Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=00.05.2018
Internet Erstausgabe, letzte Änderung: 21.08.24
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel
Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
Mail:_sekretariat@sgipt.org_
Zitierung
& Copyright
Anfang_
Kontrollierte
Selbsterkundung & Einzelfallversuch_Datenschutz_Rel.
Aktuelles _Überblick_Überblick
Wissenschaft _Rel.
Beständiges_ Titelblatt_Konzept_Archiv_Region_Service
iec-verlag___ _Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Wissenschaft,
Bereich ... und hier speziell zum Thema:
Kontrollierte Selbsterkundung
und Einzelfallversuch durch Erfassen und Ausdrücken innerer Wahrnehmung
in Psychologie, Psychopathologie
und Psychotherapie
Originalarbeit von Rudolf
Sponsel, Erlangen
_
Editorial
Die wichtigste Erkenntnisquelle in der Psychologie ist der Mensch,
sein Erleben und Verhalten. Das Erleben
kann nur über Selbsterkundung der inneren Wahrnehmung gründlich
und ergiebig studiert werden, denn die innere
Wahrnehmung (Brentano 1874) ist
das Fundament der Psychologie (Wundt
1888). Das aber will richtig gelernt und angewandt sein, was die akademische
Psychologie seit ihrer Entstehung bis zum heutigen Tag weitgehend ignoriert
(Ausnahmen: klinische Psychologie z.B. bei Toman,
Psychotherapie, personenzentrierte Psychologie, qualitative Sozialforschung).
Man sucht also vergeblich nach Arbeiten in der Psychologie, die sich genau
diesem Problem widmen, wie man Erleben a fundamentis erkundet.
In der experimentellen Psychologie spielt die Instruktion
der Versuchsperson praktisch keine inhaltlich nennenswerte Rolle, Ausnahme
Lewin. Und in den
"Methodologischen Grundlagen der Psychologie" in der Enzyklopädie
der Psychologie (1994) kommt das Wort "Exploration" oder "Erkundung" im
Sachregister gar nicht vor. Der akademischen Psychologie fehlt weitgehend
das genuin psychologische Fundament. Die Selbsterkundung der inneren Wahrnehmung
ist bei dem Streit über die Selbstbeobachtung weitgehend unter die
Räder gekommen, obwohl es keinen Zweifel geben kann, dass es "Selbstbeobachtung"
gibt, wenn man darunter innere Wahrnehmung im Sinne Wundts
(1888) versteht. Diesem relativ unerträglichen Zustand will
diese Seite abhelfen. Hier geht es genau darum, wie man kontrollierte Selbsterkundung
der inneren Wahrnehmung durchführen kann und sollte. Das geht zweifellos
am besten mit einem subjektwissenschaftlichen
Ansatz in einem explorativen Dialog.
Die innere Wahrnehmung ist das A und O des Erlebens,
es spielt in fast jedermensch Leben eine kaum zu überschätzende
Rolle. Bewusstes merken oder erleben, was man will,
wünscht,
fühlt,
denkt,
vorstellt,
empfindet,
wahrnimmt,
vor
hat oder
plant, wie man beieinander ist,
geschieht außerhalb des Schlafes nahezu ununterbrochen im sog. Bewusstseinsstrom
(James).
Innere Wahrnehmung bedeutet, ich erlebe, was in
mir vorgeht. Im allgemeinen lässt sich das nur im Nachhinein und nicht
zeitgleich feststellen, obwohl die Konstruktion eines ICH und MICH, wie
sie William
James durchgeführt hat, es rein theoretisch und grundsätzlich
zulassen sollte. Ohne Zweifel besteht der Mensch aus zweien, was auch unsere
Sprache und Grammatik belegt. Der Mensch kann über sich selbst nachsinnen,
sich selbst zum Objekt machen, Aussagen und Wertungen über sich treffen.
Der Mensch kann Subjekt und Objekt zugleich sein. An dieser Stelle empfiehlt
sich aber Wittgensteins Warnung: "Die Philosophie
ist ein Kampf gegen die Verhexung des Verstandes durch die Mittel unserer
Sprache."
Wir müssen also erwägen, dass das ICH und MICH, SUBJEKT und OBJEKT
nur artefizielle Konstruktionen sind, denen keine echte Referenz zugrunde
liegt. Aber auch das ist noch nicht richtig und gründlich erforscht,
was wiederum daran liegt, dass keine einfachen und gründlichen Routinen
für kontrollierte Einzelfallerkundungen innerer Wahrnehmungen
entwickelt wurden, die jeder mit sich selbst durchführen kann. Der
Fortschritt der Psychologie steht und fällt damit, denn dubiose Faktorenanalysen
und läppsch-nichtssagende Signifikanztests
helfen nicht weiter.
Einfuehrung: Grundbegriffe
und Voraussetzungen
Innere Wahrnehmung
Unter innere Wahrnehmung verstehen wir hier, sein Erleben
erfassen können. Wir gehen hier davon aus, dass jeder Mensch direkt
erlebt und ausdrücken kann, was in ihm vorgeht. Aber dabei kann es
viele Schwierigkeiten und Unklarheiten geben. Die Frage ist daher, wie
man helfen kann, dass Menschen wie du und ich, ihr Erleben differenziert
erfassen, ausdrücken und darstellen können.
Innere Wahrnehmung
nach Brentano 1874 [bei Brentano g e s p e r r t hier fett]
"§ 2. Die Grundlage der Psychologie wie der Naturwissenschaft
bilden Wahrnehmung und Erfahrung, Und zwar ist vor allem die innere
Wahrnehmung der eigenen psychischen Phänomene, welche für
sie eine Quelle wird. Was eine Vorstellung, was ein Urteil, was Freude
und Leid, Begierde und Abneigung, Hoffnung und Furcht, Mut und Verzagen,
was ein Entschluß und eine Absicht des Willens sei, davon würden
wir niemals eine Kenntnis gewinnen, wenn nicht die innere Wahrnehmung in
den eignen Phänomenen es uns vörführte. ;
Man merke aber wohl, wir sagten innere Wahrnehmung, nicht innere
Beobachtung
sei diese [> 41] erste und unentbehrliche Quelle. Beides ist wohl zu unterscheiden.
Ja die innere Wahrnehmung hat das Eigentümliche, daß sie nie
innere Beobachtung werden kann. ..."
Wir verwenden im folgenden innere Wahrnehmung synonym
mit Erleben.
Erleben > ausführliche
Analyse.
Ganz typisch für die Psychologie des Erlebens ist, dass das Erleben
oft als unscharfe und flüchtige Ganzheit erlebt wird, die schwer zu
greifen ist: je mehr man seine Aufmerksamkeit versucht zu fokussieren,
desto mehr verändert oder desto eher verflüchtigt sich oft die
Bewusstseinsfigur, die man ausgewählt hat.
Viele konstruierte bewusste und weniger bis nichtbewusste
„Elemente“ spielen in der Wirklichkeit des Erlebens zusammen. Was sich
im Geiste, also theoretisch und rein sprachlich so einfach aufschlüsseln
und differenzieren lässt, erweist sich faktisch meist als flüchtige
und unscharfe Schimäre. Dieses Phänomen brachte die PsychologInnen
nicht nur zur Blütezeit ihrer wissenschaftlichen Autonomie
um die Jahrhundertwende 1900 zur Verzweiflung und schließlich zur
Resignation. Weil man nicht erkannte und als Realität annahm, wie
objektiv schwierig die Erfassung des subjektiven Erlebens war und widmete
daher dem Aufbau einer tragfähigen Basis nicht die nötige Energie.
Die Ganzheit wurde zwar sehr klar von den GestaltpsychologInnen gesehen
und nicht nur berücksichtigt, sondern sondern sogar zum Programm erhoben.
Das hat aber gerade nicht zu einer Entwicklung und Differenzierung beigetragen,
sondern eine solche eher verhindert, obwohl so wichtige Konzepte wie Figur
und Hintergrund bereit gestellt wurden. Wie kann ich ein unscharf gespürtes
Gefühl zur Figur meines Erlebens machen? Wie muss ich das machen,
damit es sich nicht gleich verändert oder verflüchtigt? Diese
wichtigen Probleme wurden nicht angemessen mit Standardroutineverfahren
gelöst.
Was kann man alles erleben, innerlich wahrnehmen?
Hamburger Forschungswerkstatt Dialogische Introspektion
Erfahrung Im Gedächtnis gespeichertes
und verarbeitetes Erleben im Zeitverlauf.
Beobachtung Gerichtete oder gerichtet-verdichtete
(konzentrierte) Aufmerksamkeit
auf ein Geschehen.
Kontrollierte Beobachtung
Dokumentierte
Beobachtung.
Selbstbeobachtung
Querverweis: Das
sog. Bewußtseins- und Introspektionsproblem in der Psychologie
...
Um die Introspektions- oder Selbstbeobachtungsmöglichkeit tobte
vor allem um die 19. Jahr-hundertwende eine wenig ergiebige Auseinandersetzung.
Aus heutiger Sicht ist dies, vergegenwärtigt man sich das Eingangszitat
von Wundt 1888 nicht sehr verständlich, weil er – aus meiner Sicht
im Einklang mit Franz Brentanos grundlegenden Arbeiten – den Sachverhalt
zeitlos auf den Punkt gebracht hat: das Fundament der ganzen Psychologie
ist die innere Wahrnehmung.
Das Problem der Gründerzeit der Psychologie
war, dass diese innere Wahrnehmung nicht angemessen differenziert, klassifiziert
und empirisch-experimentell fundiert wurde. Brentano und Wundt waren sehr
nahe dran. Warum sie ihr richtigen Grundüberlegungen nicht systematisch,
praktisch-konkret, empirisch-experimentell ausgeführt haben, ist eine
interessante psychologie- und wissenschaftsgeschichtliche Frage , der ich
hier aber nicht weiter nachgehen, sondern mich auf die Ausarbeitung des
Fehlenden konzentrieren möchte.
Hartmut Schulze (2010, S. 164f) schreibt zur Geschichte der Introspektion:
„In der klassischen Phase der Introspektion um die Jahrhundertwende
von 1900 gab es bemerkenswerte Unterschiede im Verständnis dessen,
was u.a. Clemens Brentano (1874/ 1955), Wilhelm Wundt (1888, 1907),
Karl Bühler (1907) oder William James (1890) unter Introspektion verstanden.
Für eine Neubeschäftigung mit Introspektion als Methode zur Erforschung
innerer Bewusstseins- und Erlebensprozesse liefern die da-mals erarbeiteten
Definitionen gleichermaßen eine Basis und einen Rahmen zur notwendigen
Auseinandersetzung und Abgrenzung. [>165]
Etymologisch setzt sich Introspektion aus dem lateinischen Verb spectare
für schauen und der Vorsilbe intro für hinein, nach innen zusammen.
Ganz in diesem Sinne handelt es sich bei der Verwendung der Introspektion
in der Alltagspraxis um eine Art „Innenschau“, in deren Mittelpunkt das
eigene Denken, Fühlen und Erleben steht. Umgangssprachliche Äquivalente
finden sich z.B., wenn von einem „In-sich-Hineinhören“, einem Befragen
von „Herz-und-Bauch“ oder dem Folgen der „inneren Stimme“ die Rede ist.
William Lyons konstatiert einen Konsens in unserer heutigen westlichen
Kultur, den er als allgemein anerkannte Überzeugung beschreibt, sich
darüber bewusst werden zu können, was in einem selbst abläuft
(Lyons, 1986, S. 1). Selbstwahrnehmung stellt eine im Alltag häufig
genutzte Möglichkeit dar, sich der eigenen Gedanken und Gefühle
zu vergewissern. Eine so verstandene Introspektion als unspezifische Innenschau
findet sich im alltäglichen Leben z.B. im Kontext von persönlichen
Entscheidungen als eine wertgeschätzte Klärungsmethode. Introspektion
ist in der Alltagspraxis u. a. durch ihre unsystematische und zumeist spontane
Anwendung gekennzeichnet. Meistens handelt es sich um ein rückblickendes
Vergegenwärtigen von Gedanken und Gefühlen, die man in der Erinnerung
mit einem kürzer oder länger zurückliegenden Ereignis verbindet.“
Der wissenschaftliche Purismus steht in krassem Gegensatz zur Alltagserfahrung
fast eines jeden Menschen. Nichts ist dem Menschen uNB näher und natürlicher
als sein eigenes Erleben. Beide Seiten haben aber recht. Sie betrachten
nur unterschiedliche Aspekte.
Beobachtung innerer
Wahrnehmung
Es ist fraglich, ob innere Wahrnehmungen beobachtbar sind. Innere Wahrnehmung
wird erlebt und erfasst, aber sobald man sie direkt beobachten will, entgleitet
sie und entzieht sich damit der Beobachtung. Stellt man sich z.B. den Buchstaben
"A" vor, so gelingt dieses Vorhaben im allgemeinen. Ich kann "A" in meiner
Vorstellung "sehen", auch länger. Beobachte ich nun die innere Wahrnehmung
der Vorstellung von "A"? Etwa wie sich "A" bildet, formt, verändert?
Meine Erfahrung besagt: ja, das ist möglich. Ich kann in meiner Vorstellung
ein "A" erzeugen, es sich formen und verändern lassen. Das folgt schon
aus der Möglichkeit der Bewustseinslenkung, wie man sie z.,B. bei
Grübeln, Zwängen, Phobien einsetzen kann. Als Grundübung
wird in der Regel "durch die Wohnung gehen und beschreiben man sie in der
Vorstellung "sieht". Sofern diese Vorstellung gelingt, was fast immer der
Fall ist, wenn jemand überhaupt
vorstellen kann, kann ich beobachten, wie der Vorstellungsfilm
durch
die Wohnung gehen verläuft. Das ist ein klarer Beweis für
die Möglichkeit der Selbstbeobachtung bei der Durchführung einer
Vorstellungsaufgabe.
Kontrollierte
Beobachtung innerer Wahrnehmung
Man kann innere Wahrnehmung kontrollieren, wenn man z.B. Reize präsentiert
und fragt, was die Versuchsperson wahrnimmt. Präsentiere ich etwa
ein Bild des Eifelturms und eine sonst gesunde Versuchsperson sagt,
sie nehme eine Mausefalle wahr, dann darf man wohl schließen,
dass die Wiedergabe der inneren Wahrnehmung falsch ist. Die innere Wahrnehmung
wird also über äußere Wahrnehmung kontrollbar.
Unterschwellige Wahrnehmung - nichtbewusste
Wahrnehmung
Experiment (ohne
Kontrollbedingung)
In einem Experiment wird unter bestimmten Bedingungen die sogenannte
unabhängige Variable u systematisch verändert, um zu sehen, wie
sich daraufhin die abhängige Variable a verändert. a = f(u).
Diese Veränderungen kann man in einer Tabelle (Wertetafel) anschreiben.
Experiment mit Kontrollbedingung
Anmerkung: Wie naturwissenschaftlich orientierte Bewusstseinsexperimente
möglich - und wünschenswert - sind, hat Werth
(1983) gründlich dargelegt.
Forschungsmethoden
zur Erkundung der inneren Wahrnehmung
Die Erkundung der inneren Wahrnehmung oder des Erlebens ist nahezu jederfrau
zugänglich. Die meisten Philosophen und Psychologen haben es aber
nicht für nötig befununden, hierzu systematische Selbst-Versuche
anzustellen und konkret und operational zu dokumentieren. Und deshalb gibt
es seit Jahrtausenden in Philosophie und Wissenschaft so viel substanzloses
Meinen und Geschwätz zum Erleben. Brentano (1874) hat zwar die Grundsätze
formuliert, bekräftigt von Wundt (1888), aber die Grundsätze
wurden nicht systematisch zu Anwendungen ausgeführt. Ich werde im
folgenden zeigen, wie es gemacht werden kann - und auch sollte - um hier
ein tragfähiges wissenschaftliches Fundament zu schaffen, auf das
aufgebaut werden kann.
Das Erleben von Menschen ist besonders wichtig in den Bereichen:
-
Erhebungen in Beratung, Medizin, Psychopathologie und Psychotherapie
-
Therapien in Medizin, Psychopathologie und Psychotherapie
-
Tatbestandsermittlung in der Justiz
Kontrollierte Selbstversuche
Zu einem kontrollierten Selbstversuch gehören:
-
Beschreibung der Aufgabe
-
Beschreibung der Methode
-
Ort, Beginn, Ende und Dauer
-
Beschreibung des Ablaufs
-
Beschreibung kurz bündig des Ergebnisses
Möglichkeiten des Vorgehens
-
Ab und zu innehalten und sich fragen was in einem vorging
-
Sein Erleben und inneres wahrnehmen beschreiben
-
Sich Fragen zum erleben und inneren wahrnehmen stellen und beantworten
-
Laut denken (Würzburger Schule) und aussprechen was in einem vorgeht
-
Thematische Anregungen bearbeiten: Beschäftigen Sie sich bitte mit
Thema ... und notieren Sie, was Ihnen dazu durch den Kopf ging.
-
Was ist in den letzten x Minuten in Ihnen vorgegangen?
Übung zum Unterschied zwischen selbst beobachten
und innerem wahrnehmen
Die innerere Wahrnehmung geschieht von sich aus, das ICH ist passiv,
es erfasst und erlebt, das innere Geschehen. Selbst beobachten ist aktiv
und wirkt wie von außen kommend. Richte sich die Selbstbeobachtung
auf das Erleben, verschwinden die inneren Wahrnehmungen. Einfache Übung:
Schließen Sie die Augen, richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihr
Erleben. In meinem Selbstversuch (26.05.18, 14.50 am Schreibtisch vor dem
Computer) "sehe" ich dunkel, anmutungsmäßig einen flachen dunklen
Raum, in dem nichts geschieht. Der zunächst dunkle Raum wird durch
hellere, dunkelbläuliche Flecken aufgehellt und von einigen wneigen
dunklen Strängen durchzogen. Aber im Bewusstsein, im Erleben ist kein
Thema, keine Geschichte, kein Geschehen.
Die Standardübung hierzu ist: Beschreiben Sie, was in Ihnen vorgeht.
Das Vorgehen besteht in einer Folge von: Erleben - Beschreiben
* Erleben - Beschreiben * Erleben - Beschreiben * ...
* ... Es kann auch eine thematische Anregung gegeben werden. Eine weitere
Möglichkleit ist, einzelne Erlebensformen abzufragen (Quelle):
Erkundung des eigenen Bewusstseins -
Status-Fragen zum Bewusstseins
01 Bin ich wach?
02 Wie wach bin ich?
03 Bin ich klar?
04 Bin ich ausgeruht?
05 Belastet mich etwas?
06 Welche Pläne oder Ideen beschäftigen
mich im Moment?
07 Wie kann ich mein Bewusstsein leeren und damit
sozusagen auf "neutral" stellen?
Bewusstsein leeren oder neutral
stellen
01 Ich setze mich
02 lege ein weißes A Blatt auf meine Oberschenkel
03 meine Augen haben etwa 30-35 cm Abstand zu dem
weißen Blatt
04 ich betrachte für ca. 1 Minute das weiße
Blatt und fixiere es, ich bin nur auf die fixierende Wahrnehmung
des weißen Blattes eingestellt
05 ich bin offen für das, was auf dem Blatt
geschieht, falls etwas geschieht
06 nach ca. 1 Minute notiere ich, was ich bei der
Fixierung des weißen Blattes wahrgenommen habe
Vorversuche IRS und RS am 20. und 21.05.2018
IRS 21.05.2018, 09.38-39.
Mitte des Blattes fixiert, A4 Hochformat auf den Oberschenkeln, ca.
35 cm Augenentfernung. Oberhalb und unterhalb der Linien weiß gesehen.
Zwischen den Linien herum unregekmäßige spinnenwebartige gelb-grüne
Linien, etwas dicker als im Beispiel in der Zeichnung. In der Mitte ein
heller (weißer) Kreis.
RS Fragestellung: Erkundung des eigenen Bewusstseins
Was gehört zu meinem Bewusstsein? 21.05.2018, 11.20: Schlaf, wach
sein, wahrnehmen, empfinden, denken, erinnern, vorstellen, planen, erleben,
fühlen, spüren,
Foren durchsuchen
Das was jemand schreibt muss in seinem Bewusstsein gewesen sein. So
gesehen sind auch Texte, die gepostet werden, als Erlebensberichte verwertbar.
Aber Texte repräsentieren nicht die ganzen Bewusstseinsinhalte, sondern
sie sind gefiltert und kontrolliert.
Literatur (Auswahl)
Links (Auswahl: beachte)
Glossar,
Anmerkungen und Fußnoten > Mentale
Begriffe > Eigener
wissenschaftlicher Standort.
1)
GIPT= General and
Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
__
Autonomie
Der Beginn wird oft mit dem Jahr 1879 angegeben, das Jahr, in dem Wilhelm
aus privaten Mitteln, das erste psychologische Labor in Leipzig aufbaute.
__
Brentano 1874
Hier zitiert nach der Ausgabe von 1924 im Meiner-Verlag, herausgegeben
von Oskar Kraus.
__
Eisler "Wahrnehmung, innere
Wahrnehmung, innere oder unmittelbare, ist das psychische Erleben in
seiner (konkreten) Bewußtheit als solches, als Bewußtseinsvorgang
(s. d.), Während durch die »äußere« Wahrnehmung
Erlebnisse auf Objekte (s. d.) außer uns bezogen werden, besteht
die innere Wahrnehmung, im weitesten Sinne, in dem Bemerken psychischer
Vorgänge oder in dem mehr oder weniger aufmerksamen psychischen (s.
d.) Erleben selbst. In einem engeren Sinne ist die psychische Wahrnehmung
die »Reflexion« (s. d.), d.h. die Zurücklenkung der Aufmerksamkeit
von der Außenwelt weg auf die Tatsache des Erlebens (Empfindens,
Vorstellens u.s.w.) selbst, das konkrete Wissen um ein solches Erleben
als eines Zustandes oder Aktes des Subjekts, durch unmittelbare (nicht
begriffliche) Beziehung auf dieses, durch Selbstbesinnung, deren Ausdruck
ein Urteil über das eigene Erleben ist. Da die innere Wahrnehmung
nichts ist als das sich selbst zur Bewußtheit steigernde Bewußtsein
selbst, geht sie nirgends über das Erleben hinaus, und ihr Gegenstand
hat demnach unmittelbare Realität, d.h. er wird als das genommen,
beurteilt, was er ist, nicht als Zeichensystem für ein Transzendentes.
Gleichwohl ist er auch einer Verarbeitung durch das Denken unterworfen,
und sind auch auf dem Gebiete der innern Wahrnehmung Irrtümer im einzelnen
(betreffs der Art der Koordinationen u.s.w.) möglich. Zwar wird durch
die Anschauungsform der Zeit (s. d.) das Wesen der Ichheit (s. d.) gleichsam
auseinandergezogen, es kommt nicht als reines An-sich, nicht adäquat
zur Erkenntnis, aber qualitativ wird die Ichheit durch die innere Wahrnehmung
doch nicht verändert, nicht zur Erscheinung einer ontologisch ganz
anders gearteten Realität, etwa eines Ungeistigen, gemacht. Daß
der Gegenstand der »inneren« Wahrnehmung etwa absolute Realität
hat, das Für-sich-sein, An-sich (s. d.) des Menschen u.s.w. sei, das
steht nicht schon durch die innere Wahrnehmung fest, sondern kann erst
durch kritische Besinnung plausibel gemacht werden. Den Standpunkt der
innern Wahrnehmung nimmt die Psychologie (s. d.) ein, während die
Naturwissenschaft das Erlebte zu einem begrifflichen Zeichensysten transzendenter
Faktoren verarbeitet. die Metaphysik kann noch den äußeren durch
den inneren Standpunkt universell ergänzen. Aus wiederholten inneren
Wahrnehmungen geht die innere Erfahrung (s. d.) hervor.
Die Lehre von der inneren Wahrnehmung bildet in
älterer Zeit meist einen Bestandteil der Lehre vom inneren Sinn (»sensus
interior«), der sowohl als Gemeinsinn (s. d.), wie als Fähigkeit
inneren Erlebens, Reflektierens, Vorstellens u.s.w. gilt.
Dem Gemeinsinn (s. d.), koinê aisthêsis,
schreibt ARISTOTELES auch die Wahrnehmung des Empfindens zu (De memor.
1. De somn. 2). Er lehrt eine noêsis noêseôs (Eth. Nic.
IX, 9). CICERO spricht von »tactus interior« (Acad. II, 7,
20). PLOTIN hat den Begriff der synaisthêsis (s. Bewußtsein).
Nach AUGUSTINUS nimmt der innere Sinn das eigene
Empfinden wahr (De lib. arb. II, 4. De anim. IV, 20). »Nos arbitror
ratione comprehendere esse interiorem quendam sensum, ad quem ab istis
quinque notissimis sensibus cuncta feruntur« (De lib. arb. II, 23).
Nach SCOTUS ERIUGENA geht der innere Sinn auf die Verhältnisse der
Begriffe (De div. nat. II, 23). Eine Erkenntnisfunktion hat der innere
Sinn nach HUGO VON ST. VICTOR (De an. II, 4). AVICENNA unterscheidet fünf
innere Sinne: »phantasiae, quae est sensus communis« (Gemeinsinn),
»imaginatio«, »vis imaginativa« (»cogitativa«),
»vis aestimativa«, ,»vis memorialis et reminiscibilis«
(De an. IV, 1. vgl. M. Winter, Üb. Avic. Op. egreg. S. 28 ff.). Nach
THOMAS heißt der innere Sinn »communis« als »communis
radix et principium exteriorum sensuum« (Sum. th. I, 78, 4 ad 1).
»Sensus communis apprehendit sensata omnium sensuum propriorum«
(Contr. gent. II, 74. vgl. De pot. anim. 4). Es gibt vier »vires
interiores sensitivae partis«: »sensus communis«, »imaginatio«
»aestimativa«, »memoria« (Sum. th. I, 78, 4). WILHELM
VON OCCAM betrachtet den »sensus interior« als eine Quelle
anschaulicher Erkenntnis (In l. sent. I, 3, 5).
MELANCHTHON bestimmt den inneren Sinn als »potentia
organica intra cranicum ad cognitionem destinata excellentem actiones sensuum
exteriorum«. Er hat die Funktion der »diiudicatio« und
»compositio«, besteht aus »sensus communis«, »cogitatio
seu compositio«, »memoria« (De an. p. 174 ff.). Ähnlich
lehrt CASMANN (Psychol. anthropol. p. 359), welcher vom »actus reflexus«
spricht (l. c. p. 11, 89). Nach ZABARELLA gibt es »sensus communis«,
»phantasia« (und »memoria«) (De reb. nat. p. 720).
BOVILLUS erklärt: »Est enim sensus ut quaedam extertoris memoria
et ut penitior locus, in quo sensibilia spectra et colliguntur et reservantur«
(De sensib. 1, 1. De intell. 6. vgl. SUAREZ, De anim. I, 3, 30 CAESAR CREMONINUS,
L. VIVES, De anim. I, 31 ff.. CARDANUS, De variet. VIII, p. 154. CAMPANELLA,
G. BRUNO u. a.). - DESCARTES erklärt: »Nempe nervi, qui ad ventriculum,
oesophagum, fauces, aliasque interiores partes, explendis naturalibus desideriis
destinatas, protenduntur, faciunt unum ex sensibus internis, qui appetitus
naturalis vocatur. nervuli vero, qui ad cor et praecordia, quamvis perexigui
sint, faciunt alium sensum internum, in quo consistunt omnes animi commotiones«
(Princ. philos. IV, 190. Medit. IV. De hom. 4).
Die engere Bedeutung der inneren Wahrnehmung erhält
der »innere Sinn« bei LOCKE. Der innere Sinn (»internal
sense«) ist eins mit der »Reflexion« (s. d.). Er ist
»the notice which the mind takes of its own operations« (Ess.
II, ch. l, § 4), das Bewußtsein der eigenen seelischen Prozesse,
als eine Quelle der Erkenntnis (s. d.). »Diese Quelle von Vorstellungen
hat jeder ganz in sich selbst, und obgleich hier von keinem Sinn gesprochen
werden kann, da sie mit äußerlichen Gegenständen nichts
zu tun hat, so ist sie doch den Sinnen sehr ähnlich und könnte
ganz richtig innerer Sinn genannt werden« (ib.). HERBERT VON CHERBURY
bestimmt als Objekt des inneren Sinnes das Gute. das Gewissen ist der innere
Sinn, der »sensus communis« Nach LEIBNIZ ist der innere Sinn
(»sens interne«) der Einheitspunkt der verschiedenen Sinne
(»sens interne, où les perceptions de ces différents
sens externes se trouvent réunies« (Gerh. VI, 501. vgl. Apperzeption).
CHR. WOLF erklärt: »Mens etiam sibi conscia est eorum, quae
in ipsa contingunt... se ipsam percipit sensu quodam interno« (Philos.
rational. § 31). ähnlich BAUMGARTEN (Met. § 396, 534), BILFINGER
u. a. Nach FEDER rührt ein großer Teil unserer Begriffe »aus
den Empfindungen her, die wir vermöge des innern Sinnes haben: daher
hat die Seele den Begriff von ihr selbst und von ihren Eigenschaften«
(Log. u. Met. S. 52). Die Fähigkeiten des innern Sinnes sind: das
Selbstgefühl, das Gefühl des Wahren, des Schönen, des Moralisch-
Guten (l. c. S. 28. vgl. MENDELSSOHN, Phädon S. 109 f.). TETENS schreibt
dem inneren Sinne Gefühle, Wollen und Denken als Objekte zu (Philos.
Vers.). Nach REID u. a. ist der »common sense« (s. d.) die
Quelle eines evidenten, sicheren Wissens. Eine neue Wendung nimmt die Geschichte
des Begriffs des innern Sinnes bei KANT. Er versteht unter Sinn (s. d.)
die Rezeptivität (s. d.) überhaupt, die Fähigkeit, Vorstellungen
durch Affektion (s. d.), also nicht durch Spontaneität (s. d.) zu
erhalten. Daher gibt es außer dem äußern auch einen innern
Sinn, bei welchem der Mensch »durchs Gemüt affiziert wird«
(Anthropol. 1, §13). Der Geist, das Bewußtsein produziert die
Vorstellungen von sich selbst nicht spontan, sondern muß erst durch
sich selbst affiziert, erregt werden, um sich anzuschauen. Da die Form
des innern Sinnes, die Zeit (s. d.), subjektiv ist, so erkennt sich das
Ich nicht wie es an sich ist, sondern nur als Erscheinung (s. d.). »Der
innere Sinn, vermittelst dessen das Gemüt sich selbst oder seinen
innern Zustand anschauet, gibt zwar keine Anschauung von der Seele selbst,
als einem Objekt, allein es ist doch eine bestimmte Form, unter der die
Anschauung ihres innern Zustandes allein möglich ist, so daß
alles, was zu den inneren Bestimmungen gehört, in Verhältnissen
der Zeit vorgestellt wird« (Krit. d. rein. Vern. S. 50 f.). Die Zeit
ist »die Form des innern Sinnes, d. i. des Anschauens unserer selbst
und unseres innern Zustandes«. - »Alles, was durch einen Sinn
vorgestellt wird, ist sofern jederzeit Erscheinung, und ein innerer Sinn
würde also entweder gar nicht eingeräumt werden müssen,
oder das Subjekt, welches der Gegenstand desselben ist, würde durch
denselben nur als Erscheinung vorgestellt werden können« (l.
c. S. 72). »Wenn das Vermögen, sich bewußt zu werden,
das, was im Gemüte liegt, aufsuchen (apprehendieren) soll, so muß
es dasselbe afficieren und kann allein auf solche Art eine Anschauung seiner
selbst hervorbringen..., da es denn sich anschauet, nicht wie es sich unmittelbar
selbsttätig vorstellen würde, sondern nach der Art, wie es von
innen affiziert wird, folglich wie es sich erscheint, nicht wie es ist«
(l. c. S. 73). »Das Bewußtsein seiner selbst, nach den Bestimmungen
unseres Zustandes, bei der inneren Wahrnehmung ist bloß empirisch,
jederzeit wandelbar, es kann kein stehendes oder bleibendes Selbst in diesem
Flusse innerer Erscheinungen geben, und wird gewöhnlich der innere
Sinn genannt oder die empirische Apperzeption« (l. c. S. 120 f..
vgl. Apperzeption, Selbstbewußtsein). Vgl. REININGER, Kants Lehre
vom inn. Sinn.
Nach REINHOLD stellt durch den innern Sinn das Bewußtsein
sich selbst vor als »empfangend das Mannigfaltige, und zwar dadurch,
daß es die Art und Weise, die Form des Empfangens als etwas von seinem
Vermögen Eigentümliches in einer Vorstellung apriori vorstellt«
(Theor. d. Vorstell. S. 369). Nach FRIES ist der innere Sinn das »Vermögen
der innern Wahrnehmung unserer geistigen Tätigkeiten« (Syst.
d. Log. S. 49 f.. Psych. Anthropol. § 25). Der innere Sinn ist »eine
Empfänglichkeit, bei welcher die Tätigkeit von innen angeregt
wird« (Neue Krit. I, 111). Ähnlich bestimmt CALKER (Denklehre,
S. 214. ähnlich auch WYTTENBACH, KRUG, JAKOB, HOFFBAUER, MAASS, LICHTENFELS,
Gr. d. Psychol. S. 67, u. a.). BOUTERWEK unterscheidet vom innern Sinn,
dem sinnlichen »Anerkennen unserer Vorstellungen als solcher«,
einen »innersten Sinn« (Apodikt. I, 274).
Daß die innere Wahrnehmung kein »Sinn«,
sondern unmittelbares Wissen sei, betont gegen Kant zuerst G. E. SCHULZE.
Er bemerkt: »Von den äußern Sinnen ist in den neuern Zeiten
der innere Sinn, welcher auch der höhere genannt wird, unterschieden
worden. Man versteht darunter das Bewußtsein alles dessen, was im
Innern stattfindet und zu den Bestimmungen unseres Ich gehört... Es
wurde aber das Bewußtsein des Innern unter den Titel Sinn gebracht,
weil wir uns zum Erkennen der Gegenstände desselben eben so genötigt
fühlen, als wie zum Empfinden der Gegenstände der äußeren
Sinne« (Psych. Anthropol. S. 114 f.). »Da unter einem Sinne
die Fähigkeit zu einer Erkenntnis verstanden wird, deren Entstehen
an die Affection eines besondern körperlichen Werkzeuges gebunden
ist, wir aber von einem solchen Werkzeuge der Erkenntnis unseres Innern
nichts wissen, ob es wohl dergleichen geben mag, so ist der Ausdruck innerer
Sinn zur Bezeichnung dieser Erkenntnis unpassend, darf nur bildlich genommen
werden und veranlaßt leicht Mißverständnisse, daher es
auch besser wäre, ihn wieder eingehen zu lassen« (l. c. S. 115).
»Wenn der innere Sinn Erkenntnisse betrifft, etwa Gedanken des Verstandes
oder Ideen der Vernunft und Phantasie, so darf sein Wirken nicht für
ein von den Erkenntnissen noch verschiedenes Erkennen derselben genommen
werden. Das Wissen vermittelst desselben ist ein unmittelbares und von
eben der besondern Beschaffenheit, wie das im Bewußtsein des Ich
stattfindende. Die Behauptung aber, daß alles Erkennen und das Bewußtsein
davon wieder durch ein Vorstellen desselben vermittelt und bedingt werde,
ist ungereimt. Denn alsdann müßte auch zum Bewußtsein
der Vorstellung, die das Erkennen vermitteln soll, abermals eine andere
Vorstellung und zum Bewußtsein dieser gleichfalls eine andere und
so ohne Aufhören fort, mithin eine Reihe von Vorstellungen, die keinen
Anfang hätte, erforderlich sein« (l. c. S. 116). Nach E. REINHOLD
darf das Selbstbewußtsein nicht als innerer »Sinn« aufgefaßt
werden (Lehrb. d philos. propäd. Psychol. S. 102 f.). Der »innere
Sinn« ist »den eigenen unwillkürlichen und willkürlichen
Lebensbewegungen des Individuums« zugewandt (l. c. S. 101). BIUNDE:
erklärt, »innerer Sinn« sei eine uneigentliche Ausdrucksweise.
Er ist das Vermögen der Anschauung eines im Ich Seienden (Empir. Psychol.
I 1, 163). Nach HILLEBRAND geht der innere Sinn auf die inneren Zustände
der Organe. der psychisch-innere Sinn ist »die unmittelbare Individualisierung
der Seelensubjectivität und ihrer Bestimmung in der innerlich-sinnlichen
Bestimmtheit des Leibes« (Philos. d. Geist. I, 159). - Nach SCHELLING
ist der innere Sinn »das Ich, nicht insofern es auf diese oder jene
besondere Weise bestimmt ist, sondern das Ich überhaupt als Product
seiner selbst« (Syst. d. tr. Ideal. S. 54). »Im Selbstgefühl
wird der innere Sinn, d.h. die mit Bewußtsein verbundene Empfindung,
sich selbst zum Object« (l. c. S. 213). ESCHENMAYER erklärt:
»Der innere Sinn offenbart uns den organischen Zustand unseres Leibes.
Hieher gehören die mannigfaltigen Empfindungen des Wohl- und Übelseins,
angenehme und schmerzhafte Eindrücke« (Psychol. S. 37, 42 f.).
Nach SUABE-DISSEN ist der innere Sinn die Fähigkeit der Wahrnehmung
der eigenen organischen Zustände (Grdz. d. Lehre von d. Mensch. S.
84. vgl. Üb. die innere Wahrnehmung, 1808). SCHUBERT betrachtet als
Richtungen des inneren Sinnes Einbildungskraft und Gedächtnis (Lehrb.
d. Menschen- u. Seelenk. S. 137 ff.). - Nach MICHELET erfolgt durch den
innern Sinn ein »Zusammnenfassen aller Sinnesempfindungen in eine
Einheit« (Anthropol. S. 261 f.).
Nach SCHLEIERMACHER hat der Gegenstand des innern Sinnes
unmittelbare Realität (Dialekt. S. 53 ff.). H. RITTER erklärt:
»Von der Erscheinung des Ich wissen wir unmittelbar, indem wir die
Empfindung denken« (Abr. d. Log.2, S. 29). BENEKE betont: »Bei
der innern Wahrnehmung wird nicht allein das wahrgenommene oder vorgestellte
Sein von der Wahrnehmung oder Vorstellung erreicht, sondern dieses Sein
geht unmittelbar als Bestandteil in dies Vorstellen ein, und durch dieses
wird qualitativ nicht das Mindeste hinzugebracht, was nicht auch schon
im vorgestellten Sein enthalten wäre. Wir haben also hier ein Vorstellen
von voller oder absoluter Wahrheit« (Lehrb. d. Psychol. § 129.
vgl. Syst. d. Met. S. 68 ff.. Neue Grdl. zur Met. S. 16. Neue Psychol.
S. 54 ff.). »Die innere Wahrnehmung geschieht keineswegs... durch
einen angeborenen inneren Sinn, sondern die innern Sinne (für jedes
innere Wahrnehmen muß sich ein besonderer ausbilden) bestehen in
den Begriffen, welche sich auf die psychischen Qualitäten, Formen,
Verhältnisse beziehen. Kommen diese Begriffe zu speciellen psychischen
Entwicklungen hinzu, welche die in ihnen vorgestellten Qualitäten
etc. an sich tragen, so wird hiedurch das Bewußtsein dieser letzteren
in dem Maße verstärkt und aufgeklärt, daß die speciellen
Entwicklungen in bezug auf dieselben vorgestellt werden« (Lehrb.
d. Psych. vgl. Neue Psychol. 31, S. 256 f.. Pragmat. Psychol. II, 8 ff.).
HERBART ersetzt den »innern Sinn« durch den Begriff der
Apperception (s. d.) als »Wissen von dem, was in uns vorgeht«
(Lehrb. zur Psychol.3, S. 43). Der »innere Sinn« ist ganz und
gar eine Erfindung der Psychologen (l. c. S. 55 f.). Die innere Wahrnehmung
besteht in der Apperception durch eine Vorstellungsmasse (Psychol. als
Wissensch. II, § 125). So auch G.SCHELLING (Lehrb. d. Psychol.3, S.
127), VOLKMANN, nach welchem die innere Wahrnehmung die Tatsache ist, »daß
unsere Vorstellungen (und die auf Vorstellungen beruhenden Phänomene)
uns nicht bloß als objective Bilder vorschweben, sondern eine Beziehung
auf unser Ich annehmen, der gemäß sie uns als etwas erscheinen,
das unser Ich weiß und hat, d.h. das Object seines Vorstellens ist.
Schon aus dieser Erscheinung... ergibt sich, daß die innere Wahrnehmung
dreierlei in sich schließt: erstlich das Bewußtwerden einer
Vorstellung, zweitens das ihres Vorstellens und drittens das der Zugehörigkeit
dieses Vorstellens zu dem Ich« (Lehrb. d. Psychol. II4, 176 f.).
- Nach SCHOPENHAUER ist der »alleinige Gegenstand des innern Sinnes
der eigene Wille des Erkennenden« (W. a. W. u. V. C. 4). Nach F.
A. LANGE gibt es keinen innern Sinn (Log. Stud. S. 138).
J. H. FICHTE erklärt: »Das Bewußtsein
der Seele von sich selbst beleuchtet nur das in ihr Vorhandene. darum drückt
es auch das wahre Wesen der Seele aus.. Wir erkennen wirklich uns selbst
in jeder Tatsache des ›innern Sinnes‹. wiewohl in keiner dieser Tatsachen
vollständig und ganz,« (Psychol. I, 189). Die Wahrheit der innern
Wahrnehmung betonen auch BOUILLIER (La vraie conscience, p. 205, 221),
VACHEROT (Le nouveau spiritualisme, 1884, p. 211 f.), GALUPPI (Crit. delle
conoscenza 1846/47, VI, 13 f.). FERRI (Psychol. de l'attent. 1883, P. 290
f.). - Nach CESCA gibt uns die innere Wahrnehmung die psychischen Zustände
an sich, aber nicht das Wesen der Seele, nicht die innere, unbewußte
psychische Tätigkeit (Vierteljahrsschr. XI, 415 f.). letzteres ähnlich
bei E. v. HARTMANN (s. Ich, Selbstbewußtsein). - Nach ÜBERWEG
ist die »innere oder psychologische Wahrnehmung« auf das seelische
Leben gerichtet (Log.4, § 36). »Die Empfindungen, Vorstellungen,
Gedanken, Gefühle, Willensacte, überhaupt die psychischen Acte
und Gebilde, werden zu Gegenständen der innern Wahrnehmung, sobald
wir sie in ihrem subjectiven Zusammenhange untereinander und mit
dem Ganzen unseres Seins auffassen. Die innere Wahrnehmung ist ihrer Natur
nach der materialen Wahrheit fähig. es tritt keine subjective Anschauungsform
hinzu, welche den wahrzunehmenden Objecten fremd wäre und die reine
Auffassung derselben trüben könnte. Denn in bezug auf die psychischen
Gebilde und deren gegenseitige Verbindungen ist Bewußtsein und Dasein
identisch: wie dieselben in unserem Bewußtsein sind, so ist ihr wirkliches,
volles und ganzes Sein, und eben darum sind sie in unserem Bewußtsein
so, wie sie in Wirklichkeit sind« (Welt- und Lebensansch. S. 29 f.).
Der Begriff von einem psychischen Gebilde enthält nur »die gleichartigen
und wesentlichen Charaktere der einzelnen Gebilde in sich«, verfälscht
nichts (l. c. S. 30). »Die innere Wahrnehmung ist nicht auf bloße
Erscheinungen im Kantschen Sinne beschränkt, sondern führt zur
Erkenntnis eines An-sich-seins« (l. c. S. 35). v. KIRCHMANN erklärt:»Der
Gegenstand der Selbstwahrnehmung sind... nur die seienden Zustände
der eigenen Seele, d.h. deren Gefühle und Begehrungen. Ein Organ besteht
hier nicht, vielmehr verbindet sich in der Regel mit dem bloßen Auftretendes
Gefühls oder Begehrens auch dessen Wahrnehmung« (Kat. d. Philos.3,
S. 23).
Nach BRENTANO ist die innere Wahrnehmung die einzige
Wahrnehmung im eigentlichen Sinne, denn sie enthält ein Wirkliches
unmittelbar zum Gegenstande, hat materiale Wahrheit (Psychol. S. 119).
Nach J. BERGMANN ist die innere Wahrnehmung »Ich-Wahrnehmung, Ich-Bewußtsein,
bestimmtes ursprüngliches Ich-Bewußtsein« (Vorles. üb.
Met. S. 190). Die innere Wahrnehmung ist gleichbedeutend mit dem Ich-sein.
Das Ich ist nur Ich dadurch, daß es sich wahrnimmt (l. c. S. 194).
Das Ich ist nicht mehr als das Wahrnehmen selbst (l. c. S. 196). Die innere
Wahrnehmung erfaßt, »die Substanz ihres Gegenstandes, nämlich
das Ich«. Sie enthält ein Denken, insofern sie »Beziehen
von angeschauten Bestimmtheiten, die vom Bewußtsein verschieden sind,
auf das angeschaute Ich ist« (l. c. S. 301. vgl. S. 319). Die äußere
Wahrnehmung setzt die innere voraus (Grundl. ein. Theor. d. Bewußts.
S. 7). HAGEMANN erklärt: »Durch den innern Sinn oder das (Selbst-)Bewußtsein
erfahren wir unmittelbar unsere Innenzustände und unser eigenes Dasein.«
Das Seelenwesen selbst wird aber nicht dadurch erkannt (Log. u. Noet. S.
139). Nach GUTBERLET haben alle unmittelbaren Urteile der innern Wahrnehmung
absolute Wahrheit (Log. u. Erk.2, S. 172 f.). Nach STEUDEL ist der innere
Sinn nur die Richtung des Bewußtseins, der Aufmerksamkeit auf die
innern Vorgänge (Philos. I 1, 103). Nach UPHUES bilden den Gegenstand
der innern Wahrnehmung die Gefühle, Empfindungen, Vorstellungen (Wahrn.
u. Empfind. S. V). Die innere Wahrnehmung ist »ein besonderer, von
den Bewußtseinszuständen verschiedener und keineswegs immer
mit ihnen auftretender Act« (l. c. S. IX). HUSSERL bemerkt: »Die
Evidenz der auf Anschauung beruhenden Urteile wird mit Recht bestritten,
sofern sie intentional über den Gehalt des factischen Bewußtseinsdatums
hinausgehen. Wirklich evident sind sie aber, wo ihre Intention auf ihn
selbst geht, in ihm, wie er ist, die Erfüllung findet« (Log.
Unters. I, 122. vgl. W. JERUSALEM, Urteilsfunct.). Nach JODL
sind innere Wahrnehmungen »alle diejenigen Erregungen unseres Bewußtseins,
in welchen wir lediglich unsere eigenen Zustände zu erfahren und anzuschauen
glauben« (Lehrb. d. Psychol. S. 108).
WUNDT erklärt: »Jeder subjective Zustand unseres Bewußtseins
ist als solcher Gegenstand unserer inneren Wahrnehmung« (Log. I,
424). Die innere Wahrnehmung besteht in der Tatsache des psychischen (s.
d.) Erlebens selbst, hat daher unmittelbare Realität (s. Psychologie,
Seele, Erfahrung). - Nach M. PALÁGYI ist die sog. innere Wahrnehmung
schon der Verstand, »Reflexion auf die Modificationen unseres Bewußtseins«
(Der Streit, S. 86). »Versteht man unter der Innerlichkeit einer
Wahrnehmung den ausschließlichen persönlichen Besitz derselben,
dann ist eine jede Wahrnehmung innerlich« (Log. auf d. Scheidewege
S. 105). Es gibt keinen Gegensatz von äußeren und inneren Wahrnehmungen.
»Es gibt Eindrücke und Erinnerungen. Es gibt ein Urteilen, sowie
noch ein Urteilen über das Urteilen, d.h. es gibt eine directe und
eine inverse Besinnung« (l. c. S. 240). - Vgl. Erfahrung, Beobachtung,
Erscheinung, Ich, Selbstbewußtsein, Psychisch, Psychologie, Kategorien,
Kraft, Causalität, Substanz."
[Eisler: Wörterbuch der philosophischen Begriffe.
Geschichte der Philosophie, S. 16242 (vgl. Eisler-Begriffe Bd. 2, S. 707
ff.)
http://www.digitale-bibliothek.de/band3.htm ]
__
Evidenz vieldeutiger und umstrittener
Begriff. Meist in der Grundbedeutung unmittelbar klar, gewiss und unzweifelhafter
Sachverhalt, z.B. wenn ich gähne, dann ist mir evident, dass ich gähne:
es ist unmittelbar klar und unzweifelhaft. Hingegen ist es oft nicht evident,
ob ich so eben etwas abwesend war. Erschließe ich meine Abwesenheit,
weil ich den Handlungsfaden verloren habe, also z.B. in der Küche
stehe und nicht mehr weiß, was ich da wollte, dann ist hinreichend
begründet, dass ich abwesend gewesen sein muss, aber sprechen wir
in so einem Fall von Schlussfolgerung von Evidenz? Im Erleben ist vieles
unklar, unscharf, verschwommen, schwer zu greifen; sind solche Erlebensunschärfen
evident zu nennen?
Eisler führt nach Zeno.org
aus: "[318] Evidenz (evidentia): Augenscheinlichkeit, Einsicht, intuitiv
fundierte Gewißheit, unmittelbare Gewißheit des anschaulich
Eingesehenen oder des notwendig zu Denkenden. ..."
Mittelstraß (2005) führt in der
Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie aus: "Evidenz (engl.
evidence, franz. evidence), in erkenntnistheoretischen Zusammenhängen
Bezeichnung für eine Einsicht ohne methodische Vermittlungen. In seiner
lateinischen Form (evidentia) gibt der Ausdruck beiM. T. Cicero (synonym
mit perspicuitas) den in der iStoa und im >Epikureismus terminologisch
verwendeten Ausdruck ... (Klarheit, Deutlichkeit) wieder. Seine Bedeutung
etwa im Sinne voraussetzungsloser Einsicht oder >anschauender iGewißheit<
(I. Kant, KrV B 762) ist in der philosophischen Tradition abhängig
von vorausliegenden erkenntnistheoretischen Positionen und entsprechend
uneinheitlich. Schwankender terminologischer Gebrauch drückt sich
(1) in der Beurteilung der E. entweder als der subjektiven Form der Wahrheitsanerkennung
(E. als >Sehen< eines Sachverhaltes) oder als der objektiven Form der
Wahrheitsfindung (E. als >Sich-zeigen< eines Sachverhaltes), (2) in
Zuordnungen wie >metaphysische<, >logische<, >psychologische<,
>physische< und (erneut) >subjektive< bzw. >objektive< E. aus.
Gegensatz (ebenso wie beim Begriff der ilntuition) ist in allen Fällen
der Begriff der diskursiven bzw. begrifflichen, d. h. der methodisch (durch
Beweis, Erklärung etc.) fortschreitenden, Einsicht (idiskursiv/Diskursivität)."
Anmerkung: man darf die Bedeutung des deutschen Evidenz-Begriffs
nicht mit dem angloamerikanischen "evidence" (empirisch begründet,
bewiesen) verwechseln.
__
Haags (2001), S.14, falsche Gleichsetzung
von Wahrnehmung und Beobachtung
"Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Perspektiven besteht
dieser Auffassung gemäß darin, daß wir unsere Kenntnis
von den geistigen Zuständen anderer Personen aus unseren Beobachtungen
oder Wahrnehmungen ableiten müssen, während wir unsere eigenen
Zustände direkt beobachten können. Wenn die Rede von der Beobachtung
dieser Zustände mehr sein soll als eine irreführende Metapher,
setzt sie allerdings voraus, daß es einen Beobachtungswjgzwg gibt,
vermittels dessen wir diese Zustände beobachten können. Dieser
Beobachtungungsvorgang wird nun in Analogie zur Wahrnehmung verstanden:
Wenn wir unsere eigenen geistigen Zustände beobachten, dann richten
wir unseren Bück gleichsam nach innen und werden auf diese Weise unserer
geistigen Zustände direkt gewahr. Da diese Art der direkten Wahrnehmung
nur in der Selbstbeobachtung zur Verfügung steht, wäre somit
die Asymmetrie zum externen Beobachter erklärt."
Solche Fehler entstehen bevorzugt dann, wenn die
Begriffe nicht richtig geklärt und nicht mit nachvollziehbaren operationalen
Selbstversuchen begründet werden.
__
Humes Ansatz (innere Wahrnehmungen
mit "Eindrücke" bezeichnet gegenüber Begriffen, Gedanken oder
Vorstellungen)
"Wir wollen deshalb alle Perzeptionen des Geistes in zwei Klassen oder
Arten unterteilen, die durch 'ihre verschiedenen Grade der Stärke
und Lebendigkeit unterschieden sind; die schwächsten und am wenigsten’
lebhaften werden gemeinhin Gedanken (THOUGHTS) oder Vorstellungen (IDEAS)
genannt. Für die andere Art fehlt in unserer Sprache wie in den meisten
anderen ein besonderer Name, vermutlich, weil es außer für philosophische
Zwecke nicht erforderlich war, sie unter einen allgemeinen Ausdruck oder
Namen zu fassen. Wir wollen uns deshalb erlauben, sie Eindrücke (IMPRESSIONS)
zu nennen, wobei wir dieses Wort in einem vom üblichen etwas abweichenden
Sinne gebrauchen. Unter der Bezeichnung Eindruck verstehe ich also
alle unsere lebhafteren Perzeptionen, wenn wir hören, sehen, fühlen,
lieben, hassen, begehren oder wollen. Eindrücke sind von Vorstellungen
unterschieden, welche die weniger lebhaften Perzeptionen sind, deren wir
uns bewußt sind, wenn wir auf eine der oben erwähnten Wahrnehmungen
oder Gemütsbewegungen reflektieren Anmerkung-2.
Nichts erscheint wohl auf den ersten Blick unbegrenzter
als das Denken des Menschen, das sich nicht (>33 " [14] ) nur aller menschlichen
Macht und Autorität entzieht, sondern sich nicht einmal in den Grenzen
von Natur und Wirklichkeit halten läßt. Ungeheuer zu ersinnen
und nicht zueinander passende Gestalten und Erscheinungen miteinander zu
verbinden kostet die Einbildungskraft nicht mehr Mühe, als sich die
natürlichste und vertrautesten Gegenstände vorzustellen; und
während der Leib an einen Planeten gefesselt ist, auf dem er unter
Schmerzen und Beschwerden einherkriecht, kann uns das Denken im Nu in die
entlegensten Regionen des Universums tragen oder sogar über das Universum
hinaus in das grenzenlose Chaos, wo sich die Natur, wie man annimmt, in
totaler Unordnung befindet. Was niemals gesehen wurde und wovon man niemals
gehört hat, kann dennoch vorgestellt werden, und nichts übersteigt
die Macht des Denkens, mit Ausnahme dessen, was einen absoluten Widerspruch
enthält. {RS: das ist falsch: man kann auch Widersprüche und
jeden Unsinn denken}
Doch obgleich unser Denken diese unbegrenzte Freiheit
zu besitzen scheint, werden wir bei näherer Prüfung finden, daß
es in Wirklichkeit in sehr enge Grenzen eingeschlossen ist und daß
diese ganze schöpferische Kraft des Geistes nur in dem Vermögen
besteht, das. uns durch die Sinne, und Erfahrung gegebene Material zu verbinden,
zu transponieren, zu vermehren oder zu verringern. Denken wir uns einen
goldenen Berg, so verbinden wir nur zwei vereinbare Vorstellungen, Gold
und Berg, die uns von früher bekannt sind. Ein tugendhaftes Pferd
können wir uns , vorstellen, weil wir uns aus unserem eigenen Gefühl
die Tugend vorstellen können; und diese können, wir mit Gestalt
und Aussehen eines Pferdes in Verbindung bringen, das ja ein uns vertrautes
Tier ist. Kurz gesagt, der ganze, Stoff des Denkens ist entweder äus
der äußeren oder der inneren Sinnesempfindung (outward or inward
sentiment) abgeleitet: Aufgabe des Geistes, und des (>34; 14]) Willens
ist einzig und allein ihre Mischung und Zusammensetzung. Oder, um mich
philosophisch auszudrücken: Alle unsere Vorstellungen oder schwächeren
Perzeptionen sind Abbilder unserer Eindrücke oder lebhafteren Perzeptionen.
Zum Beweis dessen werden, so hoffe ich, die beiden
folgenden Argumente ausreichen. Erstens: Wenn wir unsere Gedanken oder
Vorstellungen seien sie auch noch so kompliziert und erhaben - analysieren,
stellen wir stets fest, daß sie sich zu solchen einfachen Vorstellungen
auflösen, die einem vorherigen Gefühl öder einer Empfindung
nachgebildet sind. Selbst solche Vorstellungen, die - auf den ersten Bück
- von diesem Ursprung sehr weit entfernt scheinen, zeigen sich bei näherer
Prüfung als aus ihm stammend. Die Vorstellung Gottes, in der Bedeutung
eines allwissenden, allweisen und allgütigen Wesens, entsteht aus
der Besinnung auf die Operationen unseres eigenen Geistes und die grenzenlose
Steigerung dieser Eigenschaften der Güte und Weisheit. Mögen
wir diese Untersuchung auch noch so weit fortführen, immer werden
wir finden, daß jede Vorstellung, die wir prüfen, einem entsprechenden
Eindruck nachgebildet ist. Diejenigen, die behaupten wollten, daß
dieser Satz nicht allgemein und ausnahmslos wahr sei, haben nur eine, und
zwar leichte Methode zu seiner Widerlegung indem sie nämlich jene
Vorstellung vorweisen, die - nach ihrer Meinung - nicht aus dieser Quelle
stammt. Uns wird es dann obliegen, zur Aufrechterhaltung unserer Lehre
jenen Eindruck oder jene lebhafte Perzeption aufzuzeigen, die ihr entspricht.
Zweitens: Wenn zufällig jemand, wegen eines
organischen Fehlers, für irgendeine Art der Wahrnehmung nicht empfänglich
ist, so stellen wir stets fest, daß er ebensowenig empfänglich
ist für die entsprechenden Vorstellungen. Ein Blinder kann sich keinen
Begriff (>35 [15]) Anmerkung-34 von Farben, ein Tauber keinen von
Tönen machen. Man stelle jedem von beiden den fehlenden Sinn wieder
her, und indem man diesen neuen Zugang für seine Wahrnehmungen öffnet,
öffnet man auch einen Zugang für die Vorstellungen, und es macht
keine Schwierigkeit, sich diese Gegenstände vorzustellen. Ebenso verhält
es sich, wenn der eine Wahrnehmung erregende Gegenstand noch nie mit dem
Organ in Berührung kam. Ein Lappe oder Neger hat keinen Begriff vom
Geschmack des Weines; und obwohl es wenige oder gar keine Beispiele eines
ähnlichen geistigen Gebrechens gibt, wo jemand eine seiner Gattung
gemäße Empfindung oder Leidenschaft noch niemals gefühlt
hat oder ihrer gänzlich unfähig ist, so laßt sich hier
die gleiche Beobachtung machen, wenn auch in geringerem Grade. Ein Sanftmütiger
kann sich keine Vorstellung von tief verwurzelter Rache oder Grausamkeit
machen, noch fällt es einem Egoisten leicht, sich die höchsten
Stufen von Freundschaft und Edelmut vorzustellen. Es wird gerne zugegeben,
daß andere Lebewesen viele Sinne haben mögen, die wir uns nicht
vorstellen können, weil uns ihre Vorstellungen niemals in der einzigen
Weise zugeführt worden sind, durch die eine Vorstellung in unseren
Geist, unseren Verstand treten kann, nämlich durch wirkliches Erleben
und Wahrnehmen."
Quelle: Hume, David (orig 1777; dt. 1967) Eine Untersuchung
über den menschlichen Verstand. Stuttgart: Reclam.
__
Kant zur inneren Wahrnehmung (nach Zeno.org)
"... Denn diese innere Wahrnehmung ist nichts weiter, als die bloße
Apperzeption: Ich denke; welche sogar alle transzendentale Begriffe möglich
macht, in welchen es heißt: Ich denke die Substanz, die Ursache etc.
...."
__
Lockes Ansatz [nach Zeno.org]
"Von den Vorstellungen im Allgemeinen und deren Ursprunge
[100] § 1. (Vorstellungen sind der Gegenstand des Denkens.) Jedermann
weiss, wenn er auf sein Denken achtet, dass das, womit seine Seele während
des Denkens befasst ist, die darin enthaltenen Vorstellungen sind; deshalb
haben unzweifelhaft die Menschen in ihrer Seele mancherlei Vorstellungen,
wie dergleichen z.B. mit den Worten: Weisse, Härte, Süssigkeit,
Denken, Bewegung, Mensch, Elephant, Armee, Trunkenheit und anderen bezeichnet
werden. Es gehört zu den wichtigsten[100] Fragen, wie die Seele zu
ihnen gelangt. Es ist, wie ich weiss, ein angenommener Satz, dass den Menschen
Vorstellungen angeboren, und ursprüngliche Zeichen gleich mit dem
Beginn ihres Daseins eingeprägt seien. Ich habe diese Meinung in dem
vorgehenden Buche bereits untersucht, und ich hoffe, dem dort Gesagten
wird noch leichter beigestimmt werden, wenn ich gezeigt haben werde, woher
der Verstand alle seine Vorstellungen entnimmt, und auf welchem Wege und
in welchem Maasse sie in ihn eintreten. Ich rechne dabei auf die Beobachtungen
und Erfahrungen eines Jeden.
§ 2. (Alle Vorstellungen kommen von der sinnlichen
und Selbst-Wahrnehmung.) Wir wollen also annehmen, die Seele sei, wie man
sagt, ein weisses, unbeschriebenes Blatt Papier, ohne irgend welche Vorstellungen;
wie wird sie nun damit versorgt? Woher kommt sie zu dem grossen Vorrath,
welche die geschäftige und ungebundene Phantasie des Menschen darauf
in beinah endloser Mannichfaltigkeit verzeichnet hat? Woher hat sie all
den Stoff für die Vernunft und das Wissen? Ich antworte darauf mit
einem Worte: Von der Erfahrung. All unser Wissen ist auf diese gegründet,
und von ihr leitet es sich im letzten Grunde ab. Unser Beobachten, entweder
der äussern wahrnehmbaren Dinge oder der innern Vorgänge in unserer
Seele ist es, was den Verstand mit dem Stoff zum Denken versieht. Sie sind
die beiden Quellen des Wissens, aus der alle Vorstellungen, die wir haben
oder natürlicherweise haben können, entspringen.
§ 3. (Die Gegenstände der Sinne sind die
eine Quelle der Vorstellungen.) Zunächst führen die Sinne in
Berührung mit einzelnen sinnlichen Gegenständen verschiedene
Vorstellungen von Dingen der Seele zu, je nach dem Wege, auf dem diese
Gegenstände die Sinne erregen. So gelangen wir zu den Vorstellungen
des Gelben, Weissen, Heissen, Kalten, Weichen, Harten, Bittern, Süssen
und allen sogenannten sinnlichen Eigenschaften. Mit diesem »Zuführen«
meine ich, dass die Sinne von äussern Gegenständen das der Seele
zuführen, was die Vorstellung in ihr hervorbringt. Diese grosse Quelle
unserer meisten Vorstellungen, die ganz von unsern Sinnen, abhängen
und durch sie in den Verstand[101] übergeführt werden, nenne
ich die Sinnes-Wahrnehmung.
§ 4. (Die Wirksamkeit unserer Seele ist die
andere Quelle von Vorstellungen.) Zweitens ist die andere Quelle, aus der
die Erfahrung den Verstand mit Vorstellungen versieht, die Wahrnehmung
der Vorgänge in unserer eigenen Seele, wenn sie sich mit den erlangten
Vorstellungen beschäftigt. Wenn die Seele auf diese Vorgänge
blickt und sie betrachtet, so versehen sie den Verstand mit einer andern
Art von Vorstellungen, die von Aussendingen nicht erlangt werden können;
dahin gehören das Wahrnehmen, das Denken, Zweifeln, Glauben, Begründen,
Wissen, Wollen und alle jene verschiedenen Thätigkeiten der eigenen
Seele. Indem wir uns deren bewusst sind und sie in uns betrachten, so empfängt
unser Verstand dadurch ebenso bestimmte Vorstellungen, wie von den unsere
Sinne erregenden Körpern. Diese Quelle von Vorstellungen hat Jeder
ganz in sich selbst, und obgleich hier von keinem Sinn gesprochen werden
kann, da sie mit äusserlichen Gegenständen nichts zu thun hat,
so ist sie doch den Sinnen sehr ähnlich und könnte ganz richtig
innerer Sinn genannt werden. Allein da ich jene Quelle schon Sinneswahrnehmung
nenne, so nenne ich diese: Selbstwahrnehmung, da die von ihr gebotenen
Vorstellungen von der Seele nur durch Wahrnehmung ihres eigenen Thuns in
ihr gewonnen werden können, unter Selbstwahrnehmung verstehe ich in
dem Folgenden die Kenntniss, welche die Seele von ihrem eigenen Thun und
seiner Weise nimmt, wodurch die Vorstellungen von diesen Thätigkeiten
in dem Verstand entstehen. Diese beiden Dinge, d.h. die stofflichen, als
die Gegenstände der Sinne, und die Vorgänge innerhalb unserer
Seele als die Gegenstände der Selbstwahrnehmung sind für mich
der alleinige Ursprung aller unserer Vorstellungen. Ich brauche hier das
Wort: Vorgänge in einem weitem Sinne, wo es nicht blos die Thätigkeit
der Seele in Bezug auf ihre Vorstellungen, sondern auch eine Art von Gefühlen
umfasst, die mitunter aus ihnen entstehen, wie z.B. die Zufriedenheit oder
Unzufriedenheit, welche aus einem Gedanken entspringt.
§ 5. (All unsere Vorstellungen gehören
zu einer von diesen beiden Arten.) Der Verstand[102] scheint mir keine
Spur von Vorstellungen zu haben, die nicht aus einer dieser beiden Quellen
hervorgehen. Die äussern Gegenstände versehen die Seele mit den
Vorstellungen der sinnlichen Eigenschaften, wozu alle jene verschiedenen
Wahrnehmungen gehören, welche sie in uns hervorbringen, und die eigene
Seele versieht den Verstand mit den Vorstellungen ihrer Wirksamkeit. Wenn
wir die volle Uebersicht derselben und ihrer verschiedenen Arten, Verbindungen
und Beziehungen erlangt haben, so wird sich zeigen, dass sie den ganzen
Vorrath unseres Vorstellens umfassen, und dass nichts in unserer Seele
ist, was nicht auf diesen beiden Wegen in sie gelangt. Ein Jeder prüfe
seine Gedanken und untersuche seinen Verstand, und er mag mir dann sagen,
ob die ursprünglichen Vorstellungen darin andere sind, als die von
den Gegenständen seiner Sinne oder von der Wirksamkeit seiner Seele,
als Gegenstande der Selbstwahrnehmung genommen, kommen. Wie gross auch
die Masse der darin enthaltenen Vorstellungen sein mag, so wird er bei
genauer Besichtigung sehen, dass er in seiner Seele nur solche, aus einer
dieser beiden Quellen geflossenen Vorstellungen hat, obgleich sie vielleicht
von dem Verstande in endloser Mannichfaltigkeit verknüpft und erweitert
sein mögen, wie wir später sehen werden."
Zusammenfassung: Die Sinne und unser Erleben sind
die beiden Quellen der "Vorstellungen"; man kann auch sagen äußere
und innere Wahrnehmung.
__
Programm erhoben
Leider mit dem verdeckten Tabu, dass Gestalten und Ganzheiten als
eigene „Elemente“ (Gestaltqualitäten) nicht weiter zerlegt oder in
ihren Elementen betrachtet werden dürfen.
__
Werth (1983)
"1) Experiment 1. Ordnung
a) (Idealfall) Es wird untersucht, unter welchen Bedingungen
Vpn visuelle Reize diskriminieren können, d. h., unter welchen Bedingungen
die korrekte Reaktion durch die Verarbeitung des visuellen Reizes ausgelöst
wird.
b) (Normalfall) Es wird untersucht, in welchen Durchgängen
des visuellen Diskriminationsexperiments die Vpn den Reiz korrekt diskriminieren.
Als korrekt diskriminiert gelten auch „Zufallstreffer", bei denen keine
Reizverarbeitung stattfand.
2) Experiment 2. Ordnung
a) (Idealfall) Visuelle Reize werden in einigen Durchgängen unter
solchen Bedingungen dargeboten, daß die Vpn diese diskriminieren
können, weil eine Reizverarbeitung stattfindet. In anderen Durchgängen
werden diese Reize unter solchen Bedingungen gezeigt, daß eine Diskrimination
unmöglich ist, da keine Reizverarbeitung erfolgt. Ob die Reize diskriminierbar
sind, wird in dem unter l a erwähnten Versuch festgestellt.
Die Vpn werden instruiert, in jedem Durchgang des
Experiments 2. Ordnung eine Reaktion RK zu zeigen, wenn die Vpn den Reiz
in vorhergehenden Durchgängen des visuellen Diskriminationsexperiments
von anderen gebotenen Reizen diskriminieren konnten. Die Vpn werden instruiert,
in jedem Durchgang des Experiments 2. Ordnung eine Reaktion R2 zu zeigen,
wenn die Vpn den Reiz in vorhergehenden Durchgängen des visuellen
Diskriminationsexperiments nicht von den anderen Reizen unterscheiden konnten.
Es wird festgestellt, ob und wie genau die Vpn angeben können, in
welchem Durchgang des Experiments 2. Ordnung eine Reizverarbeitung stattfindet.
b) (Normalfall) Visuelle Reize werden dargeboten
und die Vpn müssen, nachdem sie versucht haben, die Reize zu unterscheiden
(Experiment I.Ordnung), angeben, ob sie richtig diskriminiert haben oder
ob sie bei dieser Dis-kriminationsaufgabe nur willkürlich eine der
Reaktionen B! oder B2 zeigten, d. h., ob sie raten mußten. Damit
läßt sich feststellen, in wieviel Fällen die Vpn Durchgänge
des visuellen Diskriminationsexperiments, in denen sie den Reiz richtig
von den anderen Reizen unterscheiden konnten, als solche Durchgänge
[>97] (nicht) erkennen können. Entsprechend läßt sich feststellen,
in wieviel Fällen Vpn (nicht) richtig einschätzen können,
daß sie im visuellen Diskriminations-experiment einen willkürlichen
Response gaben.
Ein Experiment 2. Ordnung ist selbstverständlich
keine Wiederholung eines Experiments I.Ordnung. Im Experiment I.Ordnung
wird die Diskriminationsfähigkeit von Vpn untersucht, im Experiment
2. Ordnung ist es die Einschätzung der eigenen Diskriminationsfähigkeit,
die getestet wird. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel dafür, daß
die Fähigkeit, visuelle Reize zu diskriminieren, nicht bereits die
Fähigkeit nach sich zieht, die eigene Diskriminationsfähigkeit
richtig einzuschätzen, geben die dargestellten Ergebnisse über
noch verbleibende visuelle Leistungen nach okzipitalen zerebralen Läsionen."
__
Querverweise
Standort: Kontrollierte Selbsterkundung und
Einzelfallversuch.
*
Überblick Arbeiten
zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik, Statistik
und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.
*
*
Dienstleistungs-Info.
*
Zitierung
Sponsel, R. (DAS). Kontrollierte
Selbsterkundung und Einzelfallversuch durch Erfassen und Ausdrücken
innerer Wahrnehmung in Psychologie, Psychopathologie und Psychotherapie.
Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/wisms/Einzelfall/KSBuEFV.htm
Copyright & Nutzungsrechte
Diese Seite darf von jeder/m in nicht-kommerziellen
Verwertungen frei aber nur original bearbeitet und nicht inhaltlich
verändert und nur bei vollständiger Angabe der Zitierungs-Quelle
benutzt werden. Das Einbinden in fremde Seiten oder Rahmen, die die Urheberschaft
der IP-GIPT nicht jederzeit klar erkennen lassen, ist nicht gestattet.
Sofern die Rechte anderer berührt sind, sind diese dort zu erkunden.
Sollten wir die Rechte anderer unberechtigt genutzt haben, bitten wir um
Mitteilung. Soweit es um (längere) Zitate aus ... geht,
sind die Rechte bei/m ... zu erkunden oder eine Erlaubnis einzuholen.
Ende_
Kontrollierte
Selbsterkundung & Einzelfallversuch__Datenschutz__Rel.
Aktuelles _Überblick_Überblick
Wissenschaft _Rel.
Beständiges_Titelblatt_Konzept_Archiv_Region_Service
iec-verlag___ _Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen_
Mail:
sekretariat@sgipt.org_
noch nicht end-korrigiert
Änderungen Kleinere
Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet
und ergänzt.
00.05.18 Nach längeren Vorarbeiten
angelegt Mitte Mai 2018.