Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=20.01.2004 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 03.11.23
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
    Stubenlohstr. 20     D-91052 Erlangen * Mail: sekretariat@sgipt.org

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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Allgemeine Psychologie, Bereich fühlen, spüren, empfinden, gestimmt sein, befinden und hier speziell zu:

    Gefühls-Training in der Alltagslebenspraxis
    Grundlegendes * Trainingsvorschläge: 6-Punkte-Programm * Liste von Gefühlen, Empfindungen und Stimmungen  (Auswahl)

    Originalarbeit von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Einführung Grundlegendes: Die Fähigkeit zu fühlen ist von kaum zu überschätzender Bedeutung, weil unsere Gefühle uns sagen, was das Geschehen uns bedeutet und wert ist. Vereinfacht kann man sagen: wer fühlt lebt. Wer den ganzen Tag über genügend positive Gefühle erleben konnte, hat das Wertvollste, was das Leben zu bieten hat, bekommen. Gut lebt der, wer sich am morgen auf den Tag zu freuen vermag und abends mit dem Bewußtsein in den Schlaf geht, einen wertvollen Lebenstag erlebt zu haben.

        Nicht wenige Menschen haben Probleme mit ihren Gefühlen und damit nicht selten auch mit ihrer Lebensorientierung. Dies hat mehrere Gründe: (1) Fühlen ist kein Lehrfach und spielt keine Rolle im Kindergarten und in der Schule. (2) die Erziehung läuft auf beherrschen und funktionieren hinaus, so daß sie sich weniger um den Ausdruck und schon gar nicht um die Befreiung oder Förderung von Gefühlen kümmert. Ja in gewisser Weise kann man sogar sagen, daß Erziehen zu einem nicht geringen Teil das Verlernen von fühlen und seinem Ausdruck beinhaltet. (3) wir leben in einer Leistungs- und Erfolgsgesellschaft, in der Gefühle eher stören, sicher aber keine wichtige Rolle einnehmen. (4) Fühlen gilt manchmal als schwach, kindlich oder weiblich und ist so betrachtet als Kulturwert nicht so  anerkannt, so daß manche sich sogar für ihre Gefühle, wenn sie zum Ausdruck kommen, etwas genieren oder gar schämen. Männer sind hiervon deutlich mehr betroffen als Frauen. (5) Im Fühlen drücken wir mehr oder minder Persönliches aus, wir öffnen uns und machen uns daher angreifbarer, was sich für manche nicht mit dem Wert Selbstsicherheit, Selbstbewußtsein und Überlegenheit verträgt. Und so kommt es, daß viele Menschen keine „gute Beziehung zu ihren Gefühlen" haben, worin nicht wenige PsychologInnen, PsychopathologInnen und PsychotherapeutInnen eine Quelle für die Entstehung und Aufrechterhaltung psychosomatischer Störungen oder  Medikamenten- und Drogenmißbrauch  erblicken.

        Diese kleine Einführung sollte Ihre Einstellung fördern, im Fühlen einen ganz besonderen Wert zu sehen, um den zu kümmern sich wirklich lohnt.

    Trainingsvorschläge: 6-Punkte-Programm
    Fühl-Training (6 Punkte Emotions-Therapie-Programm): Wie kann man das im praktischen Lebensalltag anstellen, sein Fühlen zu verbessern?
     

    1. Innehalten und Nachspüren: Ab und zu innehalten und den Gefühlen und Empfindungen der letzten Zeitspanne nachspüren.
    2. Erkennen und benennen: Versuchen, die nachgespürten Gefühle zu erkennen (Lust, Freude, Wohlbehagen, Sympathie, Interesse, gute Laune/ Stimmung, fröhlich, zufrieden, Stolz, Triumpf, ...) und mit einem (ihrem)  Namen zu versehen (Hilfe: Liste).
    3. Erinnern und vorstellen: Versuchen Erinnerungen, Vorstellungen, Phantasien zu vergegenwärtigen, die positive Gefühle oder Empfindungen mit sich bringen.
    4. Handeln und probieren: Versuchen, Betätigungen zu tun, die mit positiven Gefühlen und Empfindungen einhergehen (essen: Appetit haben, schmecken, satt fühlen ; bewegen: funktionstüchtig fühlen; Lust entsteht ....; Interesse regt sich; ....). Erfassen Sie die Situationen, die typische wiederkehrende Gefühle und Empfindungen hervorrufen.
    5. Achten und forschen:  Achten Sie in Ihrer Alltagslebenspraxis mehr auf Fühlen und Empfinden, erforschen Sie Ihr Fühlen und Empfinden, gewinnen Sie zunehmend mehr Erfahrung und werden Sie zunehmend mehr mit Ihren Gefühlen und Empfindungen vertraut.
    6. Erfassen und notieren: Dokumentieren Sie Ihre Zuwendung und Ihre Erfahrungen mit den Gefühlen und Empfindungen - wenigstens gelegentlich - stichwortartig. Notieren Sie, wie Sie Gefühle und Empfindungen fördern, erzeugen und heranholen könnnen. Diese Aufzeichnungen helfen Ihnen, sich zunehmend gefühlstüchtiger. Das unterstützt und verstärkt Ihre Gefühlszuwendung und wird nach einiger Zeit - wenn der Bann sozusagen gebrochen ist -  sogar zum Selbstläufer (was die Integration der Fühlfunktion beschleunigt).


    Liste von Gefühlen, Empfindungen und Stimmungen
    Als kleine Hilfe zum Benennen finden Sie unten eine Liste von Gefühlen, Empfindungen und Stimmungen, die Sie natürlich ergänzen können.  Befindlichkeits-, Gefühls- und Stimmungsliste
     
     

    Abgelehnt
    Abgekanzelt
    Abgespannt
    Abgestoßen
    Abneigung
    Achtung
    Ärger
    Akzeptiert
    Allein
    Anders
    Anerkennung
    Anerkannt
    Angegriffen
    angenehm
    Angezogen
    Angst
    Anteilnahme
    Antrieb
    Antriebslos
    Appetit
    Aufgelöst
    Aufgeregt
    Aufgewühlt
    Ausgebrannt
    Ausgeglichen
    Ausgehalten
    Ausgelaugt
    Ausgenutzt
    ausgeschmiert
    Ausgeruht
    ausgespannt
    Ausgestoßen
    Ausgezogen
    Bedrängt
    Bedroht
    Bedrückt
    Befriedigt
    Begehrt
    Begeisterung
    Begierde
    Begünstigt
    Behaglich
    Beleidigt
    Bemitleidet
    Benachteiligt
    Beneidet
    Benutzt
    Berührt
    Beschwingt
    Beschissen
    beschmutzt
    Bestraft
    Bestürmt
    Besudelt                     Betroffen                      Betrogen
    Bevormundet
    Bewunderung
    Bewundert
    Blamiert
    Bloß gestellt
    Demut
    Dreckig
    Druck
    Durcheinander
    Durchschaut
    Eifersucht
    Einsam
    Ekel
    Elan
    Empört
    Energie
    Entehrt
    Enthemmt
    Entspannt
    Enttäuscht
    Entwertet
    Erbarmen
    Ergriffen
    Erhaben
    Erleichterung
    Erregung
    Ertappt
    Erwartung
    Fahrig
    fit
    Frei
    Fremd
    Freude
    Freudlos
    Froh
    Fröhlich
    Ganz
    Geachtet
    Gebunden
    Gefährdet
    Gedemütigt
    Geduldet
    Geehrt
    Gefaßt
    Gefordert
    Gehänselt
    gehaßt
    gehemmt
    Gehetzt
    Geil
    Gekränkt
    gelackmeiert
    Gelassen
    geleimt
    Geliebt
    Gelöst
    Gemocht
    Genarrt
    Genervt
    Gereizt
    Geringschätzt
    Gerührt
    Gespannt
    Gestört
    Gesund
    Getäuscht
    Gewachsen
    Gewappnet
    Gewissensbisse
    Gewißheit
    Gewöhnlich
    Gier
    Gut
    Gute Laune
    Haß
    Hemmung
    Hibbelig
    Hin- &  her-
       gerissen
    Hochgefühl
    Hochmut
    Hoffnung
    Interesse
    Klar
    Komisch
    Kontrolliert
    Kraft
    Krank
    Kritisiert
    Kribbelig
    Kummer
    Langeweile
    Lebendig
    Lebensmüde
    Leer
    Leicht
    Leid
    Liebe
    Lust
    Lustig
    Lustlos
    Matt
    melancholisch
    Minderwertig
    Mißbraucht
    Mißgelaunt
    Mißgunst
    Mißmut
    Mißtrauen
    Mitgefühl
    Mitleid
    Müde
    Mut
    Mutlos
    Nahe
    Neid
    Nervös
    Neugier
    niedergeschlagen
    Not
    Optimismus
    Pessimismus
    platt
    Rache
    Ratlos
    Rein
    Reif
    Ruhig
    sauer
    Schadenfreude
    Scham
    Schlechte Laune
    Schmach
    Schmerz
    Schmutzig
    schüchtern
    Schuld
    Schwach
    Schwer
    Schwung
    Selbstbewußt
    Selbstvertrauen
    Sicher
    Sorge
    Spannung
    Stärke
    Stolz
    Streß
    Sympathie
    Traurig
    Triumpf
    Trotz
    Überlegen
    Überrascht
    Unbehagen
    Unbeliebt
    Ungeduld
    Ungeliebt
    Unlust
    Unrein
    Unruhig
    Unschuldig
    Unsicher
    Unterdrückt
    Unterlegen
    Unternehmungsgeist
    Unverstanden
    Unzufrieden
    Verarscht
    Verachtung
    verachtet
    Verantwortung
    verblüfft
    Verbunden
    verdutzt
    Verführt
    Verkannt
    Verklemmt
    Verkrampft
    verlegen
    Verletzlich
    Verletzt
    Verliebt
    Verpflichtet
    Verraten
    Verstanden
    Vertrauen
    Vertraut
    Verwirrt
    verwundert
    Verwundbar
    Vorgezogen
    Wach
    Weich
    Weinerlich
    Wertlos
    Wertvoll
    wild
    Willenlos
    Wißbegierig
    Wohl
    Wohlig
    Wohlbehagen
    Wohlwollen
    Wollust
    Wut
    Zerbrechlich
    Zerrissen
    Zerstört
    Zorn
    Zufriedenheit
    Zugehörig
    Zuneigung
    Zuversicht
    Zweifel
    Zwiespältig
     
     
     
     
     

     


    Querverweise
    Standort: Gefühls-Training in der Alltagslebenspraxis.
    *
    • Läßt die Fähigkeit zu fühlen nach ? Der Mensch auf dem Weg in die Alexithymie?Wie kann das Suchtproblem gesellschaftlich gelöst werden und welche psychologischen Heilmittel-Klassen werden hierzu benötigt?
    • Allgemeine und Integrative Theorie der Gefühle (fühlen, spüren, empfinden, gestimmt-sein, befinden).
    • Gefühle als Grundelemente des Psychischen. Ein Reader aus: Keller, Josef A. (1981).
    • Literatur- und Linkliste LiLi. Affekte, Befinden, Emotion, Gefühle, Stimmung.
    • Bipolare Gefühls-Familien. fse_fam-Liste.
    • Fühlen, spüren, empfinden, gestimmt-sein, befinden. fsegb-Liste
    • Nur_fühlen
    • Bewußtseins- und Bewußtheitsmodell in der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie
    • Theorie des Bewußtseins und seiner Zustände in der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie
    • Über Traurigkeit, Trauerarbeit und den Prozeß der Trauer
    • Die Psychologische Grundfunktion und das Heilmittel Werten in der GIPT
    • Heilmittel-Monographie: Wunsch und Wille. Heilmittel und Differentialdiagnose
    • Differenziertes Erleben, fühlen, spüren, empfinden
    • Die kurzfristig wunderbaren Wirkungen der Genuß- und Suchtmittel
    • Zufrieden und Zufriedenheit. Das J Heilmittel zufrieden + und J Heilmittel unzufrieden.
    • Materialien: wie lebt, wie wird man glücklich?.  * Materialien  -  Sinn des Lebens.


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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Gefühls-Training in der Alltagslebenspraxis. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/allpsy/fuehl/gtrain.htm
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    03.11.23    Inhalt/Zwischenüberschriften.
    01.02.19    Aktualisierung.
    16.11.05    Suchhilfe.
    30.01.04    Link: Literatur- und Linkliste LiLi. Affekte, Befinden, Emotion, Gefühle, Stimmung.