Währungskrieg
Der Kampf um die monetäre Weltherrschaft
präsentiert von Rudolf Sponsel, Erlangen
Bibliographie * Verlagsinfo * Inhaltsverzeichnis * Leseprobe * Ergebnisse * Bewertung * Links * Literatur * Querverweise *
Geleitwort zur deutschen Ausgabe von Daniel Eckert 9
Vorwort 11
Teil 1 Kriegsspiele 17
Kapitel 1 – Kriegsvorbereitungen 19
Kapitel 2 – Der Finanzkrieg 36
Teil 2 Währungskriege 61
Kapitel 3 – Reflektionen über ein Goldenes Zeitalter
63
Kapitel 4 – Der Erste Währungskrieg (1921–1936)
89
Kapitel 5 – Der Zweite Währungskrieg (1967–1987)
118
Kapitel 6 – Der Dritte Währungskrieg (2010 – ) 143
Kapitel 7 – Die G20-Lösung 175
Teil 3 Die nächste globale Krise 197
Kapitel 8 – Globalisierung und Staatskapitalismus 199
Kapitel 9 – Der Missbrauch der Wirtschaftswissenschaft
227
Kapitel 10 – Währungen, Kapital und Komplexität
261
Kapitel 11 – Endspiel – Papier, Gold oder Chaos? 300
Schlussfolgerung 336
Danksagungen 341
Anmerkungen 345
Endnoten 357
Stichwortverzeichnis 364
Leseprobe: [PDF Verlag]
"Teil 1 Kriegsspiele
Kapitel 1 – Kriegsvorbereitungen
»Das gegenwärtige internationale Währungssystem ist
ein Produkt der Vergangenheit.« [FN1]
Hu Jintao, Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas,
16. Januar 2011
Das Applied Physics Laboratory, auf gut 160 Hektar ehemaligem Ackerland halbwegs zwischen Baltimore und Washington D.C. gelegen, gehört zu den Kronjuwelen in dem von den USA unterhaltenen System streng geheimer Hightech-Laboratorien für angewandte Physik und Waffenforschung. Die Einrichtung arbeitet eng mit dem Verteidigungsministerium zusammen, und zu ihren Spezialgebieten gehören fortschrittliche Waffensysteme und Weltraumerkundung. Mitarbeiter des Labors erzählen Besuchern gerne mit Stolz, dass sich entweder auf der Oberfläche oder doch zumindest in unmittelbarer Nähe des Mondes und jedes einzelnen Planeten im Sonnensystem ein vom APL entwickeltes Gerät befindet.
Das Applied Physics Laboratory wurde 1942 kurz nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbour in aller Eile aufgebaut, um mithilfe angewandter Wissenschaft die Entwicklung neuer Waffen voranzutreiben. Ein Großteil der Waffen, die das US-Militär in der Anfangszeit des Zweiten Weltkriegs benutzte, war entweder veraltet oder wirkungslos. Das Labor war ursprünglich in einer ehemaligen Gebrauchtwagenhandlung an der Georgia Avenue in Silver Spring, Maryland, untergebracht, die das Kriegsministerium requiriert hatte. Von Anfang an unterlag das Labor der Geheimhaltung, auch wenn sich die Sicherheitsmaßnahmen im Gegensatz zu den hochempfindlichen Sensoren und mehrstufigen Sicherheitsbereichen, die das Labor heute [>20] schützen, damals noch auf ein paar bewaffnete Wachposten beschränkten. Die erste Mission des APL bestand in der Entwicklung eines Annäherungszünders für die Flugabwehr, mit dem sich Kriegsschiffe wirksamer gegen Luftangriffe verteidigen konnten und der später neben der Atombombe und dem Radar als eine der drei für den Sieg der USA im Zweiten Weltkrieg wichtigsten technologischen Neuentwicklungen betrachtet werden sollte.
Nicht zuletzt wegen dieser frühen Erfolge sind die Programme, das Budget und die Einrichtungen des Labors seitdem kontinuierlich ausgebaut worden. Zu den in den letzten Jahrzehnten am APL für das Verteidigungsministerium und die NASA entwickelten Waffen- und Weltraumsystemen zählen der Tomahawk-Marschflugkörper, das Aegis-Raketenabwehrsystem und als Unikate hergestellte Raumflugkörper.
Über die Waffen- und Weltraumforschung hinaus hat die Tätigkeit des Applied Physics Laboratory für das amerikanische Militär immer schon auch eine ausgeprägte intellektuelle und strategische Komponente aufgewiesen. Eine herausragende Stellung unter diesen abstrakteren Funktionen des APL nimmt das Warfare Analysis Laboratory ein, eine der US-weit führenden Einrichtungen für Planspiele und strategische Planung. Dank seiner Nähe zu Washington D.C. wird das Labor gerne für Kriegführungssimulationen verwendet. Im Laufe der Jahrzehnte sind dort zahlreiche Kriegsplanspiele durchgeführt wurden. Eben aus diesem Grund, zur Durchführung eines vom Pentagon in Auftrag gegebenen Planspiels, kamen an einem regnerischen Morgen im März 2009 rund 60 Experten aus Militär-, Nachrichtendienst- und Wissenschaftskreisen im APL zusammen.[FN3] Dieses Planspiel jedoch sollte anders sein als jedes andere vom US-Militär bis dahin durchgeführte. Laut Einsatzregeln war die Verwendung von, wie das Militär dazu sagt, »kinetischen Mitteln« – sprich Dingen, die schießen oder explodieren – verboten. Keine amphibischen Invasionen, keine Special Forces, keine Zangenbewegungen von Panzerverbänden. Das Pentagon wollte einen globalen Finanzkrieg durchspielen, bei dem nicht Schiffe und Flugzeuge, sondern Währungen und Kapitalkonten zum Einsatz kommen. [>21]
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist die militärische Dominanz der Vereinigten Staaten bei konventionellen und fortschrittlichen High-Tech-Waffensystemen sowie in dem, was die Militärs als 4CI bezeichnen – command, control, communications, computers und intelligence, also Kommando, Kontrolle, Kommunikation, Computer und Informationsbeschaffung –, so überragend, dass kein feindliches Land es wagen würde, sie offen herauszufordern. Das heißt nicht, dass Kriege damit unmöglich geworden wären. Ein Schurkenstaat wie Nordkorea könnte einen militärischen Zwischenfall zum Anlass für einen größeren Angriff nehmen, ohne Rücksicht auf die drohenden Konsequenzen. Und die USA könnten in einen Krieg zwischen Ländern wie etwa dem Iran und Israel hineingezogen werden, sollten sie ihre nationalen Interessen bedroht sehen. Abgesehen von solchen Sondersituationen aber erscheint eine konventionelle militärische Auseinandersetzung mit den USA wegen ihrer drückenden Überlegenheit höchst unwahrscheinlich. Infolgedessen haben rivalisierende Nationen und transnationale Akteure wie die Dschihadisten sich in zunehmendem Maße auf den Ausbau ihrer Fähigkeiten in der nichtkonventionellen Kriegsführung konzentriert, zu der Cyberwarfare, biologische und chemische Waffen, andere Massenvernichtungswaffen und eben in neuester Zeit auch finanzielle Waffen zählen. Das Finanzplanspiel war der erste Versuch des Pentagons, eine Vorstellung davon zu erlangen, wie sich ein tatsächlicher Finanzkrieg abspielen könnte und welche Lehren daraus zu ziehen sind.
Die Vorbereitungen für das Planspiel zogen sich über mehrere Monate hin, und ich war an den Strategiesitzungen und dem Spielaufbau beteiligt, die der eigentlichen Simulation vorausgingen. Auch wenn ein gut gestaltetes Planspiel darauf angelegt ist, unerwartete Resultate zu liefern und die Unwägbarkeiten eines realen Krieges zu simulieren, erfordert es dennoch einen Ausgangspunkt und Regeln, wenn es nicht ins Chaos abgleiten soll. Die Simulationsplaner vom APL gehören weltweit zu den Besten des Faches, aber dieses Finanzspiel erforderte zum Teil völlig neue Ansätze und nicht zuletzt ein Wall-Street-Expertenwissen, das dem typischen Physiker oder Militärplaner abgeht. Diese Lücke zu füllen, war meine Aufgabe. [>22]
Meine Verbindung mit dem Labor reicht in den Dezember 2006 zurück, als ich in Omaha, Nebraska, an einem vom U.S. Strategic Command, kurz STRATCOM, ausgerichteten Strategieforum teilnahm. Ich hielt dort einen Vortrag über eine neue Methode namens »Market Intelligence« beziehungsweise, wie Informationsexperten dazu sagen, MARKINT, bei der es darum geht, Kapitalmärkte auf handlungsrelevante Informationen über die Absichten der Marktteilnehmer hin zu analysieren. Hedgefonds und Investmentbanken nutzen derartige Methoden seit vielen Jahren, um sich Informationsvorsprünge im Zusammenhang mit Unternehmensübernahmen und staatlichen Politikwechseln zu verschaffen. Zusammen mit meinen Partnern, Chris Ray, einem erfahrenen Optionshändler und Risikomanager, und Randy Tauss, der kurz zuvor nach 35 Jahren bei der CIA in Pension gegangen war, hatte ich neue Methoden erkundet, diese Verfahren im Bereich der nationalen Sicherheit einzusetzen, um potenzielle Terrorangriffe im Voraus identifizieren und Angriffe auf den US-Dollar frühzeitig erkennen zu können. An der Veranstaltung in Omaha hatten auch mehrere Mitglieder des APL Warfare Analysis Lab teilgenommen, die mich später kontaktierten und wissen wollten, ob wir uns vorstellen könnten, an einer Integration der MARKINT-Konzepte in ihre Forschungen mitzuarbeiten.
So kam es nicht völlig überraschend, als ich im Sommer 2008 einen Anruf erhielt und zu einem vom Büro des Verteidigungsministers finanzierten und vom APL ausgerichteten Seminar zum globalen Finanzmarkt eingeladen wurde. Erklärtes Ziel des für September anberaumten Seminars war es, »die Auswirkungen globaler Finanzaktivitäten auf nationale Sicherheitsfragen zu untersuchen«. Dieses Seminar gehörte zu einer ganzen Seminarreihe, die das Büro des Verteidigungsministers für den Spätsommer und Herbst 2008 als Vorbereitung auf das eigentliche Finanzplanspiel anberaumt hatte.
Die Leute vom Pentagon wollten wissen, ob ein solches Planspiel überhaupt möglich und sinnvoll war. Zum Beispiel mussten sie sich Gedanken über die passenden »Teams« machen. Sollten die Teams Länder sein, Staatsfonds, Banken oder eine Mischung aus allem? Außerdem mussten sie über unwahrscheinliche, aber dennoch plausible Szenarien nachdenken, die die Kriegsvorbereitungen [>23] der Spieler umsetzen konnten. Eine Liste mit Experten musste erstellt werden, die als Teilnehmer infrage kamen, wobei möglicherweise auch Leute rekrutiert werden mussten, die bislang noch keine Erfahrungen mit Planspielen hatten. Und schließlich mussten auch noch die Regeln für die eigentliche Simulation festgelegt werden.
Zum Schutz der höchst sensiblen Arbeit, die in dem Labor stattfindet, sind die Sicherheitsprozeduren für Besucher dort ebenso streng wie in anderen von der US-Regierung betriebenen Militär- oder Geheimdiensteinrichtungen. Sie beginnen mit Vorabuntersuchungen und der Überprüfung des Hintergrunds. Unmittelbar nach der Ankunft werden die Besucher in zwei Kategorien unterteilt – »Keine Begleitung« oder »Begleitung erforderlich« – und erhalten je nachdem verschiedenfarbige Anstecker. In der Praxis macht sich der Unterschied zwar hauptsächlich bei Ausflügen zur Kaffeemaschine bemerkbar, aber die implizite Übereinkunft ist, dass die Träger der »Keine-Begleitung«-Buttons eine aktuelle Sicherheitsfreigabe der höchsten Stufe von ihren jeweiligen Behörden oder Arbeitgebern besitzen müssen. Blackberrys, iPhones und andere digitale Geräte müssen im Sicherheitsbüro abgegeben werden, wo man sie beim Verlassen der Anlage wieder abholen kann. Röntgenscanner, Metalldetektoren, abgestufte Sicherheitszonen und bewaffnete Posten sind Routine. Hat man erst einmal alle Kontrollen durchlaufen, befindet man sich wahrhaftig im Inneren des militärisch-industriellen Komplexes.
An dem Treffen im September nahmen insgesamt rund 40 Personen teil, darunter mehrere bekannte Wissenschaftler, Experten aus Denkfabriken, Geheimdienstbeamte und uniformierte Militärs. Ich war einer von fünf Teilnehmern, die gebeten worden waren, an diesem Tag eine Präsentation zu halten, und mein Thema waren Staatsfonds. Staatsfonds sind riesige Investmentfonds, die von Ländern eingerichtet werden, um überschüssige Reserven zu investieren, viele davon mehrere 100 Milliarden US-Dollar schwer. Bei diesen Reserven handelt es sich im Regelfall um Devisenüberschüsse, zumeist in US-Dollar, die Länder durch den Export natürlicher Ressour [>24]cen oder von Industrieerzeugnissen erwirtschaftet haben. Die größten Devisenreserven werden von Erdöl exportierenden Ländern wie Norwegen oder den arabischen Staaten sowie von industriellen Exportgroßmächten wie China oder Taiwan gehalten. Traditionell wurden diese Reserven von den Zentralbanken der jeweiligen Länder auf höchst konservative Weise gemanagt und Investitionen auf sichere, liquide Instrumente wie US-Schatzwechsel beschränkt. Diese Strategie stellte zwar die Liquidität sicher, brachte aber keine hohen Renditen und begünstigte die Konzentration der Portfolios. Mit anderen Worten, die Überschussländer legten ihre Eier alle in einen Korb und erhielten dafür nicht allzu viel Gegenleistung. Aufgrund der in den 1990er-Jahren zum Teil infolge der Globalisierung einsetzenden rapiden Zunahme der Devisenreserven suchten die Überschussländer nach Mitteln und Wegen, wie sie höhere Renditen auf ihre Investitionen erhalten konnten. Eine Aufgabe, für die die Zentralbanken nicht sonderlich gut aufgestellt waren, da es ihnen an den Investmentexperten und Portfoliomanagern zur Auswahl der Aktien, Rohstoffe, Beteiligungsfonds, Immobilien und Hedgefonds mangelte, über die der Weg zu höheren Renditen führte. Deshalb wurden für diese Aufgabe eigene Staatsfonds eingerichtet; die ersten dieser, wie sie im Finanzjargon heißen, SWFs (für sovereign wealth funds) entstanden bereits vor einigen Jahrzehnten, die meisten aber sind erst in den letzten zehn Jahren gegründet und von ihren Regierungen mit gewaltigen Mitteln aus den Zentralbankreserven und dem Auftrag ausgestattet worden, rund um die Welt diversifizierte Portfolios und Investments aufzubauen.
In ihrer grundlegenden Form sind Staatsfonds ökonomisch sinnvoll. Die meisten Mittel werden professionell und ohne geheime politische Agenda im Hintergrund investiert. Doch das ist nicht immer der Fall. Manche Investitionen sind eher von Eitelkeit motiviert, so etwa die Investitionen nahöstlicher Staatsfonds in Formel-1-Rennteams wie McLaren, Aston Martin und Ferrari, andere aber politisch und ökonomisch überaus einflussreich. In der ersten Hälfte der weltweiten Rezession, die 2007 einsetzte, wurden die Bankenrettungspläne hauptsächlich mit Mitteln aus Staatsfonds finanziert. [>25] 2007 und Anfang 2008 investierten Staatsfonds über 58 Milliarden US-Dollar in die Stützung der Großbanken Citigroup, Merril Lynch, UBS und Morgan Stanley. China trug sich Anfang 2008 mit dem Gedanken, nochmals eine Milliarde Dollar in die Investmentbank Bear Stearns zu investieren, nahm davon aber wieder Abstand, als sich die Bank Anfang März dem Kollaps näherte. Nachdem diese Investitionen in der Panik von 2008 stark reduziert wurden, musste die US-Regierung die Weiterführung der Rettungspläne mit Steuergeld finanzieren. Die Staatsfonds fuhren bei diesen frühen Investitionen zwar immense Verluste ein, aber die Unternehmensanteile und der damit erworbene Einfluss blieben.
In meinem Vortrag konzentrierte ich mich auf die Schattenseiten der Staatsfondsinvestments, ihre Möglichkeit, mithilfe von Tarngesellschaften wie Trusts, Treuhandverwaltungen, Schweizer Privatbanken und Hedgefonds zu agieren. Diese erfüllen die gleiche Funktion wie das, was man im Geheimdienstjargon »Verbindungsoffizier« nennen würde. Im Schutze solcher Fassadengesellschaften können Staatsfonds dazu benutzt werden, missbräuchlichen Einfluss auf Zielunternehmen zu gewinnen, zum Beispiel, um Technologien zu stehlen, neue Projekte zu sabotieren, die Konkurrenz zu ersticken, Angebotsabsprachen zu treffen oder Märkte zu manipulieren. Ich behauptete nicht, dass derartige Aktivitäten weit verbreitet oder gar die Regel wären, nur dass sie möglich sind und die Vereinigten Staaten geeignete Maßnahmen zum Schutz ihrer nationalen Interessen ergreifen sollten. Über diese konkreten Bedrohungen hinaus warnte ich vor einer noch weit größeren potenziellen Gefahr: der Gefahr eines umfassenden Angriffs auf die westlichen Kapitalmärkte, um den Motor der kapitalistischen Gesellschaft lahmzulegen. Meine Präsentation enthielt Kennziffern und Systemspezifizierungen, anhand derer sich das Verhalten von Staatsfonds überwachen, hinter den Kulissen vorbereitete böswillige Aktionen erkennen und die Angriffspunkte des Finanzsystems – sozusagen die Suezkanäle und Straßen von Hormus des Informationszeitalters – identifizieren lassen, sodass man sie zur Verhinderung oder Abwehr künftiger Finanzattacken überwachen konnte. [>26]
Am Ende des zweitägigen Seminars waren die anwesenden Beamten des Verteidigungsministeriums überzeugt, dass das Labor einen soliden Stamm an Experten, Fragestellungen und Bedrohungsanalysen zusammengestellt hatte, auf dessen Grundlage sich das Planspiel eine Stufe weiter führen ließ. Einen Monat später, im Oktober, kam die Kerngruppe der Experten nochmals im Labor zusammen, um das Finanzplanspiel weiterzuentwickeln. Zusätzlich zu den Gastgebern vom APL und den Projektförderern vom Verteidigungsministerium waren diesmal auch Repräsentanten weiterer Ministerien, darunter des Handels- und Energieministeriums, mehrerer Universitäten, des Naval War College, mehrerer Denkfabriken einschließlich des Peterson Institute und der RAND Corporation sowie weiterer Forschungslabore und ein paar hochrangige Militärs vom Generalsstab anwesend.
Allerdings fehlten, wie mir auffiel, Experten, die Erfahrungen mit den Kapitalmärkten hatten. Ich war der Einzige im Raum, dessen Lebenslauf eine längere Karriere an der Wall Street enthielt und der Zeit in Investmentbanken, Hedgefonds und an Börsen verbracht hatte. Wenn wir einen Finanzkrieg durchspielen wollten, brauchten wir Leute, die wussten, wie man Finanzwaffen einsetzt – wie Front Running, Insiderinformationen, Gerüchte, die Vortäuschung eines hohen Handelsvolumens durch Ringhandel, Short Squeezes und die ganzen anderen Tricks und Kniffe, mit denen an der Wall Street operiert wird. Wir brauchten Leute, die, um es mit den unsterblichen Worten der Bankerlegende John Gutfreund zu formulieren, bereit waren, »einem Bären in den Hintern zu beißen«, wenn es um den Handel mit Währungen, Aktien und Derivaten geht. An Testosteron mangelte es den im Raum versammelten uniformierten Militärs und Geheimdienstlern sicherlich nicht, aber darüber, wie man ein Land mit Credit Default Swaps (CDS) in den Ruin treibt, wussten sie ebenso wenig wie der durchschnittliche Börsenmakler über die Zündfolge von Interkontinentalraketen. Sollte dieses Projekt Erfolg haben, musste ich dem Verteidigungsministerium die Erlaubnis abringen, ein paar meiner Kollegen mit an Bord zu holen, um das Spiel realistischer und damit auch aussagekräftiger für sie zu machen. [>27] Bei diesem Treffen hielt ich einen Vortrag über Futures und Derivate und erklärte, wie man mithilfe solcher Hebelinstrumente die ihnen zugrunde liegenden realwirtschaftlichen Märkte manipulieren kann, darunter auch solche für strategische Rohstoffe wie Öl, Uran, Kupfer und Gold. Ich legte auch dar, wie das Verbot der Regulierung von Derivaten im von Senator Phil Gramm eingebrachten und von Präsident Clinton 2000 unterzeichneten Gesetz zur Modernisierung von Warentermingeschäften, dem Commodity Futures Modernization Act, das Tor weit für ein exponentielles Wachstum des Umfangs und der Vielfalt dieser Instrumente aufstieß, die nun aus den Bilanzen der Großbanken verschwanden und damit praktisch nicht mehr zu überwachen waren. Zum Schluss skizzierte ich, wie Tarnfirmen, Staatsfonds und die Hebelwirkung von Derivaten kombiniert werden könnten, um ein finanzielles Pearl Harbour zu inszenieren, das die Vereinigten Staaten völlig unvorbereitet treffen würde. Die Vorbereitungsseminare begannen ihren Zweck zu erfüllen; die Militär-, Geheimdienst- und außenpolitischen Experten befanden sich jetzt auf derselben Wellenlänge wie die Finanzexperten, und die Gefahren, die von der finanziellen Kriegführung ausgingen, wurden immer deutlicher.
Die dritte Planungssitzung unserer Gruppe fand Mitte November statt, und auch diesmal saßen ein paar neue Gesichter mit am Tisch, darunter hochrangige Beamte aus der Geheimdienstszene. Die Diskussionen drehten sich nun nicht mehr um die Machbarkeit eines Finanzplanspiels; zu diesem Zeitpunkt war der Startschuss schon gefallen, und wir befanden uns bereits in der Phase der Spielkonzeption. Ich stellte detaillierte finanzielle Kriegführungsszenarien vor und plädierte dafür, wegen der komplexen Dynamik der Kapitalmärkte unvorhersagbare, für Angreifer und Verteidiger gleichermaßen überraschende Ergebnisse in die Spielkonzeption aufzunehmen. Am Ende der Sitzung hatten das Verteidigungsministerium und das APL-Spielkonzeptionsteam ausreichend Input von den Experten erhalten, um den schlussendlichen Spielaufbau zu vervollständigen. Nun mussten nur noch die Teilnehmer ausgewählt und ein Termin festgelegt werden, und das Planspiel konnte beginnen. [>28]
Nach einigen Verzögerungen und der Ungewissheit in der Zeit der Stabübergabe im Weißen Haus gab die Regierung Obama schließlich grünes Licht, und Ende Januar 2009 wurden die offiziellen Einladungen verschickt. Das Planspiel sollte am 17. und 18. März über zwei Tage hinweg im Warfare Analysis Laboratory des APL stattfinden, und zwar in dem imposanten Lageraum, in dem schon so viele Simulationen durchgeführt worden waren. Alle Planspiele weisen bestimmte gemeinsame Elemente auf. Es treten zwei oder mehr Teams beziehungsweise Zellen gegeneinander an, die für gewöhnlich nach den beteiligten Ländern oder nach Farben benannt sind. Bei einem typischen Spiel kämpft zum Beispiel eine rote Zelle, üblicherweise die Bösen, gegen eine blaue Zelle, also die Guten, aber es gibt auch Spiele mit mehreren Parteien. Eine weitere kritische Zelle ist die sogenannte weiße Zelle, die aus dem Spielleiter und als Schiedsrichtern eingesetzten Teilnehmern besteht. Die weiße Zelle entscheidet, ob ein bestimmter Spielzug erlaubt ist und welche Partei die jeweilige Spielrunde gewonnen hat. Üblicherweise weisen die Spielentwickler den Zellen konkrete Ziele oder Aufgaben zu; danach wird von den Spielern erwartet, dass sie auf der Grundlage logischer Überlegungen Züge ausführen, die zur Erreichung dieser Ziele beitragen (und nicht etwa unerklärliche Bewegungen vollziehen). Mithilfe von Politikwissenschaftlern, Militärstrategen und anderen Analysten wird das Konzeptteam die alle Spieler betreffenden Ausgangsbedingungen beschreiben – mit anderen Worten, die Startlinie definieren. Schließlich werden noch Machtparameter definiert, anhand derer die relative Stärke jeder Zelle vor Beginn des Spiels festgelegt wird, so wie vor Ausbruch eines Kriegs manche Armeen größer sind als andere oder eine Volkswirtschaft ein größeres industrielles Potenzial hat als eine andere.
Sobald das Spiel begonnen hat, führen die Teilnehmer Züge für jede Zelle durch, während die weiße Zelle je nach ihrer Bewertung des Erfolgs und Misserfolgs eines Zugs den Zellen Punkte gutschreibt oder abzieht. Weitere Spielparameter, die festgelegt werden, sind die Anzahl der Tage, über die das Spiel läuft, und die Zahl der pro Tag erlaubten Züge. Das ist eine wichti[>29]ge praktische Beschränkung, da die wenigsten externen Experten ihre sonstigen beruflichen Pflichten länger als zwei oder drei Tage am Stück vernachlässigen können.
Ich war zwar kein Kriegsplanspielexperte, aber als der ausgewiesene Fachmann in Sachen Wall Street arbeitete ich Seite an Seite mit den Spielkonzipierern zusammen, um die Welt, die ich kannte, in die Kategorien, Zeitpläne, Regeln und Budgets einzupassen, die sie in ihren Parametern festgelegt hatten. Eines meiner wichtigsten Anliegen dabei war sicherzustellen, dass der Spielaufbau auch unkonventionelle Szenarien zuließ. Schließlich wusste ich, dass bei einem realen Finanzangriff auf die Vereinigten Staaten kaum so offenkundige Züge wie der massive Verkauf von US-Schatzanleihen auf dem offenen Markt ausgeführt würden, da der amerikanische Präsident nahezu diktatorische Vollmachten besitzt, sämtliche Kapitalkonten einzufrieren, über die derartige Marktmanipulationen ausgeführt werden. Bei einem realen Angriff würden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schwer zu identifizierende Deckfirmen und schwer zu überwachende Derivate zum Einsatz kommen. Vor allem würde ein solcher Finanzangriff aller Wahrscheinlichkeit nach auf den US-Dollar selbst abzielen. Das Vertrauen in den Dollar zu untergraben, wäre weitaus effektiver, als irgendein auf Dollar lautendes Instrument massenhaft auf den Markt zu werfen. Würde der Dollar kollabieren, so würden auch alle in Dollar geführten Märkte kollabieren, und die Macht des Präsidenten, Kapitalkonten einzufrieren, wäre hinfällig. Ich wollte sicherstellen, dass der Spielaufbau einen echten Währungskrieg zuließ, nicht nur einen mit Aktien, Anleihen und Rohstoffen geführten Krieg.
Die letzten Puzzlestücke kamen zusammen. Das Team beschloss, dass wir auf jeden Fall mit einer US-Zelle, einer Russland-Zelle und einer China-Zelle spielen würden. Darüber hinaus sollte es eine Zelle für den Pazifischen Raum geben, der unter anderem Japan, Südkorea, Taiwan und Vietnam angehörten. Das war zwar nicht ideal, weil beispielsweise Südkorea und Taiwan als eigenständige Staaten je nachdem, worum es ging, höchst unterschiedliche Positionen einnehmen konnten, aber diese Art von Kompro[<30]missen war unumgänglich, wollten wir das Budget einhalten und das Spiel zum Laufen bringen. Außerdem sollte es noch eine graue Zelle geben, die den Rest der Welt repräsentierte. (Ich war mir nicht sicher, wie erfreut reale Europäer gewesen wären, hätten sie erfahren, dass sie keine eigene Zelle bekamen und sich ihre Plattform mit dem IWF, Hedgefonds und den Cayman Islands teilen mussten.) Schließlich gab es natürlich noch die allmächtige weiße Zelle, die den Kurs festlegte und das Spiel die ganze Zeit über unter Kontrolle hatte.
Das Spiel sollte in drei Zügen über zwei Tage gespielt werden. Zwei Züge sollten am ersten Tag ausgeführt werden, der dritte am zweiten Tag, sodass noch Zeit für eine Nachbesprechung blieb. Jede Zelle sollte einen separaten Raum bekommen, der als »Hauptstadt« diente und in dem sie über ihre Züge beratschlagten, während für den Lageraum Plenarsitzungen vorgesehen waren, auf denen die Zellen ihre Züge ausführen und ihre Gegner reagieren würden. Die weiße Zelle sollte die Plenarsitzungen leiten und je nach Spielverlauf dem »nationalen Machtindex« der Zellen Punkte gutschreiben oder abziehen. Bei jedem Spielzug konnten die Zellen an festgelegten Plätzen bilaterale Gipfel abhalten oder Verhandlungen mit anderen Zellen führen. Faszinierenderweise sollte jede Zelle mehrere Joker erhalten, die Maßnahmen und Reaktionen ermöglichten, welche in den Eröffnungsszenarien für die einzelnen Züge nicht enthalten waren. Obwohl das zum ersten Mal und mit einem knappen Budget durchgeführt wurde und die Resultate bei Spielbeginn alles andere als absehbar waren, waren wir dank der Kombination aus Gipfeltreffen und Jokern zuversichtlich, dem Pentagon zeigen zu können, wie ein unkonventioneller Finanzkrieg in Realität ablaufen könnte.
Als wir unser Konzept abschlossen, wies ich nochmals darauf hin, dass wir sehr einseitig mit Teilnehmern vom Militär, den Geheimdiensten und Denkfabriken besetzt waren, aber mit Ausnahme von mir niemanden von der Wall Street hatten. Ich wusste, wenn wir nur die üblichen Verdächtigen einluden, würden wir sehr vorhersagbare Aktions-/Reaktions-Funktionen erhal[>31]ten. Was Makroökonomie und Strategie angeht, sind diese Leute brillant, aber keiner von ihnen versteht wirklich, wie die Kapitalmärkte vor Ort, an der Front, funktionieren. Ich wiederholte meinen Wunsch, ein paar Investmentbanker und Hedgefondsmanager mit ins Boot zu holen. Und tatsächlich: Im Budget war noch Luft für zwei weitere Teilnehmer, und so erhielt ich die Erlaubnis, zwei qualifizierte Leute auszusuchen.
Mein erster Kandidat war Steve Halliwell, ein erfahrener Banker und Kapitalinvestor, fit, elegant, lebhaft und mit seiner dickrandigen Brille und einem stets kahlrasierten Haupt unverwechselbar. Steve, der 1963, in der Zeit von Kennedy und Chruschtschow, vom Wesley College aus als einer der ersten amerikanischen Austauschstudenten nach Russland gegangen war, ist so etwas wie der Fleisch gewordene altgediente Russlandexperte. Später, nach seinem Abschluss an der Columbia University, arbeitete er lange Zeit bei der Citibank, unter anderem wirkte er am Aufbau der Moskauer Citibank-Niederlassung mit, bevor er in den 1990er-Jahren einen der ersten amerikanisch-russischen Investmentfonds an den Start brachte. Sein Vorrat an russischen Anekdoten ist unerschöpflich, und er versteht jede einzelne davon in schillernden Farben und mit einem ausgeprägten Sinn für Humor zu erzählen. Er spricht Russisch wie ein Einheimischer und verfügt dank seiner Investment- und Bankaktivitäten über ein eng geknüpftes Netzwerk an Verbindungen im ganzen Land. Steve und ich hatten im Winter 2008 eine Woche mit Marktforschungen für mehrere meiner Hedgefonds-Kunden in Moskau verbracht. Neben dem Zauber des nächtlichen Schneefalls auf dem Roten Platz werde ich von dieser Reise auch die üppigen Mengen an Wodka und Kaviar wohl nicht so schnell vergessen, die wir mit unseren russischen Gastgebern konsumierten. Ich wusste, er wäre perfekt dafür geeignet, die russische Seite in diesem vom Pentagon inszenierten Finanzkriegsspiel zu repräsentieren, und er sagte auch sofort zu.
Nun musste ich noch einen zweiten Mitspieler anwerben. Da Steve hauptsächlich mit Aktienfonds zu tun hatte und ein eher langfristig orientierter Investor war, brauchte ich jetzt noch jemanden, der mehr mit dem Tages[>32]geschäft der Märkte zu tun hatte, jemand, der die markttechnischen Signale verstand, sprich die kurzfristigen Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage, die die Wertpapierkurse von ihren Fundamentaldaten abkoppeln und vermeintlich rationale Investoren auf dem falschen Fuß erwischen konnten. Ich brauchte jemand, der die gesamte Trickkiste im Umgang mit Orders der Größenordnung beherrschte, die geeignet waren, einen Markt zu drehen und die Arglosen im Regen stehen zu lassen. Also griff ich zum Telefon und rief einen Freund an, der seit über dreißig Jahren an vorderster Front mit dabei war und auf der Street unter dem Kürzel »O.D.« firmierte.
Ich kannte Bill O’Donnell seit Jahrzehnten, seit unserer gemeinsamen Zeit bei Greenwich Capital, dem wichtigsten Handelshaus für Staatsanleihen. Bill ist einer der smartesten Börsenhändler und hat immer ein Lächeln im Gesicht – außer er arbeitet an einer Order für einen Kunden. Er hat niemals schlechte Laune und verliert niemals die Beherrschung, was auf dem Börsenparkett eher die Ausnahme ist. Bill, silbergraues, gewelltes Haar, edle Klamotten und attraktiv, hat eine unkomplizierte Art, die ihn zu einer der beliebtesten Personen im Anleihengeschäft macht, das ansonsten für seinen hohen Anteil an wenig einnehmenden Alphatieren bekannt ist. Er liebt das Geschäft und hat schon so gut wie alles miterlebt, vom Beginn der Hausse 1982 bis hin zu der sich ab 2002 aufblähenden Immobilienblase. Als ich ihn Anfang 2009 anrief, arbeitete er als Leiter der Abteilung für Zinsstrategie für die Schweizer Großbank UBS in deren nordamerikanischem Geschäftssitz in Stamford, Connecticut.
Wie die meisten Wall-Street-Leute, die ich zur Unterstützung für die nationale Sicherheit betreffende Projekte angeworben hatte, erfasste er die Situation sofort und konnte sich gar nicht schnell genug als Freiwilliger anbieten. Nachdem er die Sache mit seinem Vorgesetzten bei der UBS durchgesprochen hatte, rief er mich ein paar Tage später zurück. »Ich bin dabei«, sagte er. »Sag mir einfach, wo ich hinkommen soll. Das wird großartig, die Generäle und Geheimdienstler aufzumischen. Ich kann es kaum erwarten.« Damit war das auch geklärt."
"Schlussfolgerung
Der Dollar ist nicht zukunftsfähig, daher wird es mit dem Dollar
nicht so weitergehen können. ...
Der Zusammenbruch des Dollar könnte allein
auftreten oder als Teil eines viel umfassenderen Zusammenbruchs unserer
Zivilisation. Er könnte einfach nur die Abkehr von der Papierwährung
bedeuten oder ein Meilenstein auf dem Weg in den Untergang sein. Nichts
muss zwangsläufig passieren, es ist aber alles möglich. [>337]
Noch ist es nicht zu spät, noch können
wir einen Schritt vom Abgrund des katastrophalen Zusammenbruchs zurücktreten.
Die Komplexität ist anfangs ein Freund, wird dann aber zum Feind.
Wenn wir erst einmal die Gefahren von Komplexität und Größe
erkannt haben, bietet sich als Lösung eine Mischung aus Verkleinerung,
Untergliederung in kleinere Bereiche und Vereinfachung an. Ein Schiff,
dessen Rumpf in Schotten unterteilt ist, sinkt nicht so schnell wie ein
Schiff mit einem durchgehenden Frachtraum. Aus dem gleichen Grund werden
ausgedehnte Waldgebiete immer wieder von abgeholzten Feuerschneisen unterteilt.
Jeder Schreiner arbeitet nach dem Prinzip »für jede Arbeit das
richtige Werkzeug«. Wirtschaftswissenschaftler sollten bei der Wahl
ihrer Werkzeuge nicht weniger sorgfältig sein als ein Schreiner.
Übertragen auf die Kapital- und Devisenmärkte
bedeutet dies, die großen Banken zu zerschlagen und ihre Aktivitäten
auf die Einlagenverwaltung, private und gewerbliche Kredite, Handelsfinanzierung,
Zahlungsabwicklung, Bankgarantien und ein paar andere nützliche Dienste
zu beschränken. Der Eigenhandel, das Emissionsgeschäft und der
Wertpapierhandel sollten für Banken verboten und auf Wertpapierhändler
und Hedgefonds beschränkt werden. Die Vorstellung, dass man für
große Geschäfte auch große Banken benötigt, ist Unsinn.
Aus genau diesem Grund wurden Konsortien erfunden; bei ihnen ist das Risiko
optimal verteilt.
Derivate sollten verboten werden, eine Ausnahme
wären nur börsengehandelte Standard-Futures mit täglicher
Margin-Anpassung und Clearinghäusern, die mit ausreichend Kapital
ausgestattet sind. Bei Derivaten wird das Risiko nicht verteilt, sondern
vervielfacht und in einigen wenigen Händen konzentriert, die als »too
big to fail« gelten. Derivate nützen nicht dem Kunden, sondern
aufgrund der hohen Gebühren und der schwer durchschaubaren Bedingungen
nur den Banken und Händlern. Die Risikomodelle für Derivate funktionieren
nicht und werden auch nie funktionieren, weil der Fokus auf dem Nettorisiko
anstatt auf dem Bruttorisiko liegt. ... ..."
Doku FinanzkriseDokumentation
der Finanzkrise ab. 8.2.2007
* Glossar
*
Dokumentation 2012: 4Q12,
3Q12,
2Q12,
1Q12
* Dokumentation:
2011: 4Q11,
3Q11,
2Q11,
1Q11,
Dokumentation: 2010: 4Q10,
3Q10,
2Q10,
1Q10
* Dokumentation:
2009: 4Q09,
3Q09,
2Q09,
1Q09,
Dokumentation: 2008: 4Q08,
3Q08,
2Q08,
1Q08
* Dokumentation: 2007: 4Q07,
3Q07,
2Q07,
1Q07.
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