Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    Abteilung Politische Psychologie - Überblick - Präambel - Sprache
    IP-GIPTDAS=30.04.2011 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 20.06.19
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel  Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Politische Psychologie, Bereich Politik, und hier speziell zum Thema:

    Das vierte Reich
    Zur Restauration national-konservativen Großdeutschentums

    von Rudolf Sponsel, Erlangen

        Die Restauration konservativen und mittelalterlichen Gedankenguts hat in den letzten Jahrzehnten bedenklich zugenommen. Die Medien werden überschwemmt mit Adel, Eliten, Religion, Esoterik, Formen, Schein statt Sein, Gesellschaftstheater und Hochstapelei, dass man richtig froh sein konnte, dass der Fall zu Guttenberg sich gerade noch rechtzeitig ereignete, um wenigstens eine kleine Bremswirkung herbeizuführen. Viel hätte nicht gefehlt und der Hochstapler von und zu Guttenberg hätte mit Hilfe von Bild, RTL und den Regenbogenmedien neuer großdeutscher König oder Kaiser werden können. Große Teile des Volkes werden medial zunehmend verblödet und infantilisiert. Bundespräsidenten und Regierungsmitglieder sprechen ganz unverblümt von großdeutschen Wehrmachtsaufgaben zur Sicherung unserer Wirtschafts- und Handelsinteressen. Die Rechtsbeugung (> Unrecht im Namen des Rechts) und der Verfassungsbruch durch Staatsrepräsentanten hat ungeahnte Formen angenommen. Die jüngsten Höhepunkte markieren die verfassungswidrige Wiedervereinigung und die mehr oder weniger offene Teilnahme an Angriffskriegen, obwohl diese vom Grundgesetz, Artikel 26, unmißverständlich verboten werden (rot-grün hat es möglich gemacht, wie auch die Deregulierung und das entfesselte Chaos der Finanzmärkte zu Lasten der SteuerzahlerInnen).

        Warum hat Deutschland keinen Friedensvertrag und wie steht es um die volle Souveränität?
    Der 2+4 Vertrag ist formell kein Friedensvertrag. Daran schien die BRD mit Genscher bei der Wiedervereinigung besonders interessiert, um der Gefahr von Reparationszahlungen zu entgehen. Im faz.net wird ausgeführt (Abruf 17.11.2019): "Der Sache nach war das jene friedensvertragliche Regelung, die schon das Potsdamer Abkommen im Sinn hatte und bis zu der die alliierten Vorbehaltsrechte eigentlich nur gelten sollten. Der Vertrag wurde aber nicht Friedensvertrag genannt, und er enthielt ausdrücklich auch keine Reparationsregelung – weil nicht zuletzt Deutschland ein Interesse daran hatte, dass nicht jeder der zahlreichen Staaten, der bis zum 8. Mai 1945 noch mit Deutschland im Kriegszustand war, nun noch Forderungen aufstellte. Allerdings ist der Zwei-plus-vier-Vertrag durchaus nicht nur von den Vertragsparteien als endgültige friedensvertragliche Regelung angesehen worden."
        Zur vollen Souveränität Deutschland scheint es unterschiedeliche Auffassungen zu geben. Ein Videointerview bei youtube bringt hierzu interessante und glaubhafte Informationen: "Die Deutschlandfrage ist nicht geklärt" - Politikwissenschaftler Alexej Fenenko im Gespräch".
        Der faz.net Artikel "schwurbelt" um die Kernfragen herum"... Doch gibt es auch 70 Jahre nach der Kapitulation immer noch Überbleibsel des Krieges, auch im Recht. ... Zum anderen gelten auch heute noch Bestimmungen des Überleitungsvertrages aus dem Jahr 1953. ..."
        Schlimmer noch Wikipedia, wo die Probleme, die Fenenko aufzeigt, völlig verleugnet werden (Stand 20.06.19):

    Das Grundgesetz macht in  Artikel 146  klare Ausführungen, wie bei und nach der Wiedervereinigung zu verfahren ist [Quelle]:
     
    Art 146
    Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.

    Das interessiert in diesem Land aber nur sehr wenige, am wenigsten offenbar das Bundesverfassungsgericht. Die Politik hatte natürlich Angst, dass in die neue Verfassung des wiedervereinigten Deutschlands zu viele sozialistische Einflüsse Einkehr finden könnten und daher organisierte man die Wiedervereinigung durch "Beitritt" nach dem alten Artikel 23 GG und "vergaß" anschließend Artikel 146.

    Die deutschen Reiche: > Lit.
    I. Deutsches Reich. 962-1806. Heiliges römisches Reich deutscher Nation (größenwahnsinniger geht es kaum noch). Kaiserkrönung Otto des Großen bis "Neuordnung" durch Napoleon.
    II. Deutsches Reich. 1866/67 Norddeutscher Bund, Kaiserreichproklamation 1871 bis 1918, Weimarer Republik bis 1933.
    III. Deutsches Reich. 1933-1945 das 1000jährige 3. Reich der Hitler-Nazis und Faschisten.
    IV. Deutsches Reich. Das vierte Reich beginnt formal nach 1945. Die Bundesrepublik wurde weitgehend von Nazis, Mitläufern und einigen wenigen Ausnahmen aufgebaut. Das bereits war der erste Ansatz. Vertieft wurde es mit dem großen Sündenfall von Adenauer, der Wiederbewaffnung und dem Beitritt zur Nato (6.5.1956). Nahtlos ins Bild passt auch die völlig unverständliche und im Grunde rechtswidrige Duldung der Neonazis und der von ihnen verursachten Ausländerpogrome. Hieraus kann nur der Schluss gezogen werden, dass das vierte Reich aus politischen Gründen eine starke rechte Szene braucht. Mit der verfassungswidrigen Wiedervereinigung  nach dem Zusammenbruch der DDR (9.11.1989), die am 3.10.1990 der BRD "beitrat", womit eine gesamtdeutsche Verfassung gezielt unterlaufen wurde. Nach diesem Verfassungsbruch gab es kein Halten mehr. Bundeskanzler Schröder verkündete Ende März 1999, dass sich Deutschland am Kosovokrieg aktiv beteiligt, also einen grundgesetzwidrigen Angriffskrieg führt. Die neue großdeutsche Entwicklung wurde 2001 durch rot-grün, Bundeskanzler Schröder und seinem grünen Außenminister Joschka Fischer, zementiert als Schröder durch die Vertrauensfrage eine Zustimmung der Charakterschwachen zum grundgesetzwidrigen Angriffskrieg (§ 26 GG) in Afghanistan "erzwang". Es folgten das Weißbuch der Bundeswehr 2006 - in dem Jahr, indem sich die BRD um einen Platz im UN-Sicherheitsrat bewarb - und in dessem Geiste die großdeutschen Bekundungen zur globalen Aufgabe der Bundeswehr, deutsche Wirtschafts- und Handelsinteressen zu schützen durch Bundespräsident Horst Köhler und den - inzwischen als Hochstapler entlarvten - Verteidigungsminister von und zu Guttenberg. Das meinte man wohl inzwischen öffentlich vertreten zu müssen nachdem Deutschland am 12. Oktober 2010. einen Sitz im UN-Sicherheitsrat, dem mächtigsten Gremium der Welt, erhielt. Jetzt muss dieser Sitz nur noch zu einem ständigen werden und Atombomben würden da auch gut dazu passen. Verträge? Gesetze? Recht? Damit spielt und blufft man vielleicht, doch gilt, wie unsere Bundeskanzlerin so trefflich umschrieb: "Eigentlich gewinnt immer der, der sich nicht an die Spielregeln hält." Das ist eine harmlos klingende Variante Machiavellis, die es aber in sich hat.

    Fazit: Alles scheint möglich, denn es scheinen sich - sofern es überhaupt zu Klagen kommt - immer JuristInnen zu finden, besonders in den höchsten Rängen, die die Vereinbarkeit mit der Verfassung bestätigen. Das ist faktischer, subtiler Faschismus, wenn auch in sehr guter Verkleidung. Man biegt sich alles zurecht, gerade so, wie man es braucht. Was also hat sich seit Kaiser Wilhelm und Hitler in der substanziellen politischen Grundhaltung wirklich verändert? Und ist das deutsche Volk ein anderes geworden?



    Literatur (Auswahl) > Literaturliste Politiker.
    • Brauburger, Stefan (1992). Viertes Reich als ideengeschichtliche Kategorie. In (S. 136-138): Deutsches Reich. In (132-139): Weidenfeld, Werner & Korte, Karl-Rudolf (1992, Hrsg.). Handwörterbuch zur deutschen Einheit. Frankfurt: Campus. Anmerkung: Im Lexikonteil fehlt übrigens ein Stichwortartikel "Wiedervereinigung".
    • Giordano, Ralph (1993). Wird Deutschland wieder gefährlich? Mein Brief an Kanzler Kohl - Ursachen und Folgen. Köln: Kiepenheuer & Witsch.
    • Leinemann, Jürgen (2004). Höhenrausch. Die  wirklichkeitsleere Welt der Politiker. München: Blessing:




    Links (Auswahl: beachte)



    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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    zu Guttenberg. Für den Fall, dass er wiederkommt, womit zu rechnen ist, habe ich eine Analyse des Skandal-Falles zu Guttenberg vorbereitet, wo 15 Hypothesen untersucht werden, wie man dieses psychologisch-psychopathologisch hochinteressante Verhalten erklären könnte.
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    »Eigentlich gewinnt immer der, der sich nicht an die Spielregeln hält.« Zitiert in: Leinemann, Jürgen (2004). Höhenrausch. Die  wirklichkeitsleere Welt der Politiker. München: Blessing: S. 426: "Ihre wichtigste Erkenntnis vertraute sie 1995 der Fotografin Herlinde Koelbl an; »Eigentlich gewinnt immer der, der sich nicht an die Spielregeln hält.«"
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    erzwang. Das ist natürlich Unsinn, weil alle Abgeordneten grundsätzlich frei und nur ihrem Gewissen verantwortlich sind, genauer: sein sollten. Weil dieses Gewissen aber sehr oft mit dem Geldbeutel, sprich mit einer Wiederwahlmöglichkeit gekoppelt ist, hat es sich frei gemacht von Vernunft und Charakter und folgt in der Regel sehr weltlichen Werten und allzumenschlichen Motiven, d.h. der Fraktionsdisziplin. Freiheit? Recht? Verantwortung? Ethik?
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    Querverweise
    Standort: Das vierte Reich.
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    Abteilung Politische Psychologie: Überblick - Präambel - Sprache
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    * Staatsrepräsentanten und Verfassungsbruch. * Pyramidenmodell oligarcher Systementwicklung *
    Hilflose Amigo-Republik - Unfähige und zahnlose Justiz - Zum Umgang mit Faschisten und Neo-Nazis.
    Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie. Untersuchungen über die oligarchischen Tendenzen des Gruppenlebens. Reihe Beiträge zur Hollywooddemokratie und Oligarchie. * Politiker *
    Die Staatslehre des Aristoteles. Ein Leitmotiv für die Organisation der Welt zur Minimierung von Krieg, Terror, Gewalt, Unterdrückung und Ausbeutung.
    Freiheit. Vom vielfältigen Mißbrauch eines Grundwertes. Eine gesellschaftskritische politpsychologische Attacke.
    Was ist der Mensch? Wonach soll er streben, sich richten und orientieren? Und wie geht das?
     Überblick Alternativen, Vor- und Leitbilder, Positive Beispiele. Reihe Vor- und Leitbilder, positive Beispiele.
    Gemeinwohl. * Lebenssinn I, II * Werterleben * Heilmittel werten *  Zufriedenheit *
    Überblick und Kritik der Metaphysik, Religion, Sekten, Ideologie und Weltanschauung.
    Überblick Programm Politische Psychologie in der IP-GIPT
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Das vierte Reich. Zur Restauration national-konservativen Großdeutschentums.
    IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/politik/4Reich.htm
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    korrigiert: irsf 30.04.2011



    Änderungen wird gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen und Kritik willkommen
    20.06.19   Warum hat Deutschland keinen Friedensvertrag und wie steht es um die volle Souveränität?  * Wiedervereinigung.