Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=29.12.2022 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung : tt.mm.jj
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Allgemeine Psychologie, Bereich Erleben, und hier speziell zum Thema:

    Erleben und Erlebnis bei Kurt Lewin

    Originalrecherche von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Zur  Methode der Fundstellen-Textanalyse.  * Hauptbedeutungen Erleben und Erlebnis * Zusammenfassung Hauptseite *



    Zusammenfassung "DieErziehung der Versuchsperson zur richtigen Selbtsbeobachtung und die Kontrolle psychologischer Beschreibungsangaben", in (153-211) Lewin (1981; aus dem Nachlass). Nach Métraux S. 204 um oder nach 1918 verfasst.

    Von der 7bändigen Werkausgabe sind 4 erschienen, weitere sollen nicht mehr erscheinen. Ich habe die Sachregister der 4 Werkausgaben durchgesehen. Nur Bd. I enthält Sachregistereinträge zu "Erlebnis":
     

      Erlebnis 153,160-164,172—173.175. 182,185,187,190,195,200-201, 285,319
      -psychisches 158,161,177, 188
      Teil- 164,193
      Versuchs-173,180-184,187,199


    Ich habe die Arbeit eingescannt, PDF-durchsuchbar gemacht und fand:  e:= erleben 0, erlebt 15, E.= Erlebnis 274.

    Fazit: Lewin bearbeitet in diesem Nachlasswerk von 59 Seiten ein für die Psychologie außerordentlich wichtiges Thema, das bis heute nicht angemessen und allgemeinverbindlich gelöst wurde. Zunächst gibt er an:
     

      153: "Es muß hier zweifellos das Ziel der Psychologie sein, Wege zu finden, die Individuen verschiedener, auch sehr weit nach Bildung, Alter, Temperament usw. voneinander abweichender Gruppen ohne allzu große Vorbereitung für die Selbstbeobachtung verwenden zu können."
    Und zum Zweiten will er natürlich richtige und verwertbare Erlebnisberichte haben:
     
      159: "Die Vp hat sehr häufig und normalerweise zunächst die Tendenz, bei der Darstellung auf dieselbe Art wie sonst im Leben zu verfahren; und das heißt 1. nicht nur zu «beschreiben», sondern auch zu «erklären», und 2. auch, soweit sie nicht Theorien von sich gibt, nach der Art der Juristen und Pädagogen eine gewisse Bewertung und Deutung der LE159.E9Erlebnisse vorzunehmen, statt sie wie wertfreie Seinsobjekte zu behandeln, bei denen lediglich nach ihrer Existenz zu fragen ist. Und doch hängt die Brauchbarkeit der Aussagen als Mittel zur Feststellung der tatsächlichen LE159.E10«Erlebnisse» im Sinne der Psychologie durchaus davon ab, ob die Beschreibung der LE159.E11Erlebnisse durch die Vp tatsächlich im Sinne einer «reinen psychologischen Beschreibung» stattgefunden hat oder nicht.


    Gerade weil die Instruktion und evtl. auch Schulung so wichtig ist, wäre es m.E. notwendig gewesen den Vpn gründlicher und mit reichlich Beispielen versehen, auseinanderzusetzen, was die PsychologIn unter erleben und Erlebnis versteht. Das hat Lewin nicht geleistet, wie aus dem "Anhang: Allgemeine Instruktion an die Vp  über die Selbstbeobachtung" hervorgeht. Sie enthält 12x "Erlebnis", aber keine Begriffs-Erklärung. Auch die Anfangsseiten dieser wichtigen Arbeit nicht, so dass hier für die Psychologie noch viel zu tun bleibt. Umso verdienstvoller ist Lewins Vorarbeit.
     



    Fundstellen im Kontext

    153: "Ja es wird bisweilen die Forderung erhoben, daß
    überhaupt nur wissenschaftlich-psychologisch gebildete Vpn zu Experimenten
    mit Selbstbeobachtung heranzuziehen sind. Gegen eine
    derartige Beschränkung in der Wahl der Vpn machen sich nun aber
    eine ganze Reihe von Momenten geltend. Einmal haben die psychologischen
    Laien als Vpn unzweifelhaft den Vorteil größerer Unbefangenheit.
    Wenn man die Gefahr, die die Kenntnis der psychologischen
    Theorien und das Vertreten eines bestimmten Standpunktes
    für die richtige Beschreibung der LE153.E1Erlebnisse mit sich bringen, auch
    durchaus nicht überschätzen darf' — es scheint dies individuell sehr
    zu variieren —, so läßt sich für die Verwendung von Laien bei der
    Selbstbeobachtung doch manches anführen, was dem «unwissentlichen
    Verfahren»b volle Anerkennung verschafft hat. Wichtiger noch
    ist es, daß sowohl die Allgemeine Psychologie wie auch die Individualpsychologie
    ein großes Interesse daran haben, sich jedes beliebige
    Individuum als Vp auch für Versuche mit Selbstbeobachtungen [154]
    zugänglich machen zu können. Es muß hier zweifellos das Ziel der
    Psychologie sein, Wege zu finden, die Individuen verschiedener,
    auch sehr weit nach Bildung, Alter, Temperament usw. voneinander
    abweichender Gruppen ohne allzu große Vorbereitung für die
    Selbstbeobachtung verwenden zu können."

    157: "2. Die Aussagen der Versuchsperson
    Zur Beurteilung eines derartigen Verfahrens bei der Selbstbeobachtung
    hat man sich zunächst darüber klar zu werden, als was man die
    Äußerungen der Vp betrachten und wie man sie benutzen will. Die
    Äußerungen der Vp nach dem Versuche werden teilweise direkt
    durch den Versuch selbst verursacht, etwa durch den Ausruf «ach
    Quatsch!» nach einer falschen Reaktion. Und man kann allgemein
    die Frage stellen: Wann drängt in der Nachperiode ein LE157.E1Erlebnis zu
    seiner Mitteilung oder einer Äußerung? Zur Untersuchung dieses
    Problems wird man naturgemäß jede Beeinflussung, die zu einer
    Äußerung außerhalb des eigentlichen Versuches der Vp führen
    könnte, vermeiden. Daher können Versuche, bei denen, wie bei
    Kramers, jede durch Frage verursachte Beeinflussung der Vp durch
    Fragen vermieden wird, gewiß aufschlußreich sein. Allerdings wäre
    es dann wahrscheinlich zweckmäßiger und jedenfalls konsequenter,
    zunächst wie von jeder anderen Beeinflussung auch davon abzusehen,
    die Tendenz, sich zu äußern, durch eine entsprechende Aufforderung
    zu verstärken; oder man sollte doch eine solche Verstärkung
    nicht in die Aufforderung zur Beschreibung des LE157.e1Erlebten kleiden.
    Denn in diesem Falle wird es sich schwer im einzelnen entscheiden
    lassen, was lediglich auf diese Instruktion hin und was aus anderen
    Ursachen heraus ausgesagt worden ist. Vor allem aber erscheint die
    Form der Aussagen den Vpn durch die Instruktion der Beschreibung
    unnötig eingeschränkt."

    157f: "Bei dieser Fragestellung sind die Aussagen der Vpn eindeutig zu
    verwerten als Wirkungen bestimmter vorhergehender Ereignisse; das
    Ziel ist, den Ursachenzusammenhang zu erforschen, von dem die
    Äußerungen der Vpn ein Teil sind. Der VI hat dann gar kein direktes
    Interesse daran, daß die Äußerungen der Vpn, soweit sie Mitteilungen
    über das LE157.e2Erlebte darstellen, immer als psychologische Beschreibung
    des LE157.e3Erlebten richtig sind. Allenfalls interessiert es ihn,
    unter welchen Umständen die Tendenz der Vp, sich mitzuteilen, zu
    einer richtigen und wann sie zu einer falschen Beschreibung führt.
    Sein Hauptaugenmerk aber muß es sein, jede Störung und jeden
    außerhalb des Versuches selbst liegenden Einfluß auszuschließen,
    der eine Äußerung der Vp mitbedingen könnte. Aus Äußerungen,
    die unter solchen Umständen zustande gekommen sind, wird man
    jedoch nur mit ganz besonderer Vorsicht auf die wirklich dagewese-[>158]"
    nen psychischen LE158.E1Erlebnisse schließen können. Eine derartige Untersuchung
    der Entstehungsbedingung einer Aussage setzt vielmehr
    gerade voraus, daß die vor und während der Äußerung wirklich
    eingetretenen LE158.E2Erlebnisse jedenfalls in einem gewissen Umfange bereits
    aus einer anderen Quelle her bekannt sind oder durch eine
    noch nachträglich einsetzende wirkliche Beschreibung aufgeklärt
    werden.
        Es wäre nun ein sehr eigenartiger Zufall, wenn dieselben Umstände,
    die die geeigneten Bedingungen zur Erforschung der Gesetze
    sind, nach denen sprachliche Äußerungen auf durch Versuche
    gesetzte Reize hin erfolgen, auch die günstigsten Vorbedingungen
    für eine möglichst richtige und genaue Beschreibung der in dem
    vorhergehenden Versuche aufgetretenen LE158.E3Erlebnisse darstellen.
    Aber gerade das, nämlich das Bestimmen der wirklich dagewesenen
    psychischen LE158.E4Erlebnisse mit Hilfe der Aussagen der Vpn, soll die
    Selbstbeobachtung auch bei Kramers'° erzielen, und nur nebenbei
    werden einige Bemerkungen, die das oben skizzierte Problem berühren,
    gemacht. Der Hauptzweck der Aussagen und das Motiv,
    aus dem heraus Beeinflussungen der Vp vermieden werden, sind es,
    daß die Aussagen eine richtige und getreue psychologische Beschreibung
    darstellen sollen.
        Das Ablehnen einer jeden derartigen Beeinflussung der Vp durch
    den VI setzt nun voraus, daß die Vp, sofern man sie nur ganz sich
    selbst überläßt, diese Aufgabe wirklich erfüllt, und das heißt, daß
    ein Eingreifen des V1 den Wert der Aussagen als richtige und eindeutige
    Beschreibung nur herabmindern kann, die sich selbst überlassene
    Vp also die bestmögliche Beschreibung liefert. Allerdings
    pflegt man dabei nicht ganz konsequent zu sein: Noch nie hat meines
    Wissens jemand auch die Beeinflussung zu vermeiden gesucht,
    die in der ganz zu Anfang der Versuche gegebenen Instruktion, «die
    Vp solle ihre LE158.E5Erlebnisse beschreiben», liegt.
        Die skizzierte Ansicht besagt also: Der höchste Beschreibungswert
    der Aussagen der Vp wird dadurch erzielt, daß man der Vp
    lediglich die allgemeine Instruktion erteilt, sie solle das Erlebte beschreiben,
    und sie im übrigen möglichst wenig positiv in Betreff
    Selbstbeobachtung beeinflußt.
        Diese Ansicht wäre allenfalls verständlich, wenn es für eine richtige
    Beschreibung ausschließlich darauf ankäme, daß nach dem Versuch
    ein möglichst ungestörter Erinnerungsprozeß oder «Perseverationen»
    sich entwickelten". Daß dem in Wirklichkeit aber nicht so
    ist, sieht man besonders an den, wenn auch seltenen Fällen, wo Vpn
    — und zwar auch sehr gute — angeben, sie hätten die während des [>159]
    Versuches eingetretenen LE159.E1Erlebnisse durchaus sicher und deutlich
    gegenwärtig, sie seien aber zu einer Beschreibung dieser LE159.E2Erlebnisse
    nicht imstande. Es fehlt in diesen Fällen der Vp nicht etwa ein
    Ausdruck, eine passende Bezeichnung — bis zu dem rein Sprachlichen
    ist sie noch gar nicht gekommen —, vielmehr steht sie dem
    LE159.E3Erlebnis deshalb ratlos gegenüber, weil ihr jede Methode, es zu
    ordnen, und weil ihr jedes Mittel, die LE159.E4Erlebnissefür die Aussage zu
    gruppieren, fehlt. In diesen Fällen zeigt es sich besonders deutlich,
    daß es für die Beschreibung zwar wesentlich ist, aber doch nicht
    genügt, ein LE159.E6Erlebnis gegenwärtig zu haben; vielmehr muß vor der
    Aussage noch eine Bearbeitung des LE159.E7Erlebnisses zum Zwecke der
    Beschreibung durch die Vp erfolgen. Diese faktisch immer stattfindende
    und auch notwendige nachträgliche Bearbeitung ihrer LE159.E8Erlebnisse
    durch die Vp findet aber nun durchaus nicht immer im
    Sinne einer reinen Beschreibung statt. Die Vp hat sehr häufig und
    normalerweise zunächst die Tendenz, bei der Darstellung auf dieselbe
    Art wie sonst im Leben zu verfahren; und das heißt 1. nicht nur zu
    «beschreiben», sondern auch zu «erklären», und 2. auch, soweit sie
    nicht Theorien von sich gibt, nach der Art der Juristen und Pädagogen
    eine gewisse Bewertung und Deutung der LE159.E9Erlebnisse vorzunehmen,
    statt sie wie wertfreie Seinsobjekte zu behandeln, bei denen
    lediglich nach ihrer Existenz zu fragen ist. Und doch hängt die
    Brauchbarkeit der Aussagen als Mittel zur Feststellung der tatsächlichen
    LE159.E10«Erlebnisse» im Sinne der Psychologie durchaus davon ab,
    ob die Beschreibung der LE159.E11Erlebnisse durch die Vp tatsächlich im
    Sinne einer «reinen psychologischen Beschreibung» stattgefunden
    hat oder nicht.
        Neben dieser Bearbeitung findet ferner eine mehr oder weniger
    bewußte Auswahl statt, die die Vp bei der Beschreibung unter den
    vorliegenden LE159.E12Erlebnissen trifft. Abgesehen davon, daß die Erlebnisse,
    die für die Vp beianders stark und eindringlich gewesen sind und sich
    auch in der Mitteilung gegenüber den schwächeren LE159.E13Erlebnissen
    über Gebühr hervordrängen — derart, daß sie bisweilen zu spontanen
    Äußerungen ohne vorherige Überlegung oder Absicht führen —,
    findet eine Verschiebung der Aussage dadurch statt, daß die Vp das
    eine LE159.E14Erlebnis für zu unwichtig, das andere für zu LE159.E15undeutlich, das dritte
    für zu LE159.E16blamabel oder LE159.E17ähnliches hält und aus diesem Grunde nicht
    berichtet, auch wenn es sich um eindringliche LE159.E18Erlebnisse handelt.
    So kommt es öfters vor, daß die Vp, gedrängt durch die Stärke des
    LE159.E19Erlebnisses, einen Bericht anfangen will, ihn aber sogleich mit der
    Bemerkung «das ist wohl unwichtig» abbricht

    160ff: "3. Die Fehlerquellen bei unbeeinflußten Versuchspersonen
    und Kramers' Methode

    Es ist überhaupt ganz falsch anzunehmen, daß, wenn man eine
    Beeinflussung der Vp hinsichtlich der Selbstbeobachtung unterläßt,
    die Aussage lediglich nach dem jeweiligen LE160.E1Erlebnis erfolgt, so, als ob
    nur durch den VI eine solche verfälschende Beeinflussung zustande
    kommen könnte. Eine gewisse Auswahl muß nämlich in der Regel
    selbst noch unter dem Rest, den die Vp von den LE160.E2Erlebnissen gegenwärtig
    hat, stattfinden, weil eine nach jeder Richtung und in jeder
    Beziehung «erschöpfende Beschreibung» selbst bei LE160.E3Erlebnissen, die
    nur wenige Sekunden dauern, doch sehr häufig viel zu lange Zeit
    (weit über eine Viertelstunde) in Anspruch nehmen würde und daher
    eine wirklich erschöpfende Beschreibung der LE160.E4Erlebnisse eines
    einzelnen Versuches, abgesehen von theoretischen Bedenken, in der
    Regel schon rein technisch aussichtslos erscheint.
        Da also eine gewisse Auswahl unter den LE160.E5Erlebnissen sehr häufig
    doch stattfinden muß, ist es doppelt verständlich, daß hierbei als
    Auswahlprinzipien jene zufälligen Theorien und Interessen maßgebend
    sind, die bei der jeweiligen Vp gerade vorhanden sind. Diese
    Interessen drängen sich bei der Selbstbeobachtung bisweilen mit
    großer Energie hervor. Die Vp will durchaus herausbekommen, ob
    eine ganz spezielle Eigentümlichkeit einem LE160.E6Erlebnis zukommt oder
    nicht. Sie klassifiziert dann lediglich nach dieser Eigentümlichkeit,
    trennt LE160.E7Erlebnisse, die im übrigen ihren ganzen sonstigen Eigenschaften
    nach eng zueinander gehören, und wirft umgekehrt LE160.E8Erlebnisse,
    die sich ihrem Habitus nach ganz fremdartig gegenüberstehen,
    für die Beschreibung in einen Topf. Es ist klar, daß man auf
    diese Weise zu sehr gezwungenen und ganz inadäquaten Beschreibungen
    und Gruppierungen, ja scheinbar zu ganz anderen LE160.E9Erlebnissen
    kommt. Diese Gefahr, der besonders Psychologen, also nach
    anderer Hinsicht vorteilhaft ausgezeichnete Vpn, unterliegen, ist
    vor allem deshalb zu erwähnen, weil die für die Beschreibung maßgebende
    Auswahl und sonstige Bearbeitung der LE160.E10Erlebnisse nicht als
    gesonderte Tätigkeit nach dem Sich-vergegenwärtigen und Merken
    der LE160.E11Erlebnisse stattfindet. Vielmehr geht diese Bearbeitung und
    Auswahl in der Regel bereits während des Sich-erinnerns und des
    «Auswicklungsprozesses»'3 vor sich. So ist es leicht verständlich,
    wie bestimmt gerichtete Interessen unter Umständen gewisse LE160.E12Erlebnisse
    für die Aussage einfach totschlagen können, zumal solche,
    die reine Beschreibung verfälschende Auswahl- und Darstellungsprinzipien,
    sich nur sehr schwer oder überhaupt nicht mehr ausrot-]>161]
    ten lassen, sobald man sie nur eine gewisse Zeit hat gewähren
    lassen'4.
        Neben dieser Bearbeitung, Auswahl und Gruppierung der LE161.E1Erlebnisse
    durch die Vp findet das Formulieren im engeren Sinne, nämlich
    das Bezeichnen der LE161.E2Erlebnisse durch Worte, statt. Auch dabei
    kann das Bild der LE161.E3Erlebnisse bekanntlich verschoben werden und
    dem Wert der Aussage als Beschreibung Abbruch getan werden,
    und zwar einmal dadurch, daß die Vp nicht eine völlig passende
    Bezeichnung für ein LE161.E4Erlebnis findet, und zweitens dadurch, daß der
    Vl unter der Bezeichnung etwas anderes versteht als die Vp und
    daher bei der weiteren Bearbeitung der Protokolle zu falschen
    Schlüssen geführt wird. Kommt es doch, selbst wenn man auf die
    Terminologie besonders achtet und sich über jeden neuen Terminus
    möglichst bald und eingehend zu orientieren sucht, trotzdem vor,
    daß die Vp eine bestimmte Bezeichnung lange benutzt, ehe das
    Mißverständnis bemerkt wird.
        Ganz abgesehen also von der durch das jeweilige LE161.E5Erlebnis selbst
    bedingten Verschiebung in der Beschreibung wird das LE161.E6Erlebnis vor
    der Aussage einer sehr beträchtlichen Bearbeitung durch die Vp
    unterzogen, einer Bearbeitung, die durchaus nicht in der Richtung
    auf eine «reine Beschreibung» im Sinne der Psychologie zu liegen
    braucht und auch tatsächlich sehr häufig, gemäß ihrer Abhängigkeit
    von den zufälligen Interessen und Theorien der Vp und ihrer
    natürlichen Einstellung auf die Darstellungsweise des praktischen Lebens,
    den Wert der Aussage als Beschreibung stark herabsetzt oder
    vernichtet. Ferner hat man ohne Verständigung mit der Vp keine
    Gewähr dafür, daß man die Aussage wirklich so auffaßt, wie sie die
    Vp gemeint hat.
        Ein ausgezeichneter Beleg für diese Behauptungen ist die Arbeit
    von Kramers, die insofern ein bemerkenswertes Experiment über
    die Folgen der völligen Passivität des V1 für die Selbstbeobachtungen
    der Vpn darstellt. Unter den sehr zahlreich angeführten Protokollen
    kommen solche, die man mit Sicherheit lediglich als Beschreibung
    der aufgetretenen psychischen LE161.E7Erlebnisse ansprechen könnte,
    nur selten vor. Zum größten Teil bestehen die Protokolle aus Bewertungen,
    Theorien und vor allem aus Angaben der Bedeutung der
    abgelaufenen Vorgänge, oder es sind doch derartige Äußerungen
    mit der psychologischen Beschreibung untrennbar vermischt. Daher
    ist ein eindeutiger Schluß von den Protokollen auf die wirklich
    aufgetretenen LE161.E8Erlebnisse selten möglich — ganz abgesehen natürlich
    von der Irrtumsmöglichkeit der Vp und dem Fehlen jeder direkten
    Kontrolle der Selbstbeobachtungsangaben durch den Vl. Ich greife [>162]
    irgendein noch verhältnismäßig günstiges Protokoll als Beispiel heraus'
    15: «512 E, II ... unangenehmes Gefühl dadurch, daß die Zahl
    sich nicht an eine bekannte angleichen ließ.» Soll das heißen, daß
    ein aktives explizites Herumprobieren der Vp stattgefunden hat und
    etwa folgende LE162.E1Erlebnisse aufgetreten sind: positives Unbekanntheitserlebnis,
    Bewußtheit der Instruktion, Absicht zu suchen und
    Bewußtseinslage des Suchens, Auftreten visueller Zahlvorstellungen
    usw. usw.? Und welche der viel möglichen LE162.E2Erlebnisse sind denn
    wirklich aufgetreten; oder war etwa außer dem unangenehmen Gefühl
    gar nichts LE162.E3erlebnismäßig gegeben, so daß die Worte der Vp nur
    ein nachträgliches theoretisches Zurückführen des Gefühles auf das
    Nichtauftreten positiver LE162.E4Bekanntheitserlebnisse bedeuten; oder
    wurde etwa umgekehrt sogar die Abhängigkeit der beiden Ereignisse
    im Versuch LE162.e1erlebt?
        Dem Protokoll läßt sich jedenfalls unmittelbar eine eindeutige
    Behauptung über die in dieser Richtung aufgetretenen LE162.E5Erlebnisse
    nicht entnehmen. Kramers ist denn auch gezwungen, die Protokolle
    einer Interpretation zu unterziehen, die notwendigerweise bei der
    großen Fülle der möglichen Deutungen äußerst hypothetisch ist. Es
    ist eben von ihm wie häufig bei der Aufstellung der Regeln für die
    Selbstbeobachtung nicht berücksichtigt worden, daß vom V1 ja
    doch auf alle Fälle eine mehr oder weniger weitgehende Bearbeitung
    der Protokolle vorgenommen wird. Der VI muß das Material ordnen
    und gruppieren und stellt zumindest Behauptungen über die
    Existenz ganz bestimmter psychischer Sachverhalte auf. Das aber
    setzt als erste Grundbedingung voraus, daß er den Wortlaut der
    Aussagen richtig im Sinne der Vp verstanden hat. Benutzt man nun
    den gegebenen Weg, wenigstens in dieser Hinsicht eindeutige Klarheit
    zu schaffen, nicht, das heißt, fragt man nicht einfach die Vp,
    was sie gemeint hat, so muß man schon bei der Interpretation zu
    ausgesprochenen Hypothesenbildungen greifen. Schon allein die
    bei solcher Interpretation auftretenden Fehlermöglichkeiten aber
    scheinen mir die durch das Fragen und sonstiges Beeinflussen von
    seiten des VI entstehende Suggestions- und Störungsgefahr selbst
    für den Fall geringer Vorsicht des VI durchaus zu übersteigen.
    (Oder meint etwa Kramers, für den die Furcht, den Bericht zu
    stören, das Hauptmotiv für das Unterlassen von Fragen und von
    speziellen Instruktionen bildet'6, daß im Falle solcher Instruktionen
    und Fragen wirklich noch weniger zahlreiche und weniger eindeutige,
    richtige Aussagen gemacht worden wären? Ein Versuch würde
    vom Gegenteil überzeugen.) Eine geringere Zahl eindeutiger Aussagen
    — ganz zu schweigen von der Sicherung ihrer Richtigkeit, für die [>163]
    mit dem Fragen eine Hauptkontrollmöglichkeit unverwertet gelassen
    wird — hätte sich bei den Vpn Kramers' auch durch eine sehr
    intensive «Störung», durch spezielle Instruktionen über die Selbstbeobachtung
    und durch Fragen wohl kaum erzielen lassen. Es
    kommt hinzu, daß die Kramerssche Methode auch nur zur Gewinnung
    eines allgemeinen Überblickes deshalb ungeeignet ist, weil
    man wegen der Unregelmäßigkeit der Berichterstattung von seiten
    der Vp nie sicher ist, ob die angegebenen Vorgänge eine Ausnahme
    oder die Regel bilden. Auch hier müssen irgendwelche Hypothesen,
    die sich der Natur der Sache nach kaum fundieren lassen, aushelfen
    darüber, ob nichts berichtet wird, weil keine LE163.E1Erlebnisse eingetreten
    sind, oder ob die LE163.E2Erlebnisse nur nicht berichtet sind und warum sie es
    nicht sind'7. Vollends unbrauchbar ist diese Methode zum Aufstellen
    allgemeiner Sätze, weil ja eine auch nur einigermaßen vollständige
    Induktion unmöglich ist. Dadurch, daß der V1 sich bei der
    Beeinflussung der Vp auf die allgemeine Instruktion, Selbstbeobachtungen
    zu machen, beschränkt, wird demnach der Hauptwert
    des Experimentierens in der beschreibenden Psychologie zum großen
    Teil wieder aufgehoben: Auch wenn das Auftreten der LE163.E3Erlebnisse
    systematisch herbeigeführt wird, so ist man in bezug auf die Beschreibung
    doch wieder ebenso wie vor Einführung des Experimentes auf
    gelegentliche Angaben angewiesen.

              4. Die Notwendigkeit pädagogischer Beeinflussung

    Eine Vp in bezug auf ihre Aussagen (einmal abgesehen von der
    allgemeinen Instruktion zur Selbstbeobachtung) vollkommen unbeeinflußt
    zu lassen, gibt also nicht eine Gewähr dafür, daß das
    Protokoll eine möglichst richtige und eindeutige Beschreibung darstellt,
    sondern es bedeutet, das LE163.E4Erlebnis einer ganz zufälligen Bearbeitungsweise
    und Bezeichnung seitens der Vp auszusetzen, die
    naturgemäß nicht im Sinne einer richtigen Beschreibung liegt, und
    damit Aussagen zu erhalten, deren Richtigkeit als Beschreibung
    jedenfalls ganz unkontrolliert ist. Es bedeutet ferner, jede Vp von
    neuem eigene Mittel für das zweckmäßige Verhalten bei der Selbstbeobachtung
    suchen zu lassen, statt die gewonnenen Erfahrungen
    ihr als Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen. Die Aufgabe der Beeinflussung
    der Vp ist damit, wenn anders die Aussage einen Wert als
    Beschreibung der wirklichen LE163.E5Erlebnisse besitzen sollen, als notwendig
    erwiesen, und in ihrer Allgemeinheit zugleich klar bestimmt: Es
    gilt, die etwaigen falschen Bearbeitungsweisen (im weitesten Sinne)
    nach Möglichkeit auszuschalten und an ihre Stelle die im Sinne [>164]
    einer reinen Beschreibung richtigen Verhaltensweisen zu setzen
    oder dort, wo die richtige Verhaltensweise bereits besteht, sich ihrer
    zu vergewissern und sie fortlaufend zu kontrollieren. Ferner ist in
    der Terminologie die für das gegenseitige Verständnis notwendige
    Einheitlichkeit herzustellen.
        Wie weit darüber hinaus und nach welcher Richtung im einzelnen
    die Vp zu beeinflussen ist, das hängt zunächst einmal davon ab,
    was die Versuche bezwecken: ob sie z. B. mehr einen Überblick über
    die wichtigen Phasen des ganzen LE164.E1Erlebnisses, oder mehr eine genaue
    Analyse eines LE164.E2Teilerlebnisses erstreben. Aber auch in dieser Hinsicht
    wird es sehr oft besser sein, die Bearbeitungsweise dem Zufall
    und der Willkür der Vp zu entreißen, die die Protokolle verschiedener
    Vpn bis zu einem gewissen Grade ja unvergleichbar machen
    muß, und an ihre Stelle eine gewisse Ordnung und Gleichmäßigkeit
    zu setzen. Jedenfalls aber bleibt die Grundforderung, daß, wenn
    man die Aussagen der Vp als Beschreibung ihrer LE164.E4Erlebnisse ansehen
    will, man eine Gewähr dafür haben muß, daß die Bearbeitungsweise
    im Sinne einer Beschreibung erfolgt ist und daß die Vp mit
    ihren Worten tatsächlich das meint, was der Vl darunter versteht.
        Zugleich ist damit der Gesichtspunkt festgelegt, nach dem das
    Verhalten des Vl der Vp gegenüber zu bestimmen ist: Es handelt
    sich nicht darum, möglichst reine und psychologisch einfache und
    konstante Bedingungen für das Entstehen und Auftreten einer Aussage
    herzustellen, sondern darum, eine bestimmte Leistung eventuell
    mit in den verschiedenen Fällen sehr verschiedenen Mitteln zu
    erzielen: nämlich eine möglichst richtige und sichergestellte, psychologische
    Beschreibung der LE164.E5Versuchserlebnisse — von der Vollständigkeit
    der Beschreibung sehe ich zunächst ganz ab, weil sie von
    dem jeweiligen Zweck der Versuche abhängig ist. Demnach haben
    nicht die allgemeinen Prinzipien psychologischer Erforschung, sondern
    die der pädagogischen Technik für das Verhalten des Vl maßgebend zu
    sein und im Vordergrund der Diskussion über die Methoden der
    Selbstbeobachtung zu stehen. Natürlich verlangt hier wie bei jeder
    Frage der pädagogischen Technik auch die Erforschung und wissenschaftliche
    Erkenntnis der in Betracht kommenden Vorgänge eine
    genaue Berücksichtigung. Aber wenn irgendwo in der Pädagogik,
    dann hat es hier keinen Sinn, mit der Anwendung pädagogischer
    Mittel und der Diskussion ihrer Brauchbarkeit etwa warten zu wollen,
    bis die dabei möglicherweise auftretenden Vorgänge einwandfrei
    theoretisch erklärt und auf den Begriff gebracht wären. Denn die
    Erforschung der bei der richtigen Selbstbeobachtung sich abspielenden
    Prozesse hat sich ganz wesentlich wiederum auf richtige [>164]
    Selbstbeobachtung zu stützen. Dabei kommt es für die pädagogische
    Technik nicht so sehr darauf an, ein eindeutiges theoretisches
    Wissen davon zu haben, warum bestimmte Mittel in der Regel so und
    so wirken, sondern vor allem lediglich darauf, wie etwas sich für die
    Richtigkeit der Aussage bemerkbar macht; und es hat keinen Sinn,
    die Brauchbarkeit der richtigen Selbstbeobachtung, also einer «Leistung»,
    die vielleicht gar nicht immer in denselben psychischen
    Prozessen besteht, sondern möglicherweise auf ganz verschiedenen
    Wegen zustande kommen kann, davon abhängig machen zu wollen,
    ob es sich bei der rückschauenden Selbstbeobachtung um irgend
    welche bestimmten psychologisch definierten Prozesse, z. B. um eigentliche
    Erinnerungsprozesse, handelt oder nicht. Es ist vielmehr
    für die Bestimmung des Wertes der Selbstbeobachtung in sehr hohem
    Grade gleichgültig, unter welchen psychologischen Oberbegriff
    man die betreffenden Prozesse letzthin wird unterordnen
    müssen."
    ... [>166]

    . Die Erziehung zur richtigen Selbstbeobachtung
    Durch die Betrachtungen über den Begriff und die Kriterien der
    richtigen Selbstbeobachtung ist zugleich des näheren bestimmt und
    festgelegt, was die Vp mit ihren Aussagen zu leisten hat. Und zwar
    ist etwa folgendes hervorzuheben:
    Zunächst ist zu betonen, daß es sich bei der Beschreibung nicht
    um ein bloßes «Perseverieren» von LE166.E1Erlebnissen oder um etwas Ähnliches
    handelt, sondern daß an diesem Material eine durch ein bestimmtes
    Ziel definierte Bearbeitung vorzunehmen ist und die
    Selbstbeobachtung demnach einen Arbeitsaufwand darstellt, der
    auf eine Aufforderung hin im Interesse einer bestimmten Leistung
    zu vollziehen ist.
    An dieser Leistung sind als psychologisch relevante Teilleistungen
    folgende zu unterscheiden:
        1. Die Betrachtungsweise oder Einstellung der Vp bei der Selbstbeobachtung
    hat eine rein psychologische, aber nicht eine physikalische,
    juristische oder sonst auf «Bedeutungen» gehende und auch
    nicht eine «wertende» zu sein.
        2. Die Selbstbeobachtung hat unter Ausschaltung aller speziellen,
    erklärenden oder beschreibenden Theorien Einzelgegenstände zu beschreiben.
        3. Die Vp hat die psychischen Beschreibungsgegenstände möglichst
    eindeutig zu bestimmen durch Feststellen reflexiver Beziehungen
    (Gleichheits- und Ungleichheitsbeziehungen) zwischen den
    Eigenschaften verschiedener psychischer LE166.E2Einzelerlebnisse, also unter
    Benutzung konkreter, wenn möglich untereinander vergleichbarer
    Maßstäbe.
        4. Die Vp hat ihren Aussagen den richtigen Wahrscheinlichkeitsgrad
    zuzusprechen, d. h. einen wissenschaftlichen Maßstab bei der
    Wahrscheinlichkeitsangabe zu verwenden.
        5. Die Vp muß endlich den Sinn ihrer Angaben dem VI möglichst
    eindeutig verständlich machen: VI und Vp müssen die gleiche Terminologie
    benutzen.
         Die Aufgabe, diese Leistungen der Vp zu erzielen, ist, wie wir
    gesehen haben '8, eine pädagogische. Wir wollen daher, bevor wir
    auf die technischen Mittel und Wege im einzelnen eingehen, zunächst
    einige allgemeine pädagogische Prinzipien erwähnen, die bei der
    Erziehung der Vp zur richtigen Selbstbeobachtung zu berücksichtigen
    sind. Da es sich dabei im wesentlichen um ganz allgemeine, in
    der Pädagogik verwendete Grundsätze handelt, wird sich eine umfassende
    Begründung der einzelnen Prinzipien erübrigen. [>167]
        Sowohl bei der Festlegung wie bei der Benutzung bestimmter
    Mittel zur Erreichung bestimmter Ziele ist ständig im Auge zu behalten,
    daß man, um dieselbe Leistung bei den individuell verschiedenen
    Vpn zu erzielen, auch immer bis zu einem gewissen Grade verschieden
    vorgehen muß ' 9. Sämtliche aufzustellenden speziellen Regeln
    sind mit einer Einschränkung in diesem Sinne zu verstehen, und die
    Erziehung zur richtigen Selbstbeobachtung hat daher anhand einer
    ständigen Kontrolle der Aussagen und unter Berücksichtigung der
    speziellen vorliegenden Fehlerquellen zu geschehen". Da es sich um
    eine nicht gerade einfache und häufig recht anstrengende Arbeitsleistung
    handelt, kommt für eine wirklich gute Erledigung der Aufgabe
    alles darauf an, daß nicht die Instruktion des VI als solche, sondern
    ein Interesse an der Tätigkeit die eigentliche Triebfeder bei der Beschreibung
    bildet. Es genügt nicht, zur Erreichung der richtigen
    Leistung die falsche zu verbieten, sondern es müssen nach Möglichkeit
    der Vp positive Mittel und Wege geboten werden, um ihrer
    Arbeit die gewünschte Richtung zu geben. Das Angeben neuer Wege
    ist pädagogisch in der Regel wirksamer als das Verbieten der
    alten. Instruktionen oder sonstige Anweisungen haben im Interesse
    der richtigen Verständigung und der Eindringlichkeit nicht irgendwann
    als begriffliche Ermahnung zu erfolgen, sondern beim Vorliegen
    eines einzelnen konkreten Falles. Der Anweisung hat sogleich eine
    wirkliche Anwendung von seiten der Vp zu folgen. Es ist pädagogisch
    im allgemeinen zweckmäßiger, vorzubeugen als zu verbessern. Vor
    allem darf man ein fehlerhaftes «Benehmen» nicht erst zur Gewohnheit
    werden lassen. Die Erziehung erfolge, soweit es sich um ein
    Erlernen handelt, allmählich und gehe von Leichterem zu Schwererem
    vor. Man kommt im allgemeinen mit Loben weiter als mit Tadeln.

                         1. Die technischen Mittel bei der
               Kontrolle und Erziehung der Versuchsperson

    Was nun die technischen Hilfsmittel bei der Kontrolle und Erziehung
    der Vp zur richtigen Selbstbeobachtung anbelangt, so wären zunächst
    die Instruktionen an die Vp zu erwähnen; ein Hilfsmittel bei
    der Selbstbeobachtung, das von allen Experimentatoren benutzt
    und selbst von extremen Gegnern einer Beeinflussung der Beschreibungstätigkeit
    der Vpn nicht ganz ausgeschaltet wird' . Die Hauptaufgabe
    der Instruktionen ist es nicht, die Vp anzuspornen; sie
    sollen vor allem der Verständigung zwischen Vp und Vl darüber
    dienen, welche einzelnen Ziele und Wege bei der Selbstbeobachtung
    zu verfolgen sind. Sie sollen diese Hauptziele der Vp klarmachen

    .........................................
    ........................................
    ........................................
     

    200:           "Anhang: Allgemeine Instruktion an die Vp
                               über die Selbstbeobachtung

    Bezüglich der Selbstbeobachtung möchte ich noch allgemein folgendes
    sagen:
    a) Die Selbstbeobachtung geschieht nach der Reaktion. Während
        der Reaktion ist es Ihre einzige Aufgabe, lediglich die spezielle
        Instruktion zu erfüllen, die Sie für den Versuch erhalten haben.
        Die Selbstbeobachtung darf Sie bei der Reaktion nicht behindern.
    b) Machen Sie nur Aussagen, wenn Sie wirklich sicher sind, nichts
        Falsches zu Protokoll zu geben. Mir schadet nämlich bei der
        Aufstellung einer richtigen Theorie eine falsche Aussage viel mehr
        als gar keine. Falls Sie etwas nicht sicher wissen, so können Sie
        natürlich trotzdem eine Aussage machen, nur müssen Sie dann
        nicht vergessen, dabei zu bemerken, daß das vielleicht oder wahrscheinlich
        oder möglicherweise usw. so war.
    c) Diese Instruktion soll aber nicht bedeuten, daß Sie nur ganz
        bestimmte Aussagen machen, d. h. nur über LE200.E1Erlebnisse berich-[>201]
        ten, wenn Sie sie nach allen Seiten hin genau beschreiben können.
        Auch unbestimmte Aussagen sind mir durchaus willkommen,
        also z. B. «es war zwischen diesem und diesem LE201.E1Erlebnis noch ein
        anderes, das ich nicht näher beschreiben kann, das aber eine
        ziemlich lange Zeit gedauert hat oder deutlich von den begrenzenden
        LE201.E2Erlebnisse unterschieden war». Man kommt so den LE201.E3Erlebnissen
        immerhin noch besser auf die Spur, als wenn man gar
        nichts aussagt.
    d) Wenn Ihnen Worte zur direkten Beschreibung eines LE201.E4Erlebnisse
        fehlen, so können Sie auch ruhig umschreiben; z. B. «es war ähnlich
        wie ein anderes LE201.E5Erlebnis, es war anders als alles Bisherige» usw.,
        oder Sie können auch ähnliche Beispiele aus dem Leben angeben.
    e) Es ist wichtig, daß Sie nur etwas angeben, was Sie wirklich während
        der Reaktion LE201.e1erlebt haben, was wirklich als LE201.E6Erlebnis dagewesen
        ist. Sie sollen mir keine Theorien geben. D. h. erstens: Sie sollen
        mir keine Erklärung des Vorganges zu geben versuchen, also etwa
        angeben: «Dies ist nicht eingetreten, weil etwas anderes vorangegangen
        war»; Sie sollen vielmehr die Vorgänge lediglich beschreiben.
        (Falls ein LE201.E7Erlebnis der Abhängigkeit zweier Vorgänge auftaucht,
        so sollen Sie es natürlich nicht verschweigen.) Und zweitens:
        Sie sollen mir nicht erzählen, was, wie Sie voraussetzen, dagewesen
        sein «muß». Sie haben vielmehr lediglich zu beschreiben,
        was in diesem einzelnen bestimmten Falle, über den Sie berichten,
        wirklich LE201.e2erlebt worden ist. Ich werde meinerseits also eine Aussage
        zunächst immer nur auf den einzelnen Fall beziehen.
    f) Sie halten sich für eine derartige Beschreibung am besten an die
        Zeitfolge des Eintritts der einzelnen LE201.E8Erlebnisse und beschreiben
        nach dem Schema: Erst kam das, dann das usw. Als allgemeine
        Einteilung nach dieser Richtung wollen wir eine Dreiteilung des
        Versuches in Vorphase, Hauptphase und Nachphase zugrunde
        legen. Natürlich brauchen Sie sich nicht pedantisch an die Zeitfolge
        der LE201.E9Erlebnisse zu halten; Sie können selbstverständlich, wenn Sie
        etwas besonders lebhaft beschäftigt oder gar, wenn Sie es sogleich
        wieder zu vergessen fürchten, dies in der Beschreibung ruhig
        vorwegnehmen.
    g) Im übrigen wollte ich noch folgendes bemerken: Ich werde an Sie
        Fragen richten über das «Was» und «Wie» Ihrer LE201.E10Erlebnisse, und
        zwar werde ich ziemlich viel fragen, damit wir schneller vorwärts
        kommen. Das setzt aber voraus, daß Sie sich von mir nichts suggerieren
        lassen. D. h. vor allem: Wenn ich Sie etwas frage, so
        bedeutet die Frage immer, auch wo ich es nicht ausdrücklich
        sage: «War das so oder war das nicht so oder wissen Sie nichts [>202]
        darüber.» Sie brauchen also auf eine Frage durchaus nicht zu
        antworten. Ein «ich weiß nicht» ist mir, wie gesagt, tausendmal
        lieber als eine falsche Antwort. Und falls Sie antworten, dürfen Sie
        das lediglich aus der Erinnerung an diesen speziellen Fall, nach
        welchem ich frage, tun und, wie gesagt, nicht aus einer Ansicht
        heraus, daß das «logischerweise» so sein müßte — so etwas darf es für
        Sie hier überhaupt nicht geben. Sie dürfen Ihre Aussage auch
        nicht aus einem Wissen heraus machen, daß das in der Regel so
        war. Ferner ist es wichtig, daß, falls Ihnen das Fragen irgendwie
        zu lästig wird, Sie mir das sogleich sagen, damit ich mich danach
        richten kann. — Gründe dafür brauchen Sie mir nicht anzugeben.
    h) Bezüglich des Protokollierens möchte ich Ihnen noch folgendes sagen:
        Ich schreibe Ihre Aussagen auf und es kommt dabei hin und
        wieder vor, daß ich ganz unwillkürlich ein Wort ändere oder
        umstelle oder den Satz etwas anders formuliere. Ich lese Ihnen
        die formulierten Sätze immer sogleich vor und möchte Sie nun
        bitten, jede Formulierung sofort abzulehnen, die Ihnen nur irgendwie
        nicht ganz treffend zu sein scheint. Lehnen Sie eine solche
        Formulierung auch dann ab, wenn Sie keine Gründe angeben
        können, weshalb Ihnen die Formulierung nicht paßt! Dasselbe
        gilt für die Fälle, wo wir uns über die Terminologie unterhalten und
        ich Sie frage, ob Sie ein bestimmtes LE202.E1Erlebnis mit dem und dem
        Terminus beschreiben wollen. Auch hier können Sie aus reinen
        «Gefühlsgründen» einen Namen ruhig ablehnen."
     



    L1936  Lewin, Kurt (1936) Principles of topological psychology. New York 1936. Deutsch: Grundzüge der topologischen psychologie. Bern 1969.

    L1936-40f
    "Erlebnis und psychologische Existenz. — Wie aber festzulegen ist, was für eine bestimmte Person psychologische Existenz besitzt, ist nicht immer leicht zu entscheiden. Am naheliegendsten scheint es, das Erlebtwerden als Kriterium zu benutzen. Danach wäre die physikalische und soziale Umwelt insoweit und in der Art als psychologische Umwelt anzusetzen, wie sie von dem betreffenden Individuum erlebt würde. Eine solche Formulierung ist jedoch nicht unbedenklich, auch wenn man den Erlebnisbegriff sehr weit faßt. Nicht fraglich ist zum Beispiel, daß, wenn man sich in einem wohlbe-kannten Zimmer befindet, auch die optisch momentan nicht sichtbare Rückwand des Zimmers zur gegenwärtigen psychologischen Umwelt gehört. Aber auch der Umstand, daß neben diesem Zimmer gerade die und die Räume liegen, daß das Haus in einem einsamen Gehöft am Meere steht oder aber in einer belebten Straße einer Großstadt, kann ein wesentlicher Bestandteil der psychischen Situation sein. Das kann auch dann zutreffen, wenn man von der Landschaft nichts sieht, sondern in seine Arbeit ver¬sunken ist und momentan nicht oder jedenfalls nicht deutlich spürt, wie es um diese weitere Umgebung bestellt ist.
    Ähnlich problematisch ist die Anwendung des Erlebnisbegriffes als allei-niges Kriterium für das, was in einem bestimmten Zeitpunkt bei den sozia¬len Fakten und Beziehungen zum psychologischen Lebensraum gehört.
    (
    Die Mutter, der Vater, die Geschwister sind nicht nur dann als reale Fakten in die psychologische Situation eines Kindes einzubeziehen, wenn sie für das Kind direkt wahrnehmbar sind. Das Kleinkind, das im Garten spielt, verhält sich zum Beispiel typisch anders, wenn es die Mutter zu Hause meint, als wenn es sie abwesend weiß. Man wird nicht annehmen können, daß dieser Umstand dem Kinde dauernd erlebnismäßig gegenwärtig ist. Auch ein Verbot oder ein Ziel kann einen wesentlichen Bestandteil der psy¬chologischen Situation ausmachen, ohne erlebnismäßig klar gegenwärtig zu sein.
    Das gleiche gilt vor allem von der sozialen Gesamtatmosphäre, ihrer Freundlichkeit, Mürrischkeit oder Gespanntheit. Zweifellos sind gerade die¬se allgemeinen Eigenschaften der sozialen Atmosphäre von der allergrößten Bedeutung für das Verhalten des Menschen und für seine Entwicklung. Und doch „erlebt“ man häufig erst bei einem Wechsel, in welcher Atmosphäre man früher gelebt hat,
     



    Literatur (Auswahl)
    Lewin, K. (1981). Kurt Lewin Werkausgabe, hg. von C.-F. Graumann. Band 1. Wissenschaftstheorie I, hg. von Alexandre Métraux. Bern: Huber, Stuttgart: Klett-Cotta.

    https://www.researchgate.net/publication/359506785_Schriftenverzeichnis_von_Kurt_Lewin

    Wikipedia

      • Lewin, Kurt (1916) Die psychische Tätigkeit bei der Hemmung von Willensvorgängen und das Grundgesetz der Assoziation. J.A. Barth.
      • Lewin, Kurt (1917) Die psychische Tätigkeit bei der Hemmung von Willensvorgängen und das Grundgesetz der Assoziation. In: Zeitschrift für Psychologie. (1917), 77, S. 212–247.
      • Lewin, K. (1920d). [Rezension] G. F. Lipps: Das Problem der Wissensfreiheit Volkshochschulvorträge. Zeitschrift für angewandte Psychologie, 17, 354.
      • Lewin, K. (1921). Das Problem der Willensmessung und das Grundgesetz der Assoziation, I. Psychologische Forschung 1, 191–302, II. Psychologische Forschung, 2, 65–140.
      • Lewin, K. (1922a). Der Begriff der Genese in Physik, Biologie und Entwicklungsgeschichte. Berlin: Julius Springer. (KLW 2, S. 47–318).
      • Lewin, K. (1922b). Über einen Apparat zur Messung von Tonintensitäten. Psychologische Forschung, 2, 317–326. (KLW 2, S. 473–483)
      • Lewin, K. (1922c). Über den Einfluß von Interferenzröhren auf die Intensität obertonfreier Töne. Psychologische Forschung, 2, 327–335. Lewin, K. (1922d). Eine experimentelle Methode zur Erzeugung von Affekten. In: Bühler, K. (Hrsg.), Bericht über den VII. Kongreß für experimentelle Psychologie in Marburg vom 22.–23. April 1921 (S. 146–148). Jena: Gustav Fischer.
      • Lewin, K. (1922e). Das Problem der Willensmessung und das Grundgesetz der Assoziation. Psychologische Forschung, 1 (1921), 191–302 und 2 (1922), 65–140.
      • Lewin, K. (1922f). [Rezension] Walter Blumenfeld: Zur kritischen Grundlegung der Psychologie. Zeitschrift für Psychologie, 89, 179–181. (KLW 1; S. 367–369).
      • Lewin, K. (1923a). Über die Umkehrung der Raumlage auf dem Kopf stehender Worte und Figuren in der Wahrnehmung. Psychologische Forschung, 4, 210–261.
      • Lewin, K. (1923b). Die zeitliche Geneseordnung. Zeitschrift für Physik, 13 (1/2), 62–81. (KLW 1; S. 213–232).
      • Lewin, K. & Sakuma, Kanae (1925). Die Sehrichtung monokularer und binokularer Objekte bei Bewegung und das Zustandekommen des Tiefeneffektes. Psychologische Forschung, 6, 298–357.
      • Lewin, K. (1926a). Untersuchungen zur Handlungs- und Affekt-Psychologie. I. Vorbemerkung über die psychischen Kräfte und Energien und über die Struktur der Seele. Psychologische Forschung, 7, S. 294–329.
      • Lewin, Kurt (1926b) Idee und Aufgabe der vergleichenden Wissenschaftslehre. Weltkreis, Erlangen 1926.
      • Lewin, Kurt (1926c) Vorsatz, Wille und Bedürfnis: mit Vorbemerkungen über die psychischen Kräfte und Energien und die Struktur der Seele. Springer, Berlin 1926 (Digitalisat).
      • Lewin, K. (1926d). Filmaufnahmen über Trieb- und Affektäußerungen psychopathischer Kinder (verglichen mit Normalen und Schwachsinnigen). Zeitschrift für Kinderforschung, 32, 414–447. (KLW 6, S. 41–75).

      • Lewin, K. (1926e). Ein verbesserter Zeitsinnapparat. Psychologische Forschung, 7, 273–275. (KLW 2, S. 485–487).
        Lewin, K. (1926f). Ein zählender Chronograph. Psychologische Forschung, 7, 276–281. (KLW 2; S. 489–494).
      • Lewin, K. (1927a). Gesetz und Experiment in der Psychologie. Symposion, 1, 375–421. Auch separat erschienen. Berlin-Schlachtensee: Weltkreis-Verlag, 1927. (KLW 1, S. 279–320).
      • Lewin, K. (1927b). Kindlicher Ausdruck. Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, experimentelle Pädagogik und jugendkundliche Forschung, 28, 510–526. (KLW 6, S.77–99).

      • Lewin, K. (1927c). Kindliche Ausdrucksbewegungen. Erläuterungen zu Filmaufnahmen. In: William Stern, Psychologie der frühen Kindheit bis zum sechsten Lebensjahr. Leipzig: Quelle & Meyer, 4. Aufl. S. 503–511; 5. Aufl. 1928, S. 501–510; 6. Aufl. 1930, S. 501–510. (Dieser Text ist ein Auszug aus Lewin, 1927b).
      • Lewin, K. (1927d). Die Erinnerung an beendete und unbeendete Handlungen, In: VIII. Int. Kongreß für Psychologie, Groningen, 1926. (2 n.n. Seiten), Groningen: Noordhoff.Lewin, K. (1927e). Filmvortrag über Trieb- und Affektäußerungen psychopathischer Kinder (verglichen mit Normalen und Schwachsinnigen). Kurzer Bericht. In: Deutscher Verein zur Fürsorge für jugendliche Psychopathen e.V. (Hrsg.) Bericht über die vierte Tagung für Psychopathenfürsorge Düsseldorf, 24.–26. September 1926. Berlin:  Springer. 1–6
      • Lewin, K. (1928a). Die Entwicklung der experimentellen Willens- und Affektpsychologie und die Psychotherapie. Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten: Offzielles Organ der Gesellschaft Deutscher Neurologen und Psychiater, 85, 515–534. Berlin, Göttingen,  Heidelberg: Springer. (entspricht in großen Teilen Lewin, 1929e).
      • Lewin, K. (1928b). Die Entwicklung der experimentellen Willens- und Affektpsychologie und die Psychotherapie. Allgemeine Ärztliche Zeitschrift für Psychiatrie und psychische Hygiene, 1, 214–217.
      • Lewin, K. (1928c). Die Bedeutung der „Psychischen Sättigung“ für einige Probleme der Psychotechnik. Psychotechnische Zeitschrift, 3, 182–188.
      • Lewin, K. (1928d). Kindlicher Ausdruck. Filmvortrag. In Erich Becher (Hrsg.) Bericht über den X. Kongreß für experimentelle Psychologie in Bonn vom 20. – 23. April 1927. (S.  145–148). Jena: Fischer. (Dieser Text ist eine Zusammenfassung von 1927b).
      • Kurt Lewin (1929) Die Entwicklung der experimentellen Wilenspsychologie und der Psychotherapie. In: Archiv für Psychiatrie. Band 85,
      • Lewin, Kurt (1931) Die psychologische Situation bei Lohn und Strafe. Leipzig 1931.
      • Lewin, Kurt (1931) Der Übergang von der aristotelischen zur galileischen Denkweise in Biologie und Psychologie. 1931, (PDF; 175 kB)
      • Lewin, Kurt (1933) Eine dynamische Theorie des Schwachsinnigen. 1933, (PDF; 393 kB)
      • Lewin, Kurt (1934) Der Richtungsbegriff in der Psychologie. Der spezielle und allgemeine Hodologische Raum. Psychologische Forschung volume 19, 249–299 (1934)
      • Lewin, Kurt (1936) Principles of topological psychology. New York 1936. Deutsch: Grundzüge der topologischen psychologie. Bern 1969.
      • Lewin, Kurt (1938) The conceptual representation and the measurement of psychological Forces. Durham, 1938.
      • Lewin, Kurt (1948) Resolving social conflicts: selected papers on group dynamics. Harper, New York 1948.
        •  deutsch: Die Lösung sozialer Konflikte. Ausgewählte Abhandlungen über Gruppendynamik. Christian, Bad Nauheim 1953, 1968. (mit Gertrud Weiss Lewin und Herbert Alfred Frenzel, Vorwort von Max Horkheimer). Im Kapitel Der Sonderfall Deutschland befasste sich Lewin mit der Frage, wie das Deutschland der Nachkriegszeit durch Reeducation demokratisiert werden könnte.[17]
      • Lewin, Kurt (1963) Feldtheorie in den Sozialwissenschaften. Ausgewählte theoretische Schriften. Hans Huber, Bern 1963; 2., unveränd. Aufl. 2012,
      • Lewin, Kurt (1967 Nachdruck 1927)  Gesetz und Experiment in der Psychologie. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1967.
      • Kurt Lewin Werkausgabe (KLW). Hrsg. Karl Friedrich Graumann, Klett, Stuttgart ab 1980; 4 Bände sind erschienen, weitere geplante Bände werden nicht erscheinen, einige dafür bereits vorbereitete Beiträge erschienen jedoch im nachfolgend genannten Sammelband „Angewandte Psychologie“.
      • Lewin, Kurt (2009) Schriften zur angewandten Psychologie. Aufsätze, Vorträge, Rezensionen, hrsg. und eingeleitet von Helmut E. Lück, Verlag Wolfgang Krammer, Wien 2009,
    Die Berliner Gruppe. Texte zum Logischen Empirismus
    Herausgegeben, eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von nikolay milkov. Hamburg: Meiner.
     


    Literatur zur Versuchsperson
    Eine Monographie zur Instruktion von Versuchspersonen in psychologischen Experimenten, Explorationen und Interviews ist schwer zu finden. Aber folgende Fachgebiete bieten sich an: Einzelfallstudien, Experimentalpsychologisches Praktikum, qualitative Sozialforschung, Evaluation, Anamnese, Exploration, Idiographishe Wissenschaftstheorie, subjektwissenschaftliche Orientierung.
     
    • Bungard, Walter , Abele-Brehm, Andrea E. (1980)  Die "gute" Versuchsperson denkt nicht: Artefakte in der Sozialpsychologie. München:  Urban & Schwarzenberg
    • John Garcia, John & Gustavson, Andrew R. (1997)  The Science of Self-Report
    • Moosbrugger, Helfried &  Kelava, Augustin (2020, Hrsg) Testtheorie und Fragebogenkonstruktion. 3., vollständig neu bearbeitete, erweiterte und aktualisierte Auflage. Berlin: Springer. 3.6.1 Testteil 1: Instruktion 55-56; Fundstellen: 76.
    • Weimann, Joachim & Brosig-Koch, Jeannette (2019). Die Versuchspersonen in (75–89) Einführung in die experimentelle Wirtschaftsforschung.


    Links(Auswahl: beachte)
    • wiso.uni Hamburg: Training: Umgang mit Versuchspersonen in der Forschung.
    • https://wiki.ifs-tud.de/biomechanik/projekte/ws2019/ps_biom1920_1




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    ___


    Querverweise
    Standort: Erleben und Erlebnis bei Kurt Lewin.
    *
    Haupt- und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
    Zur  Methode der Fundstellen-Textanalyse.  * Hauptbedeutungen Erleben und Erlebnis * Zusammenfassung Hauptseite *
    *
    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
    z.B. Inhaltsverzeichnis site:www.sgipt.org. 
    *
    Dienstleistungs-Info.
    *

    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Erleben und Erlebnis bei Kurt Lewin. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/erleben/Lewin.htm

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    Änderungen wird gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen und Kritik willkommen
    00.12.2022    angelegt.