Auswertung
AW22 juristische Analogie
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Recht und Rechtswissenschaft
Eine kritische wissenschaftstheoretische Analyse
mit Schwerpunkt Begriffswelt und Methoden
aus interdisziplinärer Perspektive
Originalarbeit von Rudolf Sponsel, Erlangen
Zum Geleit
"Die Rechtspflege ist durch die Wissenschaft zum Glücksspiel
geworden."
Julius von Kirchmann,
1848, S. 34
"Ein guter Jurist kann alles in jede Richtung schreiben ... Sie
können Unschuldige hinter Gitter bringen, einen Schuldigen freisprechen."
Staatsanwalt Meindl,
2014
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Bydlinski 2018 | Ja | Ja | Ja | Ja | Nein | Ja | Ja | Keine |
Engisch 1971 | ||||||||
Hassemer/ Neumann /Saliger 2016 (Hrsg.) | ||||||||
Honsell/Mayer-Maly 2015 | ||||||||
Hruschka 1972 | Ja | KeinSR | Ja | Ja | Nein | Teils | Nein | Keine |
Kelsen 1960 | Nein | Nein | Ja | Ja | Nein | Ja | Nein | Keine |
Kirchmann 1848 | NichtVor | NichtVor | Ja | Nein | Nein | Nein | Nein | Keine |
Larenz 1991 | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Keine |
Mastronardi 2003 | ||||||||
Möllers 2017 | Ja mehrf | Ja mehrf | Ja vielf | Ja mehrf | Nein | Ja | Jein | WortGr |
Muthorst 2011 | Ja | Ja | Ja | Ja | Jein | Jein | Ja | Keine |
Ott 2006 | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja aber | Teils | Teils | Keine |
Puppe 2014 | Ja | KeinSR | Ja | Ja | Nein | Teils | Teils | Keine |
Radbruch 1932 | ||||||||
Röhl & Röhl 2008 | ||||||||
Rüthers 2018 | ||||||||
Savigny 1802-1842 | Ja(Hg) | Ja(Hg) | Ja | Ja | Nein | Nein | Nein | Keine |
Wienbracke 2013 | ||||||||
Zippelius 1974 | ||||||||
Zippelius 2012 | ||||||||
Gesamt-Auswertung |
w=(8/9)*100 |
w=(6/7)*100 |
w=(10/10)*100 |
w=(9/10)*100 |
w=(2.5/10)*100 |
w=(6/10)*100 |
w=(3.5/10)*100 |
Rang=3 |
jAna-Zusammenfassung und Kommentar
zur rechtswissenschaftlichen Kategorie Analogie: Analogie und Analogieschlüsse
spielen eine große Rolle in Wissenschaft und Leben, was aber bislang
noch nicht ausreichend erforscht wurde. Hier gibt es noch viel zu tun.
Analogie bedeutet Ähnlichkeit. Eine Theorie der Analogieanwendung
oder der Analogieschlüsse beruht daher auf einer Ähnlichkeitstheorie.
Die Gretchenfrage lautet daher: Wird eine Theorie der Ähnlichkeit
zitiert oder / und entwickelt? Das ist gewöhnlich nicht der Fall.
Materialien zur Analogie /nach unten verlegt):
Gesamtwertung: Das Thema nimmt mit 69.3%
Mittelwert und Rang 3 von 31 rechtswissenschaftlichen Kategorien
über alle 7 Kriterien einen großen Raum ein und zeigt nur
eine Schwäche bei K5, was meist der Fall ist: K5
ist die Achillesferse der Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften.
Die Ergebnisse der Auswertung mit dem Suchwort "analog",
das dann noch hinsichtlich seiner juristischen Anwendung zu prüfen
war, wurden in die Beschreibung der Kriterien eingebaut:
Materialien zur juristischen Analogie
Anwendungsvoraussetzungen (nach
Pötters & Werkmeister 2015, S.)
Analogie-Gesetz erforderlich
Keine Rechtsordnung ist perfekt oder vollständig. Es sind immer
Lücken möglich. Also sollte man das allgemein und in der Rechtsordnung
berücksichtigen. Wenn das deutsche Volk Rechts- und Gesetzeslücken
durch Analogie schließen möchte, so soll es dies durch Volksabstimmung
oder durch die Parlamentsvertretung in einem entsprechen Gesetz klar und
deutlich beschließen, um den Sophisten und Gewaltenteilungsignoranten
wenigstens eine ordentliche Rechtsgrundlage zu verschaffen: (1) Rechts-
und Gesetzeslücken dürfen durch begründete und nachvollziehbare
Analogie geschlossen werden. (2) Die Gesetzeslücken sollen
bei nächstmöglicher Gelegenheit in den Gesetzen entsprechend
ergänzt werden.
BGB 119 (3) Vorschlag Als Paradebeispiel
wird der FallTrierer Weinhandlung
(Möllers K7-Erk) genannt.
Röver 2018 gibt an §119 I BGB analog. § 119 (1) lautet:
"(1) Wer bei der Abgabe einer Willenserklärung über deren Inhalt
im Irrtum war oder eine Erklärung dieses Inhalts überhaupt nicht
abgeben wollte, kann die Erklärung anfechten, wenn anzunehmen ist,
dass er sie bei Kenntnis der Sachlage und bei verständiger Würdigung
des Falles nicht abgegeben haben würde." Im allgemeinen wird in der
Rechtswissenschaft nicht erklärt, worin nun genau die Analogie bestehen
soll - obwohl genau das ihre Aufgabe wäre. Eine Willenserklärung
wurde ja gar nicht abgegeben, das Winken nur vom Auktionator - durchaus
nachvollziehbar - als Handzeichen für ein Gebot so gedeutet. Hier
gehört ins Gesetz, z.B. als 119 (3). Ob eine Äußerung
als Willenserklärung gedeutet werden darf, muss im Einzelfall geprüft
werden.
Anmerkung-GG: Das Prinzip der Ähnlichkeit
ist bereits im Gleichheitsgrundsatz des GG 3,1 verankert. Denn dieser beinhaltet,
dass die (erwachsenen) Menschen im Grundsatz und im Normalfall (geschäftsfähig)
gleiche Rechte haben und dem Rechte nach gleich zu behandeln sind. Das
ist die normative Seite. Tatsächlich sind die Menschen natürlich
nicht gleich, aber ähnlich. Damit wird normiert: obwohl die Menschen
nicht gleich, sondern nur ähnlich sind, müssen sie rechtlich
gleich behandelt werden - was in der Wirklichkeit allerdings vielfach nicht
stimmt wie wir leider alle wissen (> Unrecht
im Namen des Rechts).
Suchen in der IP-GIPT,
z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff>
site: www.sgipt.org
z.B. Wissenschaft site: www.sgipt.org. |
korrigiert: irs 29.09.2019 Auswertungsprüfung / nur Rechtschreibprüfung am 27.09.2019