Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    IP-GIPT DAS=14.11.2004 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung 18.04.10
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel  Stubenlohstr. 20    D-91052 Erlangen
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    Anfang_ Editorial Psychotherapie-Kritik_ Überblick_ Rel. Aktuelles _ Rel. Beständiges _ Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ RegionService-iec-verlag_ _Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen

    Willkommen in der Abteilung Kritik von Psychotherapie-PatientInnen und anderen Betroffenen an ihren PsychotherapeutInnen und Psychotherapien, Arbeitsfeld und Ergebnissen, hier speziell zum Thema:

    Editorial
    Zur neu geschaffenen Abteilung Kritik von Psychotherapie-PatientInnen und anderen Betroffenen an ihren PsychotherapeutInnen, Psychotherapien, Arbeitsfeld, Psychotherapieverläufen und Ergebnissen

    von Rudolf Sponsel, Erlangen

    * Editorial * Besonders wichtig *  Beschwerdestellen * Literaturhinweise * Psychotherapie-Kritik *  Querverweise *

    PatientInnen, auch PsychotherapiepatientInnen haben einen schweren Stand, wenn es darum geht, nachzuweisen, daß sie falsch behandelt wurden. Und hier braucht man keineswegs nur an einen der schwersten, den sexuellen Mißbrauch zu denken. Es gibt viele Varianten und Weisen, wie PatientInnen und auch PsychotherapiepatientInnen zu Schaden kommen können [Kunstfehler I, Kunstfehler II, Iatrogenie, Psychomoden,]. Was also kann man tun, um der Hilflosigkeit und Ohnmacht der PatientInnen eine Stimme zu geben? Am sinnvollsten erscheint derzeit, ein Forum zu schaffen, in dem Enttäuschung, Fragen, Zweifel und Kritik thematisiert werden können. Das ist, seitdem  es das Internet und Usenet gibt, sehr einfach möglich geworden. PatientInnen haben hier vielfache Möglichkeiten sich auszutauschen, Kritik zu üben, Fragen und Zweifel zu thematisieren. Das muß natürlich nicht immer gut sein. Internet und Usenet sind noch viel zu jung, um hier einigermaßen sichere Aussagen machen zu können (meine persönlichen Erfahrungen mit de.sci.medizin.psychiatrie und de.sci.psychologie sind zwar überwiegend sehr schlecht besonders, was de.sci.medizin.psychiatrie betrifft, aber das muß ja nicht so bleiben). Es kann auch falsch entlastend sein, statt sich (erst) mit seiner PsychotherapeutIn auseinanderzu setzen, mit anderen darüber zu sprechen. Ob ein Behandlungsfehler vorlag, kann man manchmal erst im Nachhinein unter Berücksichtigung der Gesamtumstände sagen. Behandlungsfehler sind meist nicht absolut, sondern relativ, als potentielle Behandlungsfehler zu sehen. So betrachtet muß ein Behandlungsfehler keineswegs immer ein vorwerfbares oder schuldhaftes Verhalten und Versagen der BehandlerIn bedeuten. Hinzu kommt natürlich, daß nicht alle Vorhalte von PatientInnen und anderen Betroffenen so wie sie vorgetragen werden, stimmen müssen. Sie beleuchten die Perspektive, Wahrnehmung, Erfahrung und Erleben der PatientIn. Als solche sind sie zwar immer ernst zu nehmen und jede verantwortungsvolle PsychotherapeutIn wird dies auch tun, aber diese Perspektive ist - schon rein formal - nur die eine Seite. Es gibt wenigstens zwei, genau betrachtet aber noch andere wichtige Perspektiven: PatientIn, BehandlerIn, Angehörige, KostenträgerIn und Sozialsysteme, Gesellschaft, Arbeitgeber und andere Betroffene.

    Wenn die IP-GIPT nun PatientInnen - auch AusbildungskandidatInnen, PraktikantInnen, Untergebenen (Abhängigen) oder MiatarbeiterInnen - die Möglichkeit gibt, sich zur ihren PsychotherapeutInnen, Psychotherapien, Psychotherapieverläufen und Ergebnissen - wie zur Ausbildung und Arbeit - zu äußern, so heißt das nicht, daß die IP-GIPT die Berichte und Kritik der PatientInnen und BerichterstatterInnen insgesamt oder in bestimmten Einzelheiten teilt oder durch die Veröffentlichung bestätigen will, es heißt nur, daß wir es für richtig finden, daß PsychotherapiepatientInnen und andere Betroffene öffentliche Stimmen für die Mitteilung ihrer Erfahrungen, Erlebnisse, Fragen, Zweifel und Kritik bis hin zur Glosse und Satire erhalten. Wir richten nicht und wir können und wollen aus einseitiger Perspektive heraus gar nicht richten. Wir können nur für etwas Öffentlichkeit und Transparenz sorgen.

    Kriterien für Veröffentlichungen von PatientInnenkritik in der IP-GIPT.

    • Aus persönlichen und rechtlichen Gründen empfiehlt es sich, Pseudonyme für alle Beteiligten zu verwenden (Identifikationsdaten müssen aber der Redaktion bekannt sein). Die IP-GIPT behält sich das Recht vor, diese Pseudonyme und auch Daten so zu wählen oder zu verändern, daß eine eindeutige Rekonstruktion der Identitäten nicht möglich ist; natürlich darf der zur Kritik stehende Sachverhalt dadurch nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.
    • Es sollte deutlich gemacht werden, welche Psychotherapie mit welcher Störung (Symptome, Diagnosen) bei welcher Psychotherapierichtung von wann bis wann durchgeführt wurde. Zum Gesamtverständnis ist sind gewisse formale Rahmendaten einfach hilfreich und wichtig.
    • Weiterhin ist es wichtig, die kritischen Sachverhalte selbst darzustellen. Die Wertung: "Meine TherapeutIn ist ein Arschloch" ist zwar einerseits sehr deutlich aber letztlich wenig informativ, außer daß die therapeutische Arbeitsbeziehung offenbar belastet ist und bearbeitet gehört.


    Was ist ganz besonders wichtig, wenn Beschwerden erfolgversprechend sein sollen ?
    Merke: Ein unscharfes Gefühl, falsch oder nicht erfolgreich behandelt worden zu sein genügt nicht: Beachten Sie bitte folgende Stichworte besonders: Allgemein ganz wichtig * Auseinandersetzung * Beschwerden richtig formulieren * Behauptungen glaubhaft machen (Beweise.) * PatientInnen-Fehler *



    Beschwerdestellen und Hilfe bei möglichen Psychotherapieschäden
    Eine ausführliche Übersicht zum Thema Beschwerdestellen wird vom psychotherapie-netzwerk auch zum Download als PDF-Datei zur Verfügung gestellt. [forum * vesuv]

    Literaturhinweise
    Viele Literaturhinweise finden Sie in den oben schon aufgeführten Links: Kunstfehler I, Kunstfehler II, Iatrogenie, Psychomoden. Siehe auch Medizinrecht.de.

    • Hilburg, Gerhard (2001). Das Einsichtnahmerecht des Patienten in psychotherapeutische Unterlagen. Psychotherapie und Recht, 5, 2001, 144-147. [Ergebnis]
    • Francke, Robert (2006). Die rechtliche Bedeutung des Abstinenzgebotes in der Psychotherapie. Psychotherapeutenjournal 5 Jg, 3, 238-246.


    Nachtrag Besonderer Literaturhinweis

    Gründel, Mirko (2000). Psychotherapeutisches Haftungsrecht. Die zivilrechtliche Haftung des Psychologischen Psychotherapeuten bei Verletzung seiner Berufspflichten. Schriftenreihe Medizinrecht. Berlin: Springer. XII, 318 S., Softcover ISBN: 3-540-67618-X.

    "Die zivilrechtliche Haftung des Psychotherapeuten wurde in der rechtswissenschaftlichen Literatur bislang nur ansatzweise erörtert. Dies mag u.a. damit zusammenhängen, daß die Psychotherapie als Behandlungsform in der Vergangenheit eher ein Nischendasein fristete. In den letzten Jahrzehnten hat diese Behandlungsform jedoch erheblich an Bedeutung gewonnen und wird es auch in Zukunft, da sich immer mehr Personen im Laufe ihres Lebens einer oder mehreren psychotherapeutischen Behandlungen unterziehen werden. Das Werk behandelt erstmals umfassend die zivilrechtlichen Haftungsfragen im Bereich der Psychotherapie. Die Darstellung reicht von den zivilrechtlichen Grundlagen des Behandlungsvertrages, über die Problematik von Einwilligung und Aufklärung, bis hin zu den Dokumentations- und Schweigepflichten, den Einsichtsrechten in Patientenunterlagen und den prozessualen Besonderheiten im Haftungsprozeß

    Inhalt: Problemstellung und Einführung: Was sind Psychologische Psychotherapeuten?.- Was ist Psychotherapie?.- Abgrenzung zu
    medizinisch/psychiatrischer Behandlung.- Psychotherapeutische Verfahren.- Rechtsverhältnis zwischen Psychotherapeut und Patient: Der psychotherapeutische Behandlungsvertrag.- Haftungsgrundlagen.- Vertragsparteien - Vertragsbeziehungen.- Einwilligung und Aufklärung: Grundsätze aus dem Arzthaftungsrecht.- Rechtliche Einordnung der Aufklärungspflichten.- Besonderheiten bei psychotherapeutischer Behandlung.- Haftung gegenüber dem Patienten: Vertragliche Haftung für fehlerhafte Behandlung.- Deliktische Haftung des Psychotherapeuten.- Fehlerhafter Umgang mit Patientendaten: Dokumentationspflicht.- Einsichtsrechte des Patienten in die Krankenunterlagen.- Schweigepflicht.- Haftungserweiterungen: Haftung für Schädigungen Dritter.- Haftung für das Fehlverhalten Dritter.- Haftungsumfang: Ersatzfähiger Schaden.- Kausalität und objektive Zurechnung.- Mitverschulden des Patienten.- Schmerzensgeld.- Verjährung.- Prozessuale Besonderheiten: Beweislast hinsichtlich des objektiven Behandlungsfehlers.- Beweislast bei Aufklärungspflichtverletzungen.- Beweislast hinsichtlich der Kausalität.- Zusammenfassung."

    Quelle Kurzinfo: https://www.medizinrecht.de/cgi-bin/bookstore.pl?sid=&=mp;a=sd&artid=116.



    Übersicht Psychotherapie-Kritik (Querverweise)
    • Ratschläge für Therapiesuchende. Eine bissige Glosse von Elena K. Degepete (14.11.4)
    • Der nackte Kaiser. Ein Praktikumsricht aus einem psychotherapeutischen Krankenhaus.
    • Sieglinde W. Alexander: Offener Brief an Psychologen, Therapeuten und Psychiate [Q]
    • Studie Donau Uni Krems: Wirkungen und Nebenwirkungen von Psychotherapie [Fragebogen]




    Patientenrechtegesetz
    • Patientenrechtegsetz - Kein großer Wurf. Bürgerinitiative Gesundheit DGVP nimmt Stellung zum geplanten Patientenrechtesetz.
    • bmg: Patientenrechtegesetz. Die Patientenrechte stärken.
    • ptk-nrw: Patientenrechte in der Psychotherapie.


    Behandlungsfehler

    • bmg: Patientenrechte. Behandlungsfehler.




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten
     


    Querverweise
    Überblick zum Thema Behandlungsfehler in der IP-GIPT.


    Kritik: 
    Abwehr- und Widerstand von Kritik betroffener PsychotherapeutInnen, Schlichtungsstellen, "Ethik"-Kommissionen und Verbände. Strategien und Taktiken der Verschleppung, Abwiegelung und Entmutigung.
    Die 10-Kritik-Gebote zum sozialpsychologischen Heilmittel Kritik. Allgemeine und integegrative Empfehlungen zu einer grundsätzlich positiven inneren Haltung und Einstellung zur Kritik.
    Die Rolle der Kritik in der Qualitätssicherung und Therapieerfolgskontrolle in der integrativen Psychotherpie und multimodalen Verhaltenstherapie.
    __
    • Allgemein: Iatrogenie - Krank durch Behandlung. Fehler, Behandlungsfehler, Kunstfehler. Ein kritischer Beitrag zur Epidemiologie des Gesundheitssystems, das selbst ein wichtiger Faktor für Krankheit und Tod ist.
    • Kunstfehler I: Potentielle Kunst-/ Fehler aus der Sicht der Allgemeinen und Integrativen Psychologischen Psychotherapie.
    • Kunstfehler II: Kunstfehler - Schimpfwort oder Tabu ?
    • Übersicht - Psycho-Moden, psychische Epidemien, Epidemiologie und systemimmanente Kunstfehler.
    • Qualitätssicherung in der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie.
    • Kritik der Psychotherapieschulen:
      • Überblick: Kritiker der Freud'schen Psychoanalyse. * Überblick: Kritik der Psychoanalyse.
      • Das sog. Bewußtseins- und Introspektionsproblem in der Psychologie und die grundlegenden Fehlleistungen der Verhaltenstherapie.
      • Die Bedeutung der Humanistischen Psychotherapie für die Entwicklung einer Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie und die Situation der Psychotherapie in Deutschland.
    • Kommunikaktionsregelen einiger Psychotherapieschulen.
    • Kommunikationsregeln für persönliche Beziehungen (und Näherstehende).



    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Editorial PatientInnen-Kritik an ihren PsychotherapeutInnen, Psychotherapien, Psychotherapieverläufen und Ergebnissen. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/th_schul/pkrita/edit0.htm
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    Änderungen - wird unregelmäßig überarbeitet, kleine Änderungen werden nicht extra dokumentiert
    18.10.10    Hinweis Fragebogen Psychotherapiekritik Donau Uni Krems.
    05.10.06    Literaturhinweis (Francke) rechtliche Bedeutung Abstinenzgebot.
    07.07.06    Dokumentationspflicht nach Hilburg (2001).
    14.05.06    Sieglinde W. Alexander: Offener Brief an Psychologen, Therapeuten und Psychiate [Q]
    27.03.05    Beschwerdestellen und Hilfe bei möglichen Psychotherapieschäden. Danke an Kollegin Margareta Weitzig für diesen Hinweis  * Besonders wichtig * Literaturhinweise. *
    19.11.04    Link Überblick zum Thema Behandlungsfehler in der IP-GIPT.
    17.11.04    Link Abwehr und Widerstand gegen PatientInnen-Kritik.
    15.11.04    Einbeziehung auch von AusbildungskandidatInnen, abhängig Beschäftigten, PraktikantInnen u. a. Betroffenen im Psychotherapieumfeld.