Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=19.01.2013 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung 20.1.13 Uhr
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20  D-91052 Erlangen *
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Forensische Psychologie, Kriminologie, Recht und Strafe, Bereich Forensische Psychopathologie, und hier speziell zum Thema:

    Kontrolle forensischer Gutachten
    und ihres Missbrauchs in Psychologie und Psychiatrie, Staat, Justiz, Polizei und Verwaltung

     von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Einführung Brainstorming Kontrollmöglichkeiten forensischer Gutachten
    Der Mensch ist zum Guten wie zum Schlechten befähigt und die forensischen PsychologInnen und PsychiaterInnen natürlich auch. In guten Gesellschaften paßt daher am besten jeder auf jeden auf; dies umso mehr, je mehr Macht jemand hat, denn die Macht ist gefährlich und wir alle sind anfällig. Supervision und Kontrolle ist nirgendwo notwendiger als in den Lebensbereichen, in denen Menschen sehr viel Macht über andere haben, die ihnen mehr oder minder ausgeliefert sind [> Integratives Manifest]
        Bevorzugte dunkle Orte der Machtmissbrauchsmöglichkeiten sind daher: Forensische Psychiatrie, Strafvollzug und Maßregelvollzug, Alten- und Pflegeheime, geschlossene Abteilungen in der Psychiatrie, Krankenhäuser, insbesondere bei Anästhesieanwendungen, Pflege und Dienstleistungsverhältnisse mit starkem Kompetenzgefälle (Arzt-Patient-Beziehung), Gerichte, Polizei, Militär, Kindertages-, Erziehungsstätten wie auch Schulen, kirchliche, religiöse und Sekten-Umfelder oder Einrichtungen u.a.
        Alle Organisationen und Institutionen neigen von Natur aus zur Oligarchisierung, Immunisierung, Abschottung, Chorgeist und Seilschaftsverhalten. Das ist im extremen Maße bei den staatlichen Institutionen, Politik, Justiz, Polizei, Militär, Verfassungsschutz, Geheimdienste der Fall. Was sich hier abspielt, spottet jeder Beschreibung und stellt die Rechtsstaatsidee völlig auf den Kopf. Nicht, weil diese Leute besonders böse oder schlecht wären. Es liegt in der Natur des Menschen, sich Vorteile zu sichern und sich gegen Nachteile abzusichern. Wir sind fast alle so, ich auch, deshalb sollten wir alle aufeinander ein wenig aufpassen,  wenigstens gelegentlich wachsam und sensibel sein. Das gilt für Psychologenverbände ebenso wie für die Handwerkskammern, die Apotheker- oder Rechtsanwaltsvereinigungen. Und weil das allgemein so ist, müssen allgemeine Vorkehrungen getroffen werden, denn die meisten wehren sich gegen Aufsicht und Kontrolle. Und eine der beliebtesten und oft erfolgreichen Methoden ist das abwiegelnde Gerede von der freiwilligen Selbstkontrolle. Das geht so gut wie immer schief und ist in aller Regel weitgehend wirkungslos, wenn nicht sogar kontraproduktiv.
         Kontrollen müssen wie Belohnungen oder Strafen wirksam sein, sonst haben sie keinen Wert, kosten nur Zeit, Geld, Nerven, frustrieren und führen zur Abwendung und Resignation. Sie müssen aber auch leistbar und finanzbar sein. Daher ist das wirkungsvollste Kontrollprinzip - analog den Ephoren in Sparta - eine mit Sondervollmachten - ähnlich wie die Steuerfahnder - ausgestattete Ombudseinheit, die jederzeit ohne Vorwarnung ihren Prüfaufgaben stichprobenmäßig nachgehen kann und finanzierbar ist es auch. Die Ombudsleute müssen z.B. PolitikerInnen, BürgermeisterInnen, Krankenkassen, RichterInnen, StaatsanwältInnen, Banken, SteuerberaterInnen, RechtsanwältInnen, Arztpraxen,  FinanzberaterInnen, GutachterInnen unter ihre Kontroll-Lupe nehmen können.

    Brainstorming Kontroll- und Sanktionsmöglichkeiten
    Die schärfsten Waffen gegen Fehlverhalten von GutachterInnen sind Freiheitsstrafen, saftige Bußgelder - nicht solche läppischen Beträge wie im hessischen Steuerfahnderskandal - , Entzug der Erlaubnis zur Begutachtung befristet oder dauernd, Berufsverbot durch Entzug der sozialrechtlichen Zulassung oder sogar der Approbation.
        Andere Möglichkeiten sind die Veröffentlichung von Gutachten auf verschiedenen Ebenen: Internet ohne Einschränkung bis auf Unkenntlichmachung von Namen, in einem geschützen entsprechenden Sachverständigenforum, oder auch Einrichten einer Gutachterpunktekartei für schwerwiegendere Fehler ähnlich wie bei den "Verkehrssündern", z.B.
     

    • 1-3 Punkte Mahnung und Honorar zurück
    • 4-6 Punkte Eindringliche Mahnung und doppeltes Honorar zurück
    • 7-10 Punkte Scharfe Mahnung 3-5 faches Honorar zurück
    • > 10 Punkte Entzug der Begutachtungserlaubnis (partielles Berufsverbot) für 1 Jahr und 10x Honorar zurück
    • erneute Zulassung nur nach erfolgreicher Bearbeitung von drei Mustergutachten
    • bei Wiederholung nach erneuter Zulassung zur Begutachtung endgültiger, lebenslanger Entzug der Begutachtungserlaubnis.


    Werden Unregelmäßigkeiten gefunden, könnte ein analoges System greifen. Nur wenn Unregelmäßigkeiten nachhaltig teurer sind als der Gewinn würde schnell Recht und Ordnung herrschen. Ab einer bestimmten Punktezahl könnten GutachterInnen von Aufträgen durch Gerichte ausgeschlossen werden.
     



    Literatur (Auswahl) > Literatur der und zur Antipsychiatrie.
     
    • Albrecht, Wilma, Ruth (o.J). Buchbesprechung Sabine Rückert Unrecht im Namen des Volkes in Justizskandal Psychiatrie [GB]
    • Amnesty International (Alljährlich). Länderberichte, Stichwort "Psychiatrie".
    • Amnesty International (1980, Hrsg.). Sowjetunion Kritik - ein Verbrechen? - Kurzbroschüre. Bonn: Eigenverl.
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    • Behnke, Klaus &  Fuchs, Jürgen  (1995, Hrsg.). Zersetzung der Seele. Psychologie und Psychiatrie im Dienste der Stasi. Hamburg: Rotbuch
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    • Deiseroth, Dieter & Falter, Annegret  (2010, Hrsg.). Whistleblower in der Steuerfahndung: Preisverleihung 2009 - Rudolf Schmenger, Frank Wehrheim. BWV Berliner-Wissenschaft. [GB]
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    • Foucault, Michel (dt. 1973, franz. 1961). Wahnsinn und Gesellschaft. Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
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    • Müller, Jürgen &  Hajak, Göran  (2005). Willensbestimmung zwischen Recht und Psychiatrie: Krankheit, Behinderung, Berentung, Betreuung (MedR Schriftenreihe Medizinrecht). Berlin: Springer.
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    • Rasch, Wilfried (2001). Gefährliche Psychiatrie. Bonn: DFG forschung, 4/2001, 25-26.
    • Reissner, Arthur (1905). Die Zwangsunterbringung in Irrenanstalten und der Schutz der persönlichen Freiheit. Vorwort von Albert Eulenburg. Berlin: Urban & Schwarzenbg. [- Reichs-Justizamt 770, 107 - Enthält unter anderem: Straflose Freiheitsberaubung an Geisteskranken; Der Charakter der geistigen Erkrankung; Recht des Staates, dritter Personen, des Vormundes und des Pflegers; Die wissenschaftliche Zuverlässigkeit des attestierenden Arztes]
    • Schneider, Carl (1939, Hrsg.). Literaturbericht zu Band 106: Bericht über die psychiatrische Literatur im Jahre 1937. Red. Helmut Müller. Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie und physisch-gerichtliche Medizin. Offizielles Organ der Psychiatrischen Abteilung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Neurologie. Berlin: de Gruyter.
    • Schröter, Sonja (1994). Psychiatrie in Waldheim / Sachsen (1716 - 1946). Frankfurt aM: Mabuse-Verlag.
    • Schwenk, Eva (2004). Fehldiagnose Rechtsstaat. Die ungezählten Psychiatrieopfer. Norderstedt: Books on Demand. [Die Wahrheit über unsere Gesellschaft erfahren wir dort, wo Menschen auf verantwortliches Handeln angewiesen sind. Zum Beispiel in der Psychiatrie. Was treiben Politik, Ärzteschaft und Justiz mit Menschen, die psychisch leiden, die angeblich selbst nicht wissen, was sie tun? Es ist längst an der Zeit, davon zu erfahren; weil ein Rechtsstaat keiner ist, wenn seine Gesetze nicht für alle gelten. Das Buch dokumentiert Verbrechen an psychiatrischen Patienten, begangen aufgrund einer unwissenschaftlichen Diagnostik. Wo Psychiatrie und gesellschaftliche Strukturen aufeinander treffen, deckt es auf, welche primitiven und daher unglaublichen Mechanismen diese Verbrechen ermöglichen. Auf erschreckende Weise wird dem Leser das allgemeine Verständnis von psychischem Erleben ebenso klar, wie die Notwendigkeit einer Erarbeitung von Kontrollkriterien für die psychiatrische Praxis. Die Autorin ist Diplom-Psychologin. Durch ihre Tätigkeit als gerichtliche Betreuerin psychiatrischer Patienten hat sie von Menschenrechtsverletzungen in einer psychiatrischen Klinik erfahren, sie dokumentiert und bei der zuständigen Aufsichtsbehörde eine Untersuchung eingefordert, die niemals stattgefunden hat.]
    • Süß, Sonja (1998). Politisch mißbraucht? Psychiatrie und Staatssicherheit in der DDR. Berlin_ Ch. Links
    • Unger, Heinrich (1898). Die Irrengesetzgebung in Preussen neben den Bestimmungen über das Entmündigungsverfahren sowie die Einrichtung und Beaufsichtigung der Irrenanstalten. Nach deutschem Reichs- und preussischem Landesrecht dargestellt. Berlin: Siemenroth.
    • Watson, Peter (1982). Psycho-Krieg. Möglichkeiten, Macht und Mißbrauch der Militärpsychologie. Düsseldorf: Econ.
    • Wehrheim, Frank & Gösele, Michael (2011). Inside Steuerfahndung. Ein Steuerfahnder verrät erstmals die Methoden und Geheimnisse der Behörde. München: Riva.
    • Weil, Francesca (2007). Zielgruppe Ärzteschaft: Ärzte als inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (Berichte und Studien). Göttingen: V&R Unipress.




    Links (Auswahl: beachte)
    Prognosen in der Psychiatrie.

    Missbrauch in und mit der forensischen Psychologie und Psychiatrie

    • Liste Psychiatrisierung als Disziplinierungsmittel des Staates.
    • Psychiatrieopfer. * Anhang *
    • Eva Schwenk: Fehldiagnose Rechtsstaat" Die ungezählten Psychiatrieopfer.
    • https://www.textatelier.com/index.php?id=996&blognr=4031
    • blog Mißbrauch psychiatrischer Gutachten.
    • https://www.frblog.de/weimar/
    • https://igelin.blog.de/2012/03/21/vergewaltiger-polizeiuniform-13248121/




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    ___
    freiwillige Selbstkontrolle Hierzu kann man die institutionsinternen Gremien rechnen, wie Schieds- oder Ethikkommissionen, Beschwerdestellen und hauseigene Ombudsleute, Qualitätssicherung, Qualitätsmanagement, Ausbildungs- und Zertifizierungshürden, nicht selten nur eine Alibi- oder Feigenblattfunktion, um nach außen hin etwas vorweisen zu können, aber auch Marktzugangskontrollinstanzen und Gelddruckmaschinen für die Etablierten. Sieht man sich z.B. an, was für forensisch-psychiatrische  Gutachten im Umlauf sind, auch von der sog. crème de la crème, etwa im Fall Mollath, so kann man nur noch schockiert und konsterniert mit dem Kopf schütteln, vor allem, wenn man bedenkt, was z.B. die DGPPN für Zertifizierungsanforderungen stellt bzw. das letzte Heft Forens Psychiatr Psychol Kriminol 2012,6,4  mit dem Schwerpunktthema: Forensische Psychiatrie und Psychologie auf dem Prüfstand: Qualifizierung und Zertifizierung, dann kann man sich nur an den Kopf greifen, umso mehr, wenn man bedenkt, was Prof. Dr. Kröber sich bei Mollath fehlgeleistet hat.
        Thomas Wolf  gibt in Zur Qualität forensischer Gutachten aus strafrechtlicher Sicht folgende "Zusammenfassung Der Beitrag stellt die grundlegenden Anforderungen an Gutachten im Strafprozess, die in vielfältigen Aufgabenstellungen auftreten, dar, zeigt die Abgrenzungslinien zwischen Sachverständigem und Gericht auf, benennt wesentliche Fehlerquellen und ihre Ursachen und weist auf die Folgen schlechter Gutachten hin. Gefordert werden eine wesentliche Verbesserung der Aus- und Fortbildung der Gutachter, aber auch der auftraggebenden Richter, Staatsanwälte und Vollzugsbeamten sowie eine neue Kultur des gegenseitigen Austausches."
        Dem ist nichts hinzufügen.
    ___
    Herrmann’s Triumph über Hans-Jürgen Möller [Q]
    "Teppichhändler Herrmann siegt nach über 14 Jahren Prozeßdauer gegen Psychiatrie-Professor Hans-Jürgen Möller. Der hatte ihn für geisteskrank erklärt, ohne ihn vorher persönlich zu untersuchen. Jetzt muß er 15000 € Schmerzensgeld zahlen. (überarbeitete Version) Mehr Informationen zu diesem Thema unter: www.merkur-online.de www.sueddeutsche.de www.spiegel.de www.bild.de www.zwangspsychiatrie.de."
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    Ombudseinheit
    Name für eine mit Sondervollmachten - ähnlich den Steuerfahndern - ausgestattete Sondereinheit, die jederzeit ohne Vorwarnung in ihrem Bereich auftauchen und Kontrollen durchführen kann. So könnte im Gesundheitswesen eine solche Ombudseinheit "Hippokrates" heißen, im Finanzsektor "Pecunia", im Justizwesen,  "Justizia".  Wir könnten dann vielleicht öfter in der Zeitung lesen: Die Ombudseinheit "Justizia" hat bei Richter XYZ kinderpornografisches Material sichergestellt oder Schweizer Nummern Konten oder Kommunikationsdaten zu kriminellen Kreisen gefunden ...
    ___
    WHO-Materialsammlung zur psychischen Gesundheit [PDF]:
        "3.2 Menschenrechtsverletzungen
    Einer der wichtigsten Gründe für die Unerlässlichkeit einer menschenrechtsorientierten Gesetzgebung zur psychischen Gesundheit basiert auf erlittenen und andauernden Verletzungen von Menschenrechten. Teile der Öffentlichkeit, bestimmte Gesundheitsbehörden und sogar einige Gesundheitsfachkräfte haben zu verschiedenen Zeiten und an unterschiedlichen Orten die Rechte von Menschen mit psychischen Störungen auf eklatante und extrem missbräuchliche Art und Weise verletzt – und in einigen Fällen werden fortwährend derartige Verstöße begangen. In vielen Gesellschaften sind Menschen mit psychischen Störungen extrem harten Lebensumständen ausgesetzt. Zum Teil ist die wirtschaftliche Marginalisierung dafür verantwortlich; Diskriminierungen und fehlende gesetzliche Schutzmechanismen gegen unzulässige und missbräuchliche Behandlung sind jedoch wichtige Faktoren. Der Freiheitsentzug von Menschen mit psychischen Störungen erstreckt sich häufig über lange Zeiträume, ohne dass ein gesetzliches Verfahren zugrunde liegt (manchmal liegt sogar ein unfaires gesetzliches Verfahren zugrunde, z. B. wenn Inhaftierungen ohne strenge zeitliche Begrenzungen oder regelmäßige Berichterstattungen zulässig sind). Die Betroffenen werden oft mit Zwangsarbeit belegt, in lebensfeindlichen institutionellen Einrichtungen vernachlässigt und es fehlt ihnen an grundlegender Gesundheitsversorgung. Darüber hinaus werden sie – häufig in psychiatrischen Einrichtungen – gefoltert und anderen grausamen, unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlungen unterzogen, einschließlich sexueller Ausbeutung und körperlichem Missbrauch.
        Des Weiteren werden einige Menschen zur Behandlung in psychosoziale Einrichtungen eingewiesen, in denen sie gegen ihren Willen ein Leben lang bleiben müssen. Ob für die Einweisung und Behandlung eine Einwilligung erteilt wurde, wird nicht abgeklärt, und nicht immer finden unabhängige Beurteilungen des Geistesvermögens statt. Das bedeutet, dass viele Menschen zwangsweise in Einrichtungen festgehalten werden können, obgleich sie in der Lage sind, Entscheidungen über ihre Zukunft zu treffen. Dagegen stellt die bei Bettenmangel unterlassene Einweisung stationär behandlungsbedürftiger Menschen sowie deren vorzeitige Entlassung (die zu hohen Wiedereinweisungsquoten und manchmal sogar zum Tod führen kann) eine Verletzung des Rechts auf Behandlung dar.
        Menschen mit psychischen Störungen laufen sowohl innerhalb als auch außerhalb des institutionellen Zusammenhangs Gefahr, in ihren Rechten verletzt zu werden. Selbst innerhalb ihrer Gemeinden und Familien gibt es Fälle, in denen Menschen z. B. in geschlossenen Räumen eingesperrt, an Bäume angekettet oder sexuell missbraucht wurden."
    ___

    Querverweise
    Standort: Kontrolle forensischer Begutachtungen.
    *
    Missbrauch in der forensischen Psychologie und Psychiatrie [In Arbeit]
    Potentielle Fehler in forensisch-psychopathologischen Gutachten.
    Juristisches Denken. Gibt es eine kognitive Eigenwelt der Rechtswissenschaft? Erörtert am Beispiel Betreuung und Geschäftsfähigkeit.
    Forensisch psychologisch-psychopathologische Schuldfähigkeitsprüfung.
    Einsicht und Einsichtsfähigkeit in Recht, Psychologie, Psychopathologie und Psychiatrie.
    Zur Theorie und Praxis des Sachverständigengutachtens der Geschäftsunfähigkeit.
    Unrecht im Namen des Rechts: Kapitalrecht - Justizkritik.
    Überblick Forensische Psychologie.
    Beweis und beweisen in Kriminologie und Recht.
    *
    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site: www.sgipt.org
    z.B. Forensische Psychologie site: www.sgipt.org. 
    *
    Dienstleistungs-Info.
    *

    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Kontrolle forensischer Gutachten und ihres Missbrauchs in Psychologie und Psychiatrie, Staat, Justiz, Polizei und Verwaltung. Erlangen: IP-GIPT: https://www.sgipt.org/forpsy/PsyMissbr/FGAK.htm
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    korrigiert: 19.01.2013 irs



    Änderungen Kleinere Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet und ergänzt.
    19.01.13    Endnote Freiwillige Selbstkontrolle eingeführt.