Analyse Johannes Volkelt (1922) Die Gefühlsgewißheit
Materialien zur Studie Begriffsanalyse Gewissheit
und Gewissheitserleben.
Volkelt, Johannes (1922) Die Gefühlsgewißheit. Eine erkenntnistheoretische Untersuchung. München: C.H. Becksche Verlagsbuchhandlung.
welche ihre Gedanken untereinander austauschen wollen, etwas voneinander verstehen; denn wie könnte denn, wenn dies nicht stattfindet, ein gegenseitiger Gedankenaustausch (...) möglich sein? Es muß also jedes Wort (...) bekannt sein und etwas, und zwar eins und nicht mehreres, bezeichnen; hat es mehrere Bedeutungen, so muß man erklären, in welcher von diesen man das Wort gebraucht. ..." Aus: Aristoteles (384-322) Metaphysik.
11. Buch, 5 Kap., S. 244
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Leider verstehen viele Philosophen, Juristen, Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaftler auch nach 2300 Jahren Aristoteles immer noch nicht, wie Wissenschaft elementar funktionieren muss: Wer wichtige Begriffe gebraucht, muss sie beim ersten Gebrauch (Grundregeln Begriffe) klar und verständlich erklären und vor allem auch referenzieren können, sonst bleibt alles Schwall und Rauch (sch^3-Syndrom). Wer über irgendeinen Sachverhalt etwas sagen und herausfinden will, der muss zunächst erklären, wie er diesen Sachverhalt begrifflich fasst, auch wenn dies manchmal nicht einfach ist. Wer also über Gewissheit etwas sagen und herausfinden will, der muss zunächst erklären, was er unter "Gewissheit" verstehen will. Das ist zwar nicht einfach, aber wenn die Philosophie eine Wissenschaft wäre und und die PhilosophInnen Aristoteles ernst nehmen würden, dann hätten sie das in ihrer 2300jährigen Geschichte längst zustande bringen müssen. Im übrigen sind informative Prädikationen mit Beispielen und Gegenbeispielen immer möglich, wenn keine vollständige oder richtige Definition gelingt (Beispiel Gewissheit und Evidenz). Begriffsbasis Damit werden all die Begriffe bezeichnet, die zum Verständnis oder zur Erklärung eines Begriffes wichtig sind. Bloße Nennungen oder Erwähnungen sind keine Lösung, sondern eröffenen lediglich Begriffsverschiebebahnhöfe. Die Erklärung der Begriffsbasis soll einerseits das Anfangs- problem praktisch-pragmatisch und andererseits das Begriffsverschiebebahnhofsproblem lösen. |
Zusammenfassung-Volkelt-1922
Gefühlsgewißheit
[PDF]:
Im Sachregister finden sich folgende Einträge: "Gewißheit
der Einfühlung 47ff., G. des Könnens48f., 52; G. der Möglichkeit
65: G. unsachlicher Art 87f., 89. Gefühlsgewißheit: Verhältnis
zum Denken105ff. Suchtextergebnise: Suchtext "gewiß" 442 Treffer.
Suchtext "gefühlsgewiß" 84 Treffer. "Definition" 0 Treffer.
"Defin" 0 Treffer. "Beispiel" 30 Treffer, aber keine mit konkreten Gefühlsgewißheiten.
Kommentar-Volkelt-1922-S3: Gefühlsgewißheit wird von Anfang
an von Volkelt nicht erklärt, auch nicht durch Querverweis, Fußnote,
Anmerkung oder Literaturhinweis. Und das setzt sich nach Sichtung
weiterer Fundstellen fort. Obwohl ich sicher bin, dass es so
etwas wie gefühlte Gewißheit, Gefühlsgewißheit oder
einen Einfluß des Gefühl auf die Gewißheit gibt [Studie
Frage 5], kann ich mit Volkelts Ausführungen wenig anfangen. Der
kann einfach nicht wissenschaftlich
arbeiten und begreift gar nicht, dass sich die Worte nicht von
selbst verstehen (> Zum Geleit).
Anmerkung: Die Unterschiebung
der Gewißheit in Kants Kritiken ist eine Entmündigung Kants.
Wenn Kant den Gewissheitsbegriff
gebraucht hätte, dann hätte er ihn sicher benutzt.
S.3: "Hiemach legt sich der Gedanke nahe, daß sich durch eine
Untersuchung der Gefühlsgewißheit in
die ganze irrationale Gegenströmung Klärung und Ordnung werde
bringen lassen. Ich frage also: welcherlei Gewißheit entspringt aus
der Quelle des Gefühls? Und welche Brauchbarkeit für Philosopliie
und Wissenschaft ist den verschiedenen Formen der Gefühlsgewißheit
— denn es werden sich uns mehrere Weisen der Gefühlsgewißheit
ergeben — zuzugestehen? Liegt vielleicht die Sache so, daß gewisse
Wissenschaften gewisse Typen der Gefühlsgewißheit
unmöglich
entbehren können und sich tatsächlich ihrer in weitemUmfange
bedienen? Und in dem wir diese Frage behandeln werden, wird sich uns [>4]
von selbst das Problem erweitern. Das Gefühl nämlich ist auch
abgesehen davon, daß eigentümliche Gewißheitsweisen aus
ihm entspringen, von entscheidender Bedeutung für die Methode gewisser
Wissenschaften. Und so wird sich denn die Frage aufdrängen:
in welchen Beziehungen ist, abgesehen von der gekennzeichneten Hauptfrage,
das Gefühl für das wissenschaftliche Verfahren von Wichtigkeit?
WelcheAufgabe hat in dem Aufbau der Wissenschaften das Gefühl zu erfüllen?"
Weitere Fundstellen im Kurzkontext
Suchen in der IP-GIPT,
z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff>
site: www.sgipt.org
z.B. Wahn site: www.sgipt.org. * Psychopathologie Psychiatrie site: www.sgipt.org |
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