Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=29.09.2019 Internet Erstausgabe, letzte Änderung: tt.mm.jj
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel   Stubenlohstr. 20   D-91052 Erlangen
    Mail:_sekretariat@sgipt.org_ Zitierung  &  Copyright

    Anfang_AW36 Lücken  Datenschutz_ Rel. Aktuelles _Überblick_Überblick Wissenschaft _Rel. Beständiges_ Titelblatt_Konzept_Archiv_Region_Service iec-verlag__Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Wissenschaft,
    Bereich Rechtswissenschaft und hier speziell zum Thema:

    Auswertung
     AW36 Lücken

    Haupt- und Verteilerseite Auswertung
    Recht und Rechtswissenschaft
    Eine kritische wissenschaftstheoretische Analyse
    mit Schwerpunkt Begriffswelt und Methoden
    aus interdisziplinärer Perspektive

    Elemente wissenschaftlicher und sachlicher Texte - Kleines Wissenschaftsvokabular und  -Glossar mit Signierungsvorschlägen.

    Originalarbeit von  Rudolf Sponsel, Erlangen

    Zum Geleit
    "Die Rechtspflege ist durch die Wissenschaft zum Glücksspiel geworden."
    Julius von Kirchmann, 1848, S. 34
    "Ein guter Jurist kann alles in jede Richtung schreiben ... Sie können Unschuldige hinter Gitter bringen, einen Schuldigen freisprechen."
    Staatsanwalt  Meindl, 2014

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    Tabellarische Ergebnisse der Auswertung AW36 Lücken
    Für jeden Autor gibt es Auswertungs-Tabellen: 11+31 für die einzelnen Kategorien und eine Zusammenfassung.
    Einträge als %-Zahl der "Ja". "Jein" oder "Teils" werden halb gewichtet. "Fast" = 0.75, "Fragmentarisch" = 0.5. Als Basis werden nur diejenigen Werke verwendet, die das entsprechende Kriterium auch ausweisen (Inhaltsverzeichnis oder Sachregister). Die Ergebnisse vermitteln einen Eindruck von der Bedeutung der Kategorien in den einzelnen Kriterien. Das Kriterium "Sonstiges" wird nicht ausgezählt. In die Zelle wird der Mittelwert über die 7 Kriterien der Kategorie eingetragen.
     
    Luecken
    K1-Lue
    K2-Lue
    K3-Lue
     K4-Lue
     K5-Lue
     K6-Lue
    K7-Lue
    K8-Lue
    Bydlinski 2018 Ja Ja Ja Ja Fast Ja Ja Keine
    Engisch 1971                
    Hassemer/ Neumann /Saliger 2016 (Hrsg.)                
    Honsell/Mayer-Maly 2015                
    Hruschka 1972 Nein KeinSR Ja Nein Nein Nein Nein Keine
    Kelsen 1960 Ja Ja Ja Ja Nein Ja Teils Fiktion
    Kirchmann 1848 NichtVor NichtVor Ja Ja Nein Ja Ja Bsp. Keine
    Larenz 1991 Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja Keine
    Mastronardi 2003                
    Möllers 2017 Ja Ja Ja viele Ja Nein Fragmen Ja Bsp Keine
    Muthorst 2011 Ja Ja Ja Ja Nein Ja Ja Keine
    Ott 2006 Ja Ja Ja Ja Teils Ja Ja Keine
    Puppe 2014 Nein KeinSR Ja Ja Nein Ja Ja Ja
    Radbruch 1932                
    Rüthers 2018                
    Röhl & Röhl 2008                
    Savigny 1802-1842 Nein(Hg) Nein(Hg) Ja Ja Nein Nein Nein Keine
    Wienbracke 2013                
    Zippelius 1974                
    Zippelius 2012                
    Gesamt-Auswertung
    67
    w=(6/9)*100
    86
    w=(6/7)*100
    100
    w=(10/10)*100
    90
    w=(9/10)*100
    23
    w=(2.25/10)*100
    75
    w=(7.75/10)*100
    75
    w=(7.5/10)*100
    Mit=73.7
    Rang=2

    Lue-Zusammenfassung und Kommentar zur rechtswissenschaftlichen Kategorie Lücke(n): Gesetze erfassen meist nicht alle regelungsbedürftigen Sachverhalte. Das nennt man eine Gesetzeslücke, eine treffliche Wortschöpfung.  Lücken können (1) durch Fehlen von Gesetzen für gewisse Lebenssachverhalte oder (2) durch Fehlen von Tatbestandsmerkmalen in Gesetzen und dann notwendigerweise auch in der Rechtsfolge für die fehlenden Tatbestandsmerkmale bestehen. Auch Begriffe, Methoden, Theorien und Modelle und vieles andere mehr können Lücken ausweisen, die die Rechtsanwendung erschweren oder verunmöglichen. Ein besonderes Problem stellt die sog. "Planwidrigkeit" dar, das die letzten hundert Jahre, wie so vieles, auch nicht gelöst wurde.
    Grundfragen zu Luecken
        Mit den Gesetzeslücken verknüpfen sich mehrere Hauptprobleme:

    • Wie erkennt man Lücken?
    • Woran erkennt man die "Planwidrigkeit" einer Lücke?
    • Warum gibt der Gesetzgeber beabsichtigte Lücken nicht ausdrücklich an?
    • Wieso darf man sie schließen, obgleich das im Grunde der Gewaltenteilung widerspricht?
    • Wie kann, darf oder soll man Lücken schließen?
    • Welche Alternativen gibt es zur Lückenschließung?
        Diese Hauptprobleme muss eine Lückentheorie behandeln und lösen..
        Canaris (1964), S, 198, definiert: "Zusammenfassend ergibt sich als Definition der Lücke: Eine Lücke ist eine planwidrige Unvollständigkeit innerhalb des positiven Rechts (d. h. des Gesetzes im Rahmen seines möglichen Wortsinnes und des Gewohnheitsrechts) gemessen am Maßstab der gesamten geltenden Rechtsordnung." Diese "Definition" ist wissenschaftlich höchst unbefriedigend, da wichtige darin vorkommende Begriffe - planwidrig, positives Recht, möglicher Wortsinn, Gewohnheitsrecht, Maßstab, gesamte geltende Rechtsordnung - nicht definiert, insbesondere nicht referenziert sind. Beispiel-Liste Lücken nach Canaris.
        Anmerkung: Es gibt ungeklärte rechtliche Bereiche und viele non liquets in der Welt. Vieles ist ungeregelt und vieles soll auch ungeregelt sein, damit sich die Menschen frei entfalten und verhalten können.
        Wenn das deutsche Volk, Rechts- und Gesetzeslücken schließen möchte, so soll es dies durch Volksabstimmung oder durch die Parlamentsvertretung in einem entsprechen Gesetz klar beschließen und nicht den Juristen überlassen.

    _    Gesamtwertung: Das Thema nimmt mit 73.7% Mittelwert und Rang 2 über alle 7 Kriterien den ersten Rang bei den Kategorien ein. Die Lücke ist ist sozusagen ein Renner der Rechtswissenschaft. Aber keines der Werke beantwortet die Grundfragen, in der Regel fehlt ein systematischer Abschnitt zum Lückenproblem, so dass Ausführungen verstreut erfolgen.
       Die Ergebnisse der Auswertung mit dem Suchworte "Lücke" wurden in die Beschreibung der Kriterien eingebaut:
     

      K1-Lue Kommt das Kategorien-Wort Lücke im Inhaltsverzeichnis vor?
          Ergebnis K1:  67% der Inhaltsverzeichnisse enthalten das Wort "Lücke".
      K2-Lue Kommt das Kategorien-Wort "Lücke" im Stichwortregister vor?
          Ergebnis K2:  86% der Sachregister haben einen Eintrag "Lücke(n)"
      K3-Lue Wird das Kategorien-Wort "Lücke" im Text genannt, aber ohne nähere inhaltliche Erörterung?
          Ergebnis K3:  100% der Werke erwähnen "Lücken".
      K4-Lue Wird das Kategorien-Wort "Lücke" im Text auch inhaltlich erörtert?
          Ergebnis K4:  90% der Werke erörtern Lücken auch inhaltlich.
      K5-Lue Wird das Kategorien-Wort "Lücke" vollständig in allen drei Dimensionen (5.1 Name, 5.2 Begriffsinhalt oder Bedeutung, 5.3 Referenz) definiert?
          Ergebnis K5:  Nur 23% der Werke definieren Lücken.
      K6-Lue Wird zu der Kategorie Lücke eine Theorie zitiert oder / und entwickelt?
          Ergebnis K6:  75% der Werke entwickeln oder zitieren Theorien zur Lücke.
      K7-Lue Wird die Anwendbarkeit der Definition oder / und Theorie der Kategorie Lücken ausführlich und gründlich dargestellt sowie anhand von Beispielen demonstriert?
          Ergebnis K7:  75% der Werke geben Anwendungen mit Beispielen zur Lücke,
      K8-Lue Sonstiges für die Kategorie "Lücke" zu Berücksichtigendes?
          Ergebnis K8:  Es gibt bei Zusatz-Bemerkungen bei Kelsen (Fiktion) und eine unbedeutende rein typographische Anmerkung bei Puppe
     


    Literatur  (Auswahl) ..." []



    Links (Auswahl: beachte) > Querverweise.



    Glossar, Anmerkungen und Fußnoten > Eigener wissenschaftlicher Standort. > weltanschaulicher Standort.
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    __


    Querverweise
    Standort: AW36 Lücken.
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    Haupt- und Verteilerseite Auswertung
    Elemente wissenschaftlicher und sachlicher Texte - Kleines Wissenschaftsvokabular und  -Glossar mit Signierungsvorschlägen. *  Gebrauchsbeispiele. * Verteilerseite Gebrauchsbeispiele *
    Kritik des Sprachgebrauchs in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Allgemeine, abstrakte, unklare, hypostase-homunkulusartige autonome Begrifflichkeiten und Geisterwelt.
    Funktionen der Sprache: Ziele, Zwecke, Mittel. Eine sprachpsychologische Studie aus allgemeiner und integrativer Sicht.
    Überblick Arbeiten zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik, Statistik und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.
    *
    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site: www.sgipt.org
    z.B. Wissenschaft site: www.sgipt.org. 
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Auswertung AW36 Lücken. Recht und Rechtswissenschaft. Eine kritische wissenschaftstheoretische Analyse mit Schwerpunkt Begriffswelt aus interdisziplinärer Perspektive Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT Erlangen:  https://www.sgipt.org/wisms/wistheo/WisSig/Recht/AW36-Lue.htm
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    Ende
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    korrigiert: irs 29.09.2019 Auswertungsprüfung / nur Rechtschreibung am 27.09.2019



    Änderungen Kleinere Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet und ergänzt. Es sind nicht sämtliche Arbeiten erfasst und zeitlich dokumentiert.
    29.09.19  Die ersten 10 Auswertungen abgeschlossen und ins Netz gestellt.
    27.09.19f  Schlussprüfungen
    Rechtschreib- und Grammatikprüfung
    03.04.19  allgemein wiss. Analogie eingebaut, Kürzel bei juristischer Analogie spezifiziert.
    02.04.19  Neue Kategorie herrschende Meinung.
    01.04.19: Neue Kategorien Verstehen und Erklären, Normen und Werte, Werturteilsstreit, Recht, Juristisches Erklären, Juristisches Verstehen.
    27.03.19  Neuaufnahmen Kategorien: Analogie, Rechtsfortbildung (Richterrecht). Frage, ob die Kategorie Einzelfallprinzip oder die Kategorie Recht aufgenommen werden
    26.03.19   Auswertungskonzept vorläufig abgeschlossen: 7 allgemeine wissenschaftliche Kategorien, 19 rechtswissenschaftliche Kategorien, 8 Kriterien für jede Kategorie und 16 repräsentative Werke
    00.03.19   Prüffragen interaktiv mit Probeauswertungen entwickelt
    27.02.19   Untersuchungskonzept konkretisiert (Punkte 1-7).
    22.02.19   Fortführung der Ausarbeitung/ Materialsammlung.
    21.02.19   Angelegt.
     
     



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