Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPT DAS=26.12.2012
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 10.10.17.
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel
Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
Mail:_sekretariat@sgipt.org_Zitierung
& Copyright
Anfang_SKID
- Strukturiertes Klinisches Interview DSM-IV_Überblick_Relativ
Aktuelles _Rel.
Beständiges_ Titelblatt_
Konzept_
Archiv_Region__Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine
und Integrative Psychotherapie, Abteilung Diagnostik und Differentialdiagnostik,
Bereich Explorationssysteme, hier speziell zum Thema:
SKID - Strukturiertes Klinisches
Interview DSM-IV
= Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen
von Rudolf Sponsel,
Erlangen.
_
_
Beschreibung
von SKID I und II.
> Das Geheimnis der "Achsen"
und ihrer Wandlung im DSM.
Die Abkürzung SKID heißt: Strukuriertes Klinisches Interview
für DSM-IV. I bedeutet "Achse I Psychische Störungen. Und II
bedeutet Achse II Persönlichkeitsstörungen. Das SKID ist ein
Interview- oder Explorationsleitfaden mit Screeningfilter
zur (Differential-) Diagnostik psychischer Störungen nach dem Diagnostischen
und Statistischen Manual Psychischer Störungen (DSM-IV). > Hintergrund:
> Entwicklung des SKID.
Durchführung: In der Einleitung
der Handweisung, S.4 zum SKID heißt es: "Empfohlen wird grundsätzlich
vor Durchführung des SKID-II Interviews, das SKID-I Interview einzusetzen."
Bibliographie > Literatur.
-
Fydrich, Thomas; Renneberg, Babette, Schmitz, Bernt & Wittchen, Hans-Ulrich
(1997). SKID-II. Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV.
Achse II: Persönlichkeitsstörungen Interviewheft. Eine deutschsprachige,
erweitere Bearbeitung der amerikanischen Originalversion des SCID-II von:
First, Michael B.; Spitzer, Robert L.; Gibbon, Miriam; Williams, Janet
B.W. & Benjamin, Lorna. Göttingen: Hogrefe.
-
Wittchen, Hans-Ulrich; Zaudig, Michael. & Fydrich, Thomas. (1997).
SKID Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV Achse I und II
Handanweisung.
Göttingen: Hogrefe.
Entwicklung des SKID
In der Handanweisung S. 8 wird ausgeführt:
"Die Publikation des DSM-III-Manuals im Jahre 1980 mit seinen spezifizierten
diagnostischen Kriterien für praktisch alle Formen psychischer Störungen
hat die Psychiatrie und insbesondere die Diagnostik psychischer Störungen
revolutioniert. Eine zentrale Implikation der sogenannten operationalisierten
Diagnostik nach DSM ist die leichtere Übersetzung der diagnostischen
Kriterien in konkrete Untersuchungsfragen, die eine verläßlichere
Ableitung von Diagnosen psychischer Störungen ermöglicht. 1983
begann im New York State Psychiatrie Institute unter der Leitung von Robert
Spitzer die Entwicklung des SKID als einem Standardinstrument für
die Diagnostik von DSM-III Diagnosen. 1985 erhielt das Biometrie Research
Departement im New York State Psychiatrie Institute einen Projektauftrag
des National Institute of Mental Health, um die Reliabilität dieses
Instruments in verschiedenen klinischen und nicht klinischen Probandengruppen
zu ermitteln (Spitzer et al. 1993; Williams et al. 1993). Zwischenzeitlich
erschien die Revision des DSM-III (APA, DSM-III-R, deutsch: Wittchen et
al. 1991), die sowohl in englisch wie auch in deutscher Sprache sowie später
in verschiedenen anderen Sprachen weltweit veröffentlicht wurde. Im
Herbst 1993 begann eine internationale Arbeitsgruppe mit der DSM-IV (Saß
et al. 1996) Revision des SKID, deren endgültige Version im Februar
1996 vorgestellt wurde."
Inhaltsverzeichnis
Handanweisung (S. 3f)
"Inhaltsverzeichnis
Einleitung 4
Teil I: Überblick
1. Entwicklung des SKID 8
2. SKID-Versionen 8
3. Welche Diagnosen sind mit dem SKID diagnostizierbar?
9
4. Reliabilität und Effizienz 16
Teil II: Anleitungen für das SKID-Heft
Achse I (Psychische Störungen) Forschungs- und Klinikerversion
1. Interviewablauf und grundlegende Charakteristika des SKID
18
2. Allgemeine Durchführungsanweisungen und Grundregeln
21
3. Spezielle Instruktionen für einzelne Diagnosenabschnitte
33
3.1. Explorationsleitfaden 33
3.2. Sektion A: Affektive Syndrome 36
3.3. Sektion B: Psychotische und Assoziierte Symptome 49
3.4. Sektion C: Psychotische Störungen 52
3.5. Sektion D: Affektive Störungen 58
3.6. Sektion E: Abhängigkeit von Psychotropen Substanzen
60
3.7. Sektion F: Angststörungen 65
3.8. Sektion G: Somatoforme Störungen 71
3.9. Sektion H: Eßstörungen 73
3.10. Sektion I: Anpassungsstörungen 74
3.11. Sektion J: Optionale Störungen 74
4. Abschließende Diagnosenbeurteilung 74
5. Gebrauch des Beurteilungshefts 88
Teil III: Anleitungen für das SKID-Heft Achse II:
Persönlichkeitsstörungen
1. Allgemeine Information 90
2. Voraussetzung für die Anwendung des SKID-II und Training
91
3. Vorgehensweise 91
4. Auswertung und Analyse des SKID-II Interviews 93
Teil IV: Training
Trainingsinformationen und Richtlinien 96
Trainingsseminare 96
Literatur 97"
Inhaltsverzeichnis
Interview Achse I
"EINFÜHRUNG V
Einige Konventionen V
INSTRUKTION FÜR DEN INTERVIEWER VI
KURZER EXPLORATIONSLEITFADEN VII
Screening-Fragen XI
SEKTION A: AFFEKTIVE SYNDROME l
Derzeitige Major Depression Episode l
Subtypen einer derzeitigen Major Depression Episode 4
Frühere Major Depression Episode 7
Derzeitige manische Episode 10
Subtypen einer derzeitigen manischen Episode 12
Derzeitige hypomane Episode 13
Frühere manische Episode 15
Frühere hypomane Episode 18
Derzeitige Dysthyme Störung 21
SEKTION B: PSYCHOTISCHE UND ASSOZIIERTE SYMPTOME
24
Weitere Symptome 27
Negative Symptome 28
SEKTION C: DIFFERENTIALDIAGNOSE PSYCHOTISCHER STÖRUNGEN
29
Schizophrenie 29
Subtypen der Schizophrenie 31
Schizophreniforme Störung 32
Schizoaffektive Störung 33
Wahnhafte Störung 34
Kurze Psychotische Störung 36
Psychotische Störung NNB 37
SEKTION D: DIFFERENTIALDIAGNOSE AFFEKTIVER STÖRUNGEN 40
Bipolar I Störung 40
Bipolar II Störung 40
Andere Bipolare Störungen 42
Major Depression 43
Depressive Störung NNB 44
SEKTION E: MISSBRAUCH UND ABHÄNGIGKEIT VON PSYCHOTROPEN SUBSTANZEN
47
Alkoholmißbrauch und Alkoholabhängigkeit 47
Mißbrauch und Abhängigkeit von anderen psychotropen Substanzen
52
Substanzmißbrauch (lifetime) 59
SEKTION F: ANGSTSTÖRUNGEN 61
Panikstörung 61
Panikstörung mit Agoraphobie 63
Agoraphobie ohne frühere Panikstörung 65
Soziale Phobie 67
Spezifische Phobie 70
Zwangsstörung 72
Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) 75
Generalisierte Angststörung 79
Angststörung NNB [nicht näher bezeichnete; sonstige]
82
SEKTION G: SOMATOFORME STÖRUNGEN 83
Somatisierungsstörung (derzeitig) 83
Schmerzstörung 87
Unspezifische Somatoforme Störung 88
Hypochondrie (derzeitig) 89
Körperwahrnehmungsstörung 90
SEKTION H: ESSTÖRUNGEN 91
Anorexia Nervosa 91
Bulimia Nervosa 93
Störung mit Eßanfällen 95
SEKTION I: ANPASSUNGSSTÖRUNG (DERZEITIG) 97
SEKTION J: OPTIONALE STÖRUNGEN 99
Akute Streßstörung 99
Minor Depression 101
MAD: Störung mit gemischten affektiven Merkmalen 103
Frühere manische Episoden (Detaillierte Phasenkodierung)
109
Frühere hypomane Episoden (Detaillierte Phasenkodierung)
113
SKID-DIAGNOSENKODIERUNG 116
Affektive Störungen 116
Psychotische Störungen 118
Substanzmißbrauch und Substanzabhängigkeit 119
Angststörungen 119
Somatoforme Störungen 120
Eßstörungen 120
Anpassungsstörung und andere DSM-IV Störungen
120
Abschließende Gesamtbeurteilung 120
DSM-IV Achse IV: Psychosoziale Beeinträchtigung 121
DSM-IV Achse V: Globale Beurteilung der Leistungsfähigkeit
122
BEURTEILUNGSHEFT
Life Chart a
GMC-Modul für Psychotische Störungen b
SI-Modul für Psychotische Störungen c
GMC-Modul für Affektive Syndrome und Angstsyndrome
d
SI-Modul für Affektive Syndrome und Angstsyndrome
e
Liste Drogen f
Liste PTSD g"
Inhaltsverzeichnis
Interview Achse II Persönlichkeitsstörungen
> Problematik
und allgemeine Kriterien der Konzeption von Persönlichkeitsstörungen.
Nach der Handanweisung:
1. Allgemeine Information 90
2. Voraussetzung für die Anwendung des SKID-II und Training
91
3. Vorgehensweise 91
4. Auswertung und Analyse des SKID-II Interviews 93
Im Interviewheft zur Achse II gibt es kein ein eigenes Inhaltsverzeichnis,
aber eine Übersicht der erfassten Persönlichkeitsstörungen
(S. 4), aber mit widerspruchsvollen Informationen bei den Anzahlen:
"Persönlichkeitsstörung |
(Itemzahl), |
Item-Nr |
Anmerkung RS |
Selbstunsichere |
7 |
1-7 |
|
Dependente |
8 |
8-15 |
|
Zwanghafte |
9 |
16-24 |
|
Negativistische |
8 |
25-32 |
|
Depressive |
8 |
33-40 |
|
Paranoide |
9 |
41-48 |
41-48 sind 8, nicht 9 Items |
Schizotypische |
8 |
49-59 |
49-59 sind 11, nicht 8 Items |
Schizoide |
8 |
60-65 |
60-65 sind 6. nicht 8 Items |
Histrionische |
7 |
66-72 |
|
Narzißtische |
16 |
73-88 |
|
Borderline |
14 |
89-102 |
|
Antisoziale |
15 |
103-117" |
|
Problematisch:
Kodiert wird das Kriterium, nicht notwendig die Antwort der PatientIn
Im folgenden bleibt m. E. offen, ob die Originalantwort der PatientIn,
was ich für unabdingbar halte, zu erfassen ist. In der Handweisung,
S. 18, wird ausgeführt:
"5. Obwohl das SKID die notwendigen Fragen ausformuliert
vorgibt - und die Mehrzahl der Fragen durch Kodieren der Ja- und Nein-
Antworten hinreichend sicher kodiert werden kann, wird im SKID das diagnostische
Kriterium kodiert und nicht unbedingt die Antwort der Patienten. Der
Interviewer trifft also eine klinische Entscheidung, ob das diagnostische
Kriterium erfüllt ist. Wenn der Interviewer davon überzeugt ist,
daß ein bestimmtes Symptom vorhanden ist, sollte er sich nicht von
der entsprechenden Kodierung abbringen lassen, auch wenn der Betroffene
das Symptom leugnet (z.B. jemand behauptet 2 Stunden Händewaschen
pro Tag sei nicht "übertrieben oder unvernünftig". Zweifelt aber
der Interviewer nach der Symptombeschreibung des Probanden an der klinischen
Relevanz des Symptoms, sollte er es - auch wenn der Patient anderer Meinung
ist - als "nicht vorhanden" ("l"), bzw. "unklar" ("?") kodieren. Wann immer
also eine "Ja" oder "Nein" Antwort des Patienten nicht überzeugt,
muß der Untersucher weitere Fragen stellen, um an Beispielen beurteilen
zu können, ob das Merkmal klinisch signifikant im Sinne des jeweiligen
DSM-IV Merkmals erfüllt ist."
Hier wäre zu wünschen, dass solche Phänomene im Beurteilungsheft
vermerkt werden müssen, sonst läge - auf jeden Fall im
forensischen Bereich - ein Daten-Fehler
vor. Grundsätzlich ist zu fordern, dass die Originalantworten
oder - bearbeitungen der PatientIn zu erfassen sind.
Testtheoretische Kennwerte
> weitere Testheoretische Kennwerte
SKID.
In der Handanweisung, S. 16, wird ohne Angaben von Kennwerten nur allgemein
ausgeführt:
"4. Reliabilität und Effizienz
Das SKID in seinen Vorläufer- und seiner endgültigen Form
wurde in verschiedenen amerikanischen und deutschen Studien ausführlich
mit befriedigenden psychometrischen Befunden bezüglich Anwendbarkeit,
Reliabilität und Effizienz untersucht. Die wichtigsten dieser Arbeiten
sind: Williams et al. 1992, Segal et al. 1993 sowie 1994 und 1995, Schlenger
et al. 1992, Strakowski et al. 1993 und 1995. Weniger ausführlich
wurde das neue SKID-II für Persönlichkeitsstörungen untersucht
(First et al. 1995); da allerdings die Veränderungen der DSM-IV Version
geringfügig sind, wird auf die vorliegende umfangreiche Literatur
bezüglich des SKID-II für DSM-III-R verwiesen (siehe zusammenfassend
Schmitz, Fydrich & Limbacher 1996).
Wie auch die ältere SKID Version für DSM-III-R
ermöglicht auch das neue SKID dem Interviewer eine relativ schnelle
und valide Diagnosenstellung nach dem DSM-IV. Dies wird durch viele "Trennpunkt-Fakten"
nach Sprungregeln erreicht. Der Interviewer hält sich also nicht bei
Fragen nach Symptomen auf, die zwar "interessant" sein mögen, aber
diagnostisch irrelevant sind.
Die Durchführungszeit der Forschungsversion
des SKID-I für DSM-IV beträgt bei stationär psychiatrischen
Patienten ca. 100 Minuten (Werte aufgrund 114 stationär behandelter
psychiatrischer Patienten bei Aufnahme in die Klinik). Bei ambulanten Patienten
(bislang Erfahrungen bei 65 Patienten) liegt die Durchführungsdauer
bei 74 Minuten."
Abstract - Zusammenfassung
- Summary
Das SKID ist insgesamt betrachtet ein wesentlicher Fortschritt in Richtung
Diagnosesicherheit (Objektivität, Reliabilität, Validität)
bei psychischen Störungen. Der wesentliche Fortschritt besteht darin,
-
dass insgesamt ein so ausgearbeitetes operationales Verfahren hinsichtlich
Ablauf und Inhalt entwickelt wurde, das Transparenz, Kritisierbarkeit und
Weiterentwicklung ermöglicht, also in seinem Grundansatz als wissenschaftliches
Verfahren bewertet werden kann;
-
dass das diagnostische Vorgehen normiert wird und Ergebnisse damit vergleichbar
werden;
-
dass Training und Übung die testtheoretischen Kriterien (Objektivität,
Reliabilität, Validität) verbessern;
-
dass die Kriterien ausdrücklich so klar ausgewiesen werden, dass die
alte Beliebigkeit und Willkür psychiatrischer Diagnosen überwunden
werden;
-
dass andererseits die Kriterien mit der nötigen Flexibilität,
die dem jeweiligen Einzelfall Rechnung trägt, ausgestattet sind;
-
dass Testkennwerte (cutt/off) klare Entscheidungen fördern;
Potentielle Mängel
und Schwächen habe ich bislang folgende gefunden:
-
Nicht wenige Fragen sind suggestiv (z.B. SKID-I: A6, A96; die Wahnideenfragen
B1 - B7 bis auf B8; Wahnhafte Störung C25-C27; alle 117
Fragen des SKID-II von potentiell 131, Paranoide PS 8 Fragen) und das
ist in der Psychodiagnostik fatal und ein Explorationsfehler erster Ordnung
(> Suggestivfragen in der Psychodiagnostik). Hier
fehlen den KlinikerInnen grundlegende aussagepsychologische Kenntnisse
und Einsichten (> Suggestivfragen).
-
Das Problem Kodiert
wird das Kriterium, nicht notwendig die Antwort der PatientIn wurde
oben bereits dargelegt.
-
Auf das grundlegende und weit verbreitete (Validitäts-) Problem von
Abwehr,
Verfälschung, Tendenzinteressen - ganz besonders im forensischen Bereich
- wird nicht eingegangen; Kontrollmethoden werden nicht angeboten.
-
Testtheoretische Kennwerte wurden
nicht mitgeteilt.
-
Die durchgängig positive Polung der Items
(Fragen, Aussagen) kann ProbandInenn irritieren, wie sich z.B. bei der
Untersuchung Gustl F. Mollaths
durch Prof. Dr. Pfäfflin (Gutachten S. 39) zeigte.
-
Remschmidt & Theisen (2011, S. 234) gaben zu bedenken, dass eine dimensionale
Konstruktion angemessener wäre als eine kategoriale.
-
Die Wahndefinition im SKID ist unzulänglich.
Literatur
(Auswahl)
Von den AutorInnen
angebene Literatur
-
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mental disorders, third edition (DSM-III). Washington, DC, American Psychiatric
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Eigene
Literaturrecherche zur Evaluation und den testtheoretischen Kriterien (Auswahl)
> Testtheorie
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Links (Auswahl: beachte) > Überblick
Diagnostik in der IP-GIPT.
> Testtheorie
der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie.
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten:
1) GIPT=
General
and Integrative
Psychotherapy, internationale Bezeichnung
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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kategoriale
und dimensionale Konstruktion
Remschmidt
& Theisen (2011, S. 234) führen aus: "Durch speziell entwickelte
systematische Interviews mit standardisierten Bewertungs- bzw. Auswertungsschemata
(z. B. SKID) versucht man, eine möglichst hohe Vergleichbarkeit der
Diagnosen für Forschungszwecke zu erreichen. Entsprechend der derzeit
gängigen operationalisierten Diagnosesysteme (ICD-10 und DSM-IV) ist
die Diagnose bzw.
der Phänotyp der Schizophrenie kategorial, obwohl nach neueren
Erkenntnissen ein dimensionaler Ansatz (s. unten) angemessener erscheint.
Hier sind unbedingt Modifi kationen bzw. Weiterentwicklungen erforderlich,
die diesem Ansatz Rechnung tragen. Vorerst ist aber unklar, in welchem
Ausmaß der dimensionale Ansatz in die ICD-11 und das DSM-V Eingang
finden wird.
Dimensionaler Ansatz Zahlreiche neuere Erkenntnisse
sprechen dafür, dass man schizophrene Erkrankungen eher dimensional
im Sinne eines Spektrumansatzes betrachten muss, wie sich dies für
autistische Störungen bereits durchgesetzt hat. Dafür sprechen
nicht nur Familienuntersuchungen, die gezeigt haben, dass eine Reihe von
Symptomen der Schizophrenie auch bei den Verwandten 1. Grades
in abgeschwächter Form nachweisbar sind, sondern auch die zum
Teil lange »Anlaufzeit« bis zum Schweregrad der Symptomatik,
der eine klinische Behandlung erfordert."
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117 Fragen des SKID-II
Für den Fall, dass "3 = Diagnose Störung des Sozialverhaltens
in der Kindheit / Adoleszenz Weiter bei Frage 118" (RS: bis 125). Die Zusatzfragen
126-131 beziehen sich auf "C Ein durchgängiges Muster von Missachtung
und Verletzung der Rechte anderer . Die Störung tritt ab dem 15. Lebensjahr
auf. Mindestens drei der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein
...."
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Problematik
und allgemeine Kriterien der Konzeption von Persönlichkeitsstörungen.
Zur Problematik der Konzeption und der Therapiemöglichkeiten
von Persönlichkeitsstörungen finden Sie hier [Fiedler1,
Fiedler2,
Fiedler3]
eine ausführliche Auseinandersetzung, u.a. auch die rabiate Kritik
von Karl Jaspers: "... Einen Psychopathen durch die 'Diagnose' eines Typus
festzulegen, ist gewaltsam und immer falsch. Menschlich aber bedeutet die
Klassifikation und Festlegung des Wesens eines Menschen eine Erledigung,
die bei näherer {>366}Besinnung beleidigend ist und die Kommunikation
abbricht. Das darf in aller erleuchtenden Begrifflichkeit charakterologischer
Menschenauffassung nie vergessen werden." [Kritik zu Fiedlers Zitierstil
in dieser wichtigen Frage: F05].
Lit: Jaspers, Karl (1948). Allgemeine Psychopathologie, 5. A.. Berlin:
Springer. Eine nicht minder fundamentale Kritik am Konzept der Persönlichkeitsstörung
wird von dem Verhaltenstherapeuten Hans Lieb - "Persönlichkeitsstörung"
Zur Kritik eines widersinnigen Konzeptes - formuliert. [F26]
In den Leitlinien
(Abruf 14.9.11) wird ausgeführt:
"I. Die charakteristischen und dauerhaften inneren
Erfahrungs- und Verhaltensmuster der Betroffenen weichen insgesamt deutlich
von kulturell erwarteten und akzeptierten Vorgaben ("Normen") ab. Diese
Abweichung äußert sich in mehr als einem der folgenden Bereiche:
-
Kognition (d. h. Wahrnehmung und Interpretation von
Dingen, Menschen und Ereignissen; Einstellungen und Vorstellungen von sich
und anderen)
-
Affektivität (Variationsbreite, Intensität
und Angemessenheit der emotionalen Ansprechbarkeit und Reaktion)
-
Impulskontrolle und Bedürfnisbefriedigung
-
Die Art des Umgangs mit anderen und die Handhabung
zwischenmenschlicher Beziehungen
II. Die Abweichung ist so ausgeprägt, dass das
daraus resultierende Verhalten in vielen persönlichen und sozialen
Situationen unflexibel, unangepasst oder auch auf andere Weise unzweckmäßig
ist (nicht begrenzt auf einen speziellen "triggernden Stimulus" oder eine
bestimmte Situation).
III. Persönlicher Leidensdruck, nachteiliger
Einfluss auf die soziale Umwelt oder beides sind deutlich dem unter II)
beschriebenen Verhalten zuzuschreiben.
IV. Nachweis, dass die Abweichung stabil, von
langer Dauer ist und im späten Kindesalter oder der Adoleszenz begonnen
hat.
V. Die Abweichung kann nicht durch das Vorliegen
oder die Folge einer anderen psychischen Störung des Erwachsenenalters
erklärt werden, es können aber episodische oder chronische Zustandsbilder
der Kapitel F00 bis F07 neben dieser Störung existieren oder sie überlagern.
VI. Eine organische Erkrankung, Verletzung oder
deutliche Funktionsstörung des Gehirns müssen als mögliche
Ursache für die Abweichung ausgeschlossen werden (falls eine solche
Verursachung nachweisbar ist, soll die Kategorie F07 verwendet werden).
..."
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Screeningfilter Vorschau zu dem
Zweck, ob ein Thema übersprungen werden kann oder näher untersucht
werden muss. Ein sinnvolles ökonomisches Verfahren, das erlaubt, das
insgesamt sehr aufwendige SKID auf die Bereiche zu beschränken, die
nach der Vorschau, dem Screening, von Interesse sind. Zu den 12 Sektionen
des SKID I gibt es 12 Screeningfragen. Interviewheft S, XI.
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Testheoretische Kennwerte
SKID
nach Quelle (Abruf
25.12.12) für SKID-II.
Validität Keine Angaben
Reliabilität:
-
Test-Retest-Reliabilität: befriedigend (r=.70)
-
Inter-Rater-Reliabilität: .78
(vgl. Unstrukturierte Interviews: .46-.61)
Nebengüte: Effizienz sehr hoch, keine Normen.
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SKID: Gütekriterien, Normen nach Quelle PDF-Abruf 25.12.12
(Uni Hamburg)
-
Retest-Reliabilität (2-3 Tage): Maj. Depression kappa
= .69
-
Bipolar kappa = .70
-
Dysthymie kappa = .80
-
Interraterreliabilität: zufriedenstellend ( > .50)
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"2 Diagnostik, Differentialdiagnostik und Klassifikation der einzelnen
Persönlichkeitsstörungen ... ... Die beiden am häufigsten
verwandten Interviewverfahren mit vorgegebenen, auf einzelne Items bezogenen
Fragen sind das International Personality Disorder Examination (IPDE) und
das Strukturierte Klinische Interview zur Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen
(SKID-II); Letzteres liegt nur als DSM-IV Version vor. Mit diesen Instrumenten
lassen sich mit Kappa-Werten zwischen 0,48 und 0,98 valide Persönlichkeitsstörungsdiagnosen
stellen (Maffei et al. 1997). ..."
Quelle: Gaebel, W. & Falkai,
B. (Hrsg.). Praxisleitlinien in Psychiatrie und Psychotherapie. Herpertz,
Sabine C. (2009, Federführung). Band 1 Behandlungsleitlinie Persönlichkeitsstörungen.
Kap. 2: Diagnostik, Differentialdiagnostik und Klassifikation der einzelnen
Persönlichkeitsstörungen. Steinkopff
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"1.1 Reliabilität von Persönlichkeitsstörungsdiagnostik
(1)
(einzelner spezifischer PS; Clark & Harrison, 2001; Tyrer, 2006;
Zimmermann, 1994
1. Unstrukturierte Alltagsdiagnostik
Geringe Reliabilität, Zufall (Sartorius et al., 1993, Zimmermann,
1995: k<.4)
Somit auch unvalide!
2. Joint-Interview (gleiche Informationsquelle, d.h. auch gleicher
Zeitpunkt):
1. Strukturierte Interviews (SKID-II, IPDE
etc.): k=.7 (gut bis sehr gut)
2. ICD-Diagnose Checklisten (IDCL, k): PPS
.35; BPS .62; SPS .46; DPS .73;
Md: .54 (Bronisch et al., 1995; kleines n!)
3. Retest-Interview (1 Woche; SKID-II, SIDP, DIPD): Md über
3 Studien: k= .66
4. Retest-Interview (9-150 Wochen; PAS, SKID-II, SIDP): Md:
k= .42
5. Retest-Interview (12 Jahre; PAS): k= .14 (Retest-Angaben
aus Tyrer, 2006)"
Quelle: Dr. Robert Mestel HELIOS KLINIK
Bad Grönenbach. [PDF]
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Wahndefinition im SKID
Handanweisung
S. 51:
"Wahnideen werden im SKID definiert als falsche persönliche Überzeugung,
die auf einem inkorrekten Urteil über die äußere Realität
beruht und beharrlich aufrecht erhalten wird, ungeachtet dessen, was nahezu
alle anderen Leute glauben und ungeachtet unbestreitbarer und offensichtlicher
Beweise für das Gegenteil.
Diese Beurteilung wird nur durch konsequentes Erfragen
von Beispielen und zwar konkreten Beispielen, die Sie argumentativ mit
dem Patienten diskutieren können, möglich. Bei Bejahen der Eingangsfrage
fragen Sie also zunächst nach einem konkreten (datierbaren) gut erinnerlichen
Beispiel (Mitschreiben!). Dann fragen Sie konkreten Inhalten ggf. solange
nach bis Sie eine Entscheidung treffen können ("Und wie erklären
Sie sich, daß.., wie kommt es? Wie machen die das eigentlich?").
Und schließlich versuchen Sie auch Dauer, Häufigkeit und Persistenz
dieser Wahnphänomene zu erschließen bzw. zu erfragen! Zur Abgrenzung
gegenüber überwertigen Ideen ist die Zeitdauer der Wahnideen
entscheidend. Hier sollten Sie ermitteln, ob dies nur immer kurze Momente
oder längere Zeitspannen betrifft."
Kritische Anmerkung: Diese
Wahnidee-Definition ist nicht auf dem Stand der Zeit. Denn Wahnnideen können
einen richtigen Inhalt
haben. Sie werden dann zur Wahnidee, wenn der Erkenntnisweg nicht der umgebenden
Kultur entspricht. > Wahn.
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Wahn.
Definition: Wahn liegt vor, wenn mit rational unkorrigierbarer
(Logik,
Erfahrung) Gewissheit ein falsches Modell der Wirklichkeit
oder ein falscher Erkenntnisweg zu einem richtigen oder falschen
Modell der Wirklichkeit vertreten wird.
Beispiel falsches Modell der Wirklichkeit: Ein Passant
gähnt und das deutet ein fränkischer Proband als Zeichen Dr.
Merks, worauf er in die Knie geht und laut ruft: „Allmächd, Allmächd“.
Muss man so jemanden einsperren? Natürlich nicht.
Beispiel falscher Erkenntnisweg eines richtigen
Modells der Wirklichkeit: Ein Passant gähnt und ein Proband zieht
daraus den Schluss, dass Banken in hohen Maße an Steuerbetrugsdelikten
beteiligt sind. Passantengähnen ist keine in unserer Kultur und Wissenschaft
anerkannte Erkenntnisquelle für Schwarzgeldschiebereien, die natürlich
ein völlig reales Modell der Wirklichkeit sind.
Gustl F. Mollath hat seine Erkenntnisse nicht aus
dem Gähnen eines Passanten wahnhaft erschlossen, sondern seine Erkentnisquellen
entsprechen genau denen unserer Kultur und Wissenschaft. Es gibt auch keine
Progredienz (Ausdehnung, Erweiterung, Fortschreitung), wenn man mit gesundem
Menschenverstand hinschaut, was der forensisch-psychiatrischen Schlechtachterindustrie
offenbar zu schwierig erscheint. Es ist ja völlig logisch und verständlich,
dass, je mehr Menschen sein Anliegen und seine Erkentnnisse ablehnen, er
entsprechend mehr AblehnerInnen sieht. Daher ist das vermeintliche Progredienzzeichen
für einen angeblich sich ausdehnenden Wahn (wohin hat er sich denn
in den letzten 10 Jahren ausgedehnt?) auch keines, sondern es erklärt
sich ganz einfach aus der Natur des Sachverhalts.
Infos zum Wahn in der IP-GIPT:
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Querverweise
Standort: SKID - Strukturiertes Klinisches
Interview DSM-IV.
*
Überblick Diagnostik
in der IP-GIPT.
Überblick
forensische Psychologie.
*
*
Information für Dienstleistungs-Interessierte.
*
Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS).
SKID - Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV. Diagnostik
und Differentialdiagnostik. IP-GIPT Erlangen: https://www.sgipt.org/diagnos/SKID.htm
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sind die Rechte bei/m ... zu erkunden oder eine Erlaubnis einzuholen.
Ende
SKID
- Strukturiertes Klinisches Interview DSM-IV_Überblick_Relativ
Aktuelles _Rel.
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Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
korrgiert: irs 25.12.2012
Änderungen wird gelegentlich überarbeitet,
ergänzt und vertieft * Anregungen und Kritik willkommen
10.10.17 Anzahlfehler
dokumentiert.
02.03.15 Linkfehler georüft und
korrigiert (1).
22.02.13 Seitenangabe S. 39 Prof. Pfäfflin
Gutachten nachgetragen.