Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=12.01.2024 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: tt.mm.jj
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Allgemeine Psychologie, Bereich Erleben, und hier speziell zum Thema:

    DIE FORMUNG DES ERLEBENS IN DER ZEIT
    von August Vetter (1887-1976)
    Erlebnisregister Zeit

    Originalrecherche von Rudolf Sponsel, Erlangen


    Haupt- und Verteilerseite Erlebnisregister * Haupt- und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
    Methode der Fundstellen-Textanalyse.  * Hauptbedeutungen Erleben und Erlebnis* Signierungssystem* Zusammenfassung Hauptseite * Begriffscontainer (Containerbegriff)  * BegriffsVerschiebebahnhof  * Wissenschaftliches Arbeiten: Grundregeln Begriffe * Aristoteles zum Geleit * Sprachkritik: Sch^3-Syndrom * »«


    Inhalt
    Editorial.
    Zusammenfassung-Vetter-1934.
    Erste 18 Fundstellen S.97-101.
    Literatur, Links, Glossar, Anmerkungen und Endnoten, Querverweise, Copyright und Zitierung, Änderungen


    Editorial.
    Der Titel Vetters Die Formung des Erlebens in der Zeit verspricht Erläuterungen und Erklärungen, wie das Erleben in der Zeit geformt wird.



    Zusammenfassung-Vetter-1934
    Der Begriff des Erlebens wird nicht näher untersucht, erläutert, erklärt oder gar definiert. Auch nicht durch Querverweis, Fußnote, Anmerkung oder Literaturhinweis.
    Fundstellen: S.97-111 (15 Seiten mit Kopfzeilentiteln 99, 101, 103, 105, 107, 109, 111.
    erleben 39 (47 mit 1 Titel und 8 Kopfzeilentiteln), erlebt 6, Erlebnis 31.
    Auf den ersten 5 Seiten, 97-101, gibt es 18 Erwähnungen "erleben" oder Erlebnis, aber keine Begriffserklärung, auch nicht durch Querverweis, Anmerkung, Fußnote oder Literaturhinweise.
    "Zeiterleben" erzielt so wenig einen  Treffer wie "erleben der Zeit", aber Zeiterlebnis einen, S. 111:
      "Die Frage nach dem Zeiterlebnis rückt damit in den Vordergrund. Eine Betrachtung des Erlebens von der Zeitlichkeit her beschränkt sich keineswegs auf die Persönlichkeit, sondern greift von da aus auf die Entwicklung der Gemeinschaft über, um schließlich einzumünden in die Bemühung um ein seelisches Verstehen der Geschichte."
    Eine besonder Narretei oder Fehlleistung findet sich S. 101. Da gibt es eine Abschnittsüberschrift "Die Wurzel des Halterlebnisses" von der man erwarten sollen dürfte, dass Ausführung zu eben diesem "Halterlebnis" erfolgen. Tatsächlich findet sich im ganzen weiteren Text das Wort nicht wieder.
    Allgemein-abstrakte, generalisierende, abgehobene, teils metaphorische Sprache (Zum Geleit). Wissenschaftlich unbrauchbar.



    Erste 18 Fundstellen S. 97-101

    DIE FORMUNG DES ERLEBENS IN DER ZEIT
    Von AUGUST VETTER (1934), Leipzig

    97: "... daß alles Erleben der unaufhaltsamen Strömung des Geschehens
    eingebettet ist.

    98.1: "Das Eindringen des Wertes in
    das Gefühl und seine Wertdurchdringung enthüllt einen Grundzug
    seelischer Gestaltung, der zur Besinnung auf die zeitliche Bedingtheit
    des Erlebens überhaupt nötigt.

    98.2-3: "Der Zusammenschluß und die Ausgliederung des Erlebens
    Dem unbefangen hingegebenen Blick heben sich aus dem Gewoge der
    inneren Erfahrung nicht Vorstellungen oder Willensvorgänge, geschweige
    denn einfache Sinnesempfindungen heraus, sondern echte und gehaltvolle
    Erlebnisse, in sich gesammelte, aber unter sich unverbundene
    Eindrücke von ereignishafter, mehr oder weniger nachhaltiger Wirkung
    auf das Gemüt.

    98.4: Der Ablauf des Lebens verdichtet sich in einzelnen
    Begebenheiten, die als Gebilde von eigener seelischer Färbung aus einem
    unbewußten Hintergrunde der Seele hervortreten und wieder in ihn
    versinken. Immer ist es zugleich auch eine zuständliche Gesamtstimmung,
    deren wir im ursprünglichen Erleben innewerden, ein Zumutesein,
    das die scheinbar sich ausschließenden Merkmale des Wirklichen
    und des Veränderlichen trägt.

    98.5-6: "Das Einbezogensein des Erlebenden in sein Erlebnis, sein Teilhaben
    daran, sowohl allein als auch gemeinsam mit anderen, kommt am deutlichsten
    im Bereich des Spiels zur Erscheinung."

    99.1: "Vom Fluß bloßen Lebensgeschehens, der die seelischen Einzelerfahrungen
    fortgleitend trägt und dessen Quelle und Mündung offen
    bleiben, unterscheidet sich das Spiel dadurch, daß ihm ein Zug zur Ge -
    schlo s senheit , zur inneren Rundung des Erlebens innewohnt."

    100.1: " ... Gerade die Schwierigkeit
    der Abgrenzung macht auf den Zusammenhang alles Erlebens aufmerksam,
    aus dem sich Ereignisse und Zustände außerdem nur vorübergehend
    herauslösen lassen, weil wir zeitlebens in seinem Fluß verbleiben.

    100.2: "Von neu eintretenden Begebenheiten überspült und in ihrem Verhältnis
    zueinander beständig verändert, entsteht kein festes Bildgefüge aus
    ihnen. Das Ergebnis solcher Ausgliederung ist die verwirrende Vielfalt
    der mythischen Berichte wie der geschichtlichen Darstellungen. Sie
    versuchen die Fülle des Erlebens in eine unendliche Reihe zu entrollen,
    die sich nach rückwärts ins Dunkel verliert, während der Abschluß in
    der Gegenwart nur vorläufige Bedeutung hat."

    100f-1-9: "Ihre Sonderung ist kein willkürlicher Akt, sondern tritt mit der Gliede-[>101]
    rung des Geschehens im Erleben notwendig ein, weshalb man überspitzt
    sagen konnte, wo die Sprache beginne, da höre die „Musik" auf. Mit
    gleichem Recht unterscheiden 'wir die Zeit als geschlossenen Ring und
    die Zeit als gegliederte Kette. Beiden Ausgestaltungen liegt die reine
    Zuständlichkeit des Erlebens zugrunde, die ebenso der Gebundenheit
    wie der Richtung entbehrt, aber in ihrer Bewegtheit dahin drängt, sie
    zu gewinnen.
        Wie gezeigt, hat das Spiel seinen Ort in einer ursprünglichen allumschließenden
    Gegenwart. Die Erzählung dagegen lebt in der Vergangenheit,
    ja sie entdeckt das Gewesene allererst. Diese erinnernde Ausgliederung
    des Erlebens stößt in der abschließenden Gegenwart auf eine
    Schranke, die sie nicht überschreiten kann. Sie eröffnet damit die Einsicht
    in das Ganzanderssein der Zukunft und ihre nun notwendig geforderte,
    völlig andersartige Gestaltung. Gerade durch die Ausformung
    des Gewesenen ballt sich das Kommende im Gefühl zum undurchdringlichen
    Schicksal. Das Erlebnis dieser Gegensätzlichkeit der Zeit bewirkt
    den Bruch der seelischen Erfahrung, dessen unmittelbare Folge der
    kämpferische Lebensernst und dessen künstlerischer Ausdruck das
    Drama ist. Was sich hier ereignet, ist im Grunde die Ausgliederung
    des Erlebenden selbst, das Innewerden seines Eigenwesens. Der
    Kämpfende hat einen Gegner vor sich oder eine „Welt von Feinden"
    gegen sich; die dramatische Handlung ist eine Auseinandersetzung des
    Helden mit dem Schicksal und mit sich selbst, das heißt mit seiner Bestimmung.
    Immer ist der faustische Zwiespalt das die Selbstfindung
    einleitende Kennzeichen, es überschattet noch die dramatische Gestaltung
    als tragikomische Zweideutigkeit. In diesem Zustand erlebt
    sich der Mensch zugleich als zwischen den Zeiten stehend, als in sich
    aufgehalten und an einer Wende angelangt, wo er zur Ausrichtung
    des eigenen Erlebens aufgerufen wird.

                          Die Wurzel des Halterlebnisses

    Wäre das Leben an sich selbst nichts als flutendes Geschehen, das mit
    dem Halt in sich auch des Einhaltes in der Zeit entbehrte, so bliebe
    schon unerfindlich, wie es zur Leiblichkeit und Dauer kommen kann,
    die allen Geschöpfen auch eigen sind. Erst recht aber verhüllte sich, wo
    die selbstverantwortliche Ausrichtung des Erlebens einzusetzen vermöchte.
    Sie müßte auf eine lebensfremde oder gar lebensfeindliche
    Macht zurückgeführt werden, die nachträglich, von „außen" her und [>102]
     

      RS:  Aus der Abschnittsüberschrift "Die Wurzel des Halterlebnisses"
      sollte man erwarten dürfen, dass Ausführungen zu eben diesem "Halterlebnis"
      erfolgen. Tatsächlich findet sich im ganzen weiteren Text das Wort nicht wieder.


    Ab dieser Stelle hat mich der Autor nicht mehr interessiert.





    Literatur (Auswahl)
     
    • Vetter, August (1923) Kritik des Gefühls. Prien: Kampmann & Schnabel 1923. 2. völlig umgearbeitete Auflage. München, Paderborn, Wien: Schöningh 1977.
    • Vetter, August (1926) Nietzsche. München: Reinhardt 1926 (in G. KAFKA: Gesch. Phil. Einzeldarst., Bd. 37)
    • Vetter, August (1928) Frömmigkeit als Leidenschaft. Eine Deutung Kierkegaards. Leipzig: Insel 1928. 2. Aufl., Freiburg i. Br. / München: Karl Alber 1963
    • Vetter, August (1933) Mitte der Zeit. Die Geschichtlichkeit des Geistes im Licht der Menschwerdung Gottes. Kampen: Kampmann, 2. Aufl. Freiburg i. Br. / München: Karl Alber 1962.
    • Vetter, August (1934) Die Formung des Erlebens in der Zeit. In (97-111) Klemm, Otto & Volkelt, Hans (1934, Hrsg.) GANZHEIT UND STRUKTUR FESTSCHRIFT ZUM 60. GEBURTSTAGE

    • FELIX KRUEGERS. München: C.H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung.
    • Vetter, August (1949) Natur und Person. Umriß einer Anthropognomik. Stuttgart: Klett .
    • Vetter, August (1950) Die Erlebnisbedeutung der Phantasie. Stuttgart: Klett.
    • Vetter, August (1960) Wirklichkeit des Menschlichen. Lebensfragen unserer Zeit. Freiburg i. Br. / München: Karl Alber.
    • Vetter, August (1966) Personale Anthropologie. Aufriß der humanen Struktur. Freiburg i. Br. / München: Karl Alber .
    • Vetter, August (1968) Wirklichkeit der Mitte. Beiträge zu einer Strukturanthropologie. Festgabe für August Vetter zum 80. Geburtstag. Hrsg. v. Johannes Tenzler. Freiburg i. Br. / München: Karl Alber.
    • Vetter, August (1970) Die Zeichensprache von Schrift und Traum. Einführung in die anthropologische Diagnostik. Freiburg i. Br. / München: Karl Alber.



    Links(Auswahl: beachte)



    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    ___


    Querverweise
    Standort: Erlebnisregister Zeit.
    *
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Vetter Formung des Erlebens in der Zeit. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/erleben/Vetter.htm

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    korrigiert:



    Änderungen wird gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen und Kritik willkommen
    12.01.2024       Abgeschlossen.
    Herbst 2023    Auswertungen und Dokumentationen.
    Herbst 2023    Angelegt.