Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=20.05.2013 Internet Erstausgabe, letzte Änderung TT.MM.JJ
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel   Stubenlohstr. 20   D-91052 Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Wissenschaft, Bereich Eigenwert-Analysen, und hier speziell zum Thema:

    Eigenwert-Analysen der Korrelations-Matrizen zu den Mindestanforderungen für Prognosegutachten des Nürnberger, Bayreuther, Berliner und Ulmer Mollath Gutachters

    Zur Arbeit: Mindestanforderungen für forensische Prognosegutachten und ihre Einhaltung bei Gustl F. Mollath durch den Nürnberger, Bayreuther, Berliner und Ulmer Gutachter.

    von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Zusammenfassung * Korrelation / Eigenwerte Basis 35, Basis 28 * Vergleichsanalyse zwischen Basis 35 und 28 * Lit * Methoden-Links *
    Explorative Korrelations- und Eigenwert- Analysen mit verschiedenen Kriteriengewichtungen * Vergleich der 3 Varianten *


    Abstract - Zusammenfassung - Summary
    Die Mindestanforderungen für Prognosegutachten umfassen 28 Kriterien in vier Bereichen, wobei bei einigen Punkten Zusatzunterscheidungen vorgenommen wurden. Die Bewertung der 140 bzw. 112 Kriterien für die vier Mollath-Gutachter (35x4; 28x4) wurde an anderer Stelle dokumentiert. Zur Anwendung gelangt ist die sog. Q-Technik (Kriterien in den Zeilen, Gutachter in den Spalten).
        Das methodologische Hauptergebnis ist, dass die drei Gutachter aus Nürnberg, Bayreuth und Berlin, eine fast-linear abhängige Gruppe bilden. In der Gesamtrechnung aus 35 Kriterien gibt es zwei Fast-Kollinearitäten. Einen außergewöhnlich engen Zusammenhang gibt es zwischen dem Bayreuther und dem Berliner Gutachter (r=0.9547).
        Es stellte sich dann die Frage, ob sich das Ergebnismuster der Korrelationen und Eigenwerte, das aus der Bewertung der 35 Kriterien gewonnen wurde, vom Ergebnismuster aus den "nur" 28 Kriterien bedeutsam - für die Interpretation - unterscheidet. Denn die Hinzunahme der 7 Differenzierungen bedeutet methodologisch, dass hier die Quellen (I.1.5, a-d) nicht einfach, sondern mit dem Gewicht 5 eingehen. Und die mehrdimensionale biographische Analyse (II 3.3, a-c) geht nicht mit dem einfachen Gewicht 1, sondern mit dem Gewicht 4 ein. Unten finden Sie eine Vergleichs-Analyse, aus der - für mich überraschend - hervorgeht, dass es hier, bei den vier Mollath-Gutachtern, keinen nennenswerten Unterschied für die Korrelations- und Eigenwertanalyse macht, ob nun auf der Basis der 35 oder der 28 Kriterien gerechnet wird. Das mag in anderen Fällen durchaus anders sein. Das bestätigt sich sogar mit einer umfassenderen und begründeteren Gewichtung > Vergleich der 3 Varianten. Die verschiedenen Varianten erhalten die Größenordnungen der Rohwertbewertungen, Korrelationen und die Eigenwertstruktur, d.h. die drei Skalierungen führen zu relationentreuen Ergebnissen.



    Basis 35   Bewertungsrohwerte, Korrelationsmatrix und Eigenwerte aus 35 Kriterien


     


    Basis 28  Bewertungsrohwerte, Korrelationsmatrix und Eigenwerte aus 28 Kriterien ohne zusätzliche Differenzierungen



    Vergleich der Korrelationsmatrizen und Eigenwerte der Korrelationsmatrizen der Kriterien mit den 7 (35) und ohne die 7 (28) Zusatzunterscheidungen bei den vier Gutachtern

    Hier interessierte mich, wie groß die Unterschiede sind, wenn mit 35 bzw. mit 28 Kriterien gerechnet wird. Vergleicht man die Eigenwerte gelb und hellblau markiert, sieht man, dass die Eigenwerte (die "Gene" der Korrelationsmatrix) in einer sehr ähnlichen Größenordnung liegen, also ziemlich relationentreu sind..
    Anmerkung: Korrelationen und Eigenwerte sind bei r2 (gelb) und r8 (hellblau) gleich, weil in diesem Bereich keine Zusatzdifferenzierung wie bei Bereichen 1 und 4 vorgenommen wurde, Bereich 3 besteht ohnehin nur aus einem Kriterium und spielt deshalb auch keine unterscheidende Rolle - was sicher nicht sinnvoll ist, d.h. der Bereich Diagnostik ließe mindestens ein halbes Dutzend Differenzierung zu (z.B Sicherheit der Diagnose(n), Gültigkeitszeitraum der Diagnosen, Beeinträchtigung, Entwicklung, Prognose, ...).



    Explorative Korrelations- und Eigenwert-Analysen mit verschiedenen Kriteriengewichtungen
    Die Korrelationsanalyse beruht auf einer Gleichgewichtung aller 28 Kriterien der Mindestanforderungen. Im Folgenden möchte ich an einem Beispiel untersuchen, wie sich die Korrelationen und Eigenwerte ändern, wenn unterschiedliche Gewichtungen der Kriterien vorgenommen werden.

    Vergleich der drei Varianten
    Die Größenordnungen der Rohwertbewertungen, Korrelationen und Eigenwertstruktur bleiben erhalten, d.h. die verschiedenen Skalierungen führen zu relationentreuen Ergebnissen.



    Literatur (Auswahl)
    • Sponsel, Rudolf & Hain, Bernhard (1994). Numerisch instabile Matrizen und Kollinearität in der Psychologie. Diagnose, Relevanz & Utilität, Frequenz, Ätiologie, Therapie.  Ill-Conditioned Matrices and Collinearity in Psychology. Deutsch-Englisch. Ins Englische übersetzt von Agnes Mehl. Kapitel 6 von Dr. Bernhard Hain: Bemerkungen über Korrelationsmatrizen. Erlangen: IEC-Verlag [ISSN-0944-5072  ISBN 3-923389-03-5]. Aktueller Preis: www.iec-verlag.de.
    • Sponsel, R. (2005). Fast- Kollinearität in Korrelationsmatrizen mit Eigenwert-Analysen erkennen. Ergänzungsband - Band II zu Numerisch instabile Matrizen und Kollinearität in der Psychologie. Erlangen: IEC-Verlag.




    Links (Auswahl: beachte)

    Fast-Kollinearitäts- über Eigenwertanalysen

    • Fast-Kollinearitätsanalyse einer Emotions- & Persönlichkeitsmatrix nach Becker.
    • Kollinearitäts- und Faktorenanalysestudie einer Korrelationsmatrix von Wegge et al. 2012, Report Psychologie, 37,9, S. 352.
    • Eigenwertanalyse Geldumlauf, Produktion und Preise Deutschland 1950-1970.
    • Fast- Kollinearität in Korrelationsmatrizen mit Eigenwert-Analysen erkennen
    • Überblicks- und Verteilerseite: Numerisch instabile Matrizen und Kollinearität in der Psychologie - Ill-Conditioned Matrices and Collinearity in Psychology -   Diagnose, Relevanz & Utilität, Frequenz, Ätiologie, Therapie.
    • Zum Konzept der Relationentreue.


    Multivariate Links

    • Einführung und Überblick. Kritik der Handhabung der Faktorenanalyse, Kommunalität.
    • Korrelation. Was bedeutet der lineare Korrelationskoeffizient? Probleme, Kurioses, Paradoxes, Ungereimtheiten und Widersprüchliches in der Korrelationsrechnung und wie man dem begegnen kann,  Partielle Korrelation.
      • Bedeutung der Eigenwerte einer Korrelationsmatrix.
      • Pseudo-Korrelationsmatrizen.
      • Vollständig Partielle Korrelationsmatrix nicht notwendig positiv definit. Der Beweis von Dr. Bernhard Hain (1994).
      • Systematische Veränderungs-Paradoxie beim linearen Produkt- Moment- Korrelationskoeffizienten und Effekten von Lernen, Üben, Vergessen, Entwicklung, Fortschritt, Rückschritt und ganz allgemein bei systematischen Veränderungen relativ konstanter Zunahmen oder Abnahmen.
    • Übersicht Eigenwertstrukturen für Generalfaktormodelle für n = 3, 4, ... , 50.
    • Generalfaktormodelle in Intelligenz-Tests an der Eigenwertstruktur erkennen. (hier untersucht: AID, BIS, HAWIE, IST70 und LPS)
    • Beweis und beweisen in Wissenschaft und Leben.
    • Überblick Arbeiten zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik, Statistik und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.




    Glossar, Anmerkungen und Fußnoten
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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    Querverweise
    Standort: EWA Prognose Mollath GA.
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    Mindestanforderungen für forensische Prognosegutachten und ihre Einhaltung bei Gustl F. Mollath durch den Nürnberger, Bayreuther, Berliner und Ulmer Gutachter Zu: Potentielle Fehler in forensisch psychiatrischen Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz.
    Links zur Methodologie.
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    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site: www.sgipt.org
    z.B. Wissenschaft site: www.sgipt.org. 
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    Dienstleistungs-Info.
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    Zitierung
    Sponsel, R.  (DAS). Eigenwert-Analysen der Korrelations-Matrizen zu den Mindestanforderungen für Prognosegutachten des Nürnberger, Bayreuther, Berliner und Ulmer Mollath Gutachters. Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen:  https://www.sgipt.org/wisms/EWA/MS-Prog4.htm
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    Ende
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    korrigiert: irs18.05.2013



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