Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=19.12.2024a
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: tt.mm.jj.
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Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
E-Mail: sekretariat@sgipt.org
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für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Wissenschaftstheorie
in der Psychologie, Bereich Beweistheorie, und hier speziell zum Thema:
Checkliste Axiome Psychologie
besonders zu Erleben und Erlebnis
Originalrecherche von Rudolf Sponsel,
Erlangen
Standort: Axiomregister
Psychologie * Haupt-
und Verteilerseite Axiome in der Psychologie * Checkliste
Axiome.
Methoder der Textanalyse
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in der Psychologie *
Beweissuchwortkürzel.
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Beweisregister
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Grundbegriffe,
Zitieren
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Geleit * Definition und definieren:
referenzieren
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* Begriffscontainer
(Containerbegriff) * Begriffsverschiebebahnhöfe
* Haupt- und Verteilerseite
Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse * Hauptbedeutungen
Erleben * »«
Inhaltsverzeichnis
_
Editorial > Editorial
Hauptseite.
Auf dieser Seite wird nach der Methode
der Textanalyse der Gebrauch des Wortes Axiom und seiner Verwandten
hauptsächlich in der Psychologie zusammengetragen, dokumentiert und
belegt. Hierzu werden nach dem Modell des BeweisRegisters
drei Register gebildet: Chronologisches
-, Alphabetisches nach AutorInnen
und sachlich-thematisches
Axiomregister und im Laufe der Zeit mehr und mehr ergänzt, so dass
sich ein repräsentatives Bild für die Psychologie ergibt.
Zusammenfassung Axiome
in der Geschichte der Psychologie
Z1-Traditionelle-Bedeutung.
Axiome sollten nicht beweisbar, aber nützlich für Beweise; hinreichend
allgemein; grundlegend; wichtig; klar und einsichtig sein. Der Axiombegriff
drückt eine gewisse Erhöhung aus.
Z2-Gebrauch. Der Wortgebrauch ist
sehr vielfältig und sehr unterschiedlich. Der Wortgebrauch wird mit
der Methode der
Textanalyse erfasst (Suchtexte zum Thema Axiome
in der Psychologie). Alphabetisch geordnete Bedeutungszuweisungen:
-
Annahme: Axiom als Annahme, z.B. Vaihinger
1911,
58.1: "Es ist noch eine Frage, ob nicht
auch manche als Axiome oder Postulate aufgestellten Annahmen zu Hypothesen
und von da sogar zu Fiktionen herabsinken könnten; solche allmählichen
Degradationen sind ja schon oft dagewesen. ..."
-
Bestätigt: Axiom durch Erfahrung und
die Natur bestätigkeit, z.B. Newton.
-
Beziehungsrgler (von Sachverhalten).
Axiom als Beziehungsregler, Stumpf 1939, S.
14 unter Bezugnahme auf Hilbert (Grundlagen der Geometrie).
-
Definition: Axiom als Definition Burt 1940,
p. 47, Stumpf 1939, S. 131.2 interpretiert hier
Axiome als verkleidete Definitionen.
-
Erstes Axiom In der Logik nach
Stumpf 1939, S. 131.3 der Satz der Identität,
S. 205 "A ist A"
-
Expliziter Gebrauch. Hier werden Axiome
oder Synonyme ausdrücklich so benannt, z.B. G.
E. Müller, Euklid.
-
Fiktion: Axiom als Fiktion (Vaihinger
1911) und damit nützlich (pragmatische Begründung), S. 56:
"Neumann nannte auch das Gesetz der Erhaltung der
Kraft, sowie eine Reihe mathematischer Axiome und Postulate blosse fiktive
Annahmen. ..."
-
Folgerungsaxiome nach Stumpf 1939,
S.154
-
Grundsatz: Axiom als unmittelbar einsichtiger
Grundsatz, der weder beweisbar ist noch bewiesen werden muss, z.B. bei
Pascal
"2. Zu Axiomen darf man nur völlig aus sich selbst evidente Dinge
wählen." So auch Aristoteles.
-
Heimliche Axiome, Wertheimer (1945,
dt.1957), S. 73, Selbstverständichkeiten bezeichnet Wertheimer auch
als "heimliche Axiome", z.B. das sich Form und Größe eines Dreiecks
nicht verändern, wenn man es verschiebt.
-
Idealisierung: Axiom als Idealisierung
ähnlich wie bei Gesetzen, die empirisch nie so rein gegeben sind,
wie es ihre Formulierung in Größengleichungen ausdrückt.
-
Impliziter und nicht ausdrücklich
als Axiom ausgewiesener Gebrauch, der vielfach, vor allem im Alltag, nicht
bewusst ist. Hier wird ein Sachverhalt wie ein Axiom genutzt, z.B. dass
es eine Außenwelt gibt, dass alles Gründe hat, dass man seiner
inneren Wahrnehmung vertraut.
-
Konvention: Axiom als Konvention, z.B.
Hume,
Poincaré.,
Stumpf 1939,
-
Kriterien / Merkmale von Axiomen
-
Einfach nach Stumpf 1939, S.68
-
Einsichtig.
-
Evidenz
(in dt. Bedeutung), Wundt 1896, S.382
-
Folgenreich nach Stumpf 1939, S.68
-
Gültigkeit (a priori, allgemein und überhaupt, speizifisch)
-
Klar.
-
Notwendigkeit nach Stumpf 1939, S. 127
-
Selbstverständlich nach Stumpf 1939, S.
127 am Beispiel des Satzes vom Widerspruch. Auch Wertheimer (1945, dt.
1957), S. 73.
-
Verständlich.
-
Wichtig.
-
Willkürlich nach Stumpf 1939, S.68: "...
willkürlich angenommene Vordersätze ..."
-
Modell: Axiom als Modellannahme. Der Axiombegriff
wird in der Psychologie im Sinne von prüfbaren Modellannahmen vielfach
falsch verwendet. Was prüfbar ist, kann nach traditionellen Auffassungen
kein Axiom sein, z.B. Entscheidungstheorie (z.B. Bröder,
Luce;
F.A.
Müller)
-
Postulat: Axiom als Postulat oder Forderung,
die erfüllt sein muss, z.B. bei
Hull., Vaihinger
1911, S. 58.1 "Es ist noch eine Frage, ob nicht
auch manche als Axiome oder Postulate aufgestellten Annahmen zu Hypothesen
und von da sogar zu Fiktionen herabsinken könnten; solche allmählichen
Degradationen sind ja schon oft dagewesen. ..."
-
Prinzip: Axiom als Prinzip, das grundlegend
gelten soll, z.B. der Satz
vom Widerspruch, es kann nicht etwas und zugleich sein Gegenteil gelten.
F.A. Müller 1882), S. 3: "... des Fechner'schen Prinzips, des Axioms,
..."
-
Regel: Axiom als Regel, z.B. der Modus
ponens in der Logik; ChatGPT
widerspricht.
-
Richtig/Falsch: Axiom als richtig oder
falsch, z.B. F.A. Müller (1882), S. 56:
"... Das Fundament der Psychophysik ist ein verfehltes, weil das Axiom
der Psychophysik, es bestehe funktionaler Zusammenhang zwischen Empfindung
und Reiz, falsch ist. ..."
-
Satz. Axiom als allgemeiner Satz. Stumpf 1939,
S.7, auch Vordersatz nach Stumpf 1939, S.68.
-
Unmittelbare Vernunfterkenntnis
nach
Stumpf 1939, S. 128 mit Beispiel Satz vom Widerspruch,
Stumpf 139.3, S. 150 "... Vor [>150] läufig, beim gegenwärtigen
Stand unserer Erkenntnis, wird der Satz
besser noch in der Reihe der Axiome mit aufgeführt."
-
Unvollständigkeit: Axiome unvollständig,
z.B. Gödel.
-
Voraussetzung: Axiom als Voraussetzung,
z.B. Reusser 1984 "... drei Voraussetzungen
oder Axiome ..." Nach Stumpf 1939, S.
97, setzten große Mathematiker sehr allgemeine Begriffe voraus
-
Widerspruchsfrei. Axiome sollen in
sich und gegenüber anderen Axiomen derselben Basis widerspruchsfrei
sein.
-
Willkürlichkeit, Sinn und Sinnlosigkeit
von Axiomen. Einstein nach Wertheimer (1945, dt.1957), S. 207: "... Einsteins
erste Erwiderung war, daß wir in der Wahl von Axiomen völlig
frei seien. „Es gibt keinen solchen Unterschied, wie Sie ihn voraussetzen“,
sagte er, „zwischen sinnvollen und willkürlichen Axiomen. Die einzige
Tugend von Axiomen ist, daß sie grundlegende Voraussetzungen liefern,
aus denen man Schlüsse ziehen kann, die mit den Tatsachen übereinstimmen.
... Aber dann ging Einstein lächelnd dazu über, mir ein
besonders hübsches Beispiel eines sinnlosen Axioms zu geben: „Man
könnte natürlich, sagen wir, die Schallgeschwindigkeit anstelle
der Lichtgeschwindigkeit wählen. ..."
Z3-Geschichte. Der Axiombegriff
hat in der Geschichte der Psychologie eine lange Tradtion. Bereits Tetens
verwendet ihn 1777. Die Wort-, Begriffs- und Gebrauchsgeschichte
wird im
chronologischen, alphabetischen
und sachlich-thematischem
Axiomregister erfasst.
Z4-Wissenschaftstheoretische-Praxis.
I.
-
Z4.1 n der Psychologie völlig unterentwickelt. Sie ist - wie schon
bei den Beweisen - ausgesprochen dürftig mit Ausnahme mathematisch
dominierter Bereiche wie z.B. Statistik, Mess- und Testtheorie.
-
Z4.2 Aber gerade in Statistik, Mess- oder Testtheorie der Axiombegriff
nicht selten falsch verwendet im Sinne von prüfbaren Modellannahmen.
-
Z4.3 Wenn auch ein Axiom selbst meist als nicht beweisbar gilt, so gilt
das keinewegs für seine Kriterien, die aber in der wissenschaftlichen
Praxis so gut wie nie begründet werden. Ob ein Axiom z.B. einleuchtend,
verständlich, klar, anerkannt oder nützlich ist, kann natürlich
empirisch untersucht, bestätigt oder widerlegt werden.
Z5-Basis als Alternative. Jede wissenschaftliche
Theorie und jedes wissenschaftliche Theorem hat und braucht eine Basis.
So sieht es m.E. auch Clark Hull. Dazu gehören:
-
B01 Grundbegriffe und Begriffe.
-
B02 Annahmen oder Voraussetzungen.
-
B03 Methoden der Erkenntnisgewinnung und Sicherung.
-
B04 Regeln, allgemeine und spezielle.
-
B05 Basissätze, Sätze, Befunde.
-
B06 Gültigkeitsbereich.
Z-Fazit. Das Thema Axiom spielt seit Beginn
der empirischen Psychologie (Tetens 1777) eine Rolle. Was aber genau ein
Axiom sein soll, darüber herrscht ebenfalls von Anfang an Unklarheit.
Ebenso gibt es viele Synonyme. Es wird ebenso von Postulat, Prinzip, Grundsatz,
Annahmen oder Voraussetzungen gesprochen. Einigkeit besteht weitgehend
darin, dass Axiome selbst nicht beweisbar, aber nützlich für
Beweise sind; hinreichend allgemein; grundlegend; wichtig; klar, verständlich
und einsichtig sein sollen. Es gibt kaum psychologische Arbeiten, die ihre
Axiome gründlich erläutern und zeigen was und wie sich etwas
aus ihnen ergibt. Manchmal werden Axiome mit Modellannahmen identifiziert,
die erfüllt sein können oder nicht, womit Axiome dann beweis-
oder widerlegbar wären, was mit den meisten und der traditionellen
Aufassung nicht in Einklang zu bringen ist. Nachdem jede Theorie oder jedes
Thzeorem eine Basis aus Grundbegriffen, ersten Annahmen und Sätzen,
Methoden und Regeln braucht, sollte man vielleicht auf den historisch belasteten
und vieldeutigen Axiombegriff verzichten und stattdessen den Begriff der
Basis wählen. Wissenschaftliche Arbeiten sind dann aufgegrufen, ihre
Basis zu erklären und zu begründen. So zumindest soll es künftig
in der IP-GIPT gehandhabt werden.
Methode
der Textanalyse
Die Methode der Textanalyse gilt auch für
das Thema Axiome.
Suchtexte zum Thema
Axiome in der Psychologie
Die wichtigsten Suchtexte sind "axiom", "Postulat",
"Prinzip", "Grundsatz", "Annahme", "annehm", "angenommen", "annimmt", "Grundvoraussetzung",
"Basis".
Sachregister und Glossare
Bei Hilgard & Bower, Lerntheorien, kommt "Axiom" im Sachregister
und Glossar nicht vor. Auch nicht Annahme, Postulat oder Beweis. Dafür
ausführlich Gesetz. Prinzip hat 6 Einträge.
Links(Auswahl:
beachte)
ChatGPT > Zu Axiomen
in der Psychologie.
-
https://chat.openai.com/
-
https://chatgpt.ch/
-
https://talkai.info/de/chat/
_
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten:
GIPT= General
and Integrative
Psychotherapy, internationale Bezeichnung
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
__
Querverweise
Standort: Axiomregister Psychologie.
*
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* Checkliste Axiome.
* ChatGPT zu Axiomen in der Psychologie *
Methoder der Textanalyse
* Methodik-Beweissuche
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Beweissuchwortkürzel.
* Signierung
von Beweiserwähnungsbeurteilungen * Checkliste-Beweisen.
Beweisregister
Psychologie * Fundstelleninformationen
* Beweis und beweisen in der
Psychologie *
natcode Register
*
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Beweisseiten * ist-Bedeutungen
* Wissenschaftliches Arbeiten,
Regeln
Grundbegriffe,
Zitieren
* Aristoteles Zum
Geleit * Definition und definieren:
referenzieren
* Sprachkritik
und Sch^3-Syndrom
* Begriffscontainer
(Containerbegriff) * Begriffsverschiebebahnhöfe
* Haupt- und Verteilerseite
Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse * Hauptbedeutungen
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*
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Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS).
Axiomregister
Psychologie. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/erleben/AxiomRegister/AxiCheLisPsy.htm
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und Kritik willkommen
27.12.2024 angelegt.
.
"annahme"; "axiom" ; "begriff" ; "beweis" ; "Gesetz" ; "method" ; "postulat"
; "Prinzip" ; "Regel" ; "Satz" ; "theor" ; "wissen" ;