit bewusst in die Irre. Geschehnisse und Tatsachen, die nach Meinung der Verantwortlichen in den Führungsetagen dem Image der Behörde schaden, politisch nicht opportun sind oder die bestmögliche Selbstdarstellung gefährden, werden als »vertraulich«, »geheim« oder unmissverständlich als »nicht pressefrei« deklariert.
          Diese Akten und Berichte verschwinden dann in den endlosen Archiven der Ämter. Sollten diese selbst errichteten Bollwerke in den Maschinerien von Behörden und Ministerien aber nicht ausreichen, um unangenehme Wahrheiten zu verschleiern, findet häufig die über Jahrzehnte bewährte Salamitaktik Anwendung: nur zugeben, was nicht länger zu leugnen ist. Die vorher abgestrittenen Realitäten präsentiert der geschulte Pressesprecher dann nicht in einem Rutsch, sondern stückchenweise mit einem gewissen zeitlichen Verzug, um die Wut und das Interesse der Bevölkerung und der Kontrollorgane der Presse abklingen zu lassen.
          Mit diesem Buch werden Sie Einblicke in eine fremde Welt und ihre verborgenen Mechanismen erhalten und dadurch womöglich Ihre Vorstellungen bezüglich Polizisten und deren Beruf revidieren. Wahrscheinlich sehen Sie nach dieser Lektüre den uniformierten Beamten nicht mehr ausschließlich als verlängerten Arm der Obrigkeit, sondern menschlicher mit all seinen Ängsten, Fehlern und Abgründen.
           Und doch verlangt eine Polizeibehörde und gleichermaßen die Öffentlichkeit, dass der anonyme Uniformträger stets zu funktionieren hat: korrekt, emotionslos und verhältnismäßig.
          Doch der Polizeialltag wird nicht von Happy-End-Geschichten dominiert und deckt sich nur begrenzt mit den Imagebroschüren und Hochglanzpros[>7]pekten der polizeilichen Anwerbungsbüros. Die Wahrheit dürfte eine qualifizierte Nachwuchsgewinnung wohl deutlich erschweren.
          Inside Polizei lässt Sie teilhaben an vertuschten Skandalen, persönlichen Gedanken der eingesetzten Polizisten und deren unverfälschten Dialogen miteinander, die den politisch korrekten Worthülsen der Führungsbeamten oftmals fundamental widersprechen."
        Autor: "Stefan Schubert, geb. 1970, war Polizist bei der Bundespolizei und der Landespolizei Nordrhein-Westfalen. In seinem ersten Buch Gewalt ist eine Lösung (riva, 2010) schrieb er über sein achtjähriges Doppelleben als Fußballhooligan und Polizist. Es löste ein großes Medienecho aus und wurde zu einem Bestseller."
        Bewertung: Fast jeder Krimi zeigt, wie tief verwurzelt, kriminelle Handlungen bei der Polizei sind. Was man offiziell nicht sagen kann, ohne mit Verleumdungsklagen überzogen zu werden, das kann die Kunst, Flim, Theater und Literatur. Doch Schubert bringt eine neue und wichtige Dimension ins Spiel: dokumentarische Insiderinformationen. Sie stützen, was uns die Krimins schon immer übermitteln.



    Bibliographie:  Schubert, Stefan  & Gröver, Fabian  (2010) Gewalt ist eine Lösung Morgens Polizist, abends Hooligan - mein geheimes Doppelleben. Mümnchen: riva.
        Verlags-Info: "Polizist als Hooligan entlarvt – diese Schockmeldung erschütterte 1996 die ganze Nation. Nach einem Fußballspiel hatten Hooligans in der Bielefelder Innenstadt eine Straßenschlacht mit 55 Verletzten angezettelt – an vorderster Front dabei: Stefan S., Polizist. Acht Jahre lang hatte der Polizeiobermeister in zwei Welten gelebt: Während er unter der Woche in Uniform auf Streife ging, zog er am Wochenende deutschland- und europaweit durch die Stadien. Hart und ehrlich berichtet Stefan Schubert von dem süchtig machenden Rausch der Gewalt und deckt zugleich das Versagen der Polizei auf, die ihn unbehelligt ließ, obwohl sie von seinem blutigen Hobby wusste. Nach einem geheimen Deal zwischen Staatsanwaltschaft, Gericht und Polizeiführung schied er aus dem Polizeidienst aus – jetzt packt er im Buch Gewalt ist eine Lösung aus."
        Inhaltsverzeichnis: 5
      1.   Spielbericht - Die verhängnisvolle Schlagzeile    7
      2.   Aufwärmprogramm - Das erste Mal Gewalt    12
      3.   Mannschaftsaufstellung - Blue Army Bielefeld    20
      4.   Anpfiff - Als Hooligan zur Polizei    32
      5.   Probetraining - Ein klassischer Knock-out     39
      6.   Freistofl - Die Mauer in Berlin fällt    48
      7.   Angriff - Das Ende einer Rocker-Gang     57
      8.   Abwehrschlacht - Der Polizeikessel von Edenkoben    67
      9.   Kantersieg - Eine verhängnisvolle Begegnung    96
      10. Zeugwart - Zwei Koffer zu viel    115
      11.  L‰nderspiel - England verliert im Elfmeterschieflen     126
      12. Spieltaktik - Über Jäger und Gejagte     161
      13. Halbzeitpause - Rinnesaufen auf der Reeperbahn     173
      14. Der Unparteiische - Der Türsteher im Trenchcoat    182
      15. Auswärtsbegegnung - Bürgerkrieg in Bremen    187
      16. Foul - Wenn Autonome in der Küche sitzen     202
      17. Seitenwechsel - Ein Dealer muss büßen    225
      18. Blutgrätsche - Showdown auf Mallorca     236
      19. Ergänzungsspieler - Ein Gewalttäter Sport    249
      20. Videobeweis - Aufstiegsfeier mit Nebenkriegsschauplätzen    255
      21. Gelbe Karte - Ein Polizist vor dem Platzverweis     269
      22. Rote Karte - Im Namen des Volkes     301
      23. Nachspielzeit  Das zerstörerische Grinsen     308
      24. Schlusspfiff - Gebrandmarkt für immer    320
      25. Spielanalyse - Das Leben danach     325
      26. Ich danke    332
        Leseprobe: Wie es aufkam:
      " .... Ralf  sah  mich  mit  einem  durchdringendem  Blick  an:  ªWie alt bist du  jetzt?",  fragte er. Ich? Wie alt? Was soll die Frage um diese  Uhrzeit, dachte ich, ohne etwas zu ahnen. ªBist du nicht 26?!", bohrte er weiter. ªWenn du es sowieso weißt, was fragst du dann?"
      ªLies das hier!", flüsterte er mir zu und zeigte mit seinem Finger auf  die  aufgeschlagene  Zeitungsseite.  ªPolizeibeamter  ist  Fuflball-Hooligan", stand da. In großen Buchstaben. Die Schlagzeile. Polizist -  Hooligan -  Bielefeld - 26 Jahre. Die meinten mich. Das war meine Geschichte. Um Gottes Willen.
          Mir wurde auf der Stelle  übel. Es war wie ein Schlag in die Magengrube. In derselben Sekunde verschwamm alles um mich herum.
      Das  Gemurmel  meiner  Kollegen beim  Kartenspiel, die verbrauchte Luft, die Töne aus dem Funkgerät - alles  wurde  blass  und  verzerrt.
          Mein Herz raste wie verrückt. Cool bleiben. Lies den Artikel, Schubert, und tu so, als wüsstest du von nichts, versuchte ich mir einzureden. Diese Schmierfinken von der Zeitung! Diese Scheifl-Bürokraten im  Polizeipräsidium!  Die wollten es mir also tatsächlich  besorgen.  ]>11]
          Acht Jahre lang hatten die mich nicht erwischt und sie würden es auch jetzt nicht schaffen. Oder doch? Meine Gedanken überschlugen sich im Sekundentakt.
          Mit  mir  hatte  keiner  gesprochen. Kein Vorgesetzter  hatte  mich  zur Rede gestellt. Was sollte das also? Woher wusste dieser Journalist von  der  Sache? Wie kam der zu seinen Informationen? Wollten die mich  rausekeln? Hintenherum? Nicht von Mann zu Mann, sondern  ganz perfide über die Medien? Was in diesem Text stand, stimmte sogar. Irgendwie. Aber ich würde kämpfen. So schnell würde ich mich nicht kleinkriegen lassen. Ich nicht!
          Ich versuchte, ruhiger zu werden. ªDas ist ja ein Ding ", sagte ich - wie in Trance, als zöge mir jemand den Boden unter den Füßen weg. Rolf schaute mich nur an. Wortlos fragend und enttäuscht zog er die Zeitung wieder vor sich auf den Tisch und starrte ins Leere. Acht Jahre lang konnte mir niemand etwas anhaben. Acht Jahre lang hatte ich im Polizeidienst für Recht und Ordnung gesorgt und  in meiner Freizeit als Fuflball-Hooligan Nasenbeine und Kieferknochen unzähliger Menschen gebrochen, aber ich wurde bis dahin nie  erwischt. Kein Eintrag in der Personalakte, keine Strafanzeige, keine Verurteilung. Gut, es kamen im Laufe der Zeit sechs Ermittlungsverfahren  zusammen und das war schon eine ordentliche Anzahl. Aber alle blieben ohne Erfolg. Bewiesen konnte nie etwas  werden. Dazu gab es bestimmt noch ein gutes Dutzend Verfahren, bei denen ich als Täter nicht ermittelt werden konnte, aber darüber wusste nur ich Bescheid. Und ein paar meiner Jungs. Die konnten schweigen. Warum also sollte mich mein Glück plötzlich verlassen?"
        AutorInnen: "Stefan Schubert, geb. 1970, war Polizist bei der Bundespolizei und der Landespolizei NRW. In seinem ersten Buch Gewalt ist eine Lösung (riva, 2010) schrieb er über sein achtjähriges Doppelleben als Fußballhooligan und Polizist. Es wurde zu einem Bestseller. In Inside Polizei berichtet er über Vorfälle aus seinem eigenen Berufsleben als Polizist sowie aus dem aktuellen Alltag zahlreicher Polizisten. "
        Bewertung: Ein mehrfach interessantes Buch: als Individualstudie zur Faszination der Gewalt und als Dokument eines Doppellebens bei der Polizei.
     



    Allespach, Martin  & Held, Josef  (2015, Hrsg.) Handbuch Subjektwissenschaft Ein emanzipatorischer Ansatz in Forschung und Praxis; EAdA Schriftenreihe. Frankfurt aM: Bund-Verlag.  434 Seiten, kartoniert, 1. Aufl. ISBN: 978-3-7663-6414-2, Ladenpreis: € 49,90.
    Verlagsinfo: "Bei der Frage nach "dem Subjekt" handelt es sich nicht nur um eine akademisch- wissenschaftliche Frage, sondern auch um eine politische und um eine sehr praxisrelevante. Dahinter steht die grundlegende Frage, ob widerständiges Handeln (noch) möglich ist. Verzichtet man auf den Subjektbegriff vollständig, wird es schwierig, Widerstand, Protest, Verteidigung der eigenen Würde, Eigensinn, Mitbestimmung, Selbstbestimmung, Verantwortung und Solidarität überhaupt zu thematisieren. Daran wird deutlich, dass der subjektwissenschaftliche Ansatz, um den es in diesem Handbuch geht, einen emanzipatorischen Anspruch und damit auch einen politischen Anspruch hat.
        Das zentrale Ziel des Handbuches ist es, den subjektwissenschaftlichen Ansatz so darzustellen, wie er von der Kritischen Psychologie in Berlin entwickelt wurde, und konkret aufzuzeigen, wie er sich in Forschung und Praxis umsetzen lässt.
        Die HerausgeberInnen und AutorInnen:
    Prof. Dr. Martin Allespach, Dr. Kristine Baldauf-Bergmann, Lucie Billmann, Johanne Bröse, Prof. Dr. Ulrike Eichinger, Grete Erckmann, Prof. Dr. Peter Faulstich, Heiner Gutbrod, Prof. Dr. Josef Held, Samuel Huber, Leonie Knebel, Prof. Dr. Ines Langemeyer, Prof. Joachim Ludwig, Prof. Dr. Morus Markard, Dr. Thomas Rihm, Prof. Dr. Gerhard Zimmer."
        Auf der Verlagsseite kann das Vorwort und das Inhaltsverzeichnis eingesehen werden.



    Bibliographie: Schymanski, Ingo (2015) Im Teufelskreis der Lust Raus aus der Belohnungsfalle! Reihe Wissen & Leben Herausgegeben von Wulf Bertram. Mit einem Geleitwort von Hans Hopf, 285 Seiten, 10 Abb., kart. Stuttgart: Schattauer.
    Verlags-Info: "Wenn zu viel nicht genug ist ... Wir besitzen so viel, sind so satt und leben so lange wie keine Generation zuvor. Trotzdem fühlen sich immer mehr Menschen unglücklich, unzufrieden und krank. Warum das so ist, erklärt der Autor anhand der Ergebnisse der modernen Hirnforschung: Die Ursache liegt im Belohnungssystem unseres Gehirns. Schymanskis Modell erklärt äußerst plausibel und „wie nebenbei“ auch die häufigsten seelischen und körperlichen Zivilisationsfolgen – angefangen bei ADHS über Depressionen bis hin zu Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sein ebenso fundiertes wie unterhaltsames Buch liest sich wie eine Entdeckungsreise. Seine Befunde allerdings stellen die Angemessenheit der „zivilisierten“ Lebensweise genauso in Frage wie einen Großteil der heute praktizierten, auf Symptomunterdrückung ausgerichteten Medizin.
        Am Ende bleibt das Fazit: Besserung ist möglich. Sie beginnt bei jedem Einzelnen selbst. Dieses Buch liefert gute Gründe dafür, warum freiwilliger Verzicht, Entschlackung und Entschleunigung zu einem Gewinn an Zufriedenheit, Achtsamkeit und Lebensqualität führen, zu wirklicher Gesundheit und sehr wahrscheinlich auch zu höherer Lebenserwartung. Und das nicht nur bei Esoterikern und buddhistischen Bettelmönchen, sondern auf ganz rationaler Basis bei jedem Einzelnen von uns.
        Keywords: Belohnungssystem, Glück, Lustzentrum, Habituation, Angststörung, Schlafstörung, ADHS, Depression, Sucht, Stress, Lebenszufriedenheit, Entschleunigung, psychische Erkrankungen, Habituationsmodell, Zivilisationskrankheiten, Zufriedenheit"
    Inhaltsverzeichnis: [PDF] auf der Verlagsseite.
        Leseproben: auf der Verlagsseite:
    • Vorwort [PDF]
    • Musterseiten 010-014 [PDF]
    • Musterseiten 037-042 [PDF]
    • Musterseiten 055-063 [PDF]
    • Musterseiten 082-087 [PDF]
    • Musterseiten 133-139 [PDF]
    • Video: Im Teufelskreis der Lust - Dr. Ingo Schymanski über das menschliche Belohnungssystem
        Rezensionen: Spektrum, habitgym, Amazon,
        Autor: "Studium der Medizin in Marburg und Freiburg. Danach in internistischen und chirurgischen Krankanhausabteilungen in Berlin tätig. Seit 2001 als Facharzt für Allgemeinmedizin in Ulm niedergelassen mit den Tätigkeitsschwerpunkten Suchtmedizin, Psychosomatik und Psychotherapie."
        Bewertung: Als zentrale Grundiee des Buches habe ich verstanden, dass wir in einer Zeit leben, die maßlose Ansprüche fördert, dass wir immer mehr und immer schneller nach Befriedigung streben, so dass die Vorratsspeicher für die Aktivierung des Belohnungsssystems immer schneller weniger haben, was das Suchverhalten immer öfter und mehr anspornt. Nach Tomans Motivationstheorie bedeutet dies, dass K-quer - der Mittelwert der Motivintensitätsbefriedigung -  nach oben ausgedehnt, also ständig erhöht wird. Man könnte auch sagen: unsere Gier nach Befriedigung hat zugenommen. Die andere Komponente ist die Habituation oder Gewöhnung, die dazu führt, dass die Befriedigungen an Intensität verlieren. Je mehr wir am Glücksrad drehen, desto weniger Befriedigung erhalten wir auf lange Sicht. Der Kampf mit der Gier und der Gewöhnung verursache viele Störungen mit Krankheitswert, insbesondere Süchte. Weil die natürlichen Ressourcen und Methoden nicht mehr reichen, sei die Gefahr besonders groß, mit künstlichen Mitteln (Alkohol, Drogen, Medikamente) nachzuhelfen, was mittel- und langfristig in einen Teufelskreis mündet: den Teufelskreis der Lust. Soweit die Theorie, sofern ich sie denn richtig verstanden habe. Ich hege aber Zweifel, ob diese Theorie alle Störungen von Krankheitswert abdeckt und ob es "nur" die Gier und Gewöhnung sind. Viele Menschen vor allem in den prekären Lebensbereichen wurden weder in ihrer Entwicklung (Elternhaus, Sozialisation)  der Ressourcennutzung und natürlicher Befriedigungs-Methoden angemessen gefördert noch erlaubt ihre prekäre Lebenssituation eine entsprechende Neuentwicklung ihres Lebensstils.  So viel erst mal nach erstem Reinschnuppern.



    Bibliographie: Springmann, J. Michael  (2016) Die CIA und der Terror. Rottenburg a. N: Kopp.
    Verlags-Info: "Die Enthüllungen eines mutigen Whistleblowers, der für das US-Außenministerium auf einer CIA-Basis in Saudi-Arabien tätig war
    Terrororganisationen wie al-Qaida oder ISIS prägen seit vielen Jahren unsere Nachrichten und auch das weltpolitische Geschehen. Selbst in Europa finden immer häufiger Anschläge statt, zu deren Ausführung sich dschihadistische Terrororganisationen bekennen. Doch wo laufen eigentlich die Fäden zusammen? Wie sind die »Terroristen« zu ihrer professionellen Ausbildung und ihrer internationalen Vernetzung gekommen? Woher haben sie ihre hochmoderne Ausrüstung und wer unterstützt sie finanziell?
        Was aufmerksame Beobachter schon lange vermuten und was westliche Massenmedien mit ihrer Nähe zu transatlantischen Netzwerken und Denkfabriken immer wieder als Verschwörungstheorie abgetan haben, bestätigt und belegt nun ein mutiger Whistleblower: J. Michael Springmann.
        ISIS und al-Qaida: Werkzeuge der CIA
    Als US-Diplomat eingesetzt in Deutschland, Indien und Saudi-Arabien, wird Springmann Augenzeuge für die Rekrutierung tausender Kämpfer für den Terrorkrieg. Von Geheimdienstmitarbeitern in die USA geschleust, erhielten und erhalten Islamisten und Dschihadisten dort eine militärische Ausbildung an modernsten Waffen und Sprengstoffen, um an zahlreichen Fronten, sei es in Bosnien, im Kosovo, im Irak, in Libyen oder Syrien Stellvertreterkriege im Interesse der USA zu führen. Diese Praxis geht auf den US-Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski zurück.
    J. Michael Springmann hat sich nicht einschüchtern oder kaufen lassen. Mit viel Mut kämpft er unerschrocken für die Wahrheit. Aus den Augenzeugenberichten, den Gesprächsprotokollen und brisanten Dokumenten von NSA und CIA geht klar hervor, wie CIA-Strategen genau jene Männer bewaffnet und angeleitet haben, aus denen die Führung von al-Qaida und dem Islamischen Staat hervorgeht. Es werden aber auch direkt Terroranschläge von westlichen Geheimdiensten unter falscher Flagge durchgeführt. Welche Rolle dabei MI6 und der Mossad spielen, wird von Springmann ebenfalls aufgedeckt.
        Lesen Sie den Enthüllungsreport eines US-Diplomaten, der unversehens in ein Spinnennetz aus Intrigen und Landesverrat gerät und einen hohen Preis dafür bezahlt, dass er die Wahrheit ans Licht bringt.
        »Es ist an der Zeit, Mord, Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen durch die Vereinigten Staaten von Amerika und ihre Geheimdienste aufzudecken.« J. Michael Springmann"
        Inhaltsverzeichnis: Online nicht gefunden.
        Leseprobe: > Verlagsinfo.
    AutorInnen: > Homepage.
        Bewertung: Als Insider scheint Springmann genau zu wissen, wovon er spricht. So gesehen ein wichtiges whistleblower Dokument, das belegt, was alle halbwegs kritischen Zeitgenossen ohnehin längst wissen: die Geheimdienste sind überwiegend scheinlegale Verbrecherorganisationen, also Organisationen des Unrecht im Namen des Rechts, allen voran die CIA.
     



    Bibliographie: Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) (2016, Hrsg.) Richtlinien zur Manuskriptgestaltung. 4., überarbeitete und erweiterte Auflage 2016, 158 Seiten. Göttingen: Hogrefe.
        Verlags-Info: "Die Neubearbeitung der Richtlinien zur Manuskriptgestaltung liefert aktualisierte, erweiterte und präzisierte Hinweise für die Erstellung von Manuskripten im Bereich der psychologischen Forschung. Die Richtlinien wurden grundlegend überarbeitet und an neuere Entwicklungen, wie z.B. elektronische Einreichungssysteme, DOI-Angaben im Literaturverzeichnis sowie Veränderungen im Herstellungsprozess von psychologischen Zeitschriften und Büchern, angepasst. Zunächst werden allgemeine Hinweise zur Struktur einer wissenschaftlichen Arbeit und zur Gestaltung eines Manuskripts gegeben. Dabei wird auch die Frage einer geschlechtergerechten Sprache diskutiert. Es folgen formale Hinweise, insbesondere in Bezug auf statistische und mathematische Textteile, Tabellen, Abbildungen, Quellenangaben im Text, wörtliche Zitate und die Erstellung des Literaturverzeichnisses. Schließlich wird der Prozess der Manuskripteinreichung behandelt. Zentrale Informationen werden in Form von Merke-Kästen zusammengefasst, zahlreiche Beispiele veranschaulichen die Regeln. Ein kommentiertes Manuskriptbeispiel verdeutlicht die Umsetzung der vorliegenden Empfehlungen anhand eines konkreten Textes. Ziel der Neubearbeitung ist es, eine lesefreundliche und nützliche Hilfe für die Erstellung von Manuskripten zur Verfügung zu stellen und auch der aktuellen Diskussion um Transparenz und Offenheit in der psychologischen Forschung Rechnung zu tragen."
    Auf der Homepage des Verlages "Blick ins Buch" einsehbar:
        Inhaltsverzeichnis
     
      Vorwort zur ersten Auf lage   9

      Vorwort zur zweiten Auflage   11

      Vorwort zur dritten Auflage   12

      Vorwort zur vierten Auflage   14

      Änderungen gegenüber der dritten Auflage   16

      1 Struktur der wissenschaftlichen Arbeit   19
      1.1 Reihenfolge der Manuskriptseiten   19
      1.2 Titelseite   20
      1.3 Zusammenfassung, Abstract   24
      1.4 Theorie: Einleitung und zu prüfende konzeptuelle Hypothese(n)   27
      1.5 Methode: Empirische Prüfung der empirischen Hypothese(n)   29
      1.6 Ergebnisse: Statistische Hypothesenprüfung   36
      1.7 Diskussion: Interpretation der Ergebnisse und Reflexion der Arbeit   38
      1.8 Anhänge   40

      2 Allgemeines zur Manuskriptgestaltung   42
      2.1 Äußere Form des Manuskripts   42
      2.2 Fußnoten   43
      2.3 Korrekturen   44
      2.4 Geschlechtergerechte Sprache   45
            2.4.1 Was ist geschlechtergerechte Sprache?   45
            2.4.2 Was spricht für geschlechtergerechte Sprache?   46
            2.4.3 Welche Formen der geschlechtergerechten Sprache sind möglich?   46
      2.5 Integrität der Autorenschaft und Plagiat   49

      3 Formale Hinweise und Regeln   52
      3.1 Überschriften   52
      3.2 Absätze und Einrückungen   53
      3.3 Kursivschrift   54
      3.4 Anführungszeichen   56
      3.5 Klammern   56
      3.6 Schrägstriche   58
      3.7 Bindestrich, Gedankenstrich und Geviertstrich   59
      3.8 Abkürzungen   60
      3.9 Aufzählungen   61
      3.10 Zahlen, Ziffern   62
      3.11 Maßeinheiten   64

      4 Statistische und mathematische Textteile   66
      4.1 Formale Darstellung ausgewählter statistischer Kennwerte   66
      4.2 Statistische Symbole   68
      4.3 Gleichungen   71
      4.4 Darstellung von Symbolen   72

      5 Tabellen   74
      5.1 Formale Gestaltung von Tabellen im Manuskript   74
      5.2 Tabellennummerierung   75
      5.3 Tabellenüberschriften   75
      5.4 Tabellenbeschriftung   76
      5.5 Tabellenrumpf   76
      5.6 Anmerkungen zu einer Tabelle   77
      5.7 Umfang von Tabellen   78
      5.8 Tabellen aus anderen Quellen   78
      5.9 Beispiele für spezielle Tabellen   80
            5.9.1 Tabelle für Korrelationen   80
            5.9.2 Regressionstabellen   81
            5.9.3 Tabellen für Mittelwertsunterschiede zwischen Gruppen   83
            5.9.4 Tabellen für Strukturgleichungsmodelle   84
            5.9.5 Worttabellen   85
            5.9.6 Checkliste für die Erstellung von Tabellen   87

      6 Abbildungen   88
      6.1 Arten von Abbildungen   88
      6.2 Formale Gestaltung von Abbildungen im Manuskript   89
      6.3 Abbildungsnummerierung   91
      6.4 Titel und Legenden zur Abbildung   91
      6.5 Herstellung der Abbildungen für das Druckverfahren   91
      6.7 Beispiele für Abbildungen   93
      6.8 Checkliste für die Erstellung von Abbildungen   100

      7 Quellenangaben im Text   101
      7.1 Werk einer Person   101
      7.2 Werk von zwei oder mehr Personen   102
      7.3 Körperschaftsautoren   103
      7.4 Werke ohne Autorinnen und Autoren oder anonyme Autorenschaft   103
      7.5 Autorinnen und Autoren mit gleichen Familiennamen   103
      7.6 Mehrere Angaben in einem Klammerausdruck   104
      7.7 Zitate aus klassischen Werken   104
      7.8 Angaben definierter Teile einer Quelle   105
      7.9 Persönliche Mitteilungen   106
      7.10 Quellenangaben in Klammerausdrücken   106
      7.11 Sekundärzitate   106

      8 Wörtliche Zitate   107
      8.1 Blockzitate   107
      8.2 Anführungszeichen   107
      8.3 Genauigkeit   108
      8.4 Änderungen gegenüber dem Original   108
      8.5 Position der Quellenangabe   109
      8.6 Satzzeichen nach einem wörtlichen Zitat   109
      8.7 Quellenangaben innerhalb von Zitaten   110
      8.8 Zitate fremdsprachigen Materials   110
      8.9 Zitiererlaubnis für längere Textstellen   110

      Literaturverzeichnis   111
      9.1 Reihenfolge der Werke im Literaturverzeichnis   112
      9.2 Literaturhinweise bei einer Metaanalyse   113
      9.3 Allgemeine Formen   114
      9.4 Autorinnen und Autoren   114
      9.5 Datum des Erscheinens   115
      9.6 Titel des Zeitschriftenartikels oder Buchkapitels   115
      9.7 Name der Zeitschrift, Band, Seitenangaben, Digital Object Identifier   116
      9.8 Buchtitel und andere, nichtperiodische Quellen   117
      9.9 Titel eines Buchbeitrags (Beiträge in Herausgeberwerken)   117
      9.10 Buchverlag   118
      9.11 Zugriffsinformationen bei elektronischen Quellen   118
      9.12 Fremdsprachige Publikationen   119
      9.13 Formale Gestaltung im Manuskript   119

      10 Literaturverzeichnis: Konkrete Beispiele   121
      10.1 Zeitschriften   121
      10.2 Bücher, Broschüren und Buchkapitel   122
      10.3 Forschungsberichte   123
      10.4 Beiträge auf Tagungen   124
      10.5 Dissertationen und Diplomarbeiten   124
      10.6 Unveröffentlichte Arbeiten   125
      10.7 Besprechungen von Büchern oder Filmen   125
      10.8 Audiovisuelle Medien   126
      10.9 Elektronische Medien   126

      11 Einreichen des Manuskripts   131

      12 Manuskriptbeispiel   134

      Literatur   152

      Anhang: Korrekturvorschriften   156


        Leseprobe: Der "Blick ins Buch" auf der Verlagsseite stellt das Inhaltsverzeichnis dar und geht bis zum 2. Vorwort. Als Leseprobe möchte ich aus dem Vorwort, S. 14f  zur aktuellen Auflage zitieren:

      "Fast dreißig Jahre nach Erscheinen der ersten Auflage und neun Jahre nach Erscheinen der dritten Auflage ist die Zeit nun einmal mehr reif für eine Überarbeitung der Richtlinien zur Manuskriptgestaltung. Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Psychologie hat sich bei dieser Überarbeitung zu einigen „radikalen" Maßnahmen entschlossen. So wurden Hinweise, die im Zeitalter der Schreibmaschine und der postalischen Einreichung abgetippter Manuskripte bei den jeweiligen Zeitschriftenverlagen noch durchaus nützlich und sinnvoll waren, in der vorliegenden Neuauflage gelöscht: Bei den meisten Zeitschriften erfolgt die Einreichung von Manuskripten nunmehr elektronisch. Auch die Übertragung des Manuskripts in die gesetzte Form ist heutzutage weitgehend automatisiert und erfordert daher weniger restriktive formale Vorgaben (etwa was die Platzierung von Fußnoten oder Abbildungen in der Manuskriptdatei angeht). Außerdem haben wir darauf geachtet, die Konsistenz mit der derzeit aktuellen (6.) Auflage des „Publication Manual of the American Psychological Association" (APA) aus dem Jahre 2010 herzustellen.

      Wir haben uns ferner für eine Restrukturierung der Manuskriptrichtlinien entschieden, um die Lektüre und das Nachschlagen zu erleichtern: Wir beginnen nun - anders als in den früheren Auflagen - mit allgemeinen Hinweisen zur Struktur einer wissenschaftlichen Arbeit und zur Gestaltung eines Manuskripts (Kapitel 1 und 2). Anschließend folgen formale Hinweise (Kapitel 3), insbesondere in Bezug auf statistische und mathematische Textteile (Kapitel 4), Tabellen (Kapitel 5), Abbildungen (Kapitel 6) sowie Quellenangaben, wörtliche Zitate bzw. das Literaturverzeichnis inklusive Beispielen (Kapitel 7 bis 10).

      Wir haben versucht, die Richtlinien auch in didaktischer Hinsicht zu optimieren: So haben wir kurze Zusammenfassungen zentraler Informationen sowie viele neue Beispiele (bspw. für Abbildungen) eingefügt, an denen sich Leserinnen und Leser orientieren können. Außerdem haben wir die Abschnitte, die sich auf den Methodenteil einer wissenschaftlichen Arbeit beziehen, aktualisiert, um der aktuellen Diskussion um Transparenz und Offenheit in der psychologischen Forschung (und damit indirekt auch der Replizierbarkeit psychologischer Effekte) Rechnung zu tragen. Insgesamt reflektiert die aktuelle Auflage der Richtlinien zur Manuskriptgestaltung damit den modernen Produktionsprozess psychologischer Zeitschriften und Bücher, positioniert sich hinsichtlich der Empfehlungen für Transparenz und Offenheit psychologischer Forschung und stellt eine lesefreundliche und nützliche Hilfe bei der Erstellung von Manuskripten über psychologische Forschung dar. ... " [>15: es folgen Danksagungen > siehe bitte AutorInnen]

        AutorInnen: Aus der Danksagung: "Die Überarbeitung der Manuskriptrichtlinien wäre auch diesmal ohne die tatkräftige und zuverlässige Unterstützung einiger Personen nicht möglich gewesen. Wir danken an allererster Stelle Herrn Dr. Jan Pfetsch, der den Überarbeitungsprozess maßgeblich koordiniert und umgesetzt hat und der mit der ihm eigenen Gründlichkeit, Sorgfalt, Zuverlässigkeit und nicht zuletzt mit seinem hervorragenden Sprachgefühl und seiner didaktischen Kompetenz notwendige und hilfreiche Überarbeitungen an der Struktur und am Text vorgenommen hat. Wir danken außerdem Frau Dr. Bianca Vaterrodt, wissenschaftliche Referentin der DGPs, Frau Katharina Müller, studentische Hilfskraft in der Geschäftsstelle der DGPs, sowie Alina Gentil für die akribische Durchsicht und Korrektur des Manuskripts. Nicht zuletzt danken wir Frau Dipl.-Psych. Susanne Weidinger vom Hogrefe Verlag, die die Neuauflage begleitet hat und für Fragen und hilfreiche Hinweise stets zur Verfügung stand. Und schließlich danken wir den Mitgliedern der DGPs für ihre hilfreichen Überarbeitungsvorschläge."
        Bewertung: Ein ebenso wichtiges, ja notwendiges wie hilfreiches Buch für alle, die im psychologischen Establishment veröffentlichen wollen und damit auf die Einhaltung der Regeln angewiesen sind. Die Regeln "7.7 Zitate aus klassischen Werken", S. 104f, erscheinen mir immer noch problematisch. Auch wer aus einem klassischen Werk zitiert, sollte neben dem Sinn des Zitates die genaue Fundstelle angeben. Da hat sich gegenüber der dritten Auflage, Abschnitt 12.7., S. 78, leider nichts verändert. Überhaupt fehlt ein elaboriertes Regulatorium für das Zitieren, insbesondere auch die Nennung der  Ziele und Zwecke  für das Zitat. Hier orientiert man sich leider viel zu sehr an der APA (American Psychological Association), die wesentlich zu verantworten hat, dass es nach meinen bisherigen Recherchen zwischen 1941-1950 in der amerikanischen Psychologie zu dem wissenschaftlich unerträglichen Zitierstil "Name, Jahr" ohne genaue Fundstelle kam, obwohl ja 1929 die ersten Regeln zur Manuskriptgestaltung im Psychological Bulletin veröffentlicht wurden, an die sich z.B. Guildford 1936 oder Holzinger 1941 noch hielten.
        Querverweis: Zitieren in der Wissenschaft. Mit einem Formatvorschlag für wissenschaftliches Zitieren.



    Bibliographie:  le Coutre, Christine (2016) Focusing zum Ausprobieren. Eine Einführung für psychosoziale Berufe. Mit Demo-Videos, Audioanleitungen und Arbeitsblättern als Online-Zusatzmaterial. (Personzentrierte Beratung & Therapie; 13) München: Reinhardt-Verlag.  156 Seiten. 17 Abb. 5 Tab. (ISBN 978-3-497-02627-2) kt € [D] 24,90 / € [A] 25,60 / SFr 32,50
        Verlags-Info: "Manchmal leitet uns in schwierigen Situationen ein vages Körpergefühl, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Diese Lücke zwischen Fühlen und Denken wird im Focusing geschlossen. Über das Spüren des Körpergefühls wird versucht, dieses möglichst genau in Worte zu fassen. Machen wir uns so zugänglich, was der Körper schon weiß, können wir leichter bewusste Entscheidungen im Einklang mit uns selbst treffen. Damit bahnt Focusing den Weg zu persönlicher und professioneller Entwicklung. Mit vielen Übungen und Anleitungen zum Focusing lädt dieses Buch Fachleute zum Ausprobieren ein - mit einem Partner oder im Selbstfocusing. Es vermittelt aber auch spannendes Hintergrundwissen zu Theorie, empirischen Forschungsergebnissen und den Bezug zu Achtsamkeit und neurowissenschaftlichen Konzepten."
        Inhaltsverzeichnis: Auf der Verlagsseite als PDF.
        Leseprobe: Auf der Verlagsseite als PDF. Hieraus die DEFINITION: "Focusing ist ein Prozess, in dem das Denken mit dem körperlichen Erleben in Interaktion ist – dadurch werden auch das implizite Wissen und die Intuition zugänglich. So findet man mit Focusing eine Sprache für das, was zwar schon gewusst, aber noch nicht sagbar war und es ergeben sich neue stimmige Handlungsoptionen."
        Autorin: "Dipl.-Psych. Christine le Coutre, Markt Schwaben, Gesprächspsychotherapeutin (GwG), Supervisorin (DGSv, GwG), Focusing-Trainerin (DFG), Erlebnisbezogener Concept Coach und Mediatorin, ist in einem Beratungszentrum in München und in freier Praxis tätig"
        Bewertung:  Eine ziemlich perfekte, praktische, kompakte und multimedial unterstützte Einführung in das Focusing, die Brücke zwischen Denken einerseits, Körper, spüren, empfinden und fühlen andererseits, streng orientiert an seinem Schöpfer Gendlin. Mit unterstützenden und weiterführenden Adressenhinweisen, Literaturliste, Sachregister und als extrafeiner psychotherapiedidaktischer Leckerbissen den Zusatzmaterialien: 3 Kurzvideos, 9 Audios und 13 Arbeitsblätter. Eine wirklich wohlfeile Fort- und Weiterbildung.
        Anmerkung: Eine genaue Heilmittelanalyse des Focusings habe ich in meinem Handbuch zur Allgemeinen und Integrativen Psychologischen Psychotherapie (IPPT/GIPT) vorgenommen (S. 416ff) und hier für das Internet eingestellt.
        Korrigiert irs 15.10.2016, 15.50



    Bibliographie: Depenheuer, Otto & Grabenwarter, Christoph  (2016, Hrsg.) Der Staat in der Flüchtlingskrise. Zwischen gutem Willen und geltendem Recht. Paderborn: Schöningh. 1. Aufl. 2016, 272 Seiten, Festeinband mit Schutzumschlag. ISBN: 978-3-506-78536-7. EUR 26.90 / CHF 33.80.
    Verlags-Info:  "Deutschland erlebt eine säkulare Flüchtlingswelle. Grundfragen des Staatsrechts werden in seltener Prägnanz aktuell: Die Staatsgrenzen stehen offen und werden von zehntausenden Menschen Woche für Woche weithin unkontrolliert passiert. Die Staatsgewalt erscheint ratlos, der Rechtsstaat verzichtet auf die Durchsetzung des geltenden Rechts, Regierung und Exekutive treffen ihre Entscheidungen am demokratisch legitimierten Gesetzgeber vorbei, staatsfinanzierte Medien üben sich in Hofberichtserstattung, das Volk wird stummer Zeuge der Erosion seiner kollektiven Identität. Was folgt, ist Verunsicherung; was droht, ist wachsende Radikalisierung; was Not tut, ist das Aufzeigen Orientierung stiftender Perspektiven. Politik und Staatsrechtslehre sind aufgefordert, verfassungsrechtliche Leitlinien, Maßstäbe und Grenzen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise zu formulieren und umzusetzen."
    Inhaltsverzeichnis:
      Vorwort   7
      A. Flüchtiges Verfassungsrecht   9
        I. Das Romantische und die Notwendigkeit eines normativen Realismus (Frank Schorkopf)  11
        II. Flüchtlingskrise als Ernstfall des menschenrechtlichen Universalismus (Otto Depenheuer) 18
        III. Der Rechtsstaat unter Druck (Peter M. Huber) 40
      B. Staatsverantwortung und Staatsrecht   53
        I. Staatsverantwortung durch Verfassungsrecht am Beispiel von Migration (Martin Nettesheim)   55
        II. Gefährdung der Souveränität? Das Verfassungsrecht und der Vorbehalt des Möglichen unter dem Eindruck der »Flüchtlingskrise« (Kyrill-A. Schwarz)  71
        III. Der entgrenzte Staat und die Menschenrechte (Christoph Grabenwarter)   88
      C. Staat und Grenze   103
        I. Die Ordnungsfunktion der Staatsgrenze: Demokratizität, Liberalität und Territorialität im Kontext (Klaus F. Gärditz)   105
        II. Nationalstaatlichkeit, Staatsvolk und Einwanderung (Dietrich Murswiek)   123
        III. Grenzschute im Migrationsrecht. Es geht nicht nur um innere Sicherheit (Hans-Detlef Horn)   140
      D. Migration und Menschenrechte   155
        I. Rechtliche Klarstellungen zur Flüchtlingskrise (Eckart Klein)  157
        II. Das Konzept der sicheren Dritt- und Herkunftsstaaten (Helge Sodan)   172
        III. Flüchtlingsschute oder Arbeitsmigration.
        Über die Notwendigkeit und die Konsequenzen einer Unterscheidung (Christian Hillgruber)   185
        IV. Flüchtlingsschute und europäische Menschen-
        rechtskonvention (Katharina Pabel)   197
        V. Abschiebung (Bernhard Kempen)  216
      E. Verfassung und Integration  229
        I. Menschenwürde: Rettungsinsel in der Flüchtlingsflut? (Josef Isensee)  231
        II. Integration als Staatsaufgabe. Die verfassungsrechtlichen Grundlagen (Arnd Uhle) 250
      Autoren  269
    Leseprobe: Auf der Verlagsseite.
    Rezensionen: "Wenn guter Wille und geltendes Recht kollidieren Renommierte deutsche Staatsrechtler stellen der Merkel'schen Willkommenspolitik ein durch und durch vernichtendes Zeugnis aus. Leicht entnervt entfuhr es der deutschen Bundeskanzlerin vor nicht ganz einem Jahr im Rahmen einer Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zur Flüchtlingskrise: „Ist mir egal, ob ich schuld am Zustrom der Flüchtlinge bin, nun sind sie halt da.“ Nun mag es Frau Merkel egal sein, wer schuld an diesem historischen Debakel ist, vielen Wählern dürfte das weniger gleichgültig sein. Vor allem stellt sich seither die Frage, ob dieses „Nun sind sie halt da“ Folge rechtsstaatlichen Handelns ist – oder doch eher einem Rechtsbruch, ja einer ganzen Kaskade von Rechtsbrüchen geschuldet ist." diepresse 19.08.2016
    AutorInnen:
    Bewertung: Ein sehr wichtiges Buch, das aufzeigt wie wenig Recht und Gesetz in der Politik und namentlich bei Angela Merkel gelten. Sie unterscheidet sich nicht von Machiavellis Politikercharakterisierung.



    Bibliographie: Lamprecht, Katharina; Hammel, Stefan; Hürzeler, Adrian & Niedermann, Martin (2016) Wie das Krokodil zum Fliegen kam. 21 Therapiekarten: Beruf und Work-Life-Balance. Kurzgeschichten mit Farbfotos und einer Anleitung. München: Reinhardt-Verlag. 25 Seiten. Therapiekarten farbig. DIN A6. (ISBN 978-3-497-02626-5) lsb € [D] 24,90 / € [A] 25,60 / SFr 31,60.
    Verlags-Info: "Das Set mit den Psychotherapiekarten vereinigt Kurzgeschichten aus dem Topseller „Wie das Krokodil zum Fliegen kam“ mit anregenden Fotomotiven. Die Psychotherapiekarten sind dem Themenschwerpunkt Beruf und Work-Life-Balance gewidmet. Fotos und Geschichten laden ein, sich auf die Reise zu machen - und schwierige Situationen mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Die Fotomotive geben dem freien Spiel der Assoziationen zusätzlich Raum und können so die Geschichten illustrieren, bereichern und zuspitzen. Die Psychotherapiekarten lassen sich vielfältig in Therapie, Coaching, Beratung und zu Hause einsetzen: als Musterunterbrechung, wenn es mal stockt; als Inspirationsquelle, um ins Gespräch zu kommen; als Gruppenspiel und für die Paarinteraktion."
    Inhaltsverzeichnis:
    • Jede der 21 Karte enthält auf der Rückseite eine Geschichte.
    • Anleitungskarte "Zu Hause" mit vier Vorschlägen
    • Anleitungskarte 10 "Vorschläge und Ideen, wie Sie die Karten einsetzen können"

    • Generell können Sie nur mit den Bildern, nur mit den Geschichten oder mit beiden zusammen arbeiten.
      Therapie, Coaching und Beratung:
      1. Anhand der Stichwortliste vom Klienten die für ihn zur Zeit bedeutsamsten heraussuchen lassen; evtl. Rangfolge erstellen; Geschichte(n) lesen.
      2. Der Therapeut sucht eine Geschichte aus; entweder erst über das Bild reden oder gleich vorlesen.
      3. Eine gegebene Geschichte gemeinsam gedanklich umschreiben. Was würde zum eigenen Erleben hier noch besser passen, könnte ergänzt werden?
      4. Den Klienten eine Karte ziehen lassen, Bild betrachten, überlegen, was das mit dem Thema zu tun haben könnte, dann Geschichte lesen.
      5. Den Klienten ein Bild aussuchen lassen und gemeinsam überlegen, wie es mit dem Thema zusammenhängen könnte. Was würde eine nahestehende Bezugsperson dazu sagen?
      6. Als Einstieg ins Thema, oder wenn man in einer Sackgasse steckt, Zufallskarte ziehen lassen - das kann das Thema überraschend auf den Punkt bringen.
      7. Ein Bild aussuchen und gemeinsam mit dem Klienten eine Geschichte dazu spinnen.
      8. Der Therapeut kann seinem Klienten (oder einem Paar) 2-3 Geschichten so vorlesen, dass er nach jedem Satz die Geschichte wechselt und so eine konfuse Erzählung entsteht. Anschließend kann der Klient dazu eingeladen werden, die Geschichten zu rekonstruieren und etwas zu ihrer möglichen Bedeutung zu sagen. Nach Wunsch können die ursprünglichen Geschichten dann noch gelesen werden.
      9. Paartherapie: Beide suchen ihre Lieblingskarte und beschreiben dem anderen dann, was Bild/Geschichte mit ihnen machen.
      10. Schlusskarte am Ende der Stunde aussuchen lassen. Bis zum nächsten Termin als Anregung mitgeben."
    • Anleitungskarte Ca. 50 "Stichwöter und pasende Geschichten" Hinweise
    • Anleitungskarte "Gruppensetting, Seminare"
    Leseprobe: keine.
    AutorInnen: "
    • Katharina Lamprecht, Bruchköbel bei Frankfurt a. M., ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, Coach und Erzählerin mit eigener Praxis.
    • Stefan Hammel arbeitet als Klinik- und Psychiatriepfarrer, Kinder-, Familien- und Hypnotherapeut sowie als Ausbilder für Psychotherapie und leitet das Institut für Hypnosystemische Beratung in Kaiserslautern.
    • Adrian Hürzeler, Reinach?/?Schweiz, ist Coach und Achtsamkeitstrainer mit eigener Praxis für Persönlichkeits- und Führungsentwicklung.
    • Martin Niedermann, Bern?/?Schweiz, ist Geschichtenerzähler, Coach, Heilpädagoge. Auftritte in Formationen mit Musik, Liedern, Geschichten."
    Bewertung: Grundsätzlich ist es eine gute Idee, Bilder und Geschichten in Beratung, Coaching oder Therapie einzubringen, weil es lockert, vielfältig anregt und damit Prozesse in Gang setzen kann, die auf der bloß kognitiv-verbalen Ebene so nicht oder viel schwerer zustande kommen.  Im übrigen ist es alte psychologisch-psychopathologische Tradition. Bildvorlagen als Testitems zu nutzen (TAT, Rosenzweig, Rorschach, Familien-Beziehungstest u.a.m.) Ich habe selbst vor Jahrzehnten damit begonnen, Bilder für solche Zwecke zu sammeln und werde mal sehen, welche Erfahrungen ich mit dieser Sammlung mache.


    Bibliographie:  Lamprecht, Katharina; Hammel, Stefan; Hürzeler, Adrian & Niedermann, Martin (2016) Wie das Krokodil zum Fliegen kam
    120 Geschichten, die das Leben verändern. 2. durchgesehene Auflage München: Reinhardt-Verlag. 188 Seiten. (ISBN 978-3-497-02506-0) kt € [D] 16,90 / € [A] 17,40 / SFr 21,90.
    Verlags-Info: "Geschichten für alle Lebenslagen. Streitende Elfen, unzufriedene Kakteen, eine traurige Nixe, ein zu zähmender Drache, das Loch im Schweizer Käse, ein Krokodil, das fliegen lernt: 120 therapeutisch bewährte Geschichten aus der Welt der Fantasie und des Alltags laden ein, sich auf die Reise zu machen – und das Leben mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Menschen auf der Suche nach neuen Wegen finden in den humorvollen und optimistischen Geschichten Anregungen, schwierige Situationen anders anzugehen.
    Unerwartete Pointen lenken den Blick auf unbeachtete Lösungswege und helfen, Sorgen und Belastungen von einem neuen Blickwinkel aus zu betrachten und anders zu bewerten. Dabei knüpfen die Geschichten an verschiedene Lebensbereiche wie Beruf, Freizeit, Jugend und Alter, Gesundheit, Sinnerleben, Partnerschaft und Alleinsein an."
    Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Verlagsseite. 120 Geschichten in acht Hauptkapiteln, die alle speifischen Themen zugeordnet sind, z.B. Geschichte "Nur einschlafen können" Zuordnung: "Erschöpfung, Loslassen, Regeneration, Schlafstörung, Stress, Überforderung." Hauptkapitel "2 Gesundheit entdecken".
    Leseprobe: Vorwort als PDF auf der Verlagsseite.
    AutorInnen: "
    • Katharina Lamprecht, Bruchköbel bei Frankfurt a. M., ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, Coach und Erzählerin mit eigener Praxis. Weitere Informationen zur Autorin finden Sie unter www.mentalpotential.de.
    • Stefan Hammel arbeitet als Klinik- und Psychiatriepfarrer, Kinder-, Familien- und Hypnotherapeut sowie als Ausbilder für Psychotherapie und leitet das Institut für Hypnosystemische Beratung in Kaiserslautern. Weitere Informationen zum Autor finden Sie unter www.stefanhammel.de und www.hsb-westpfalz.de.
    • Adrian Hürzeler, Reinach / Schweiz, ist selbstständiger Coach und Achtsamkeitstrainer mit eigener Praxis für Persönlichkeits- und Führungsentwicklung. Weitere Informationen zum Autor finden Sie unter www.solutionsteps.ch.
    • Martin Niedermann, Bern / Schweiz, ist Geschichtenerzähler, Coach und Dozent. Auftritte in verschiedenen Formationen mit Musik, Liedern und Geschichten. Weitere Informationen zum Autor finden Sie unter www.redensart.ch."
    Bewertung: Verändern ist das Grundthema jeder Psychotherapie. Hierbei spielten  besonders in der modernen Hypnotherapie (um Milton Erickson) Geschichten eine große Rolle. Neuerdings wurde Geschichten erzählen sogar zu einem großen Thema in der alternativen Politikbewegung durch Harald Welzers Geschichten vom guten Gelingen. So gesehen ist das ein hilfreicher und praktischer nützlicher Ansatz, um die ganze Bandbreite menschlicher Ressourcen besser zu nutzen. Auf eine Evaluation darf man gespannt sein.



    Bibliographie: Lamprecht, Katharina; Hammel, Stefan; Hürzeler, Adrian & Niedermann, Martin (2016) Wie das Krokodil zum Fliegen kam
    21 Therapiekarten: Identität und Persönlichkeit Kurzgeschichten mit Farbfotos und einer Anleitung. München: Reinhardt-Verlag. 25 Seiten. Therapiekarten farbig.  IN A6 (ISBN 978-3-497-02644-9) lsb € [D] 24,90 / € [A] 25,60 / SFr 31,60.
    Verlags-Info: "Das Set mit den Psychotherapiekarten vereinigt Kurzgeschichten aus dem Topseller „Wie das Krokodil zum Fliegen kam“ mit anregenden Fotomotiven. Die Psychotherapiekarten sind dem Themenschwerpunkt Identität und Persönlichkeit gewidmet. Fotos und Geschichten laden ein, sich auf die Reise zu machen - und schwierige Situationen mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Die Fotomotive geben dem freien Spiel der Assoziationen zusätzlich Raum und können so die Geschichten illustrieren, bereichern und zuspitzen. Die Psychotherapiekarten lassen sich vielfältig in Therapie, Coaching, Beratung und zu Hause einsetzen: als Musterunterbrechung, wenn es mal stockt; als Inspirationsquelle, um ins Gespräch zu kommen; als Gruppenspiel und für die Paarinteraktion."
    Inhaltsverzeichnis:
    • Jede der 21 Karte enthält auf der Rückseite eine Geschichte.
    • Anleitungskarte "Zu Hause" mit vier Vorschlägen
    • Anleitungskarte 10 "Vorschläge und Ideen, wie Sie die Karten einsetzen können"

    • Generell können Sie nur mit den Bildern, nur mit den Geschichten oder mit beiden zusammen arbeiten.
      Therapie, Coaching und Beratung:
      1. Anhand der Stichwortliste vom Klienten die für ihn zur Zeit bedeutsamsten heraussuchen lassen; evtl. Rangfolge erstellen; Geschichte(n) lesen.
      2. Der Therapeut sucht eine Geschichte aus; entweder erst über das Bild reden oder gleich vorlesen.
      3. Eine gegebene Geschichte gemeinsam gedanklich umschreiben. Was würde zum eigenen Erleben hier noch besser passen, könnte ergänzt werden?
      4. Den Klienten eine Karte ziehen lassen, Bild betrachten, überlegen, was das mit dem Thema zu tun haben könnte, dann Geschichte lesen.
      5. Den Klienten ein Bild aussuchen lassen und gemeinsam überlegen, wie es mit dem Thema zusammenhängen könnte. Was würde eine nahestehende Bezugsperson dazu sagen?
      6. Als Einstieg ins Thema, oder wenn man in einer Sackgasse steckt, Zufallskarte ziehen lassen - das kann das Thema überraschend auf den Punkt bringen.
      7. Ein Bild aussuchen und gemeinsam mit dem Klienten eine Geschichte dazu spinnen.
      8. Der Therapeut kann seinem Klienten (oder einem Paar) 2-3 Geschichten so vorlesen, dass er nach jedem Satz die Geschichte wechselt und so eine konfuse Erzählung entsteht. Anschließend kann der Klient dazu eingeladen werden, die Geschichten zu rekonstruieren und etwas zu ihrer möglichen Bedeutung zu sagen. Nach Wunsch können die ursprünglichen Geschichten dann noch gelesen werden.
      9. Paartherapie: Beide suchen ihre Lieblingskarte und beschreiben dem anderen dann, was Bild/Geschichte mit ihnen machen.
      10. Schlusskarte am Ende der Stunde aussuchen lassen. Bis zum nächsten Termin als Anregung mitgeben."
    • Anleitungskarte Ca. 50 "Stichwöter und pasende Geschichten" Hinweise

    • Anleitungskarte "Gruppensetting, Seminare"
    Leseprobe: keine.
    AutorInnen:"
    • Katharina Lamprecht, Bruchköbel bei Frankfurt a. M., ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, Coach und Erzählerin mit eigener Praxis.
    • Stefan Hammel arbeitet als Klinik- und Psychiatriepfarrer, Kinder-, Familien- und Hypnotherapeut sowie als Ausbilder für Psychotherapie und leitet das Institut für Hypnosystemische Beratung in Kaiserslautern.
    • Adrian Hürzeler, Reinach?/?Schweiz, ist Coach und Achtsamkeitstrainer mit eigener Praxis für Persönlichkeits- und Führungsentwicklung.
    • Martin Niedermann, Bern?/?Schweiz, ist Geschichtenerzähler, Coach, Heilpädagoge. Auftritte in Formationen mit Musik, Liedern, Geschichten.
    Bewertung: Grundsätzlich ist es eine gute Idee, Bilder und Geschichten in Beratung, Coaching oder Therapie einzubringen, weil es lockert, vielfältig anregt und damit Prozesse in Gang setzen kann, die auf der bloß kognitiv-verbalen Ebene so nicht oder viel schwerer zustande kommen.  Im übrigen ist es alte psychologisch-psychopathologische Tradition. Bildvorlagen als Testitems zu nutzen (TAT, Rosenzweig, Rorschach, Familien-Beziehungstest u.a.m.) Ich habe selbst vor Jahrzehnten damit begonnen, Bilder für solche Zwecke zu sammeln und werde mal sehen, welche Erfahrungen ich mit dieser Sammlung mache.



    Bibliographie:  Hammel, Stefan (2016) Alles neu gerahmt! Psychische Symptome in ungewöhnlicher Perspektive München: Reinhardt-Verlag. 143 Seiten. 1 Abb. (ISBN 978-3-497-02625-8) kt € [D] 24,90 / € [A] 25,60 / SFr 31,60.
    Verlags-Info: "Welcher Lösungsversuch steckt in einer Depression? Wie funktioniert eine Panikstörung? Was ist die gute Absicht einer traumatischen Reaktion? Das Buch führt die Leser durch die Galerie der Krankheitsbilder und stellt psychische Symptome in einen neuen Rahmen. Mit diesem „Reframing“ werden sie auf eine Weise erklärt, die neue Lösungswege eröffnen kann. Das Buch bietet verständliche Modelle, mit denen Therapeuten ihren Klienten Orientierung geben. Im Mittelpunkt des Reframing steht der wertschätzende Umgang mit psychischen Symptomen. Für das Gespräch mit den Betroffenen kann aus einer Fülle von Geschichten gewählt werden, die auch bei schwierigen Diagnosen zu einer guten Entwicklung führen können."
    Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Verlagsseite.
    Leseprobe: als PDF auf der Verlagsseite ("Foyer: Die Galerie der Krankheitsbilder")
    Rezensionen: "
    • „Ein großartiges Buch mit viel Zuversicht und Lebensmut für die Betroffenen und jeder Menge hochkarätiger Anstöße für uns Fachleute, um den Patienten nachhaltig zu helfen! Die Sprache: glasklar und voller Humor. Es gehört in jede Psychotherapie-Praxis!“ Walter Hofmann (Chefarzt Valere Psychosomatische Privatklinik)
    • „Eine sehr anregende, auch amüsante Lektüre mit tollen Impulsen in einem frischen Gewand! Auch wenn es mehr auf praktizierende Psychotherapeuten ausgerichtet zu sein scheint, finde ich das Buch ebenso für andere soziale Berufsgruppen, die sich mit seelisch belasteten Menschen beschäftigen, sehr lesenswert: Immer wieder neue ‚Aha‘-Erlebnisse, neue Perspektiven und das Gefühl, sich etwas besser in die Welt der Betroffenen einfühlen zu können. Meiner Ansicht nach sind neue Blickwinkel auf die Thematik unbedingt erforderlich, und daher ist ein solches Buch absolut zu begrüßen!“ Claudia Frey (Dozentin für Heilerziehungspflege und Soziale Arbeit)
    • „Stefan Hammel ist mit dieser ‚Galerie der Krankheitsbilder‘ etwas Wunderbares gelungen: Der Besucher und die Besucherin erfahren ebenso gehaltreich wie unterhaltsam etwas über komplexe Inhalte, in einer verblüffend einfacher Form. Sie werden unaufgeregt angeregt, Vertrautes neu einzureihen und sich mit Leidvollem und Beschämendem verständnisfördernd zu beschäftigen. Und wie nebenbei erhält sich im Rundgang stets Wertschätzung und Respekt für die Menschen, die in der Galerie eine ungewohnt liebevolle Zuwendung erhalten. Dem Autor ist zu wünschen, dass seine Galerie zu einer Wanderausstellung wird!“ Reinhold Bartl (Psychotherapeut, Coach, Leiter des Milton-Erickson-Instituts Innsbruck)
    AutorInnen: "Stefan Hammel arbeitet als Klinik- und Psychiatriepfarrer, Kinder-, Familien- und Hypnotherapeut sowie als Ausbilder für Psychotherapie und leitet das Institut für Hypnosystemische Beratung in Kaiserslautern."
    Bewertung: Das ist ein wichtiger Aspekt in der Psychotherapie, Beratung und Coaching: Symptome und Störungen nicht von ihrer störenden, negativen Seite her bewerten, sondern auch den möglichen Sinn und Nutzen zu bedenken und neu zu denken.



    Bibliographie:  Student, Johann-Christoph;  Mühlum, Albert & Student, Ute (2016) Soziale Arbeit in Hospiz und Palliative Care
    Unter Mitarbeit von Swantje Goebel. (Soziale Arbeit im Gesundheitswesen; 4) 3., vollständig überarbeitete Auflage München: Reinhardt-Verlag.  176 Seiten. 6 Abb. 3 Tab. UTB-S (978-3-8252-4715-7) kt € [D] 24,99 / € [A] 25,70 / SFr 31,60 Preis E-Book: € [D] 19,99.
    Verlags-Info: "Diese systematische Einführung in die Soziale Arbeit in Hospizeinrichtungen und auf Palliativstationen informiert über die Angebote für sterbende und trauernde Menschen. Dazu gehören die Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit, die gesellschaftspolitische Herausforderung sowie rechtliche und ethische Fragen. Im Zentrum steht die Unsicherheit des Menschen gegenüber Sterben, Tod und Trauer. Hospizbewegung und Palliative Care wollen das Sterben für alle Beteiligten erträglicher machen durch: ganzheitliche Begleitung, Ermutigung und Versorgung in verschiedenen Settings, Hilfe für Helfende und nicht zuletzt Aufklärung der Öffentlichkeit. Eine besondere Aufgabe ist die Implementierung hospizlicher Prinzipien in bestehende Einrichtungen des Gesundheitswesens. Die 3. Auflage wurde komplett überarbeitet und auf den aktuellen Stand gebracht."
    Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Verlagsseite.
    Leseprobe: als PDF auf der Verlagsseite. (Selbstverständnis und professions-bezogene Verortung Sozialer Arbeit)
    AutorInnen: "
    • Prof. Dr. med. Dr. h. c. Johann-Christoph Student, Deutsches Institut für Palliative Care, Bad Krozingen
    • Prof. Dr. phil. Albert Mühlum, Hospiz-Verein Bergstraße, Bensheim
    • Prof. Dr. med. Ute Student, Deutsches Institut für Palliative Care, Bad Krozingen"
    Bewertung:  Ein wichtiges, praktisch-nützliches Buch mit Literaturliste und Sachregister für ein wichtiges praktisches Thema, mit wir alle eines Tages konfrontiert sein werden.



    Bibliographie:  Sauer, Jürgen;  Wabnitz, Reinhard Joachim & Fischer, Markus (2016) Grundkurs Existenzsicherungsrecht für die Soziale Arbeit Mit 49 Übersichten, 14 Fällen und Musterlösungen. München: Reinhardt-Verlag.  181 Seiten. 9 Tab. UTB-S (978-3-8252-4673-0) kt € [D] 19,99 / € [A] 20,60 / SFr 25,30 Preis E-Book: € [D] 15,99.
    Verlags-Info: "Die Begleitung und Unterstützung von Menschen, die von Armut betroffen sind, ist eine der zentralen Aufgaben in der Sozialen Arbeit. Das Existenzsicherungsrecht sichert dabei jedem Hilfebedürftigen die materiellen Voraussetzungen, die für seine physische Existenz und ein Mindestmaß an Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben unerlässlich sind. Systematisch und leicht verständlich werden in diesem Buch die wichtigsten und für die Soziale Arbeit relevanten Regelungen des Existenzsicherungsrechts dargestellt. Studierende erhalten so ein Grundlagenwissen über das Existenzsicherungsrecht und die einschlägigen Sozialleistungen. Fälle und Musterlösungen bereiten auf Modulprüfungen vor."
    Inhaltsverzeichnis: Als PDF auf der Verlagsseite.
    Leseprobe: Als PDF auf der Verlagsseite. (2.3  Sozialverwaltungsverfahren nach dem SGB II; S. 32-35)
    AutorInnen: "Prof. Dr. jur. Jürgen Sauer, Prof. Dr. jur. Dr. phil. Reinhard Joachim Wabnitz und Prof. Dr. Markus Fischer lehren Recht im Fachbereich Sozialwesen an der Hochschule RheinMain, Wiesbaden."
    Bewertung: Aufgrund der zunehmenden Armut ein wichtiger rechtlicher Ratgeber für die soziale Arbeit. Mit umfangreichem Anhang (Musterlösungen), Literaturliste und Sachregister.



    Bibliographie:  Berberich, Hermann J. & Siedentopf, Friederike (2016, Hrsg.) Psychosomatische Urologie und Gynäkologie  München: Reinhardt-Verlag. 249 Seiten. 18 Abb. 15 Tab.  UTB-L (978-3-8252-8678-1) kt € [D] 39,99 / € [A] 41,20 / SFr 48,70 Preis E-Book: € [D] 31,99
    Verlags-Info: "Frauenheilkunde und Urologie befassen sich mit Erkrankungen im Bereich des Urogenitalsystems – mit jener Körperregion, die der Produktion, der Reproduktion und der Lust dient. Psychische Vorgänge haben einen erheblichen Einfluss auf ihre Funktionsweise und sollten in der Praxis berücksichtigt werden. Das Lehrbuch zur Psycho-Urologie und Psycho-Gynäkologie vermittelt verständlich und anschaulich psychosomatisches Fachwissen aus Urologie und Gynäkologie. Neben verschiedenen urogynäkologischen Erkrankungen beleuchten die Autoren psychische Aspekte von Sexualität, Schwangerschaft, unerfülltem Kinderwunsch und Geburt und zeigen, wie auch schwierige Gespräche zu Themen der Psycho-Urologie und Psycho-Gynäkologie mit Patienten gelingen können."
    Inhaltsverzeichnis: Als PDF auf der Verlagsseite.
    Leseprobe: Als PDF auf der Verlagsseite. (12  Psychosoziale Belastung bei urologischen Tumorerkrankungen)
    AutorInnen: "
    • Dr. med. Hermann J. Berberich, Frankfurt a. M., Facharzt für Urologie, Andrologie und Psychotherapie, ist als Psycho- und Sexualtherapeut und Lehrdozent an mehreren Akademien tätig.
    • PD Dr. med. Friederike Siedentopf, Berlin, ist Fachärztin für Gynäkologie, Geburtshilfe und Psychotherapie, leitet das Brustzentrum im Martin-Luther-Krankenhaus Berlin und ist Lehrdozentin an mehreren Weiter- und Fortbildungsinstituten mit den Schwerpunkten Gynäkologische Psychosomatik und Psychoonkologie."
    Bewertung: Ein sehr interessantes und wichtiges Buch auch oder gerade für PsychotherapeutInnen, weil es die biopsychosozialen Grundlagen der Störungen im Genitalbereich von Mann und Frau ganzheitlich und umfassend aufbereitet und vermittelt.



    Bibliographie: Gravelmann, Reinhold (2016) Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der Kinder- und Jugendhilfe. Orientierung für die praktische Arbeit.  München: Reinhardt.183 Seiten. 5 Abb.  (ISBN 978-3-497-02637-1) kt € [D] 21,90 / € [A] 22,60 / SFr 27,80 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
        Verlags-Info: "Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMFs) erleben auf der Flucht oft monatelange Strapazen, im Aufnahmeland sind sie fremd und von ihren Familien getrennt. Wie können unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMFs) von Fachkräften der Jugendhilfe begleitet werden? Welche rechtlichen und sozialen Rahmenbedingungen gibt es, mit welchen Fragen und Problemen ist zu rechnen?
    Der Autor beschreibt die pädagogische Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMFs), die neben aller Besonderheit ganz „normale“ Jugendliche sind. Kulturelle Unterschiede und traumatische Erfahrungen werden ebenso thematisiert wie Sprache und schulische oder berufliche Integration. Für SozialarbeiterInnen und ErzieherInnen sind die Praxistipps wertvoll, zur Kommunikation, Hilfeplanung, gesellschaftlichen Integration etc."
        Inhaltsverzeichnis: PDF auf der Verlagsseite.
        Leseprobe: PDF auf der Verlagsseite.
        Autor: "Reinhold Gravelmann, Hannover, ist Sozialpädagoge und arbeitet seit über 30 Jahren in der Kinder- und Jugendhilfe, v.?a. im Bereich Integration migrierter Jugendlicher. Als Referent beim AFET-Bundesverband für Erziehungshilfe e.?V. ist er seit 2010 u.?a. mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen befasst."
        Bewertung: Win außerordentlich wichtiges Thema, das sicher bei der Betreuung und Integration hilft. Praktisch, kompakt mit ausführlichem Literatur- und Sachverzeichnis.
        Anmerkung: Es wird auf zwei andere zu dem Thema passende Werke aus dem Verlag hingewiesen:
    • "Soziale und pädagogische Arbeit bei Traumatisierung"
    • "Kinder mit Migrations- und Flüchtlingserfahrung in der Kita".




    Bibliographie: Bämayr Argeo  (2016) Das psychiatrische Gutachten Eine subjektive unwissenschaftliche Werteinschätzung auf dem Prüfstand der Menschenrechte. Bochum: Westdeutscher Universitätsverlag.
        Verlags-Info: "Millionenfach entscheiden psychiatrische und psychologische Gutachten über die medizinische und wirtschaftliche Versorgung bei Arbeitsunfähigkeit, Frührente, Rehabilitation, Behinderung, Pflege, Arbeitslosigkeit, Betreuung, Sorgerecht, gerichtliche Unterbringung usw. Die Vorgehensweise dieser zunehmenden und ausufernden Begutachtungen weden umfassend aufgedeckt und kritisch beleuchtet. Da die Psychiatrie keine exakte Wissenschaft ist, können Gutachter nur ihre subjektive Werteinschätzung für anstehende Entscheidungen beisteuern. Als pseudowissenschaftliche Beweise sind folglich ale psychiatrischen Gutachten weder objektivierbar noch wissenschaftlich überprüfbar. Über eine grundsätzlich zulässige Ablehnung psychiatrischer Begutachtungen erfolgt keine Aufklärung. Statt dessen wird auf dubiose Mitwirkungspflichten verwiesen und mit nachteiligen Folgen gedroht. Ein hierdurch erzwungener Seelenstriptease endet leicht in einer Traumatisierung. In diesem Buch werden vielfache Verletzungen der menschenrechte mit ihren demütigenden auswirkungen analysiert und praktikable alternativen vorgestellt. Gleichzeitig beinhaltet es einen Ratgeber für Betroffene zur Abwehr dieser entwürdigenden Verfahren, die seit 1992 in Deutschland über 50-millionenfach angewandt wurden. "
        Inhaltsverzeichnis: Auf der Verlagsseite nicht angeboten.
        Leseprobe: Auf der Verlagsseite nicht angeboten.
        Autor: "Dr. Argeo Bamayr, 1988-2006 niedergelassener Nervenarzt und Psychotherapeut In Coburg mit der Schwerpunktbehandlung von Mobbing-Opfem.
    1974- 1981 Studium und Approbation an der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) München, Promotion 1983 am Max Planck-Institut für Psychiatrie In München (Professor Feuerlein) an der LMU München. 1982 - 1988 Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, sowie Neurologie am Bezirkskrankenhaus Gabersee bei Wasserburg am Inn (jetzt Inn-Salzach Klinikum)." (Quelle Flyer)
        Bewertung: Mir liegt seit heute (18.7.16) nur ein Flyer zum Buch vor, der sich sehr interessant anhört.


    Bibliographie: Pauen. Michael (2016). Die Natur des Geistes. Frankfurt: S. Fischer.
    Verlags-Info: "Ist eine wissenschaftliche Erklärung unseres Geistes möglich? Diese Frage beantwortet das neue Buch ›Die Natur des Geistes‹ des renommierten Philosophen Michael Pauen.
        Das »Jahrzehnt des Gehirns« ist lange vorbei, doch eine Erklärung des Geistes scheint ferner denn je. Müssen wir uns also damit abfinden, dass Bewusstsein niemals erklärt werden kann? Michael Pauen legt in seinem neuen Buch dar, dass das Problem lösbar ist.
        Die Forschungsgeschichte zeigt nämlich, dass sich unsere Vorstellungen von Geist und Gehirn immer wieder tiefgreifend verändert haben. Selbst wenn das Problem in seiner heutigen Gestalt unlösbar wäre – für die Zukunft können wir das noch lange nicht behaupten. Das gilt insbesondere für den scheinbar unüberwindlichen Gegensatz zwischen subjektiver Erfahrung und objektiver wissenschaftlicher Erkenntnis. Damit wird ein umfassendes naturalistisches Verständnis des Geistes möglich – und eine überraschende Lösung zeichnet sich ab."
    Inhaltsverzeichnis: Auf der Verlagshomepage in der Leseprobe.
    Leseprobe: Auf der Verlagshomepage.
        Rezensionen: In Spektrum.de gibt es am 21.06.2016 eine informative Rezension von Eckart Löhr - "Erlebtes und das Wissen darüber" - durch die ich auch auf das Buch aufmerksam wurde. Er fasst kritisch zusammen: "Was man in diesem wie auch in vielen anderen vergleichbaren Büchern vermisst: Der Autor legt seine ontologischen Voraussetzungen in keiner Weise dar. Wer materialistisch argumentiert wie er, sollte erst einmal Rechenschaft über seinen Materiebegriff geben. Ist Materie für Pauen eine inerte, tote und ungeistige Substanz? Oder verfügt sie ihrerseits bereits über mentale oder vielmehr protomentale Eigenschaften? Was versteht der Autor unter neuronalen Prozessen, und wie hängen sie seiner Ansicht nach mit Bewusstseinsinhalten zusammen? Von diesen fundamentalen Fragen ist im vorliegenden Buch an keiner Stelle die Rede. So bewegt sich die Diskussion sozusagen im ontologisch luftleeren Raum, und man fragt sich, welchen Beitrag das Werk eigentlich zum Verständnis der Thematik liefert. Es ist eben nicht ganz einfach, sich am eigenen Schopf aus dem (philosophischen) Sumpf zu ziehen."
        Autor: "Michael Pauen, geboren 1956, studierte Philosophie in Marburg, Frankfurt am Main und Hamburg. Nach der Habilitation 1995 war er Professor für Philosophie an der Universität Magdeburg und lehrt nun am Institut für Philosophie der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er auch Sprecher der Berlin School of Mind and Brain ist. Im S. Fischer Verlag hat er veröffentlicht ›Illusion Freiheit? Mögliche und unmögliche Konsequenzen der Hirnforschung‹ (2004), ›Grundprobleme der Philosophie des Geistes. Eine Einführung‹ (2005) sowie zuletzt gemeinsam mit Harald Welzer ›Autonomie. Eine Verteidigung‹ (2015)."
        Bewertung: Interessantes Buch zur Urfrage der Philosophie, wie sie im Titel formuliert isr.



    Bibliographie: Schüller, Katharina (2015) Statistik und Intuition. Alltagsbeispiele kritisch hinterfragt. Heidelberg: Springer Spektrum.
    Verlags-Info: "Dieses Sachbuch zeigt, wie statistisches Denken gelingen und zu mehr Kompetenz im Umgang mit Unsicherheit führen kann. Tief verankerte Denkgewohnheiten lassen uns im Alltag intuitiv nach Wahrheiten und Mustern suchen – nicht nach Wahrscheinlichkeiten, wie die Statistik sie liefert. Das Buch klärt auf, wie sich Denkmuster von Statistikern und Nicht-Statistikern unterscheiden, welche Missverständnisse daraus entstehen und was Statistik mit Wahrheit zu tun hat. Es fördert somit – anhand praktischer Beispiele aus dem Alltag – den aktiven und mündigen Umgang mit Statistiken und zeigt, wie man statistische Aussagen richtig interpretiert und kommuniziert. Ein aktueller Fokus liegt dabei auf Big Data und dem damit verbundenen Datenjournalismus."
    Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Verlagshomepage: "
      Statistik: selbstverständlich 1
        1.1 Einleitung  1
        1.2 Über Denkmuster  7
        1.3 Heuristik und Statistik  13
        1.4 Wie Statistiker arbeiten  25
      2 Politik und Weltgeschehen  31
        2.1 Warum Steuerschätzungen danebenliegen  31
        2.2 Wann man arbeitslos ist  36
        2.3 Wie 17-Jährige wählen . 42
        2.4 Wie man Wahlen fälscht  47
        2.5 Wie man Korruption misst . 53
        2.6 Wie man ein gutes Land wird  59
        2.7 Warum Sparsamkeit nicht tötet  64
      3 Wirtschaft und Unternehmen 71
        3.1 Wer wirklich arm ist  71
        3.2 Wie sich Ungleichheit entwickelt 76
        3.3 Wie die Mittelschicht schrumpft  82
        3.4 Was ein Mensch zum Leben braucht  88
        3.5 Warum Schwermetall nicht reich macht  94
        3.6 Was Absolventen wollen  98
        3.7 Warum Frauen Vorstände verlassen 103
      4 Wissen und Technik  109
        4.1 Wie man Forschung fälscht  109
        4.2 Wann Waschmaschinen kaputt gehen  115
        4.3 Was Pünktlichkeit bedeutet  122
        4.4 Wo Kinder verunglücken . 128
        4.5 Wie gefährlich Windräder sind  134
        4.6 Was weibliche Wirbelstürme anrichten 139
        4.7 Was der Klimaschutz kostet  144
      5 Gesundheit und Ernährung 149
        5.1 Was uns umbringt 149
        5.2 Wie Essen unsere Gesundheit bedroht 155
        5.3 Wer etwas zu lachen hat  161
        5.4 Wer welches Fleisch isst  166
        5.5 Warum Alkohol nicht gesund ist  172
        5.6 Wie häufig psychische Erkrankungen sind  176
        5.7 Warum Dummheit nicht krank macht  180
      6 Gesellschaft und Leben  189
        6.1 Wie der Fußball statistisch wurde  189
        6.2 Was Namen und Daten aussagen  194
        6.3 Wer attraktiv und glücklich ist  202
        6.4 Warum Monogamie im Trend liegt  205
        6.5 Wie oft Partner einander schlagen  211
        6.6 Wie man Schuld nicht herleitet  217
        6.7 Wer liest, schreibt und kriminell wird 227
      7 Das Handwerkszeug  235
        7.1 Daten und Skalen  235
        7.2 Mittelwerte und Streuung  236
        7.3 Prozente und Risiken 242
        7.4 Der Zentrale Grenzwertsatz  247
        7.5 Testen und Schätzen  251
        7.6 Konfidenzintervalle  262
        7.7 Zusammenhangsanalysen  264
        7.8 Regressionen und komplexere Modelle  268
        7.9 Zeitreihen und Prognosen  272
      Statistik und Intuition
        Statistisch denken: Elf Regeln für den Alltag  281
      Sachverzeichnis  285
    Leseprobe: als PDF auf der Verlagshomepage, hieraus: "2.2 Wann man arbeitslos ist
      Regelmäßig werden von verschiedenen Institutionen Arbeitslosenquoten veröffentlicht. Oft sind die Quoten recht unterschiedlich und gar nicht so einfach zu vergleichen. Arbeitslosigkeit ist keine naturwissenschaftliche Größe, sondern eine Definitionssache. Sie hat aber als Indikator für Konjunktur, für soziale Gerechtigkeit usw. enorme politische Bedeutung, und die gefühlte Betroffenheit des Einzelnen ist groß. Auch deswegen werden selbst sinnvolle Anpassungen, die größerer Realitätsnähe dienen, schnell als „Statistik-Tricks“ abgetan.
          Seit einer Änderung im Mai 2009 werden Arbeitslose, die von externen Trägern wie etwa privaten Vermittlern betreut [37] werden, nicht mehr gezählt, denn sie sind laut Definition in einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme. Die Arbeitslosenzahl verringerte sich nach der Einführung im Vergleich zum Vormonat prompt um 127.000. Das Statistische Bundesamt kündigte dabei eine Reduzierung um 189.000 allein durch diese Neudefinition an. Das klingt nach Zahlenkosmetik. Dabei ist Deutschland in der Europäischen Union eher eine Ausnahme, weil die Arbeitslosigkeit nach nationaler Definition größer ist als nach internationaler. In vielen Ländern mit scheinbar sehr niedriger Arbeitslosenquote ist es umgekehrt.
          Das Problem liegt in der Vielfalt möglicher Definitionen des Begriffs „arbeitslos“ und darin, dass eigentlich nur Experten wissen, was sich jeweils genau dahinter verbirgt und wie abhängig das Ergebnis von der Berechnungsmethode ist. So erfasst in Deutschland das Statistische Bundesamt die Zahl der „Erwerbslosen“ nach dem Standard der International Labour Organisation auf der Basis des Mikrozensus.
      Nach diesen Richtlinien gilt man als erwerbslos, wenn folgende Punkte zutreffen: Die Person • ist mindestens 15 Jahre alt und noch nicht im Rentenalter,
      • ist ohne Arbeit, nicht einmal eine Stunde pro Woche,
      • ist innerhalb von maximal zwei Wochen für den Arbeitsmarkt verfügbar und
      • hat in den vergangenen vier Wochen Arbeit gesucht.
      Die Bundesagentur für Arbeit hingegen ermittelt die Zahl „registrierter Arbeitsloser“ gemäß § 16 SGB III nach nationalem Standard auf Basis von Verwaltungsdaten: Die Person ist [38]
      • ohne Beschäftigung oder höchstens 15 Stunden pro Woche beschäftigt,
      • bei der Bundesagentur für Arbeit oder einem Träger der Grundsicherung arbeitslos gemeldet,
      • der Arbeitsvermittlung unmittelbar zur Verfügung stehend,
      • aktiv auf der Suche nach einer versicherungspflichtigen Beschäftigung von mindestens 15 Stunden pro Woche

      • und
      • nicht in einer Maßnahme der aktiven Arbeitsmarktpolitik.
      Nur eine Teilmenge dieser Personen ist sowohl arbeits- als auch erwerbslos. Für Juli 2003 bis Juni 2004 ergab eine
      Berechnung, dass von 4,4 Mio. Arbeitslosen 2,5 Mio. erwerbs- und arbeitslos waren, 1,9 Mio. „nur“ arbeitslos und weitere 1,3 Mio. „nur“ erwerbslos.
          Neben diesen Abweichungen im Zähler der Quote gibt es auch Differenzen im Nenner, d. h. in der Bezugsmenge. Das Statistische Bundesamt bezieht die Arbeitslosen auf die Zahl aller Erwerbspersonen, wie sie die International Labour Organisation definiert, während für die Bundesagentur für Arbeit nur zivile Erwerbspersonen, keine Soldaten, relevant sind. Vor 2009 gab es sogar zwei Arbeitslosenquoten mit unterschiedlichen Nennern. Eine enthielt Selbstständige und mithelfende Familienangehörige, die zusammen immerhin ein Neuntel aller Erwerbstätigen ausmachten, die andere nicht.
          Die Definitionen und Methoden sind keineswegs konstant. So arbeitete das Statistische Bundesamt vor 2005 mit
      Korrekturen an der Arbeitslosenstatistik, und erst seit Mitte [39] 2007 werden monatliche Werte auf der Basis von Teilstichproben erhoben. Bei der Bundesagentur für Arbeit sind seit Hartz III im Jahr 2004 die Teilnehmer an Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik nicht mehr arbeitslos, wobei kaum zu überblicken ist, wer genau wann als arbeitslos gezählt wurde und wer nicht.
          Der Grund für die unterschiedlichen Berechnungen der Behörden liegt in ihren unterschiedlichen Zielen. Das Statistische Bundesamt versucht, international vergleichbare Zahlen zu ermitteln. Man interessiert sich für die Anzahl der Personen, die nicht zur volkswirtschaftlichen Wertschöpfung beitragen und kein Einkommen erzielen, obwohl sie das könnten. Die Bundesagentur für Arbeit hingegen zählt Personen, die die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Anspruch auf Sozialleistungen erfüllen und die aktiv Hilfe bei der Suche nach Arbeit benötigen.
          Diese Personen müssen aber erst gefunden werden. Zum Beispiel ergab eine telefonische Befragung im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit im Jahr 2000, dass rund 40 Prozent der befragten Arbeitslosen gar nicht auf Arbeitssuche waren. Eine Einschätzung des Statistischen Bundesamts im Jahr 2002 ging von rund 20 Prozent zu hohen Werten für die Arbeitslosigkeit aus.
          Viele Korrekturen an der Arbeitslosendefinition sind deshalb nicht vom Wunsch getrieben, die Statistik zu schönen (obwohl ein solcher Nebeneffekt vielleicht hilft, die Änderung politisch durchzusetzen), sondern aktiv Arbeitssuchende besser zu erfassen. So senken beileibe nicht alle Änderungen die Zahlen.
          Seit Anfang 2008 werden Personen über 58 Jahre, die arbeitslos werden, wieder als Arbeitslose gezählt. Zuvor be[40]stand die Möglichkeit, Leistungen zu beziehen und dennoch nicht offiziell als arbeitslos zu gelten. Dies betraf laut der Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP im Bundestag rund 225.000 Personen. Mit Hartz IV fallen Sozialhilfeempfänger aus der sogenannten „Stillen Reserve“ heraus und müssen sich arbeitslos melden; dies betraf bei Einführung geschätzt 480.000 Personen. Solche Änderungen bewirken eine Umschichtung von verdeckter in offene Arbeitslosigkeit.
          Verdeckte Arbeitslosigkeit meint solche Formen, die durch obige Definitionen nicht erfasst werden, z. B. subventioniert Beschäftigte, krankgeschriebene Arbeitslose oder Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. Daneben gibt es noch die „stille Reserve“ der potenziell zusätzlichen Erwerbstätigen: Jugendliche ohne Ausbildungsplatz, Frauen, die nach der Babypause wieder arbeiten wollen, ohne sich arbeitslos gemeldet zu haben, sowie Arbeitslose in Weiterbildung. Diese wurden für 2008 auf ca. 1,15 Mio. geschätzt.
          Andererseits findet eine Auswertung des großangelegten Sozio-oekonomischen Panels, dass immer noch 37 Prozent der Arbeitslosen in den letzten vier Wochen nicht aktiv gesucht hatten und zehn Prozent dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung standen. Dieses Panel ist die größte Längsschnittstudie in Deutschland. Es wird seit 1984 jährlich erhoben und erfragt objektive Lebensbedingungen wie das monatliche Haushaltsnettoeinkommen sowie die subjektiv wahrgenommene Lebensqualität. In Befragungen meist verschwiegen wird die Schwarzarbeit, die durch die Rockwool-Stiftung in Kopenhagen auf immerhin ca. vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts geschätzt wird."
    Rezensionen: In Spektrum.de von Heinz Klaus Strick (8.6.16): "Die Autorin des Werks ist Diplom-Statistikerin und hat sich in den zurückliegenden Jahren mit regelmäßigen Radiobeiträgen einen Namen gemacht, ebenso als Leiterin eines international aktiven Data-Science-Unternehmens. Auch beteiligt sie sich mit Kommentaren an der renommierten "Unstatistik des Monats" des Ökonomen Thomas Bauer, des Statistikers Walter Krämer und des Risikoforschers Gerd Gigerenzer. Dass der Umgang mit statistischen Daten schwierig ist und oft danebengeht – Wirtschaftsnobelpreisträger Daniel Kahnemann bezeichnet unser Gehirn in dieser Hinsicht als miserabel –, verdeutlicht die Autorin in fünf Kapiteln mit jeweils sieben gut ausgewählten Beispielen. ... "Statistik und Intuition" weist die eine oder andere strukturelle Schwäche auf. Nichtsdestoweniger zeigt das Buch, welche statistischen Aussagen angemessen aus Datenmengen abgeleitet können, welche (Denk-)Fehler oft hinter statistischen Veröffentlichungen stecken und wie diese sich vermeiden lassen."
    AutorInnen: "Katharina  Schüller  ist  Diplom-Statistikerin,  Statistik-Expertin bei DRadio Wissen, Lehrbeauftragte an verschiedenen  Hochschulen  und  ausgezeichnet  als  „Statistikerin  der  Woche“ durch die American Statistical Association. In zahlreichen Vorträgen und Publikationen klärt sie auf über den richtigen (und falschen) Gebrauch von Statistik."
    Bewertung: Praktisch, nützlich, wichtig, kritisch, hilfreich.



    Bibliographie:  Menzen, Karl-Heinz (2016) Grundlagen der Kunsttherapie  4. aktualisierte Auflage 2016. 347 Seiten. 123 Abb. 8 Tab. München: Reinhardt. UTB-M (978-3-8252-4610-5) kt € [D] 29,99 / € [A] 30,90 / SFr 36,80 Preis E-Book: € [D] 23,99 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
        Verlags-Info: "Medizin, Heilpädagogik und Psychotherapie haben entdeckt, dass Kunsttherapie die Lebensqualität kranker oder behinderter Menschen erheblich steigern kann. Sie hilft den Menschen, ihre Ängste und Hoffnungen auszudrücken, sich und ihre Umgebung neu zu erfahren. Heute wird Kunsttherapie häufig im rehabilitativen Bereich angewandt: nach Unfällen, Traumata, Krebserkrankungen, bei Behinderung und Demenz. Auch bei kindlichen Entwicklungsstörungen lässt sie sich erfolgreich einsetzen.
    Das Buch stellt die verschiedenen kunsttherapeutischen Verfahren und ihre Verankerung in ästhetischen, pädagogischen und psychologischen Theorien systematisch vor. Es führt in die kunsttherapeutische Praxis ein und veranschaulicht sie mit zahlreichen Bildern und Fallbeispielen. Es zeigt, wie und wo man KunsttherapeutIn werden kann, und welche Berufsfelder sich damit eröffnen."
        Inhaltsverzeichnis: PDF auf der Homepage des Verlages.
        Leseprobe: PDF auf der Homepage des Verlages.
        Autor: "Prof. Dr. Karl-Heinz Menzen, Professor für Pädagogik mit Schwerpunkt Altern und Behinderung unter Einbeziehung von Aspekten ästhetischer Bildung, Katholische Fachhochschule Freiburg i. Br. ...  Vom Autor außerdem lieferbar Kunsttherapie mit altersverwirrten Menschen" Hinweis auf die Homepage des Autors.
        Bewertung: Ein umfassenden Werk zu dem methodisch schwierigen Thema Kunsttherapie, deren Bedeutung immer noch von vielen verkannt wird, obwohl doch buchstäblich auf der Hand liegt, dass mit Sprache, Kognition und Rationalität oft therapeutische Zugänge versperrt sind, die erst, u.a. mit Kunsttherapoie, zugänglich gemacht werden müssen. Mit weiterführendem wissenschaftlichen Apparat: Ausbildung, Literatur-, Sach- und Personenverzeichnis.
        Querverweis: Kunst in der IP-GIPT.



    Bibliographie:  Gawrilow, Caterina (2016) Lehrbuch ADHS Modelle, Ursachen, Diagnose, Therapie. München: Reinhardt. 2. aktualisierte Auflage 2016. 191 Seiten. 16 Abb. 10 Tab. Mit 47 Vertiefungsfragen.  UTB-M (978-3-8252-4614-3) kt.  [D] 24,99 / € [A] 25,70 / SFr 31,60. Preis E-Book: € [D] 19,99 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
        Verlags-Info: "Grundwissen ADHS für's Studium. Fragen zum Thema ADHS betreffen viele Studiengänge: Welche Symptome sind typisch? Wie diagnostiziert man ADHS? Welche Ursachen wurden erforscht – genetisch, neuropsychologisch, umweltbedingt? Wie entwickelt sich ADHS über die Lebensspanne? Neben diesen Themen werden insbesondere psychologische und medizinische Therapiemaßnahmen kritisch beleuchtet. Dabei richtet sich der Fokus auf Interventionsmöglichkeiten in der Schule und auf die Unterstützung der Betroffenen im Alltag. Die ideale Seminarlektüre, mit der sich Studierende in Psychologie, Pädagogik und Lehramt effizient auf ihre Prüfung vorbereiten können."
        Inhaltsverzeichnis: PDF auf der Homepage des Verlages.
        Leseprobe: PDF auf der Homepage des Verlages.
        Autorin: "Prof. Dr. Caterina Gawrilow ist Professorin für Schulpsychologie am Fachbereich Psychologie der Eberhard Karls Universität Tübingen." Hinweis auf Homepage Uni Tübingen.
        Bewertung: Hilfreich-kompaktes Lehrbuch zur schwierigen ADHS-Diagnostik und Behandlung. Klar strukturierte Darstellung. Obwohl drei Subtypen nach der DSM-IV Einteilung unterschieden werden, wird dies nicht im Kürzel zum Ausdruck gebracht, sondern allgemein immer von ADHS gesprochen. Die praktischen Haupttypen sind meiner Kenntnis und Erfahrung der ADD (stille, introvertierte Träumer) und ADHS (hyperaktiv-impulsive).
        Querverweis: ADHD-Informationen: Überblick.



    Bibliographie:  Meibert, Petra (2016)Achtsamkeitsbasierte Therapie und Stressreduktion MBCT/MBSR. Unter Mitarbeit von Jörg Meibert
    (Wege der Psychotherapie). München: Reinhardt.  2016. 145 Seiten. 3 Abb. 2 Tab. (ISBN 978-3-497-02590-9) kt € [D] 24,90 / € [A] 25,60 / SFr 31,60 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
        Verlags-Info: "Achtsamkeitsbasierte Verfahren Forschungsergebnisse legen nahe, dass achtsamkeitsbasierte kognitive Therapien (MBSR, MBCT) zur Rückfallprophylaxe bei Depressionen ebenso wirksam sind wie die Einnahme von Antidepressiva. Achtsamkeitspraxis kann sowohl im Umgang mit psychischen und physischen chronischen Erkrankungen sowie schwierigen Lebenssituationen als auch für die Stressprävention sehr hilfreich sein. Denn Achtsamkeit kann Menschen dabei helfen, negativen Gedanken und Gefühlen die Macht über sie zu nehmen und eine mitfühlende, freundliche Haltung sich selbst gegenüber zu entwickeln. Die beiden am besten wissenschaftlich untersuchten achtsamkeitsbasierten Verfahren – MBSR (Mindfulness-Based-Stress-Reduction) und MBCT (Mindfulness-Based-Cognitive-Therapy) – werden in diesem Buch vorgestellt."
        Inhaltsverzeichnis: PDF auf der Homepage des Verlages.
        Leseprobe: PDF auf der Homepage des Verlages.
        Autorin: "Petra Meibert, Essen, Dipl.-Psychologin, deutschlandweit aktiv in Ausbildung und Verbreitung von MBCT (Mindfulness-Based-Cognitive Therapy), hat an verschiedenen Forschungsprojekten zur MBCT mitgearbeitet. Sie ist seit 2005 als Ausbilderin für MBSR sowie MBCT tätig und ist spezialisiert in Methoden der humanistischen Psychotherapie."
        Bewertung: Hilfreich und kompakte Unterstützung, wie das Konzept der Achtsamkeit psychotherapeutisch eingesetzt und genutzt werden kann. In der Zusammenfassung, S. 122, wird ausgeführt: "Die Stärke achtsamkeitsbasierter Methoden liegt in ihrer störungsüber-greifenden Wirkung. Die Ergebnisse, insbesondere aus der Forschung zu den Wirkfaktoren, lässt darauf schließen, dass durch die regelmäßige Praxis der Achtsamkeit, dysfunktionale Prozesse beeinflusst werden, die für die Entstehung bzw. Aufrechterhaltung unterschiedlicher Störungen von Bedeutung sind (Hofmann et al. 2010). Die Beziehung zum eigenen Selbst und eine Uberidentifikation mit Gedanken oder Gefühlen, die Ablenkungstendenz des Geistes, eine zu starke Abwehr gegenüber Emotionen oder anderen aversiven Erfahrungen, sind vermutlich auch allgemeine Vul-nerabilitätsfaktoren, die bei allen Menschen zur Ausbildung von Leidenszuständen führen."
        Querverweis: Heilmittel-Monographie Meditation * Psychologie des Bewussstseins und der Aufmerksamkeit *



    Bibliographie:  Klug, Wolfgang & Zobrist, Patrick (2016) Motivierte Klienten trotz Zwangskontext  Tools für die Soziale Arbeit. 2. aktualisierte Auflage 2016. 168 Seiten. 4 Abb. 5 Tab. Mit 20 Arbeitsblättern als Online-Zusatzmaterial. München: Reinhardt. (ISBN 978-3-497-02593-0) kt € [D] 26,90 / € [A] 27,70 / SFr 33,80 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
        Verlags-Info: "Hilfe, mir wird geholfen! "Sie können mir doch eh nicht helfen!" Solchen Aussagen und Haltungen begegnen SozialarbeiterInnen, wenn sie mit unfreiwilligen und unmotivierten KlientInnen arbeiten. In Zwangskontexten kann Motivation nicht vorausgesetzt werden, aber SozialarbeiterInnen können sie fördern! Wie entsteht Motivation und wie kann sie verändert werden? Wie kann die Fachkraft-Klient-Beziehung motivationsfördernd gestaltet werden? Und wie geht man mit Widerstand professionell um? Auf die Grundlagen folgt ein umfangreiches Manual mit 15 Interventionsanleitungen für die konkrete motivationsfördernde Arbeit mit den KlientInnen. Arbeitsblätter können Sie sich hier herunterladen und mit dem Passwort aus dem Buch (S. 8) öffnen:"
        Ergänzend: Das Thema ist des Buches wird S. 16 wie folgt eingeleitet: "1   Motivation im Zwangskontext -was ist das? Motivation als Schlüsselfaktor  Überall, wo Klienten gezwungen werden, sich der Sozialen Arbeit auszusetzen, ist „Motivationsarbeit" ein Kerngeschäft sozialarbeiterischer Tätigkeit. So heißt es beispielsweise in den Standards der Bayerischen Bewährungshilfe: „Die Betreuung durch den Bewährungshelfer ist in erster Linie als Hilfe zur Selbsthilfe zu verstehen. Sie beinhaltet Motivation und Anleitung zu notwendigen Verhaltensänderungen." (Zentrale Koordinierungsstelle Bewährungshilfe 2012, 8) Motivationsförderung ist wohl die „Kernaufgabe der Arbeit im Zwangskontext" (Mayer 2010, 156), denn sind die Klienten motiviert, an ihren Risikopotentialen zu arbeiten, senkt dies ihre Gefährdung und die der möglichen Opfer. Die Motivation, nicht mehr straffällig zu werden, ist nach Farrall (2009) einer der Schlüsselfaktoren für den Ausstieg aus der Kriminalität. Auch andere Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit, wie z.B. Kinder- und Erwachsenenschutz, gesetzliche Betreuung etc. können, wie wir noch zeigen werden, als Zwangskontexte verstanden werden. Deshalb kommt der Motivationsarbeit eine besondere Bedeutung zu. Fast zwangsläufig ergibt sich daraus die Frage: Was heißt das methodisch? Was wissen wir über Methoden der Motivationsförderung unter den besonderen Bedingungen der Zwangskontexte?"
        Inhaltsverzeichnis: PDF auf der Homepage des Verlages.
        Leseprobe: PDF auf der Homepage des Verlages.
        Autoren: "Prof. Dr. Wolfgang Klug, Dipl. Soz.-Päd., lehrt Soziale Arbeit an der Katholischen Universität Eichstätt / Ingolstadt.
    Patrick Zobrist, Dipl. Sozialarbeiter, ist Dozent und Projektleiter im Bereich Soziale Arbeit an der Hochschule Luzern."
        Bewertung: Ein außerordentlich wichtiges Thema, kompakt aufbereitet mit unterstützenden Arbeitsblättern für die praktische Arbeit.
        Querverweise: Gewissenstypologie und Straftäterbehandlung * Heilmittelmonographie Lenken & Lassen * Wünschen & Wollen.



        Bibliographie:  Preuss, Wilhelm F. (2016) Geschlechtsdysphorie, Transidentität und Transsexualität im Kindes- und Jugendalter. Diagnostik, Psychotherapie und Indikationsstellungen für die hormonelle Behandlung. Mit einem Vorwort von Franz Resch und Michael Schulte-Markwort (Bausteine der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie; 5). München: Reinhardt. 288 Seiten. 4 Tab. (ISBN 978-3-497-02554-1) kt € [D] 39,90 / € [A] 41,10 / SFr 48,70 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
        Verlags-Info: "Im „falschen“ Körper gefangen? Es gibt Kinder und Jugendliche mit dem Körper eines Jungen, die sich als Mädchen fühlen – und umgekehrt. Sie leiden oft stark unter ihren nicht stimmigen Geschlechtsmerkmalen, selbst wenn sie von anderen in ihrer Besonderheit akzeptiert werden. In der Pubertät werden sie massiv damit konfrontiert, dass ihre körperliche Entwicklung nicht zu ihrem Empfinden passt. Man spricht dann von „geschlechtlichem Unbehagen“ oder „Geschlechtsdysphorie“. Bei einigen Jugendlichen ist der Leidensdruck nur mit einer pubertätsaufhaltenden Behandlung und einer darauf folgenden gegengeschlechtlichen Hormontherapie zu lindern. Das Buch zeigt, wie Fachleute erkennen können, was Heranwachsende, die unter einer Geschlechtsdysphorie leiden, für ihre Persönlichkeitsentwicklung brauchen.Es beschreibt, wie man sie bei ihrer Identitätsfindung therapeutisch begleiten und ihre Rat suchenden Angehörigen unterstützen kann."
        Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Verlagshomepage.
        Leseprobe: als PDF auf der Verlagshomepage (Einführung in die Klinik), hieraus: "Unter dem Begriff der Geschlechtsdysphorie  versteht
    man das Leiden, das entsteht, wenn das zugewiesene Geschlecht  mit  dem  empfundenen und oder  zum  Ausdruck gebrachten Geschlecht nicht übereinstimmt (Steensma et al. 2013).
    Bei anhaltender Geschlechtsdysphorie kann sich ein Geschlechtsidentitätsempfinden  entwickeln,  das  nicht  mit  den  körperlichen Geschlechtsmerkmalen übereinstimmt.
            Geschlechtsidentitätsempfinden
      Die Qualität des Geschlechtsidentitätsempfindens
      oder auch des Geschlechtsidentitätsgefühls
      oder auch des Geschlechtszugehörigkeitsempfindens
      oder  auch  des  geschlechtlichen  Zugehörigkeitsempfindens
      oder auch des geschlechtlichen Zugehörigkeitsgefühls
      kann nur annähernd umschrieben werden.
      Es handelt sich um
      das Empfinden,
      das Grundgefühl,
      die innere Überzeugung,
      das Wissen,
      die Gewissheit,
      dem weiblichen oder dem männlichen Geschlecht
      oder einer anderen Geschlechtsidentität aus dem Gender-
      Spektrum
      anzugehören.
    Den Begriff Geschlechtsidentitätsempfinden könnte man auch durch Begriffe wie  „Geschlechtszugehörigkeitsempfinden“ oder  „Geschlechtsidentitätsgefühl“  oder  „Geschlechtszugehörigkeitsgefühl“ austauschen.
        Die   Begriffe   „Geschlechtsidentitätsempfinden“   oder   „Geschlechtszugehörigkeitsempfinden“  haben  den  Vorteil,  dass  sie  rein phänomenologisch, subjekt-nah und konstrukt-fern, und damit alltagssprachlich, verwendet werden können. „Subjektnah“ heißt: es wird nach dem subjektiven Erleben des Patienten  gefragt,  eben  nach  seinem  „Empfinden“.  „Konstrukt-fern“  will sagen, dass sich die Frage nach dem Empfinden von Konstrukten wie „Kerngeschlechtsidentität“ oder „Geschlechtsidentität“ fernhalten will.
      Empfinden  beschreibt, was ein Mensch in sich als gegeben vor findet.
      Was ein Mensch in sich vorfindet, kann er sich  nicht aussuchen.
      ...
      Leidensdruck
      Wie groß der Leidensdruck unter einer unbehandelten Geschlechtsdysphorie werden kann, zeigen die Befunde aus Studien  über  Inanspruchnahme-Populationen  von  Spezialambulanzen.  In  20 %  –  50  %  der  Fälle  ist  es  zu  Selbstverletzungen  gekommen. Bei 10
      % der Patienten fanden sich Suizidversuche in der Vorgeschichte. Der Prozentsatz derjenigen, die unter Suizidgedanken leiden ist um ein Vielfaches höher. Circa 40 % – 60  %  der  Patienten  hatten  zusätzliche  psychiatrische  Diagnosen. Am häufigsten waren affektive Störungen (F30–F39), neurotische  Störungen,  Belastungsstörungen  und  somatoforme  Störungen  (F40–48)  (Becker  I.  et  al.  2014).  Dazu  muss  gesagt  werden, dass sich die subjektiven Erlebensweisen und die sichtbaren Verhaltensweisen unter dem Leidensdruck einer tiefgrei-
      fenden und anhaltenden Geschlechtsdysphorie nur schwer von reaktiven Symptombildungen mit entsprechend diagnostizierbaren psychischen Begleiterkrankungen (z. B. Flucht in süchtiges Verhalten) unterscheiden lassen. Kompliziert wird es, wenn komorbide psychische Störungen indirekt mit der Geschlechtsidentitätsproblematik  in  Verbindung  stehen  (z.  B.  Traumatisierung  in  Folge  von  Misshandlungen  durch  einen  Elternteil,  das  versucht  hat,  dem  Kind  das  Cross-Dressing  auszutreiben). Darüber  hinaus  können  –  statistisch  zufällig  –  körperliche
      und  psychische  Komorbiditäten  auftreten,  die  nichts  mit  der  Geschlechtsidentitätsstörung zu tun haben."
        AutorInnen: "Dr. med. Wilhelm F. Preuss, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, ist am „Institut für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie“ des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf tätig. Er hat dort 2006 die „Interdisziplinäre Sprechstunde für Kinder und Jugendliche mit Problemen der Geschlechtsidentität“ mitbegründet und ist Mitglied der bundesweiten Arbeitsgruppe zur Erarbeitung von „Leitlinien zur Behandlung der Geschlechtsdysphorie“."
        Bewertung: Ein sehr wichtiges Buch zu einem selten so gründlich behandelten und praktischb aufbereiteten Thema, das vielen helfen kann, mit Transsexualität im Kindes- und Jugendalter besser fertig zu werden. Umfassende Aufbereitung mit einem unterstützenden Anhang, z.B. regionale Selbsthilfeangebote für Trans-Jugendliche und ihre Familien -  und Register. Eine weitere Pinoniertat des Verlages. > Wenn Kinder anders fühlen.
    > Querverweis: Grundwissen Geschlechtsidentität und sexuelle Abweichungen.


        Bibliographie: Godde, Ben; Voelcker-Rehage, Claudia & Olk, Bettina (2016) Einführung Gerontopsychologie Didaktisiert mit Marginalienspalte, Definitionen, Kästen, Glossar (PsychoMed compact; 9). München: Reinhardt. 270 Seiten. 26 Abb. 2 Tab. UTB-M (978-3-8252-4567-2) kt € [D] 34,99 / € [A] 36,00 / SFr 42,70 Preis E-Book: € [D] 27,99 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
        Verlags-Info: "Altern: ein lebenslanger Entwicklungsprozess Das Lehrbuch zur Gerontopsychologie gibt einen verständlichen Überblick über die Grundlagen und Mechanismen des Alterns und zeigt Ansatzpunkte für erfolgreiches und gesundes Altern im Sinne der Lebensspannenpsychologie auf. Theorien zur Gerontopsychologie, empirische Befunde und Anwendungsbeispiele aus verschiedenen Disziplinen (Psychologie, Neurowissenschaften, Bewegungswissenschaften, Biologie u. a.) beleuchten den Alternsprozess in all seinen Facetten. Dabei werden pathologische Alterungsprozesse und altersbedingte Krankheiten ebenso beschrieben wie Strategien der Prävention und Intervention. Berücksichtigt wird immer auch der soziale Kontext (Arbeit, Familie, Gesellschaft) der Altersentwicklung."
        Inhaltsverzeichnis: als PDF auf der Verlagshomepage.
        Leseprobe: als PDF auf der Verlagshomepage (Definition von Alter und Altern), hieraus: "Das Alter und Altern sind nicht ein- sondern mehrdimensional. So lässt sich beispielsweise das kalendarische (oder chronologische) Alter vom biologischen, psychologischen, sozialen und subjektiven Alter unterscheiden. Während das biologische (oder auch funktionale) Alter(n) vor allem die biologischen und physiologischen Funktionen
    und Prozesse im Körper betrifft, umfasst das psychologische Altern Facetten wie etwa die Entwicklung und Alterung des Geistes, der Persönlichkeit oder auch der sozialen Bezogenheit (Kessler et al., 2010). Das  soziale  Alter  hingegen  bezeichnet  die  Zugehörigkeit  zu  einer  Alterskategorie  und  drückt  die  damit  einhergehende  Übernahme  oder den Verlust von altersgebundenen Rollen und Positionen aus (Settersten & Mayer, 1997)."
        AutorInnen: "Prof. Dr. Ben Godde lehrt Neurowissenschaften und kognitive Psychologie an der Jacobs-Universität Bremen. Prof. Dr. Claudia Voelcker-Rehage lehrt Sportpsychologie (Prävention und Rehabilitation) und Neurokognition der Bewegung an der TU Chemnitz. Prof. Dr. Bettina Olk lehrt Kognitive Psychologie und Neuropsychologie an der HSD Hochschule Döpfer in Köln und ist in der Gerontopsychiatrie am St. Alexius-/St. Josef-Krankenhaus in Neuss tätig."
        Bewertung: Ein interessantes, aktuelles und wichtiges Buch zu einem der großen biopsychosozialen Themen unser Zeit. Kompakt und praktisch hilfreich mit Glossar, Linksammlung, Literatur und Sachregister. > Schnittpunkte des Lebens - Lebenszyklus und Entwicklungspsychologie.


        Bibliographie:  Brill, Stephanie & Pepper, Rachel (2016) Wenn Kinder anders fühlen – Identität im anderen Geschlecht. Ein Ratgeber für Eltern. München: Reinhardt. Mit einem Vorwort von Norman P. Spack. Aus dem Englischen übersetzt von Friedrich W. Kron und Raimund J. Fender. 2., aktualisierte Auflage 2016. 248 Seiten. (ISBN 978-3-497-02604-3) kt € [D] 26,90 / € [A] 27,70 / SFr 33,80 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
        Verlags-Info: "Ihr sechsjähriger Sohn will im Kleid zur Schule gehen? Ihre kleine Tochter behauptet: „Ich bin nicht 'sie', ich bin 'er'!“ Handelt es sich um eine Entwicklungsphase oder könnte Ihr Kind „transident“ sein, d.?h. sich nicht seinem biologischen Geschlecht zugehörig fühlen, sondern dem anderen? Dieses Buch ist ein Ratgeber für Eltern und alle, die transidente Kinder und Heranwachsende betreuen und begleiten."
        Inhaltsverzeichnis: PDF auf der Verlagshomepage und hier.
        Leseprobe:  PDF auf der Verlagshomepage und hier.
        AutorInnen: "Stephanie Brill, Hebamme, Gründerin der Organisation „Gender Spectrum Education and Training", Oakland (Kalifornien), begleitet Familien mit „nicht geschlechtskonformen“ Kindern, bildet Fachleute auf diesem Gebiet weiter. Rachel Pepper, Oakland (Kalifornien), koordiniert die „Lesbian, Gay, Bisexual, and Transgender Studies (LGBTS)" an der Yale University."
        Bewertung: Schön, dass nun auch eine Arbeit zu diesem schwierigen Thema für Kinder vorliegt, noch dazu in dem so wichtigen und hilfreichen Ratgeberformat für Eltern mit vielen, ja umfassend anmutenden Themenangeboten (> Inhaltsverzeichnis). Eine Pinoniertat des Verlages. > Geschlechtsdysphorie ...
        > Querverweis: Grundwissen Geschlechtsidentität und sexuelle Abweichungen.
     


        Bibliographie:  Speck, Otto (2016) Menschen mit geistiger Behinderung. Ein Lehrbuch zur Erziehung und Bildung. 12., überarbeitete Auflage 2016. München: Reinhardt. 413 Seiten. 17 Abb. 4 Tab. (ISBN 978-3-497-02606-7) kt € [D] 39,90 / € [A] 41,10 / SFr 48,70 (alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt.)
        Verlags-Info: "Das Standardwerk der Geistigbehindertenpädagogik bezieht sich nicht nur auf unmittelbar Pädagogisches,sondern auch auf psychologische, medizinische, anthropologische und ethische Fragestellungen, die für die pädagogische Praxis mit Menschen mit geistiger Behinderung relevant sind. Otto Speck stellt in der Neuauflage die Diskussion um die UN-Behindertenrechtskonvention dar und entwirft ein differenziertes Modell schulischer Inklusion. Dieses Lehrbuch zum Thema der Geistigbehindertenpädagogik, mit einer Gesamtauflage von über 35.000 Exemplaren, ist ein richtungsweisendes Grundlagenwerk für alle Berufsgruppen, die in den verschiedensten pädagogischen und sozialen Einrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung arbeiten. Für die 12. Auflage wurde das Buch zur Geistigbehindertenpädagogik durchgängig überarbeitet und um das Thema Präimplantationsdiagnostik ergänzt."
        Inhaltsverzeichnis: PDF auf der Verlagshomepage und hier.
        Leseprobe: PDF auf der Verlagshomepage und hier: "3.4 Epidemiologische Befunde – Mehrfachbehinderungen"
        Autor: "Prof. Dr. Otto Speck ist emeritierter Ordinarius für Sonderpädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität München."
        Bewertung: Die 12. Auflage spricht für sich und zu Recht ein Standardwerk genannt.
     





    Anmerkungen
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    Inhaltsverzeichnisse Wenn Verlage auf ihren Seiten keine Inhaltsverzeichnisse mitteilen, kann man solche aber inzwischen öfter bei Universitätsbibliotheken finden (Beispiel). Da die die URL Adressen sich mit Neuauflagen oder aus anderen Gründen des öfteren ändern, werden hier keine direkte Links mitgeteilt, um die Fehlermeldungen 404 auf unseren Seiten zu reduzieren.
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    Bewertung. Bewertungen sind immer subjektiv, daher sind wir in unseren Buchpräsentationen bemüht, möglichst viel durch die AutorInnen selbst sagen zu lassen. Die Kombination Inhaltsverzeichnis und Zusammenfassungen sollte jede kundige oder auch interessierte LeserIn in die Lage versetzen selbst festzustellen, ob sie dieses oder jenes genauer wissen will. Prinzipiell ist die IP-GIPT nicht kommerziell ausgerichtet, verlangt und erhält für Buchpräsentationen auch kein Honorar. Meist dürften aber die BuchpräsentatorInnen ein kostenfreies sog. Rezensionsexemplar erhalten. Die BuchpräsentatorIn steht gewöhnlich in keiner Geschäftsbeziehung zu Verlag oder den AutorInnen; falls doch. so wird dies ausdrücklich vermerkt: Geschäftsbeziehungen. Die IP-GIPT gewinnt durch gute Buchpräsentationen an inhaltlicher Bedeutung und Aufmerksamkeit und für die PräsentatorInnen sind solche Darstellungen auch eine Art Fortbildung - so gesehen haben natürlich alle etwas davon, am meisten, wie wir hoffen InteressentInnen und LeserInnen.
    ___

    Querverweise
    Standort: Buch-Vorstellungen 02.
    *
    Buch-Vorstellungen 01 *
    Buch-Präsentationen, Literaturhinweise und Literaturlisten in der IP-GIPT. Überblick und Dokumentation.

    *

    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
    Buchpräsentation site:www.sgipt.org. 
    *
    Information für Dienstleistungs-Interessierte.
    *



    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Buch-Vorstellungen 02. Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/lit/BuchVor/BuchV02.htm
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    Änderungen Kleinere Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet und ergänzt.
    14.03.15  angelegt.
     



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