Gefühls-Training in der Alltagslebenspraxis
Grundlegendes * Trainingsvorschläge:
6-Punkte-Programm * Liste von Gefühlen, Empfindungen
und Stimmungen (Auswahl)
Originalarbeit von Rudolf Sponsel, Erlangen
Einführung Grundlegendes: Die Fähigkeit zu fühlen ist von kaum zu überschätzender Bedeutung, weil unsere Gefühle uns sagen, was das Geschehen uns bedeutet und wert ist. Vereinfacht kann man sagen: wer fühlt lebt. Wer den ganzen Tag über genügend positive Gefühle erleben konnte, hat das Wertvollste, was das Leben zu bieten hat, bekommen. Gut lebt der, wer sich am morgen auf den Tag zu freuen vermag und abends mit dem Bewußtsein in den Schlaf geht, einen wertvollen Lebenstag erlebt zu haben.
Nicht wenige Menschen haben Probleme mit ihren Gefühlen und damit nicht selten auch mit ihrer Lebensorientierung. Dies hat mehrere Gründe: (1) Fühlen ist kein Lehrfach und spielt keine Rolle im Kindergarten und in der Schule. (2) die Erziehung läuft auf beherrschen und funktionieren hinaus, so daß sie sich weniger um den Ausdruck und schon gar nicht um die Befreiung oder Förderung von Gefühlen kümmert. Ja in gewisser Weise kann man sogar sagen, daß Erziehen zu einem nicht geringen Teil das Verlernen von fühlen und seinem Ausdruck beinhaltet. (3) wir leben in einer Leistungs- und Erfolgsgesellschaft, in der Gefühle eher stören, sicher aber keine wichtige Rolle einnehmen. (4) Fühlen gilt manchmal als schwach, kindlich oder weiblich und ist so betrachtet als Kulturwert nicht so anerkannt, so daß manche sich sogar für ihre Gefühle, wenn sie zum Ausdruck kommen, etwas genieren oder gar schämen. Männer sind hiervon deutlich mehr betroffen als Frauen. (5) Im Fühlen drücken wir mehr oder minder Persönliches aus, wir öffnen uns und machen uns daher angreifbarer, was sich für manche nicht mit dem Wert Selbstsicherheit, Selbstbewußtsein und Überlegenheit verträgt. Und so kommt es, daß viele Menschen keine „gute Beziehung zu ihren Gefühlen" haben, worin nicht wenige PsychologInnen, PsychopathologInnen und PsychotherapeutInnen eine Quelle für die Entstehung und Aufrechterhaltung psychosomatischer Störungen oder Medikamenten- und Drogenmißbrauch erblicken.
Diese kleine Einführung sollte Ihre Einstellung fördern, im Fühlen einen ganz besonderen Wert zu sehen, um den zu kümmern sich wirklich lohnt.
Trainingsvorschläge: 6-Punkte-Programm
Fühl-Training (6 Punkte Emotions-Therapie-Programm): Wie kann
man das im praktischen Lebensalltag anstellen, sein Fühlen zu verbessern?
Liste von Gefühlen, Empfindungen und Stimmungen
Als kleine Hilfe zum Benennen finden Sie unten eine Liste
von Gefühlen, Empfindungen und Stimmungen, die Sie natürlich
ergänzen können. Befindlichkeits-, Gefühls- und Stimmungsliste
Abgelehnt
Abgekanzelt Abgespannt Abgestoßen Abneigung Achtung Ärger Akzeptiert Allein Anders Anerkennung Anerkannt Angegriffen angenehm Angezogen Angst Anteilnahme Antrieb Antriebslos Appetit Aufgelöst Aufgeregt Aufgewühlt Ausgebrannt Ausgeglichen Ausgehalten Ausgelaugt Ausgenutzt ausgeschmiert Ausgeruht ausgespannt Ausgestoßen Ausgezogen Bedrängt Bedroht Bedrückt Befriedigt Begehrt Begeisterung Begierde Begünstigt Behaglich Beleidigt Bemitleidet Benachteiligt Beneidet Benutzt Berührt Beschwingt Beschissen beschmutzt Bestraft Bestürmt Besudelt Betroffen Betrogen |
Bevormundet
Bewunderung Bewundert Blamiert Bloß gestellt Demut Dreckig Druck Durcheinander Durchschaut Eifersucht Einsam Ekel Elan Empört Energie Entehrt Enthemmt Entspannt Enttäuscht Entwertet Erbarmen Ergriffen Erhaben Erleichterung Erregung Ertappt Erwartung Fahrig fit Frei Fremd Freude Freudlos Froh Fröhlich Ganz Geachtet Gebunden Gefährdet Gedemütigt Geduldet Geehrt Gefaßt Gefordert Gehänselt gehaßt gehemmt Gehetzt Geil Gekränkt gelackmeiert Gelassen geleimt Geliebt Gelöst |
Gemocht
Genarrt Genervt Gereizt Geringschätzt Gerührt Gespannt Gestört Gesund Getäuscht Gewachsen Gewappnet Gewissensbisse Gewißheit Gewöhnlich Gier Gut Gute Laune Haß Hemmung Hibbelig Hin- & her- gerissen Hochgefühl Hochmut Hoffnung Interesse Klar Komisch Kontrolliert Kraft Krank Kritisiert Kribbelig Kummer Langeweile Lebendig Lebensmüde Leer Leicht Leid Liebe Lust Lustig Lustlos Matt melancholisch Minderwertig Mißbraucht Mißgelaunt Mißgunst Mißmut Mißtrauen Mitgefühl Mitleid Müde |
Mut
Mutlos Nahe Neid Nervös Neugier niedergeschlagen Not Optimismus Pessimismus platt Rache Ratlos Rein Reif Ruhig sauer Schadenfreude Scham Schlechte Laune Schmach Schmerz Schmutzig schüchtern Schuld Schwach Schwer Schwung Selbstbewußt Selbstvertrauen Sicher Sorge Spannung Stärke Stolz Streß Sympathie Traurig Triumpf Trotz Überlegen Überrascht Unbehagen Unbeliebt Ungeduld Ungeliebt Unlust Unrein Unruhig Unschuldig Unsicher Unterdrückt Unterlegen Unternehmungsgeist Unverstanden Unzufrieden |
Verarscht
Verachtung verachtet Verantwortung verblüfft Verbunden verdutzt Verführt Verkannt Verklemmt Verkrampft verlegen Verletzlich Verletzt Verliebt Verpflichtet Verraten Verstanden Vertrauen Vertraut Verwirrt verwundert Verwundbar Vorgezogen Wach Weich Weinerlich Wertlos Wertvoll wild Willenlos Wißbegierig Wohl Wohlig Wohlbehagen Wohlwollen Wollust Wut Zerbrechlich Zerrissen Zerstört Zorn Zufriedenheit Zugehörig Zuneigung Zuversicht Zweifel Zwiespältig
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