Standardsituationen des Lebens, Erlebens und der Erlebnisse
Originalarbeit von Rudolf Sponsel, Erlangen
Methode der Fundstellen-Textanalyse * Hauptbedeutungen Erleben und Erlebnis * Signierungssystem* Zusammenfassung Hauptseite * Begriffscontainer (Containerbegriff) * Begriffsverschiebebahnhof
Editorial
Kann man Erleben und Erlebnisse mit Handeln und Lebensituationen verknüpfen
sollte das die Kontrolle der Kommunikation über Erleben und Erlebnisse
fördern. Am besten geeignet sind hierzu Standardsituationen des Lebens.
Eine Standardsituation des Lebens kommt häfig vor, wiederholt
sich also und enthält typische Merkmale, die in allen diesen Situationen
vorkommen. Nachdem sich Erleben so lange der Mensch lebt zumindest in den
16 Wachstunden des Tages ständig ereignet, kann Erleben = wach sein
als die häufigste Standardsituation des Lebens bezeichnet werden:
ich bin wach und da, ich erlebe was in mir und außerhalb von mir
geschieht..
Einführung
In letzter Instanz ist erleben privat, persönlich und wir können
beim derzeitigen Stand des Wissens nicht sagen, ob andere ähnlich
oder gar gleich erleben wir wir. Schlick
bestreitet dies, grundsätzlich und für alle Zeiten. Daher stellt
sich natürlich die Frage, was denn die Menschen kommunizieren, wenn
sie über ihr Erleben sprechen? Diese Fragen werden an anderer Stelle
geklärt, im folgende möchte ich mich deshalb auf das Titelthemea
"Standardsituationen des Lebens, des Erlebens und
der Erlebnisse" beschränken. Zunächst sei das Begriffsfeld umrissen,
danach formuliere ich die im Editorial schon erwöhnten Kriterien etwas
formaler und genauer.
Begriffsfeld Standard, Standardsituation, Standardsituation des Lebens.
Ähnlich, Ähnliches, Ähnlichkeit, Gewohnheit, gleich,
Gleichbleibendes, Goldstandard, Ideal, Lebensstandard, Maßstabd,
Norm, Normierung, Regel, Routine, Standard, Standardabweichung, Typ, Typisches,
Vergleich, Vergleichsmaßstab, Vorgabe, Wiederholung, Wiederkehrendes,
Kriterien für Standardsituationen des Lebens
SSLt sie enthalten typische Merkmale (Querschnitts-Kriterium)
SSLv Standardsituationen sind vergleichbar.
SSLw sie kehren wieder, wiederholen sich (Längsschnitt-Kriterium)
SSLÄ Standardsituationen bringen Ähnliches
hervor.
SSLW Standardsituationen sind Mittel der Verständigung.
Brainstorming Standardsituationen des Lebens
anziehen
aufmachen, etwas
ausziehen
betätigen, tun
bewegen (gehen/laufen, liegen, sitzen, stehen)
entleeren
essen
kochen
Kontakt haben
öffnen > aufmachen
schlafen
Schließen > zumachen
trinken
umziehen (Kleider)
vornehmen
wachsein
waschen
Zähne putzen
zumachen, etwas
[Quelle: Psychologie des Erlebens
unaufgeteilt]
Standardsituationen des Erlebens nach Standardsituationen des Lebens
definieren und explorieren.
Standardsituationen des täglichen Lebens
Aufwachen, orientieren, aufstehen, Morgentoilette, anziehen, frühstücken,
informieren (Medien), Vormittagsplanung, Vormittagsgestaltung, Mittagsplanung,
Mittagsgestaltung, Nachmittagsplanung, Nachmittagsgestaltung,
Was sich der inneren Wahrnehmung darstellt oder was die innere Wahrnehmung
vorfindet, heißt erleben. Um diesen Beweis zu führen muss zunächst
definiert werden, was unter erlebnisfähig, erleben und innerer Wahrnehmung
verstanden werden soll. Zum Erlebensbeweis gehört also zunächst
der Beweis der inneren Wahrnehmung und damit natürlich die Definition
der inneren Wahrnehmung. Ich kann nicht beweisen, dass es eine innere Wahrnehmung
gibt, wenn ich gar nicht genau weiß, was innere Wahrnehmung sein
soll. Wir beginnen zunächst mit Beispielen.
Aufwachen-Anziehen
Anfang
Das Erlebnis Aufwachen-Anziehen vom Anfang bis zum Ende beeinhaltet eine Folge von 13 Dimensionen des Erlebens: erwacheI17, schaueI02,A01,I12, seheI06 , denkeI07, ZeitI10, steheI15 auf, merkeI11, geheI15, MorgentoiletteI15, möchteI02, zieheI15 an.
Bezieht man ausdrücklich das Erleben mit ein,ergibt sich: erlebe(erwacheI17), erlebe(schaueI02,A01,I12), erlebe(seheI06), erlebe(denkeI07). erlebe(ZeitI10), erlebe(steheI15 auf), erlebe(merkeI11). erlebe(geheI15), erlebe(MorgentoiletteI15), erlebe(möchteI02), erleb(zieheI15 an).
Der persönliche Beweis erfolgt durch gewahr werden, bemerken, aufschreiben, mitteilen.
Nr | Schnittpunkt Name | Alter | Erfahrung, Rollen, Themen, Krisen |
01 | Schwangerschaft | -.09... | Pränatale Einflüsse |
02 | Geburt |
|
Unbewusste Geburtserfahrung (Trauma?) |
03 | Säuglingsalter | ....1 | Urerfahrungen & Prägungen, unbedingte Zuwendungserfahrung, Urvertrauen |
04 | Kleinkindalter |
|
Kinder, Geschlechts- und Geschwisterrolle, Neugier, Erkundung, Bindungsbeziehungs- Erfahrungen, Förderung |
05 | Kindergartenalter |
|
Gruppenrolle, Frühe Erfahrungen, Behauptung, Neugier, Erkundung, Bindungsbeziehungs- Erfahrungen, Förderung |
06 | Vorschulalter |
|
Neugier, Erkundung, Bindungsbeziehungs-Erfah- rungen mit anderen: Kameradschaft, Freund- schaft, Erfahrung mit Ablehnung, Desinteresse Förderung, Behauptung, Durchsetzung, Rivalität. |
07 | Grundschulalter |
|
Leistung, Können, Schülerrolle, Lernhaltung |
08 | Hauptschulalter | 11...16 | Leistung, Können, Erfolg, Misserfolg, Lernen, |
09 | Schulübertrittsalter | 11...13 | Arbeitstugenden (sollten sitzen) |
10 | Vorpubertät / Menstruation, Stimmbruch | 12...14 | Sexuelles Erwachen (sexuelle Reaktionen) |
11 | Pubertät | 14...18 | Identität, Beziehungen, Geschlechtserfahrung |
12 | Heranwachsenden Alter, Berufswahl, Berufseintrittsalter | 16...18 | Mann-, Frauwerdung, Männerrolle, Frauenrolle
Eigene Verantwortung, Ausbildung Beruf, Arbeit |
13 | Frühes Erwachsenen Alter | 18...21 | Partnerschaften, Ablösung, Eigenständigkeit |
14 | Heiratsalter, Eigener Haushalt, Eigener Hausstand (Familiäre "Gründerzeit") | 21...30 | Verlobung, Ehegatten- und Partnerrolle, Familie
Vater- & Mutterrolle, Eigene Kinder, ErzieherInnenrolle |
15 | Karrierealter, Kindererziehung
(berufliche "Gründerzeit") |
30...40 | Hingabe an Beruf, Karriere
Familie, (Hausbau-Stress) |
16 | Lebensmitte | 40 ... | Lebenszieleprüfung, Midlifecrisis? |
17 | Nachelterliche Gefährtenschaft | 45 ... | Neuorientierung, Neudefinition der Partnerrollen |
18 | Vorruhestand | 55 ... | Opa-, Omarolle |
19 | Rentenalter | 60 ... | Sinnprobleme, Umorientierung |
20 | Altersphase | 70 ... | Aktivitäts- & Gestaltungsprobleme |
21 | Greisenalter | 80 ... | Versehrtheit, Abhängigkeit |
22 | Sterben & Tod | Zwischen Ohnmacht, Würde und Angst | |
23 | Danach | Religion |
Metakategorien
_...L Kürzel für Metakategorie an letzter
Stelle "L"
Für die meisten wissenschaftlichen oder
sachlichen Textelemente wiederholen sich (Standard-) Beurteilungen oder
Bewertungen etwa wie folgt:
Standardwürfel im Stichwort Möglichkeit.- _...0 "0" kennzeichnet etwas Fehlendes, etwas, das gar nicht da, nicht vorhanden ist.
- _...? "?" kennzeichnet Unklares.
- _...+ "+" kennzeichnet Richtiges.
- _log+ "log+" kennzeichnet logisch Richtiges, also der Form nach.
- _emp+ "emp+" kennzeichnet empirisch Richtiges, also dem Inhalt nach.
- _...- "-" kennzeichnet Falsches.
- _log- "log-" kennzeichnet logisch Falsches, also der Form nach.
- _emp- "emp-" kennzeichnet empirisch Falsches, also dem Inhalt nach.
- _...f "f" kennzeichnet Fragliches
- _...u "u" kennzeichnet Unvollständiges. Zwar da, aber nicht vollständig.
- _...e "e" Sachverhalt erörtert.
_...k "k" Sachverhalt kritisiert, T im Text, K Kritik am Text.
Standardbedingungen im Stichwort Normalbedingungen.
Standarsituationen des Lebens.
Standardsituationen in der IP-GIPT
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korrigiert:
»« ¶
erleb , erleben , erlebt , Erlebnis...
Name-Werkkennung-Seite-ed/Ed- "." -AnzahlErwäh/Seite
z Typ Trenner
z
Lesebeispiel
Signierungssystem 6. Version
18.04.2023 (neu: erleben/Erlebnis in der Literatur)
Aus den Hauptbedeutungen ergibt sich das Signierungssystem:
e | < Erleben Differenzierung > Erlebnis | E |
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ohne nähere Spezifikation erlebenLd Dargestellt. Erleb./Erlebnis im Werk erlebenLK Erleb./Erlebnis der Konsumentin der dargestellten Erlebnisse. erlebenLeg Eingefühltes Erleben in der Literatur. erlebenLn Nacherleben einer liter. Darstellung |
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Anmerkung Carnap: hier ist EE für Elementarerlebnis
vorgesehen, obwohl unklar ist, was ein Elementarerlebnis von einem Erlebnis
unterscheidet.