Walter Toman zum Zeiterleben
Erlebnisregister Zeit
Originalrecherche von Rudolf Sponsel, Erlangen
Inhalt
Editorial.
Zusammenfassung.
Fundstellenanalyse im Text-Kontext.
Literatur, Links, Glossar,
Anmerkungen und Endnoten, Querverweise,
Copyright
und Zitierung, Änderungen
Zusammenfassung-Toman-1971c: Toman untersucht das Zeiterleben im Rahmen seines Motivations- und Motivintensitätsmodells theoretisch. In dem nur gut 3 Seiten Text gibt es 11 Fundstellen im Text (insgesamt 16 mit Titel und Kopfzeilen). Zeiterleben nach der Dauer hängt bei Toman davon ab, wie viel Zeit seit der letzten Motivbefriedigung vergangen ist. Erinnern, behalten können und Zeiterleben hängen von der Motivintensitätsgröße K ab (hohe Werte => Bedürftigkeit, Stress; niedrige Werte => Befriedigung, Entspannung, Langeweile). Befriedigte erinnern und behalten mehr, haben in Tomans Modell mehr von der Zeit. Das Zeiterleben selbst wird nicht näher erörtert, auch nicht durch Querverweise, Fußnote oder Anmerkung; Toman gibt zwar Literaturhinweise, aber keine spezifischen zum Zeiterleben.
Fundstellen Zeiterleben, erleben der Zeit, erlebte Zeit im Kontext:
S. 39: "... Wenn ein Mensch
A gewohnt ist, alle zwei Stunden zu essen, wäre er nach einer
Stunde
etwa so hungrig wie ein Mensch B, der alle 4 Stunden zu essen gewohnt
ist und vor 2 Stunden das letzte Mal gegessen hat. Auf Komplikationen
wie Ausmaß der Mahlzeit, Art der Gerichte, gleichzeitige Befriedigung
anderer Motive, wie etwa in angenehmer Gesellschaft zu sein etc., sowie
auf die partielle Substituierbarkeit von Motivbefriedigungen sei hier
nicht
eingegangen. Man könnte aber sagen, daß dem Menschen A in
bezug
auf das Essen die (subjektive) Zeit doppelt so rasch vergeht wie dem
Menschen B. Die tatsächlichen Befriedigungen der Eßbedürfnisse
dieser
beiden Menschen werden per definitionem ebensooft über wie unter
dem
Mittelwert der Intervalle zwischen aufeinanderfolgenden Befriedigungen
liegen. Eine Überschreitung des jeweils größten der
bisher TZ6erlebten Intervalle
wurde in diesem Modell als Beginn eines Angst-Aggressionszustandes
definiert, und auch dieser wird bei Person A vermutlich früher
erreicht als
bei Person B." [>40]
S. 40.1-3: "Der Person A vergeht dann unter diesen
auferlegten Bedingungen die
(objektive) Zeit zu langsam. Der Betreffende möchte, daß
früher schon
wieder Essenszeit, Schlafenszeit, Sozialkontaktzeit, Bewegungszeit
usw.
wäre. Der Person B vergeht die (objektive) Zeit zu rasch; ihre
gewohnten
Befriedigungsrhythmen sind langsamer als die ihr auferlegten. Sie ist
nicht
ausgelastet.
Dies wird einleuchtender, wenn man dem referierten
Modell folgt und
eine inverse Beziehung zwischen K und dem Ausmaß an gleichzeitiger
Aufnahme und Speicherung von Daten über die Situationen der Befriedigung
annimmt (T o m a n 1960, 1968, D i e t z 1969). Je geringer K,
desto
mehr wird über die jeweilige Situation behalten. Je höher
K, desto
weniger wird über die jeweilige Situation behalten, auch wenn
die betreffende
Person mehr als sonst über die für das dringlichste, intensivste
Motiv relevanten Daten als über andere Daten behält. Danach
würde
Person A, die sich in einem erhöhten Deprivationszustand, unter
einem
K > 1 befindet, weniger über die Situation behalten als B. Person
B dagegen,
die sich in einem vergleichsweise zu geringen Deprivationszustand
befindet, würde mehr über die Situation behalten als Person
A.
"Alles hängt nun davon ab, was an zu Behaltendem angeboten wird.
Wenn viel Lernbares da ist und ein gewisses Maß sogar behalten
werden
soll, dann wird die Person A zu wenig davon aufnehmen und sich nachher
an zu wenig erinnern. Ihr kommen die Befriedigungen zu langsam. Sie
lassen zu lange auf sich warten. Person A nimmt dadurch zu wenig Daten
auf, sie merkt sich zu wenige Einzelheiten. So wird ihr im subjektiven
TZ7Erlebnis die Zeit
zu kurz. Sie fühlt sich ungeduldig und unter Druck.
Sie kann sich nachher an weniger erinnern.
Person B kommen die Befriedigungen zu rasch, sie
ist in einem geringeren
Deprivations- oder Bedürfniszustand, sie kann daher vergleichsweise
besonders viel behalten, sich nachher an viel erinnern und TZ8erlebt
die Zeit
subjektiv sowohl im aktuellen TZ9Erlebnis
wie in der Erinnerung als lang.
Rauschgifte verlängern angeblich den zeitlichen
Moment. Die zeitliche
Unterschiedsschwelle zwischen zwei aufeinanderfolgenden Reizen wird
größer. Dadurch wird eine gegebene Zeitstrecke kürzer
TZ10erlebt
als sie ist.
Die Zeit verfliegt scheinbar. Da die Schätzung der Zeitstrecke
erst nach
ihrem Ablauf erfolgt, würde das bedeuten, daß sich der Betreffende
an
weniger erinnern kann, als er in der gleichen Zeit im nüchternen
Zustand
erinnern würde. In dieser Hinsicht wäre der Berauschte dem
Deprivierten,
Überforderten ähnlich. Er fühlt sich allerdings nicht
depriviert und überfordert.
Darin unterscheidet er sich von seinem nüchternen Zustand der
Überforderung, der ihn ja meist erst zum Rauschgift getrieben
hat.
S. 41: "In der Senilität wird fast nichts mehr Neues
aufgenommen. Die
Zeit wird nicht nur nicht mehr als zunehmend länger TZ11erlebt
als in den
Entwicklungsjahren, sondern sie verkürzt sich subjektiv immer
mehr. Aus
dem Menschen B wird ein immer stärker überforderter Mensch
A, der unter
Druck und voller Ungeduld leben würde, wenn ihm die Umwelt nicht
ihre
Anforderungen fortlaufend ermäßigte. Selbst das hilft zuletzt
nichts mehr.
Der Zeitbegriff geht, wie es manchmal deutlich beobachtet werden kann,
zuletzt soweit verloren, daß der Betreffende einem wenige Wochen
alten
Kind gleicht."
_
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