Internet
Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPT DAS=13.04.2020
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung:
20.11.20
Impressum:
Dipl.-Psych.
Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
Mail:
sekretariat@sgipt.org_
Zitierung
& Copyright_
Anfang Corona-Virus
Tote und Sterblichkeit_Datenschutz_Überblick_Rel.
Aktuelles_Rel.
Beständiges_Titelblatt_
Konzept_Archiv_
Region_Service
iec-verlag___ Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen_
Willkommen ins unserer
Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie,
Abteilung Dokumentation, Evaluation, Qualitätssicherung, Epidemiologie,
psychologische Testtheorie u.a., hier speziell zum Thema:
Corona Tote und Sterblichkeit
(Haupt-
und Verteilerseite)
Originalarbeit von Rudolf Sponsel,
Erlangen
Querverweise.
Zur Aktualisierung F5-Taste drücken.
_
Inhalt
Tote-2.Welle-bis-18.11.2020
7-Tage-Mittelwerte und ihre Wachstumsraten.
Corona Deutschland: Darstellung
und Analyse der Todesfallzahlen 1. und 2. Welle. (8.11.20)
Zusammenfassende
erste Überlegungen der Todesfallzahlen der 1. und 2. großen
Welle.
Graphen
- Darstellung der Werte und Kennwerte.
Basisdaten
der Graphen.
Tote-Ampeln:
Ampeln-Tote-De-201105.
TotAmpel-18.03.-22.10.2020.
Wieso steigen die Sterblichkeitsraten
unverhältnismäßig bezüglich der Infizierungen?
(13.4.20)
Zusammenfassung
Anstieg der Sterblichkeitsraten (Letalitätsraten).
Definitionen.
Untersuchungsergebnis.
Hypothesen-Brainstorming.
Diskussion.
Das
Phänomen der steigenden Sterblichkeitsraten:
China,
Deutschland,
Frankreich,
Italien,
Korea,
Österreich,
Schweden,
Schweiz,
Spanien
Ergänzende
Untersuchungen:
HB5-Hypothese:
Ändert die Berücksichtigung der Zeitspanne, die das Sterben nach
der
Infizierung braucht, die steigenden Sterblichkeitsraten? [Nein]
HB6-Hypothese:
Ändert die Beruecksichtigung einer hohen Dunkelziffer die steigenden
Sterblichkeitsraten?
[Nein]
Rechtsmediziner
Püschel zur Frage der Obduktionen.
Literatur * Links * Glossar,
Anmerkungen und Endnoten * Querverweise
* Zitierung * Copyright
* Änderungen. |
Corona-Deutschland: Darstellung
und Analyse der Todesfallzahlen
Rechtsmediziner Püschel
zur Frage der Obduktionen und Todesfallursachen
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Die Todesfallzahlen und die Sterblichkeitsraten
der 1. und 2. Welle geben einige Rätsel auf, die im Lauf der Zeit
noch näher analysiert werden. Hier werden erst mal die Befunde mitgeteilt
(ohne Gewähr). Zum Verständnis empfiehlt sich genauer Hinsehen
und erfassen, was da genau dargestellt wird. Ich hoffe, dass ich nach Beseitigung
von mindestens einem halben Dutzend Erfassungs- und Verarbeitungsfehlern
zu einer soliden Darstellung und Verarbeitung gefunden habe (ansonsten
bitte ich um Mitteilung).
Anmerkung zu negativen Wachstumsraten:
Die Wachstumsrate wird negativ und zeigt Schrumpfen an, wenn der Endwert
E (aktueller "Wert im Zähler) kleiner dem Anfangswert A ist.
Tote-2.Welle-bis-18.11.2020
7-Tage-Mittelwerte und ihre Wachstumsraten
Der 7-Tage-Mittelwert am 19.11.2020 ist 204 mit einer Wachstumsrate
von 0.05785 nach 0.05843, ist also weiter gesunken und zwar das dritte
Mal in Folge.
Zusammenfassende
erste Überlegungen der Todesfallzahlen der 1. und 2. großen
Welle Stand 05.11.2020:
-
Obwohl die 2. große (von insgesamt vier) Welle
viel stärker ausgeprägt als die 1. große Welle sind die
Wachstumsraten der 1. großen Welle ca. vier mal so hoch wie die der
2. großen Welle. Die Ausprägung der Neuinfektionen verhält
sich also gegenläufig quasi paradox zu den Wachstumsraten. An den
Anfangswerten kann es nicht liegen (1. Welle 15.03.2020, 2. Welle 1.10.2020)
-
Noch viel drastischer ist der Unterschied bei der
Sterblichkeit: In der 1. großen Welle erreicht die Sterblichkeit
(Neue Todesfälle / neue Infektionen ) * 100 in der Spitze über
12% während sie in der 2. großen Welle derzeit um 0.6% liegt
und damit rund 1/20 weniger.
-
In der Spitze erreichen die Wachstumsraten
für neue 7TM-Todesfälle im Frühjahr über 20%. Derzeit
in der 2. großen Welle sind es noch knapp 1.69%, also etwa 1/12 der
1. Welle.
-
Obwohl die 2. große Welle nach Neuinfektionen
viel stärker und heftiger als die 1. ist (siehe bitte G2), erreichen
die absoluten Häufigkeiten für die 7-Tage-Mittelwerte der neuen
Todesfälle bislang eine deutlich geringere Ausprägung. Ob man
das allein mit der Verschiebung um rund 14 Tage vom Ausbruch bis zur Hospitalisierung
erklären kann, erscheint mir fraglich. Es gibt in der 2. großen
Welle bislang viel weniger Tote. (1) Ein Faktor könnte sein, dass
mehr und widerstandsfähigere Junge erkrankten, (2) dass sich die medizinischen
Behandlungsmöglichkeiten verbessert haben, (3) dass in der großen
Welle viele Tote falsch Corona zugeordnet wurden, also die Todesursachenstatistik
inzwischen verbessert wurde.
-
Die 12 Quantilegrenzen für die neuen Todesfallzahlen
der Tageswerte vom 09.03.-05.11.2020 zeigen einen exponentiellen Verlauf.
_
Graphen -
Darstellung der Werte und Kennwerte. Es empfiehlt sich genau hinzusehen,
was da dargestellt wird.
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Basisdaten der Graphen (zur
Kontrolle)
Tote-Ampeln
Ampeln-Tote-De-201105
TotAmpel-18.03.-22.10.2020
Mit mehr als 47 Todesfällen
pro Tag gelangt man für den Bezugszeitraum 18.3.-22.10.2020 zur
Ampel ROT zum Beginn des 3.Quartils. Bei den 7 Tage-Mittelwerten
sind mehr als 51 erforderlich. Am 24.10. meldet das RKI 49 Todesfälle
für den 23.10.2020. Der 7TM ist am 23.10.2020 mit 49 neuen Todesfällen,
wie schon am Vortag, bei 34, also noch Ampel GELB im 7. Quantil.
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Wieso steigen
die Sterblichkeitsraten unverhältnismäßig bezüglich
der Infizierungen? (13.04.2020)
Zusammenfassung
Anstieg der Sterblichkeitsraten (Letalitätsraten)
Was hier Sterblichkeit genannt wird, heißt
bei den EpidemiologInnen Letalität (RKI
Glossar). Man kann also genauso gut von Letalitätsraten sprechen.
Es gibt bei den Corona Fällen eine Reihe von Phänomenen, die
schwer zu verstehen sind und teilweise sogar paradox anmuten. Eines dieser
Phänomene ist: Wieso steigen die Sterblichkeitsraten und bleiben nicht
ungefähr gleich? Wenn von 100 Infizierten 10 sterben (10%), dann sollte
man erwarten, dass bei 200 Infizierten 20 (10%) sterben und nicht 30 (15%)
oder 40 (20%). Aber genau das scheint bei der Sterblichkeit beim Corona-Virus
der Fall zu sein.
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Was ist ein Corona-Todesfall?
RKI-Definition: "Wenn bei einem Verstorbenen
eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, dann gilt er dem Robert Koch-Institut
zufolge als Corona-Todesfall." [RKI Pressekonferenz 20.03.2020, Min 18]
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Definitionen
In die Sterblichkeitsformel - Sterb% = (Anzahl
Todesfälle / Anzahl der Infizierten) * 100 - gehen ein:
-
n-Inf: Die Anzahl der erfassten Infizierten bis zu
einem bestimmten Tag. In diese Anzahl geht Wachstum ein.
-
n-tot: Die Anzahl der erfassten Todesfälle bis
zu einem bestimmten Tag. In diese Anzahl geht Wachstum ein.
-
n-Tage: Die Anzahl der Tage (X- = Zeitachse)
-
Die Verhältnisbildung für einen bestimmten
Tag, die, multipliziert mit 100, zur Sterblichkeit in Prozent führt,
abgetragen der Y-Achse (Ordinate).
Beispiel Verwendete Basisdaten
für Italien hier.
_
Untersuchungsergebnis
Die Frage ist: warum steigen die Sterb% im Laufe
der Zeit an? Die Untersuchung zeigt, dass dies bei allen hier untersuchten
Ländern China, Deutschland,
Frankreich,
Italien,
Korea,
Österreich,
Schweden,
Schweiz,
Spanien
der Fall ist, und zwar unabhängig von der Höhe der Sterblichkeitsrate.
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Hypothesen-Brainstorming
-
HB1 Mit wachsenden Anforderungen an die Behandlung
können diese nicht mehr so gut erfüllt werden. Je mehr eine intensive
Behandlung erfordern, desto mehr sterben daher.
-
HB2 Das Gesundheitssystem ist mit der steigenden
Anzahl der Intensivbehandlungen mit Beatmungsgeräten überfordet.
-
HB3 In beide Grundgrößen Anzahl der Infizierten
und Anzahl der Todesfälle, geht Wachstum ein, also wachsen auch die
Sterb%.
-
HB4 Mit zunehmender Infizierungszahl erwischt es
zunehmend mehr Verletzliche, daher steigt Sterb%.
-
HB5 Nachdem die durchschnittliche Dauer bis zum Tod
ca. 18 Tage beträgt, darf man die Infizierten- und die Todesfallzahlen
nicht 1:1 einander zuordnen (Idee aus der Schafkopfrunde (ein in Bayern
und Franken beliebtes Kartenspiel), die sich am brainstorming beteiligte,
danke an Gerch).
-
HB6 Wenn man die Dunkelziffern einbezöge, käme
etwas anderes heraus.
-
HB7 Wenn man die zahlreichen Fehler berücksichtigen
würde, stimmte nichts mehr.
-
HB8 Die erhöhte Sterblichkeit geht auf exakter
auf die Risikogruppen bezogene Testung zurück (Prof. H.E. Müller,
beck-blog).
-
HB9 Mit den Fallzahlen kann man nicht arbeiten, weil
sämtliche Daten unzuverlässig sind, daher besagen auch steigende
Sterblichkeitsraten nichts.
-
HB10 "Dammbruch-Hypothese: Personen mit ohnehin überdurchschnittlicher
Sterbewahrscheinlichkeit hat das Virus (1) mit mehrwöchigem time lag
in ihrer eher isolierten Lebensumgebung erreicht, in der es sich zudem
(2) überproportional schnell und effektiv ausbreiten kann, ohne dass
bereits (3) eine medizinische Prophylaxe gezielt auf die personenspezifischen
(kausalen) Todesursachen hin erfolgen kann." (danke an Dieter Oppermann,
Mülheim a.d. Ruhr)
-
HB11 Viele Tote durch die Intubationstortur, die
womöglich nicht hilft oder heilt, sondern tötet (>Iatrogenie).
So berichtet Monitor 30.04.2020. "Beatmung von Covid-19 Patienten: Spiel
mit dem Feuer? Drei Viertel der Covid-19 Patienten auf den Intensivstationen
werden invasiv beatmet – oft wochenlang. Doch immer mehr Experten zweifeln
daran, dass das der richtige Weg ist: Studien aus dem Ausland deuten darauf
hin, dass sehr viele Patienten bei dieser Beatmung sterben." Auch
die Tagesschau
nimmt sich des Probleme an.
__
Diskussion
Die Überforderung des Gesundheitssystems
kann es nicht sein, weil Sterb% auch in den Ländern ansteigt, deren
Kapazitäten noch nicht ausgeschöpft sind (z.B. Deutschland, Österreich,
Korea). Am plausibelsten erscheint mir im Augenblick HB3, aber so richtig
verstanden habe ich das Phänomen bislang noch nicht. Immerhin: eine
Datenbasis für weitere Überlegungen ist geschaffen.
Das Phänomen der steigenden
Sterblichkeitsraten
Ordinate oder Y-Achse: Sterb% = (Anzahl Infizierter /
Anzahl Todesfälle) * 100
Abszisse oder X-Achse Zeitpunkte, hier Anzahl der Tage
ab dem ersten Toten (A)
China
Deutschland
Ordinate oder Y-Achse: Sterb% = (Anzahl Infizierter /
Anzahl Todesfälle) * 100
Abszisse oder X-Achse Zeitpunkte, hier Anzahl der Tage
ab dem ersten Toten (A)
Frankreich
Ordinate oder Y-Achse: Sterb% = (Anzahl Infizierter /
Anzahl Todesfälle) * 100
Abszisse oder X-Achse Zeitpunkte, hier Anzahl der Tage
ab dem ersten Toten (A)
Italien > Basisdaten
hier.
Ordinate oder Y-Achse: Sterb% = (Anzahl Infizierter /
Anzahl Todesfälle) * 100
Abszisse oder X-Achse Zeitpunkte, hier Anzahl der Tage
ab dem ersten Toten (A)
Korea (Süd, demokratische Republik
Korea)
Ordinate oder Y-Achse: Sterb% = (Anzahl Infizierter /
Anzahl Todesfälle) * 100
Abszisse oder X-Achse Zeitpunkte, hier Anzahl der Tage
ab dem ersten Toten (A)
Oesterreich
Ordinate oder Y-Achse: Sterb% = (Anzahl Infizierter /
Anzahl Todesfälle) * 100
Abszisse oder X-Achse Zeitpunkte, hier Anzahl der Tage
ab dem ersten Toten (A)
Schweden
Ordinate oder Y-Achse: Sterb% = (Anzahl Infizierter /
Anzahl Todesfälle) * 100
Abszisse oder X-Achse Zeitpunkte, hier Anzahl der Tage
ab dem ersten Toten (A)
Schweiz
Ordinate oder Y-Achse: Sterb% = (Anzahl Infizierter /
Anzahl Todesfälle) * 100
Abszisse oder X-Achse Zeitpunkte, hier Anzahl der Tage
ab dem ersten Toten (A)
NZZ Briefing 15.04.2020: "Das ist passiert: Die Zahl der Neuansteckungen
mit Covid-19 geht in der Schweiz zurück, ebenso die Zahl der Todesfälle.
Noch immer liegen rund 400 Menschen mit schweren Verläufen auf Intensivstationen,
auch diese Zahl ist seit mehreren Tagen nicht mehr gestiegen. Bei der Beurteilung
der Entwicklung der Epidemien sind laut dem Bundesamt für Gesundheit
(BAG) die Hospitalisationen die verlässlichste Zahl, weil die relativ
leicht zu erheben und damit genau sei. "
Spanien
Ordinate oder Y-Achse: Sterb% = (Anzahl Infizierter /
Anzahl Todesfälle) * 100
Abszisse oder X-Achse Zeitpunkte, hier Anzahl der Tage
ab dem ersten Toten (A)
USA
Ordinate oder Y-Achse: Sterb% = (Anzahl Infizierter /
Anzahl Todesfälle) * 100
Abszisse oder X-Achse Zeitpunkte, hier Anzahl der Tage
ab dem ersten Toten (A)
Noch keine Zeitreihen gefunden. Die JHU bietet zwar hunderte von US-Regionen
an, aber die Summierung ist mir zu aufwändig. Die WHO bietet zwar
USA-Werte, aber keine Zeitreiehn.
Ergaenzende Untersuchungen
Hier wird den Hypothesen nachgegangen.
HB5-Hypothese Aendert
die Berücksichtigung der Zeitspanne, die das Sterben nach der Infizierung
braucht, die steigenden Sterblichkeitsraten?
Ich habe die Idee in HB5 erstmal am Beispiel
China dargestellt (Basisdaten hier):
HB6-Hypothese Aendert die Beruecksichtigung
einer hohen Dunkelziffer die steigenden Sterblichkeitsraten?
Nein, siehe bitte Beispielrechnung für Deutschland mit einer 10fachen
Dunkelziffer:
MMM Meldungen Medien Materialien
...
[]
"Corona in Deutschland: Corona-Opfer sterben auch an Herzversagen Update
vom 14. Mai, 15.11 Uhr: Mindestens elf Covid-19-Tote sind bislang in Berlin
obduziert worden - nun wurden erste Ergebnisse bekannt. Als Todesursachen
wurden demnach am häufigsten Blutvergiftung bei Lungenentzündungen
(in vier Fällen), Lungenversagen (in drei Fällen) und Herzversagen
(in zwei Fällen) festgestellt. Weiter hieß es, dass das Pathologie-Institut
der Charité in allen elf Fällen festgestellt habe, dass die
Todesursachen „kausal durch Covid-19 bedingt“ gewesen seien. Das ging aus
einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort der Senatsverwaltung
für Gesundheit auf eine parlamentarische Anfrage des Linke-Abgeordneten
Wolfgang Albers hervor. " ... [merkur
15-05-20]
Rechtsmediziner Püschel zur Frage
der Obduktionen und Todesfallursachen
-
29.07.2020 (swr) "Mortui vivos docent - die Toten
lehren die Lebenden, das gilt auch in Zeiten der Pandemie. Obduzierende
Ärzte haben SARS-CoV-2-RNA nicht nur in der Lunge und im Respirationstrakt,
sondern auch in vielen anderen Organen nachgewiesen. Der Rechtsmediziner
Prof. Klaus Püschel obduziert Corona-Opfer und hat eine erste Studie
dazu vorgelegt. Die Krankheitsbilder Lungenembolien und Thrombosen treten
demnach besonders häufig auf. Prof. Klaus Püschel ist Direktor
des Instituts für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
und kritisierte früh die Methodik des Robert Koch-Instituts zur Erfassung
von Corona-Toten. Und er sagte, dass die meisten Corona-Toten sowieso sehr
bald verstorben seien. Wie steht er heute zu seinen Thesen? Antworten des
Rechtsmediziners, der in „Tote schweigen nicht“ über besondere Fälle
aus der Rechtsmedizin berichtet, in SWR1 Leute.
-
15.05.2020 Deutsches Ärzteblatt (Püschel, QApfelbacher) "...
Leichenschau statt Leichenfoto Es zeigte sich, dass diese exakten Untersuchungen
an Toten genaue Daten liefern, die in einer summarischen und oberflächlichen
Erfassung von COVID-19-Toten nicht zutage treten. Diese Analysen sind geeignet,
einen Gegenpol zu den dramatisierenden Darstellungen in den öffentlichen
Medien zu bilden. Durch die Bilder von Toten, von überlasteten Notaufnahmen,
von langen Reihen von Särgen oder Großtransporten in Militärfahrzeugen
sowie auch Massengräbern, welche aus Ländern wie China, Italien,
Spanien, USA, Brasilien verbreitet wurden, und die Präsentation nackter
Sterbeziffern werden Angst, Hysterie und Panik geschürt, die bei dieser
Virusinfektion im hiesigen Kontext stark übertrieben scheinen. Aus
der sorgfältigen Analyse der Todesfälle ergeben sich Ansätze
für Qualitätssicherung im Bereich der stationären Therapie.
Hinzu kommen sehr viele Möglichkeiten einer systematischen Forschung
zur Ausbreitung und Eingrenzung des Virus und zur Pathogenese in den verschiedenen
Organen, Geweben und Zellen, insgesamt zur Pathologie, Infektiologie und
Virologie von COVID-19. Mortui vivos docent! Das ist kein leerer Spruch.
-
28.04.2020 (ndr) "Rechtsmediziner Püschel: "Angst
ist überflüssig" Untersuchungen von Toten können wichtige
Erkenntnisse liefern. Klaus Püschel ist Direktor des Instituts für
Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Er
und sein Team obduzieren seit Beginn der Pandemie die Menschen, die in
Hamburg im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben sind. Laut Püschel
haben alle Verstorbenen mindestens eine Vorerkrankung gehabt. Allein etwa
80 Prozent der mehr als 140 Untersuchten litten unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Das Durchschnittsalter der Toten liegt bei 80 Jahren. Das Robert Koch-Institut
hatte anfangs von Obduktionen abgeraten, um das rechtsmedizinische Personal
vor Ansteckungen zu schützen. Doch Klaus Püschel sieht darin
eine Chance, von den Toten für die Lebenden zu lernen. ... "Kein Killervirus"
Trotzdem: Angst vor Ansteckung müssten gesunde Menschen nicht haben:
"Die Angst, dass das ein Killervirus ist und dass viele daran sterben werden,
ist völlig überflüssig", so Püschel. "Wir müssen
uns ja klar machen: Wir wollen ja nicht in einem Glaskasten sitzen. Wir
können uns nicht vor allem schützen. Und dieses Virus ist eine
vergleichsweise geringe Gefahr." Auch für die Alten und Kranken sei
das Virus mitnichten ein Todesurteil. "Auch dort werden die meisten die
Krankheit überstehen", sagte Püschel. ..."