Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPT DAS=28.09.2004
Internet Erstausgabe, letzte Änderung: 15.09.15
Impressum:
Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
Stubenlohstr.
20 D-91052 Erlangen Mail:
sekretariat@sgipt.org
Anfang_
Ideale
Psychologische Grundlagen Experimente_
Überblick_
Rel.
Aktuelles _
Rel.
Beständiges_
Titelblatt_
Konzept_
Archiv_
Region_
Service
iec-verlag_ _
Zitierung
& Copyright_ _
Wichtige
Hinweise zu externen Links und Empfehlungen_
Willkommen in der Abteilung Wissenschaft,
Bereich Experimente, in unserer Internet-Publikation GIPT 1)
Konzepte Idealer Psychologischer
Grundlagen Experimente
zur operationalen Normierung psychischer Elementarfunktionen
Verallgemeinerung einer Toman'schen Idee.
In memoriam Walter Toman
15.03.1920 - 28.09.2003.
von Rudolf Sponsel, Erlangen
Vorbemerkung: Ein ganz besonders
wichtiges Anliegen Walter Tomans war ihm seine Motivationstheorie (Motivintensitätstheorie),
von uns als StudentInnen früher öfter als "4/5 Hungertheorie"
etwas bespöttelt. Hier ging es Toman darum, Maße für Motivintensitäten
und Befriedigungszyklen zu finden. Und als einfachstes Maß bot sich
zunächst die Zeit an als Abstand zwischen zwei Befriedigungshandlungen,
z.B. essen. Irgendwann
erzählte er mal, daß
er sich ein ideales Experiment vorstelle, in dem ein Mensch vollkommen
beobachtet werden und alles, was er tut, z.B. wann, wie lange und wie oft
er sich bewegt, von wann bis wann er schläft usw. erfaßt werden
kann. Diese Idee möchte ich sehr weit zu einem allgemeinen und Idealen
Psychologischem Grundlagen Experiment verallgemeinern, und zwar zunächst
unter Auslassung forschungsethischer
Betrachtungen.
Zum richtigen Vor- und Hintergrundverständnis
die hier eingenommenen Perspektive werden folgende IP-GIPT-Links empfohlen:
Experimentier-Paradgma,
Welten
und Terminologie, [Kritik der Neuroscience-Terminologie
am Beispiel LeDoux],
Modell der Psyche.
Allgemeiner abstrakter
Versuchsplan
Konzept Idealer Psychologischer Grundlagen Experimente
" | " lies =: unter der Bedingung
bzw. den Bedingungen
_
Aufgaben A unter speziellen Bedingungen B
|
Verhaltensprotokoll
(z.B. Film, Beobachtung)
|
Gehirnaktivierung-Protokoll
(z.B.AGT, PET, fMRT)
|
Mental-Verbales Protokoll (Exploration)
|
A1|B11...B1m
|
V1
|
G1
|
M1
|
A2|B21...B2m
|
V2
|
G2
|
M2
|
...
|
...
|
...
|
...
|
Ai|Bi1...Bim
|
Vi
|
Gi
|
Mi
|
...
|
...
|
...
|
...
|
An|Bn1...Bnm
|
Vn
|
Gn
|
Mn
|
Bewußtseinsinhalte [1,2,]
sind bislang grundsätzlich sehr schwierig operational zu erfassen
und damit zu normieren. (Behavioristen).
Wir wissen, daß bereits die simpel erscheinende Frage: Wie
geht es Ihnen? genau betrachtet eine ganze Menge meist ungeklärter
und verborgener Voraussetzungen enthält. Wir fragen uns daher, wie
könnte eine ideale Normierung aussehen? Wie könnte das gemacht
werden? Einen ersten Einblick liefert der Versuch und die Introspektionsübung
zum Verständnis des "Nur_Empfindens".
Das Hauptproblem
der operationalen Normierung
besteht darin, daß Bewußtseinsinhalte erlebnismäßig
gewöhnlich eine Einheit bilden. In aller Regel liegen so gut wie nie
reine Bewußtseinselemente vor, fast immer sind mehrere Elemente gleichzeitig
gegeben. Es bedarf hoher experimenteller Kunst, Versuche auszudenken, die
Zug um Zug gestatten werden, eine kognitive Landkarte von den psychischen
Elementarfunktionen empfinden [...], fühlen [...], erinnern [...],
"vergessen" [...], denken [...], vorstellen [...], phantasieren [...],
wollen [...], wünschen [...], wahrnehmen [...], tun [...], lernen
[...], lenken [...], ... zu erstellen. Zu den Bedingungen
können hier auch Penfields (1891-1976) berühmte
Reizversuche im Gehirn gerechnet werden, oder z.B. auch die neue Methode
Brain
Fingerprint (Farwell) zur Wahrheitsfindung.
Ob und wie sehr es gelingt, elementare psychische Funktionen mit Hilfe
experimenteller Anordnung zu isolieren, muß nicht theoretisch und
spekuklativ entschieden werden, sondern das ergibt sich künftig experimentell.
Beispielskizzen
solcher operationaler Normierungen
Beispielskizze
Visuelles Muster wahrnehmen VMW-01
_
Visuelles Muster wahrnehmen
|
Verhaltensprotokoll
(z.B. Film, Beobachtung)
|
Gehirnaktivierung-Protokoll
(z.B.AGT, PET, fMRT)
|
Mental-Verbales Protokoll (Exploration)
|
In reizarmer Umgebung:
A1 10s Augen schließen |
V1
|
G1
|
M1
|
A2 10s Augen öffen |
V2
|
G2
|
M2
|
A3 10s visuellen Reiz 10 cm2 gelbes Quadrat betrachten. |
V3
|
G3
|
M3
|
A4 Quadrat mit Geschwindigkeit v 1m nach rechts
verschieben
und der Bewegung folgen |
V4
|
G4
|
M4
|
A5 STOP. Augen 10s schließen. Nichts bzw. nur die
graue Wand vorstellen |
V5
|
G5
|
M5
|
A6 Augen auf, 10s die graue Wand betrachten. |
V6
|
G6
|
M6
|
Man kann den eben skizzierten Wahrnehmungsversuch zum Ausgangspunkt
eines einfaches Vorstellungsversuches hernehmen, wobei man aber beachten
muß, daß die ProbandInnen über die elementare psychische
Funktion "vorstellen" auch tatsächlich verfügen müssen,
was nicht selbstverständlich ist (siehe).
Beispielskizze
Visuelles Muster vorstellen
VMV-01
_
Visuelles Muster vorstellen
|
Verhaltensprotokoll
(z.B. Film, Beobachtung)
|
Gehirnaktivierung-Protokoll
(z.B.AGT, PET, fMRT)
|
Mental-Verbales Protokoll (Exploration)
|
In reizarmer Umgebung:
A1 10s Augen schließen |
V1
|
G1
|
M1
|
A2 visuellen Reiz 10 cm2 gelbes Quadrat vorstellen. |
V2
|
G2
|
M2
|
A3 Zeichen geben, wenn die Vorstellung geglückt
ist. |
V3
|
G3
|
M3
|
A4 Die Vorstellung zum Verschwinden bringen. |
V4
|
G4
|
M4
|
A5 Zeichen geben, wenn das Verschwinden geglückt ist. |
V5
|
G5
|
M5
|
A6 Augen auf, 10s die graue Wand betrachten. |
V6
|
G6
|
M6
|
Ein Versuch zur Erfassung der Erinnerung ließe sich
analog erstellen.
Beispielskizze
Erfassung von Befriedigungszyklen
Um Befriedigungszyklen herauszufinden, müssen zunächst Marker
gefunden werden, die Befriedigung und am besten auch noch ihre Ausprägung
(Stärke, Intensität) anzeigen. Sodann werden über die Zeit
hinweg die verschiedenen Befriedigungszyklen erfaßt und gezählt.
Eine einfache Methodenklasse besteht darin, für die Entstehung eines
Motivs durch Deprivation zu sorgen, sodann eine Befriedigungsmöglichkeit
zu bieten und zur Durchführung der Befriedigungshandlungen zu animieren.
Beispielskizze
Befriedigung B-01
_
Befriedigung durch Stellung ändern
|
Verhaltensprotokoll
(z.B. Film, Beobachtung)
|
Gehirnaktivierung-Protokoll
(z.B.AGT, PET, fMRT)
|
Mental-Verbales Protokoll (Exploration)
|
A1 auf einem Bein stehen, mit einer Hand an einem Türknauf
abgestützt das andere Bein so lange ausgestreckt in ca. 45% halten
bis das Bedürfnis "deutlich" wird, es wieder zu senken. |
V1
|
G1
|
M1
|
A2 Nach Aufgabe der unangenehmen Stellung und Absenken erfassen,
ob, wann und wie lange ein angenehmes Gefühl der Befriedigung eintritt. |
V2
|
G2
|
M2
|
Solche Versuche könnten mit weiteren elementaren Bedürfnissen
(z.B. Hunger, Durst, Temperatur, Sexualität, Aktivität, Abwechslung,
Ruhe, Erholung), die nach Befriedigung streben, ersonnen werden. Wir wollen
an dieser Stelle noch auf ein derzeit verstärkt diskutiertes Problem
eingehen, auf die sog. Alexithymie:
Beispielskizze
Fühlen können und Alexithymie
Alexithymie bedeutet streng interpretiert, die völlige Unfähigkeit
zu fühlen. Es ist sehr fraglich, ob es eine solche völlige Unfähigkeit
tatsächlich gibt. Unstrittig ist, daß viele Menschen auf die
Frage: Was fühlen Sie? keine Anwort geben, wie sie PsychologInnen
erwarten. Daraus darf man aber nicht schließen, daß sie nichts
fühlen oder nicht fühlen können. Hier stellt sich also die
Frage, wie ein Basisversuch zur Fühlfähigkeit aussehen könnte.
Es ist naheliegend, hier auf die oben beschriebene Versuchsklasse von Deprivationen
zurückzugreifen. Eine andere Möglichkeit wäre, zu prüfen,
inwieweit die affektiven "Lustzentren" im Gehirn (Hypothalamus; limbisches
System) bei sog. Alexithymen aktivierbar sind.
Probleme
Da im Einzelfall nicht immer genügend klar oder sicher ist, ob
ein Verhalten einer oder mehreren und welchen spezifischen Befriedigungen
dient, wäre idealiter betrachtet von einem vollständigen Verhaltensprotokoll
auszugehen. Im Prinzip ist dies, sofern das äußere Verhalten
gemeint ist, grundsätzlich möglich. Eine mögliche Fehlerquelle
wäre hier aber der Faktor Wissen um die Protokollierung, was
besonders untersucht werden müßte.
Schwierig dürfte die Gestaltung der Protokollierung der psychomentalen
Aktivitäten sein, obwohl man auch hier mit Hilfe der Allgemeinen Gehirn
Tomographie (AGT, z.B. PET, fMRT)
rein theoretisch ein vollständiges Protokoll der neuronalen Verarbeitungsaktivitäten
- soweit sie sichtbar gemacht werden können - erhalten könnte.
Dies könnte dann in Zukunft die Ausgangsbasis für kurze Stichproben-Tests
sein, um die Befriedigungsaktivitäten, Intensitäten und Zyklen,
genau zu erfassen.
Ausblick
Schließlich könnten Basis-Experimente zur Normierung der
Bewußtseinsinhalte international vereinbart und in allen Details
genau beschrieben, die operationalen Prozeduren gefilmt und die AGT-Aufzeichnungen
dokumentiert und wie weiland das Urmeter in Paris an sicheren Orten aufbewahrt
werden. Für die psychologische Ausbildung und andere InteressentInnen
könnten die Dokumente dann allen zur Verfügung gestellt werden,
z.B. auch Videos über Internet.
***
Glossar, Anmerkungen
und Fußnoten
1) GIPT= General
and
Integrative
Psychotherapy, internationale Bezeichnung
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
___
In memoriam Walter Toman
zum einjährigen Todestag 28.9.2004. Walter
Toman in der IP-GIPT.
___
erzählte. Eine
Andeutung findet sich in "Tiefenpsychologie" (1978, S. 96 oben).
___
forschungsethische
Betrachtungen. Natürlich sind viele Versuche, die wir uns hier
denken können, ethisch nicht durchführbar, problematisch, eingeschränkt
oder nur unter besonderen Vorkehrungen und Bedingungen durchführbar.
Nachdem es aber in dieser Arbeit um forschungstechnisch ideale Versuche
geht, sollte an dieser Stelle eines brainstormings
zunächst keinerlei gedankliche Einschränkung erfolgen. Selbstverständlich
würde dies anders, wenn es um reale Experimente ginge, die von den
Ethikkommissionen genehmigt werden müßten.
___
AGT. Allgemeine Gehirn Tomographie.
Allgemeiner Name für alle Verfahren, die Gehirnaktivitäten aufzeichnen
und sichtbar machen können wie z.B. EEG, PET, fMRT,
CT (Computertomografie), WBCI. Sämtliche Verfahren
werden kurz und übersichtlich dargestellt unter: [URL verändert]
nach: Raichle, M. (2000). A Brief History Of Human Functional Brain Mapping.
In: Toga, A.W., Mazziotta, J.C. (2000). Brain Mapping. The Systems. Elsevier
Books.
___
WBCI: MIT-Forscher testen
Wireless-Brain-Computer-Interface. Computer-Kontrolle via Gehirnwellen:
https://www.zdnet.de/news/software/0,39023144,39121023,00.htm?l.
___
PET. Positronen Emissions Tomographie.
Das Prinzip beruht auf der Sichtbarmachung radioaktiv markierter stoffwechselrelevanter
Moleküle, die quasi als molekulare Sonden funktionieren. [URLs verändert:
Links entfernt]
___
fMRT. Synonyme nach [5]:
MRT, Kernspin-Tomographie, MRI, NMR. Nach [1]
"Funktionelle Magnet Resonanz Tomographie. Was ist die Kernspin-Tomographie?
Die Kernspin-Tomographie, auch Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) genannt,
ist eine diagnostische Technik zur Darstellung der inneren Organe und Gewebe
mit Hilfe von Magnetfeldern und Radiowellen. Das technische Prinzip wurde
1946 von Bloch und Purcell unabhängig voneinander entdeckt und bald
in Physik und Chemie angewandt. 1952 erhielten die beiden Wissenschaftler
den Nobelpreis für ihre Entdeckung. Die Weiterentwicklung zu einer
Technik in der Medizin, mit deren Hilfe Bilder erzeugt werden können,
wurde im wesentlichen durch Lauterbur und Mansfield im Jahr 1973 vorangetrieben.
Dafür bekamen sie 2003 den Nobelpreis für Medizin. Praktisch
verfügbar ist das Verfahren seit 1984. Wie funktioniert die Kernspin-Tomographie?
Die Kernspin-Tomographie ist ein Verfahren, das im Gegensatz zu einer Röntgenuntersuchung
nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit Magnetfeldern und Radiowellen
arbeitet." [URLs verändert: Links entfernt]
___
Die
BehavioristInnen verzweifelten um 1910 [Watson
1913] an der Komplexität dieser Aufgabe und riefen in ihrer Not
und Beschränktheit zu einer "Psychologie ohne Psychologie" mit durchaus
verständlichen und ehrenwerten Motiven auf (sie wollten Klarheit und
Kontrolle), was allerdings an der grundsätzlichen Paradoxie ihrer
"Lösung" nichts änderte. Inzwischen gibt es den Behaviorismus
nicht mehr und die kognitive Wende (Neisser 1967) hat in
der Psychologie die Beschäftigung mit den Bewußtseinsinhalten
wieder hoffähig gemacht, was die szientistisch-organisierte
akademische Psychologie nun bald vier Jahrzehnte nicht richtig umzusetzen
weiß und dieses Feld daher immer noch zu sehr PsychoanalytikerInnen
und NeuroscientologInnen
überläßt. Bewußtseinspsychologie ist ein Herz- und
Kernstück der Psychologie und kein Reservat der Psychoanalyse oder
Neuroscience.
Toman, ein überzeugter Anhänger
Freuds und selbst ein Ausnahme-Psychoanalytiker, unterschied sich immer
wohltuend von diesen Extremen. Auch als Psychoanalytiker war er immer empirisch,
experimentell und operational orientiert und ein wichtiger Teil seines
wissenschaftlichen Lebenswerkes bestand gerade darin, psychoanalytischen
Hypothesen, Vermutungen und Phantasien eine empirische Basis zu vermitteln.
___
Penfield. Der Neuropsychologe
Erich Kasten schreibt [URLs verändert]: "Wilder Penfield stimulierte
als erster seit Mitte der 30er Jahre die Hirnrinde von Patienten elektrisch.
Diese Versuche wurden insbesondere an Patienten mit Hirntumor durchgeführt.
Bei geöffnetem Schädel wird der Neocortex hier mit schwachen
elektrischen Strömen stimuliert. Auf eine solche Reizung erfolgten
bei den Patienten, abhängig vom Ort der Stimulation, lebhafte akustische
oder visuelle Halluzinationen, welche die Patienten trotz der nüchternen
Atmosphäre des Operationssaales als überwältigend real erlebten
und mitunter bis ins kleinste Detail schilderten. Diese Detailtreue führte
Penfield zu der Annahme, dass das Gehirn praktisch eine vollständige
Erinnerung an alle Ereignisse des Lebens bewahrt. Penfield (1930, 1950,
1954) stellte bei Reizung des Okzipitalpols unbewegte, bei Stimulation
der Okzipitalkonvexität aber bewegte Photopsien fest. Auch bei Reizung
des Temporallappens entstanden visuelle Halluzinationen, die allerdings
im gesamten Gesichtsfeld und nicht nur halbseitig auftraten (Penfield &
Perot, 1963)."
An anderer Stelle heißt es auf
der Homepage [URL verändert] von Privatdozent Dr. Erich Kasten, Neuropsychologe
am Institut für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums
der Otto-von-Guericke Universität in Magdeburg: "Einen frühen
Hinweis darauf, dass Halluzinationen in erster Linie einen ungeordneten
Abruf von im Gedächtnis gespeicherten Informationen darstellen, lieferte
der Neurochirurg Wilder Penfield schon in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Penfield stimulierte während Hirnoperationen die Cortexoberfläche
von Patienten elektrisch und ließ sich die wahrgenommenen Veränderungen
beschreiben. Auf eine solche Reizung erfolgten, abhängig vom Ort der
Stimulation, lebhafte akustische oder visuelle Halluzinationen, welche
die Patienten trotz der nüchternen Atmosphäre des Operationssaales
als überwältigend real erlebten und mitunter bis ins kleinste
Detail schilderten. Diese Detailtreue führte Penfield zu der Annahme,
dass das Gehirn praktisch eine vollständige Erinnerung an alle Ereignisse
des Lebens bewahrt. Die eigentliche Leistung des Verstandes besteht wohl
darin, die riesige Menge von Erinnerungen, die man im Lauf des Lebens aufnimmt,
abzukapseln und nur auf Abruf bewusst werden zu lassen." Und:
"Träume zeigen, dass nicht nur
eine neuronale Hyperaktivität des Gehirns Ursache für Halluzinationen
sein muss, sondern offenbar ebenso eine Unterversorgung mit aktuellen Informationen.
Einen Großteil unserer menschlichen Intelligenz hat der Mensch sich
damit erkauft, dass er nun ein Gehirn besitzt, das nach ständiger
Stimulation verlangt. Bleibt diese längere Zeit aus, so holt sich
das Gehirn hier aus den Gedächtnisspeichern irgendwelche Informationen,
meist völlig ohne äußere Reizgeber und ohne auf die Sinnesorgane
angewiesen zu sein. Zum Teil werden Tageserlebnisse nachempfunden oder
auch antizipiert. Zum anderen Teil tauchen aber häufig auch uralte
Informationen aus der Jugend oder der Kindheit auf, die wir längst
vergessen glaubten und die Penfields Ansicht, dass das Gehirn fast alle
Erinnerungen speichert, wirkungsvoll unterstreicht."
___
Brain Fingerprint:
Brain Fingerprinting Laboratories, Inc. hat nach Dr. Lawrence Farwell patentierte
EEG/P300 basierte Prüfsysteme entwickelt, die mit extrem hoher Genauigkeit
feststellen, ob oder ob nicht spezifische Informationen im Gedächtnis
einer Person gespeichert werden. Der Test mißt einzelne Gehirnwellen-Reaktionen
(P300 Welle) zu relevanten Wörtern, zu Abbildungen oder zu Tönen,
die durch einen Computer dargestellt werden. Die Maße werden nach
der Reizvorgabe im Bruchteil einer Sekunde erfaßt, noch bevor die
ProbandIn in der Lage ist, zu antworten oder Kontrolle auszuüben.
Als sehr wichtig hat sich für die Firma die Anwendung und Zulässigkeit
als Beweismittel vor Gericht ergeben. Die Technologie hat viele aufregende
Anwendungen in einigen sehr großen Märkten: Staatssicherheit,
Geheimdienste, Polizei, medizinische Diagnose, Werbung, Versicherungsbetrug
und vor Gericht.
Brain fingerprint Website: https://www.brainwavescience.com/.
* Summary: [URL verändert]
Lawrence A. Farwell: [URL verändert].
Kritisch: https://www.cognitiveliberty.org/issues/mental_surveillance.htm.
Bericht in Spiegel tv 26.9.4 (unkritisch pro): [URL verändert].
Weitere Infos: [URL verändert].
Prof. Engel äußerte
sich auf der Tagung im turmdersinne kritisch
zur Eindeutigkeit des P300 Signals.
___
Querverweise
Standort: Konzepte Idealer Psychologischer
Grundlagenexperimente.
*
Toman im Internet * Überblick
Experimente * Welten * Was
ist Fragen * Normen * Normtag
*
Wie geht
es Ihnen? Psychologie des Alltags aus allgemeiner und integrativer Perspektive.
Über den Aufbau
einer präzisen Wissenschaftssprache in Psychologie, Psychopathologie,
Psychodiagnostik und Psychotherapie.
Überblick Arbeiten
zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik, Statistik
und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.
Zitierung
Sponsel, R. (DAS). Konzepte
Idealer Psychologischer Grundlagen Experimente zur operationalen
Normierung psychischer Elementarfunktionen. Verallgemeinerung einer Toman'schen
Idee. In memoriam Walter Toman 15.03.1920 - 28.09.2003. Arbeiten zur Definitionslehre,
Methodologie, Meßproblematik, Statistik und Wissenschaftstheorie
besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.
Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/wisms/experim/ige0.htm
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Sofern die Rechte anderer berührt sind, sind diese dort zu erkunden.
Sollten wir die Rechte anderer unberechtigt genutzt haben, bitten wir um
Mitteilung. Soweit es um (längere) Zitate aus ... geht,
sind die Rechte bei/m ... zu erkunden oder eine Erlaubnis einzuholen.
Ende_
Ideale
Psychologische Grundlagen Experimente_
Überblick_
Rel.
Aktuelles _
Rel.
Beständiges_
Titelblatt_
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Archiv_
Region_
Service
iec-verlag_
Mail:sekretariat@sgipt.org_
_
Wichtige
Hinweise zu externen Links und Empfehlungen_
korrigiert: irs 27.09.04
Änderungen - wird unregelmäßig
überarbeitet, kleine Änderungen werden nicht extra dokumentiert
15.09.15 Linkfehler
geprüft und korrigiert bzw. bei veränderter URL entlinkt.
15.02.13 Experimentier-Paradgma.
06.10.04 Anmerkung Prof.
Engel zu Brain Fingerprint.