Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=26.11.2001 Internet-Erstausgabe, letzt Änderung: 20.05.23
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
    Stubenlohstr. 20     D-91052 Erlangen * Mail: sekretariat@sgipt.org_Zitierung  &  Copyright

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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Sucht, und hier speziell zum Thema:
     
    Allgemeines und Integratives Psychotherapeutisches Grundkonzept zur Behandlung von

    Abhängigkeit (Sucht) und Missbrauch

    I. Substanzen und Stoffen (Alkohol, Drogen, Medikamente, Genußmittel)

    von Rudolf Sponsel, Erlangen


     
      I. Substanzen und Stoffen (Alkohol, Drogen, Medikamente, Genußmittel)
      • Wichtige Vorbemerkung für in Therapie Befindliche.
      • 1  Allgemeinpsychologische Grundlagen - Zentrale Arbeits- und Forschungshypothese.
      • 2  Erste psychodiagnostische Aufgabe in der Suchttherapie.
      • 3  Psychotherapeutischer Ansatz und Ausgangspunkt.
        • 1. Aufgabe/ 1. Ziel: wahrnehmen (identifizieren).
        • 2. Aufgabe/ 2. Ziel: Unterscheiden (differenzieren).
        • 3. Aufgabe/ 3. Ziel: Verstärken (intensivieren).
        • 4. Aufgabe/ 4. Ziel: Vermehren, häufen (akkumulieren).
      • 4  Die kurzfristig wunderbaren Wirkungen der Genuß- und Suchtmittel.
      • 5  Die langfristig gefährlichen bis verheerenden Wirkungen der Genuß- und Suchtmittel.
      • 6  Grundsatz: Die Funktion der Sucht erkennen: Was besonders wichtig ist in der Mißbrauchs- und  Suchttherapie
      • Anlage: Vorinformationen Psychotherapie Lexikon aus allgemeiner und integrativer Perspektive:
        • Abhängigkeit.
        • Alkohol, Alkoholkrankheit, Alkoholmißbrauch, Alkoholstörungen.
        • Stichwort Sucht (Begriff, Arten, Grenzbereiche, Gründe) und Suchtformel.
      • Literaturhinweise (Kleine Auswahl).
      • Querverweise Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
      • Extern: Läßt die Fähigkeit zu fühlen nach ? Der Mensch auf dem Weg in die Alexithymie?Wie kann das Suchtproblem gesellschaftlich gelöst werden und welche psychologischen Heilmittel-Klassen werden hierzu benötigt?.
      II. Verhaltenssüchte [in Vorber.]



    Wichtige Vorbemerkung: Wenn Sie sich in Therapie befinden, sollten Sie mit diesem Ansatz nicht einfach herumexperimentieren, sondern Ansätze oder Anwendungen, von denen Sie sich etwas versprechen, erst mit Ihrer TherapeutIn besprechen und nicht ohne ihr Einverständnis handeln. Ohne Gewährleistung. Suchtverhalten (z.B. Sex-, Arbeit, Spiel,



    I. Substanzen und Stoffen (Alkohol, Drogen, Medikamente, Genußmittel)

    1  Allgemeinpsychologische Grundlagen - Zentrale Arbeits- und Forschungshypothese:
     
    Sinn, Ziel und Zweck von Suchtverhalten ist die Erzeugung von positiven Gefühlen und Stimmungen. (Zum Suchtbegriff).
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    Alkohol, Drogen und Medikamente und anderes sind dabei die Mittel, um Sinn, Ziel und Zweck auf einfache und gewöhnlich chemische Weise herbeizuführen.
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    Das Grundproblem hierbei ist, daß die natürlichen Fähigkeiten, Methoden und Möglichkeiten, sich positive Gefühle und Stimmungen zu verschaffen, um so mehr verkümmern, je weniger sie angewendet und praktiziert werden - wie ein Muskel, der nicht trainiert wird. Das kann in kurzer Zeit zu einem üblen Teufelskreis führen:
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    Je weniger positive Gefühle und Stimmungen auf natürliche Weise erzeugt werden, desto öfter, stärker und mehr wird auf chemische Befriedigung zurückgegriffen, worauf die natürlichen Fähigkeiten noch weiter verkümmern  und ... und ... und ...
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    2 Erste psychodiagnostische Aufgabe in der Suchttherapie
     
    Als erste Aufgabe gilt es, herauszufinden, woran es liegt, daß die natürlichen Fähigkeiten, Methoden und Möglichkeiten genügend positive Gefühle und Stimmungen zu erzeugen, nicht ausreichen?
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    Das kann viele Gründe haben und auch durch andere Störungen bedingt sein oder gefördert werden, wie z.B. AD-H-D (Aufmerksamkeits /Hyperaktivitäts- Defizit- Syndrom), Alexithymie (eingeschränkte Fühlfähigkeit), quälendes Ambivalenzerleben (Zwiespältigkeit, hin- und gerissen sein) und emotionale Irritationen, Anhedonie (Freud- und Lustlosigkeitlosigkeit) Depressionen, schizophrenoeforme Entwicklunglungen, psychosomatische Abewehrformen emotionalen Erlebens, Persönlichkeitsstörungen (zwanghafte, Negativisus, Pessismus), anti- emotionale Ideologie und Lebenskonzepte, Erziehungsfehler durch Abtrainieren emotionaler Reagibilität, überhöhtes Anspruchsniveau ("Schlaraffenland-Erwartungen"), emotionale Lerndefizite in Kindheit und Jugend.
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    3  Psychotherapeutischer Ansatz und Ausgangspunkt
     
    Ist geklärt, woher das rührt oder was es damit auf sich hat, sind therapeutische Methoden zu wählen oder zu entwickeln, die dazu führen, daß die natürlichen Fähigkeiten, Methoden und Möglichkeiten, genügend positive Gefühle und Stimmungen zu erleben, entwickelt, verbessert oder vermehrt angewendet werden. Hierbei ergeben sich in Abstimmung und Zusammenarbeit mit der PatientIn folgende Aufgaben, die gemeinsam gelöst werden müssen:
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    1. Aufgabe/ 1. Ziel: wahrnehmen (identifizieren)
    Aus dem Erlebnisstrom (Bewußtseinsstrom = das, was sich innerlich in mir fortlaufend ereignet), sind jene "Elemente" herauszuspüren, in den Brennpunkt des Erlebens zu rücken, auf "die Leinwand des Bewußtseins zu projizieren" („Pichelsteiner"-Gleichnis), die Gefühle und Empfindungen repräsentieren.
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    2. Aufgabe/ 2. Ziel: Unterscheiden (differenzieren)
    Gesucht sind Verfahren, Techniken, Übungen, Betätigungen, die diese Fähigkeit, immer differenzierter zu fühlen und zu empfinden, entwickeln, verbessern, erweitern helfen. Mit anderen Worten: wie kann man immer mehr verschiedene Gefühle und Empfindungen erlebnismäßig  voneinander unterscheiden und mit einem eigenen Namen benennen lernen? Wie macht man das genau? Was kann man tun, um sensibler, sensitiver, empfindlicher für sein Fühlen und Empfinden zu werden?
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    3. Aufgabe/ 3. Ziel: Verstärken (intensivieren)
    Was kann man tun, um die Gefühle und Empfindungen stärker, intensiver zu erleben?
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    4. Aufgabe/ 4. Ziel: Vermehren, häufen (akkumulieren)
    Was kann man tun, um viele erwünschte Gefühle und Empfindungen öfter und länger zu erleben?
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    4  Die kurzfristig wunderbaren Wirkungen der Genuß- und Suchtmittel

    Das Problem aller Genuß- und Suchtmittel ist, daß sie kurzfristig betrachtet außerordentlich positive, angenehme, interessante oder erregende Wirkungen haben. Zu diesen können gehören z.B. (Auswahl):
     
    01 Antrieb spüren 14  gut drauf sein 27 Intensiver empfinden & fühlen
    02 Unternehmungslust 15 Gehobene Stimmung 28 Intensiver wahrnehmen
    03 Erregung spüren 16 gut gelaunt 29 Neues wahrnehmen
    04 Aktivität  spüren 17 beschwingt fühlen 30 Anders wahrnehmen & fühlen
    05 angeregt fühlen 18 Lust fühlen 31 Außergewöhnlich wahrnehmen
    06 enthemmt fühlen 19 Freude fühlen 32 Tiefe und Fülle fühlen
    07 locker fühlen 20 Positiv fühlen 33 Selbstvertrauen fühlen
    08 lebendig fühlen 21 Hoffnung, Zuversicht 34 Selbst/Sicherheit fühlen
    09 frei oder freier fühlen 22 Angenehm fühlen 35 Verbunden fühlen
    10 gelöst fühlen 23 Klar, wach 36 Zugehörig fühlen
    11 entspannt fühlen 24 ganz bei mir sein 37 Geborgen fühlen
    12 ruhig fühlen 25 Alles klar sehen 38 als Besonderer fühlen
    13 gelassen fühlen 26 Durchblick haben 39  ...

    5  Die langfristig gefährlichen bis verheerenden Wirkungen der Genuß- und Suchtmittel
     
    Die kurzfristig außerordentlich positiv bewerteten Wirkungen bedeuten mittel- und langfristig einen mehr oder minder schweren Eingriff in den Gehirnstoffwechsel mit den gefährlichen Folgemöglichkeiten: (1) Auslösung mitunter schwerwiegender psychischer Störungen und Krankheiten bis hin zu schweren und andauernden Psychosen; (2) Störungen oder sogar Schädigungen normaler und natürlicher Stoffwechselprozesse im Gehirn;  (3) Wahrnehmungs-, Koordinations-, Bewegungs-, Antriebs-, Gefühls-, Stimmungs-, Willens-, Verhaltens- Bewußtseins-, Aufmerksamkeits-, Lenkungs-, Konzentrations-, Psychosomatische Organ-, Schlaf-, Gedächtnis- und Denkstörungen; (4) Abhängigkeit; (5) Dosiserhöhung durch Gewohnheitsbildung; (6) Störung oder Schädigung der zwischenmenschlichen Beziehungen (Verlust von Freunden, Partnern, Angehörigen); (7) Verlust des Arbeitsplatzes;  (8) sozialer Abstieg und Entwurzelung; (9) letztlich Vereinsamung und Verelendung; (10) Verlust jeglicher Selbstachtung und Hoffnung: das Ende. So mancher Süchtige muß den bitteren Weg sehr lange gehen, bevor er aufwacht und umkehrt. Der Teufelskreis des biopsychosozialen Abstieges durch vermehrte Suchtmittelzuführung auf der einen Seite und Schwächung und Funktionsminderung der natürlichen Ressourcen, Fähigkeiten und Kräfte auf der anderen Seite entfaltet eine gefährliche und schwer zu durchbrechende Eigendynamik. Die Suchtgefährdung ist eine gesellschaftliche Massenerscheinung und betrifft Millionen. Der wirtschaftliche und gesundheitliche Schaden wie die Einbuße an Lebensqualität und Leiden sind unermeßlich.
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    6  Grundsatz: Die Funktion der Sucht erkennen
    Was besonders wichtig ist in der Mißbrauchs- und  Suchttherapie
     
    Man darf dem Süchtigen nicht nur das Suchtmittel nehmen, man muß ihm dafür etwas geben. Etwas vereinfacht kann man sagen: Der Mißbrauchende und Süchtige sucht oder flieht etwas. Die Mißbrauch oder die Sucht hilft ihm dabei. Es genügt daher nicht, dem Suchtmittel nur zu entsagen und sich zu entwöhnen, sondern man muß verstehen, was gesucht und bislang nur im Suchtmittel gefunden wird und wovor man flieht. 

    Von zentraler Bedeutung ist also, nicht nur dem Suchtmittel zu entsagen lernen, das allein wird auf Dauer nicht reichen, sondern Mittel und Wege zu lernen, die primären Funktionen - z.B. positive Gefühle, Erleben von Fruede und Lust, gute Stimmung, Antrieb und Energie, Hoffnung und Zuversicht, Befriedigung und Zufriedenheit, Kompetenz  - auf natürliche und gesunde Weise dauerhaft aneignen lernen. 

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    Anlage: Vorinformationen Psychotherapie Lexikon aus allgemeiner und integrativer Perspektive:

    Abhängigkeit.

    Sehr wichtiger psychodiagnostischer Begriff. X ist abhängig von Y, wenn die Zugänglichkeit oder Verfügbarkeit von Y eine beherrschende Rolle im Leben von X spielt, wenn Y zum Leben sehr gebraucht wird. So sind wir alle abhängig von Essen und Trinken, Schlafen, Atmung, der Ausscheidung, den Grundfunktionen unseres körperlichen Betriebssystems. Abhängigkeiten, denen alle unterliegen, werden üblicherweise nicht besonders hervorgehoben oder so genannt. Krankhafte Abhängigkeiten heißen auch > Sucht *. Die emotionale oder sexuelle Abhängigkeit von einem Menschen heißt > Hörigkeit *.



    Alkohol, Alkoholkrankheit, Alkoholmißbrauch, Alkoholstörungen.

    Nach Schmidt (1986, S. 161) 1778 von Trotter erstmals als Krankheit beschrieben. Mit Urteil vom 18.6.1968 ist Alkoholabhängigkeit durch das Bundessozialgericht als Krankheit anerkannt worden: „Trunksucht ist an sich und nicht erst im ‘fortgeschrittenen Grade’ eine Krankheit im Sinne der RVO. Kriterien für Trunksucht sind das ‘Nicht-aufhören-können’ und der ‘Verlust der Selbstkontrolle’." Im > ICD-9  wurden sinnvollerweise zwei Hauptklassen unterschieden: (1) Alkoholabhängigkeit = Alkoholkrankheit = Alkoholsucht = „Alkoholiker" (volksmundlich) und (2) der Alkoholmißbrauch, also mehr oder minder gelegentliches Trinken bis zum Schwips oder Rausch. Jeder Rausch ist psychopathologisch gesehen eine > Funktionspsychose. Abhängigkeit ist praktisch fortgesetzter oder periodischer kaum beherrschbarer Mißbrauch und erfordert in vielen Fällen eine Therapie. Der Entzug des Führerscheins hat sich dabei in vielen Fällen als ein wichtiges und vielfach erfolgreiches Motiv erwiesen, was den sozialen Kostenträgern (Krankenkassen, Rentenversicherungen) viel Geld spart. Der Führerscheinentzug hat für viele zusätzlich den Vorteil, auf ihr Alkoholproblem aufmerksam zu werden. Denn was Heroin z. B. in einem halben Jahr an Abhängigkeit herstellt, dazu braucht der Alkohol manchmal 10 - 20 Jahre, d. h. die Entwicklung ist tückisch, weil unmerklich und schleichend. Nach allgemeiner Auffassung und herrschender Lehre ist bei Abhängigkeit strikte und zufriedene Abstinenz das Therapieziel und wird von den > MPU auch gefordert, und zwar für einen hinreichend stabilen Zeitraum (meist ein Jahr strikte und zufriedene Abstinenz). Bei Mißbrauch ist das Therapie- bzw. Beratungsziel verantwortungsvolle Selbstkontrolle. Hierzu gehört, daß man die Promillegehalteberechnung (Schätzwerte)  perfekt beherrscht (> Alkohol, Promillegehalte).
     



    Stichwort Sucht.

    I. Begriff. Braucht man ein Objekt, Geschehen oder Mittel X in kaum beherrschbarer und überwertiger Weise, so daß auf mittlere oder längere Sicht bio-psycho-soziale Schäden entstehen, spricht man von Sucht. Die neutrale Bezeichnung heißt Abhängigkeit.

    II. Suchtarten: Man kann von fast allem abhängig oder süchtig werden. X  = z. B. Medikamente, Alkohol und Rauschgifte, Süßigkeiten, Gefahr und Abenteuer, Spielen und Glücksspiel, Sex, Putzen, Menschen (Hörigkeit), Sehnsucht, Geld, Erfolg, Fernsehen, Internet,  ...

    III. Grenzbereiche und Übergänge (die „kleinen" und „normalen Süchte"): Leidenschaften, Begeisterung, überwertige Neigungen und Hobbies, z. B. bergsteigen und klettern, überwertiges Sammeln, tanzen, Fußball, Fernsehen; Zwänge ...

    IV. Gründe und Theorie in der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie der Sucht.
    Psychologisch repräsentiert eine Sucht ein überwertiges und schwer zu beherrschende Bedürfnis. Und es stellt sich die Frage, wie solche überwertigen und schwer beherrschbaren Bedürfnisse entstehen. Kann man diese Frage beantworten, hat man eine allgemeine kausale Behandlungstheorie der Sucht. In der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie gehen wir von folgender Sucht-Gleichung aus:
     

    Sucht =  Dispo + Gewoh + Sozio + Wirku + X

    wobei Dispo für eine genetische Disposition (Erbanlagen; Zerbin-Rüdin, E. 1985) steht.

    Gewoh =: Gewöhnung, Gewohnheit, Gewohnheitsbildung und Lerneffekte einen formalen halbautomatischen Faktor repräsentiert. > Tun und > Verhalten führt auotmatisch zur > Programmgeneration. Ist erst einmal ein Programm im Gehirn gebildet wor-den und an viele Auslöserreize geknüpft,  kann es zu selbstverstärkenden Effekten kommen: je öfter das Programm aufgerufen wird, desto besser wird es automatisiert und vernetzt, desto leichter wird es wiederum aufgerufen u.s.w. Diesen sich selbst verstärkenden „Teufelskreis" muß man aufbrechen und umkehren.

    Sozio =: gesellschaftliche und milieubedingte Einflüsse, die animieren, anregen, verführen, Anreize, Auslöser und Anlässe bieten. Auch der sozialpsychologsiche und soziologische Gruppendruck gehört hierher.

    Wirku =:  angenehme biologisch-medizinische, psychologische und soziale Wirkungen einschließlich abhängigskeitsstiftender Faktoren und Vermeidungen von negativ erlebten Entzugswirkungen. Die wichtigsten - kurzfristig angenehmen - Wirkungen sind: Gute Laune, Stimmung, positives Befinden, gutes Gefühl, Lust, Freude, Befriedigung, Wohlbehagen, Beschwingtheit, Heiterkeit,  Glücksgefühle, Beruhigung, Gelassenheit, Enthemmung, Entspannung, Hoffnung, Zuversicht, Unterrehmungsgeist, Mut, Riskobereitschaft, Zunnahme Aufmerksmakeit, Konzentration, Denkvermögen, Ideen, Einfälle, Bewußtseinsweite, Bewußtseinsfülle, Erlebnisfähigkeit, Selbstvertrauen, Selbstsicherheit, Selbstbehauptung, Durchsetzung, Vermeidungs von negativen Entzugserscheinungen, Langeweile, Sinnlosigkeitserleben und Leere, Depression, Angst, Zwängen, Unruhe.

    Damit ist der allgemeine und kausale integrative Psychotherapieansatz klar: Es muß vor allem für die kurzfristig angenehmen Wirkungen Ausgleich, Ersatz und Alternativen geschaffen und angewöhnt werden. Ungünstige Milieueinflüsse sind durch günstige zu ersetzen, das kann ein annähernd gleiches Milieu aber mit anderen Werten, Zielen und Verhaltensweisen sein. V. Verbreitung und gesellschaftliche Bedeutung. Suchtver-halten ist sehr verbreitet und kostet die Gesellschaft Unsummen.

    Kritisch zum Suchtbegriff besonders Harten 1991, Scheerer 1995.
     

    II. Verhaltenssüchte [in Vorber.]
     



    Literatur:
    • Beck, Wright, Newman, Liese (dt. 1997, engl. 1993). Kognitive Therapie der Sucht. München. Psychologie Verlagsunion.
    • Bonnet, Udo & Scherbaum, Norbert (2005). Evidenzbasierte Behandlung der Cannabisabhängigkeit. Deutsches Ärzteblatt |PP|, 12, Dezember 2005, 559-5565. Zusammenfassung/ Abstract:

    • "Epidemiologische Studien zeigen, dass der Konsum von Cannabis auch im deutschsprachigen Raum weiter steigt. Besonders psychosoziale Folgeschaden haben dazu geführt, dass in den letzen zehn Jahren in den USA und Australien kontrollierte, vor allem psychotherapeutische Behandlungsstudien durchgeführt wurden, die hier vorgestellt werden. Zur Behandlung canna-bisabhängiger Erwachsener können Kurzinterventionen empfohlen werden, die eine Kombination aus motivationsverstärkenden und kognitiv-verhaltenstherapeutischen Elementen sowie individueller Beratung beinhalten. Zur spezifischen Behandlung Jugendlicher können darüber hinaus auch milieu- und familientherapeutische Interventionen empfohlen werden. Die bisher einzige hypothesengeleitete kontrollierte Studie zur Pharmakotherapie zeigte keine Wirksamkeit der Prüfsubstanz Valproat. Es existiert noch keine kontrollierte Behandlungsstudie, die auch die teilweise erhebliche psychiatrische Komorbidität berücksichtigt. Ob die Interventionen auch uneingeschränkt für den deutschsprachigen Raum empfohlen werden können, sollte angesichts der wachsenden Zahl behandlungssuchender Cannabisabhängi-ger dringend für Erwachsene und Jugendliche anhand eigener kontrollierter Behandlungsstudien, auch unter Berücksichtigung der Komorbidität, geprüft werden. Schlüsselwörter: Drogenmissbrauch, Haschisch, evidenzbasierte Medizin, Therapiekonzept, Psychotherapie, Komorbidität."
    • DHS (1999 f). Jahrbuch Sucht. Geesthacht: Neuland.
    • Harten, Rolf (1991). Sucht. begierde. Leidenschaft. Annäherung an ein Phänomen. Mit dem Lexikon der 121 Süchte. München: Ehrenwirth.
    • Schuller, A. & Kleber, J.A. (1993, Hrsg.).  Gier. Zur Anthropologie der Sucht. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
    • Kokain historisch
    • Knaak, Lothar (1983). Sucht. Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft.
    • Scheerer, Sebastian (1995). Sucht. Reinbek: Rowohlt Special.
    • Schmidt, Lothar (1997, 4.A.). Alkoholkrankheit und Alkoholmißbrauch. Stuttgart: Kohlhammer.
    • Sponsel, R. (1995a). Handbuch Integrativer Psychologischer Psychotherapie. Zur Theorie und Praxis der schulen- und methodenübergreifenden Psychotherapie. Ein Beitrag zur Entmythologisierung der Psychotherapieschulen. Mit einem 74-teiligen Reader zur Psychotherapie, ihrer Geschichte, Forschung und Methodologie und 43 Fallbeispielen zur Demonstration der allgemeinen psychologischen Heilmittellehre. Wissenschaftlicher Anhang ca. 300 Seiten mit 5 Registern. Erlangen: IEC-Verlag.
    • Sponsel, R. (1997). Potentielle Kunst/ Fehler aus der Sicht der Allgemeinen und Integrativen Psychologischen Psychotherapie. Materialien zur Qualitätssicherung mit einer Literaturübersicht. Report Psychologie 22,8, 602-621
    • Sponsel, R. (1997a). Einführung in die Allgemeine und Integrative psychologische Heilmittel- (Heilwirkfaktoren-) Lehre. Integrative Therapie, 23, 3, 273-288. Ausarbeitung des Vortrages der 1. Deutschen SEPI-Arbeitstagung 21.-22.6.1997 in Hückeswagen.
    • Sponsel, R. (1997d). Theorie und Praxis einer  allgemeinen und speziellen psychologischen Heilmittellehre, Psychotherapiesprache und Methodologie. Überarbeit. Sonderdruck des Vortrags auf dem  4. Dt. Psychologentag des BDP, 19. Kongreß für Angewandte Psychologie 2.-5. Oktober 1997 in Würzburg. 34 S., mit über 20 Illustrationen und Graphiken. Ringheftung DIN A4 DM 10.00. Erlangen: IEC
    • Täschner, Karl-Ludwig (1983). Therapie der Drogenabhängigkeit. Ein Handbuch. Stuttgart: Kohlhammer.


    Querverweise Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    Standort: Grundkonzept Suchtbehandlung ...
    *
    • Überblick zum Sucht-Problem in der IP-GIPT.
    • Läßt die Fähigkeit zu fühlen nach ? Der Mensch auf dem Weg in die Alexithymie?Wie kann das Suchtproblem gesellschaftlich gelöst werden und welche psychologischen Heilmittel-Klassen werden hierzu benötigt?
    • Querverweise Fühlen
    • TOP-10. Theoretische Organisations-Prinzipien des Therapieprozesses in der GIPT.
    • Literaturliste: Analogie, Erfinden, Heuristik,  Intuition, Irrtum, Kreativmethoden, Problemlösung, Prod. Denken, Schöpferische Prozesse.
    • Allgemeines und Integratives Psychologisch-Psychotherapeutisches Manifest
    • Außendarstellung der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie
    • Querverweise: Handlungprinzipien  1 Heuristik    2  Intuition    3  Flexibilität  4 Kontrolle  Lit 1 Heu    Lit 2 Eval
    • Übersicht Heilmittel Monographien
    • Übersicht Fallbeispiele
    *
    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
    z.B. Sucht Abhängigkeit site:www.sgipt.org. 
    *
    Dienstleistungs-Info.
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Allgemeines und Integratives Psychotherapeutisches Grundkonzept zur Behandlung der Abhängigkeit (Sucht) und Mißbrauch von Substanzen und Stoffen (Alkohol, Drogen, Medikamente, Genußmittel). IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/sucht/th_konz0.htm
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    20.05.23    Layout.
    16.12.05    Literaturhinweis "Evidenzbasierte Behandlung der Cannabisabhängigkeit", Zusammenfassung.
    30.01.04    Link Querverweise Fühlen