Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=17.02.2019
Internet Erstausgabe, letzte Änderung: 21.02.19
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20
D-91052 Erlangen
Mail:_sekretariat@sgipt.org_
Zitierung
& Copyright
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Rel.
Aktuelles _Überblick_Überblick
Wissenschaft _Rel.
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iec-verlag__Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Wissenschaft,
Bereich Wissenschaftstheorie und Textanalyse, und hier speziell zum Thema:
Gebrauchsbeispiele, Dokumente
und Materialien zur Analyse und Signierung wissenschaftlicher und sachlicher
Texte.
Elemente
wissenschaftlicher und sachlicher Texte
Kleines
Wissenschaftsvokabular und -Glossar
mit Signierungsvorschlägen
Verteilerseite Gebrauchsbeispiele.
Originalarbeit von Rudolf
Sponsel, Erlangen
Editorial
Diese Ausarbeitung dient als Beleg und Dokumentationsseite der analysierten
und signierten Textdokumente. Jede Signierung muss sich faktisch, empirisch,
tatsächlich konkret aufzeigen und evaluieren lassen. Die konkreten
Beispiele sind auch sehr hilfreich für sachliche Auseinandetzungen,
weil man sich nicht mehr im allgemein-abstrakten Raum bewegt, wo sich endlos
und furchtlos streiten lässt, sondern alle Vorzüge des Konkret-Operationalen
genutzt werden können. Daher ist es sehr wichtig, die Tauglichkeit
der Kriterien und des Signierungssystems an Gebrauchsbeispielen wissenschaftlicher
oder sachlicher Texte nachzuweisen.
Mit zunehmenden Umfang wird diese Beispielsseite in einzelne Themenbereiche
zerlegt werden.
Die Präfixe der Signaturkürzel
-
T Kürzel für Textelement. Im Text wird
ein Sachverhalt beschrieben und thematisiert, er
kann erklärt werden, woher er kommt, welche Folgen oder Wirkungen
sich aus ihm ergeben, womit er zusammenhängt, wie er entsteht, sich
verändert und vergeht, unter welchen Bedingungen und Voraussetzungen,
welche Bedeutung man ihm für dieses oder jenes beimisst. Und der Text
kann spezifische einzelne Elemente enthalten wie z.B. eine Definition,
eine Gesetzmäßigkeit oder besondere Bedingungen u.v.a.m.
Wird im Text ausgeführt, dass ein Sachverhalt unklar, unscharf
oder unbestimmt ist, so wird das Textelement mit Tuuu
gekennzeichnet.
-
K Kürzel für Kritik an einem Textelement.
Hier werden Textelemente kritisiert und dann z.B. mit Kuuu
als unklar, unscharf, unbestimmt gekennzeichnet.
-
_ Wird der Platzhalter " _ " signiert, bedeutet die Signatur
sowohl T als auch K. > Wittgenstein.
-
Die Signaturen enthalten vorneweg einen " _ " Unterstrich. Dieser Unterstrich
dient als Platzhalter für T (Textanalyse) und für K (Textkritik).
Das Kürzel T oder K sagt also, ob sich die Signatur auf die Textanalyse
(T) oder auf die Textkritik (K) bezieht.
Uebersicht Gebrauchsbeispiele
Begriffe und Sprache
(und ihre Kritik).
Einfluesse der
Sprache auf Denken und Leben:
Quellengaben
und Zitate:
Falschmeldungen und "fake
news" im Internet.
Medizin:
Hirnforschung:
Ökologie:
Physik:
Wissenschaftstheorie:
Gebrauchsbeispiele
wissenschaftlicher
und sachlicher Texte
Viele Beispiele finden Sie auch hier: Kritik
des Sprachgebrauchs in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften.
Allgemeine,
abstrakte, unklare, hypostase-homunkulusartige autonome Begrifflichkeiten
und Geisterwelten.
Begriffe und Sprache
(und ihre Kritik)
"1 Was ist ein Problem?
Wir werden im Leben regelmäßig mit Dingen, Zuständen
oder Fragen konfrontiert, die wir auf den ersten Blick nicht so ganz durchschauen.
So lange uns diese Dinge nicht betreffen, uns nichts angehen, kann uns
das ja gleichgültig sein. Aber: Woher wollen wir immer gleich wissen,
ob etwas uns angeht, uns interessieren müsste, weil wir in irgendeiner
Form betroffen sind?"
Quelle S. 1: Schardt, Friedel (2010) Abitur-Wissen
- Deutsch Erörtern und Sachtexte analysieren Taschenbuch. Freising:
Stark.
Kommentar Problem: Bei der Titelfrage
- Was ist ein Problem? - sollte man erwarten dürfen,
dass im darauffolgenden Textabschnitt, erklärt wird, was der Autor
unter einem Problem versteht. Aber nichts dergleichen ist der Fall. Stattdessen
werden Plattheiten verkündet: nicht so ganz durchschauen; nicht
gleich wissen, ob wir betroffen sein könnten, die mit dem, was
unter einem Problem zu verstehen ist, nichts zu tun haben.
Querverweis: Allgemeine
und integrative psychologisch-psychotherapeutische Kreativitäts- und
Problemlösungs-Theorie.
_
Gegensatz
Duden Gegensatz im Kriterium 2. zirkulär
verwendet
"Duden Gegensatz, der (Abruf 6.1.19)
Bedeutungsübersicht?
-
Verhältnis äußerster Verschiedenheit
-
etwas (z. B. ein Begriff, eine Eigenschaft) oder jemand, das bzw. der etwas,
jemand anderem völlig entgegengesetztKLFzir
ist
-
Widerspruch
-
Meinungsverschiedenheiten, Differenzen
-
(Musik) erster Kontrapunkt zum Thema einer Fuge"
Kommentar: Gegensatz wird erklärt durch etwas, das völlig
entgegengesetztKLFzir
ist.
_
Gegensatz in der
deutschen Sprache
Gegensatz und Gegensätze spielen eine große Rolle beim Thema
Dialektik. Es stellt sich die Frage, was unter einem Gegensatz im Vergleich
zu Anders, Unterschied, Negation oder Widerspruch verstanden
werden soll? Ein gut definierter Gegensatzbegriff liegt bislang nicht vor.
Wobei es wichtig wäre, die verschiedenen ontologischen Ebenen (real,
begrifflich, sprachlich) streng zu beachten, was im Alltagsleben, aber
auch in der Wissenschaft oft nicht geschieht. Was sprachlich als Gegensatz
erscheint, muss, real betrachtet, nicht unbedingt einer sein. Am wichtigsten
sind die vier Ebenen:
-
GOW Gegensatz zwischen zwei Sachverhalten (Welt der objektiven
Sachverhalte unabhängig von uns Menschen). Hier ist die Kernfrage:
wie zeigen sich Gegensätze in Sachverhalten? Einen echten Gegensazu
in der Natur bilden Anziehung und Abstoßung. Aber wie ist es mit
Licht und Schatten?
-
GWW Gegensatz zwischen zwei Sachverhalten der Wahrnehmungswelt
des Menschen.
-
GBW Gegensatz zwischen zwei Begriffen (Welt des Geistigen, des
Denkens, Begriffswelt). Hier ist die Kernfrage: wie zeigen sich Gegensätze
in Begriffen? Die Begriffe Onomasiologie
und Semasiologie bilden Gegensätze
auf der begrifflichen und sprachlichen Ebene.
-
GSW Gegensazu zwischen zwei Worten der Kommunikationssprache
(Welt der Sprache und der Kommunikation). Hier ist die Kernfrage: wie zeigen
sich Gegensätze in Worten und sprachlichen Ausdrücken? Hier düprften
oft sozio- und sprachkulturelle Gewohnheiten eine Rolle spielen, wenn etwa
Licht und Schatten als Gegensätze empfunden werden.
Es gibt dann folgende Vergleichsmöglichkeiten:
-
GOW verglichen mit GWW
-
GOW verglichen mit GBW
-
GOW verglichen mit GSW
-
GWW verglichen mit GBW
-
GWW verglichen mit GSW
-
GBW verglichen mit GSW
_
Analyse einiger vermeintlicher Gegensaetze
bei Rauschenberger (1951) Das Weltgesetz der Polarität
Rauschenberger gibt viele Beispiele an, von denen ich viele nicht nachvollziehen
kann.
-
Zentripetal- und Zentrifugalkraft als polare Gegensätze bei Rauschenberg,
S.: 1.: ""
-
Mann und Frau als polare Gegensätze bei Rauschenberg, S. 19
schreibt unter "Das männliche und das weibliche Prinzip": "Der
stärkste polare Gegensatz innerhalb der organischen Welt besteht zwischen
Mann und Weib zwischen dem männlichen und weiblichen PrinzipKbehf.
Sie ziehen sich in stärkster Weise gegenseitig an, erinnern darin
an den positiven und. negativen Pol der Elektrizität in der anorganischen
Welt »Nirgends ist der Gegensatz,das Zusammenwirken und der Zweck
des Zusammenwirkens so klar ausgesprochen wie hier. Der Mann verkörpert,
um mit Hegel- zu sprechen, gleichsam dien Thesis, die Frau die Antithesis,
das Kind die Synthesis. Das männliche und das weibliche Prinzip.,
ihre Scheidung und ihr Zusammenwirken ist die Grundlage der Existenz aller
höheren Lebewesen, der Menschen, der Tiere und der höheren Pflanzen.
..." Kommentar Mann und Frau: Rauschenberg
behauptet den polaren Gegensatz zwischen Mann und Frau, aber er begründet
und zeigt ihn nicht. Im übrigen ist die Annahme nur zweier Geschlechter
falsch und veraltert. Die verschiedenen Geschlechtspyen sind zunächstmal
unterschiedlich und anders, aber nicht gegensätzlich.
-
Materie und Energie als polare Gegensätze bei Rauschenberg,
S.: 4. "Die räumliche Welt tritt in zwei Erscheinungsformen auf, in
Materie und Energie. Dies ist ein weiterer Beleg für den dualistisch
= polaren Charakter der WeltKbehf.
Wir streben in der Erkenntnis eine Vereinheitlichung unseres Wissens an,
das der Einheit der Welt entspricht, übersehen aber dabei allzuleicht,
dass die Einheit der Welt überall in polare Gegensätze gespalten
ist. Unser Streben zur Einheit und zur Vereinfachung dar Welt und unseres
Wissens hat zur Folge, dass wir die polare Zweiheit in der Regel nicht
bemerken." Kommentar Materie und Energie: Materie und
Energie sind Unterschiedliches und keine Gegensätze. Rauschenberg
behauptet den polaren Gegensatz, aber begründet und zeigt ihn nicht.
-
Raum und Zeit als polare Gegensätze bei Rauschenberg, S. 4ff:
"Es gibt zwei Grundformen des Seins: Raum und Zeit. Auffällig ist
auch hier, dass es gerade zwei Formen des Seins gibt. An sich ist dies
keineswegs selbstverständlich, wie überhaupt nichts Wirkliches
selbstverständlich ist. Raum und Zeit müssen in einer Betrachtung
über die [>5] Polarität als getrennte Erscheinungen angesehen
werden, wie sie uns im täglichen Leben gegeben sind. Jede Umwelt eines
Lebenwesens hat eine selbst findige ontologische Bedeutung. Abgesehen davon,
kann die Zeit nur physikalisch als vierte Dimsension des Raumes betrachtet
werden. Alles Seelische und Geistige vollzieht sich nur in der Zeit.
Die Behauptung, dass die Zeit eine vierte Dimension des Raumes sei, ist
hinsichtlich alles Seelischen und Geistigen sinnlos. Raum und Zeit sind
in der Bewegung vereinigt, einer weiteren Grunderseheinung der Welt. Bei
allem, was in der Aussenwelt geschieht, erhebt sich die Fräge,wo und
wann es geschehen ist. ... Die enge polare Zusammengehörigkeit von
[>6] Raum und ZeitKbehf geht
aus allem Vorgetragenen hervor. ... " Kommentar Raum und Zeit:
Raum und Zeit sind anders, Unterschiedliches und keine Gegensätze.
-
Licht und FinsternisKbehf
als polare Gegensätze bei Rauschenberg, S. 16:
-
Wachen und SchlafenKbehf
als polare Gegensätze bei Rauschenberg, S. 16: Kommentar: Wachen
ist ein anderer, unterschiedlicher Bewusstseinszustand
zum Schlafen, aber warum ein Gegensatz?
-
Äusseres und InneresKbehfals
polare Gegensätze bei Rauschenberg, S. 33 Auch Aüßeren
und Inneres sind zunächst einmal unterschiedlich, anders hinsichtlich
des Ortes wo sie realisiert sind. Warum sollte die menschliche Innenwelt
ein Gegensatz zur Außenwelt sein?
-
Nähe und Ferne als polare Gegensätze bei Rauschenberg,
S. 34:
Polbezeichnungen
Auseinandersetzung bei Heise am 05.02.2019 mit 602 Kommentaren
"Da passiert etwas Seltsames": Position des magnetischen
Nordpols aktualisiert Die Formulierung "magnetischer Nordpol" wird bestritten.
Es heiße "magnetisch nord". Das gibt Widerspruch: "In der Geographie
wird gerne vom magnetischen Nordpol gesprochen, analog zum geographischen
Nordpol, welcher nichts mit dem Magnetfeld zu tun hat." Dem wird entgegnet:
"Nein, wird es nicht. Da wird vom arktischen Magnetpol bzw. arktischen
geomagnetischen Pol oder als Richtung von magnetisch Nord gesprochen. Der
magnetische Nordpol der Erde liegt am geographischen Südpol" mit Verweis
auf [https://www.wikipedia.org/wiki/Pol_(Geomagnetismus)]
Ein anderer Poster führt an: "Dann kannst
du ja sicher z.B. den Autoren des folgenden Werkes ihren Irrtum aufzeigen,
denn die wissen das noch garnicht, dass sie den Begriff so nicht verwenden
wie er dort eindeutig verwendet wird:
https://books.google.co.nz/books?id=mXdWImKvkIkC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q=nordpol&f=false
Der Aussage "Der magnetische Nordpol der Erde
liegt am geographischen Südpol" wirderspricht der Poster: "Du vermischst
schon wieder verschiedene Fachbereiche, diesmal Physik und Geographie.
Und: Nein, der geographische Südpol liegt weder am magnetischen Nord-,
noch am magnetischen Südpol, egal welche Definition du anwendest."
Ein anderer Poster wendet sich gegen die Verwendung des Begriffs "Vektors":
"Ein Vektor ist ein Objekt, das eine Parallelverschiebung definiert. "Magnetisch
Nord" als "Vektor" zu bezeichnen ist ein grotesker Missbrauch der Königsdisziplin
Mathematik. Und das nur um klug dazustehen und andere runterzumachen. Ist
es das wert? Ich denke nicht!" TbegS
= BMBBRstreit
Kommentar: Das scheint
ein rechtes sprachliches Durcheinander zu herrschen, über das man
sich munter streiten kann, was aber nicht sehr sinnvoll ist. Die Sachebene
wird sehr schnell hochemotional verlassen. Das scheint eine Internet-Foren-Spezialität
zu sein. Imwesentlichen muss man zwischen dem geographischen und physikalischen
Pol und den entsprechenden Namensgebungen unterscheiden und sich auf einen
Sprachgebrauch einigen. Wikipedia beschreibt vier Nordpole (Abruf
08.02.2019).
_
Sport
"Sprachkritik „Fußball ist humorresistent“
Roth: Fußball ist humorresistent. Dieses aufgeblähte Universum
Fußball verträgt keine Ironisierung. Der Fußball ist im
Zuge der allgemeinen Sportifizierung
der Welt immer bedeutender geworden. Wettkampf, Konkurrenz, Erster-Sein,
Funktionieren - bis in jede Pore dieser Gesellschaft sind diese Kategorien
eingedrungen. Jeder Politiker und Konzernchef redet heute in Fußballmetaphern.
Wenn man das lächerlich macht, trifft man das Selbstverständnis,
die eingebildete und tatsächliche Leitfunktion des Fußballs.
Selbstironie würde das Geschäftsmodell der großen Fußballkonzerne
zerstören. Abweichende Charaktere sind darin nicht vorgesehen. Deshalb
wird ein Welke dort so stromlinienförmig wie alle anderen auch."
..." [Spiegel 07.06.2014]
Kommentar: Man versteht, was gesagt wird und gemeint ist, auch
wenn Humor mit Ironie und weiter unten mit Selbstironie gleichgesetzt wird
und sogar das relativ neue Wort wie "Sportifizierung" gebildet wird.
_
Der Ausdruck Sportifizierung
der
Gesellschaft)
-
"Thema: Sportifizierung ..." [Beueler Extra-Dienst 11.12.2018]
-
"Sport durchdringt viele gesellschaftliche Teilbereiche. Kann man von Sportifizierung
der Gesellschaft sprechen? ..."TSpG?
[Werner Sturmberger Heureka 13 vom 26.06.2013]
-
"Mit seinem Werk „Kulturgeschichte des Sports“ [2012, GB]
möchte Behringer den in weiten Teilen der Geschichtsschreibung vernachlässigten
Bereich des Sports in der Frühen Neuzeit in den Fokus der Betrachtung
rücken. Er führt den Begriff der SportifizierungTSpGBE
ein [siehe unten Welt vom 2.8.2007], der auf gleiche Weise wie zum Beispiel
Säkularisierung „zu den Fundamentalprozessen der Moderne gerechnet
werden muss“ [20] Die Sportifizierung bezeichnet dabei die veränderte
Wahrnehmung des Körpers vom späten Mittelalter an, die zunehmende
Abkopplung der Körperübungen von kriegerischen Übungen und
das Gestalten der Freizeit mit kodifizierten sportlichen Übungen ...
TErkl,
KbehOB."
[Quelle Institut für Geschichte, TU-Darmstadt, ohne Datum]
-
"Olympia 2012: Die sportifizierte Gesellschaft ..." [Blätter für
deutsche und internationale Politik, Juli 2012]
-
"Die Sportifizierung der Gesellschaft ..."TSpG
[Welt 2.8.2007]
-
Einer Mitteilung des Instituts für Sportwissenschaft der Goethe-Universität
Frankfurt (ohne Datum, vermutlich Sommer 2018): "Die Sportifizierung der
deutschen Sprache in der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus"TSpGBG
kann man entnehmen, dass "Sportifizierung" schon früheren Zeiten zugerechnet
wird - obwohl die Seite den Suchbegriff "Sportifizierung" nicht kennt (Abruf
26.01.2019).
_
Einfluesse
der Sprache auf Denken und Leben
DIE Sprache
Man spricht selbstverständlich von DER Sprache. Und es scheint,
als ob jeder problemlos verstünde, was damit gemeint ist. Ich selbst
leite in Funktionen der
Sprache ein: "SpracheKaaA
hat einen kaum zu überschätzenden Wirkungskreis und spielt eine
bedeutende Rolle für die Entwicklung der Kultur und Ziviliasation
in GesellschaftenKbgr0".
Spezifikation und Begründung ergeben sich aber direkt im Anschluss
durch die Angabe der Hilfsmittel. Auch diese Aussage dürfte
fast jeder verstehen. (>Grundproblem
verstehen).
DIE Sprache funktioniert im Alltag
erstaunlich gut Sprachkritisch ergibt sich dennoch die wissenschaftliche
und praktische Frage: woher wissen wir oder wie können wir begründen,
dass wir verstanden werden?
Sapir-Whorf-Hypothese
Die Sprache beeinflusst Wahrnehmung und Denken der MenschenKbgr0
und ist so gesehen auch eine Einschränkung. Das ist zunächst
eine Behauptung, die zu begründen ist. Hierzu muss man die Sprachen
verschiedener Kulturen und (Natur-) Völker vergleichen (z.B. Levy-Bruhl
Denken der Naturvoelker).
Wittgenstein
Was bedeutet eigentlich Wittgensteins berühmte Aussage: "Die
Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt."Tbeh,
_bgr0,
(Wittgenstein, Tractatus 5.6)? Intuitiv interpretiert bedeutet diese Aussage,
dass Sachverhalte der Welt, die meine Sprache nicht erfasst, nicht zu meiner
Welt gehören, für mich nicht existieren. Ich fände die Aussage
trefflicher, wenn "Sprache" durch "Denken" ersetzt würde, auch wenn
die Sprache mit Entwicklung des Spracherwerbs eine immer wichtigere Rolle
für das Denken einnimmt.
_
Quellenangaben
und Zitate
Fehlende
Quellenangaben
Eine ganz großes Ärgernis in Texten
sind fehlehnde, ungenaue, unvollständige oder fehlerhafte Quellenangaben,
auch bei Zitaten (> Zitierfehler in der Wissenschaft).
_
Sprachfunktionen
Die Seite Sprachfunktionen im Überblick - Darstellung, Ausdruck,
Appell vom Studienkreis Nachhilfe (Abruf 28.01.2019) führt aus zu
Roman Jakobsons Sprachmodell, eine Erweiterung von Bühler:
|
Die Begriffe werden bis "expressiv" auf der Seite nicht
erklärt (wohl bei Wikipedia
Abruf 29.01.2019) . Zur expressiven Funktion wird ausgeführt:
"Wenn Menschen kommunizieren, sagen ihre Äußerungen
immerKbehf etwas über
sie selbst aus. Das bezeichnen wir auch als Ausdrucksfunktion. Ob bewusst
oder unterbewusst gibt der Sprecher Gefühle, Hoffnungen oder Gedanken
preis. Das sprachliche Zeichen wird dann auch als Symptom für den
Sprecher gesehen."
Ob "immer" stimmt, ist fraglich. Die Mitteilung "Es regnet" hat mir keinen
expressiven Inhalt. Genaue Quelle fehltKqueF,
Kzit-. |
_
5 Textfunktionen
Die Seite Lernhelfer (Duden) Abruf 29.01.2019) ordnet die 5
Textfunktionen von Klaus Brinker fälschlicherweise Karl Bühler
zu. Leider belegte die Seite bis 31.-01.2019 ihre Angaben nicht durch Quellen
und korrekte Zitatangaben. Ich habe zunächst versucht, die 5
TextfunktionenKbgr0
in Bühler Hauptschriften 1933 (Axiome) und 1934 (Sprachtheorie) zu
finden, was mir nicht gelang, aber zwei Stunden gekostet hat. Ich habe
deshalb "Lernhelfer" angeschrieben und um Quellenangaben gebeten. Eine
andere Recherche ergab, dass die Seite quizlet (Abruf 30.01.2019)
diese fünf Funktionen Klaus Brinker zuordnet. So stellt es auch Wikipedia
dar. Inzwischen hat der Duden den Fehler eingeräumt und auf der Seite
korrigiert. Es wurde auch die Quelle angegeben, aber nicht die SeitenfundstelleKzit-.
_
Falschmeldungen
und "fake news" im Internet
Das Internet ist ein El Dorado für Falsch-, unvollständige,
verzerrte Informationen und Halbwahrheiten, Tricks, Lügen, Manipulationen,
Betrügereiein. Hier sind manchmal mehrere Signierungen nötig
oder sinnvoll, z.B. _aaA, _bgr0,
_behOB,
_Erkl,_behf,
_que,
_RefF,
_uuu,
_vers,
_zit-,
. Dabei helfen die Suchmaschinen kräftig mit. Es geht darum, angeklickt
zu werden, da diese Klicks oft
Vielfach wird man auf Seite gelockt, weil man einen Inhalt ausgelobt bekommt,
der sich dann nicht auf der Seite findet
-
Falschmeldung zu Lovely books
bei Google, wo ein Lebenslauf von Willy Sanders angekündigt wird,
der sich auf der Seite aber nicht findetKbehf
(Abrufe 31.01.2019):
https://www.google.com/search?client=firefox-b&q=willy+sandershttps://www.lovelybooks.de/autor/Willy-Sanders/
https://www.lovelybooks.de/autor/Willy-Sanders/
-
Obwohl die Suchmaschine DuckDuck
damit Eigenwerbung betreibt, niemanden zu verfolgen, musste ich feststellen,
dass frühere Produktinteressen auf die Suchseite genommen wurden und
einen damit ungefragt belästigt?Kbehf
[Tweet 31.01.2019, 19.35]
Medizin
..."
[]
Ein raetselhafter Patient
"...
Für die Ärzte in der Notaufnahme steht schnell fest, was
ihr Patient wahrscheinlich hat. Sie behandeln ihn intravenös mit einer
Salzlösung und Ketorolac, einem Medikament, das Schmerzen lindert,
Fieber senkt und Entzündungen hemmt. Das Mittel eignet sich, um einen
Migräneanfall mit Aura zu behandelnKuuu
- doch die Therapie schlägt bei dem 71-Jährigen nicht an. Wieder
und wieder tanzen die Lichter vor den Augen des Mannes, tauchen die bunten
Halluzinationen auf, berichten die Ärzte in der Fachzeitung "Jama
Neurology". Eine Migräne hat er offensichtlich nicht.KLFf,
KLFLS
... Nachdem die Ärzte ihren Patienten auch noch ein Bild der Halluzinationen
haben malen lassen, sind sie fertig mit dem Sammeln von Hinweisen. Ihre
Diagnose steht. Epilepsie: Feuer im Gehirn ... " Kabl0,
KablF,
Kabl?[Spiegel
Online 23.09.2018 08:12 Uhr]
Kommentar: Zunächst scheint man auf
Migräne zu tippen, das wird aber nicht klar ausgedrückt, man
muss es erraten. Eine Migräne hat er dann "offensichtlich" nicht,
nachdem die Behandlung nicht anschlägt, was daraus nicht zwingend
folgt. Am Ende diagnostiziert man Epilepsie, wobei die Ableitung unklar
bleibt.
_
Hirnforschung
DieGroesse des Gehirns beeinflußt
Geschmackswahrnehmung
"Unsere Studie ist ein Schritt, um genau zu verstehen, wie das Gehirn
den Geschmack wahrnimmt", sagte er."Die Ergebnisse haben Auswirkungen auf
die Verbesserung des Ernährungsverhaltens und die Behandlung von Essstörungen.
..." Kabl0,
KablF,
Kabl?
[idw 08.02.2019 15:16]
Kommentar: Wieso versteht man etwas, wenn man weiß, dass größere
Gehirne Geschmack anders wahrnehmen? Kann man die Größe der
Gehirne denn verändern? Die "Auswirkungen" bleiben unbestimmt.
Oekologie
Adidas zur Nachhaltigkeit
"Unser Ziel ist es, ein nachhaltigesKNachh
Unternehmen zu sein. Ein nachhaltiges Unternehmen zu sein bedeutet, das
GleichgewichtKuuu zwischen
den InteressenKuuu unserer
Aktionäre auf der einen Seite sowie den Bedürfnissen und Anliegen
unserer MitarbeiterKuuu, der
Beschäftigten in unserer BeschaffungsketteKuuu
und der UmweltKuuu auf
der anderen Seite aufrechtzuerhalten. Wir sind fest davon überzeugt,
dass ein Handeln als verantwortungsbewusstes Unternehmen, das sich auch
bedingungslosKuuu für
die Achtung der Menschenrechte einsetzt, zu anhaltendem geschäftlichem
Erfolg beitragen wirdKvers.
Kommentar: An dem Text wäre nichts auszusetzen, wenn Hin-
und Querverweise erfolgten, wo das näher spezifiziert und operationalisierunt
wird. Ingesamt wird ein unklarer Begriff auf andere genauso unklare Begriffe
verschoben.
_
Tempolimit und Stickoxidausstoss
Spektrum
der Wissenschaft 05.02.2019 (Auszug)
"Weitemeiers Widerspruch: Die Deutschen und ihre
Verkehrsdebatten
Tempolimit-Streit und Stickoxid-Aufstand –
es geht heiß her in Deutschlands Verkehrspolitik. Über die Widersinnigkeit
der aktuellen Debatte von Lisa Weitemeier
"Denn mal ganz im Ernst: Gibt es ein triftiges
Argument gegen ein Tempolimit – eines, das nicht puff macht, sofern man
es näher betrachtet? Wenn Sie eins haben, das nicht »Fahrspaß«
heißt, schreiben Sie mir gern. Solange exerzieren wir es an den zwei
populärsten Einwänden einfach mal durch.
-
Klar, gemessen an dem Riesenbatzen all unserer Treibhausgasemissionen
wäre der Einspareffekt gering: Bis zu zwei Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente
pro Jahr durch ein Tempolimit von 130 – wäre nur noch Tempo 120 erlaubt,
wären es bis zu drei Millionen Tonnen. Im Idealfall hätten wir
etwa 0,33 Prozent weniger Emissionen. Ein Tempolimit würde unser Klimaproblem
also nicht lösen, das ist wahr. Doch angesichts der schieren Menge,
die wir einsparen müssen, sei die ketzerische Frage erlaubt: Wäre
eine kleine Reduktion nicht besser als keine Reduktion? Irgendwo müssen
wir anfangen. Puff.
-
Einen Verweis auf die verbesserte Sicherheit lässt
unser Bundesverkehrsminister auch nicht gelten. Unsere Straßen seien
ja ohnehin die sichersten Straßen der Welt. Was erstens nicht stimmt
– und zweitens bei prognostizierten 60 bis 80 Toten im Jahr weniger auch
irgendwie fadenscheinig klingt. Puff.
Wenn man dann noch bedenkt, dass der Spritverbrauch
sänke, der Verkehr flüssiger würde und vielleicht der ein
oder andere doch lieber Bahn führe (Sekundäreffekte), muss schon
ein gutes Gegenargument her. Puff, puff."
Kommentar: Der Text ist klar und verständlich.
Es fehlen nur die Belege, was in Zeitschriften und Zeitungsartikeln die
Regel ist. Wikipedia hat mit seinen Fuß- oder Endnoten fpr Belege
hierfür eine gute Lösung gefunden.
_
"Korrektur für Klimamodelle
Unerwartete Umwälzungen im Nordatlantik
Der Golfstrom und seine Verwandten: Detaillierte Messungen der Zirkulation
im Atlantischen Ozean stellen Annahmen der Klimamodelle infrage. Ralf Nestler
Für das Klima Europas spielt die Zirkulation des nördlichen
Atlantiks eine maßgebliche Rolle. Oft ist dann vom „Golfstrom“ die
Rede, doch der Begriff trifft es nicht ganz. Mit ihm wird lediglich eine
windgetriebene Strömung bezeichnet, die in den Tropen beginnt und
nach Nordwesten reicht. Entscheidend ist die Atlantische Meridionale Umwälzbewegung
(Atlantic Meridional Overturning Circulation, AMOC): Von Süden kommt
an der Oberfläche warmes Wasser an. Es kühlt ab, weshalb seine
Dichte zunimmt. Daraufhin sinkt dieses Wasser ab und strömt in der
Tiefe zurück in Richtung Tropen. Für Nordwesteuropa ist diese
Umwälzbewegung wichtig, weil jene Abkühlung darin besteht, dass
die mitgeführte Wärme an die Atmosphäre abgegeben wird.
Das trägt stark zum milden Klima auf dem Kontinent bei – Berlin etwa
liegt auf der gleichen geografischen Breite wie Battle Harbour auf Labrador
in Kanada, wo es im Schnitt deutlich kälter ist. Der Weltklimarat
hält es für „sehr wahrscheinlich“, dass die AMOC im Zuge des
Klimawandels schwächer wird, und stützt sich vor allem auf Modellrechnungen.
Deren Grundlage sind Messungen. Das Problem: Bislang gab es davon gerade
in hohen Breiten nur wenige. Eine groß angelegte Messkampagne hat
diese Lücke nun etwas geschlossen und stellt damit einige Annahmen
der Klimamodelle infrage.
... " [Tagesspiegel 31.01.2019]
Kommentar Klimamodelle:
"Klimawandel Zeit, in Panik
zu geraten Beim Klimawandel liegen Handlung und Folge zu weit auseinander,
um eine schlüssige Erzählung zu ergeben - für normale Gehirne.
Über die Macht der Greta Thunberg. ..." [SZ 08.02.2019]
Kommentar: Eine ebenso
letztlich unklare bis wahrscheinlich falsche Behauptung: "Beim Klimawandel
liegen Handlung und Folge zu weit auseinander, um eine schlüssige
Erzählung zu ergeben"
_
Politikwissenschaft
Vorurteile und Hornsche Vorurteilstbehauptung
Der Text ist zur leichteren Bezugsnahme nach seinen Sätzen in
eckigen Klammern durchnummeriert, hier von [1] bis [8].
"[1] Vorurteile sind falsche, stereotype Meinungen - zumeist über
Personen und Personengruppen, die, weil sie die Pseudoorientierung in der
undurchsichtigen Gesellschaft kurzfristig erleichtern, mit großem
psychischem Energieaufwand auch gegen bessere Erfahrung festgehalten werden.
[2] Vorurteile sind Stigmata der gesellschaftlich vermittelten Erfahrungsfähigkeit.
[3] Das große wissenschaftliche Interesse an diesem Symptom - das
gilt zumindest für die USA - ist wichtig für eine Gesellschaft,
in der irrationale psychodynamische Funktionen eine so entscheidende Rolle
spielen; es darf jedoch nichtig beim Subjekt als vorurteilsvollem stehen
bleiben.
[4] Vorurteilsvolles Denken ist beschädigtes, klischiertes130
Denken Erwachsener. [5] Es ist mit Projektion verknüpft und teilt
die Welt in Gut und Böse; die Bösen sind immer die anderen, die
Unangepaßten. [6] Auf sie wird alles aufgrund der eigenen Gruppennormen
Verdrängte projiziert: [7] Die Neger sind sinnlich, die Juden sind
verschwörerisch und aggressiv131. [8] Das ist der grundsätzliche
Vorgang von politischer Relevanz, dessen gesellschaftliche Vermittlung
die politische Psychologie zu untersuchen hat132."
130 Vgl. Lorenzer: »Sprachzerstörung«,
a. a. O.
131 Wie wichtig dieser Mechanismus
der Dehumanisierung des Gegners im Zusammenhang mit der Über-Ich-Problematik
ist vgl. z. B. A. Mitscherlich: »Zur Psychologie des Vorurteils«,
in: »Vorurteile« (1964), S. 41-50, hier S. 47. Dieser Band
enthält eine ausführliche Bibliographie. Zum Problem der Projektion
der Aggression vgl. 2. B. O. Fenichel: »Elements of a Psycho-Analytic
Theory of Anti-Semitism«, in: E. Simmel (1946), S. 29ff.
132 Vgl. den Artikel »Vorurteil«,
in: »Soziologische Exkurse«, a. a. O., S. 151-161.
533 Das wird insbes. in der amerikanischen Forschung
über Attitüden und Einstellungen hervorgehoben. Zur Einführung
vgl. E. B. Davis: »Zum gegenwärtigen Stand der Vorurteilsforschung«,
in: »Vorurteile« (1964), S. 51-71. Aus der unübersehbaren
Vielzahl amerikanischer Untersuchungen möchten wir nur zwei gute zusammenfassende
Darstellungen hervorheben. J. Harding, B. Kutner, H. Prohansky und H. Chein:
»Prejudice and Ethnie Relations«, in: G. Lindzey (19593), S.
1021-1061, sowie die ältere Arbeit v. D. Krech und R. S. Crutchfield,
S. 443-530.
Quelle S. 215: Horn, Klaus Politische Psychologie
in (185-229) Kress, Gisela & Senghass, Dieter (1973, Hrsg.) Politikwissenschaft.
Eine Einführung in ihre Probleme. Frankfurt: Fischer.
Kommentar Vorurteile: [1] Es wird ein doppelt allgemeiner Satz
aufgestellt, nämlich über alle Vorurteilsträger und alle
Vorurteile, wonach Vorurteile falsche 1. stereotype Meinungen seien, die
2. mit großem psychischen Energieaufwand, 3. gegen bessere Erfahrung
aufrechterhalten würden. Man kann diesen Satz als Hornsche Vorurteilsbehauptung
bezeichnen. Es gibt keine Belege und auch keinen Hinweis auf Belege für
diese Behauptung.
[2] ist unverständlich und somit auch alle differenzierten Fragen
wie z.B. die Vorurteile als "Stigmata der gesellschaftlich vermittelten
Erfahrungsfähigkeit" zustande kommen sollen.
[3] ist ebenso schwierig nachzuvollziehen. Weder wird das "große
wissenschaftliche Interesse" an diesem Symptom für die USA belegt
noch die behauptete Wichtigkeit. Es fehlt auch ein Beleg für die Behauptung,
dass "irrationale psychodynamische Funktionen eine so entscheidende Rolle
spielen".
[4] gibt für das vorurteilsvolle Denken nur einen allgemeinen
Literaturhinweise auf Lorenzers Sprachzerstörung, ohne dass gesagt
wird, was man dort für Belege für das "beschädigte klischierte
Denken Erwachsener" findet.
[5] "Es ist mit Projektion verknüpft", wie, warum und überhaupt
erfahren wir nicht, auch nicht warum dieses "Es" (das klischierte Denken)
in Gut und Böse einteilt. Das klischierte Denken kann nichts einteilen,
es ist kein kleiner individueller und kein großer gesellschaftlicher
Homunkulus, der selbständig handelnd "einteilt".
[6] enthält die Behauptung: "Auf sie wird alles aufgrund der eigenen
Gruppennormen Verdrängte projiziert: [7] Die Neger sind sinnlich,
die Juden sind verschwörerisch und aggressiv131." Auch
hier bleiben Belege offen, lediglich allgemeine Literaturhinweise und zwei
Beispiele (Neger, Juden) werden gegeben.
[8] behauptet politische Relevanz und stellt die Forderung auf, "dessen
gesellschaftliche Vermittlung die politische Psychologie zu untersuchen
hat132.", wobei außerdem offen bleibt, was unter "gesellschaftlicher
Vermittlung" zu verstehen ist.
Fazit: Es sieht so aus, als seien Horns
Behauptungen über die Vorurteile selber Vorturteile, bloße Meinungen
und Phantasien ohne jede Beweisanstrengung und damit ohne jeden Beweiswert.
Mit Wissenschaft hat das nichts zu tun.
Physik
-
"Magnetischer Schutzschild der
ErdeTErde
schwingt wie eine Trommel Schon lange vermuten WissenschaftlerTwis,
dass das Erdmagnetfeld manchmal ins Schwingen gerät. Nun konnten SatellitenKaut
die Behauptung bestätigenTbes+
. Der magnetische Schild der ErdeTErde
vibriert wie eine Trommel. Das zeigen MessungenTmes
der "Themis"-Satelliten der US-Raumfahrtbehörde Nasa, wie ein Team
um Martin Archer von der Queen Mary University in London im britischen
Fachblatt "Nature Communications" berichtet. ... " [heise 14.02.2019]
Kommentar Magnetischer Schutzschild: Zu dem Artikel finden sich
(Abruf 21.02.2019, 16.30) 137 Kommentare geordnet in 17 Klassen. Die Meldung
ist verständlich, wenn es auch falsch ist, dass Sateliten etwas bestätigen
können. Man weiß, was gemeint ist: Mit Hilfe der Messungen von
Sateliten, lassen sich Schwingungen des Erdmagnetfeldes nachweisen.
_
Wissenschaftstheorie
Kategorienfehler bei
Wikipedia
(Abruf 26.01.2019)
[1] "Ein Kategorienfehler wird von einem Sprecher begangen, wenn er
einen sprachlichen Ausdruck auf eine Weise verwendet, die nicht dem logischen
Typ des Ausdrucks entspricht. [2] Der logische Typ eines Ausdrucks ist
die Klasse seiner logisch richtigen Verwendungsweisen. Diese Klasse kann
als eine Menge von Sätzen betrachtet werden, die einen Rahmen für
die Einsetzung sprachlicher Ausdrücke bilden. [3] Ein solcher Rahmen
kann etwa die Form haben: „Aristoteles war ein griechischer …“. Mögliche
Einsetzungen in die mit „…“ gekennzeichnete Leerstelle sind z. B. „Philosoph“,
„Dichter“, „Bildhauer“, „Politiker“ usw. Auch wenn nicht alle dieser Einsetzungen
wahre Sätze ergeben, sind es doch sinnvolle Sätze. Einsetzungen
wie „Planet“, „Syllogismus“ oder „Gedanke“ dagegen führen zu unsinnigen
Sätzen. [4] Ausdrücke, die bei Einsetzung in verwandte Satzrahmen
sinnvolle Sätze ergeben, gehören einer Kategorie an, sie sind
vom gleichen logischen Typ. Dass ein Kategorienfehler begangen wurde, lässt
sich daran erkennen, dass die Einsetzung eines Ausdrucks einen unsinnigen
Satz produziert."
Kommentar Kategorienfehler: Kategorien dienen der Einteilung
oder Ordnung von Sachverhalten und der Welt.
So kann man Kleidung in Unterbkleidung und Oberbekleidung, in Hosen, Hemden,
Blusen, ... usw. einteilen, vielleicht noch unterteilt in Männger,
Frauen und Kinder. Schuhe in Pantoffeln, Turnschuhe, Halbschuhe und
z.B. Stiefel. Eine sinnvolle Aussage ist z.B. Kleidung ist zum Anziehen.
Was ist nun mit der Aussage Kleidung kostet Geld? Liegt hier ein Kategorienfehler
vor oder nicht - und warum?
In [1] wird Kategorie mit logischem Typ
gleichgesetzt und damit der Begriff
Kategorienfehler auf den Begriff
logischer
Typ eines Ausdrucks und dies wieder wiederum auf die Klasse seiner
logisch richtigen Verwendungen verschobenKvers,
wobei auch noch offen bleibt, was logisch richtige VerwendungenKuuu
sind. [3] Die Füllung der Leerstellen beim Aristoteles-Beispiel stellt
auch keine logische Aufgabe dar, sondern eine empirische, nämlich
die Frage ob Aristoteles „Philosoph“, „Dichter“, „Bildhauer“, „Politiker“
war. So gesehen macht Wikipedia hier einen Kategorienfehler, indem etwas
Empirisches dem Logischen zugerechnet wird. Viele Menschen machen dieses
Fehler, wenn sie sagen "das ist doch logisch", obwohl es überhaupt
nicht logisch, sondern empirisch ist. Logik hat immer etwas mit der Form,
nicht mit dem Inhalt zu tun. Dessen nicht genug findet in [4] eine erneute
BedeutungsverschiebungKvers statt, wenn
"sinnvolle Sätze"Kuuu, Kkri
plötzlich als Kriterium für eine korrekte Kategorienanwendung
dienen sollen. "Aristoteles" kann der Name eines Planeten oder einer Schlussform
sein. Aristoteles ist nicht Gott, ist ein sinnvoller Satz, auch wenn Aristoteles
und Gott verschiedenen Kategorien angehören.
_
Naturgesetze
nach Rudolf Carnap
"Rudolf Carnap (1969) schreibt, S. 11: "Unsere
alltäglichen BeobachtungenTBBSa
wie auch die systematischeren BeobachtungenTBBS
der Wissenschaftler führen uns zu gewissen WiederholungenTwie
und RegelmäßigkeitenTReg
in der WeltTw. Dem Tag folgt stets
die NachtTBsp
die JahreszeitenTBsp
wiederholen sich in der gleichen OrdnungTord;
Feuer fühlt sich immer heißTBsp
an; GegenständeTGeg, die
wir loslassen, fallen abwärtsTBsp;
usw. Die NaturgesetzeTGNat
sind nichts anderes als Aussagen, welche diese RegelmäßigkeitenTReg
so genauTgena
wie möglich ausdrücken.
Wenn man beobachtet, daß
eine gewisse RegelmäßigkeitTReg
ausnahmslos zu allen Zeiten und an allen OrtenTort,
Kbehf
gilt, dann kann man sie in der Form eines »Universalgesetzes«TGNatu
ausdrücken. Ein Beispiel aus unserem AlltagslebenTAllt:
»Alles Eis ist kalt«TBsp,
Twriw.
Diese AussageTaus besagt, daß
jedes Eisstück - an einem beliebigen OrtTort
des UniversumsTw zu irgendeinem
ZeitpunktTZeit,
sei er gegenwärtig, vergangen oder zukünftig - kalt ist (war,
oder sein wird)Kbehf.
Nicht alle NaturgesetzeTGNat
haben die Form von UniversalgesetzenTGNatu.
Anstatt zu behaupten, daß eine RegelmäßigkeitTReg
in allen FällenTFallU
auftritt, besagen einige GesetzeTG
nur, daß sie in einem gewissen ProzentsatzTqua,
Tp
der Fälle auftritt. Wenn dieser ProzentsatzTp
angegeben wird oder sonst eine quantitativeTqua
Aussage über die BeziehungTzus
eines EreignissesTErei
zu einem anderen gemacht wird, dann spricht man von einem »statistischen
Gesetz«TGNats.
Zum Beispiel: »Reife Äpfel sind gewöhnlich rot«TBsp,
oder: »Annähernd die Hälfte der jährlich geborenen
Kinder sind Knaben«TBsp.
Beide Arten von GesetzenTGNat
- universelleTGNatu
und statistischeTGNats
- werden in der WissenschaftTwis
gebraucht. Die UniversalgesetzeTGNatu
sind logischTL einfacher und deshalb
werden wir sie zuerst behandeln. Wenn wir im ersten Teil unserer Betrachtungen
von »Gesetzen«TG
sprechen, werden wir meist UniversalgesetzeTGNatu
meinenKuuu."
Kommentar Naturgesetze
Carnap: Im wesentlichen gibt Carnap zwei Sachverhalte an, die, wenn
sie zusammen auftreten, eine Gesetzmäßigkeit beschreiben können:
Wiederholung
und Regelhaftigkeit. M.E. fehlen
Rand- oder auch Normalbedingungen.
Noch ein paar Anmerkungen,
die ich nur erwähne, weil es ein Beispieltext ist: Ob es tatsächlich
universale Naturgesetze gibt, die überall im Kosmos gelten, scheint
mir eine fragliche BehauptungKbehf.
Eis ist auch nicht überall im Kosmos kalt, nur dort, wo Menschen mit
Eis unter normalen Temperaturbedingungen in Berührung kommen, wird
Eis gewöhnlich als kalt empfunden. Bei -270° C im leeren Raum,
gibt es nichts mehr zu empfinden, da wäre der Menschen sofort erforen.
Es dient nicht der Klarheit, wenn mit "Gesetzen" meist "Universalgesetze"gemeintKuuu
sind.
Wert der Erfahrung
David Hume: "Nur der Narr
oder der Irre wird jemals so tun, als würde er die Autorität
der Erfahrung infrage stellen"Twert
(Zitiert in Saint-Mont (2013) Die Macht der Daten)
Wesentlich bei Reichenbach
Reichenbach "DIE SUCHE NACH ALLGEMEINHEIT
UND DIE PSEUDO-ERKLÄRUNG
Der WunschTwwue
zu wissenTwis
ist so alt wie die Menschheitsgeschichte. GleichzeitigTbeh
mit den AnfängenTAnf
gesellschaftlicher GruppenTSoGru
und dem Gebrauch von WerkzeugenTwerk
zum ZweckeTzwe einer vollkommenerenTqua
BefriedigungTpsyEBef
der täglichenTAllt
BedürfnisseTpsyAfB
hat sich der WunschTwwue
nach WissenTwis
eingestellt, denn WissenTwis
ist unentbehrlich für eine BeherrschungTKon
der Dinge unserer UmweltTUmW,
die wir für unsere ZweckeTzwe
ausnutzen möchtenTbeh.
Die Grundlage der Erkenntnis ist VerallgemeinerungTDFge.
Aus einer VerallgemeinerungTDFge
einzelner Erfahrungen stammt die Erkenntnis, daß man Feuer hervorbringen
kann, wenn man zwei Stücke Holz auf eine bestimmte Weise aneinander
reibt. Der Sinn der AussageTaus
ist, daß das ReibenTtec
des Holzes immer Feuer hervorbringtTwir+.
Das Geheimnis der EntdeckungTEntd
ist das Geheimnis der richtigen VerallgemeinerungTDFge.
UnwesentlicheTwes
EigenschaftenTEig, wie z. B.
die ForTForm
oder die GrößeTqua
eines bestimmten Holzstückes, werden bei den VerallgemeinerungenTDFge
außer achtTDFab
gelassen; aber wesentlicheTwes
EigenschaftenTEig, wie die Trockenheit
des Holzes, sind einzuschließen. Auf diese Weise kann man den Ausdruck
„wesentlich“Twes
definierenTdef:
wesentlichTwes
ist, was in einer gültigenTguelt
VerallgemeinerungTDFge
genannt werden mußTbnot.
Die UnterscheidungTDFun
zwischen wesentlichenTwes
und unwesentlichen Faktoren ist der AnfangTAnf
der ErkenntnisTErk."
Quelle S.15: Reichenbach, Hans (1968) Der Aufstieg
der wissenschaftlichen Philosophie. Braunschweig: Vieweg.
Kommentar wesentlich bei Reichenbach: Der kurze Abschnitt enhält
viele signierbare Sachverhalte.
Psychische Grundlagen der Werte nach Alfred
Stern
S. 122-125
Werturteil
Werturteile sind Bewertungen von Sachverhalten (S). Zu jedem Werturteil
gehört ein Sachurteil, das die Sachverhalts-Grundlage und Bezugsbasis
für das Werturteil ist. Der Werturteilsstreit leidet darunter, dass
nicht klar zwischen absoluten, relativen und normativen Werturteilen unterschieden
wurde. Absolute Werturteile gehören nicht in empirische Wissenschaften,
da hat Max Weber
völlig Recht, sondern in die Weltanschauung, Religion, normative Logik,
Ethik, Recht und Politik. Aber das kann natürlich nicht bedeuten,
dass Werte und Wertungen nicht Gegenstand empirisch-wissenschaftlicher
Forschung sein dürfen. Dazu gehört auch, dass Aussagen und Prognosen
darüber gemacht werden können, wenn diese oder jene Werte ein
Ziel sind, dass dann dieses und jenes förderlich oder hemmend für
dieses Ziel ist. In allen empirischen Wissenschaften, in denen menschliches
Erleben und Verhalten eine Rolle spielt, sind Werte und Wertungen wichtig.
Denn es kann keinen Zweifel geben, dass der Mensch wertet
und Werte verinnerlicht hat, die seine Einstellung, sein Denken, Verhalten
und Handeln in bedeutsamer Weise beeinflussen. So gesehen sind Werte und
die psychische Funktion des Wertens als empirisch- psychologische Sachverhalte
nicht nur legitimer-, sondern notwendigerweise zu erforschen. Und dazu
gehört auch ganz allgemein die soziologisch, politisch und rechtlich
wichtige Frage, was zu tun oder zu lassen ist, um bestimme Werte in der
Gesellschaft zu fördern oder zu hemmen. Allerdings ist zu fordern,
dass hier eine sehr genaue und differenzierte Sprache entwickelt und gesprochen
wird, die immer deutlich zu machen hat, in welcher Weise von Sachen oder
Werten oder von Beziehungen zwischen ihnen gesprochen wird.
Die Diskussion um Werturteile in der Wissenschaft
sind meist wenig sinnvoll, wenn sie allgemein und abstrakt geführt
werden. Die Problem lichten sich sehr schnell, sobald man konkret wird.
Werte, werten und Wertfunktionen beim einzelnen
Es viele Werteklassen, aber die die wichigsten bei der absoluten Betrachtung
sind psychologische, ethisch-moralische und rechtliche Werturteile.
-
Absolute Werturteile
-
WerUa+(S): S ist gut (positiv). Beispiele: Das Leben ist wertvoll. Die
Menschenwürde ist unantastbar. Tugendhaftigkeit ist erstrebenswert.
-
WerUa-(S): S ist schlecht (negativ) Beispiele: Erniedrigen, foltern und
morden ist schlecht.
-
WerUa?(S) Der absolute Wert von S ist nicht entscheidbar (non liquet)
-
Relative Werturteile
-
WerUr+(S): S ist gut (positiv) für ... Beispiele: Morden ist gut,
wenn es im Krieg geschieht und Feinde trifft (das entspricht nicht meiner
Ethik, aber der Staatshaltung). Sonne, Licht und Wasser sind gut für
Lebewesen auf der Erde. Eine starke Mittelschicht ist gut für die
Stabilität einer Gesellschaft (Aristoteles).
Hier ist "gut" ganz klar ein relativer Wertbegriff, der allerdings leicht
ersetzt werden kann durch "förderlich".
-
WerUr-(S): S ist schlecht (negativ) für ... Der Klimawandel ist schlecht
für die Zukunft der Lebewesen auf der Erde.
-
WerUr?(S): Der relative Wert von S für ... ist nicht entscheidbar
(non liquet)
-
Normative Werturteile
-
WerUn+(S) Kürzel für Geboten (soll, muss)
-
WerUn-(S) Kürzel für Verboten (darf nicht, nicht
erlaubt)
-
WerUnE(S) Kürzel für Erlaubt (frei gestellt)
Wirkungen von Werten, Wertungen und Werturteilen in der Gesellschaft
und internationalen Gemeinschaft
Hier geht es darum, welche Wirkungen das Vorhandensein von Werten,
Wertungen und Werturteilen von Einzelnen, Gruppen, Organisationen und der
Gesellschaft aufeinander haben:
-
Gewisse Wertsachverhalte sind günstig oder förderlich für
gewisse andere (Wert-) Sachverhalte
-
Gewisse Wertsachverhalte sind ungünstig oder hemmend für gewisse
andere (Wert-) Sachverhalte
-
Gewisse Wertsachverhalte sind neutral für gewisse andere (Wert-) Sachverhalte
-
Gewisse Wertsachverhalte sind unklar oder fraglich in ihrer Wirkung für
gewisse andere (Wert-) Sachverhalte
Werturteilsstreit
Mit dem Werturteilsstreit stellen sich einige grundsätzliche Fragen:
-
Gibt es Wissenschaft, ohne Werturteile?
-
Soll es Wissenschaft ohne Werturteile geben?
-
Kann es Wissenschaft ohne Werturteile geben? Ist Wissenschaft ohne Werturteile
möglich?
-
Muss Wissenschaft frei von Werturteilen sein?
Und es schließen sich einige empirische Fragen an:
-
Können Werte und Wertungen auch als Tatsachen angesehen werden?
-
Inwiefern beeinflussen Werte und Wertungen menschliches Verhalten als Individuum
und Gruppen?
-
Kann Wissenschaft die Bedeutung von Werten für die Menschen und die
Gesellschaft erforschen?
-
Kann Wissenschaft die Bedeutung von Wertrealisationen für gewisse
politische Ziele erforschen?
Vorausgesetzt ist natürlich, dass die Textelemente in den Fragen
wie z.B. "Wissenschaft", "Werturteil", "Gesellschaft" geklärt
sind. Das ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint, denn
was heißt "Wissenschaft"?
Historisches zum
Werturteilsstreit kurz und bündig
Hierüber informiert das Metzler-Lexikon-Philosophie (Online-Abruf
18.02.2019):
"Werturteilsstreit jene Auseinandersetzung, die auf der Wiener
Tagung 1909 des »Vereins für Sozialpolitik« ausgetragen
wurde. Der Streit entzündete sich zunächst an Äußerungen
des Nationalökonomen E. v. Philippovich, der in seinem Tagungsvortrag
»Das Wesen der volkswirtschaftlichen Produktivität« den
Volkswohlstand als obersten Wert definierte. M. Weber, W. Sombart und G.
v. Ottlilienfeld kritisierten vehement die Unbrauchbarkeit dieses Begriffes,
weil hierbei keine deutliche Trennung zwischen Tatsachenfeststellung und
Tatsachenbewertung festzustellen ist. Der »rechte Flügel«
des Vereins (insb. v. Philippovich, Wagner, Spann, v. Wiese u. a.) betonte
dagegen, dass die Aufgabe des »Vereins für Sozialpolitik«
darin bestehen müsste, Stellungnahmen zu sozialpolitischen Themen
abzugeben. Bekanntlich hat Weber das Postulat der Wertfreiheit generell
auf wissenschaftliche Tätigkeit erweitert und empirische Soziologie
als wertfreie Wissenschaft verstanden, auch damit sie sich im Lehrbetrieb
etablieren könne. Auf zwei weiteren Tagungen (1912 und 1914) des »Vereins
für Sozialpolitik« wurden nochmals Positionen zur Wertfreiheit
artikuliert. Ein methodologisches Einverständnis kam jedoch auch hier
nicht zustande. Der ganze Streit wurde in diesen Jahren ebenso in der »Deutschen
Gesellschaft für Soziologie« geführt, an deren Gründung
1909 Weber entscheidenden Anteil hatte. Nachdem Weber sich auch dort nicht
mit seinem Postulat der Wertfreiheit durchsetzen konnte, kehrte er der
»Gesellschaft« 1913 enttäuscht den Rücken."
Max Weber zum Werturteilsstreit
"Unter »Wertungen«TWerU
sollen nachstehend, wo nicht ein anderes gesagt oder von selbst ersichtlich
ist, »praktische« Bewertungen einer durch unser Handeln beeinflußbaren
Erscheinung als verwerflichTWerUa-
oder billigenswertTWerUa+
verstanden sein. Mit dem Problem der »Freiheit«TFrei
einer bestimmten WissenschaftTwis
von WertungenTWerUa
dieser Art, mit der Geltung und dem Sinn dieses logischen PrinzipsKuuu
also, in keiner Art identisch ist die ganz andere, kurz vorweg zu besprechende
Frage: Ob man im akademischen Unterricht sich zu seinen ethischen oder
durch Kulturideale oder sonst weltanschauungsmäßig begründeten
praktischen WertungenTWerU
»bekennen« solle oder nicht. Wissenschaftlich diskutierbar
ist sie nichtTwisUD.
Denn sie ist selbst eine gänzlich von praktischen Wertungen abhängige
und eben deshalb unaustragbare FrageTFr.
Vertreten sind, um nur die Extreme zu zitieren, sowohl: a) der Standpunkt,
daß zwar die Trennung reinKLf?
logischKuuu,
erschließbarer
und rein empirischer Sachverhalte einerseits, von den praktischen, ethischen
oder weltanschauungsmäßigen, Wertungen andererseits, zu Recht
bestehe, daß aber dennoch (oder vielleicht sogar: eben deshalb) beide
Kategorien von Problemen auf das Katheder gehören, – wie: b) der Standpunkt,
daß, auch wenn[489] jene Trennung logisch nicht konsequent durchführbar
seiKuuu, dennoch es sich empfehle,
alle praktischen Wertfragen im Unterricht möglichst zurücktreten
zu lassen.
Der Standpunkt »b« scheint mir unannehmbar.
– Insbesondere scheint mir die für unsere Disziplinen nicht selten
gemachte Unterscheidung praktischer Wertungen in solche »parteipolitischen«
und solche anderen Charakters schlechterdings undurchführbar und nur
geeignet, die praktische Tragweite der den Hörern suggerierten Stellungnahme
zu verhüllen. Die Ansicht vollends: daß dem Katheder die »Leidenschaftslosigkeit«
eignen müsse, folglich Dinge auszuscheiden seien, welche die Gefahr
»temperamentvoller« Erörterungen mit sich brächten,
wäre, wenn man überhaupt einmal auf dem Katheder wertet, eine
Bureaukratenmeinung, die jeder unabhängige Lehrer zurückweisen
müßte. Von denjenigen Gelehrten, welche sich die praktischen
Wertungen bei empirischen Erörterungen nicht versagen zu sollen glaubten,
waren gerade die leidenschaftlichsten – wie etwa Treitschke, in seiner
Art auch Mommsen – am ehesten zu ertragen. Denn gerade durch die Stärke
der Affektbetontheit wird der Hörer wenigstens in die Lage versetzt,
seinerseits die Subjektivität der Wertung des Lehrers in ihrem Einfluß
auf eine etwaige Trübung seiner Feststellungen abzuschätzen und
also für sich das zu tun, was dem Temperament des Lehrers versagt
blieb. Dem echten Pathos bliebe so diejenige Wirkung auf die Seelen der
Jugend gewahrt, welche – wie ich annehme – die Anhänger der praktischen
Kathederwertungen ihnen gern sichern möchten, ohne daß der Hörer
dabei zur Konfusion verschiedener Sphären miteinander verbildet würde,
wie es geschehen muß, wenn die Feststellung empirischer Tatsachen
und die Aufforderung zur praktischen Stellungnahme zu großen Lebensproblemen
beide in die gleiche kühle Temperamentlosigkeit getaucht werden.
Der Standpunkt »a« scheint mir, und
zwar vom eigenen subjektiven Standpunkt seiner etwaigen Anhänger aus,
dann und nur dann akzeptabel, wenn der akademische Lehrer sich zur unbedingten
Pflicht setzt, in jedem einzelnen Falle, auch auf die Gefahr hin, seinen
Vortrag dadurch reizloser zu gestalten, seinen Hörern und, was die
Hauptsache ist, sich selbst unerbittlich klar zu machen: was von seinen
jeweiligen Ausführungen entweder rein logisch erschlossen oder rein
empirische Tatsachenfeststellung und was praktische Wertung ist. Dies zu[490]
tun allerdings scheint mir direkt ein Gebot der intellektuellen Rechtschaffenheit,
wenn man einmal die Fremdheit der Sphären zugibt; in diesem Falle
ist es das absolute Minimum des zu Fordernden. –
Die Frage dagegen: ob man auf dem Katheder überhaupt
(auch unter dieser Kautel) praktisch werten solle oder nicht, ist ihrerseits
eine solche der praktischen Universitätspolitik und deshalb letztlich
nur vom Standpunkt jener Aufgaben aus entscheidbar, welche der Einzelne
von seinen Wertungen aus den Universitäten zuweisen möchte. Wer
für sie, und damit für sich selbst, kraft seiner Qualifikation
zum akademischen Lehrer heute noch die universelle Rolle: Menschen zu prägen,
politische, ethische, künstlerische, kulturliche oder andere Gesinnung
zu propagieren, in Anspruch nimmt, wird zu ihr anders stehen, als derjenige,
welcher die Tatsache (und ihre Konsequenzen) bejahen zu müssen glaubt:
daß die akademischen Hörsäle heute ihre wirklich wertvollen
Wirkungen nun einmal nur durch fachmäßige Schulung seitens fachmäßig
Qualifizierter entfalten und daß deshalb die »intellektuelle
Rechtschaffenheit« die einzige spezifische Tugend sei, zu der sie
zu erziehen haben. Man kann den ersten Standpunkt aus ebensoviel verschiedenen
letzten Positionen heraus vertreten wie den zweiten. Diesen letzteren insbesondere
(den ich persönlich einnehme) kann man ableiten sowohl aus einer höchst
überschwenglichen wie gerade umgekehrt auch aus einer durchaus bescheidenen
Einschätzung der Bedeutung der »Fach«bildung. Z.B. nicht,
weil man etwa wünschte, daß alle Menschen, im innerlichen Sinne,
zu möglichst reinen »Fachmenschen« werden möchten.
Sondern gerade umgekehrt, weil man die letzten höchst persönlichen
Lebensentscheidungen, die ein Mensch aus sich heraus zu treffen hat, nicht
mit Fachschulung – wie hoch deren Bedeutung für die allgemeine Denkschulung
nicht nur, sondern indirekt auch für die Selbstdisziplin und sittliche
Einstellung des jungen Menschen gewertet werden möge – in denselben
Topf geworfen und ihre Lösung aus eigenem Gewissen heraus dem Hörer
nicht durch eine Kathedersuggestion abgenommen zu sehen wünscht
... "
Quelle: Weber, Max (1913) Der Sinn der »Wertfreiheit«
der soziologischen und ökonomischen Wissenschaften. Online bei Zeno.org.
Kommentar zu Max Weber: Max Weber argumentiert
im Allgemein-Abstrakten, wobei mir einige Stellen besonders dunkel bleiben
("logischen Prinzips", "rein logisch", "Trennung logisch nicht konsequent
durchführbar"). Die extreme Neigung vieler Wissenschaftler im Allgemein-Abstrakten
zu verharren (> Sprachkritik),
trägt nicht zur Aufklärung bei und ist nicht hilfreich. Diese
unselige Wissenschaftstradition hält nur endlose und meist fruchtlose
Debatten am Leben. In Wikipedia (Abruf 19.02.19) bewertete man Max Webers
Definition der Wertung für zirklär, was etwas an den Haaren herbeigzogen
ist. Max Weber sagt, was er unter praktischen Bewertungen verstehen will,
nämlich - nun kommt das Definiens - durch Handlungen herbeigeführte
Erscheinungen, die man billigen oder verwerflich finden kann. Dieses Definiens
kann man im Sinne einer Nominaldefinition nun dem Ausdruck "Wertungen"
zuordnen., formal: Wertungen =df praktische Bewertung
=df durch Handlungen herbeigeführte Erscheinungen, die
man billigen oder verwerflich finden kann.
_
Eine juristische Sicht zum Werturteilsstreit
(Muthorst)
Rn 45 "Je wenigerTqua
eine WissenschaftTwis
deskriptiveKmue
AussagenTaus
enthält, die sich als wahrTwweL
oder falschTwweL
überprüfenTpruG
lassen, umso eherTqua
stellt sich die FrageTFrZF,
ob es sich bei einer solchen Disziplin überhaupt um eine WissenschaftTwis
handelt. Dieser Streit wird als WerturteilsstreitTWerUS
(Positivismusstreit) bezeichnet.65 Der Wissenschaftscharakter
der RechtswissenschaftTwisR
wird also nicht deshalb in Frage gestellt, weil die Rechtsdogmatik stark
vom Gesetzgeber abhängig ist (s. Rn. 16), sondern weil RechtswissenschaftTwisR
normative AussagenTausN
enthält, bei denen man es für nicht überprüfbarTpruG
hält, ob sie im exakten Sinne wahr oder falsch sind. WissenschaftTwis
müsse aber, so wird im Anschluss an Max Weber66 vertreten,
wertfreiTWerF
sein. DenkbarTDbar
sei, dass WerturteileTWerU
die AuswahlTawa
des Themas und die Einschätzung seiner RelevanzTRele
bestimmen, auch dass als gegeben angenommene WerturteileTWerU
selbst Gegenstand einer wissenschaftlichenTwis
Behandlung werden. Aber WerturteileTWerU
ließen sich nicht wissenschaftlichTwis
begründenTbgr.
Andere bestreiten das und halten auch WerturteileTWerU
für in einer Weise begründbarTbgr,
die das Prädikat wissenschaftlichTwis
verdiene. Eine endgültige Antwort kann man auf diese Fragen nicht
geben.
Rn 46 Für die Rechtswissenschaft sind sie aber
besonders wichtig. Aussagen über Recht betreffen eine intersubjektiv
verbindliche Normenordnung. Die sich im rechtswissenschaftlichen Kontext
stellenden Fragen können deshalb nicht im Ungefähren belassen
werden. ...
65 Überblick bei Rüthers/Fischer,
Rechtstheorie, 5. Aufl. 2010, Rn. 290aff.
66 Zur Person näher unten §
12 Rn. 12."
Quelle S. 27: Muthorst, Olav (2011) Grundlagen der
Rechtswissenschaft. Methode - Begriff - System. München: C.H. Beck.
Anmerkung: Das Sachregister enthält keinen Eintrag "Rechtsbegriff"
und auch keinen "unbestimmten Rechtsbegriff".
Kommentar zu Muthorst :
Das mehr oder minder wissenschaftlich, je nachdem wie viele "deskriptive
Aussagen" vorliegen ist falsch wie "deskriptiv" bei Aussagen überflüssig
ist, da Aussagen als mit Wahrheitswerten ausgestattete Sätze anzusehen
sind, hier wird also doppelt gemoppelt. Die Werturteils- und normative
Logikfrage ist nicht angemessen erfasst. Denn es können Tatsachen
natürlich mit Werten und Normen verknüpft werden, wie es ja im
Recht ständig geschieht und geschehen muss. Aber das Recht ist in
weiten und grundsätzlichen Teilen wissenschaftlich unterentwickelt,
weil wichtige Begriffe nicht wissenschaftlich begründet und sachlich
referenziert, sondern in einem naiven Platonismus frei phantasiert werden.
Das hat natürlich mit Wissenschaft und mit wohlverstandener Rechtswissenschaft
nichts zu tun.
_
Themenwahl in der Wissenschaft eine Wertentscheidung
Wählt ein Wissenschaftler ein Forschungsthema aus, so kann man
diese Auswahl als Wertentscheidung sehen. Das Thema ist es ihm wert, weiter
erforscht zu werden.
Auch in Begriffsbildungen geht die elementare Wertung der Auswahl
ein.
Literatur (Auswahl)..."
[] > Literaturliste Analyse wissenschaftlicher
und sachlicher Texte.
-
Albert, Hans (1970) Wertfreiheit als methodisches Prinzip. Zur Frage der
Notwendigkeit einer normativen Sozialwissenschaft. In (181-210) Topitsch,
Ernst (1970, Hrsg.) Logik der Spzialwissenschaften. Köln: Kiepenheuer
& Witsch.
-
Albert, H. & Topitsch, E. (1979, Hrsg.) Werturteilsstreit. Darmstadt:
-
Ferber, Christian von (1970) Der Werturteilsstreit 1909/1959. Versuch einer
wissenschaftsgeschichtlichen
-
Interpretation. In (165-180) Topitsch, Ernst (1970, Hrsg.) Logik der Spzialwissenschaften.
Köln: Kiepenheuer & Witsch.
-
Keuth, H. (1989) Wissenschaft und Werturteil. Zu Werturteilsdiskussion
und Positivismusstreit. Tübingen 1989"
-
Stern, Alfred (1967) Geschichtsphilosophie und Wertproblem. München:
Reinhardt.
-
Werturteilsstreit. Metzler-Lexikon Philosophie.
-
Weber, Max (1913) Der Sinn der »Wertfreiheit« der soziologischen
und ökonomischen Wissenschaften. Online bei Zeno.org.
Links (Auswahl: beachte)
> Querverweise. > Linkhinweise
Analyse wissenschaftlicher und sachlicher Texte.
Glossar,
Anmerkungen und Fußnoten > Eigener
wissenschaftlicher Standort. > weltanschaulicher
Standort.
1)
GIPT= General and
Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
__
Querverweise
Standort: Gebrauchsbeispiele, Dokumente und
Materialien zur Analyse und Signierung wissenschaftlicher und sachlicher
Texte.
*
Elemente
wissenschaftlicher und sachlicher Texte Kleines Wissenschaftsvokabular
und -Glossar mit Signierungsvorschlägen.
*
Verteilerseite Gebrauchsbeispiele.
*
Kritik
des Sprachgebrauchs in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften.
Allgemeine,
abstrakte, unklare, hypostase-homunkulusartige autonome Begrifflichkeiten
und Geisterwelten.
Funktionen der Sprache: Ziele, Zwecke,
Mittel. Eine sprachpsychologische Studie aus allgemeiner und integrativer
Sicht.
Überblick Arbeiten
zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik, Statistik
und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.
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Dienstleistungs-Info.
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Zitierung
Sponsel, R. (DAS). Gebrauchsbeispiele,
Dokumente und Materialien zur Analyse und Signierung wissenschaftlicher
und sachlicher Texte. Internet Publikation für Allgemeine und
Integrative Psychotherapie IP-GIPT Erlangen: https://www.sgipt.org/wisms/wistheo/WisSig/WisSigBsp.htm
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Änderungen Kleinere
Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet
und ergänzt.
21.02.19
Eine
juristische Sicht zum Werturteilsstreit.
18.02.19
1) Wesentlich bei Reichenbach signiert. 2) Werturteil 3) Werturteilsstreit.
Max Weber (1. Abschnitt signiert).
17.02.19
Die Seite (FuMist.htm) ging ursprünglich am 1.2.19 unter dem Titel
"Fehler und Mängel in Sachtexten. Entwurf eines Signierungssystems
zur Sprachanalyse und Sprachkritik" in Netz. Durch die Neuorganisation
der Kurzelsignierungen wurde sowohl der Titel als auch der Dateiort verändert.
10.02.19 Angelegt.
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