Eigenwert-Analyse Geldumlauf, Produktion und Preise Deutschland 1950-1970
von Rudolf Sponsel, Erlangen
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Index-Rohdaten
nach Slotosch (1971, S. 121)
Jahr Geldumlauf Produktion Preise
1950 100
100 100
1951 104
111 109
1952 115
121 114
1953 126
130 114
1954 142
140 114
1955 157
157 116
1956 169
168 120
1957 189
177 123
1958 213
183 127
1959 235
196 129
1960 255
213 132
1961 293
224 137
1962 316
233 143
1963 338
241 147
1964 365
258 151
1965 395
272 157
1966 397
280 162
1967 439
279 163
1968 467
299 166
1969 497
324 174
1970 541
339 186
Korreliert man die Rohdaten, ergibt sich folgende Korrelationsmatrix:
Geldumlauf Produktion Preise
Geldumlauf 1.0000
0.9920 0.9937
Produktion 0.9920 1.0000
0.9896
Preise 0.9937
0.9896 1.0000
Interpretation Korrelation: Die drei Variablen Geldumlauf, Produktion und Preise korrelieren extrem hoch, d.h. man die Werte einer jeden Variable ziemlich gut aus den Werten der jeweils anderen gut vorhersagen: ein Wert enthält die wesentliche Information aller drei. Solche Phänomene gibt es in der Ökonomie oft (Belsley et al.), so dass sich verschärft die Frage der Bedeutung und Interpretation stellt.
Eigenwert-Analyse
der Korrelationsmatrix:
2.9836 in% 99.45333 %
0.0106 in% 0.35333 %
0.0058 in% 0.19333 %
Die Korrelationsmatrix der drei ökonomischen Variablen Geldumlauf, Produktion und Preise zeigt einen ungewöhnlich eindeutigen und großen Generalfaktor an, weil ein einziger Eigenwert mit 99.45333 % fast die gesamte Varianz (100%) ausschöpft. Man kann auch sagen: Die Matrix ist hochgradig "fast kollinear" ("multilinear"). Und man kann sagen: in den drei Variablen Geldumlauf, Produktion und Preise steckt nur eine einzige Dimension, ein einziger Faktor. Man könnte diese einzige Dimension als wirtschaftliche Entwicklung 1950-1970 interpretieren, die sich hier - in dieser Datenbasis - im Geldumlauf, in der Produktion und in den Preisen ausdrückt .
Ergänzung: partielle Korrelationsanalyse:
Partiell korreliert simuliert die experimentelle Technik des Konstanthaltens. Die auspartialisierte Variable steht bei den folgenden Ergebnissen nach dem Punkt " . " und die beiden Ziffern vor dem Punkt geben die Korrelation zwischen den Variablen hat, wenn die rechts vom Punkt stehende Variable auspartialisiert ("konstant gehalten") wurde.
r12.3 = 0.535595
r13.2 = 0.661759
r23.1 = 0.272098
Ergebnisse in Worten:
r12.3: Partialisiert man die 3=Preise aus, fällt die Korrelation
zwischen 1=Geldumlauf und 2=Produktion von 0.9937 auf 0.535595.
r13.2: Partialisiert man die 2=Produktion aus, fällt die Korrelation
zwischen 1=Geldumlauf und 3=Preisen von 0.9920 auf 0.661759.
r23.1: Partialisiert man den 1=Geldumlauf aus, fällt die Korrelation
zwischen 2=Produktion und 3=Preisen von 0.9896 auf 0.272098.
Hieraus könnte man die Hypothese gewinnen: Die Korrelation fällt am stärksten, wenn der Geldumlauf auspartialisiert wird. Er könnte damit die wichtigste Variable in diesem Trio sein.
ParKor Marix 1=Geldumlauf 2=Produktion
3=Preise Eigenwerte in Prozent
1=Geldumlauf 1
0.535595 0.661759
1.9962 66.54%
2=Produktion 0.535595
1 0.272098
0.7353 24.51%
3=Preise 0.661759
0.272098 1
0.2685 8.95%
Bemerkung: wie Dr. Hain gezeigt
hat, ist die partielle Korrelationsmatrix alle gegen den Rest nicht notwendig
positiv definit. Diese hier ist es zwar, das muss aber nicht so sein. Es
empfiehlt sich daher aufpassen.
Anmerkungen
in Bezug zur Quantitätstheorie
W120907
schreibt: "Die Quantitätstheorie des Geldes besagt, dass eine Veränderung
des Geldangebots (M) eine proportionale Veränderung des Preises zur
Folge hat. Es kann darauf geschlossen werden, dass eine Verdopplung der
Geldmenge eine Verdopplung des Preises nach sich zieht." Diese Behauptung
wird durch die Slotosch-Daten nicht gestützt.
Betrachtet man die Slotosch-Daten für Deutschland 1950-1970, so
stimmt diese Behauptung für diese nicht. Die Preise hinken dem Geldumlauf
zunehmend mehr hinterher:
Erläuterungen:
Während der Geldumlauf von 1950-1970 auf den Indexwert 541 steigt, entwickelt sich der Index der Preise auf 186. Beide wachsen also keineswegs im gleichen Maße, das müßte nämlich eine waagrechte Gerade, die auf der y-Achse durch 1 geht, ergeben. Die Daten enthalten zwar eine hochgradige lineare Fast-Abhängigkeit
(extreme Multikollinearität), aber nicht im Verhältnis 1 :1.
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