Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=09.10.2016 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 06.11.16
    Impressum: Diplom-Psychologe  Dr. phil. Rudolf Sponsel  Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Psychotherapie, Bereich ADEIS, und hier speziell zum Thema:

    Allgemeine und Integrative Psychotherapie

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    "Es gib viele Arten und Wege der Psychotherapie. Alle sind gut, die zum Ziel der Heilung führen." 
    Freud 12.12.1904 Wien, Vortrag "Über Psychotherapie"
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    Originalarbeit von Rudolf Sponsel, Erlangen
    ursprünglich für Wikipedia geschrieben
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    Inhaltsverzeichnis
    Schulen- und methodenübergreifender Ansatz.
    Geschichte der allgemeinen und integrativen Psychotherapie.
    Literatur (Auswahl).
    Zeitschriften.
    Glossar, Anmerkungen, Endnoten: 
        Einzelnachweise.
        Wikipedia.
    Querverweise * Zitierung * Änderungen *
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    Schulen- und methodenübergreifender Ansatz

    Die allgemeine und integrative Psychotherapie geht davon aus, dass die individuelle Einmaligkeit eines Menschen und seiner Lebenssituation es erfordern, dass man in jedem Einzelfall einen individuellen, maßgeschneiderten Therapieansatz entwickelt, der auch flexibel an den Therapiefortschritt angepasst und verändert wird. Der Realitätsrahmen (Zeit, Mittel, Rahmenbedingungen) muss dabei ebenso berücksichtigt werden wie der ganze Mensch: Körper, Geist, Seele, in seiner Umwelt. Wichtige Bezugspersonen werden – soweit gewünscht, hilfreich und bereit – einbezogen.

    Die Entwicklung der Psychotherapie hat seit 1970 dazu geführt, dass immer mehr psychologisch-psychotherapeutische Methoden, Techniken und Therapieprogramme erkannt, ausgearbeitet und geprüft wurden. Die meisten PsychotherapeutInnen haben Mehrfachweiterbildungen, arbeiten sehr vielseitig und setzen eine Vielzahl von Methoden ein, von denen sie denken, dass sie für ihre KlientInnen und PatientInnen am besten passen und sowohl schonend als auch sehr wirkungsvoll sind. Diese Methoden können im integrativen Verständnis nicht von Anfang an festliegen, sondern müssen vor allem in der Anfangsphase der Therapie herausgefunden werden. Je nach Therapiezielen, Therapiephase und Fortschritten werden mehr im Mittelpunkt stehen:
     

    • Klärungen von (Zwischen-)Therapiezielen, von (lebensleitenden) Werten und Idealen;
    • Empfinden, Fühlen, Spüren und Erleben oder die körperliche Seite;
    • Berücksichtigung des neurobiologischen/neuropsychologischen Hintergrundes;
    • Klären und Verstehen der persönlichen Entwicklung (Methode: Anamnese und Durcharbeiten der Vergangenheit und Gegenwart);
    • Analyse, Klären und Verstehen eines besonderen Problems, Symptoms oder Störungsbildes, Zusammenhänge erkennen;
    • Entwickeln eines Problemlösungs- oder Therapieplanes;
    • Aufbau und Erwerb, Entfaltung und Verbesserung von Können, Fähigkeiten und Fertigkeiten (Kompetenzen);
    • Entwickeln schlummernder Möglichkeiten (Anlagen, Begabungen, Talente) und
    • Förderung der Stärken, des Geglückten und Positiven („Ressourcenaktivierung“)
    • Überprüfung des Erfolges der bisherigen Methoden (therapiebegleitende Evaluation)


    Es gibt viele Ansätze und Varianten integrativer und allgemeiner Therapie. Auch die Psychotherapieschulen haben sich hier weiter entwickelt. Viele „Integrative“ arbeiten auf dem Hintergrund einer Therapierichtung: die einen mehr. die anderen weniger. Ob der jeweilige Ansatz der richtige ist, muss in einem persönlichen Kennenlerngespräch (Erstgespräch, Informationstermin) herausgefunden werden, wo das integrative Therapiekonzept näher erläutert wird und vor allem herausgefunden wird, ob Vertrauen hergestellt und eine tragfähige Arbeitsbeziehung erwartet werden kann. In der Psychotherapie spielt Selbstverantwortung eine wichtige Rolle: Therapie kann nur gemeinsam gelingen. Wichtig ist, dass in der Therapiestunde Erarbeitetes in den „restlichen“ 167 Stunden der Woche angewendet, erprobt oder umgesetzt wird.

    Tabellengraphik zur Relevanz der Therapieformen nach Suchmaschinenfundstellen



    Geschichte der allgemeinen und integrativen Psychotherapie

    Vor Freud war fast die gesamte Psychiatrie und die damals in ihr enthaltene Psychotherapie – von Freud und seinen Nachfolgern ignoriert [EN1] und verdrängt – Allgemein, Differentiell, Eklektisch, Integrativ und Schulen- und methodenübergreifend (ADEIS), was auch die vielen psychologisch-psychopathologischen Magazine [EN2] ab 1780 belegen.Damals begann die empirische Psychologie sich zu entwickeln.

    Die ersten Messungen zu den Nachempfindungen wurden von Johannes Nikolaus Tetens [EN3] (vermutlich um 1770) berichtet und C. C. E. Schmid [EN4] erkannte bereits 1791 – bald 200 Jahre vor der systemischen Bewegung –, dass der menschliche Leib zum Beispiel ein organisiertes und ein sich selbst organisierendes Wesen ist. Um diese Zeit entdeckte auch Goethe die Konfrontationstherapie  als er so lange auf das Straßburger Münster stieg, bis er von seiner Höhenphobie nachhaltig kuriert war. [EN4a]

    Und bereits 1751 hatte Johann Christian Bolten, Arzt in Halle, festgestellt, dass die Grundlage jeder Psychotherapie auf der gründlichen Kenntnis der Psychologie beruht. Das erste große und systematische Werk zur allgemeinen und integrativen Psychotherapie wurde 1803 von Johann Christian Reil verfasst. Johann Christian August Heinroth (1773–1843), der 1811 in Leipzig den ersten Lehrstuhl für psychische Therapie bekam, hat bereits 1818 in seinem Lehrbuch der psychischen Störungen die große Bedeutung der Heuristik [EN5] im heilkundlichen Handeln erkannt. Behandeln ist nach Heinroth ein heuristisches „Geschäft“.

    Selbst der als Begründer der naturwissenschaftlichen Psychiatrie geltende Wilhelm Griesinger (1817–1868) schrieb in seiner Pathologie und Therapie der psychischen Krankheiten von 1861 im § 205 (S. 471): „Zunächst auch von der Thatsache des empirisch constatirten Erfolges ist auszugehen, indem für die psychische und somatische Heilmethode eine absolut gleiche Berechtigung in Anspruch genommen wird.“ Griesinger scheute sich auch nicht, das Wort Eklektizismus in den Mund zu nehmen und für eine „ecclectische Concession beider Partheien“ (S. 471) einzutreten, wie vor ihm schon in Erlangen Leupoldt in seinem Lehrbuch von 1837 (S. 27).

    1897 legt Leopold Löwenfeld, der in den 1870er Jahren ein paar Jahre in den USA weilte, sein Lehrbuch der gesamten Psychotherapie vor. Es folgt kein Geringerer als Hugo Münsterberg 1909 mit seiner Psychotherapy und 1914 mit einem entsprechenden Abschnitt in Grundzüge der Psychotechnik. Auch Dornblüth, der Begründer des klinischen Wörterbuchs, heute bekannt unter Pschyrembel, schrieb 1911 eine allgemeine Psychotherapie.

    1936 erscheint Saul Rosenzweigs Arbeit Some Implicit Common Factors mit dem berühmten statement: “At last the Dodo said, ‘Everybody has won, and all must have prices.’” Schon 1940 [EN6] gab es erste Bemühungen der verschiedenen Psychotherapierichtungen, sich an einen Tisch zu setzen (hierzu ein Reader in Sponsel 1995, S. 587 f.), unter Mitwirkung von Carl R. Rogers – damals völlig unbekannt, heute weltberühmt – und dem der Psychoanalyse nahestehenden Psychotherapieforscher Saul Rosenzweig, der von Freud so peinlich und unangemessen brüskiert wurde.

    Noch weiter zurück bis ins Jahr 1910 reicht der Zweig der Psychosynthese [EN7], die Roberto Assagioli erstmals in seiner kritischen Dissertation zu Freud skizzierte. Der SEPI-Historiker Arkowitz rechnet noch Kubie (1934), Sears (1944), Shoben (1948,49) zu den frühen Ansätzen (im 20. Jahrhundert!).

    1950 erscheint dann die berühmte Arbeit von Dollard & Miller Personality and Psychotherapy: An Analysis in Terms of Learning, Thinking and Culture. Auch um etwa diese Zeit beginnt Thorne mit seinen Veröffentlichungen. J. D. Frank bringt 1961 (deutsch 1981) seine bahnbrechende Arbeit zu den allgemeinen Heilwirkfaktoren vom Schamanismus bis zur modernen Psychotherapie heraus. Lazarus beginnt seine Entwicklung des technischen Eklektizismus und der multimodalen Therapie nach eigenen Angaben circa 1967.

    Von der humanistischen Psychotherapie her entwickelt Hilarion Petzold in Deutschland ab den 70er Jahren sein großes und anhaltenden Werk: ab 1975 - im gleichen Jahr veröffentlicht Bastine einen wichtigen Artikel in Psychologie Heute - erscheint erstmals die Zeitschrift Integrative Therapie; sein dreibändiges theoretisches Hauptwerk erscheint 1993. 1967 erscheint Neissers Buch zur berühmten kognitiven Wende, die aber im Psychotherapiebereich von Ellis schon 1956 (veröffentlicht 1962) vorweggenommen war. Im gleichen Jahr erscheint Systems of Psychotherapy: A comparative study von Ford & Urban. 1977 erscheint P. Wachtels Buch Psychoanalyse und Verhaltenstherapie: Ein Plädoyer für ihre Integration.

    Ein besonderes Jahr wurde 1979 als Renaud van Quekelberghe das erste moderne und grundlegende Werk zur Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie vorlegte (1977 geschrieben): Systematik der Psychotherapie, womit die theoretischen Grundlagen für den schulen- und methodenübergreifenden Klinischen Psychologen /Psychotherapeutin BDP [EN8] geschaffen wurden.

    Die Konzeption der schulen- und methodenübergreifenden Psychotherapie spielte in der Zertifizierung durch den Berufsverband deutscher Psychologinnen und Psychologen für den klinischen Psychologen / Psychotherapeutin auch eine wichtige und zentrale Rolle [EN9].

    1980 (deutsch 1982) erschien Garfields Psychotherapie: Ein eklektischer Ansatz. Nun ging es rasant weiter und es entstanden in den 70er und 80er Jahren die ersten internationalen ADEIS-Organisationen:

    Die International Academy of Eclectic Psychotherapists (IAEP) [EN10], in der beispielsweise auch Ellis Mitglied ist, hat sich 1982 gegründet und veranstaltet seither Weiterbildungen, (auch internationale Welt-) Kongresse und gibt eine Zeitschrift (JIEP) heraus.

    Die Society for Exploration of Psychotherapy Integration (SEPI) wurde 1983 gegründet und seither werden regelmäßig Weiterbildungen in vielen Ländern der Welt durchgeführt und in der Zeitschrift Journal of Psychotherapy Integration dokumentiert. Ihr gehören derzeit etwa 900 Mitglieder, unter anderen auch viele prominente PsychotherapeutInnen und PsychotherapieforscherInnen an (zum Beispiel Lazarus, Beck, Mahoney, Wachtel, Garfield). Die SEPI versteht sich als eine Einrichtung, die das Gespräch zwischen den Schulen und schulenübergreifende Entwicklungen fördert.

    Aus dem Academy und SEPI Umfeld erscheinen viele Aufsätze und Bücher (beispielsweise Norcross 1986, 1987; Norcross & Goldfried 1992; Stricker & Gold 1993) zur allgemeinen, differentiellen, eklektischen, integrativen und schulen- und methodenübergreifenden Psychotherapie, die aber den grundlegenden und allgemeinen Ansatz von van Quekelberghes Werk nicht wieder erreichen.

    Am 18. November 1993 benannte sich die DGGK (Deutsche Gesellschaft für Gestalttherapie und Kreativitätsförderung) nach 20 Jahren in DGIK (Deutsche Gesellschaft für integrative Therapie, Gestalttherapie und Kreativitätsförderung e. V.) um (circa 700 Mitglieder). Zahlreiche Veröffentlichungen zur Theorie und Praxis der integrativen Therapie sind erschienen, nicht nur im zugehörigen Junfermann-Verlag.

    Der (ehemalige) Lehrstuhl von Klaus Grawe in Bern betreibt seit 1992, inzwischen mit jährlichem Beginn, eine allgemeine Psychotherapieausbildung. In seinem Buch Psychotherapie im Wandel [EN11] heißt es auf S. 787:
     

      „Wir sind der Überzeugung, dass es schon heute möglich ist, in Psychotherapieausbildungen und in der Psychotherapiepraxis eine Annäherung an eine solche Allgemeine Psychotherapie zu verwirklichen. Wir müssen damit nicht warten, bis ein noch besser ausgearbeitetes und besser empirisch überprüftes Konzept vorliegt.“


    Inzwischen haben sich zwei vormals verhaltenstherapeutische Ausbildungsinstitute (München und Bamberg) in CIP, Centrum für integrative Psychotherapie, umbenannt und bilden auch „integrativ“ aus, allerdings mit verhaltenstherapeutischem Schwerpunkt und entsprechender Orientierung.

    Die Schweizer Gruppe Blaser, Heim, Ringer und Thommen legte nach achtjähriger Arbeit 1992 ihr eklektisch-integratives Werk einer effektiven Kurzzeitpsychotherapie vor, das in der Berner psychiatrischen Universitätspoliklinik entwickelt wurde. Dort wird auch ausgebildet. In Freiburg (Deutschland) bildet Kollegin Schramm unter Prof. Berger in IPT (Klerman & Weissman) aus und Berger selbst bildet ebenfalls integrativ, einschließlich Psychoanalyse und Verhaltenstherapie, aus. Die MedizinerInnen sind überhaupt dabei, sehr stark integrativ auszubilden und damit in Richtlinienverfahren Doppelqualifikationen zu erwerben.

    Sponsel (1995) hat in seinem Buch rund 800 Arbeiten (von geschätzten 1000) zur allgemeinen und integrativen Therapie recherchiert und dokumentiert. Holm-Hadulla (2015) illustriert mit zwölf exemplarischen Geschichten wie bindungsorientierte, verhaltenstherapeutische, psychodynamische und existentielle Therapieelemente in der Praxis integriert werden können.



    ChatGPT
    allgemeine und integrative psychotherapie, Abruf 26.08.2023, 22:20: https://chatgpt.ch/
    "Die allgemeine und integrative Psychotherapie ist ein Ansatz, der verschiedene therapeutische Methoden und Techniken aus verschiedenen Schulen und Richtungen der Psychotherapie kombiniert. Das Ziel ist es, eine individuell angepasste Behandlung anzubieten, die auf die Bedürfnisse und Ziele des einzelnen Klienten abgestimmt ist.
        Der integrative Ansatz ermöglicht es dem Therapeuten, aus einer breiten Palette von therapeutischen Techniken und Theorien zu wählen, um die bestmögliche Unterstützung für den Klienten zu bieten. Dies kann Elemente aus kognitiver Verhaltenstherapie, psychodynamischer Therapie, humanistischer Therapie und anderen Ansätzen umfassen.
        Die allgemeine und integrative Psychotherapie berücksichtigt die individuellen Umstände, Persönlichkeitsmerkmale und Lebenserfahrungen des Klienten. Sie zielt darauf ab, die psychische Gesundheit zu fördern, Symptome zu lindern, Beziehungen zu verbessern und persönliches Wachstum zu ermöglichen.
        Es ist wichtig zu beachten, dass ich als AI-Assistent keine persönliche Erfahrung mit Psychotherapie habe und keine therapeutische Behandlung anbieten kann. Es wird empfohlen, sich an einen qualifizierten Psychotherapeuten oder Fachmann zu wenden, um individuelle Unterstützung zu erhalten."




    Literatur (Auswahl)
     

    • Bergmann, Gustav, von (1932) Funktionelle Pathologie. Berlin: Springer.
    • Blaser, A.; Heim, E.; Ringer, C.; Thommen, M. (1992) Problemorientierte Psychotherapie. Ein integratives Konzept. Bern: Huber.
    • Binswanger, O. (1896) Allgemeine Psychotherapie. In: Therapie der Neurasthenie. In: Die Pathologie und Therapie der Neurasthenie, 368ff. Jena: Fischer.
    • Bolten, J. C. (1751) Gedancken von psychologischen Curen. Halle im Magdeburgischen: Hemmerde.
    • Corsini, R. J. (dt. 1983, orig. 1981) Handbuch der Psychotherapie. 2 Bde. Weinheim: Beltz.
    • Damm, S. R. (1995). Mehrphasentherapie. Eine Methodenkombination für die psychotherapeutische Praxis. München: Pfeiffer.
    • Dessoir, Max (1902) Geschichte der neueren Deutschen Psychologie. 2. A. 1. Bd. Berlin: Duncker. Darin auch: Psychopathologie und Psychotherapie, S. 524–528.
    • Dornblüth, O. (1911) Allgemeine Psychotherapie. In: Die Psychoneurosen, 561-571. Leipzig: Veit & Comp.
    • Ellenberger, H. F. (dt. 1973) Die Entdeckung des Unbewußten. 2 Bde. Bern: Huber.
    • Frank, J. D. (dt. 1981, orig. 1961) Die Heiler. Wirkungsweisen psychotherapeutischer Beeinflussung. Vom Schamanismus bis zu den modernen Therapien. Stuttgart: Klett-Cotta.
    • Friedreich, J. B. (1830) Literärgeschichte der Pathologie und Therapie der psychischen Krankheiten. Von den ältesten Zeiten bis zum neunzehnten Jahrhundert. Nachdruck der Ausgabe Würzburg 1830: Amsterdam 1965: Bonset.
    • Garfield, S. (dt. 1982, orig. 1980) Psychotherapie - Ein eklektischer Ansatz. Weinheim: Beltz.
    • Gerlach, H. E.; Herrmann, O. (1966) Goethe erzählt sein Leben. Frankfurt: Fischer.
    • Glatzel, P. M. (1995). Allgemeine Systemtherapie - Überlegungen zu einer universellen Therapietheorie und ihrer Anwendung auf die psychotherapeutische Praxis. Fortschritte Neurologie und Psychiatrie 63, 49-58.
    • Goethe, J. W. v. (1770) In: Gerlach et al. (1966).
    • Grawe, Klaus (1976) Differentielle Psychotherapie I. Bern: Huber.
    • Grawe, K.; Donati, R.; Bernauer, F. (1994) Psychotherapie im Wandel. Von der Konfession zur Profession. Göttingen: Hogrefe.
    • Grawe, K. (1995). Grundriß einer allgemeinen Psychotherapie. Psychotherapeut 40, 130 145.
    • Griesinger, W. (1861) Die Pathologie und Therapie der psychischen Krankheiten. Stuttgart: Krabbe.
    • Heim, E. (1996) Begründung der integrativen Psychotherapie. In: Senf, W.; Broda, M. (1996, Hg.), S. 231–235.
    • Heim, E. (1996) Modelle der Ausbildung in integrativer Psychotherapie. In: Senf, W.; Broda, M. (1996, Hg.), S. 235–240.
    • Heinroth, J. A. C. (1818). Lehrbuch der Störungen des Seelenlebens oder der Seelenstörungen. 2 Bde. Leipzig: Vogel.
    • Holm-Hadulla, R.M. (2012) Goethe’s Anxieties, Depressive Episodes and (Self-)therapeutic Strategies:  Contribution to Method Integration in Psychotherapy. Psychopathology, 46, 266-274.
    • Holm-Hadulla, R. M. (2015). Integrative Psychotherapie. Zwölf exemplarische Geschichten aus der Praxis. Stuttgart: Klett-Cotta.
    • Holm-Hadulla, R. M. (2016). Integrative Psychotherapy of Patients with Schizophrenic Spectrum Disorders: The Case of a Musician Suffering From Psychotic Episodes. Journal of Psychotherapy Integration.
    • Hutterer-Krisch, R.; Kriz, J.; Parfy, E.; Margreiter, U.; Schmetterer, W.; Schwentner, G. (1996). Psychotherapie als Wissenschaft - Fragen der Ethik. Wien: Facultas.
    • Hummitzsch, H. (1995). Psychotherapie. Ein schulenübergreifender Ansatz. Heidelberg: Asanger.
    • Kiesler, D. J. (dt. 1977, orig. 1966) Die Mythen der Psychotherapieforschung und ein Ansatz für ein neues Forschungsparadigma. In: Petermann (1977, Hg.), 7-50.
    • Lazarus, A. A. (1973, neu 1995) Multimodal behavior therapy: Treating the BASIC ID. Journal Nerv. Ment. Dis. 156, 404-411. Ein Sammelband erschien 1978 in Deutsch.
    • Leupoldt, J. M. (1837) Lehrbuch der Psychiatrie. Leipzig: Voss.
    • Löwenfeld, L. (1897). Lehrbuch der gesammten Psychotherapie. Wiesbaden: Bergmann.
    • Mallach, H. J.; Schlenker, G.; Weiser, A. (1993) Ärztliche Kunstfehler. Eine Falldarstellung aus Praxis und Klinik sowie ihre rechtliche Wertung. Stuttgart: G. Fischer.
    • Mechler, A. (1966) Das Wort „Psychiatrie“. Historische Anmerkungen. Nervenarzt 34,9, 405-406.
    • Moritz, K. P. (1783–1793, Hg.) Erkenne dich selbst - Magazin zur Erfahrungs-Seelenkunde. 10 Bde. Neu aufgelegt 1986, Nördlingen: Greno.
    • Münsterberg, H. (1909). Psychotherapy. New York: Moffart, Yard & Comp.
    • Münsterberg, H. (1920, 2A) Psychotherapie. In: Grundzüge der Psychotechnik, 329-441. Leipzig: Barth.
    • Norcross, J. C., & Goldfried, M. R. (2005, Eds.) Handbook of psychotherapy integration (2nd ed.). New York: Oxford.
    • Pawlow’s „Fall“: In: Schipkowensky, N. (1965, S. 236 f.) Auch in Sponsel (1995, Fälle S. 447f).
    • Petermann, F. (1977, Hg.) Psychotherapieforschung. Weinheim: Beltz.
    • Petzold, H. (1993). Integrative Therapie. Modelle, Theorien und Methoden für eine schulenübergreifende Psychotherapie. 3 Bde. Paderborn: Junfermann.
    • Plutarch (46 125, dt. 1979) Lebensklugheit und Charakter. Aus den 'Moralia', ausgewählt, übersetzt und eingeleitet von R. Schottlaender. Wiesbaden: VMA.
    • Quekelberghe, R. v. (1979) Systematik der Psychotherapie. Vergleich und kognitiv-psychologische Grundlegung psychologischer Therapien. München: Urban & Schwarzenberg.
    • Quekelberghe, R. v. (1988) Anna. Eine Lebenslaufanalyse: Köln: Edition Humanistische Psychologie.
    • Rahm, D.; Otte, H.; Bosse, S.; Ruhe Hollenbach, H. (1993, 2.A.) Einführung in die Integrative Therapie. Paderborn: Junfermann.
    • Reil, J. C. (1803). Rhapsodieen über die Anwendung der psychischen Curmethode auf Geisteszerrüttungen. Halle: Curt’sche Buchhandlung. Bemerkung: Erstes systematisches Werk zur Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie.
    • Reil, J. C.; Kayßler, A. B. (1805, Hg.) Magazin für die psychische Heilkunde. Berlin. Nachdruck 1966: Amsterdam: Bonset.
    • Reil, J. C.; Hoffbauer, J. C. (1808, 1812, Hg.) Beyträge zur Beförderung einer Kurmethode auf psychischem Wege. 2 Bde. Halle: Curt’sche Buchhandlung.
    • Schipkowensky, N. (1965) Iatrogenie oder befreiende Psychotherapie. Leipzig: Hirzel.
    • Schmid, C. C. E. (1791) Empirische Psychologie. Jena: Crökersche Handlung.
    • Schneider, P. J. (1824) Entwurf zu einer Heilmittellehre gegen psychische Krankheiten oder Heilmittel in Beziehung auf psychische Krankheitsformen. Innentitel: Medicinisch-practische Adversarien. Zweite Lieferung. Tübingen: Laupp.
    • Schramm, E. (1996) Interpersonelle Psychotherapie mit dem Original-Therapiemanual von Klerman, Weissman, Rouansville und Chevron. Stuttgart: Schattauer.
    • Senf, W.; Broda, M. (1996, Hg.) Praxis der Psychotherapie. Ein integratives Lehrbuch für Psychoanalyse und Verhaltenstherapie. Stuttgart: Thieme. Bemerkung: Das ist kein integratives Lehrbuch, sondern eine gemeinsame Veröffentlichung der “Richtlinienverfahren” (PA, VT) mit einem kleinen Exkurskapitel wirklich integrativer Psychotherapie (12 Seiten von rund 580).
    • Sponsel, R. (1982, 1983, 1984) CST SYSTEM: CST: Charakter Struktur Test (nach Riemann), Motivgruppenanalyse, VS: Vitalitäts Skala (Ich-Stärke), PSBS: Psychosomatische-Belastungs-Skala, GVS: Gefühls-Verhältnis-Skala, SKS: Selbstkritik-Skala, LZS: Lebens-Zufriedenheits-Skala, SZS: Selbst-Zufriedenheits-Skala, darin zusammengefasst zur Therapieerfolgskontrolle: BA: Befindlichkeitsanalyse (VS, SKS, PSBS, GVS, LZS, SZS). Erlangen: IEC-Verlag. Darin auch: Gestalttherapeutische Emotionstheorie. Neuropsychologie der Emotionen nach Guttmann. Primärtherapeutische Gefühlstheorie. Die Gefühlslehre Wilhelm Wundts. Mit einem EDV-Auswertungs- und Wissenschaftsdienst.
    • Sponsel, R. (1984). Lebens- und Selbstzufriedenheit als Psychotherapieerfolgskontrolle. Praktische Systematik psychologischer Behandlungsforschung. Dissertation, Erlangen: IEC-Verlag.
    • Sponsel, R. (1994a) Über Bindung, Beziehung und das Messen in der Psychologie. Praxis der Rechtspsychologie (4), 2, 121-129.
    • Sponsel, R. (1995) Handbuch Integrativer Psychologischer Psychotherapie. Zur Theorie und Praxis der schulen- und methodenübergreifenden Psychotherapie. Ein Beitrag zur Entmythologisierung der Psychotherapieschulen. Mit einem 74-teiligen Reader zur Psychotherapie, ihrer Geschichte, Forschung und Methodologie und 43 Fallbeispielen zur Demonstration der allgemeinen psychologischen Heilmittellehre. Erlangen: IEC Verlag.  Rezensionen:
      • Rezension von Prof. Dr. R. van Quekelberghe in Report Psychologie 3/96, S. 230f.
      • Rezension von R. Adam in VPP Aktuell 1/97, S. 10.
      • Rezension von Wolfgang Hass in Integrative Therapie 1/96, S. 100.
      • Rezension von Martin R. Textor Psychotherapie Forum 1997, 5 (3), 188-189..
    • Sponsel, R. (1997a). Theorie und Praxis einer allgemeinen und speziellen psychologischen Heilmittellehre, Psychotherapiesprache und Methodologie. Erweiterter und überarbeiteter Sonderdruck des Vortrags auf dem 4. Dt. Psychologentag des BDP, 19. Kongreß für Angewandte Psychologie 2.-5. Oktober 1997 in Würzburg. 34 S., mit über 20 Illustrationen und Graphiken. Erlangen: IEC-Verlag. Ringheftung DIN A4.
    • Sponsel, R. (1997b) Potentielle Kunst/ Fehler aus der Sicht der Allgemeinen und Integrativen Psychologischen Psychotherapie. Materialien zur Qualitätssicherung mit einer Literaturübersicht. Report Psychologie 51, 8, 602-621.
    • Sponsel, R. (1997c) Einführung in die Allgemeine und Integrative psychologische Heilmittel- (Heilwirkfaktoren-) Lehre. Integrative Therapie, 23, 2. Ausarbeitung des Vortrages der 1. Deutschen SEPI-Arbeitstagung 21.-22. Juni 1997 in Hückeswagen.
    • Sponsel, Rudolf (1998). Kristina. Allgemeine und integrative Fallstudie: Zwanghaftes autoaggressives Kratzen mit Onychophagie und Trichotillomanie. Mit einer ausführlichen Anwendung und Diskussion des Allgemeinen und Integrativen Bio-Psycho-Sozialen Krankheitsmodells zu diesem Störungskomplex. Erlangen: IEC-Verlag.
    • Sponsel, R. (1999). Psychotherapieforschung, Evaluation und Qualitätssicherung in der IPPT-Praxis. In: Petzold, H.; Märtens, M. (1999, Hrsg.) Wege zu effektiven Psychotherapien. Psychotherapieforschung und Praxis. Bd. 1: Modelle, Konzepte, Settings. Opladen: Leske + Budrich.
    • Sponsel, R. (1999) Integrative Psychologische Psychotherapie (IPPT) und Psychiatrie. Vortrag zur Geschichte der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie auf der Interdisziplinären Fachtagung 150 Jahre Bezirkskrankenhaus Erlangen am 24. Oktober 1996.
    • Tetens, J. N. (1777). Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwicklung. Leipzig: Weismanns Erben und Reich. 1. Bd. Nachdruck der Kantgesellschaft 1913, Berlin: Reuther und Reichard.
    • Thorne, F. C. (1950) Principles of personality counseling. An Eclectic Viewpoint. Journal of Clinical Psychology.
    • Thorne, F. C. (1957) An evaluation of eclectically oriented psychotherapy. Journal of Consulting Psychology, 459 464.
    • Toellner, R. (dt. 1990, orig. 1978). Illustrierte Geschichte der Medizin. 6 Bde. Salzburg: Andreas.
    • Wyss, D. (1982, Hg.) Der Kranke als Partner. Lehrbuch der anthropologisch integrativen Psychotherapie. Band 1. Dokumentation und diagnostisch-therapeutischer Fragenkatalog. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
    • Zarbock, G. (1996) Heilen durch Erfahren. Einführung in die integrative Verhaltenstherapie. Freiburg: Herder.


    Zeitschriften

    • Integrative Therapie (Petzold)
    • Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT (ISSN 1430-6972)
    • Journal for Psychotherapy Integration der SEPI




    Links  (Auswahl: beachte)
    • Überblick Geschichte der Psychologie, Psychopathologie, Psychotherapie.
    • Überblick Geschichte der  Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie.
    • Übersicht Allgemeine, Differentielle, Eklektische, Integrative, Schulen- und Methodenübergreifende Psychotherapie Publikationen und Verbands-Adressen im Internet. Internet.
    • ADEIS-Konzeptionen (Allgemeine und Integrative Psychotherapie):
      • Allgemeine Psychotherapie. Zum "A" in "ADEIS".
      • Differentielle Psychotherapie. Zum "D" in "ADEIS".
      • Eklektische Psychotherapie. Zum "E" in "ADEIS".
      • Integrative Psychotherapie. Zum "I" in "ADEIS".
      • Schulen- und methodenübergreifende Psychotherapie. Zum Buchstaben "S" in "ADEIS".
    • Praxis der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie (IPPT, GIPT):
      • TOP-10 Theoretische Organisations-Prinzipien des Therapieprozesses in der GIPT.

      • Handlungsprinzipien_ 7.1 Intuition_ 7.2 Heuristik_ 7.3 Flexibilität_ 7.4 Kontrolle
        7.4.0  Evaluation_ 7.4.1 "Praxeologisch "Testen"_ 7.4.2  Reflexion  (kleine und große=Auto-Supervision)_
      • 7.4.3  Supervision_ 7.4.4 Dokumentation_ 7.4.5 Evaluation des Einzelfalles, der Gruppe, Familie ...
      • Außen-Darstellung Arbeitsweise der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie.




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:  > Eigener wissenschaftlicher Standort.
    GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    __
    Differentielle Psychotherapie
    Für die differentielle Psychotherapie habe ich zwei Hauptvertreter gefunden: Klaus Grawe und Renaud van Quekelberghe. Grawe wurde meist unter die Psychotherapieforschung als differentielle Psychotherapie subsummiert und weniger gesehen, was im Klappentext auf der Rückseite des Buch steht: der Aufbau eines integrativen Therapiemodells:
     
      "Dieses Buch ist eine Abkehr von dem fruchtlosen Streit verschiedener Therapieschulen um das Monopol auf die beste Erklärung und Behandlung psychischer Störungen aller Art. Es wendet sich stattdessen der Frage zu, worin sich verschiedene Therapietechniken tatsächlich unterscheiden, um mit der Methode des beschreibenden Vergleichs Wissen in solcher Form zu schaffen, daß ein integratives Therapiemodell entstehen kann." Grawe (1976), Klappentext Rückseite.


    Renaud van Quekelberghe behandelt in seinem Buch "Systematik der Psychotherapie" im 8. Kapitel die Entwicklung einer differentiellen Psychotherapie, hier aus dem Inhaltsverzeichnis: "Die Differentielle Psychotherapie - Differentielle Psychotherapie als Versuch einer integrativen/integrierenden Therapie - Differentielle Therapie und das Problemlösungsparadigma - Differentielle Therapie und differentielle Diagnostik - Differentielle Therapie und der klinisch-psychologische Eklektizismus, - Das Verhältnis der Differentiellen Therapie zu anderen Therapien - Die "kognitive Restrukturierung" - Der integrative Wert der Differentiellen Therapie." Zu Beginn des 8. Kapitels führt er aus:

      "1. Differentielle Psychotherapie als Versuch einer integrativen/ integrierenden Therapie
      Aus der Analyse der kognitiv-psychologischen Grundlagenforschung ging deutlich hervor, daß sich das (menschliche) Verhalten in „Handlungseinheiten" äußert, die aus reichlich verzweigten und hierarchisch organisierten kognitiv-symbolischen und sensomotorischen Fertigkeiten bestehen.
      Wenn also innerhalb der Differentiellen Psychotherapie eine Behandlung von problematischen Handlungen angestrebt wird, muß auf alle solchen Handlungen zugehörigen Fertigkeiten eingegangen werden. Anders ausgedrückt, die differentielle Psychotherapie ist gleichsam eine „Einsichts"- und eine „Verhaltenstherapie" zugleich, denn in der Regel verlangt eine dauerhafte Lösung von problematischen Handlungen den Aufbau bzw. die Änderungen von kognitiv-symbolischen und von sensomotorischen Fertigkeiten. Dies schließt selbstverständlich nicht aus, daß in besonderen Fällen „reine Einsicht" oder „reines Einüben" für die Erreichung des Therapieziels ausreichen kann."
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    Einzelnachweise
    EN1 Ausnahmen: Ellenberger und die Gebrüder Hart, die besonders die Leistungen Janets erkennen.
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    EN2 Die erste interdisziplinäre, allgemeine und integrative Fachzeitschrift wird von Karl Philipp Moritz 1783–793 herausgegeben mit dem Titel Erkenne dich selbst – Magazin zur Erfahrungs-Seelenkunde, die bereits im ersten Band eine klare allgemeine und integrative Psychotherapiekonzeption enthält, die auf den Arzt Marcus Herz zurückgehen soll. Die Zeitschrift war in fünf Haupt-Kategorien gegliedert: (1) Seelenkrankheitskunde, heute Psychopathologie, (2) Seelennaturkunde, heute Psychologie, (3) Seelenzeichenkunde, heute Diagnostik, (4) Seelendiätetik, heute Prophylaxe und (5) Seelenheilkunde, heute Psychiatrie und Psychotherapie. Sowohl die Psychiatrie als auch die Psychologie und Psychotherapie beziehen sich zu Recht auf diese erste empirisch interdisziplinäre Fachzeitschrift. Nicht „moralisches Geschwätz“, sondern „Fakta“ soll dieses Magazin bringen, heißt es im Vorwort (I, S. 8).
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    EN3 Wir folgen hier dem Psychologiehistoriker Max Dessoir (1902, S. 367,) der der Meinung widerspricht, vor Herbart habe es keine „mathematische“ – gemeint ist wohl messende – Psychologie gegeben. Und er meint die empirischen Messungen zur Zeitdauer der Nachempfindungen, die Tetens (1777, S. 32–33) in seinem Werk erwähnt. Wählt man für das Geburtsdatum der Empirischen Psychologie systematisches Messen oder Experimentieren, beginnt sie nicht mit dem Arzt, Philosophen und Psychologen Wilhelm Wundt, sondern mit der Vermögenspsychologie von Nikolaus Tetens, der zur Messung der Nachempfindungen (1777, S. 32–33) ausführt: „Man kann sogar die Länge dieser Dauer in den Nachempfindungen bestimmen. Wenn man solche nimmt, die am geschwindesten wieder vergehen, aber auch stark genug gewesen sind, um gewahrgenommen zu werden; so ist die kleinste Dauer in den Gesichtsempfindungen 6 bis 7 Terzen, bey den Nachempfindungen des Gehörs nur 5 Terzen und noch kürzer bey den Nachempfindungen des Gefühls.“ Und in der Fußnote No. 1 (S. 33) vermerkt er: „Die Gefühlseindrücke dauern kaum halb so lange, als die Eindrücke auf das Gehör, wie ich aus einigen Versuchen weiß, die ich hierüber angestellet habe, deren weitere Anzeige hier aber nicht her gehöret.“
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    EN4 Dass der menschliche Leib z. B. ein organisiertes und ein sich selbst organisierendes Wesen ist, kann man bereits in der Empirischen Psychologie C. C. E. Schmids (Jena 1791, S. 425) nachlesen.
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    EN4a Goethes Entdeckung der Konfrontationstherapie wurde nachgetragen.
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    EN5 Heinroth spricht von Hevristik. Ich danke dem Germanisten Prof. Dr. Naumann, Universität Erlangen, für die Erläuterung und Belege, dass die Heinroth’sche Formulierung dem Wort und Begriff Heuristik äquivalent ist.
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    EN6 Zum Vergleich: Das Geburtsjahr der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie beginnt im Jahr 1803, als Reil sein grundlegendes 500seitiges Werk veröffentlicht. Vor Freud arbeiteten alle allgemein und integrativ.
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    EN7 Psychosynthese. Positiv ressourcen-orientierter und integrativer Psychotherapieansatz von dem italienischen Psychiater und Psychotherapeuten Roberto Assagioli (1888–1974) erstmals 1910 in seiner kritischen Dissertation zur Freudschen Psychoanalyse skizziert. Auf dem internationalen Philosophie-Kongreß in Bologna 1911 stellte Assagioli seine Ansichten zum Unbewußten dar. 1926 wurde das Instituto di Psicosintesi in Rom gegründet, das 1938 von den Faschisten geschlossen wurde (Wiederöffnung 1944 in Florenz). 1927 erschien der Artikel "A New Method of Healing - Psychosynthesis". 1965 erschien das 1. Hauptwerk "Psychosynthesis: A Manual of principles and techniques" und 1973 das 2. Hauptwerk "The act of will". 1957 Gründung der Psychosynthesis Research Foundation in New York. Grundlegend für den Ansatz ist die Bedeutung, die dem Gesunden und Positiven beigemessen wird und eine offene und undogmatische Haltung gegenüber der Vielfalt der international und (alltagskultur-) geschichtlich entwickelten Verfahren, Methoden und Techniken (Übersicht der ca. 40 "Techniken" [in unserer Terminologie "Methoden"] dt. 1993, 3.A., S. 63–65). Krankheit ist nur ein - meist vorübergehender - Aspekt, ein Merkmal, ein Teil des ganzen Menschen, der auch viele gesunde Anteile und Kräfte hat. Symptome werden in einer Forschungshypothese als Blockierungen angesehen, deren Sinn und Funktion exploriert werden muß. Mit der Freisetzung konstruktiver Kräfte verschwinden nach der Psychosynthese häufig die Symptome. Die Psychosynthese korrespondiert sehr stark mit der Hauptheilwirkfaktorklasse Ressourcenaktivierung der Forschungsgruppe Grawe et al. (1994). Assagioli gebührt auch das Verdienst, die alte psychische Grundkategorie des Willens wieder für die Psychotherapie erschlossen und nutzbar gemacht zu haben. Er ist überhaupt der einzige bedeutendere Vertreter eines Psychotherapiemodells, der eine explizite und praktische Willenspsychologie entwickelt hat. Auch die grundlegende Bedeutung der Werte und Ziele wird zu Recht betont. Im Gegensatz zu Freud - im Einklang mit den humanistischen Ich-PsychoanalytikerInnen und der Humanistischen Psychotherapie - betont Assagioli 1) die Bedeutung des Bewußten, 2) die Bedeutung der positiven Ressourcen und 3) die Bedeutung der Gegenwart und Zukunft. Die wissenschaftliche Bedeutung, die der Parapsychologie zugesprochen wird, bewerten wir aus GIPT-Sicht kritisch. Lit: Assagioli, R. (dt. 1993, orig. 1965; dt. 1982, orig. 1973); Crampten, M. in Corsini, R. J. (dt. 1983, 1052 - 1073).
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    EN8  Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen.
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    EN9 Von 1971 bis jetzt. Hierbei wurde von FunktionärInnen oft ebenso wenig wie von den therapieschulorientierten LehrstuhlinhaberInnen erkannt, wie dieses Konzept bereits in der frühen Psychiatrie und Psychotherapie des 19. Jahrhunderts entwickelt und verbreitet war (Reil 1803), um die Jahrhundertwende einen zweiten Kulminationspunkt erreichte (Löwenfeld, Münsterberg, Dornblüth) und in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts eine extrem stürmische Entwicklung nahm. Mit van Quekelberghes, Garfields und Petzolds Arbeiten war praktisch bereits seit 1980 ein umfassendes Fundament gelegt.
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    EN10 Die Kommunikation mit der IAEP gestaltet sich nach meiner Erfahrung nicht einfach.
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    EN11 Das Werk sollte man differenziert bewerten. Es besteht im Prinzip aus drei Teilen: 1) Metaanalyse ohne Effektstärken kontrollierter Studien; 2) Wirksamkeitsnachweis mit Effektstärken zugunsten der Verhaltenstherapie (dieser Teil hat viel Ärger und Kritik hervorgerufen) und 3) der Entwicklung der Allgemeinen Psychotherapie - auch aufgrund der Forschungsergebnisse. Die Metaanalysen sind natürlich methodisch problematisch ebenso wie das szientistische Konzept der kontrollierten Studie. Ich berufe mich daher in erster Linie auf den 3) Teil. Sponsel (2001) hat alle Meta-Analysen zur Psychoanalyse überprüft: https://www.sgipt.org/wisms/ptf/grawe/g_hd4.htm
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    Psychotherapie-klassifikatorische Grundbegriffe:
    Herz- und Kernstück jeder Psychotherapie sind die Generalziele heilen, bessern, lindern oder (besser) bewältigen lernen. Geheilt, gebessert, gelindert oder bewältigt wird mit Heilmitteln. Dem Heilmittelbegriff kommt daher grundlegende Bedeutung zu. Den Sachverhalt, der potentiell heilt, nennen wir Heilmittel (Heilwirkfaktor, Wirkfaktor); den Weg, ihn herzustellen oder herbeizuführen, Methode und die spezifische Art und Weise, wie die Herstellung erfolgt, heißt Technik. Verschiedene Methoden werden zum Begriff Verfahren zusammengefaßt, z.B. Entspannungsverfahren. Die verschiedenen Entspannungsmethoden bilden zusammen die Klasse der Entspannungsverfahren, z. B. Autogenes Training; Progressive Muskelrelaxation; Funktionelle Entspannung; Hypnose; Meditation; Bewegung, Naturmethoden wie Sport, Spiel, Kunst und Kultur; Schlaf, Faulenzen und Erholung. Bekannte und bewährte Heilmittel (Heilwirkfaktoren) können natürlich keiner Therapieschule gehören, mögen sie auch von ihr erfunden oder entdeckt worden sein, sondern sie gehören der allgemeinen Heilkunde und sind für alle Menschen da. Autogenes Training ist also z. B. eine Methode, das Heilmittel (Heilwirkfaktor) Entspannung herbeizuführen. Die spezifische Anwendung und Verpackung: allein oder in der Gruppe, fraktioniert oder in einem Block, im Liegen oder in der Droschkenkutscherhaltung, ist eine Frage der Technik.
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    Wikipedia Artikel
    Das Layout wurde der IP-GIPT angepasst. Die unpassenden Links unter "Siehe auch" wurden entfernt und durch neue ersetzt. Die Übernahme entspricht ungefähr den Versionen zwischen 2014 und 2016.
      Neu hinzugekommen:
    • Psychotherapie-klassifikatorische Grundbegriffe.
    • Goethes Entdeckung der Konfrontationstherapie.
    • Glossareintrag Differentielle Psychotherapie.
    • Tabellengraphik zur Relevanz der Therapieformen nach Suchmaschinenfundstellen.
    • Links:  Praxis der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie (IPPT, GIPT)
    • ADEIS-Konzeptionen (Allgemeine und Integrative Psychotherapie):
      • Allgemeine Psychotherapie. Zum "A" in "ADEIS".
      • Differentielle Psychotherapie. Zum "D" in "ADEIS".
      • Eklektische Psychotherapie. Zum "E" in "ADEIS".
      • Integrative Psychotherapie. Zum "I" in "ADEIS".
      • Schulen- und methodenübergreifende Psychotherapie. Zum Buchstaben "S" in "ADEIS".
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    Wikipedia Loeschantrag am 29.09.2016. Das Löschkommando war offensichtlich auf Löschen eingestellt. Am 8./9.10 gelöscht. Am 9.10.16 Löschprüfung wegen mehrerer massiver Mängel beantragt. Am 10.10.16 Fragen zum Löschprüfungsverfahren, die nicht beantwortet wurden. Es soll eine Löschprüfung gegeben haben, von der ich aber nichts mitbekam. Alles reichlich dunkel und dubios, anmaßend weil fachlich völlig inkompetent, diskreditierend und unfair.
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    Querverweise
    Standort: Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    *
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    z.B. Inhaltsverzeichnis site:www.sgipt.org. 
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Allgemeine und Integrative Psychotherapie. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/AuIPth.htm
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    korrigiert: irs 09.10.2016



    Änderungen wird gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen und Kritik willkommen
    26.08.23 ChatGPT.
    06.11.16  Erg.
    25.10.16  Erg.
    13.10.16   Links: Praxis der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie (IPPT, GIPT), Differentielle, schulen- und methodenübergreifende Pth.
    09.10.16   Nach Bekanntwerden des Löschens eingestellt. * Fehlerkorrekturen.
    07.10.16   Glossareintrag Differentielle Psychotherapie.
    06.10.16   Seite angelegt nach der drohenden Löschung in Wikipedia.