Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=26.12.2012 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 10.10.17.
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel  Stubenlohstr. 20   D-91052 Erlangen
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    Anfang_SKID - Strukturiertes Klinisches Interview DSM-IV_Überblick_Relativ Aktuelles _Rel. Beständiges_ Titelblatt_ Konzept_ Archiv_Region__Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Diagnostik und Differentialdiagnostik, Bereich Explorationssysteme, hier speziell zum Thema:

    SKID - Strukturiertes Klinisches Interview DSM-IV
    = Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen

    von Rudolf Sponsel, Erlangen.

    _
    Inhaltsübersicht
    Beschreibung von SKID-I und II. 
        Durchführung.
        Bibliographie.
    Entwicklung des SKID.
    Inhaltsverzeichnis Handanweisung.
    Inhaltsverzeichnis Interview Achse I.
    Inhaltsverzeichnis Interview Achse II.
    Problematisch: Kodiert wird das Kriterium, nicht notwendig
        die Antwort des Patienten.
    Testtheoretische Kennwerte.
    Abstract - Zusammenfassung - Summary.
        Potentielle Mängel und Schwächen.
    Literatur (Auswahl). 
       Von den AutorInnen angegebene Literatur.
       Eigene Literaturrecherche zur Evaluation und
           den testtheoretischen Kriterien (Auswahl). 
    Links  > Überblick Diagnostik in der IP-GIPT.
    Glossar, Anmerkungen und Endnoten.
       kategoriale und dimensionale Konstruktion.
       117 Fragen des SKID-II.
       Problematik und allgemeine Kriterien der Konzeption
           von Persönlichkeitsstörungen.
       Screeningfilter.
       Testheoretische Kennwerte SKID.
       Wahndefinition im SKID * Kritische Anmerkung * Wahn.
    Zitierung & Copyright.
    Änderungen.
    _


    Beschreibung von SKID I und II.
    > Das Geheimnis der "Achsen" und ihrer Wandlung  im DSM.

    Die Abkürzung SKID heißt: Strukuriertes Klinisches Interview für DSM-IV. I bedeutet "Achse I Psychische Störungen. Und II bedeutet Achse II Persönlichkeitsstörungen. Das SKID ist ein Interview- oder Explorationsleitfaden mit Screeningfilter zur (Differential-) Diagnostik psychischer Störungen nach dem Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen (DSM-IV). > Hintergrund: > Entwicklung des SKID.

    Durchführung: In der Einleitung der Handweisung, S.4  zum SKID heißt es: "Empfohlen wird grundsätzlich vor Durchführung des SKID-II Interviews, das SKID-I Interview einzusetzen."

    Bibliographie  > Literatur.

    • Fydrich, Thomas; Renneberg, Babette, Schmitz, Bernt & Wittchen, Hans-Ulrich (1997). SKID-II. Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV. Achse II: Persönlichkeitsstörungen Interviewheft. Eine deutschsprachige, erweitere Bearbeitung der amerikanischen Originalversion des SCID-II von: First, Michael B.; Spitzer, Robert L.; Gibbon, Miriam; Williams, Janet B.W. & Benjamin, Lorna. Göttingen: Hogrefe.
    • Wittchen, Hans-Ulrich; Zaudig, Michael. & Fydrich, Thomas. (1997). SKID Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV Achse I und II Handanweisung. Göttingen: Hogrefe.




    Entwicklung des SKID
    In der Handanweisung S. 8 wird ausgeführt:

    "Die Publikation des DSM-III-Manuals im Jahre 1980 mit seinen spezifizierten diagnostischen Kriterien für praktisch alle Formen psychischer Störungen hat die Psychiatrie und insbesondere die Diagnostik psychischer Störungen revolutioniert. Eine zentrale Implikation der sogenannten operationalisierten Diagnostik nach DSM ist die leichtere Übersetzung der diagnostischen Kriterien in konkrete Untersuchungsfragen, die eine verläßlichere Ableitung von Diagnosen psychischer Störungen ermöglicht. 1983 begann im New York State Psychiatrie Institute unter der Leitung von Robert Spitzer die Entwicklung des SKID als einem Standardinstrument für die Diagnostik von DSM-III Diagnosen. 1985 erhielt das Biometrie Research Departement im New York State Psychiatrie Institute einen Projektauftrag des National Institute of Mental Health, um die Reliabilität dieses Instruments in verschiedenen klinischen und nicht klinischen Probandengruppen zu ermitteln (Spitzer et al. 1993; Williams et al. 1993). Zwischenzeitlich erschien die Revision des DSM-III (APA, DSM-III-R, deutsch: Wittchen et al. 1991), die sowohl in englisch wie auch in deutscher Sprache sowie später in verschiedenen anderen Sprachen weltweit veröffentlicht wurde. Im Herbst 1993 begann eine internationale Arbeitsgruppe mit der DSM-IV (Saß et al. 1996) Revision des SKID, deren endgültige Version im Februar 1996 vorgestellt wurde."



    Inhaltsverzeichnis Handanweisung  (S. 3f)
    "Inhaltsverzeichnis
    Einleitung   4

    Teil I: Überblick
    1. Entwicklung des SKID   8
    2. SKID-Versionen   8
    3. Welche Diagnosen sind mit dem SKID diagnostizierbar?   9
    4. Reliabilität und Effizienz   16

    Teil  II:  Anleitungen für das  SKID-Heft Achse  I  (Psychische  Störungen) Forschungs- und Klinikerversion

    1. Interviewablauf und grundlegende Charakteristika des SKID   18
    2. Allgemeine Durchführungsanweisungen und Grundregeln   21
    3.  Spezielle Instruktionen für einzelne Diagnosenabschnitte   33
    3.1. Explorationsleitfaden   33
    3.2. Sektion A: Affektive Syndrome   36
    3.3. Sektion B: Psychotische und Assoziierte Symptome   49
    3.4. Sektion C: Psychotische Störungen   52
    3.5. Sektion D: Affektive Störungen   58
    3.6. Sektion E: Abhängigkeit von Psychotropen Substanzen   60
    3.7. Sektion F: Angststörungen   65
    3.8. Sektion G: Somatoforme Störungen   71
    3.9. Sektion H: Eßstörungen   73
    3.10. Sektion I: Anpassungsstörungen   74
    3.11. Sektion J: Optionale Störungen   74
    4. Abschließende Diagnosenbeurteilung   74
    5. Gebrauch des Beurteilungshefts   88

    Teil III: Anleitungen für das SKID-Heft Achse II: Persönlichkeitsstörungen
    1. Allgemeine Information   90
    2. Voraussetzung für die Anwendung des SKID-II und Training   91
    3. Vorgehensweise   91
    4. Auswertung und Analyse des SKID-II Interviews   93

    Teil IV: Training
    Trainingsinformationen und Richtlinien   96
    Trainingsseminare   96

    Literatur   97"
     



    Inhaltsverzeichnis Interview Achse I

    "EINFÜHRUNG   V
    Einige Konventionen   V
    INSTRUKTION FÜR DEN INTERVIEWER   VI
    KURZER EXPLORATIONSLEITFADEN   VII
    Screening-Fragen   XI

    SEKTION A: AFFEKTIVE SYNDROME   l
    Derzeitige Major Depression Episode   l
    Subtypen einer derzeitigen Major Depression Episode   4
    Frühere Major Depression Episode   7
    Derzeitige manische Episode   10
    Subtypen einer derzeitigen manischen Episode   12
    Derzeitige hypomane Episode   13
    Frühere manische Episode   15
    Frühere hypomane Episode   18
    Derzeitige Dysthyme Störung   21

    SEKTION B: PSYCHOTISCHE UND ASSOZIIERTE SYMPTOME   24
    Weitere Symptome   27
    Negative Symptome   28

    SEKTION C: DIFFERENTIALDIAGNOSE PSYCHOTISCHER STÖRUNGEN 29
    Schizophrenie   29
    Subtypen der Schizophrenie   31
    Schizophreniforme Störung   32
    Schizoaffektive Störung   33
    Wahnhafte Störung   34
    Kurze Psychotische Störung   36
    Psychotische Störung NNB   37

    SEKTION D: DIFFERENTIALDIAGNOSE AFFEKTIVER STÖRUNGEN  40
    Bipolar I Störung   40
    Bipolar II Störung   40
    Andere Bipolare Störungen   42
    Major Depression   43
    Depressive Störung NNB   44

    SEKTION E: MISSBRAUCH UND ABHÄNGIGKEIT VON PSYCHOTROPEN SUBSTANZEN   47
    Alkoholmißbrauch und Alkoholabhängigkeit   47
    Mißbrauch und Abhängigkeit von anderen psychotropen Substanzen   52
    Substanzmißbrauch (lifetime)   59

    SEKTION F: ANGSTSTÖRUNGEN   61
    Panikstörung   61
    Panikstörung mit Agoraphobie   63
    Agoraphobie ohne frühere Panikstörung   65
    Soziale Phobie   67
    Spezifische Phobie   70
    Zwangsstörung   72
    Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD)   75
    Generalisierte Angststörung   79
    Angststörung NNB [nicht näher bezeichnete; sonstige]   82

    SEKTION G: SOMATOFORME STÖRUNGEN   83
    Somatisierungsstörung (derzeitig)   83
    Schmerzstörung   87
    Unspezifische Somatoforme Störung   88
    Hypochondrie (derzeitig)   89
    Körperwahrnehmungsstörung   90

    SEKTION H: ESSTÖRUNGEN   91
    Anorexia Nervosa   91
    Bulimia Nervosa   93
    Störung mit Eßanfällen   95

    SEKTION I: ANPASSUNGSSTÖRUNG (DERZEITIG)   97

    SEKTION J: OPTIONALE STÖRUNGEN   99
    Akute Streßstörung   99
    Minor Depression   101
    MAD: Störung mit gemischten affektiven Merkmalen   103
    Frühere manische Episoden (Detaillierte Phasenkodierung)   109
    Frühere hypomane Episoden (Detaillierte Phasenkodierung)   113

    SKID-DIAGNOSENKODIERUNG   116
    Affektive Störungen   116
    Psychotische Störungen   118
    Substanzmißbrauch und Substanzabhängigkeit   119
    Angststörungen   119
    Somatoforme Störungen   120
    Eßstörungen   120
    Anpassungsstörung und andere DSM-IV Störungen   120
    Abschließende Gesamtbeurteilung   120
    DSM-IV Achse IV: Psychosoziale Beeinträchtigung   121
    DSM-IV Achse V: Globale Beurteilung der Leistungsfähigkeit   122

    BEURTEILUNGSHEFT
    Life Chart   a
    GMC-Modul für Psychotische Störungen   b
    SI-Modul für Psychotische Störungen   c
    GMC-Modul für Affektive Syndrome und Angstsyndrome   d
    SI-Modul für Affektive Syndrome und Angstsyndrome   e
    Liste Drogen   f
    Liste PTSD   g"



    Inhaltsverzeichnis Interview Achse II Persönlichkeitsstörungen
    > Problematik und allgemeine Kriterien der Konzeption von Persönlichkeitsstörungen.

    Nach der Handanweisung:
    1. Allgemeine Information   90
    2. Voraussetzung für die Anwendung des SKID-II und Training   91
    3. Vorgehensweise   91
    4. Auswertung und Analyse des SKID-II Interviews   93

    Im Interviewheft zur Achse II gibt es kein ein eigenes Inhaltsverzeichnis, aber eine Übersicht der erfassten  Persönlichkeitsstörungen (S. 4), aber mit widerspruchsvollen Informationen bei den Anzahlen:
     
    "Persönlichkeitsstörung  (Itemzahl),  Item-Nr Anmerkung RS
    Selbstunsichere  7 1-7
    Dependente 8 8-15
    Zwanghafte  9 16-24
    Negativistische 8 25-32
    Depressive  8 33-40
    Paranoide   9 41-48 41-48 sind 8, nicht 9 Items
    Schizotypische  8 49-59 49-59 sind 11, nicht 8 Items
    Schizoide 8 60-65 60-65 sind 6. nicht 8 Items
    Histrionische 7 66-72
    Narzißtische 16 73-88
    Borderline 14 89-102
    Antisoziale   15 103-117"



    Problematisch: Kodiert wird das Kriterium, nicht notwendig die Antwort der PatientIn
    Im folgenden bleibt m. E. offen, ob die Originalantwort der PatientIn, was ich für unabdingbar halte, zu erfassen ist. In der Handweisung, S. 18, wird ausgeführt:

    "5.   Obwohl das SKID die notwendigen Fragen ausformuliert vorgibt - und die Mehrzahl der Fragen durch Kodieren der Ja- und Nein- Antworten hinreichend sicher kodiert werden kann, wird im SKID das diagnostische Kriterium kodiert und nicht unbedingt die Antwort der Patienten. Der Interviewer trifft also eine klinische Entscheidung, ob das diagnostische Kriterium erfüllt ist. Wenn der Interviewer davon überzeugt ist, daß ein bestimmtes Symptom vorhanden ist, sollte er sich nicht von der entsprechenden Kodierung abbringen lassen, auch wenn der Betroffene das Symptom leugnet (z.B. jemand behauptet 2 Stunden Händewaschen pro Tag sei nicht "übertrieben oder unvernünftig". Zweifelt aber der Interviewer nach der Symptombeschreibung des Probanden an der klinischen Relevanz des Symptoms, sollte er es - auch wenn der Patient anderer Meinung ist - als "nicht vorhanden" ("l"), bzw. "unklar" ("?") kodieren. Wann immer also eine "Ja" oder "Nein" Antwort des Patienten nicht überzeugt, muß der Untersucher weitere Fragen stellen, um an Beispielen beurteilen zu können, ob das Merkmal klinisch signifikant im Sinne des jeweiligen DSM-IV Merkmals erfüllt ist."

    Hier wäre zu wünschen, dass solche Phänomene im Beurteilungsheft vermerkt werden müssen, sonst läge  - auf jeden Fall im forensischen Bereich - ein  Daten-Fehler  vor. Grundsätzlich ist zu fordern, dass die Originalantworten oder - bearbeitungen der PatientIn zu erfassen sind.



    Testtheoretische Kennwerte  > weitere Testheoretische Kennwerte SKID.
    In der Handanweisung, S. 16, wird ohne Angaben von Kennwerten nur allgemein ausgeführt:

    "4.   Reliabilität und Effizienz
    Das SKID in seinen Vorläufer- und seiner endgültigen Form wurde in verschiedenen amerikanischen und deutschen Studien ausführlich mit befriedigenden psychometrischen Befunden bezüglich Anwendbarkeit, Reliabilität und Effizienz untersucht. Die wichtigsten dieser Arbeiten sind: Williams et al. 1992, Segal et al. 1993 sowie 1994 und 1995, Schlenger et al. 1992, Strakowski et al. 1993 und 1995. Weniger ausführlich wurde das neue SKID-II für Persönlichkeitsstörungen untersucht (First et al. 1995); da allerdings die Veränderungen der DSM-IV Version geringfügig sind, wird auf die vorliegende umfangreiche Literatur bezüglich des SKID-II für DSM-III-R verwiesen (siehe zusammenfassend Schmitz, Fydrich & Limbacher 1996).

        Wie auch die ältere SKID Version für DSM-III-R ermöglicht auch das neue SKID dem Interviewer eine relativ schnelle und valide Diagnosenstellung nach dem DSM-IV. Dies wird durch viele "Trennpunkt-Fakten" nach Sprungregeln erreicht. Der Interviewer hält sich also nicht bei Fragen nach Symptomen auf, die zwar "interessant" sein mögen, aber diagnostisch irrelevant sind.

        Die Durchführungszeit der Forschungsversion des SKID-I für DSM-IV beträgt bei stationär psychiatrischen Patienten ca. 100 Minuten (Werte aufgrund 114 stationär behandelter psychiatrischer Patienten bei Aufnahme in die Klinik). Bei ambulanten Patienten (bislang Erfahrungen bei 65 Patienten) liegt die Durchführungsdauer bei 74 Minuten."



    Abstract - Zusammenfassung - Summary
    Das SKID ist insgesamt betrachtet ein wesentlicher Fortschritt in Richtung Diagnosesicherheit (Objektivität, Reliabilität, Validität) bei psychischen Störungen. Der wesentliche Fortschritt besteht darin,
    1. dass insgesamt ein so ausgearbeitetes operationales Verfahren hinsichtlich Ablauf und Inhalt entwickelt wurde, das Transparenz, Kritisierbarkeit und Weiterentwicklung ermöglicht, also in seinem Grundansatz als wissenschaftliches Verfahren bewertet werden kann;
    2. dass das diagnostische Vorgehen normiert wird und Ergebnisse damit vergleichbar werden;
    3. dass Training und Übung die testtheoretischen Kriterien  (Objektivität, Reliabilität, Validität) verbessern;
    4. dass die Kriterien ausdrücklich so klar ausgewiesen werden, dass die alte Beliebigkeit und Willkür psychiatrischer Diagnosen überwunden werden;
    5. dass andererseits die Kriterien mit der nötigen Flexibilität, die dem jeweiligen Einzelfall Rechnung trägt, ausgestattet sind;
    6. dass Testkennwerte (cutt/off) klare Entscheidungen fördern;


    Potentielle Mängel und Schwächen habe ich bislang folgende gefunden:

    • Nicht wenige Fragen sind suggestiv (z.B. SKID-I: A6, A96; die Wahnideenfragen B1 - B7 bis auf B8; Wahnhafte Störung C25-C27; alle 117 Fragen des SKID-II von potentiell 131, Paranoide PS 8 Fragen) und das ist in der Psychodiagnostik fatal und ein Explorationsfehler erster Ordnung (> Suggestivfragen in der Psychodiagnostik). Hier fehlen den KlinikerInnen grundlegende aussagepsychologische Kenntnisse und Einsichten (> Suggestivfragen).
    • Das Problem Kodiert wird das Kriterium, nicht notwendig die Antwort der PatientIn wurde oben bereits dargelegt.
    • Auf das grundlegende und weit verbreitete (Validitäts-) Problem von Abwehr, Verfälschung, Tendenzinteressen - ganz besonders im forensischen Bereich - wird nicht eingegangen; Kontrollmethoden werden nicht angeboten.
    • Testtheoretische Kennwerte wurden nicht mitgeteilt.
    • Die durchgängig positive Polung der Items (Fragen, Aussagen) kann ProbandInenn irritieren, wie sich z.B. bei der Untersuchung Gustl F. Mollaths durch Prof. Dr. Pfäfflin (Gutachten S. 39) zeigte.
    • Remschmidt & Theisen (2011, S. 234) gaben zu bedenken, dass eine dimensionale Konstruktion angemessener wäre als eine kategoriale.
    • Die Wahndefinition im SKID ist unzulänglich.



    Literatur (Auswahl)

    Von den AutorInnen angebene Literatur
     

    • American Psychiatric Association: Diagnostic and statistical manual of mental disorders, third edition (DSM-III). Washington, DC, American Psychiatric Association 1980
    • American Psychiatric Association: Diagnostic and statistical manual of mental disorders (DSM-III-R), third edition, revised. Washington, DC, American Psychiatric Association 1987
    • American Psychiatric Association (1987). Diagnostic and statistical manual of mental disorders (3rd ed.), revised. APA, Washington, DC. Deutsche Bearbeitung: Wittchen, H.-U., Saß, H., Zaudig, M. & Koehler, K. (1989). Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen. DSM-III-R. Revision. Weinheim: Beltz.
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    •  
    Eigene Literaturrecherche zur Evaluation und den testtheoretischen Kriterien (Auswahl)
    > Testtheorie der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie.

    Aus (25.12.12) PSYNDEX > 2005 bis current. SKID AND reliabil* 35 Treffer, hieraus:
     

    • Brodbeck, Dennis Fred. (2009). Evaluation der deutschen Fassung der Revision des Diagnostischen Interviews fuer Borderline-Patienten. Dissertation Universitaet Hamburg, Fachbereich Psychologie.
    • Schlick, Anja; Wagner, Sebastian A.; Muehlhans, Barbara; Horbach, Thomas; Mueller, Astrid; Mitchell, James E.; de Zwaan, Martina (2010). Uebereinstimmung zwischen klinischer Evaluation und Strukturiertem Klinischen Interview (SKID fuer DSM-IV) bei schwer adipoesen Patientinnen und Patienten vor adipositaschirurgischen Massnahmen. Psychotherapie, Psychosomatik, Medizinische Psychologie. 60(12) 2010, 469-473.
    • Doering, Stephan; Renn, Daniela; Hoefer, Stefan; Rumpold, Gerhard; Smrekar, Ulrike; Janecke, Nicola; Schatz, Dieter S.; Schotte, Chris; DeDoncker, Dirk; Schuessler, Gerhard (2007). Validierung der deutschen Version des Fragebogens zur Erfassung von DSM-IV Persoenlichkeitsstoerungen (ADP-IV). Zeitschrift fuer Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. 53(2) 2007, 111-128.
    • Mestel, R. (2007). Reliabilität und Validität der Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen. Der Nervenarzt, Suppl. 2, 464-465.
    • Remschmidt, Helmut  & Theisen, Frank M. (2011). Was wird nicht wissen: Offene Fragen. In (231-236): Remschmidt, Helmut & Theisen, Frank M. (2011, Hrsg.). Manuale psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Schizophrenie. Heidelberg: Springer.




    Links (Auswahl: beachte) > Überblick Diagnostik in der IP-GIPT.
    > Testtheorie der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie.



    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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    kategoriale und dimensionale Konstruktion
    Remschmidt & Theisen (2011, S. 234) führen aus: "Durch speziell entwickelte systematische Interviews mit standardisierten Bewertungs- bzw. Auswertungsschemata (z. B. SKID) versucht man, eine möglichst hohe Vergleichbarkeit der Diagnosen für Forschungszwecke zu erreichen. Entsprechend der derzeit gängigen operationalisierten Diagnosesysteme (ICD-10 und DSM-IV) ist die Diagnose bzw.
    der Phänotyp der Schizophrenie kategorial, obwohl nach neueren Erkenntnissen ein dimensionaler Ansatz (s. unten) angemessener erscheint. Hier sind unbedingt Modifi kationen bzw. Weiterentwicklungen erforderlich, die diesem Ansatz Rechnung tragen. Vorerst ist aber unklar, in welchem Ausmaß der dimensionale Ansatz in die ICD-11 und das DSM-V Eingang finden wird.
        Dimensionaler Ansatz Zahlreiche neuere Erkenntnisse sprechen dafür, dass man schizophrene Erkrankungen eher dimensional im Sinne eines Spektrumansatzes betrachten muss, wie sich dies für autistische Störungen bereits durchgesetzt hat. Dafür sprechen nicht nur Familienuntersuchungen, die gezeigt haben, dass eine Reihe von Symptomen der Schizophrenie auch bei den Verwandten 1. Grades
    in abgeschwächter Form nachweisbar sind, sondern auch die zum Teil lange »Anlaufzeit« bis zum Schweregrad der Symptomatik, der eine klinische Behandlung erfordert."
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    117 Fragen des SKID-II
    Für den Fall, dass "3 = Diagnose Störung des Sozialverhaltens in der Kindheit / Adoleszenz Weiter bei Frage 118" (RS: bis 125). Die Zusatzfragen 126-131 beziehen sich auf "C Ein durchgängiges Muster von Missachtung und Verletzung der Rechte anderer . Die Störung tritt ab dem 15. Lebensjahr auf. Mindestens drei der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein ...."
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    Problematik und allgemeine Kriterien der Konzeption von Persönlichkeitsstörungen.
    Zur Problematik der Konzeption und der Therapiemöglichkeiten von Persönlichkeitsstörungen finden Sie hier [Fiedler1, Fiedler2, Fiedler3] eine ausführliche Auseinandersetzung, u.a. auch die rabiate Kritik von Karl Jaspers: "... Einen Psychopathen durch die 'Diagnose' eines Typus festzulegen, ist gewaltsam und immer falsch. Menschlich aber bedeutet die Klassifikation und Festlegung des Wesens eines Menschen eine Erledigung, die bei näherer {>366}Besinnung beleidigend ist und die Kommunikation abbricht. Das darf in aller erleuchtenden Begrifflichkeit charakterologischer Menschenauffassung nie vergessen werden." [Kritik zu Fiedlers Zitierstil in dieser wichtigen Frage: F05]. Lit: Jaspers, Karl (1948). Allgemeine Psychopathologie, 5. A.. Berlin: Springer. Eine nicht minder fundamentale Kritik am Konzept der Persönlichkeitsstörung wird von dem Verhaltenstherapeuten Hans Lieb - "Persönlichkeitsstörung" Zur Kritik eines widersinnigen Konzeptes - formuliert. [F26]
        In den Leitlinien (Abruf 14.9.11) wird ausgeführt:
    "I. Die charakteristischen und dauerhaften inneren Erfahrungs- und Verhaltensmuster der Betroffenen weichen insgesamt deutlich von kulturell erwarteten und akzeptierten Vorgaben ("Normen") ab. Diese Abweichung äußert sich in mehr als einem der folgenden Bereiche:
    • Kognition (d. h. Wahrnehmung und Interpretation von Dingen, Menschen und Ereignissen; Einstellungen und Vorstellungen von sich und anderen)
    • Affektivität (Variationsbreite, Intensität und Angemessenheit der emotionalen Ansprechbarkeit und Reaktion)
    • Impulskontrolle und Bedürfnisbefriedigung
    • Die Art des Umgangs mit anderen und die Handhabung zwischenmenschlicher Beziehungen
    II. Die Abweichung ist so ausgeprägt, dass das daraus resultierende Verhalten in vielen persönlichen und sozialen Situationen unflexibel, unangepasst oder auch auf andere Weise unzweckmäßig ist (nicht begrenzt auf einen speziellen "triggernden Stimulus" oder eine bestimmte Situation).
    III. Persönlicher Leidensdruck, nachteiliger Einfluss auf die soziale Umwelt oder beides sind deutlich dem unter II) beschriebenen Verhalten zuzuschreiben.
    IV. Nachweis, dass die Abweichung stabil, von langer Dauer ist und im späten Kindesalter oder der Adoleszenz begonnen hat.
    V. Die Abweichung kann nicht durch das Vorliegen oder die Folge einer anderen psychischen Störung des Erwachsenenalters erklärt werden, es können aber episodische oder chronische Zustandsbilder der Kapitel F00 bis F07 neben dieser Störung existieren oder sie überlagern.
    VI. Eine organische Erkrankung, Verletzung oder deutliche Funktionsstörung des Gehirns müssen als mögliche Ursache für die Abweichung ausgeschlossen werden (falls eine solche Verursachung nachweisbar ist, soll die Kategorie F07 verwendet werden). ..."
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    Screeningfilter Vorschau zu dem Zweck, ob ein Thema übersprungen werden kann oder näher untersucht werden muss. Ein sinnvolles ökonomisches Verfahren, das erlaubt, das insgesamt sehr aufwendige SKID auf die Bereiche zu beschränken, die nach der Vorschau, dem Screening, von Interesse sind. Zu den 12 Sektionen des SKID I gibt es 12 Screeningfragen. Interviewheft S, XI.
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    Testheoretische Kennwerte SKID
      nach Quelle (Abruf 25.12.12) für SKID-II.
        Validität Keine Angaben
        Reliabilität:
        • Test-Retest-Reliabilität: befriedigend (r=.70)
        • Inter-Rater-Reliabilität: .78
        (vgl. Unstrukturierte Interviews: .46-.61)
        Nebengüte: Effizienz sehr hoch, keine Normen.
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      SKID: Gütekriterien, Normen nach Quelle PDF-Abruf 25.12.12 (Uni Hamburg)
      • Retest-Reliabilität (2-3 Tage): Maj. Depression kappa = .69
      • Bipolar kappa = .70
      • Dysthymie kappa = .80
      • Interraterreliabilität: zufriedenstellend ( > .50)
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      "2 Diagnostik, Differentialdiagnostik und Klassifikation der einzelnen Persönlichkeitsstörungen  ... ... Die beiden am häufigsten verwandten Interviewverfahren mit vorgegebenen, auf einzelne Items bezogenen Fragen sind das International Personality Disorder Examination (IPDE) und das Strukturierte Klinische Interview zur Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen (SKID-II); Letzteres liegt nur als DSM-IV Version vor. Mit diesen Instrumenten lassen sich mit Kappa-Werten zwischen 0,48 und 0,98 valide Persönlichkeitsstörungsdiagnosen stellen (Maffei et al. 1997). ..."
          Quelle:  Gaebel, W. & Falkai, B. (Hrsg.). Praxisleitlinien in Psychiatrie und Psychotherapie. Herpertz, Sabine C. (2009, Federführung). Band 1 Behandlungsleitlinie Persönlichkeitsstörungen. Kap. 2: Diagnostik, Differentialdiagnostik und Klassifikation der einzelnen Persönlichkeitsstörungen. Steinkopff
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      "1.1 Reliabilität von Persönlichkeitsstörungsdiagnostik (1)
      (einzelner spezifischer PS; Clark & Harrison, 2001; Tyrer, 2006; Zimmermann, 1994
      1. Unstrukturierte Alltagsdiagnostik
      Geringe Reliabilität, Zufall (Sartorius et al., 1993, Zimmermann, 1995: k<.4)
          Somit auch unvalide!
      2. Joint-Interview (gleiche Informationsquelle, d.h. auch gleicher Zeitpunkt):
          1. Strukturierte Interviews (SKID-II, IPDE etc.): k=.7 (gut bis sehr gut)
          2. ICD-Diagnose Checklisten (IDCL, k): PPS .35; BPS .62; SPS .46; DPS .73;
      Md: .54 (Bronisch et al., 1995; kleines n!)
      3. Retest-Interview (1 Woche; SKID-II, SIDP, DIPD): Md über 3 Studien: k= .66
      4. Retest-Interview (9-150 Wochen; PAS, SKID-II, SIDP): Md: k= .42
      5. Retest-Interview (12 Jahre; PAS): k= .14 (Retest-Angaben aus Tyrer, 2006)"
          Quelle: Dr. Robert Mestel HELIOS KLINIK Bad Grönenbach. [PDF]
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    Wahndefinition im SKID Handanweisung S. 51:
    "Wahnideen werden im SKID definiert als falsche persönliche Überzeugung, die auf einem inkorrekten Urteil über die äußere Realität beruht und beharrlich aufrecht erhalten wird, ungeachtet dessen, was nahezu alle anderen Leute glauben und ungeachtet unbestreitbarer und offensichtlicher Beweise für das Gegenteil.
        Diese Beurteilung wird nur durch konsequentes Erfragen von Beispielen und zwar konkreten Beispielen, die Sie argumentativ mit dem Patienten diskutieren können, möglich. Bei Bejahen der Eingangsfrage fragen Sie also zunächst nach einem konkreten (datierbaren) gut erinnerlichen Beispiel (Mitschreiben!). Dann fragen Sie konkreten Inhalten ggf. solange nach bis Sie eine Entscheidung treffen können ("Und wie erklären Sie sich, daß.., wie kommt es? Wie machen die das eigentlich?"). Und schließlich versuchen Sie auch Dauer, Häufigkeit und Persistenz dieser Wahnphänomene zu erschließen bzw. zu erfragen! Zur Abgrenzung gegenüber überwertigen Ideen ist die Zeitdauer der Wahnideen entscheidend. Hier sollten Sie ermitteln, ob dies nur immer kurze Momente oder längere Zeitspannen betrifft."
    Kritische Anmerkung: Diese Wahnidee-Definition ist nicht auf dem Stand der Zeit. Denn Wahnnideen können einen richtigen Inhalt haben. Sie werden dann zur Wahnidee, wenn der Erkenntnisweg nicht der umgebenden Kultur entspricht. > Wahn.
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    Wahn.
    Definition: Wahn liegt vor, wenn mit rational unkorrigierbarer (Logik, Erfahrung) Gewissheit ein falsches Modell der Wirklichkeit oder ein falscher Erkenntnisweg zu einem richtigen oder falschen Modell der Wirklichkeit vertreten wird.
        Beispiel falsches Modell der Wirklichkeit: Ein Passant gähnt und das deutet ein fränkischer Proband als Zeichen Dr. Merks, worauf er in die Knie geht und laut ruft: „Allmächd, Allmächd“. Muss man so jemanden einsperren? Natürlich nicht.
        Beispiel falscher Erkenntnisweg eines richtigen Modells der Wirklichkeit: Ein Passant gähnt und ein Proband zieht daraus den Schluss, dass Banken in hohen Maße an Steuerbetrugsdelikten beteiligt sind. Passantengähnen ist keine in unserer Kultur und Wissenschaft anerkannte Erkenntnisquelle für Schwarzgeldschiebereien, die natürlich ein völlig reales Modell der Wirklichkeit sind.
        Gustl F. Mollath hat seine Erkenntnisse nicht aus dem Gähnen eines Passanten wahnhaft erschlossen, sondern seine Erkentnisquellen entsprechen genau denen unserer Kultur und Wissenschaft. Es gibt auch keine Progredienz (Ausdehnung, Erweiterung, Fortschreitung), wenn man mit gesundem Menschenverstand hinschaut, was der forensisch-psychiatrischen Schlechtachterindustrie offenbar zu schwierig erscheint. Es ist ja völlig logisch und verständlich, dass, je mehr Menschen sein Anliegen und seine Erkentnnisse ablehnen, er entsprechend mehr AblehnerInnen sieht. Daher ist das vermeintliche Progredienzzeichen für einen angeblich sich ausdehnenden Wahn (wohin hat er sich denn in den letzten 10 Jahren ausgedehnt?) auch keines, sondern es erklärt sich ganz einfach aus der Natur des Sachverhalts.
        Infos zum Wahn in der IP-GIPT:
    • Wissenschaftliches Wahnsystem am Beispiel Mollath.
    • Wahn in verschiedenen Störungen und Krankheiten (Diagnostik).
    • Wahnformen.
      • Auch wahre Inhalte können wahnhaft sein und was wahnhaft ist muss nicht falsch sein.
    • Wahnfälle.
    • Zur Etymologie von WAHN gegenüber WahnSINN (nach Scharfetter).
    • "Normal", "Anders", "Fehler", "Gestört", "Krank", "Verrückt".
    • Unterscheiden Wahn und Glauben.
    • Mehr zum Wahn > Überblick Wahn.
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    Querverweise
    Standort: SKID - Strukturiertes Klinisches Interview DSM-IV.
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    Überblick Diagnostik in der IP-GIPT.
    Überblick forensische Psychologie.
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      Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site: www.sgipt.org
      z.B. Diagnostik site: www.sgipt.org. 
    *
    Information für Dienstleistungs-Interessierte.
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). SKID - Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV. Diagnostik und Differentialdiagnostik. IP-GIPT Erlangen: https://www.sgipt.org/diagnos/SKID.htm
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    korrgiert: irs 25.12.2012



    Änderungen wird gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen und Kritik willkommen
    10.10.17    Anzahlfehler dokumentiert.
    02.03.15    Linkfehler georüft und korrigiert (1).
    22.02.13    Seitenangabe S. 39 Prof. Pfäfflin Gutachten nachgetragen.