Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=13.01.2024
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 15.01.24
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
E-Mail: sekretariat@sgipt.org
_ Zitierung
& Copyright
Anfang_Pöppel
zum Erleben der Zeit_Datenschutz_Überblick__Rel.
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English
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Service_iec-verlag__Dienstleistungs-Info
* _ Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie,
Abteilung Allgemeine Psychologie, Bereich
Erleben, und hier speziell zum Thema:
Ernst Pöppel (1940- ) Erlebte
Zeit und Zeit überhaupt
Erlebnisregister Zeit
Originalrecherche von Rudolf Sponsel,
Erlangen
Haupt-
und Verteilerseite Zeiterleben
Haupt-
und Verteilerseite Erlebnisregister * Haupt-
und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
* Methode der Fundstellen-Textanalyse.
* Hauptbedeutungen
Erleben und Erlebnis * Signierungssystem
*
Zusammenfassung
Hauptseite * Begriffscontainer
(Containerbegriff) * Begriffsverschiebebahnhof
* Wissenschaftliches Arbeiten:
Grundregeln
Begriffe * Aristoteles
zum Geleit * Sprachkritik:
Sch^3-Syndrom
* »«
Inhalt
Editorial.
Zusammenfassung.
Literatur, Links, Glossar,
Anmerkungen und Endnoten, Querverweise,
Copyright
und Zitierung, Änderungen
Editorial
Der Artikel von Pöppel erschien im Buch Die Zeit, hier
Serie Piper 1990 nach der ersten Veröffentlichung im Oldenbourg-Verlag
1983, basierend auf der Vortragsreihe von 1981. In der editorischen Notiz
heißt es hierzu:
"Das Buch vereinigt die überarbeiteten Beiträge einer Vortragsreihe,
die die Carl Friedrich von Siemens Stiftung im Sommer 1981 in ihrem Haus
in München-Nymphenburg veranstaltete. Daß in dem Symposion je
zur Hälfte Naturwissenschaftler und Geisteswissenschaftler zu Wort
kamen, ist kein Zufall. Eine angemessene Auseinandersetzung mit dem Thema
Zeit kann nur interdisziplinär erfolgen. Sie muß auf das Wissen
weit auseinanderliegender Fächer zurückgreifen und ganz unterschiedliche
Forschungsansätze fruchtbar machen. Die Vortragsreihe der Carl Friedrich
von Siemens Stiftung wurde denn auch von zwei Naturwissenschaftlern und
einem Geisteswissenschaftler gemeinsam konzipiert und durchgeführt:
von dem Historiker Armin Mohler, der zu der Zeit die Stiftung leitete,
dem Physiker Edgar Lüscher von der Technischen Universität München
und dem Neurophysiologen Ernst Pöppel von der Ludwig-Maximilians-Universität
München. Edgar Lüscher und Ernst Pöppel haben Nachworte
zur Verfügung gestellt, die sie im Rückblick auf die Vorträge
schrieben, und von Armin Mohler stammt die Bibliographie, die den Band
beschließt."
Zusammenfassung-Poeppel-1990
Erlebte Zeit
ZZe-Taxonomie-Pöppel-(1990),
S. 371ff: "In dem Versuch, eine „Taxonomie" des Zeiterlebens zu erarbeiten,
kann man von folgenden Erlebnis-Kategorien ausgehen, für die Gehirn-Mechanismen
angenommen werden bzw. bereits aufgefunden wurden (vergl. s. Anm. 5):
Das Erleben von Gleichzeitigkeit
Das Erleben von Folge
Das Erleben von Jetzt
Das Erleben von Dauer
-
ZZeP1990-Erleben-Gleichzeitigkeit
S.
371: "Das Erleben von Gleichzeitigkeit ist abhängig von der Funktionsweise
unserer Sinnessysteme. Was in der akustischen Modalität, beim Hören
also, innerhalb von zwei Tausendstel Sekunden geschieht, ist für uns
gleichzeitig; was drei Tausendstel auseinanderliegt, ist für die meisten
nicht mehr gleichzeitig. Was in der visuellen Modalität, beim Sehen,
drei oder sogar zehn Tausendstel Sekunden auseinanderliegt, ist gleichzeitig;
erst Intervalle ab etwa zwanzig Tausendstel Sekunden können als ungleichzeitig
erlebt werden. Gleichzeitigkeit ist also nicht etwas Absolutes, sondern
je nach unserem Ausblick in die Welt durch verschiedene Sinne unterschiedlich.
..."
-
ZZe-P1990-Erleben-Folge
S.372: "... Damit wir eine identifizierbare Folge erleben können,
müssen mindestens etwa dreißig Tausendstel Sekunden zwischen
diesen Ereignissen liegen. Und dieser Wert ist interessanterweise derselbe
für alle Sinnessysteme: Sehen, Hören oder Tasten (beim Riechen
oder Schmecken kennt man sich nicht so gut aus). Für das Erleben von
Folge muß ein Ereignis als solches erkannt werden (Identifikation),
wobei dafür die Minimalzeit bei dreißig Tausendstel Sekunden
liegt. ..."
-
ZZe-P1990-Erleben-Jetzt
S. 372f: "Aufeinander folgende Ereignisse werden bis zu einer bestimmten
zeitlichen Grenze als „gegenwärtig“ erlebt. Beispiel aus der Sprache:
das Wort „jetzt“ setzt sich aus aufeinanderfolgenden phonetischen Ereignissen
zusammen; wenn ich aber „jetzt“ jetzt höre, dann höre ich das
ganze Jetzt jetzt und nicht in der Abfolge der einzelnen phonetischen Einheiten.
Dies verweist auf eine weitere Leistung des Gehirns, nämlich die Integration
zeitlich getrennt auftretender Ereignisse in Wahrnehmungs-Gestalten, die
als solche jeweils „jetzt“, d. h. gegenwärtig sind. Die obere zeitliche
Grenze für diese Integration von Wahrnehmungserlebnissen liegt bei
zwei bis vier Sekunden. ..."
-
ZZe-P1990-Erleben-Dauer
S. 373f: "... In der hier vorgestellten hierarchischen Klassifikation subjektiver
Zeit kommt das Erlebnis von Dauer aber erst zum Schluß. Warum? Experimentell
hat sich gezeigt, daß unser Erleben von Dauer sich aus der Reichhaltigkeit
der im Bewußtsein verarbeiteten Ereignisse ergibt. Wenn innerhalb
eines vorgegebenen Zeit-Intervalls wenig geschieht, wird wenig im Bewußtsein
verarbeitet, wenig im Gedächtnis gespeichert und erscheint im Rückblick
die „Zeit“ kurz. ..."
-
ZZe-Zusammenfassung-Pöppel
S.
376: "Das bisher Aufgeführte sei kurz zusammengefaßt:
Es sind vier „primäre“ Zeiterlebnisse definiert worden (Gleichzeitigkeit,
Jetzt, Folge, Dauer), die hierarchisch angeordnet sind. Für die einzelnen
Zeiterlebnisse lassen sich aufgrund experimental-psychologischer und neurophysiologischer
Befunde Gesetze formulieren, und es lassen sich insbesondere neuronale
Mechanismen identifizieren. Wenn wir diese elementaren Zeiterlebnisse zusammenfassen,
können wir von einem primären, unmittelbaren Zeiterleben sprechen,
das begründet ist in Mechanismen des Gehirns, die im Laufe der Evolution
gebildet wurden, um Verhalten und Erleben anzupassen und zu optimieren."
-
ZZe-P1990-Zeit-Paradox S. 374:
"... Geschieht viel, dann wird viel im Bewußtsein verarbeitet, und
die Zeit scheint zu fliegen, doch im Rückblick erscheint die Dauer
als lang. Dies Phänomen wird als subjektives Zeit-Paradox bezeichnet.
..."
-
ZZeFazit-Pöppel: Das eigentliche
Zeiterleben im engeren Sinne wird nicht ausgearbeitet, es wird mehr das
gegenständliche Erlebeng
abgehandelt.
_
Literatur
(Auswahl)
-
Pöppel, Ernst (1968). Desynchronisationen circadianer
Rhythmen innerhalb einer isolierten Gruppe (Desynchronization of circadian
rhythms within an isolated group) . Pflügers Archiv. 299, 364-370.
-
Pöppel, Ernst (1972). Oscillations as possible
basis for time perception. Studium Generale. 24, 85-107. Reprint
in: J. T. Fraser et al. (Ed.): The study of time. Springer, Berlin, pp.
219-241
-
Pöppel, Ernst (1975). Parameter estimation or
hypothesis testing in the statistical analysis of biological rhythms? Bulletin
of the Psychonomic Society 6, 511-512.
-
Pöppel, Ernst (1978). Time perception. In: R.
Held, H. W. Leibowitz, H.-L. Teuber (Eds.): Handbook of Sensory Physiology.
Vol. 8. Perception. Springer Verlag, Berlin, pp. 713-729
-
Pöppel, Ernst (1990) Erlebte Zeit
und Zeit überhaupt: Ein Versuch der Integration. In (369-382) Die
Zeit. Dauer und Augenblick. Mit Beiträgen von Jürgen Aschoff,
Jan Assmann, Jean-Pierre Blaser, Hubert Cancik, Carsten Colpe, Manfred
Eigen, David Epstein, Otto-Joachim Grösser, Peter Häberle, Hans
Heimann, Edgar Lüscher, Ernst Pöppel, Ferdinand Seibt und John
A. Wheeler. München: Serie Piper.
-
Pöppel, Ernst (2000) Grenzen des Bewußtseins. Frankfurt am Main:
Insel.
-
Pöppel, Ernst (2000) Weltwissen. Wissenswelt. Das globale Netz von
Text und Bild, als Hg. mit Christa Maar u. Hans Ulrich Obrist. Köln:
Dumont.
-
Pöppel, Ernst (2000) Ach Deutschland. Nur Mut in (17–23): Elisabeth
Schweeger u. Eberhard Witt (Hg.): Ach Deutschland! München: Belville.
-
Pöppel, Ernst (206) Der Rahmen. Ein Blick des Gehirns auf unser
Ich. München: Hanser.
-
Pöppel, Ernst (2012) Von Natur aus kreativ, mit Beatrice Wagner. München:
Hanser.
-
Pöppel, Ernst (2012) Je älter desto besser. Überraschende
Erkenntnisse aus der Hirnforschung, mit Beatrice Wagner. München:
Goldmann.
-
Pöppel, Ernst (2013) Dummheit. Warum wir heute die einfachsten
Dinge nicht mehr wissen, mit Beatrice Wagner. München. Riemann.
-
Zhou B., Pöppel E. and Bao Y. (2014) In the jungle of time: the concept
of identity as a way out. Front. Psychol. 5:844. doi: 10.3389/fpsyg.2014.00844
Links (Auswahl:
beachte)
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten:
GIPT= General
and Integrative
Psychotherapy, internationale Bezeichnung
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
___
Querverweise
Standort: Pöppel zum Erleben der Zeit.
Erlebnisregister Zeit.
*
Haupt- und Verteilerseite
Zeiterleben
Haupt-
und Verteilerseite Erlebnisregister * Haupt-
und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
* Methode der Fundstellen-Textanalyse.
* Hauptbedeutungen
Erleben und Erlebnis * Signierungssystem
*
Zusammenfassung
Hauptseite * Begriffscontainer
(Containerbegriff) * Begriffsverschiebebahnhof
* Wissenschaftliches Arbeiten:
Grundregeln
Begriffe * Aristoteles
zum Geleit * Sprachkritik:
Sch^3-Syndrom
* »«
*
*
Dienstleistungs-Info.
*
Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS).
Pöppel
erlebte Zeit. Erlebnisregister Zeit. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/erleben/Erlebnisregister/Zeit/Poeppel.htm
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korrigiert: 15.01.2024 irs Rechtschreibprüfung
und gelesen
Änderungen wird
gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen
und Kritik willkommen
15.01.2024 irs
Rechtschreibprüfung und gelesen.
13.01.2024 Grundversion
abgeschlossen, Angelegt (war vergessen worden), synchronisiert mit der
Zusammenfassung auf der Hauptseite.