Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=24.06.2024
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: tt.mm.jj
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
E-Mail: sekretariat@sgipt.org
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(steuern, regeln) bei G. Ewald 1924_Datenschutz_Überblick__Rel.
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Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Wissenschaftstheorie
in der Psychologie, Bereich Beweistheorie, und hier speziell zum Thema:
Lenken (steuern, regeln) bei
G. Ewald 1924
Allgemeines Definitionsregister
Psychologie
besonders zu Erleben und Erlebnis
Originalrecherche von Rudolf Sponsel,
Erlangen
Hauptseite Definition und definieren von Lenken
(Steuern, Regeln).
Haupt-
und Verteilerseite Definitions-Register Psychologie *
Checkliste
Definition, gpds-Regel
* Definition und definieren:
referenzieren;
Hauptseite
Referenzen in der psychologischen Forschung
* Systematische Analyse Definition und definieren
in der Psychologie. * Begriffscontainer
(Containerbegriff) * Homonyme
* Begriffsverschiebebahnhöfe
* Sachverhalt *
Wissenschaftliches
Arbeiten,
Regeln
Grundbegriffe,
Begriffsbasis,
Zitieren
* Aristoteles
Zum Geleit * Sprachkritik
und Sch^3-Syndrom
* Methode der Textanalyse * Methodik-Beweissuche
in der Psychologie *
Beweissuchwortkürzel.
* Signierung
von Beweiserwähnungsbeurteilungen * Checkliste-Beweisen.:
Beweisregister
Psychologie * Beweis
und beweisen in der Psychologie * Checkliste-Beweisen
* natcode Register * Übersicht
allgemeine Beweisseiten * Haupt-
und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
, Tabelle Fundstelleninformationen
erleben, erlebt, Erlebnis * Hauptbedeutungen
Erleben * Grundimensionen
des Erlebens * »«
Inhaltsverzeichnis Lenken (steuern, regeln) Ewald
1924
Editorial.
Zusammenfassung Lenken(Steuern,
Regeln).
Z1-Nach
Thomae ...
Z2-Fundstellen
steuern, Steuerung, ...
Z3-Fundstellenanalyse:
Keine Erklärung des Steuerungsbegriffs.
Fazit. Z1, Z2,
Z3.
Berufsbiographisches.
Checkliste definieren.
Checkliste beweisen.
Zitierstil.
Literatur, Links, Glossar,
Anmerkungen und Endnoten: Biotonus * Bleuler
1916 * ChatGPT * Kraepelin
1904 * Reil 1803 * Querverweise,
Copyright
und Zitierung, Änderungen
_
Editorial
Nach Thomae (HBdP Bd. 4, 1960, S. 322) soll Ewald 1924 der erste gewesen
sein, der den Begriff der Steuerung in die Psychopathologie eingeführt
hat, obwohl, wie ich recherchierte, einige andere weit früher die
Begriff Lenken (Steuer, Regeln) verwandten : Reil
1803, Kraepelin 1904 oder
Bleuler 1916. Thomae hat also schlecht recherchiert
- er hatte aber auch noch nicht die digitalen Möglichkeiten der Recherche
von heute. Dennoch wird die Arbeit von Ewald hier erfasst, untersucht,
die Ergebnisse dokumentiert und kommentiert (>Zusammenfassung).
Die ChatGPT Antworten waren
diesmal alle falsch.
Das elementare formale und
allgemeine Gerüst für einen Begriff, Kernelement einer Definition,
besteht aus Name/Wiedererkennung, Inhalt,
Referenz,
wobei die Referenz angibt, wo und wie man den
den Definitionsinhalt in der Welt
und bei den Menschen finden kann. Die Referenz
wird in der Psychologie so gut wie nie erörtert und ausgeführt
und steht bis heute in kaum einen Lehrbuch (teilweise Westermann).
Und genau das ist wahrscheinlich der Kern des Problems: Referenzieren ist
schwer,
meinen
und
oberflächeln hingegen sehr leicht. Die besonderen Definitions-
und Referenzierungsprobleme der Psychologie liegen im Erleben-
besonders dem direkt nicht zugänglichen fremden Erleben. Hier gibt
es noch sehr viel zu tun. Ich hoffe, auch diese Seite trägt zur Klärung
und Entwicklung bei.
Zusammenfassung
Lenken (steuern, regeln)
Z1 Nach Thomae (HBdP Bd. 4, 1960,
S. 322), der noch nicht über die heutigen digitalen Möglichkeiten
verfügte, soll Ewald 1924 der erste gewesen sein, der den Begriff
der Steuerung in die Psychopathologie eingeführt hat, obwohl, wie
ich recherchierte, einige andere weit früher die Begriff Lenken (Steuer,
Regeln) verwandten : Reil 1803, Kraepelin 1904 oder Bleuler 1916. Thomae
hat also schlecht recherchiert.
Z2-Fundstellen: Steuerung 30; steuern
6; steuert 16. steuer 53, davon 1 Pseudo bei Druckfehlerberichtigung.
Z3-Fundstellenanalyse: Bei
den ersten 12 Erwähnungen (S.43-67) "Steuerung" wird der Steuerungsbegriff
nicht definiert, erklärt oder näher erläutert, auch nicht
durch Querverweis, Fußnote, Anmerkung oder Literaturhinweis, so dass
ich davon ausgehe, dass das auch bei den nachfolgenden Erwähnungen
nicht geschieht, obwohl es natürlich dort geschehen müsste, wo
der Begriff die ersten Male gebraucht wird. Vermutlich hält Ewald
den Steuerungsbegriff für allgemein verständlich und nicht nähere
für erklärungs- oder begründungsbedßürftig.
Fazit: Z1, Z2, Z3. Weder kann Ewald der
erste Gebrauch des Steuerungsbegriffs in der Psychopathologie zugeschrieben
werden (denn schon z.B. Reil 1803; Krapelin 1904; Bleuler 1916), noch erklärt
Ewald den Steuerungsbegriff näher. Anmerkung: Dass Ewald der Intelligenz
eine eine direkte steuernde Funktion zuerkennt, erscheint mir wenig zweckmäßig
und hätte ausführliche Begründung mit Beispielen bedurft.
Fundstellen Dokumentation
Ewald, G. (1924) Temperament und Charakter. Berlin: Springer. MONOGRAPHIEN
AUS DEM GESAMT GEBIETE DER NEUROLOGIE UND PSYCHIATRIE HERAUSGEGEBEN VON
O. FOERSTER-BRESLAU UND K. WILM.ANNS-HEIDELBERG HEFT 41 [VDOC.PUB]
43: "... Hier hat man durchaus den Eindruck, daß Hemmungs-
mechanismen, Affektsteuerungen weggefallen
sind, die den Kranken seinen
Affekten so ausgeliefert sein lassen, und die rindenwärts zu lokalisieren
sein
dürften. ..."
RS43: Erste Erwähnung mit Affektsteuerungen ohne nähere Erläuterung.
_
62.1: "Ehe wir nun an die nähere Skizzierung der einzelnen Typen
herangehen,
müssen wir uns klar darüber werden, was die Intelligenz,
die zu einem Teil als
intrapsychische Aktivität, Verarbeitung und Steuerung
sich am Aufbau des
Charakters mit beteiligt, für eine Bedeutung in dem von uns aufgestellten
Rahmen
hat. ..."
RS62.1: Zweite Erwähnung mit der mir falsch erscheinenden These,
dass die Intelligenz zum Teil an der Steuerung zum Aufbau des Charakters
beteiligt sein soll.
_
62.2 "... Die Intelligenz wird also auf die Gefühle und Triebe
regulierend ein-
wirken, sie bald mäßigend, bald ihnen freien Lauf lassend;
und doch wird es gar
zu oft so sein, daß ihr diese Regulierung,
diese Steuerung nicht gelingt, entweder
weil die Affektivität oder das Triebleben eine ganz überwältigende
eigene Kraft
hat und sich immer wieder durchsetzt, oder weil die Intelligenz, bzw.
die
intrapsychische Aktivität hinter der Norm zurückbleibt und
so Affektivität und
Triebe notwendig wuchern. ..."
RS62.2: Dritte Erwähnung. Die Intelligenz ist keine selbständig
handelnde Entität, wie Ewald einfach so behauptet. Schwer mnachvollziehbare
und unbelegte Behauptungen. Regulierung und Steuerung werden zwar gebraucht,
aber nicht erklärt.
_
62.3f: "Die Intelligenz hat weiter die Aufgabe, die Affekte und die
Triebe zu steuern,
in unserem Schema also eine Wirkung nach links und nach rechts, in
Richtung
der Eindrucksfähigkeit und des HandeIns ; denn daß unser
Triebleben auch ein
sehr weseptlicher Faktor unseres HandeIns ist, daran wird wohl niemand
zweifeln
[>63] wollen. ..."
RS62.3: In der 4. Erwähnung Fortsetzung und Bekräfzigung
der These der Steuerungsfunktion der Intelligenz.
_
63: "... Liegt eine starke intellektuelle Steuerung
vor, so wird uns
ein Mensch selbst in schwierigen Situationen noch beherrscht und ruhig
erscheinen,
und die wirkliche Stärke seiner Affektivität, seines Gefühlslebens
und seines
Trieblebens würde uns erst unter Verhältnissen deutlich werden,
die experimentell
herbeizuführen wir uns mit Recht scheuen müßten. ..."
RS63: In der 5. Erwähnung gebraucht Ewaldt "intellektuelle" Steuerung,
auch hier wird der Steuerungsbegriff nicht erklärt.
_
64.1-5: "... und Triebhaftigkeit steht eine ganz entsprechende Affektsteuerung
durch die Intelligenz gegenüber. Aber auch stärker entwickelte
Affektivitäten
RS64.1: Die 6. Erwähnung spricht von "Affektsteuerung", die Ewalrt
der Intelligenz gegenüberstellt.
finden hier ihren Platz, wenn nur die nötige intellektuelle
Steuerung gegeben ist.
RS64.2: In der 7. Erwähnungen der zweite Gebrauch von "intellektueller
Steuerung" ohne nähere Erklärung.
_
Es wird mit einer gewissen Affektstärke erlebt, die Erlebnisse
schwingen eine
angemessene Zeit in der Seele nach, sie werden intrapsychisch gut verarbeitet,
intellektuell gesteuert und der Gesamtpersönlichkeit eingegliedert
und führen
zu entsprechendem Reden und Handeln, evtl. zu einer entsprechenden,
nicht
übertriebenen Affektäußerung. Dabei erinnern wir uns,
daß der Charakter sich
unter dem Einfluß von Milieu und Erlebnis insofern ändern
kann, als durch
einseitige soziale oder andere Fremdsuggestion Denken und Handeln in
besondere
Bahnen geleitet, evtl. für bestimmte Lebenslagen eine gewisse
Hemmungslosigkeit
erzeugt werden, auch der normale Charakter überreizt oder "verhetzt"
werden
kann, oder insofern, als durch wiederholte einseitige Gefühlsbetonung
von über-
mächtigen Erlebnissen die Intelligenzsteuerung
geschädigt werden kann, so daß
RS64.3: In der 8. Erwähnung könne die Intelligenzsteuerung
durch übermächtige Erlebnisse geschädigt werden.
_
durch Kumulierung der Affektbegleitung solcher Erlebnisse ein Übermaß
an
Affektivität entsteht, das zur Veränderung der gesamten Stimmungslage
(z. B.
Verbitterung) führt, immer für das gleiche Übel eine
gewisse erwartungsvolle
Spannung entsteht und in solchem Zustand kurzschlüssige, ungesteuerte
Hand·
lungen in Erscheinung treten können ("Es kann der Frömmste
nicht in Frieden
leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt"), daß
sich Charakter-
gewöhnungen und .verbiegungen auch bei ursprünglich normal
veranlagten
Individuen unter besonderer Konstellation oder besonderem Milieu entwickeln
können. Doch darf man mit großer Sicherheit annehmen, daß
solche
Ver·
biegungen, die durch äußere Einflüsse entstanden sind,
sich wieder ausgleichen,
sobald die Individuen den einseitig wirkenden Einflüssen entzogen
werden, und
solange das Seelenleben infolge des Alterns noch nicht allzusehr erstarrt
ist.
Wir müssen uns eben vor Augen halten, daß
eine mittelstarke
Intelligenz und intrapsychische Aktivität auch nur auf die
Steue-
rung von Erlebnissen mittelstarker Affektbetonung
eingestellt
ist, daß zwar einzelne übermäßig stark
affektbetonte Erlebnisse nur vorüber-
RS64.4: In der 9. Erwähnung betont Ewals, dass die Stärke
der Intelligenz und interapsychischen Aktivität mit der Steuerung
von affektiven Erlebnissen korrespondiert.
_
gehend ihr das Steuer entreißen
werden, daß aber bei häufiger Wiederholung
sich ein Bewußtsein von gelegentlicher Insuffizienz herausbilden
kann, das zur
Unsicherheit und einseitigen Beurteilung gewisser Lebenslagen zu führen
vermag.
Dann aber wird es immer häufiger zu Reaktionsweisen kommen, denen
wir z. B.
bei der dritten Gruppe (Überwertigkeitsreaktion) begegnen werden.
Wir werden
also hier wie auch in allen anderen ähnlichen Fällen daran
zu denken haben,
daß die Möglichkeit einer konstellativ bedingten "Erschöpfung"
oder Charakter·
verbiegung vorliegen kann, und werden versuchen müssen, von solchen
Faktoren
zu abstrahieren, um so dem "wahren" angeborenen Charakter auf den Grund
zu
kommen. Es würde sich in solchem Falle um relativ leicht ausgleichbare
Ver·
änderungen, nicht aber um eine eigentliche Charakteranomalie handeln."
RS64.5: In der 10. Erwähnung meint Ewald, dass zwar nur zu einer
vorübergehenden Entreißung der Steuerung käme, aber häufige
Wiederholungen zu gelegentliche Insufiiziens und Unsicherheit führen
könne.
_
66: "Wir hatten gesagt, daß das harmonische Verhältnis,
das Ausgeglichene
zwischen den fünf Komponenten, Trieb, Eindrucksfähigkeit,
Retentionsfähigkeit,
intrapsychische Aktivität und Verarbeitung, bzw. Steuerung,
und Ableitungsfähigkeit
das Maßgebende für diese Gruppe sein soll. ..."
RS66: In der 11. Erwähnung wird die Steuerung als gleichrangig
zu "Trieb, Eindrucksfähigkeit, Retentionsfähigkeit, intrapsychische
Aktivität" genannt.
_
67: "Wir können aber die gleichen Eigenschaften höchster
Eindrucksfähigkeit mit [>67]
entsprechender Retentionsfähigkeit, glänzender intrapsychischer
Verarbeitung,
Steuerung und Einordnung und ausgezeichneter
Ableitungsfähigkeit ("er weiß,
was er will" im besten Sinne) finden bei stillen und ernsten Menschen,
die
nicht viel lachen, das Leben ernst nehmen, ohne deshalb humorlos zu
sein,
sich ihrer Verantwortungen stets bewußt, die gleichen prächtigen
Charaktere,
im Umgang ebenso erfreulich, nur stiller, nicht laut, und das sind
dann die, denen
ein mehr melancholisches Temperament eignet. ..."
RS67: In der 12. Erwähnung wird eine Typenzuordnung vorgenommen.
_
Berufsbiographisches
Gottfried Ewald (1888-1963), Neurologe und Psychiater.
Unterscheidet Temperament und Charakter, wobei er S.7 erkennt: "... Die
Ansichten darüber, was man Temperament, was Charakter nennen soll,
überkreuzen, überschneiden, widersprechen sich unausgesetzt.
...". Es zeigt sich allerdings, dass Ewald die wissenschaftstheoretischen
Grundkompetenzen für seine Anliegen fehlen, er kann ja nicht einmal
seine Begriffe richtig erklären, geschweige denn definieren.
Checkliste
definieren
Checkliste-Beweisen
Methodik-Beweissuche
in der Psychologie
Signierung
von Beweiserwähnungsbeurteilungen
[Stand
27.03.2023, 18:21 Uhr]
Beweissuchwortkürzel.
Hauptunterscheidungskriterien mit Kürzeln (In Entwicklung und
Erprobung) siehe bitte Beweissignierungssystem.
Zitierstil
Ungenau, summarisch, nicht leicht auffindbar belegt, z.B. S.30:
"Scheinbar in größtem Gegensatz zu den bisherigen Autoren,
insbesondere zu
Ach, steht Ribot, wenn er den Charakter definiert, er bedeute "Handeln
und
Reagieren auf Grund von Wille und Gefühl". Also genau das, was
Ach Temperament
nennt, nennt Ribot Charakter. Wir werden seine Definition gern voll
und ganz annehmen; umfaßt sie doch klar das ganze Gebiet der
Reaktivität.
Freilich ist nicht deutlich genug ausgesprochen, daß auch das
Triebleben mit ins
Handeln hineingehört. Sonst ist gegen diese weite Begriffsbestimmung
des.
Charakters nichts einzuwenden. Aber notwendigerweise muß Ribot
nun wieder
am Begriff der Temperamente scheitern; wo bleiben sie? Er fühlt
wohl; daß hier
etwas Biologisches hereinspielt, aber auch er vermag es nicht recht
zu fassen.
Er zieht sich geschickt aus der Schlinge: Ihm scheint es sich bei der
Frage nach
Temperament und Charakter um das nämliche Problem zu handeln,
das von zwei
verschiedenen Seiten angefaßt wurde. Aus der "physiologischen
Theorie", die bis.
auf die alten Griechen zurückgeht, entsteht die Lehre von den
vier Temperamenten,
die, ins Psychologische übertragen, von Kant und Wundt und Lotze
noch vertreten wird. Die "psychologische Theorie", die Wissenschaft
vom
Charakter, erscheint ihm englischen Ursprungs (Mill Bain u. a. m.).
Er wendet
sich dann ganz der Charakterlehre zu, von Temperamenten wird nichts
mehr gesprochen;
er tut sie mit einer kurzen Kritik ab, die Aufstellung von vier Temperamenten
sei viel zu schematisch, man habe es deshalb mit der Annahme von
Mischungen versucht, ohne zu einem recht befriedigenden Ergebnis zu
kommen.
In seiner Charakterlehre unterscheidet Ribot mit Recht zwischen einem
angeborenen, dem "wahren" Charakter und einem "anerzogenen" oder erworbenen
Charakter. Nur den angeborenen Charakter will er analysieren. Nun verkennt
Ribot allerdings die Tatsachen, wenn er die Anschauung ausspricht,
daß die von
ihm als "Amorphe" und "Unbeständige" Bezeichneten überhaupt
keinen
angeborenen Charakter besäßen, sondern gänzlich ein
Produkt der Verhältniss.e,
ihrer Umgebung und Erziehung seien. Es ist eben die Eigenart ihres
angeborenen
Charakters, daß sie solch ein Spielball ihrer Umgebung und ihres
Schicksals.
werden konnten, und man sollte sie nicht, wie Ri bot es tut, von der
Analys.e ausschließen.
Da von abgesehen hat R ibo t aber einen recht beachtenswerten Versuch
gemacht, zu einer systematischen Einteilung der Charaktere zu kommen,
und
vieles von ihr finden wir in geklärterem Zustand in der später
zu besprechenden
Charakterlehre Kretschmers wieder."
Literatur
Ewald, G. (1924) Temperament und Charakter. Berlin: Springer. MONOGRAPHIEN
AUS DEM GESAMT GEBIETE DER NEUROLOGIE UND PSYCHIATRIE HERAUSGEGEBEN VON
O. FOERSTER-BRESLAU UND K. WILM.ANNS-HEIDELBERG HEFT 41 [VDOC.PUB]
Links(Auswahl:
beachte)
ChatGPT:
-
https://chat.openai.com/
-
https://chatgpt.ch/
-
https://talkai.info/de/chat/
_
_
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten:
GIPT= General
and Integrative
Psychotherapy, internationale Bezeichnung
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
__
Biotonus
Peters (1984), S.80: "Biotonus(m). l.(G. EWALD).
In der Psychiatrie eine mit dem Temperament verbundene, (bildlich gesprochen)
hinter dem Psychischen stehende, dieses jedoch weitgehend mitbestimmende
psychische Kraft. Der Biotonus ist bei endogener -> Depression herabgesetzt
(»schlaffer Biotonus«) und bei >Manie gesteigert (»straffer
Biotonus«). 2. (M. VERWORN). Eine das Gleichgewicht zwischen Aufbau-
(Spannungs-) und Abbaukräften bestimmende Kraft. Bei Überwiegen
der Aufbaukräfte ist der Biotonus hoch, bei Überwiegen der Abbaukräfte
niedrig."
__
Bleuler 1916
S.32: "... Die Entstehung des Glaubens geht immer nach den Gesetzen
der affektiven Gedankensteuerung vor
sich. "
S.389: "... Die hysterische Psyche überläßt das Steuer
vielmehr
den im Unbewußten liegenden Trieben, oder anders ausgedrückt:
diese sind bei ihm relativ stärker als beim Normalen."
S.414 zitiert Kraeplin: "'Es fehlt ihnen die zuverlässige Steuerung
durch einen festen geschlossenen Charakter.'"
Lenken 17 Fundstellen (1 Pseudo Handgelenken), Lenkung 17 Fundstellen
(davon 15 Ablenkung).
regeln 30; Regelung 1. lenk 76; gelenkt 11 (davon 10 abgelenkt).
__
Kraepelin 1904 Psychiatrie
S.194: "... Der Gedankengang verliert seine Einheitlichkeit; er steuert
nicht planmässig einem bestimmten Ziele zu, sondern gerät immerfort
in neue Bahnen, die ebenso schnell wieder verlassen werden."
S.197: "Bisweilen macht sich in den Abschweifungen deutlich der Einfluss
gewisser Gedankenrichtungen geltend, die zufällig angeregt werden,
aber nicht auf eine Zielvorstellung lossteuern.
..."
__
Reil 1803
Lenken 4 Fundstellen.
Lenkung 0.
Steuern 0.
Steuerung 0.
Regeln 17.
Regelung 0.
ChatGPT:
alle Auskünfte falsch
ChatGPT https://chatgpt.com/ Frage am 27.06.2024: Ist bekannt, wer
als erster den Steuerungsbegriff in die Psychiatrie / Psychopathologie
eingeführt hat?
"Der Begriff "Steuerung" in der Psychiatrie und Psychopathologie wurde
maßgeblich von Kurt Schneider (1887-1967) geprägt, einem deutschen
Psychiater, der als einer der bedeutendsten Psychiater des 20. Jahrhunderts
gilt. Schneider war für seine Arbeiten zur Klassifikation von psychischen
Störungen bekannt und führte den Begriff der "primären Symptome"
ein, welche er als steuernde Symptome bezeichnete. Diese Symptome spielten
eine zentrale Rolle in seinen Diagnosesystemen und Theorien zur Schizophrenie
und anderen psychotischen Störungen.
Kurt Schneider entwickelte eine Reihe von diagnostischen
Kriterien, die als "Schneider'sche Erstrangsymptome" bekannt wurden und
die bis heute in der klinischen Praxis verwendet werden, um Schizophrenie
zu diagnostizieren. Diese Erstrangsymptome umfassen unter anderem:
-
Gedankeneingebung und Gedankenentzug
-
Gedankenausbreitung
-
Willensbeeinflussungserlebnisse (d.h. der Eindruck, dass die eigenen Handlungen
und Gedanken von äußeren Kräften gesteuert werden)
-
Stimmen, die das eigene Verhalten kommentieren oder in Dialog treten
Durch seine Arbeiten legte Schneider den Grundstein für das
Verständnis der Steuerungs- und Kontrollphänomene in der Psychopathologie,
insbesondere im Kontext psychotischer Störungen.
Einwand https://chatgpt.com/ zur Antwort am 27.06.2024: Das
stimmt sicher nicht . Wie kommst Du darauf?
"Es tut mir leid, falls meine vorherige Antwort nicht korrekt war.
In der Psychiatrie und Psychopathologie ist die Einführung des Steuerungsbegriffs
tatsächlich eng mit den Arbeiten von Karl Jaspers verbunden. Jaspers
war ein deutscher Psychiater und Philosoph, der als einer der Begründer
der modernen phänomenologischen Psychiatrie gilt.
Karl Jaspers (1883-1969) betonte in seinen Arbeiten die Bedeutung des
subjektiven Erlebens der Patienten und führte detaillierte phänomenologische
Beschreibungen von psychopathologischen Phänomenen ein. In seinem
einflussreichen Werk "Allgemeine Psychopathologie" (1913) beschrieb er
verschiedene Arten von psychopathologischen Erlebnissen, darunter auch
Phänomene der Fremdbeeinflussung und Steuerung. Diese Konzepte sind
zentral für das Verständnis von psychotischen Störungen,
insbesondere der Schizophrenie.
Jaspers untersuchte ausführlich, wie Patienten das Gefühl
beschreiben, dass ihre Gedanken, Gefühle oder Handlungen von externen
Kräften beeinflusst oder gesteuert werden. Diese Beschreibungen wurden
später von anderen Psychiatern und Forschern aufgegriffen und weiterentwickelt,
aber Jaspers' Arbeit legte den Grundstein für die detaillierte phänomenologische
Untersuchung solcher Erlebnisse.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Karl Jaspers eine zentrale
Rolle bei der Einführung und Etablierung des Steuerungsbegriffs in
der Psychopathologie spielte."
_
Erneuter Einwand https://chatgpt.com/
zur Auskunft am 27.06.2024: Hm, Kraepelin gebrauchte ihn 1904, Bleuler
1916 und Ewald 1924. Es könnte aber noch weitere Vorläufer geben.
"Danke für die Ergänzung. Es scheint, dass der Begriff "Steuerung"
in der Psychiatrie und Psychopathologie tatsächlich eine längere
Geschichte hat und bereits vor den oben genannten Forschern verwendet wurde.
Emil Kraepelin (1856-1926):
-
Kraepelin, einer der Begründer der modernen wissenschaftlichen Psychiatrie,
verwendete den Begriff in seinen Arbeiten. Bereits 1904 beschrieb er Symptome
der Schizophrenie, die das Gefühl der Fremdbeeinflussung und Steuerung
einschließen.
Eugen Bleuler (1857-1939):
-
Bleuler, der den Begriff "Schizophrenie" prägte, führte 1911
in seinem Werk "Dementia praecox oder die Gruppe der Schizophrenien" Konzepte
ein, die Steuerungsphänomene umfassen. Er sprach von "Schizophrenen
Grundsymptomen", zu denen auch das Gefühl der Fremdbeeinflussung gehört.
Ernst [RS: Gottfried] Ewald (1877-1938):
-
Ewald trug ebenfalls zur Beschreibung der Steuerungsphänomene bei.
In seinen Arbeiten von 1924 untersuchte er detailliert verschiedene psychotische
Symptome und deren phänomenologische Aspekte.
Es ist möglich, dass es noch frühere oder weniger bekannte
Vorläufer gibt, die den Begriff in ähnlichen Kontexten verwendet
haben. In der Geschichte der Psychiatrie wurden viele Begriffe und Konzepte
oft gleichzeitig oder unabhängig voneinander von verschiedenen Forschern
geprägt und weiterentwickelt.
Um eine genauere Antwort zu finden, müsste man tiefer in die historischen
Texte und die Entwicklung der psychopathologischen Terminologie einsteigen.
Es scheint, dass Kraepelin, Bleuler und Ewald wichtige Meilensteine in
der Verwendung des Steuerungsbegriffs gesetzt haben, aber die genaue Urheberschaft
des Begriffs könnte noch weiter zurückreichen."
Querverweise
Standort: Lenken (steuern, regeln) bei G.
Ewald 1924.
*
Hauptseite Definition und definieren von Lenken
(Steuern, Regeln).