Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPT DAS=28.06.2006
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 06.03.24
Impressum:
Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
Stubenlohstr.
20 D-91052 Erlangen * Mail:
sekretariat@sgipt.org_Zitierung
& Copyright
Anfang Partielle Korrelationsmatrix
nicht notwendig positiv definit_Datenschutz_Übersicht
Wissenschaft__Überblick-Gesamt_Rel.
Aktuelles _ Rel.
Beständiges_ Titelblatt_
Konzept_
Archiv_
Region_Service
iec-verlag _Zitierung
& Copyright ___Wichtiger
Hinweis zu Links und Empfehlungen
Willkommen in der Abteilung Wissenschaft, Methodologie,
Meßproblematik, Statistik und Wissenschaftstheorie
besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung
unserer Internet-Publikation IP-GIPT 1),
Bereich Korrelation:
Vollständig partielle Korrelationsmatrix
nicht notwendig positiv definit_
Der Beweis von Dr. Bernhard Hain (1994).
mitgeteilt von Rudolf Sponsel, Erlangen
Empirische Beispiele
hier.
Positiv semi definit heißt, daß alle Eigenwerte
der Korrelationsmatrix >= 0 sind. Nur wenn das der Fall ist, darf überhaupt
von einer Korrelationsmatrix gesprochen werden. Positive Semi Definitheit
ist also eine notwendige mathematische Bedingung, damit eine
Matrix eine Korrelationsmatrix genannt werden darf. Dies
wird in der Geschichte und Anwendung der Korrelationsrechnung häufig
nicht berücksichtigt - und in der Handhabung der Faktorenanalyse ist
diese souveräne Ignoration
(Beweis) geradezu der "Normalfall".
Dr. Bernhard Hain bewies 1994, daß bei einer "vollständigen"
Partialisierung einer Korrelationsmatrix, also bei Auspartialisieren aller
n-2 Koeffizienten gegen beliebige zwei, die resultierende Korrelationsmatrix
nicht notwendig positiv definit ist, ein beachtliches Ergebnis, vor allem,
wenn man bedenkt, dass unsinnige Ergebnisse bereits bei rein äußerlich
("phänotypisch intakten") vollständig partiellen Korrelationsmatrizen
auftreten können. Das ist ein Befund, der unbedingt weiterer Aufklärung
bedarf.
GIF-Faksimiles
der Originalarbeit Dr. Bernhard Hains
39
40
Empirische Beispiele Indefinitheit
nach vollständiger Partialisierung
1 SZS Äußere
Erscheinung und 20 SZS sexuelle Lust nach vollständiger Partialisierung
pc=1.388.
Die Selbst-Zufriedenheits-Skala SZS ist Teil der
Befindlichkeitsanalyse
BA die zur Diagnose und Psychotherapieerfolgskontrolle seit Beginn der
1980iger Jahre in unserer Psychotherapiepraxis eingesetzt wird. Im Rahmen
meiner Dissertation habe ich die beiden Zufriedenheits-Skalen, LZ Lebenszufriedenheit
mit 17 Items und SZ Selbstzufriedenheit mit 20 Items - siehe
bitte unten im Graph - evaluiert, ob sie zur Psychotherapieerfolgskontrolle
geeignet sind. Die Idee war einfach: wer zufrieden ist, produziert
eher keine Symptome und ist eher gesund. Theoretisch lassen sich die Zufriedenheitsmittelwerte
mit Tomans K-quer
fundieren. Es konnte gezeigt werden, dass die Befindlichkeitsanalyse zur
Psychotherapieerfolgskontrolle sehr gut geeignet ist.
Im Rahmen der Evaluation wurden die 20-SZS Items
korreliert und systematisch auspartialisiert, um den relevanten Zufriedenheitsmerkmalsraum
zu erkunden. Dabei ergab sich, dass nach vollständiger Partialisierung
die partielle Korrelation zwischen 1 Äußerer Erscheinung und
20 Sexueller Lust mit 1.388 entgleiste, was sich nicht sein darf,
wenn korrekt gerechnet wurde. Damit war der Startpunkt für meine Odyssee
durch das Sumpfgebiet der numerisch-mathematischen Statistik gesetzt, um
den Fehler zu finden. Ich habe mit Unterstützung mehrerer Mathematiker
(danke) den Fehler gesucht, aber erst 11 Jahre später gefunden, was
1994 zur Veröffentlichung "Numerisch instabile Matrizen und
Kollinearität in der Psychologie" führte. Der Mathematiker Dr.
B. Hain schrieb das 6. Kapitel "Bemerkungen über Korrelationsmatrizen"
und fand hierbei den wichtigen korrelationstatistischen Satz, dass vollständig
partialisierte Korrelationsmatrizen nicht notwendig positiv semi definit
sind (oben dokumentiert) - wie diese Matrix auch eindrucksvoll zeigt.
Der entgleiste partielle Korrelationskoeffizient
1.388 beruht auf dem Fehler, wie 1994 erkannt wurde, dass seinerzeit für
die Korrelationen mit unterschiedlichen n gerechnet wurde, um dem Zusammenschmelzen
des Stichprobenumfangs wegen einiger Missing Data zu entgehen. Doch damit
wurde die "Korrelations"matrix indefinit und erzeugte den pathologischen
partiellen Korrelationskoeffizienten von 1.388. Es war mir zur Zeit der
Dis nicht bewusst, dass unser Programmierer (TS) diese Variante nutzte,
um die Missing Data im Zaum zu halten. Heute, 10.02.2024, habe ich die
Korrelationsmatrix UAuf46 noch einmal neu auf ihre Eigenwerte hin untersucht.
Dabei bestätigte sich, dass die "Korrelations"matrix" gar keine ist,
weil sie durch einen negativen Eigenwert von -0.0114 indefinit ist. Nach
40 Jahren wissen wir nun, was ein kleiner negativer Eigenwert alles anrichten
kann. Der kleine negative Eigenwert mit -0.0114 zeigt aber auch, dass die
Matrix numerisch therapiebar ist und nicht weggeworfen werden muss. Möglicherweise
deutet sich mit der falschen Berechnungsmethode - ganz unwissend und unbeabsichtigt
- eine neue Methode zu einer weiteren Missing Data Lösung ab. Die
Matrix hat übrigens, wie ich erst seit heute, 10.02.2024, weiß,
4 Fast-Kollinearitäten, die ich als nächstes aufklären werde.
Der relevante
Merkmalsraum ist von 20 sicher auf 16 Merkmale reduzierbar, vielleicht
sogar auf 6.
Literatur (Auswahl)
Hain, Bernhard (1994). Die Matrix (rx,y.rest) ist nicht notwendig Positiv
Definit. In: Bemerkungen über Korrelationsmatrizen. In (Kapitel 6):
Sponsel, Rudolf & Hain, Bernhard (1994). Numerisch instabile Matrizen
und Kollinearität in der Psychologie. Diagnose, Relevanz & Utilität,
Frequenz, Ätiologie, Therapie. Ill-Conditioned Matrices and
Collinearity in Psychology. Deutsch-Englisch. Übersetzt von Agnes
Mehl. Kapitel 6 von Dr. Bernhard Hain: Bemerkungen über Korrelationsmatrizen.
Erlangen: IEC-Verlag [ISSN-0944-5072 ISBN 3-923389-03-5].
Links (Auswahl)
Anmerkungen und Endnoten
1) GIPT= General and
Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
___
Normalfall. Die Faktorenanalyse ist
mathematisch weitgehend verwahrlost. Dort ist an Matrizenmanipulationen
alles möglich, was nicht wenige verantwortungsbewußte MathematikerInnen
mit Grausen und Schaudern erfüllt. Völlig willkürliche und
wirre Definitionen mit ebenso falschen und wirren Umdeutungen ("Kommunalität"),
seltsamen Regeln und numerologischen Ritualen sind dort seit bald einem
Jahrhundert an der Tagesordnung.
___
souveräne Ignoration
"Beweis". Man schlage ein Standardwerk der Faktorenanalyse auf (z.B. Harman
1970; Muliak 1972; Revenstorf 1976, 1980; Überla 1971; Weber
1974) und suche darin nach dem Begriff positiv [semi] definit und was dazu
gesagt wird, falls der Begriff überhaupt erwähnt wird.
___
Querverweise
Standort: Partielle Korrelationsmatrix nicht
notwendig positiv definit.
Korrelation. Was bedeutet
der lineare Korrelationskoeffizient? Probleme, Kurioses, Paradoxes,
Ungereimtheiten und Widersprüchliches in der Korrelationsrechnung
und wie man dem begegnen kann. * Partielle Korrelation
* Kommunalität *
Fast- Kollinearität
in Korrelationsmatrizen mit Eigenwertanalysen erkennen.
*
*
Überblick Statistik
in der IP-GIPT
Partielle Korrelationen:
Definition und Methode, Tücken und Fallen , Wichtige Anwendungen in
der Psychologie, Kombinatorik der Anzahlen. * Systematische
Veränderungs-Paradoxie * Vollständige
501 partielle Korrelationsanalysen am Beispiel IST 70 * Wissenschaft
in der IP-GIPT * Kritik Handhabung
Faktorenanalyse * Numerisch instabile
Matrizen und Kollinearität in der Psychologie * Fehlersimulation
und Faktorenanalyse * Zahlen * Der
Kardinal-Skalenbeweis zur Summen-Score-Funktion * Grundzüge
einer ideographischen Wissenschaftstheorie * Welten
*
Beweis und beweisen in der Statistik
* Signifikanztest *
*
Dienstleistungs-Info.
*
Zitierung
Sponsel, R. (DAS). Vollständig
Partielle Korrelationsmatrix nicht notwendig positiv definit. Der
Beweis von Dr. Bernhard Hain (1994). IP-GIPT. Erlangen:
https://www.sgipt.org/wisms/statm/kor/pcm_psd.htm
Copyright & Nutzungsrechte
Diese Seite darf von jeder/m in nicht-kommerziellen
Verwertungen frei aber nur original bearbeitet und nicht inhaltlich
verändert und nur bei vollständiger Angabe der Zitierungs-Quelle
benutzt werden. Das Einbinden in fremde Seiten oder Rahmen, die die Urheberschaft
der IP-GIPT nicht jederzeit klar erkennen lassen, ist nicht gestattet.
Sofern die Rechte anderer berührt sind, sind diese dort zu erkunden.
Sollten wir die Rechte anderer unberechtigt genutzt haben, bitten wir um
Mitteilung. Soweit es um (längere) Zitate aus ... geht,
sind die Rechte bei/m ... zu erkunden oder eine Erlaubnis einzuholen.
Ende Partielle Korrelationsmatrix
nicht notwendig positiv definit_Datenschutz_Überblick_
Rel.
Aktuelles _Rel.
Beständiges_ Titelblatt_
Konzept_
Archiv_
Region_Service
iec-verlag Mail:
sekretariat@sgipt.org___Wichtiger
Hinweis zu Links und Empfehlungen
kontrolliert: 10.02.2024 irs Rechtschreibprüfung
und gelesen
Änderungen *
Kleine Fehler- oder Layoutkorrekturen werden nicht etxra aufgeführt.
06.03.2024 positiv semidefinit im zweiten
Absatz geändert in positiv definit, wovon Dr. Hain ja ausdrücklich
spricht.
10.02.2024 irs Rechtschreibprüfung
und gelesen.
10.02.2024 Empirische Beispiele für
Indefinitheit, d.h. mindestens ein negativer Eigenwert, nach vollständiger
Partialisierung.