Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=12.01.2024
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: tt.mm.jj
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
E-Mail: sekretariat@sgipt.org
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& Copyright
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und Erlebnis der Zeit_Datenschutz_Überblick__Rel.
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* _ Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie,
Abteilung Allgemeine Psychologie, Bereich
Erleben, und hier speziell zum Thema:
Erlebnisregister
Erleben und Erlebnis der Zeit
Originalarbeit von Rudolf Sponsel,
Erlangen
_
Einstein: "Zeit ist, was man an der Uhr abliest", wobei "bewegte
Uhren langsamer gehen"
Nach E. P. Fischer Zeit in Einstein für
die Westentasche, S. 47
|
Standort: Haupt- und Verteilerseite
Zeiterleben
* Haupt-
und Verteilerseite Erlebnisregister * Haupt-
und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
* Methode der Fundstellen-Textanalyse.
* Hauptbedeutungen
Erleben und Erlebnis * Signierungssystem*
Zusammenfassung
Hauptseite * Begriffscontainer
(Containerbegriff) * Begriffsverschiebebahnhof
* Wissenschaftliches Arbeiten:
Grundregeln
Begriffe * Aristoteles
zum Geleit * Sprachkritik:
Sch^3-Syndrom
* »«
Inhalt
Editorial.
Zusammenfassung Zeiterleben.
Entwicklungspsychologie des Zeiterfahrung.
Erlebnispsychologische
Analyse des Zukunftserlebens.
Selbstversuche Zeitdauern.
Materialien zum Zeiterleben. (aktuell 14
ausgelagerte Reader)
Literatur, Links, Glossar,
Anmerkungen und Endnoten, Querverweise,
Copyright
und Zitierung, Änderungen
Editorial
Zeit ist ein bedeutendes Thema des täglichen Lebens und der Wissenschaft
und es gibt eine kaum übersehbare Literatur. Allerdings spielt das
Zeiterleben meist keine Rolle, selbst oft in der Psychologie
nicht. Auf dieser Seite geht es aber genau darum: um das subjektive Erleben
oder Erlebnis der Zeit, also z.B. um Begriffe wie Zeiterleben
im Alltag. Hier gibt es relativ wenige Spezifizierungen, die das Erleben
selbst betreffen.
Zeit und Raum sind der grundlegende Rahmen für
alles Geschehen und damit auch für das Leben und Erleben. Wir leben
und erleben immer an einem Ort und immer in einer Zeit. Wir haben aber
keinen Sinn für die Zeit und können die Zeit nicht direkt wahrnehmen.
Doch was ist die Zeit? E. P. Fischer zitiert Einstein: Einstein: "Zeit
ist, was man an der Uhr abliest", wobei "bewegte Uhren langsamer gehen".
Wir
erleben Ereignisse und Geschehen, aber keine Zeit. Fraisse (1966), S. 672
sagt daher wahrscheinlich zu recht: "Die erlebte Zeit ist immer die Zeit
eines Erlebnisses von Veränderungen." Demnach konstruieren wir uns
die erlebte Zeit aus Veränderungen von Ereignissen und Geschehnissen.
Hauptmerkmale des Zeiterlebens sind das Zeitvergehen,
schnell oder langsam, reich oder arm. Nachdem wir Zeit nicht direkt wahrnehmen
können, fragt sich, was wir da genau wahrnehmen, wenn wir Zeitvergehen
als langsam oder schnell, als reich oder arm erleben? Es kann nur das sein,
was
im Zeitvergehen geschieht. Erlebnis Zeit ist kein leichtes Verstehens-
und Interpretationsgeschäft. Da kann man sich ganz schnell verheddern
und verstricken.
Die Bearbeitung des Themas wurde im September 2023
begonnen, auch ein paar Wochen ziemlich weit ausgeführt - inzwischen
mit 15 Readern - aber nicht abgeschlossen, vermutlich weil sich ein anderes
Thema aufdrängte. Die Platzierungasaufbereitung erfolgte erst die
letzten Tage. Die beiden wichtigsten Dimensionen der Welt, Raum
und Zeit, sind damit auch für das Erleben erarbeitet.
Zusammenfassung Zeiterleben
ZZe := Zusammenfassung Zeit erleben
Zeit und Raum sind die grundlegenden Dimensionen
des Weltgeschehens. Jedes Geschehen ereignet sich in Raum und Zeit und
braucht selbst Raum und Zeit für sein existieren. Die wichtigen Themen
psychologischer Zeitforschung gibt das Inhaltsverzeichnis
von Fraisses Monographie 1985 gut wieder.
ZZe-Zeit-Charakteristiken
-
Zeit heißt die Dimension, innerhalb oder entlang derer sich etwas
ereignen kann.
-
Es gibt keinen Stillstand der Zeit, sie schreitet ununterbrochen und
fortwährend voran. Anmerkung: Am Ereignishorizont des schwarzen Loches
soll sie still stehen (Dr. Sascha Vogel in Die Physik der Zeitreise 18.17.2017)
-
Es gibt eine objektive Zeit und ein subjektives Zeiterleben.
-
Objektive Zeit ist nach Einstein: Einstein: "Zeit ist, was man an der
Uhr abliest", wobei "bewegte Uhren langsamer gehen" [Quelle: Nach E.
P. Fischer Zeit in Einstein für die Westentasche, S.
47]
ZZe-Zeiträume- und Zeitpunkte:
Jeder Zeitpunkt kann als Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft gegenüber
vorangehenden oder späteren gedacht werden:
-
Vergangenheit
-
Gegenwart und Gegenwartszeit: was gehört zur Gegenwart?
-
Zukunft wird erlebt über Vorstellungen [I13],
Phantasien [I09],
Gedanken [I07],
in die Zukunft projizierte Erinnerungen. Das Erleben des Zukünftigen
hat eine gegenständlich sachliche (erlebeng)
und meist auch eine mehr oder minder affektive Seite (erlebena).
ZZe-Zeitsinn: Lebewesen haben zwar keinen
direkten Sinn für die Zeit, verfügen oft aber über eine
praktisch ausreichende Zeitorientierung. Zeitvergehen wird von Lebewesen
daher durch Veränderungen erschlossen. Im Wörterbuch der Neurophysiologie
(1968) zum Zeitsinn: "Vielfach gebrauchte
Bezeichnung [>282] für die Fähigkeit von Organismen, sich in
der Zeit zu orientieren. Eine echte Sinnesleistung liegt dabei jedoch nicht
vor, da es weder spezifische Rezeptoren für die Zeit gibt, noch ein
an den Energiebegriff gebundener Reiz vorliegt."
ZZe-Zeitorientierung: Durch
innere (innere Uhr) oder äußere (Sonnenstand, Lichtverhältnisse)
Zeitgeber lassen sich die aktuelle Zeit bzw. die Dauer schätzen. Die
zwei Hauptfragen der Zeitorientierung lauten: (1) wie spät ist es?
(2) Wie lange hat es gedauert?
ZZe-Zeiterleben:
ZZe-Taxonomie-Pöppel-(1990),
S. 371ff: "In dem Versuch, eine „Taxonomie" des Zeiterlebens zu erarbeiten,
kann man von folgenden Erlebnis-Kategorien ausgehen, für die Gehirn-Mechanismen
angenommen werden bzw. bereits aufgefunden wurden (vergl. s. Anm. 5):
-
ZZeP1990-Erleben-Gleichzeitigkeit
S.
371: "Das Erleben von Gleichzeitigkeit ist abhängig von der Funktionsweise
unserer Sinnessysteme. Was in der akustischen Modalität, beim Hören
also, innerhalb von zwei Tausendstel Sekunden geschieht, ist für uns
gleichzeitig; was drei Tausendstel auseinanderliegt, ist für die meisten
nicht mehr gleichzeitig. Was in der visuellen Modalität, beim Sehen,
drei oder sogar zehn Tausendstel Sekunden auseinanderliegt, ist gleichzeitig;
erst Intervalle ab etwa zwanzig Tausendstel Sekunden können als ungleichzeitig
erlebt werden. Gleichzeitigkeit ist also nicht etwas Absolutes, sondern
je nach unserem Ausblick in die Welt durch verschiedene Sinne unterschiedlich.
..."
-
ZZe-P1990-Erleben-Folge S.372:
"... Damit wir eine identifizierbare Folge erleben können, müssen
mindestens etwa dreißig Tausendstel Sekunden zwischen diesen Ereignissen
liegen. Und dieser Wert ist interessanterweise derselbe für alle Sinnessysteme:
Sehen, Hören oder Tasten (beim Riechen oder Schmecken kennt man sich
nicht so gut aus). Für das Erleben von Folge muß ein Ereignis
als solches erkannt werden (Identifikation), wobei dafür die Minimalzeit
bei dreißig Tausendstel Sekunden liegt. ..."
-
ZZe-P1990-Erleben-Jetzt S.
372f: "Aufeinander folgende Ereignisse werden bis zu einer bestimmten zeitlichen
Grenze als „gegenwärtig“ erlebt. Beispiel aus der Sprache: das Wort
„jetzt“ setzt sich aus aufeinanderfolgenden phonetischen Ereignissen zusammen;
wenn ich aber „jetzt“ jetzt höre, dann höre ich das ganze Jetzt
jetzt und nicht in der Abfolge der einzelnen phonetischen Einheiten. Dies
verweist auf eine weitere Leistung des Gehirns, nämlich die Integration
zeitlich getrennt auftretender Ereignisse in Wahrnehmungs-Gestalten, die
als solche jeweils „jetzt“, d. h. gegenwärtig sind. Die obere zeitliche
Grenze für diese Integration von Wahrnehmungserlebnissen liegt bei
zwei bis vier Sekunden ..."
-
ZZe-P1990-Erleben-Dauer S.
373f: "... In der hier vorgestellten hierarchischen Klassifikation subjektiver
Zeit kommt das Erlebnis von Dauer aber erst zum Schluß. Warum? Experimentell
hat sich gezeigt, daß unser Erleben von Dauer sich aus der Reichhaltigkeit
der im Bewußtsein verarbeiteten Ereignisse ergibt. Wenn innerhalb
eines vorgegebenen Zeit-Intervalls wenig geschieht, wird wenig im Bewußtsein
verarbeitet,
wenig im Gedächtnis gespeichert und erscheint im Rückblick die
„Zeit“ kurz. ..."
-
ZZe-Zusammenfassung-Pöppel
S.
376: "Das bisher Aufgeführte sei kurz zusammengefaßt:
Es sind vier „primäre“ Zeiterlebnisse definiert worden (Gleichzeitigkeit,
Jetzt, Folge, Dauer), die hierarchisch angeordnet sind. Für die einzelnen
Zeiterlebnisse lassen sich aufgrund experimental-psychologischer und neurophysiologischer
Befunde Gesetze formulieren, und es lassen sich insbesondere neuronale
Mechanismen identifizieren. Wenn wir diese elementaren Zeiterlebnisse zusammenfassen,
können wir von einem primären, unmittelbaren Zeiterleben sprechen,
das begründet ist in Mechanismen des Gehirns, die im Laufe der Evolution
gebildet wurden, um Verhalten und Erleben anzupassen und zu optimieren."
-
ZZe-P1990-Zeit-Paradox S. 374:
"Geschieht viel, dann wird viel im Bewußtsein verarbeitet, und die
Zeit scheint zu fliegen, doch im Rückblick erscheint die Dauer als
lang. Dies Phänomen wird als subjektives Zeit-Paradox bezeichnet."
-
ZZeFazit-Pöppel: Das eigentliche
Zeiterleben im engeren Sinne wird nicht ausgearbeitet, es wird mehr das
gegenständliche Erlebeng
abgehandelt.
ZZe-Fraisse-Kriterium-Veränderung.
Fraisse (1966) im Handbuch der Psychologie S. 672: "Die erlebte Zeit ist
immer die Zeit eines Erlebnisses von Veränderungen."
-
ZZe-Psychologische Gleichzeitigkeit:
Reize, die in 30-40 Millisekunden Rhythmen wahrgenommen werden (Kasten
2001, S. 15).
-
ZZe-Zeiteinheit für das Erleben:
0.75 s (Wundt und viele andere nach Fraisse 1985, S.123. Anmerkung: Die
Stelle findet sich original bei Wundt 1880, 2. Auflage, 1. Band, S. 286.
-
ZZe-psychologische
Zeitkonstante 0.75 s (Wundt)
-
ZZe Dauern :
-
Zentraltendenz [Indifferenzintervall; psychologische Zeitkonstante] von
Dauern 0.70s, so Fraisse 1985, S.122: "Es steht außer Frage, daß
die Existenz einer Zentraltendenz von sehr weitreichender Bedeutung ist,
was die Tatsache erklärt, daß der Wert des Indifferenzintervalls
in Abhängigkeit von der in einem Experiment dargebotenen Reihe von
Dauern variiert. Es scheint jedoch so, daß das Intervall um 0,70
sec einem spezifisch physiologischen Prozeß entspricht, denn es ist
in unterschiedlichen Bereichen, wo sich in keiner Weise eine Zentraltendenz
in eigentlichem Sinne manifestiert, ebenfalls zu finden".
-
kurze Dauern 0.25-055 s (Katz 1906), mittlere Dauern 0.55-0.65 s (Katz
1906), lange Dauern > 0.65 s (Katz 1906). Fraisse (1985) fasst S. 118 zusammen:"
-
(1) Die kurzen Intervalle ungefähr unter 0,50 sec. Bei diesen Dauern
werden eher die Grenzen als das Intervall selbst wahrgenommen;
-
(2) die weder kurzen noch langen, also indifferenten Intervalle ungefähr
zwischen 0,50 und 1,0 sec. Hier bilden die Grenzen und das Intervall eine
Einheit; und
-
(3) die langen Intervalle ungefähr über 1,0 sec, wobei die Wahrnehmung
einer Lücke vorherrscht und eine Konzentration erforderlich ist, um
die beiden Grenzen zusammen wahrzunehmen."
-
Die 3-Sekunden-Hypothese von Kasten (2001) und seine Belege (S.21-26) für
die regelmäßige Produktion von Drei-Sekunden-Abschnitten des
Informationsflusses nach Kasten
-
1. Reproduzieren der Intensität vorgegebener Reize.
-
2. Reproduzieren der Dauer vorgegebener Zeitintervalle
-
3. Wahrnehmung zweideutiger Reizkonfigurationen.
-
4. Binokulare Rivalität.
-
5. Verlangsamung neuronaler Verarbeitungsprozesse bei Hirnläsionen
-
6. Subjektive Akzentuierung der Schläge eines Metronoms
-
7. Zeitliche Gliederung der natürlichen Sprache:
-
8. Dauer intendierter Rituale in verschiedenen Kulturkreisen
-
9. Länge von Verszeilen und musikalischen Motiven in 3 s Takten
-
10. Synchronisierung von Reizen mit Reaktionen: am besten möglich,
wenn der 3 s Abstand nicht überschritten wird.
-
11. Verbindungen mit dem Ultra-Kurzzeit- oder Arbeitsgedächtnis
-
12. Formale Denkstörungen bei schizophrenen Patienten: die Verbindung
der 3-Sekunden-Zeitfenster ist gestört (S.26).
-
Selbstversuche: Zeitdauern.
-
ZZe-Zeitvergehen erleben: beschleunigt,
verlangsamt, langsam, schnell, kurzweilig, langweilig, erlebnisreich, erlebnisarm,
viel los, wenig los. Ereignen und Zeitvergehen: Je mehr (weniger) sich
ereignet, desto kürzer (länger) erscheint die Ereigniszeit
ZZe-Zeit-als-Variable:
Veränderungen
von Wertentwicklungen ereignen sich in und entlang
der Zeit und können daher an einer Zeitachse
dargestellt
und sichtbar gemacht werden. Die Zeit entfaltet in den meisten
Fällen keine eigene Wirkung. Die Zeit ist wie der Raum "nur" Bedingung,
Basis oder Hülle dafür, daß etwas geschehen kann. Alles,
was sich ereignet, braucht Raum und Zeit. Sie sind die beiden fundamentalen
Dimensionen
der Welt.
ZZe-Uhren (Zeitmesser): Einstein: "Zeit
ist, was man an der Uhr abliest", wobei "bewegte Uhren langsamer gehen"
[Quelle:
Nach E. P. Fischer Zeit in Einstein für die Westentasche,
S.
47]
ZZe-Zeit-Fragen/ ChatGPT:
ZZe-Messung1: Man schließt aus der Messung der Zeit auf die Zeit.
Doch ist das immer richtig? [>ChatGPT-Zeitmessung]
-
ZZe-Messung2: Man schließt aus der Krümmung des Lichts auf die
Krümmung des Raumes? Doch ist das zwingend richtig?
ZZe-Anfang: Gibt einen Anfang der Zeit? [> ChatGPT-Zeitanfang]
ZZe-Ende: Gibt es ein Ende der Zeit? [> ChatGPT-Zeitende]
-
ZZe-Ewiges Leben: [> ChatGPT-ewiges Leben]
ZZe-Zeitreisen: "Sind Zeitreisen möglich?" [> ChatGPT-Zeitreisen]
ZZe-Fazit: Zeit ist eine Konstruktion, deren
Sachgehalt wirklich existiert. Wir erleben "die Zeit" aus dem heraus, was
in ihr geschieht. Denn die Zeit kann man nicht direkt wahrnehmen, nicht
sehen, spüren, fühlen, wohl aber können wir wahrnehmen,
spüren, fühlen, erleben, was in der Zeit geschieht. Fraisse (1966)
im Handbuch der Psychologie S. 672: "Die erlebte Zeit ist immer die Zeit
eines Erlebnisses von Veränderungen." Alles, was geschieht, geschieht
im Raum entlang der Zeit. Raum und Zeit sind die beiden grundlegenden Kategorien
oder auch Bedingungen für das Weltgeschehen. Pöppel entwickelte
vier Kategorien für das Zeiterleben: Gleichzeitigkeit, Folge, Jetzt
und Dauer. Erlebnis Zeit ist kein leichtes Verstehens- und Interpretationsgeschäft.
Da kann man sich ganz schnell verheddern und verstricken.
Entwicklungspsychologie des
Zeiterfahrung
_
Erlebnispsychologische
Analyse des Zukunftserlebens
Zukunftsbewusstsein und Zukunftserleben sind zwei paar Stiefel. Diese
Differenzierung vermochte Bergius (1957) nicht zu leisten. Gretchenfrage:
Wie kann man etwas erleben, das noch gar nicht stattgefunden hat? Mit Hilfe
der Phantasie sollte das kein psychologisches oder erkenntnistheoretisches
Problem sein, auch wenn Erleben einer phantasierten Zukunft natürlich
aktuelles Erleben ist.
Systematisch gehört das Zukunftserleben zum Erleben der Zeit und
der Dauern, hier die Zukunft.
Neutral (Erlebenk, Erlebeng): Erwarten, vermuten,
vorhersagen, vorhersehen, prognostizieren, wähnen,
Bewertet (Erlebena, Erlebenak): ahnen, ambivalent,
befürchten, bedrohlich, beschwert, dämmern, düster, erleichtert,
gefährlich, hoffnungsvoll, kritisch, mulmig, optimistisch, pessimistisch,
negativ, positiv, ratlos, risikobehaftet, schwankend, skeptisch, sorgen,
sicher, unheilvoll, unsicher, wünschen, zwiespältig, .
Unmittelbare Zukunft
Überschaubare nächste Zukunft
Fernere Zukunft
Sehr ferne Zukunft
Selbstversuche
Die Zahlen 1,2,3,4,5,6,7,8,9,10 mental aufsagen = denken: 13.09.2023,
Beginn 16:10. Gemessen mit meiner Stopp-Uhr "Meistrer-Anker schick-proof
1/10 sec".
1. Versuch 5 s
2. Versuch 4 s
3. Versuch 4.8 s
4. Versuch 3.7 s
5. Versuch 4 s
Die Zahlen 1,2,3,4,5,6,7,8,9,10 vorstellen = innerlich "sehen":
1. Versuch 11.9 s
2. Versuch 10.4 s
3. Versuch 10.8 s
4. Versuch 11.2 s
5. Versuch 11 s
Die Zahlen 21, 22, 23 innerlich ausgesprochen ein-undzwan-zig, zwei-und-zwan-zig,
drei-und-zwan-zig.
1. Versuch 8.5 s
2. Versuch 7 s
3. Versuch 7 s
4. Versuch 6.3 s
5. Versuch 6 s
Zeitdauer Selbstversuch am 13.09.2023 ab ca. 16:10 Uhr:
-
Erste 5 Versuche die 10 Zahlen 1-10 der Reihe nach mental aufsagen
= denken
-
Zweite 5 Versuche die 10 Zahlen 1-10 der Reihe nach vorstellen
= innerlich "sehen"
-
Dritter 5 Versuch die drei Zahlen ein-undzwan-zig, zwei-und-zwan-zig, drei-und-zwan-zig
innerlich aussprechen.
Ergebnisse: Lesebeispiel: eine Zahl von 1-10 denken 0.5 s, vorstellen 1.09
s, 21-22-23 aussprechen 2.83 s.
Apperzeptionszeiten: von der Wahrnehmung zur Aussprache.
Materialien zum Zeiterleben
(ausgelagert in eigene Seiten)
-
Benussi (1913) Psychologie der Zeitauffassung.
-
Bergius, Rudolf (1957) Formen des Zukunftserlebens.
Eine experimentelle Untersuchung zur Motivations- und Denkpsychologie.
(Habilschrift 1954/55). München: Barth.
-
Burkhardt (1968) Zeit im Wörterbuch der Neurophysiologie.
-
ChatGPT zu Zeitfragen:
-
ChatGPTAnfang: Gibt einen Anfang der Zeit?
-
ChatGPTEnde: Gibt es ein Ende der Zeit? ChatGPT am 13.09.2023.
-
ChatGPTZeitmessung: Man schließt aus der Messung der Zeit auf die
Zeit. Doch ist das immer richtig?
-
ChatGPT-Zeitreisen: Frage am 13.09.2023 an ChatGPT "Sind Zeitreisen möglich?"
-
Donders, F.C. (1968) Die Schnelligkeit psychischer
Processe. Archiv für Anatomie, Physiologie und Wissenschaftliche Medicion,
1868, 657-681.
-
Fraisse, Paul (1985) Psychologie der Zeit. München:
Reinhardt. Zeitbegriffe aus dem Sachregister
-
Kasten, Hartmut (2001) Wie die Zeit vergeht.
Unser Zeitbewusstsein in Alltag und Lebenslauf. Darmstadt: WBG.
-
Psyndex zum Zeiterleben.
-
Keller, Hans (1932) Die Psychologie des Zukunftserlebens.
Zschr Psychol 124, 1932.
-
Pöppel erlebte Zeit.(1981,
1982, 1990).
-
Sponsel (2023) Selbstversuche - die jeder nachmachen
kann - Zeitdauern.
-
Toman, Walter (1971c) Zeiterleben und Motivationsabläufe.
Psychol. Rundschau, 22, p. 38-41.
-
Vetter, August (1934) Die Formung des Erlebens
in der Zeit. Neue Psychologische Studien. Zwölfter Band. München:
C.H.Beck Heft 2, 97-111. Halterlebnis S. 101.
-
Wundt, Wilheln:
-
1862-Wundt,
Wilhelm In Die Geschwindkeit des Gedankens gegen die gewöhnliche
Meinung.
-
0.75-sec-Wundt Grundzüge der physiologischen
Psychologie, 2. Auflage, 1. Band, S. 285-286.
-
Gesamtregister Worte und Begriffe mit
Zeit aus GRUNDZÜGE DER PHYSIOLOGISCHEN PSYCHOLOGIE bearbeitet von
Wilhelm Wirth (1903).
-
Zeitsprache:
-
Dornseiff (2020) Sachregistereinträge
mit Zeit. Wie man sieht, kommen Zeit erleben oder Zeit erfahren nicht
vor.
Literatur
(Auswahl)
-
Bergius, Rudolf ()
-
Benussi, Vittorio (1913) Psychologie der Zeitauffassung. Heidelberg: Carl
Winter's Universitätsbuchhandlung.
-
Davis, R. (1962) Time uncertainty and the estimation of time intervals,
Nature, 1 1962, 195, 311-312 (a). ·
-
Davis, R. (1962) L’estimation d’intervalles temporels en comptant plus
ou moins rapidement, Annee psychol., 1962, 62, 29-44 (b)
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Dunlap, K. (1915) The shortest perceptible time interval between two flashes
of light, Psychol. Rev., 1915, 22, 226-250.
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Dunlap, K.(1916) Time and rhythm, Psychol. Bull., 1916, 13, 206-207.
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Ehrenwald, H. (1923) Versuche zur Zeitauffassung des Unbewussten, Arch.
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1481-1484.
-
Ehrenwald, H.. (1931b) Störung der Zeitauffassung der räumlichen
Orientierung, des Zeichnens und Rechnens bei einem Hirnverletzten, Z. ges.
Neurol. Psychiat., 1931, 132, 518-559 (b),
-
Ehrenwald, H. (1931c) Über den Zeitsinn und die gnostische Störung
der Zeitauffassung beim Korsakow, Z. ges. Neurol. Psychiat., 1931, 134,
512-521 (
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Ehrenwald, H. (1932) Zur Hirnlokalisation von Störungen der
Zeitauffassung, Arch. Psychiat., 1932, 97, 683-684.
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Eissler, K. R. — Time experience and the mechanism of isolation, Psychoanal.
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Ekman, G.; Frankenhaeuser, M. (1957) Subjective time scales, Rep. Psychol.
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Fraisse, P. (dt. 1985). Psychologie der Zeit. Konditionierung, Wahrnehmung,
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Katz, David (1906) Experimentelle Beiträge zur Psychologie des
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Keller, Hans (1932) Die Psychologie des Zukunftserlebens. Zschr Psychol
124, 1932
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Piaget, J.: Die Bildung des Zeitbegriffs bei Kinde. (Dt. Zürich 1955).
suhrkamp taschenbuch wissenschaft 77. Frankfurt/M. 1974.
-
Pöppel, Ernst (1990) Erlebte Zeit und Zeit überhaupt: Ein Versuch
der Integration. In (369-382) Die Zeit. Dauer und Augenblick. Mit Beiträgen
von Jürgen Aschoff, Jan Assmann, Jean-Pierre Blaser, Hubert Cancik,
Carsten Colpe, Manfred Eigen, David Epstein, Otto-Joachim Grösser,
Peter Häberle, Hans Heimann, Edgar Lüscher, Ernst Pöppel,
Ferdinand Seibt und John A. Wheeler. München: Serie Piper.
-
Revers, W. J.: Die Psychologie der Langeweile. Meisenheim a. Glan 1949.
-
Steinherr, Eva (1997). Zeiterleben und Zeitverstehen bei Kindern - phänomenologische
Analysen und bildungstheoretische Explikationen zum Unterrichts- und Erziehungsgegenstand’
ZEIT. Dissertation (Philosophie): München: LMU.
-
Vetter, August (1934) Die Formung des Erlebens in der Zeit. Neue Psychologische
Studien. Zwölfter Band. München: C.H.Beck Heft 2, 97-111.
Halterlebnis S. 101
-
Wundt (1886)
Links (Auswahl:
beachte)
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten:
GIPT= General
and Integrative
Psychotherapy, internationale Bezeichnung
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
__
Apperzeption
Wichtiger Begriff Wundts.
DORSCH: https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/apperzeption
DORSCH: https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/apperzeptionspsychologie
DORSCH: https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/apperzeptionskategorien
DORSCH: https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/apperzeptionspsychologie
Müller, Karl (1910) Die Apperzeptionstheorie
von W. Wundt und Th. Lipps und ihre Weiterführung in der Gegenwart
__
Gleichzeitig
__
Hz Hertz SI-Einheit
der Frequenz, 1 Hz entspricht einer Schwingung pro Sekunde.
__
Indifferenzzeit
__
Metronom
__
Pendel
__
Reaktionszeit
__
Refraktärzeit
Zeit, die eine biologische Einheit, z.B. ein Organ oder eine Zelle
braucht, um erneut reagieren zu können.
__
Schwingung
__
Sinnesorgane
>Übertragungsgeschwindigkeiten unserer Sinnesorgane
__
Uhr Messgerät für die Zeit
__
Visuelle Wahrnehmung
> Latenzzeiten
der visuellen Wahrnehmung.
__
Wahrnehmung
__
Wahrnehmungsprozess
Eine Wahrnehmung braucht Zeit: vom 1-Sender zum 2-Empfänger, vom
3-Empfang zur 4-Wandlung für die 5-Weiterleitung in die 6-Verarbeitungsregionen,
7-Verarbeitung, 8-Weiterleitung der Verarbeitung zum 9-Bewusstseinsempfang,
10-Prüfung, 11-Freigabe, 12-Bewusstwerdung, 13-Erleben der Bewusstwerdung..
__
Zeit, absolute
__
Zeiteinheiten
Sekundenbruchteile, Sekunde, Minute, Stunde, Tag, Woche, Monat, Jahr,
Lichtjahr,
__
Zeit, gekrümmte
__
Zeit o.n.S.
__
Zeit, objektive
__
Zeit, relative
__
Zeit, subjektive
__
Querverweise
Standort: Erlebnisregister Zeit.
*
Standort: Haupt- und Verteilerseite Zeiterleben
Haupt-
und Verteilerseite Erlebnisregister * Haupt-
und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
* Methode der Fundstellen-Textanalyse.
* Hauptbedeutungen
Erleben und Erlebnis * Signierungssystem*
Zusammenfassung
Hauptseite * Begriffscontainer
(Containerbegriff) * Begriffsverschiebebahnhof
* Wissenschaftliches Arbeiten:
Grundregeln
Begriffe * Aristoteles
zum Geleit * Sprachkritik:
Sch^3-Syndrom
* »«
*
*
Dienstleistungs-Info.
*
Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS).
Erleben und Erlebnis der Zeit. Erlebnisregister Zeit. IP-GIPT. Erlangen:
https://www.sgipt.org/gipt/erleben/Erlebnisregister/Zeit/Zeit.htm
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12.01.2024 irs
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11.01.2024
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